Adventskalender Türchen 12: Zimt so!

Adventskalender Türchen 12: Zimt so!

Weihnachten rückt immer näher. Das merkt man nicht nur am Adventskalender, der sich wie immer in beängstigender Geschwindigkeit leert, sondern auch an den typischen Düften, die uns von überall her in die Nase steigen. Es riecht nach Tannengrün und Räucherkerzen, nach Plätzchen und Punsch, nach Nelken und, ganz wichtig, nach Zimt. Der Geruch ist wunderbar vertraut – dessen Herkunft eher weniger. Was genau ist Zimt überhaupt? Und wer ist dieser Ceylon?

Um das zu klären, müssen wir uns auf eine Reise nach Sri Lanka machen. Von hier aus wurde Cinnamomum verum, der echte Zimt, in die ganze Welt verbreitet. Natürlich nicht die ganze Pflanze, denn die ist ein 14 Meter hoher Baum, der sich schlecht zum Verschiffen eignet. Sieht auch nicht besonders spektakulär aus: ein immergrünes Lorbeergewächs mit glatten, ledrigen Blättern und kleinen blassgelben Blüten, aus denen sich dunkle Früchte entwickeln. Was verkauft wird, ist daher die Rinde des Baumes. Dafür ist es sowieso besser, die Pflanze zu behalten, denn dann kann man nach der ersten Ernte im dritten Lebensjahr alle anderthalb Jahre die neu ausgetriebenen Sprosse abschneiden, um sie zu schälen. Das wird traditionell gemacht, wenn die jungen Blätter sich von rot zu hellgrün verfärben, die Pflanze also quasi grünes Licht für die Ernte gibt. Wartet man brav, bis es grün wird, lässt sich die Rinde leicht abschälen – erst die äußere Korkschicht, dann das innere Kambium, das sich beim Trocknen zusammenrollt. Immer sechs bis zehn Stücke davon werden ineinandergeschoben und so als die bekannten Zimtstangen verschifft – und das schon in der Antike. Im alten Ägypten wurden damit Mumien einbalsamiert, der Rest der Welt nutzte sie als Gewürz. Doch das hatte seinen Preis: Wer Zimt besaß, hatte damit eine ganze Stange Geld.

Heute ist Zimt längst für uns alle erschwinglich. Das liegt unter anderem daran, dass neben dem echten Zimt vor allem der billigere Cassia-Zimt aus China auf dem Markt ist. Dieser schmeckt nicht nur deutlich herber als der echte Zimt, er enthält auch deutlich mehr Cumarin, einen Stoff, der in größeren Mengen leberschädigend sein kann. Dagegen soll echter Zimt gesundheitsfördernd wirken: Er senkt Blutzucker- und Cholesterinspiegel und könnte sogar gegen Corona helfen. Klingt also deutlich wünschenswerter als der Cassia-Zimt. Aber woran erkennt man im Laden, welche Sorte man vor sich hat? Das ist gar nicht so einfach, weil keine Deklarationspflicht besteht. Zumindest die Stangen kann man aber gut auseinanderhalten: Stammen sie von Cinnamomum cassia, bestehen sie nur aus einem einzigen, vergleichsweise dicken Rindenstück. Echter Zimt ist sowieso oft als solcher gekennzeichnet, alleinschon, um den Preis zu rechtfertigen: Ceylon steht darauf – der frühere Name für Sri Lanka. Und auch wenn dieser Zimt genauso aus China stammen kann, wisst ihr nach diesem Artikel, dass das zumindest ursprünglich zimt – äh, stimmt.

Beitragsbild: Laura Schirrmeister

Adventskalender Türchen 11: 33 Elfchen aus der webmoritz.-Redaktion

Adventskalender Türchen 11: 33 Elfchen aus der webmoritz.-Redaktion

Im elften Türchen des webmoritz. Adventskalender verstecken wir auch in diesem Jahr eine bunte Mischung verschiedenster Elfchen. Frisch abgetippt, mit etwas Mikrowellen-Glühwein verschönert und ein paar Krümel Stollen und kaputten Messerresten verziert, präsentieren wir euch hier und jetzt 33 wunderbare Elfchen!

