Folge 38 – Jetzt wird’s witzig?

Folge 38 – Jetzt wird’s witzig?

Ein Podcast, bei dem das Lachen nicht vergeht.

Heute werfen wir einen Blick auf die wahrscheinlich schaurigste, aber zugleich faszinierendste Figur aus dem DC-Comicuniversum; den Joker. Wir sprechen über die bisherigen Filme und Serien, in denen der Joker in Erscheinung trat und welche Rolle er dort spielt und wie er sich verhält.

Mit „Joker“ erschien vor Kurzem der neueste Film, der sich mit dem Joker beschäftigt. Den wollen wir natürlich nicht ignorieren und werden ihn ausführlich reviewen.

Wir hoffen, dass Euch dieses Format gefällt und sind für Feedback offen. Am besten erreicht Ihr uns unter der Email web-podcast@moritz-medien.de.

retro.kolumne: Dragon Ball

retro.kolumne: Dragon Ball

Retro, retro, retro yeah! Die neue Kolumne über alte Dinge. Kennt Ihr diese Spiele, Filme, Accessoires noch? Aus der Kindheit, meist noch aus den 90ern stammen sie und sind vielleicht ja doch noch ein Guilty Pleasure des einen oder anderen.

Finde deine sieben Dragon Balls und deine Wünsche werden wahr. Kennt ihr das Geheimnis der Dragon Balls? Wer bei diesen Zeilen bereits eine Melodie im Kopf hat und gleich weitersingen kann, hat früher höchstwahrscheinlich einmal Dragon Ball geschaut. Vermutlich auf RTL II, in einer Zeit, als dort noch qualitativ hochwertige Serien ausgestrahlt wurden.

Ist das überhaupt retro?

Doch auch heute ist Dragon Ball aktuell. Schließlich existieren Serien wie Dragon Ball Super oder Videospiele wie Dragon Ball Xenoverse 2 oder das bald erscheinende Dragon Ball Z: Kakarot nicht ohne Grund. Und das, obwohl der Manga bereits 1984 von Akira Toriyama gezeichnet wurde.
In diesem Artikel beziehe ich mich übrigens auf alle Dragon-Ball-Serien, Spiele usw., um einen Überblick zu geben. Eine Unterteilung würde den Rahmen des Artikels sprengen und vermutlich für viel Verwirrung sorgen.

Das Besondere an der Serie

Goku Thumbs Up GIF - Goku ThumbsUp DBZ GIFs

Stellen wir uns doch einmal die Frage, was Dragon Ball so beliebt und erfolgreich macht. Diese Frage zu beantworten, fällt mir ehrlich gesagt nicht leicht. Sind es die Kämpfe mit spektakulären Kampfszenen, bei denen die Anstrengungen und Stärke der Kombattanten beinahe direkt spürbar werden? Der Humor, egal, ob es um den Herrn der Schildkröten und Bulma oder doch um die Naivität Son Gokus geht? Vielleicht auch die tiefgehenden Botschaften, die uns die Charaktere vermitteln? Von dem Opfer, das Vegeta im Kampf gegen Majin Buu bringt, über die letzten Worte des Androiden 16, bis hin zu den motivierenden Sätzen Son Gokus. Oder doch die famose Synchro? (Und ja, ich weiß, dass Vegeta auch mal von Santiago Ziesmer gesprochen wurde, dem deutschen Synchronsprecher von SpongeBob. Später übernahm dann Oliver Siebeck.) Die ist allerdings auch umstritten, jeder hat so seinen Lieblingssprecher für die unterschiedlichen Charaktere. Und auch heute erinnern sich manche Menschen gerne an ihre Lieblingszitate, zum Beispiel Ruckzuck hängt der Kiefer tiefer! und Knick, knack, Ärmchen ab! Vermutlich macht aber doch die Mischung aus all diesen Dingen Dragon Ball so besonders.

