Nordischer Klang 2025: Alle Infos zu dem Festival in Greifswald

Nordischer Klang 2025: Alle Infos zu dem Festival in Greifswald

Beitragsbild: Wally Pruß

Der Nordische Klang ist eines der wichtigsten Kulturereignisse in Greifswald. Vom 2. bis 11. Mai bietet das Festival Musik, Kunst, Literatur und Kultur aus dem Norden. Hier bekommt ihr alle Infos zu dem „einzigartigen kulturellen Aushängeschild“.

Der Mai in Greifswald trumpft mit 40 Veranstaltungen und 120 Kunstschaffenden aus sieben Ländern auf: Pop aus Island, Funk aus Estland, Jazz aus Dänemark, Folk aus Finnland, Märchen aus Grönland, Literatur aus Schweden, Indierock aus Norwegen, und so viel, worauf ihr euch freuen könnt

Der Nordische Klang 2025: Wissenschaft, Kunst, Kultur, Musik und mehr

Musik, Kunst, Kultur, Wissenschaft – das sind die vier Säulen des Nordischer Klangs. Das „Fest des Nordens“ ist das wichtigste Festival nordeuropäischer Kulturen in Deutschland. Jedes Jahr besuchen bis zu 10.000 Menschen das zehn Tage dauernde Fest. Die vielfältige nordische Kultur überrascht und überzeugt sie dabei jedes Mal aufs Neue.

Dieses Jahr dauert das Festival vom 2. bis 11. Mai an. Dabei werden auch einige kleinere Veranstaltungen vor und nach dem Zeitraum angeboten. Neben bewährten Formaten wie der Folknacht (6. Mai | St. Spiritus) und der Jazznacht (7. Mai | St. Spiritus) sind auch spannende Neuerungen dabei: Erstmals findet eine Popnacht statt (3. Mai | Straze). Auch neu: Die Global Beats Nacht (8. Mai | Straze) in dieser wird die indigene, nordskandinavische Gesangstechnik Joik mit Afrobeats kombiniert. Mit dieser Playlist könnt ihr die musikalische Vielfalt schon jetzt erkunden.

Neben den Konzerten gibt es mehrere Ausstellungen, Filmvorführungen, Lesungen, wissenschaftliche Vorträge und Podiumsdiskussionen, die nordische Kultur vermitteln. Außerdem wird auch für die kleinsten Gäste der KinderKlang angeboten.

Tickets sichern für den Nordischen Klang 2025 –
Das Programm im Überblick

Tickets für das Festival gibt es online und in der Stadtinformation Greifswald. Früh sein lohnt sich – insbesondere die Jazznacht und die Folknacht waren in den letzten Jahren schnell ausverkauft. Viele der Veranstaltungen sind kostenfrei, wie die vier Ausstellungen, wissenschaftliche Podiumsdiskussionen und Vorträge.

Hier eine Programmübersicht:

Design des Programmhefts: Wally Pruß

Der Nordische Klang hat ein vielfältiges Programm: zwischen Klimaschutz und Folknächten

Nachdem im vergangenen Jahr Estland die Schirmherrschaft über das Festival übernommen hatte, steht dieses Jahr Island im Fokus. Vertreten wird das nordischste der nordischen Länder durch das Indie-Pop-Duo Kusk & Óviti, die Jazzsängerin Stína Ágústsdóttir und den Autoren Pedro Gunnlaugur Garcia.

Passend dazu bilden Natur und Nachhaltigkeit den thematischen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Veranstaltungen. Die Tagung „Resilienz erzählen / resilient erzählen“ untersucht Widerstandsfähigkeit in Tove Janssons Mumins: Die kleinen nilpferdartigen Fantasiewesen erleben Naturkatastrophen und andere Bedrohungen, lassen sich davon aber nie unterkriegen.
Unter dem Titel „Untouched Landscapes? Northern Europe Between Preservation and Change“ sprechen Kunstschaffende und Forschende über die idealisierte nordische Natur und deren Bedrohung durch den Klimawandel.

Nachhaltigkeit und das Verhältnis zur Natur spielen auch am Tag danach eine Rolle: Die Podiumsdiskussion „Lebenswerte Stadt – 28x Stadtentwicklung in Dänemark“ basiert auf einer Ausstellung, die seit dem 1. April (und bis zum 3. Juni) in der Zentralen Universitätsbibliothek zu sehen ist. Verschiedene Sachkundige aus den Bereichen Architektur und Stadtplanung sprechen darüber, wie nachhaltig gebaut werden kann.

Manuela Schwesig: „einzigartiges kulturelles Aushängeschild“, „beispielgebend für Völkerverständigung“

Das Festival nahm seinen Anfang 1991, als das Institut für Nordistik zu einem Tag der offenen Tür einlud. Schon damals waren Poesie, Wissenschaft und Musik wichtige Grundpfeiler. Nach dem Konzert eines schwedischen Chores im Dom St. Nikolai schwärmte die Presse von einem „nordischen Klang“, der durch die Stadt strömte und die Menschen begeisterte – Das Festival war geboren.