Schnee
matschig nass
Hosenbeine sind durch
keine wasserfesten Schuhe an
Welthass

Weihnachtskonzerte
In Greifswald
Kirchen und Dom
Wundervoller Gesang vom Chor
Melodien

Glühwein
hab Sodbrennen
die Lichter verschwimmen
Autoscooter saust im Kreis
C2-Intox

Moritz
Elfchen schreiben
Glühwein wird aufgeheizt
Redaktion bleibt leider kalt
BRrrrrrrr

Oberbürgermeister
verkauft Mutzen
Fettig und Süß
Die Ressortleitung ist verliebt
Weihnachtszauber(er)

Weihnachtsmorgen 
ganz früh 
Auf leisen Sohlen
Geschenkpapier raschelt und knistert
Kindheit

Spekulatius
Lebkuchen, Mutzen
Zimtsterne, Vanillekipferl, Engelsaugen
Der Hosenknopf macht peng
Zuckerschock

Nanu-Nana 
Gibt’s viel
Viele sinnlose Geschenke
Bis auf billigen Glühwein
Lecker

Lauwarm
Mit Amaretto 
Weiß, Rot, Rosè
Reden um den heißen 
Glühwein 

Pankow
alles einsteigen
Stefan fährt Bus
Oh Nein – eine Panne
Panik

– 10 –

Elch
schreibt Elfchen
Hat keine Finger
Schafft es aber trotzdem
Elchchen

Autoscooter
absoluter Drehwurm
Ich muss kotzen
Meine Mitfahrerin guckt genervt
Gehirnerschütterung

Räucherkerzchen 
Glühendes Köpfchen 
Weihrauch, Tannennadeln, Sandelholz
Weihnachtsduft im Haus unterwegs
Rauchvergiftung

Sparsamkeit
Ein Glühwein
Ein zweiter Glühwein 
Sieben Euro für Bratwurst?
Win-Win

Besinnlichkeit 
Kerzenschein, Baumkugeln,
Alle unterm Weihnachtsbaum
Auf einmal lauter Schrei
Katzenattacke

Schnee
Weiße Flocken
Enthusiasmus nimmt zu
Tanze durch das Winterwunderland
Beinbruch

Filme
Zur Weihnachtszeit
Cringe oder Goldie
Geschaut werden sie alle
Kevin!

Weihnachtsschmuck
Bunt erleuchtet 
klare, kalte Winterluft
der Schrebergarten voll Kitsch
Energiekrise

Aschenbrödel
Glöckchen klingen
Am Schloss Moritzburg
Wo ist mein Schuh?
Nostalgie

Wintermorgen 
Weiße Welt
Blick aus Fenster
Hab den Schnee verschlafen 
Zauberhaft

– 20 –

Matsch
Im Wald
Nasse, verrottende Blätter
Die Luft riecht nach
Trostlosigkeit

Entenbraten
dunkle Soße
Knödel und Rotkraut
eine Vegetarierin wird schwach
Yummy 

Weihnachtsbäckerei
Rolf Zuckowski
Richtig toller Hit
Bestes Lied zur Weihnachtszeit
Wham!

Weihnachtsfeier
Alle singen
aber nicht gut
meine Ohren tun weh
Glühwein?

Stollen
Sehr fest
Messer bleibt stecken
Die Klinge bricht weg 
Klappmesser

Stollen 
Geologisches Weihnachtsgebäck
Rosinenquarz, Marzipanadern, Zuckerkristalle
Sind wir unter (Weihnachts)tage?
Helmpflicht

Geschenke 
früher Spielzeug
heute bunte Socken 
beides zu seiner Zeit
Freude

Mutzen
Zu gesund
Fehlt Zucker, Fett
Quarkkeulchen die wahre Alternative
Friteusengebäck

Stress
Zur Weihnachtszeit
Eigentlich viel Uni
Wo bleibt denn die
Gemütlichkeit

Glühwein 
schmeckt das?
vielleicht höchstens warm
rein in die Mikrowelle
verkocht