Es war nicht alles gut

Shocked Vegeta GIF - Shocked Vegeta What GIFs

Doch bei all der Lobhudelei eines Fans, bin ich mir auch bewusst, warum Dragon Ball ebenso abschrecken kann (auf den ersten Blick). Wie viele Saiyajins braucht man z. B., um eine Glühbirne auszuwechseln? Nur einen, aber es dauert fünf Episoden lang. Dragon Ball ist ein Anime, bei dem sich die Handlung regelmäßig sehr gestreckt anfühlt. Kämpfe bestehen aus längeren Passagen, in denen viel geschrien und andauernd das verblüffte Gesicht anderer Figuren gezeigt wird. Außerdem werden Dinge oft mehrmals erklärt und beschrieben. So einprägsam manch cooler Spruch auch sein mag – manche Sprüche kann man heute einfach nicht mehr ernst nehmen, wie Ich mach dich fertig wie ‘nen Rettich! Ob man die Filler-Folgen mochte oder nicht ist auch noch so eine Sache. Schließlich wurde die eigentliche Handlung dadurch extrem gestreckt. Ich persönlich fand aber z. B. Son Goku und Piccolo in der Fahrschule sehr amüsant.

Das Ende?

Trotz alledem empfehle ich Dragon Ball auch heute noch auf jeden Fall weiter, auch wenn die Faszination nicht mehr so groß ist wie damals und das Studierendenleben meine Freizeit so verschlingt wie Majin Boo Kekse. Aber allein wegen der emotionalen Momente, der Kämpfe und der allgemeinen Bekanntheit, sollte man Dragon Ball unbedingt mal geschaut haben. Und wer heute vielleicht keine Lust mehr auf die Filler-Folgen hat, kann sich beispielsweise mit Dragon Ball Z Kai behelfen.

Und, Vegeta? Was sagt dein Scouter über die Aufrufszahl des Artikels?

Vegeta Its Over9000 GIF - Vegeta ItsOver9000 GIFs


Beitragsgifs auf Tenor:
https://tenor.com/view/goku-thumbs-up-dbz-good-super-saiyan-gif-4862433
https://tenor.com/view/vegeta-its-over9000-gif-14419267
https://tenor.com/view/shocked-vegeta-what-dbz-gif-5960365

Beitragsbild: Felix Michau; Banner: Jonathan Dehn

Partyguide fürs lange Wochenende

Partyguide fürs lange Wochenende

In der letzten Oktoberwoche beginnt unser Wochenende schon am Mittwoch! Und nein, der Grund ist nicht Halloween sondern der Reformationstag. Denn vor circa 500 Jahren hat ein gewisser Martin Luther 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg geschlagen und der Reformation der Kirche den Weg bereitet. Aber genug Bildung – Halloween ist nämlich zufällig trotzdem und das Wochenende lang. Das muss ausgekostet werden und schreit nach Feiern!

Mittwoch, 30. Oktober

Um das Wochenende langsam einzuläuten, bietet sich die Greifswalder Kneipennacht an. Für 6€ könnt ihr heute am Mittwoch in sechs verschiedenen Clubs sechs verschiedenen Bands zu abwechslungsreicher Musik lauschen und ein oder zwei oder sechs Bierchen trinken.
Wann? Einlass ab 20 Uhr, Beginn 21 Uhr
Wo? Comix, Greifswalder Logenhaus, Brasserie Hermann, Mitt’n Drin, Domburg und Poro

Im Anschluss könnt ihr zur Anglistik Halloweenparty und mit eurem schaurigen Outfit in gespenstischer Location beeindrucken. Vertreibt mit eurem Tanzstil bei Electro- und Partymukke die bösen Geister. Der Eintritt kostet 3€, mit Verkleidung sogar nur 2€!
Wann? 22 Uhr
Wo? Klex

Auch in der Kiste findet an diesem Tag eine Halloweenparty statt. Hier könnt ihr für 2€ in Kostümen zu elektronischer Musik gruslig tanzen.
Wann? 22 Uhr
Wo? Studentenclub Kiste

Alternativ (oder zusätzlich) könnt ihr in der ROSA zur „Monsters in my house“-Party gehen. Wie jeden Mittwoch könnt ihr für 5€ das Monster in euch auf der Tanzfläche rauslassen und zu Techno-Beats feiern.
Wann? 23 Uhr
Wo? ROSA