Der Kulturverein Nordischer Klang, der das Festival seitdem organisiert, wurde im letzten Jahr mit dem Kulturförderpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bezeichnete das Festival als „einzigartiges kulturelles Aushängeschild“ und „beispielgebend für Völkerverständigung.“ Schwesig übernimmt zusammen mit Logi Einarsson – isländischem Minister für Kultur und nordische Zusammenarbeit – dieses Jahr die Schirmherrschaft für das Festival.

Der Nordische Klang ist weiterhin eng mit der Universität Greifswald verbunden. Festivalleiter ist Clemens Räthel, Professor für Neuere Skandinavische Literaturen. Auch der Rest des Teams ist an der Universität angebunden. Viele Studierendem aus der Skandinavistik und Fennistik sammeln beim Festival Erfahrungen in Kulturmanagement und Öffentlichkeitsarbeit. Was jetzt noch fehlt? Gäste, die mit ihrer Neugier und Begeisterung den Nordischen Klang erneut durch die Greifswalder Innenstadt klingen lassen.

web.weekly vom 21. bis 27. April

web.weekly vom 21. bis 27. April

Was geht eigentlich ab in Greifswald? Ihr wollt etwas unternehmen, wisst aber nicht, was? Wir haben da was für euch! Ob kreative Workshops, spannende Vorträge oder faszinierende Ausstellungen – hier stellen wir euch jede Woche unsere Veranstaltungstipps rund um die Themen Uni und Wissenschaft, Politik und Region sowie Kultur und Sport vor.

Tango wie in Buenos Aires – mitten in Greifswald: Wer argentinischen Tango liebt, erlebt in Ballhausatmosphäre unvergessliche Abende. Die Milongas laden im Wechsel freitagabends um 20 Uhr und sonntagabends um 19:30 Uhr zum Tanzen, Zuschauen und Genießen ein.

Wann? Sonntag, 27. April, 19:30 Uhr
Wo? Ballhaus Goldfisch, Bahnhofstraße 44, 17489 Greifswald


Fridtjof Nansen nicht nur Polarheld und Abenteurer, sondern auch Forscher, Politiker und Künstler, der die Schönheit und Grausamkeit der Arktis in Fotos und Zeichnungen eingefangen hat. Der Nordische Klang eröffnet eine Ausstellung mit Bildern von Nansens Arktisexpedition. Es gibt eine wissenschaftliche Einführung und Sekt.

Wann? Mittwoch, 23. April, 18:00 Uhr
Wo? Rathausgalerie, Rathaus Greifswald


Während das neue Domfenster die aufgehende Sonne einfängt, spielt Elia Lombardini mit der Geige und Pedalen und Synths Neoklassik und Postrock.

Wann? Sonntag, 27. April, 7 Uhr
Wo? Dom St. Nikolai

Karrierefrau im Westen, „Rabenmutter“ im Osten – Klischees über Frauen im geteilten Deutschland halten sich bis heute. Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ beleuchtet die Lebensrealitäten von Frauen in DDR und BRD zwischen Anpassung, Emanzipation und Selbstbehauptung. Auf 20 Plakaten zeigt sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede – und fragt, was uns diese Zuschreibungen über unser heutiges Deutschland sagen.

Wann? Montag bis Freitag, 10-18 Uhr
Wo? 1. OG Sankt Spiritus, Eingang Lange Straße 49


MV mal anders: Mecklenburg-Vorpommern gilt oft als Schlusslicht – dabei steckt viel mehr hinter den gängigen Klischees. Die Ausstellung „Mecklenburg-Vorpommern ist Deutschland von hinten“ zeigt das Bundesland in all seinen Facetten: ehrlich, humorvoll, kritisch. Mit Karten und Grafiken aus dem gleichnamigen Katapult-Buch geht’s auf eine visuelle Reise zwischen Ostseeküste, Vorurteilen und verstecktem Potenzial.

Wann? So–Mi, 14–18 Uhr + zu Veranstaltungen
Wo? Straze, 1. Obergeschoss, Eingang frei


Welche Rolle spielt das Recht? Es geht weiter mit der Ringvorlesung Klimaschutz in Zeiten des Wandels – dieses Mal mit einem Fokus auf den EU-Klimaschutzzielen und den Negativmissionen.

Wann? Dienstag, 22. April, 16:15 Uhr
Wo? ELP 1, HS 1.22


Das Studierendenparlament beginnt die neue Legislatur mit der konstituierenden Sitzung. Es gibt einige neue Personen und Gruppierungen in der Hochschulpolitik, also seid gespannt. Wenn ihr nicht live dabei sein könnt, keine Sorge, wir tickern wieder für euch.