– 30 –

Mikrowelle
Glühwein rein
Sieht gut aus
Der knallt jetzt richtig
kalt

Mikrowelle
Glühwein rein
Sieht gut aus
Oh nein, er kocht!
Egal

Mikrowelle
Glühwein rein
Sieht gut aus
Kein Alkohol mehr drin
Scheiße

Beitragsbild: Laura Schirrmeister

Adventskalender Türchen 10: Maries turbulenter Drive Home for Christmas II

Adventskalender Türchen 10: Maries turbulenter Drive Home for Christmas II

Um noch einmal sicherzugehen, schaut Marie auf die Tafel und sieht, dass ihr Bus in genau 5 Minuten ankommt. Genau richtig für Marie, denn sie ist nicht gerade die geduldigste Person. Während sie also am Bahnhof wartet, holt sie ihre kleine Thermosflasche heraus, um ein bisschen Tee zu schlürfen. „Gut, dass ich daran gedacht hab!“, denkt sich Marie erleichtert. Die letzten Tage war es in Greifswald ziemlich kalt. Ohne Thermoleggings geht nichts mehr. Am besten noch zwei Paar Socken und dicke Handschuhe, dann ist man sicher bei diesem eisigen Wetter. Marie erinnert sich nicht mehr genau, welchen Tee sie sich gemacht hat, aber schon beim ersten Schluck schmeckt sie es heraus und spuckt ihn sofort aus ihrem Mund. „Baaah, nicht Pfefferminztee!“ denkt sich Marie und verzieht angeekelt das Gesicht. Na toll. Sie schaut kurz zu den anderen Menschen, die genau wie sie auf den Bus warten. Diese blicken Marie nur schräg an. Verlegen blickt sie schnell wieder weg. Ob sie es wohl schaffen würde, sich wenigstens einen Coffee to go bei der kleinen Dönerbude zu holen?

Genau eine Millisekunde später kommt bereits der Bus. Marie vergaß schnell den Gedanken und läuft schnell los. Noch schnell die FFP2-Maske aufsetzen uuund… zack! Fertig! Startklar! Der Busfahrer steigt aus und begrüßt alle, die mitfahren wollen. „Jetzt aber schnell, bevor ihr mir noch einfriert“ meint er mit einem Lächeln und hilft dabei, das Gepäck einzuladen. Als er Maries Trekkingrucksack hochheben will, muss er sich ziemlich anstrengen. „Ugggh Kleine, was hastn da eingepackt? Steine?“ fragt er schmunzelnd. Als von allen Reisenden das Gepäck verstaut ist, kann es auch schon losgehen. Marie und die anderen steigen nacheinander in den Bus. Die relativ unauffälligen Leute setzen sich entweder ganz nach vorn oder in die Mitte. Die “ganz Coolen” gehen jedoch nach hinten, also natürlich auch Marie. Bis auf ein weiteres Mädchen, schätzungsweise 16 Jahre alt und die Kopfhörer hinter ihren langen dunkelblonden Haaren versteckt, ist niemand in der letzten Sitzreihe. Haaach, wie entspannt. Genau so, wie es sich Marie gewünscht hat.

Sie macht es sich schnell gemütlich. Bevor sie ihre Kopfhörer anschließt und ein Lied aussucht, macht der Busfahrer eine kurze Ansage. „Liebe Fahrgäste, mein Name ist Stefan und ich begleite Sie heute auf Ihrer Reise von Greifswald nach Berlin. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Reise. Bitte beachten Sie die aktuellen Schutzma-“. Ab da hört Marie schon nicht mehr zu, denn ihr aktuelles Lieblingslied von System Of A Down – ‚Lonely Day‘ startet. Marie ist jetzt in ihrer eigenen, kleinen Welt. Und schon setzt sich der Bus in Bewegung. Während das Lied auf voller Lautstärke durch ihre Kopfhörer dröhnt, denkt sie an die kommenden Weihnachtstage. Sie freut sich auf ihre Familie. Auf Oma und Opa. Mamas leckeres Essen. Ihre Geschwister Sabrina, Jeremy und Jan. Auf ihre zwei Katzen Garry und Mathilda. Die weihnachtliche Atmosphäre. Und einfach endlich mal ein bisschen abschalten können. Langsam schließt sie ihre Augen…

Irgendwann, nach ungefähr einer halben Stunde, wacht sie auf. Die Musik läuft noch immer. Verschlafen zieht Marie die Kopfhörer aus ihren Ohren, reibt sich die Müdigkeit aus ihren Augen und streckt sich. Als sie um sich herum schaut und ihre Augen bei dem jungen Mädchen 3 Sitze weiter stehenbleiben, zuckt Marie innerlich zusammen. Das Mädchen starrt sie mit finsteren Augen an. Verstört schaut Marie weg. Was wohl ihr Problem ist? Unauffällig riecht sie an ihrer Jacke – „Hm.. Also stinken tu’ ich nicht.“ Genau in dem Moment macht der Bus einen plötzlichen Ruck und bleibt stehen. Was ist denn jetzt passiert? Marie blickt nach draußen und bemerkt erst in diesem Moment, wie stockdunkel es schon draußen ist. Typisch Winter. Die Passagiere vorne tuscheln miteinander, aber Marie kann aus der Distanz nicht viel mitbekommen. Ein kurzer Blick auf das Handy verrät: 17:42 Uhr. Kein Signal. Na toll. Der Busfahrer Stefan teilt über eine Ansage mit, dass es eine Panne gibt. Wir sollen uns jedoch beruhigen, denn er wird schnell eine Lösung finden…

Beitragsbild: Laura Schirrmeister

Adventskalender Türchen 9: Konnte der Adventsmarkt in Wieck mit dem Greifswalder mithalten?