Im Kontorkeller findet die Urban-Madness-Party statt. Auch hier sind kostümierte Menschen willkommen, gruselige Drinks werden bereitgestellt und es kann zu Urban Music getanzt werden.
Wann? 23 Uhr
Wo? Kontorkeller

Donnerstag, 31. Oktober

Wenn ihr euren schwarzen Kater auskuriert habt, geht es am Donnerstag am besten in die Mensa. Auch hier heißt es “Happy Halloween Party Night”. Wer verkleidet ist, kommt kostenlos rein! Der Club wirbt außerdem mit Black Death Shots und Fotoecke.
Wann? 23 Uhr
Wo? Mensaclub

Für die Muggel und Magier*innen unter euch veranstaltet die Kiste eine Harry-Potter-Party. Für 2€ könnt ihr in die Welt von J.K. Rowling eintauchen und euch wegzaubern lassen.
Wann? 23 Uhr
Wo? Kisteclub

Wer zwischendurch mal lieber etwas Gutes tun möchte und wem nicht nur Alkohol durch die Blutbahn fließt, kann vom 28.10. bis 08.11. am “Vampire Cup” teilnehmen. Der Wettbewerb zwischen deutschen Pharmazie-Studierenden soll motivieren, Vollblut, Thrombozyten oder Plasma spenden zu gehen. Also – wenn ihr in der Lage seid Blut zu spenden, dann unterstützt doch unseren FSR Pharmazie!

Nachdem ihr euch am Freitag vom ersten Teil des Wochenendes erholt habt, könnt ihr die restlichen Tage in der Bib verbringen… Oder ihr nehmt noch eine Party mit!

Samstag, 2. November

In der ROSA legt unter anderem Dave Dinger auf, ihr könnt euch als Studierende für 8€ ins Delirium tanzen und euch so vom anstrengenden Party-Wochenende erholen.
Wann? 0 Uhr
Wo? ROSA

Auch die Stadthalle Greifswald bietet mal wieder eine fetzige “Daddy Cool”-Halloween-Party an. Mit Musik aus allen Zeiten könntet ihr Teil der “größten Halloweenparty Greifswald” werden.
Wann? 22 Uhr
Wo? Stadthalle

Alternativ könntet ihr auf die 2000er-Hip-Hop-Party im Kontorkeller gehen.
Wann? 23 Uhr
Wo? Kontorkeller

Na dann! Bastelt euch coole Kostüme, trinkt ein bisschen Blut (oder alternativ Bier) und wir sehen uns auf der Tanzfläche!

Beitragsbild von Colton Sturgeon auf Unsplash

Mit Petition und Demonstration für Investition in die Bildung

Mit Petition und Demonstration für Investition in die Bildung

An vier Städten in Mecklenburg-Vorpommern haben sich heute vor allem Lehrer*innen und Eltern versammelt, um auf die finanziellen Missstände in unserem Bildungssystem aufmerksam zu machen. Bei der Demonstration, die in Greifswald um 13 Uhr am Museumshafen beginnt, ist moritz. für euch live dabei.

13:00

Die Demonstration für Investitionen in die Bildung findet heute nicht nur in Greifswald, sondern auch in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg statt. Dort begann sie allerdings schon früher – in Schwerin um 10:30 Uhr, in Rostock um 12 Uhr. Neubrandenburg ist sogar schon seit 10 Uhr mit dabei. In Greifswald wollte man wohl lieber lange frühstücken.

Viele der Anwesenden sind ehemalige Lehramtsstudierende. Tatsächlich wird die Zahl der anwesenden Lehrer*innen auf etwa 90 % geschätzt, die Studierendenschaft ist kaum vertreten. Auch AStA und StuPa scheinen sich bisher – bis auf wenige Ausnahmen – eher symbolisch als physisch mit der Demonstration zu solidarisieren.

Die Demonstrierenden warten noch auf den Kreiselternratsvorsitzenden, dann soll es offiziell losgehen. In der Zwischenzeit werden die Ärzte gespielt und Trillerpfeifen verteilt. Die Route der Demo wird vom Museumshafen aus über die Brücke zum Hansering (rechte Straßenseite) verlaufen, dann über Mühlentor, Schuhagen und die Lange Straße zum Fischmarkt.