Wann? Dienstag, 22. April, 20:15 Uhr
Wo? Konferenzraum, Hauptgebäude der Universität


Auch das interdisziplinäre Forschungszentrum Ostseeraum (IFZO) und der Graduiertenkolleg Baltic Peripeties machen dieses Semester eine Vorlesungsreihe: „The Baltic Sea as a Scene for Turning Points, Crises and Possibilities“. Die erste Vorlesung hält Prof. Dr. Eckhard Schumacher (Deutsche Philologie) mit dem Titel „Vanishing Points. Perspective on Sailors, the Baltic Seas and the Island of Oie in Judith Schalansky’s Blau steht dir nicht.“

Wann? Donnerstag, 24. April, 18:15 Uhr
Wo? Altes Audimax, Rubenowstr 1, HS 1


Beitragsbild: Vanessa Finsel

„Fairy tales are already pretty Punk“: An Interview with Wren Scarborough

„Fairy tales are already pretty Punk“: An Interview with Wren Scarborough

In October 2024, Wren Scarborough self-published That Which Sings an action-packed Young Adult Fantasy novel. We sat down with Wren to discuss her new book, her perspective on fairy tales and her own unique approach to writing fantasy.

Interview by Franz-Herman Krauel

moritz.magazin: That Which Sings is a “punk rock fairytale”. What makes a punk rock fairytale and what inspired you to write one?

Wren Scarborough: The term “punk-rock fairy tale” actually came after writing the book. It was coined by my friend and reader Grace a few drafts in, at which point I informed her that I would be stealing it for marketing purposes. She may have her own definition, but as a lover of both the punk spirit and fairy tales, I think of it like this:

Firstly, it must have at least the bones of a fairy tale: escapism and adventure, peril and comfort, enchantment and the eucatastrophe. It must take place in Faerie, the realm we are summoned to by the words “once upon a time”, where magic is a simple fact of reality and we do not question why the Wolf speaks or the Giant may take his heart from his body.

Secondly, it must be animated by the values of the punk – the real, proper punk, not just anybody who wears leather and spikes and listens to loud music (and in fact, conformity to the punk aesthetic for the sake of it is completely the opposite of punk). The willingness to be thoroughly and unapologetically oneself regardless of societal pressures, furthermore to rebel against oppressive establishments and authorities, and to suffer the consequences.

To be frank, fairy tales are already pretty punk. They are stories for those who already know the world is rife with monsters, but need to hear that the monsters can be defeated. That even when it seems hopeless, it is your solemn duty to carry on, to endure and to fight to whatever end awaits you.

You’re a big fan of C. S. Lewis (author of the Chronicles of Narnia). Does his work inspire your own writings?

Indirectly, yes, and there are several scenes in That Which Sings where I noticed that inspiration coming through. I’ve never found myself actively drawing from the works of C. S. Lewis, but I love him dearly, and everything I love comes up one way or another in what I write.

The worldbuilding in That Which Sings is very immersive. The magical world of Elphame (setting of the story) feels very alive (often in a literal sense) and the Faeries are very different from the popular image of what a fairy looks like. What’s your worldbuilding process like?

My process is very… maybe “organic” would be the word. I’m not a worldbuilder by nature, those Tolkien (author of Lord of the Rings) types who actively delight in constructing a world down to the smallest details. I love and appreciate hard worldbuilding like that, but I am and have always been a soft worldbuilder (perhaps another area of Lewis’ influence).

I feel things out; I go where the story takes me. I knew I needed Elphame to be beautiful, lush, dangerous, and not quite right. There had to be something uncanny to every aspect, some edge to all that beauty that could be frightening or sickening or mysterious. I also knew I didn’t want my faeries to be either stuck in ancient or medieval times, or overly modernized, and that I needed them to still feel deeply folkloric. I drew from folklore, but played with it freely—the glossary exists in part to clarify how the fae of my Elphame work, not just to explain the basics of what they are in mythology and folklore. So while I did know going in several essentials to the world, mostly I was feeling it out, wandering through Elphame just as much as Nes herself.

The book is thrilling and surprisingly fast paced. How important is pacing to you as a storyteller?

I do think good pacing is essential to making a story work, if only to keep the reader from putting the book down, but good pacing is not necessarily fast pacing. A slower, lingering book can be paced perfectly; it just needs to keep up the tension to continue pulling the reader along. That Which Sings does start rather slowly, all things considered. There’s a long, tense buildup before the action kicks in and immediately starts escalating. This is the kind of thing you feel out, especially with help from your beta readers and critique partners to let you know that hey, Wren, turns out it is actually possible to spend too long describing a faerie market.

The fight scenes in the book oscillate between being delightfully brutal and horrifying. What’s your approach to writing action scenes?

I love writing action scenes, which is probably obvious to anyone who’s read the book. The trick to them is to understand they’re just a collection of moving parts, so as soon as you create a system to track those parts they become far easier to write. I did actually write an extensive Substack post on this, but to summarize:

Know your opponents, weapons, terrain, and how those relate to each other. Take them one movement at a time, like you’re choreographing a dance. Track movements, wounds, and ammunition of multiple opponents by visualizing the scene, either by acting it out or creating the fight in miniature with anything from LEGOs to labeled corn kernels and beans. Figure out when to disorient your reader and when to show them exactly what’s happening. Write out the beats and then flesh them out into prose.