Adventskalender Türchen 9: Konnte der Adventsmarkt in Wieck mit dem Greifswalder mithalten?

Beitrag von Lilly Biedermann und Maret Becker

In jeder Stadt gibt es mittlerweile mindestens einen Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt gehört zu Deutschland und Deutschland gehört zum Weihnachtsmarkt. Im Dezember verwandeln wir uns, denn auf einmal lieben wir überteuertes Essen, lange Warteschlangen vor dem Glühweinstand und zu viele Menschen. All das oder so ähnlich hatte auch Wieck zu bieten. Leider hatte er nur am vergangenen Wochenende geöffnet. Wie der Weihnachtsmarkt bezüglich Essen und Co. abschließt, erfährst du im Artikel.

Fahrgeschäfte

Maret: Na ja, Fahrgeschäft würde ich das jetzt nicht nennen, aber es wurde eine Bootschaukel für Kinder aufgebaut. Das war schon sehr süß. Um ehrlich zu sein, ich hätte mich auch gerne in die Schaukel gesetzt. Sah gemütlich aus.

Lilly: Hätte man viel Glühwein getrunken, hätte man sich vielleicht auf die Bootschaukel für Kinder setzen können. Ansonsten war nicht viel zu holen bei den Fahrgeschäften. Aber das erwarte ich ehrlich gesagt auch nicht. Dafür hat Wieck ja das Fischerfest.

Getränke

Lilly: Mehr als einen klassischen Glühwein mit Schuss gab es enttäuschenderweise nicht. Dafür war der Glühwein, den es gab, unschlagbar, günstig und das Geld ging an den Wiecker Heimatverein. Es gab keine „schönen“ Tassen so wie in Greifswald. Aber ganz ehrlich: Wenn ich für den guten Zweck trinke, brauche ich auch keine schicken Tassen.

Maret: Der günstigste Glühwein hat 2,50 Euro gekostet. Das war wirklich cool. Ansonsten gab es nicht so viele Glühweinsorten wie in Greifswald. War aber auch nicht wirklich nötig. Die diesjährigen hässlichen Greifswald-Tassen will sowieso niemand haben.

Weihnachtsbäckerei und herzhaftes Essen

Lilly: Zum Essen kann ich leider kaum etwas sagen, obwohl wir mehrfach darauf hingewiesen wurden, dass die Rauchwurst echt der Hammer sein soll. Für Vegetarier*innen war die Auswahl beschränkt. Als Veganer*in wäre man gar nicht fündig geworden (je nachdem, worin die Pommes frittiert werden). Viele der Stände wurden allerdings von Vereinen betrieben, sodass ich gar nicht böse bin.

Maret: In Wieck haben die Mutzen wenigstens geschmeckt. Immerhin ein Erfolg. In Greifswald schaute das ja bedauerlicherweise anders aus.

Ambiente

Lilly: Der Weihnachtsmarkt in Wieck hat mich absolut überzeugt. Vielleicht, weil es mich so an den Weihnachtsmarkt in meinem Heimatdorf erinnert hat. Die meisten Stände wurden von Vereinen betrieben, der Glühwein war günstig und es läuft ständig Weihnachtsmusik. Mein Highlight war die Pyramide. Statt wie in Greifswald versteckt in einer Ecke, stand sie zentral neben dem Weihnachtsbaum. Wie ein kleines Boot gestaltet und per Hand von einem Steuerrad betrieben. Die Figuren darauf waren allesamt handgemacht. Klein, gemütlich, familiär – so muss das sein in einem Dörfchen wie Wieck.

Maret: Der Weihnachtsmarkt in Wieck war noch kleiner als der in Greifswald. Er war dadurch tatsächlich noch gemütlicher. Die Bewohner*innen haben die meisten Sachen selbst verkauft, es gab eine große Bühne und einen großen Weihnachtsbaum. Das hatte einen gewissen Charme.