13:12

Erik von Malottki (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft MV und Greifswalder Bürgerschaftsmitglied) eröffnet die Demo. Das Ziel: die größte Demo in MV zu werden. Der Leitspruch der Demonstration: “Wir befürchten, dass die Bildung baden geht.” Ein Mann mit Regenschirm teilt diese Ansicht und opfert sich symbolisch für die Bildung MVs.

Die Bildung geht baden

13:20

Die Polizei geht in Greifswald von rund 360 Teilnehmenden aus, die schon selber laufen können. Kinder, die geschoben oder getragen werden, sind dabei nicht miteinberechnet. Erik von Malottki betont noch einmal die Ziele des Streiks. Der Mangel an Lehrkräften führt auch vermehrt zu Unterrichtsausfall, was die Demonstration umso wichtiger macht. Der Zug hat mittlerweile den Fangenturm erreicht. Der StuPa Präsident sorgt dabei für gute Musik, er hat auch die Playlist zusammengestellt. Nach Pink Floyd folgt jetzt “Hurra Hurra die Schule brennt”. Ein Lob für den Musikgeschmack!

Während der Zug an der Loefflerstraße kurz zum Stoppen kommt, ein paar Informationen zur Demo: “Bildung für alle statt Zukunft für wenige” ist das übergeordnete Motto der Bewegung. Gestreikt wird für den Erhalt der Mittel im Bildungsetat und für zusätzliche finanzielle Förderung. Das und die Beendigung der befristeten Arbeitsstellen soll zukünftig dem immer größer werdenden Personalmangel entgegenwirken. Auch unsere Uni ist von diesen Kürzungen und Befristungen der Arbeitsplätze betroffen. Das StuPa und der AStA haben sich daher beide für den Bildungsstreik ausgesprochen.

13:30

Die jüngeren Anwesenden beginnen den FFF-Slogan zu skandieren, doch er scheint sich nicht so ganz auf die älteren Teilnehmenden übertragen zu wollen. Außerdem ist es insgesamt auf der Demo wesentlich lauter als auf dem Klimastreik (wenn ihr noch einmal nachlesen wollt, wie der internationale Streik fürs Klima vor einem guten Monat in Greifswald ablief, hier geht es zum Ticker: https://webmoritz.de/2019/09/20/allefuersklima/). Ein weiterer Unterschied zu FFF: die vorbeifahrenden Autos signalisieren ihre Solidarität mit Hupen und Gestiken. Bildung scheint wohl wichtiger zu sein als Klimaschutz. Wir sind trotzdem dankbar.

Der Landesschüler*innenrat hat zu allen vier Demonstrationen Vertreter*innen geschickt. moritz. kommt kurz mit ein paar der Schüler*innen ins Gespräch. Sie sind froh, dass die Demo am Samstag stattfindet, erklären sie. So können sie wenigstens nicht einfach nur wieder als Schulschwänzer*innen abgestempelt werden. Außerdem betonen sie, dass für sie alle Forderungen relevant sind, besonders wollen sie sich aber gegen den Personalmangel und den Unterrichtsausfall einsetzen, da sie unter diesen am meisten leiden.

Der Zug hat mittlerweile die Europakreuzung erreicht. Auch Passierende werden aufgefordert, sich der Demo anzuschließen. Die Veranstalter*innen sprechen mittlerweile von über 500 Teilnehmenden.

“Money, money, money, must be funny in the rich man’s world.
Money, money, money, always sunny in the rich man’s world.”

13:40

Nachdem der Demozug durch die Fußgängerzone marschiert ist, vorbei an irritierten Passierenden und sich die Ohren zuhaltenden Cafébesucher*innen, wurde nun der Fischmarkt erreicht. Hier wurde sogar eine kleine Bühne aufgebaut, inklusive einer beistehenden Hüpfburg.