It might sound like a lot, but again, once you have a system it starts to become simple. And really, really fun.

The delightful brutality and the horror are mainly determined by the tone the story calls for at that moment, as different action scenes have different implications. Either one, though, is the result of me enjoying myself a little too much and asking myself just how far I can take this.

Throughout the story, Nes (the protagonist) turns into a bit of a badass. At the same time, she is very vulnerable and suffers through much physical and emotional pain. How important was it to strike that balance between Nes’ badassery and her vulnerability?

Absolutely essential. When I first had the vague notion of this story I was probably around fourteen or so, and a sixteen-year-old girl going on a perilous adventure sounded like an exciting romp and hardly anything more. When I actually sat down to write the story a few years ago, though, I understood that Nes, whatever else she may be or become, was first and foremost a child, and that her story was not so much one of adventure but of a terrible and costly necessity.

One of my rules for writing the book was, “No one is allowed to forget she’s a child.” The only exception to that rule was Nes herself. She could forget, she could tear herself apart and attempt to reforge herself into whatever thing would best complete her mission, but the rest of us, even the faeries, must see the little girl underneath it all.

You argued that it’s essential to the story that Nes is a girl. Could you elaborate on that point?

Could I? Excessively. But it’s a little tricky to do so properly without getting into spoilers.

The most basic aspect of this book’s premise, the rescue/vengeance mission, is the sort of story one usually expects to have a male lead. A lot of the struggles – the physical ones, anyway – which Nes suffers are the sort one is more used to seeing a male character going through, and the sort more easily stomached when it is a man, or even a boy, enduring them. We send real, flesh-and-blood teenage boys into war; we have done so since the dawn of time. We are accustomed, in a sense, to subjecting men and boys to certain kinds of horrors. To subject a woman or a girl to them is something else.

In The Lion, the Witch and the Wardrobe, Father Christmas says that “battles are ugly when women fight.” I found myself dwelling on that quote while writing this book, in part because it’s often misunderstood. It does not mean that women must not fight, or that women make fighting ugly, or any other reactionary interpretation. It means that it is a terrible, hideous thing for circumstances to become so dire that women must fight, that it is unnatural and disordered for women to engage in mortal combat even when it is necessary. Nes suffers in That Which Sings what she, as a girl, is not meant to suffer, but it becomes necessary for her to do so. That alone makes her being a girl essential to the story.

Nes’ girlhood infects endless aspects of the book, in large part because a girl is the thing she cannot allow herself to be. She cannot be soft or gentle or merciful. She cannot hold on to her own feminine weaknesses – which might not sound so bad, unless you understand what must be let go with them. It affects character dynamics, and that’s not even limited to those we see: Nes is her father’s daughter, and to be your father’s daughter is not the same as to be your father’s son.

But it would be essential no matter the story. Being a girl is essential to the story of any girl, just as being a boy is essential to the story of any boy.

Are you already working on a new writing project and would you write a That Which Sings-sequel?

Yes! And never!

The new book is referred to publicly only as 5th Side at this juncture, and it’s quite a bit different from That Which Sings in a lot of ways. A slower, softer, far less straightforward book with a protagonist rather unlike Nes. But of course it’s still me; it’s still filled with strange entities and brutality and fairy tale logic. It’s giving me a hard time, but all the same I’m very much enjoying myself.

Everybody asks about (and a few readers have been lobbying for) a sequel, but That Which Sings was always meant to be a standalone story. I feel I’ve put Nes through more than enough, thank you very much. And anyway, were I to actually continue her story in a sequel, I’m quite sure it would be an almost entirely separate genre from the original story. I’m not sure how many people would be up for that.

I do, however, intend to return to the world of That Which Sings. I didn’t write that glossary for nothing. Elphame and I aren’t done with each other yet.

How can people support your work?

The first thing, of course, is to read the book. You can find That Which Sings on Amazon, or order it from your local library or bookstore. After that, leaving an honest review makes a huge difference, and I do mean an honest review. It’s easy to get the idea that you’re only helping an author if you leave them a four or five star review, but in reality it helps way more to have a lot of varying reviews than a few glowing ones. Plus, what you dislike in a story will likely appeal to another reader, and may even convince them to give the book a shot. Tell your friends and family about it, suggest it for your book club, suggest it to your favorite book reviewer – anything that helps make people aware of it can help.

Thank you for the interview.

Beitragsbild: Wren Scarborough / ikigloo

Zu Besuch bei der Kogge

Zu Besuch bei der Kogge

Neben mir werden blau-weiß-rote Schals durch die Luft gewirbelt, die Menschen um mich herum haben die pure Freude im Gesicht. Und ich stehe da – die Hände in den Manteltaschen und in mir ist Freude. Aber was war passiert?