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Spaß

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Verköstlichung

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Weihnachtsstimmung

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Weiterempfehlung für das nächste Jahr

Titelbild: Laura Schirrmeister

Beitragsbilder: Maret Becker

Adventskalender Türchen 8: Eine Liebeserklärung an Weihnachtsmärkte

Adventskalender Türchen 8: Eine Liebeserklärung an Weihnachtsmärkte

Ein Kribbeln im Bauch, ein unverhoffter Glücksmoment, ein wohlig warmes Gefühl. Dafür braucht es nicht immer ein großes Ereignis, vielmehr liegen diese magischen Momente oft verdeckt unter einem Mantel der Gewohnheit und der Selbstverständlichkeit. „Eine Liebeserklärung“ ist unsere neue Kolumne, in der es darum gehen soll, die vermeintlich einfachsten Dinge dieser Welt wertzuschätzen. Mit ihr bauen wir euch eine zynismusfreie Nische, in die sich hineingekuschelt werden kann, wenn der Alltag einem mal wieder die Daunendecke der guten Laune zu klauen versucht. In diesem Beitrag soll es um die Liebe zu Weihnachtsmärkten gehen.

Die meisten Blätter sind von den Bäumen gefallen und der Herbst neigt sich dem Ende zu. An ihrer Stelle macht sich der Duft von Tanne und Lebkuchen breit, die Weihnachtszeit beginnt! Mit Beginn der schönsten Zeit des Jahres werden auch wieder festlich die Weihnachtsmärkte überall im Land eröffnet und „All I Want For Chistmas Is You“ und „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer“ erklingen wieder in voller Pracht. Die Menschenscharen eilen voller Vorfreude zu später Abendstunde auf den Weihnachtsmarkt und bedienen sich am breitgefächertem Angebot der lieblich eingerichteten Buden und Stände. Weihnachtsmärkte bringen immerhin auch ein renommiertes und herzhaftes Angebot an Getränken und Essen mit sich. Gebrannte Mandeln, tonnenweise Spezialitäten vom Grill und natürlich auch die immer beliebten Mutzen. Obwohl ich vor meiner Zeit in Greifswald tatsächlich noch nie Mutzen gegessen hatte, kann ich nun nicht mehr genug davon kriegen, da mir wirklich jede*r Greifswalder*in eingetrichtert hat, dass ich die Dinger unbedingt probieren muss. Und auch wenn meine tollpatschige Wenigkeit es jedes Mal schafft, mehr Puderzucker auf meiner Winterjacke als auf den Mutzen selbst zu verteilen, genieße ich das Schmalzgebäck (wie es auch genannt wird) immer wieder aufs Neue.

Was absolut nicht fehlen darf bei den zunehmend kälter werdenden Temperaturen, ist eine warme Tasse Glühwein. Diese erwärmt nicht nur das Bäuchlein, sondern auch das Gemüt, wenn noch ein Schuss Amaretto dazugegeben wird. Ich erinnere mich beim Glühweintrinken immer an mein erstes Semester zurück, als ich mit meinen Freunden jede Woche einen Abstecher auf den Weihnachtsmarkt gemacht habe, bevor wir in die vierstündige BWL-Vorlesung abgetaucht sind. Da waren die ein, zwei (oder auch ein paar mehr) Tassen Glühwein genau der Motivationsbooster, der uns durch die Vorlesung getragen hat.

Was den Weihnachtsmarkt für mich aber noch mehr ausmacht, ist die Stimmung und das Ambiente selbst. Überall ist alles festlich verziert, alles leuchtet und glitzert, es duftet nach allen möglichen Köstlichkeiten, alle Leute sind am Lachen und man genießt die Zeit mit seinen Freund*innen und/oder der Familie. Wobei man bei der gemütlichen, warmen Stimmung auch gerne mal mit komplett fremden Leuten in Kontakt kommt. Aus dem Stegreif fällt mir gerade ein, dass mich mal eine Gruppe von Rentner*innen dazu ermutigt hat, ein paar Weihnachtsliederchen mit ihnen anzusingen. Wir hatten tatsächlich mächtig Spaß und haben sogar noch ein paar mehr Leute angelockt, die entweder zugehört oder sogar auch mitgesungen haben.

Weihnachtmärkte symbolisieren für mich einfach die Wärme, das Beisammensein und die endlos gute Laune, die das Weihnachtsfest für mich ausmachen. Falls ihr bisher noch nicht auf dem Weihnachtsmarkt wart, dann dreht doch mal eine Runde über den Markt mit euren Nächsten und Liebsten und genießt die Zeit miteinander.