Die Regionalvorsitzende der GEW eröffnet die Kundgebung. “Wir sind hier, weil wir jetzt mehr Geld für Bildung fordern.” Auch Milos Rodatos meldet sich zu Wort. Er erwähnt, dass wir womöglich die lauteste Demo im Land sind. (Ein Hoch auf Greifswald!). Nach Milos treten zwei Schüler*innen des Jahngymnasiums nach vorne, beide Mitglieder im Jugendausschuss in Greifswald, und stellen die Arbeit des Jugendausschusses vor. Sie sprechen im Namen von „besorgten Schülern“ und berichten über ihren Schulalltag und täglich ausgehängte, dreiseitige Vertretungspläne. Außerdem fehlt es an Weiterbildungsmaßnahmen im Themenbereich Digitalisierung und Medienbildung für die Lehrkräfte. Die beiden Schüler*innen geben das Mikro weiter an den Vorsitzenden des Kreiselternrates, Mario Riedel, und bekunden: “Wir verabschieden uns jetzt. Aber das Ziel bleibt bestehen!”

Mario Riedel fordert, dass die Förderschulen im Landkreis erhalten bleiben sollen. Anlass zu dieser Forderung bietet die erst kürzliche Schließung der Schule “Am Park” Behrenhoff. Auch kleinere Grundschulen sollen nicht vergessen sondern bestmöglich gestärkt werden.

Als nächstes tritt der Kreisschülerrat nach vorne. Auch der Landesschülerrat ist heute in Greifswald anwesend. Die Forderungen sind immer wieder die gleichen: Mehr Geld für die Bildung. Sicherung der Zukunft. Schule muss attraktiver gestaltet werden. Digitalisierung bedeutet nicht iPads für jeden, sondern Breitbandausbau, Kompetenzausbau und Fortbildungen. Daneben fordert der Kreisschülerrat auch Zuschüsse für schülerpolitische Tätigkeiten.

„Denn Bildung beginnt nicht in der Schule und endet auch nicht dort.“

14:00

Jetzt tritt Julia Köpke nach vorn. Sie ist Grundschullehrerin auf Rügen, wo sie als Klassenlehrerin eingebunden ist. Nebenbei wohnt sie auch zwei Tage die Woche dem Personalrat in Greifswald bei. Sie erzählt von ihren Erfahrungen, über ihr Studium und über die Predigt vom “Team Teaching” im Bereich Inklusion. Da sie immer zwei Tage die Woche in Greifswald unterwegs ist, muss in dieser Zeit eine Ersatzlehrerin die Verantwortung für ihre Klasse übernehmen, eine Quereinsteigerin, deren Mentorin Julia Köpke ist. Das Versprechen aus dem Studium, dass immer ein*e Sonderpädagog*in dabei ist, hat sich insofern nicht bestätigt, als dass diese*r neben ihrer auch noch 8 andere Klassen betreut. Julia Köpke steht heute hier, um für bessere Bildungsbedingungen zu demonstrieren, damit sie allen Schüler*innen die gleiche Bildung ermöglichen kann.

Als nächstes tritt Felix Willer (StuPa Präsi) nach vorne. Er spricht über die Aussagen der Bildungsministerin, das Studium des Grundschullehramts auch nach Greifswald zu holen. Dafür dürfen aber keine anderen Studiengänge in Mitleidenschaft gezogen werden. Er betont außerdem, dass es nicht nur mehr Geld braucht, sondern dass vor allem in Bundesländern wie MV die ländlichen Regionen für Lehrkräfte attraktiver gestaltet werden müssen, um der voranschreitenden Abwanderung entgegenzuwirken.

Erik von Malottki (GEW, Bürgerschaftsmitglied) übernimmt. “Es ist etwas faul in der Bildung im Staate MV.” Er betont vor allem die Wichtigkeit von Investitionen in den Bildungssektor. Das fängt im Hochschulbereich an, beinhaltet ein Vorgehen gegen die Stellenstreichung im Lehramt, gegen unsichere Arbeitsverhältnisse. Die GEW fordert daher ein Ende der Einsparungen und Befristungen.

Auch die Studienbedingungen werden thematisiert. Das Lehramtsstudium ist zu praxisfern, auch das System rund ums Referendariat muss verbessert werden. Es wird eine Übernahmegarantie für Lehramtsstudierende ins Ref. gefordert, sowie eine insgesamt bessere Organisation des Referendariats.