Mein bisheriges Verhältnis zur Kogge

Aber springen wir an den Anfang. Mein Verhältnis zu Hansa Rostock war bisher kein leichtes. So hatte ich mich aus zwei Gründen nie wirklich mit dem Fußballverein beschäftigt. Als jemand, der in Niedersachsen aufgewachsen ist, war Hansa Rostock nicht der attraktivste Verein und ich wurde mit jungen Jahren Fan des FC St. Pauli. Ich beschäftigte mich also nur mit der Kogge, wenn diese wegen Fan-Ausschreitungen in der Presse war oder diese gegen St. Pauli spielte. Natürlich hatte ich hier immer die Rivalität der beiden Vereine im Hinterkopf und spätestens seit dem Derby im Februar 2023 eine klare Position zu den Fans von Hansa Rostock. Die bedeutende Mehrheit sind Chaoten, mit denen ich lieber nichts zu tun haben wollen würde.

Mein Stadionerlebnis

Ich hatte also eine gewisse Meinung über die Fans und der Verein interessierte mich eher wenig bis gar nicht. Nach einiger Überzeugungsarbeit und persönlicher Sympathien habe ich mich doch bereit erklärt, bei einem Hansa-Spiel ins Stadion zu gehen. Am Samstag bei der Partie gegen Wehen Wiesbaden war es dann so weit. Über das Spiel an sich braucht man nicht viel zu sagen, nur so viel: Fan wäre man wegen des Spiels nicht geworden. Am Ende steht eine 1:4 Heimniederlage auf der Anzeigetafel. Während des Spiels passierte aber etwas mit mir. Mich packte die Magie, die das Ostseestadion und die Hansa-Fans haben. Ging es mir am Anfang noch darum, möglichst nicht als „Event-Fan“ aufzufallen (hierfür lernte ich die Trikotnummern der Hansa-Spieler, damit ich zumindest mitreden konnte), war ich am Ende doch frustriert, weil Hansa nicht gut spielte, verdient verlor. Spätestens als die Kogge das zwischenzeitliche 1:3 erzielte, stand ich da – Hände in den Manteltaschen, neben mir wurden die Hansa-Schals durch die Luft gewirbelt. Die Menschen um mich herum hatten die pure Freude im Gesicht, und ich freute mich einfach mit. Die Hansa-Magie hatte mich gepackt. Nach dem Spiel stand eigentlich sofort fest, dass ich wiederkommen würde.

Ein häufiges Bild im Ostseestadion; die typischen Hansasticker

Meine Erkenntnisse

Zugegeben hat mich das Spiel eher weniger begeistert, das Erlebnis im Stadion mit der Stimmung hat insgesamt aber schon sehr Bock gemacht. Die Stimmung im Ostseestadion ist einzigartig. Mich hat zwar die Hansa-Magie während des Spiels gepackt, wirklich Fan bin ich aber nicht geworden. Besonders das Spiel hat da auch einen gewissen Anteil dran. Meine Sicht auf Hansa Rostock hat sich aber geändert. War meine Schwarz-Weiß-Sicht auf die Fans der Kogge doch deutlich zu einfach. Hier braucht es, wie in einigen Lebensbereichen auch, Grautöne. Als „Event-Fan“ komme ich aber immer gerne ins Ostseestadion. Hoffentlich mit einem besseren Spiel beim nächsten Mal.

Beitragsbild: Jan-Niklas Heil


Zur Person des Autors

Adventskalender Türchen 18: Glühweinranking

Adventskalender Türchen 18: Glühweinranking

Es ist die Zeit des Jahres, wo leckere Plätzchen gebacken werden und vorzügliche Schokolade verköstigt wird. Doch was wäre ein festlicher Abend ohne den wärmenden Genuss von Glühwein? In unserer exklusiven Glühweinverkostung laden wir euch ein, ein (nicht ganz so seriöses) Ranking der Glühweine (und der Kakaos) am Greifswalder Weihnachtsmarkt zu erleben. Unsere Redakteur*innen haben sich dafür auf eine Mission begeben, um den besten Glühwein Greifswalds zu küren.

Ein Beitrag von einigen fleißigen webmoritz.Redakteur*innen

Disclaimer: Wir wollen den Verzehr von Alkohol mit diesem Artikel nicht glorifizieren.

Bratwurst Glühwein Bratwurst

  • Das Ambiente

Unser erster Stand in diesem Ranking. Hier haben wir zuerst mit Freude festgestellt, dass die neuen Tassen verfügbar waren. Das Design ist zwar nicht unser All-Time Favorit, aber im letzten Jahr hatten wir auch noch Tassen aus den Jahren davor in der Hand. Auch die Rückgabe des Flaschenpfands erfolgt hier zwar nur über Plastikchip und 2€ Pfand. Die 2€ begegneten uns aber bei allen Ständen als Pfand. Bei dem Ambiente waren wir uns uneinig, da dieser Stand neben den Greifautomaten steht. Einige fanden es super, haben danach aber auch Geld bei den Greifautomaten „verloren“, andere waren weniger überzeugt. Auch, dass dies kein reiner Glühweinstand ist, sondern man auch etwas feste Nahrung erwerben kann, gefiel unserer Jury.

  • Der Geschmack

Kommen wir nun zum spannenden Teil. Der Glühwein war schön warm, vielleicht sogar ein wenig zu heiß, geschmacklich war dies ein solider Glühwein. Unsere Jury war überzeugt.
Unser redaktionseigener Kakaotester, bei diesem Stand umfasste die Kakaojury nur eine Person, fand den Kakao an diesem Stand in Ordnung. Er vergab 7 Punkte.

  • Das Ergebnis

Insgesamt ergeben sich für diesen Stand folgende Punktzahlen: 7 Punkte, 7,5 Punkte und 8,5 Punkte. Wir waren von diesem Stand überzeugt.

Zum Elchtreff 

  • Das Ambiente

Das Ambiente wusste unsere Jury zu überzeugen, es gab genügend Platz zum entspannten Stehen und auch die Dekoration und das Design des Standes haben unsere Jury überzeugt. Auch hier gab es die 2024er Tassen. Fand die Jury gut. Auch stellte die Jury fest, dass die Bedienungen an den Ständen Gurls Girls seien. Ein weiterer Pluspunkt. Auch waren die Preise in der Wahrnehmung der Jury moderat.

  • Der Geschmack

Hier konnten wir, bevor wir bestellt haben, feststellen, dass es mehr als nur den klassischen Glühweingeschmack gibt. Hier sind auch einige Geschmacksvariationen bestellbar. Der Glühwein in mehreren Variationen wusste zu Überzeugen. Und es war auch sehr zur Freude der Jury festzuhalten, dass es eine Stempelkarte gibt. Der Kakao war nach unserer Kakaojury in einer angenehmen Temperatur. Auch fand die Kakaojury den Geschmack sehr gut.

  • Das Ergebnis

Der Kakao erhielt 6 und 7 Punkte. Der Glühwein erhielt Punkte von 8,5, 8 und 7,5. Wir waren also vom „Zum Elchtreff“ überzeugt.

Glühweinbaude

  • Das Ambiente

Auch hier gab es verschiedene Tische und ein vom Design ansprechenden gestaltenden Stand. Auch hier konnte man verschiedene Variationen von Glühwein bestellbar. Auch hier gab es eine Stempelkarte. Die Preise waren moderat und unsere Jury insgesamt mit dem Ambiente zufrieden.

  • Der Geschmack

Hier konnten wir sehr zur Freude unserer Jury feststellen, dass die Temperatur so gut auf den Punkt getroffen war, dass man, wie es Jurymitglied Hannah zu Protokoll gab:

„Nicht zu kalt oder heiß, man konnte gut sippen“

Hannah – begeistert

Auch geschmacklich konnte der Glühwein und auch der Kakao überzeugen. Über den Bratapfelglühwein gab Jurymitglied Hannah zu Protokoll:

„uiuiui der ballert“

Jurymitglied Hannah

Hier ist allerdings festzuhalten, dass der Glühwein vom „Zum Elchtreff“ der Jury besser gemundet hat.

Mutzenpause

Zwischen dem ganzen Testen des Glühweins und des Kakaos auf dem Weihnachtsmarkt hat die Jury auch die ein oder andere Mutzenpause gemacht. Hier hat sich ein klarer Favorit. Der Mutzenstand gegenüber der Sparkasse war hier der Favorit der Jury. Unser Fazit lautet:

„Fluffig, mutzig, pudrig, geil“

Fazit der Jury

Zur Pichlhütte

  • Das Ambiente

Insgesamt ist das Ambiente ganz süß eingerichtet, man bekommt ein bisschen das Gefühl, man befinde sich an einer Skihütte. Ansonsten ist der Standort an einem sehr lebhaften Ort des Weihnachtsmarktes, daher kommen einem dort oft Leute entgegen.

  • Der Geschmack

Das Angebot an der Pichlhütte ist sehr ausgiebig, weshalb unsere Redakteur*innen hier auch vielseitige Wünsche bei ihren Bestellungen geäußert haben.

Den Grog hat hier ein sehr hartes Urteil erwischt, da dieser wohl überhaupt nicht geschmeckt hat:

„Es wird mit jedem Schluck schlimmer“

Hannah (von moritz.TV)

Daher kassiert der Grog einen soliden Score von 0.

Als nächstes folgt die heiße Schokolade. Diese schmeckt akzeptabel, aber an den anderen Ständen schmeckte diese im Vergleich etwas besser. Der einzige Pluspunkt ist, dass man sie direkt trinken kann, weil sie nicht allzu heiß ist. Der Score liegt am Ende bei einer mittelmäßigen 4,6.