Lösungsmöglichkeiten des Personalmangelproblems gibt es viele. Es müssen mehr Leute ausgebildet werden und zwar gut ausgebildet. Die Arbeitsbedingungen an den Schulen in MV müssen verbessert werden, um der Abwanderung Einhalt zu gebieten. Die Bedingungen müssen ganz einfach so attraktiv werden, dass mehr Fachkräfte in MV bleiben wollen. Gleichzeitig muss aber auch darauf geachtet werden, dass das Personal nicht mehr in Teilzeit gehen muss, um guten Unterricht zu geben. Daher wird gefordert: kleinere Klassen, weniger Stunden, um bessere Vorbereitung zu gewährleisten, Förderung der Schulsozialarbeit. Das gesamte Geld, das zurzeit im Bildungsbereich ist, soll auch dort bleiben und nicht weiter gekürzt werden.

Die Alternative wäre eine Dystopie – ein Schulunterricht, der nicht weiter abgedeckt werden kann und Schüler*innen, die nach Hause geschickt werden müssen. Am Ende bedeutet das unweigerlich auch eine Gefährdung der Schulabschlüsse.

“Wer gute Bildung will, der muss den Personalschlüssel in der Kita endlich senken!” Denn auch das wird noch einmal betont: die Kita gehört mit zur Bildung. Bereits hier muss angefangen werden, um die Sicherung des Bildungssystems zu garantieren.

Zum Schluss seiner Rede bittet Erik von Malottki noch einmal darum, die Petition zu unterschreiben. Nach ihm tritt nun Nils Kleemann, der Schulleiter der Greifswalder Montessori-Schule auf die Bühne. Er betont seine Angst um die Zukunft des Bildungssystems in MV. Aus internen Dokumenten ergibt sich, dass das Land auch weiterhin Einsparungen im Bildungsbereich plant. Den Schulen aber steht das Wasser bereits bis zum Hals. Er selbst kämpft gerade stark dafür, seine eigene Schule zu retten. Aber es muss auch ein globales Konzept entwickelt werden, um die Bildung zu sichern.

Cornelia Mannewitz (Vorstandsbereich Hochschule und Forschung der GEW) übernimmt. Sie redet über die Lehramtsausbildung und macht auf die prekären und befristeten Arbeitsbedingungen der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen aufmerksam. An den Hochschulen müssten mehr Stellen geschaffen werden und vor allem, mehr unbefristete. Im Hochschulpakt braucht es bessere Zusagen für die Entfristung und Verstetigung von Stellen.

Werner Kipp, seit 10 Jahren Lehrer im “Unruhestand” und vorher 30 Jahre im Lehrerberuf tätig, tritt nach vorne. Er freut sich, dass nicht nur am Freitag sondern jetzt auch am Samstag etwas für die Zukunft getan werden kann. In seiner Rede erwähnt er auch Greta Thunberg und kommt so schnell zum skandinavischen Schulsystem. Hier, im schwedischen und finnländischen Raum, funktioniert die Organisation, auf die Schüler*innen in einer einzigen Klasse kommen zum Teil sogar bis zu sechs Lehrkräfte. Warum also nicht auch hier?

Auch Milos Rodatos meldet sich noch einmal zu Wort. Er erklärt, wie wichtig es ist, dass so viele Leute heute hier zusammengekommen sind. Heute konnte gezeigt werden, dass die Stimmen für mehr Bildungsförderung nicht nur wenige sind, und das soll auch bis nach Schwerin vordringen.

Milos schließt die Kundgebung. Symbolisch werden nun Sparschweine zerstört, um Schwerin zu zeigen, was gemacht werden muss. Es gibt Musik und Plakate werden gemalt.

Erik von Malottki sagt noch mal, dass er sich freut, dass mehr als 600 Leute bei diesem super Wetter dabei waren! Auch in Rostock sollen es 600 Demonstrierende gewesen sein, in Schwerin 400 und in Neubrandenburg um die 300 Teilnehmende. Erik äußert zum Schluss noch den Wunsch, dass an der Uni Greifswald die naturwissenschaftlichen Lehramtsstudiengänge wiedereröffnet werden und dass mehr Geld in Bildung investiert wird.