Auch der normale Glühwein musste hier an diesem Stand natürlich getestet werden. Unsere Redakteurin Ida findet ihn hier eigentlich ganz passabel, aber er schmeckt etwas sauer, daher bewertet sie ihn mit einer 7. Auch unser Chefredakteur Jan-Niklas findet ihn zu sauer, weshalb der Glühwein von ihm sogar nur eine 6 bekommt.

Ein kleines Highlight auf der Karte war der Mango-Glühwein. Unser Chefredakteur Lucas war ganz angetan vom Gedanken eines Mango-Glühweins und bestellte diesen daher auch sofort. Das Fazit? Riecht mehr nach Mango, als das er danach schmeckt. Der Geschmack der Mango kommt nur ganz schwach hervor, bietet aber trotzdem eine nette Abwechslung zu dem ganzen Einheitsbrei auf den Weihnachtsmärkten. Am Ende bekommt er eine solide 7. Ein nettes Detail ist auch noch, dass dieser Stand im Vergleich zu vielen anderen tatsächlich auch andere Tassen, als die aus diesem Jahr zur Verfügung hat, dabei ist aufgefallen, dass die Tassen von 2023 schöner waren.

Was können wir nun letztendlich aus dieser Glühweinverköstigung für ein Fazit ziehen? Wir hoffen euch mit diesem nicht allzu ernst gemeinten Glühwein- und Kakao-Ranking vielleicht ein paar Kaufentscheidungen abgenommen zu haben. Wenn ihr selbst erfahrene Glühwein-/Kakao-Tester*innen seid, schreibt uns gerne eure Eindrücke in die Kommentare.

Beitragsbild: Vanessa Finsel

Adventskalender Türchen 15: webmoritz.-Weihnachtsgeschichte Teil 2

Adventskalender Türchen 15: webmoritz.-Weihnachtsgeschichte Teil 2

Heute geht es weiter mit der Weihnachtsgeschichte rund um den Bäckermeister. Den ersten Teil findet ihr hier.

Der Traum verfolgte ihn den ganzen Tag lang. Immer wieder dachte er darüber nach. War es wirklich seine Schuld, dass diese Menschen so litten? Vielleicht hätte es ihnen etwas gebracht, wenn er einige von ihnen angestellt hätte. Und vielleicht wäre es auch für ihn eine Stütze gewesen… Aber es war nun einmal so, dass der Bäcker keine anderen Menschen um sich haben wollte. Es reichte ihm schon, jeden Tag während der Öffnungszeiten die Geschichten der Menschen anhören zu müssen. Diese Qual wollte er nicht auch noch am Abend und in den frühen Morgenstunden erleiden. 
Vielen seiner Kunden und Kundinnen fiel auf, dass er heute nachdenklich war. Einige fragten sogar nach, ob ihm nicht gut sei. Darauf schnaubte der Bäcker nur. Er war froh den Laden nach diesem zähen Tag zu schließen. Immerhin hatte er heute viel verkauft, war doch am nächsten Tag das Nikolausfest. Familien kamen, um Kekse zu kaufen, die sie dann mit einem Glas Milch für den Nikolaus bereitstellen konnten. 
Gerade als der Bäcker die Tür schließen wollte, stieg das kleine Mädchen die Treppen nach oben. Sie war wieder sehr blass, aber nicht so dreckig wie den Tag zuvor. „Guten Abend, mein Herr,“ sagte sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Ich nehme an, die Aufgaben von heute sind wieder die gleichen wie gestern?“ Der Bäcker nickte und schweigend machten sie sich an ihre jeweiligen Arbeiten. Der Bäcker buk und das Mädchen wusch das Geschirr und auch sich selbst.
Als sie zu der Auslage ging, kam der Bäcker aus seiner Backstube hervor. 
„Wenn du morgen wieder kommst, kannst du heute so viel Gebäcke mitnehmen wie du tragen kannst. Du darfst dir auch einen der Kartons nehmen, wenn du willst.“ Er deutete auf die Kartons in denen er die Kuchen und Torten normalerweise einpackte. 
Das Mädchen runzelte die Stirn. „Ich habe gehört, dass sie nicht gerne mit anderen Menschen arbeiten, mein Herr.“ 
„Ja und?“
„Nun, ich verstehe nicht. Ihr Angebot kam ohne dass ich Sie gefragt habe, ob ich etwas mitnehmen kann. Und Sie möchten auch, dass ich morgen wieder komme und hier arbeite. Warum?“ 
Er zuckte mit den Schulter. Ohne auf ihre Frage zu antworten, ging er zurück zu seinem Ofen. Doch während das Mädchen ihren Karton belud mit feinsten Backwaren, dachte er über ihre Frage nach. Konnte es sein, dass er es doch ganz schön fand nicht alleine zu sein? Nun gewiss, das Mädchen redete kaum, was dem Bäcker gut gefiel. Hatte er doch wenig Interesse an Plaudereien. Und er konnte auch nach den langen Tagen früher ins Bett gehen, als wenn er alles alleine machen würde. 
Das Glöckchen an der Tür signalisierte, dass das Mädchen sich auf den Heimweg machte. Er hörte wie sie ihm einen Abschiedsgruß zurief. 
„Warte kurz,“ rief er zurück. Das Mädchen schaute ihn verwundert an, als er auf sie zukam. In der Hand hielt er einige Wolldecken, welche er auf ihren Karton legte. „Nimm die mit. Heute Nacht soll es besonders kalt werden.“ 
Sie nickte. „Danke, mein Herr.“ Dann verließ sie den Laden und ließ ihn zurück. Er fragte sich, ob er nicht mehr hätte tun sollen. 

Auch in dieser Nacht träumte er. Doch diesmal sah er sich selbst als kleinen Jungen. Er saß mit seinen Eltern beim Abendessen. Warme Suppen waren in den tiefen Teller. Ansonsten herrschte eisiges Schweigen. Seine Eltern hatten immer wenig von ihrem Leben erzählt. Manchmal hatte er sich als Kind gewundert, ob die beiden sich überhaupt richtig gekannt hatten, so wenig wie sie mit einander sprachen. 
Sein jüngeres Ich blühte im Gegensatz zu seinen Eltern vor Freude. Seine Beine schwangen in der Luft und er hatte gerötete Wangen vor Vorfreude. „Wisst ihr was heute passiert ist? Wir haben heute Ball gespielt und dann ist…“
Seine Mutter unterbrach ihn abrupt: „Ball spielen bringt dir nichts für die Zukunft. Es ist auch nichts, was beim Abendessen oder sonst wann mitgeteilt werden muss. Es ist eine Nichtigkeit. Du solltest dich lieber mit deinen Schulaufgaben befassen, wenn du möchtest, dass irgendwann einmal etwas aus dir wird.“ Abfällig sah sie ihn an. Der Bäcker erinnerte sich. Er erinnerte sich, wie sehr ihm diese Situation damals einen Stich versetzt hatte. Er erinnerte sich nicht nur, er fühlte ihn auch. 
„Aber mein Freunde…“
„Du brauchst keine Freunde,“ erwidert sein Vater. „Wozu an irgendwelchen Menschen hängen, die einen am Ende nur am Erfolg hindern. Sentimentalitäten sind unnütz. Du musst lernen, Menschen gebrauchen zu können. Andere Menschen eignen sich manchmal zu gewissen Zwecken, aber abseits dieser, solltest du andere so weit es geht aus deinem Leben raushalten, wenn du nicht willst, dass sie dich aufhalten.“
Er erinnerte sich daran, dass seine Eltern ihm bald darauf verboten, seine Freunde zu treffen. Er solle sich auf die Schule konzentrieren und darauf, seine Fähigkeiten auszubauen, denn nur so würde er später Erfolg erfahren und nicht in Armut verfallen. So bestanden seine Tage irgendwann nur noch aus Schularbeiten und das Backen zu lernen. An den Abenden saß er schweigend mit seinen Eltern am Tisch, denn solange keiner von ihnen Erfolge erzielt hatte, wurde nicht geredet. Was einst für ihn unangenehm war, wurde zur Gewohnheit und zum Alltag. Bald merkte er, wie normale Alltagsgespräche begannen ihn zu ermüden. Sie hatten keinen Nutzen für ihn, also entzog er sich ihnen. Das merkten auch die anderen und sie wandten sich deshalb auch immer weiter von ihm ab. 
Die Erinnerung verschwamm und nun sah er, wie er seinen Abschluss machte. Er wurde für seine Leistungen ausgezeichnet. Stolz stand er auf der Bühne. Seine Eltern nickten ihm anerkennend zu. Einige andere klatschten, als der Schulrektor ihm seine Urkunde überreichte.
Doch als die Zeremonie vorbei war, fand er sich schweigend neben seinen Eltern wieder, während die anderen aus seiner Klasse feierten. Keiner beachtete ihn, nicht einmal sein ehemaliger guter Freund. Das erste Mal seit Jahren, erwischte er sich dabei, sich wieder nach Freundschaft und Nähe zu sehnen. Doch dann legte sein Vater eine Hand auf seine Schulter und er erinnerte sich daran, dass Erfolg wichtiger war. Gemeinsam verließen sie das Fest. Doch auch wenn es ihm damals nicht aufgefallen war, der Stolz und die aufrechte Haltung waren verflogen. 
Die Stimme des kleinen Mädchens erfüllte die Luft: „Du hast nie gelernt, wie wichtig Nähe und Wärme und Freundschaft eigentlich ist. Reichtum und Erfolg misst sich nicht an Geld. Unterstützung und Liebe ist das, was einen am Weitesten bringt. Sieh dir an, wie anders dein Leben wäre.“ 

Nächste Woche geht es weiter…

Beitragsbild von Vanessa Finsel


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