14:40

Damit endet nach guten anderthalb Stunden als letztes auch der Bildungsstreik in Greifswald. Die moritz.familie drückt die Daumen, dass Regenschirmbaden und Geldschweinzerstörung in Schwerin auf fruchtbaren Boden treffen werden!

Beitragsbild: Aaron Burden auf Unsplash
Fotos: Leonie Lorenz, Veronika Wehner, Ben Lefebvre, Lukas Thiel

retro.kolumne: Schulhofspiele

retro.kolumne: Schulhofspiele

Retro, retro, retro yeah! Die neue Kolumne über alte Dinge. Kennt Ihr diese Spiele, Filme, Accessoires noch? Aus der Kindheit, meist noch aus den 90ern stammen sie und sind vielleicht ja doch noch ein Guilty Pleasure des einen oder anderen.

Den Satz „früher war alles besser“ kann ich nicht leiden. Und ich will auch nicht behaupten, dass ich eine schönere Kindheit hatte als die „Jugend von heute mit ihren Smartphones“. Aber feststeht: die Zeit haben wir uns damals anders vertrieben. Der Schulhof oder die Straße und die anderen Kinder waren das einzige Entertainingprogramm, das wir brauchten.

Wenn wir gerade nicht mit Yu-Gi-Oh!-Karten oder Diddl-Blättern gedealt haben, malten wir mit Kreide den Spielplan und die Zahlen für Himmel und Hölle auf den Asphalt und sind als Spielfiguren über die Kästchen gehüpft. Auch Seilspiele waren der absolute Renner auf dem Schulhof. Neben dem einfachen Seilspringen gab es auch noch Gummitwist – zwei Kinder haben sich das Gummiband um die Beine gespannt, die dritte Person musste im Band verschiedene Sprünge ausführen.

Kettcars, Bälle, Stelzen und Hula Hoop-Reifen waren heiß begehrt auf dem Schulhof. Nicht selten kam es zu Rangeleien. Klatschspiele hingegen konnten jederzeit und von allen gespielt werden. Zwei freie Hände allein reichten. Vielleicht sollte ich das nächste Mal, wenn ich auf meine Bahn warte einfach mal eine Runde „Bei Müllers hat’s gebrannt“ spielen; die Zeit ging früher immer so schnell vorbei.  Ein Spiel, das ich hingegen nie verstanden habe, war das Faden- oder Hexenspiel, bei dem mit einer Schnur irgendwelche – in meinen Augen super komplizierte – Muster zwischen den Händen gespannt und mit verschiedenen Techniken gewechselt wurden.

Was natürlich auch auf keinem Schulhof, keinem Kindergeburtstag oder Spielplatzbesuch fehlen durfte, waren Fangen, Steh-Geh oder Verstecken. „Eins, zwei, drei, vier Eckstein, alles muss versteckt sein!“ wurde laut geschrien, bevor mit einem „Ich koooomme“ auf die Jagd nach den Versteckten gegangen wurde.  Eines meiner absoluten Lieblingsspiele früher war die ultimative Kombination aus Verstecken und Fangen: Versteckfange – auch bekannt als Räuber und Gendarm. Hier gab es Teams, bestehend aus Räubern und Gendarmen, die Räuber wurden von den Gendarmen ins Gefängnis gebracht, konnten aber von den anderen wieder freigeschlagen werden.

Mit diesen Spielen haben wir doch früher Stunden verbracht und erst aufgehört, als die Sonne untergegangen war oder es geklingelt hat. Aber ich muss zugeben: wenn ich heute nochmal klein wäre, würde ich meine Zeit wahrscheinlich auch mit Pokemon GO verbringen.

Beitragsbild von Merio auf Pixabay

Aus dem Exil in den Heizungskeller

Aus dem Exil in den Heizungskeller

Wer schon seit einigen Jahren in Greifswald wohnt, wird um den Club 9 kaum herumgekommen sein. In den nun 50 Jahren seit seiner Gründung hat der Club viele Höhen und Tiefen überstanden – und kehrt ab diesem Samstag nach langer Exilzeit zurück, um wieder Studierende regelmäßig in die neue Location einzuladen.

Vorgestern, am Donnerstag den 26.09., hat der Club 9 Vertreter*innen verschiedener Organisationen aus der ganzen Stadt eingeladen, um zum ersten Mal seine Türen am neuen Standpunkt zu öffnen. Dass noch einiges zu tun ist, wird schnell deutlich, wenn man den Gang entlang geht, der zur Tanzfläche führt, und der durch fehlende Beleuchtung noch immer in Dunkelheit liegt. Aber genauso sieht man die Liebe und Anstrengungen, die schon in die Renovierungsarbeiten geflossen sind. Ein Jahr wurde das, was ehemals der Heizkeller der alten Universitätsbibliothek in der Rubenowstraße war, nun saniert. Die rund 20 Mitglieder sind dankbar für die viele tatkräftige und finanzielle Unterstützung von Stadt, Uni, Studierendenwerk und Studierendenschaft, aber auch ein großer Stolz auf die eigene Leistung schwingt in der feierlichen Eröffnungsrede mit. Zurecht. Seit man sich 2016 auf den neuen Standort festgelegt hat, und auch seit der Schlüsselübergabe Ende letzten Jahres, hat sich viel getan. Was damals noch unverputzte Wände und sandbedeckte Böden waren, ist jetzt eine in dunklen Farben gehaltene Feierlocation, die sofort beim Betreten Partylaune aufkommen lässt. In den letzten Monaten haben die Mitglieder an vielen Ecken selbst Hand angelegt, jedes Detail – vom DJ-Eckpult bis zur Holzplatte des Tresens – ist genauestens durchdacht.

Nach der durchwachsenen Geschichte des Clubs ist es schön zu sehen, wie sich im Keller der Rubenowstraße 4 endlich eine neue Heimat gefunden zu haben scheint. Bis 2005 war der C9 noch in der Hans-Beimler-Straße untergebracht. Als die Räumlichkeiten dort aufgegeben werden mussten, um einem Fahrradkeller Platz zu schaffen, begann für den Club die erste Zeit des Exils. Zwar schien es 2010 mit der Hunnenstraße eine neue Unterbringung zu geben, der Bau des Campus Loefflerstraße forderte aber auch hier schon 2012 wieder einen erneuten Auszug. Wie auch in den ersten Jahren ohne Bleibe, hielt sich der C9 in dieser Zeit mit Volleyballturnieren, Sommernachtsklängen im Arboretum und Exilpartys in anderen Clubs am Leben und in den Köpfen der Studierenden. Es wurde viel nach einer Lösung gesucht. Zwischenzeitlich wurde über eine Niederlassung in der Soldmannstraße nachgedacht, aber die Sanierungskosten des denkmalgeschützten Hauses wären zu hoch gewesen.

Nach einem Jahr Umbauarbeiten und etwa 360.000 Euro ist der C9 schließlich in seinem neuen Zuhause angekommen. Der Keller bietet bis zu 140 Feiernden Platz. Geladen sind nicht nur Studierende, sondern auch Azubis und Schüler*innen, die den ermäßigten Preis von 3 € zahlen, sowie alle, die einfach gern feiern gehen, für den nicht ermäßigten Preis von 4 €. Vor allem wegen der Nähe zur Bibliothek gelten hohe Brandschutzmaßnahmen, geraucht werden darf aber trotzdem – draußen vor dem Club an den dafür vorgesehenen Aschenbechern. Auch online könnt ihr den C9 erreichen – auf ihrer Website, über Facebook und auf Instagram.

Die erste Party wird schon heute, am Samstag den 28.09. ab 20 Uhr, gefeiert. Musikalisches Thema wird Hip Hop sein, aber neben Hip Hop und Elektro möchte man auch immer wieder ein vielfältigeres Angebot bieten, und eventuell sogar die alten Mottopartys wieder einführen. Ebenso wird auch der Dienstag wieder Partytag im C9 werden – die erste reguläre Dienstagsparty soll schon nächste Woche am 01.10. steigen. Damit kann der Club endlich wieder das sein, was er schon vor der langen Exilzeit war – ein Treffpunkt von Studierenden für Studierende, um einfach fernab vom Unialltag eine schöne Zeit zu verbringen.

Beitragsbild von Sarthak Navjivan auf Unsplash