Adventskalender Türchen 7: Weihnachtsmarkt im Rathauskeller

Adventskalender Türchen 7: Weihnachtsmarkt im Rathauskeller

Direkt neben der Touri-Info führt eine Treppe in den historischen Gewölbekeller zu dem eigens ausgeschilderten Kunsthandwerksmarkt. Eigentlich nicht zu übersehen, doch nach etwas Investigieren fiel uns auf: Viele langjährige Greifswalder*innen haben trotzdem noch nie von dem kleinen Weihnachtsmarkt gehört. Höchste Zeit, das zu ändern!

Glühweingewürze, Knoblauchchampignons und frisch gebrannte Mandeln auf der einen und blinkende, schallende Fahrgeschäfte auf der anderen Seite: Der Greifswalder Weihnachtsmarkt ist zwar jedes Jahr wieder ein schönes Erlebnis, aber auch irritierend stark eingenommen von Autoscootern, einem Riesenrad und Spielbuden. Wer bei etwas ruhigerem Ambiente in die festliche Stimmung kommen möchte oder noch nach dem einen oder anderen Geschenk sucht, sollte beim Kunsthandwerksmarkt im Rathauskeller vorbeischauen.

Der Markt öffnet vom ersten bis zum dritten Adventswochenende seine Türen, in der Regel jeden Freitag ab 14 Uhr und Samstag und Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Der Rathauskeller ist gefüllt mit den verschiedensten Ständen, wie man sie auch von den Kunsthandwerks-Veranstaltungen auf dem Marktplatz kennt. Von Keramik über selbst gemachte Schmuckstücke, Kinderkleidung und Seifen bis hin zu maritimen Souvenirs, Pralinen und Likör ist allerlei zum Entlangbummeln angeboten. Auch wenn einige Stände sicherlich Geschmacksache sind, so gibt es doch immer wieder ein paar tolle Möglichkeiten, kleine Geschenke oder Mitbringsel aus der Region zu erwerben.

Die Kunsthandwerker*innen kommen beispielsweise aus Vorpommern, der Uckermark oder auch Brandenburg und bieten ihre geschnitzten, getöpferten, gebrauten und gestickten Waren an. Zusätzlich lädt aber auch ein kleines Adventscafé zum Verweilen ein, bei dem man sich bei Lampenschirmen und Lichterketten in gemütlicher Atmosphäre unterhalten und stärken kann.

Mein persönliches Highlight sind aber immer wieder die maritimen Malereien von Mario Hennings hinten rechts im Gewölbe, die häufig die schönsten Orte Greifswalds zum Motiv haben: Der Blick von der Brücke am Museumshafen auf den Ryck, über den Marktplatz auf die bunten Häuser oder aus einem Hinterhof auf den Dom. Allein beim Durchstöbern werde ich jedes Mal wieder von einer großen Portion Greifswald-Liebe erfüllt. Dieses Jahr habe ich mir ein Bild gekauft, was einen sommerlichen Tag auf den Salzwiesen zeigt, im Hintergrund unsere kleine Skyline. Das werde ich mir nächsten Monat mit ins Auslandssemester nehmen und einen Blick nach Hause auf die schönste Hansestadt der Welt haben.

Das Wichtigste auf einen Blick:
– Was?
Greifswalder Kunsthandwerksmarkt
– Wann? Freitags von 14-20 Uhr, samstags und sonntags von 11-20 Uhr
– Wo? Gewölbekeller des Rathauses

Titelbild: Laura Schirrmeister
Beitragsbilder: Annica Brommann

Adventskalender Türchen 6: Wer ist der Nikolaus?

Adventskalender Türchen 6: Wer ist der Nikolaus?

Heute ist der 6. Dezember. Der Nikolaustag. Ein Tag, der in mir schöne Kindheitserinnerungen weckt, aber auch viele Fragen aufwirft. In der Kindheit vor allem “Habe ich mich gut benommen?”. Heute eher: “Wer ist der Nikolaus überhaupt und warum ist der Nikolaustag am sechsten Dezember?” oder auch “Was macht gerade diese Person so besonders?”. Fragen, auf deren Antwortsuche ich mich begeben habe.

Wer ist der Nikolaus?

Die erste Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Es ist nämlich schwer, noch verlässliche Quellen über den originalen Nikolaus zu finden. Fest steht auf jeden Fall, dass Nikolaus von Myra (so der Name der historischen Person) zwischen 280 und 286 n. Christus in Patara (in der Gegend von Antalya) in eine reiche Familie geboren wurde. Auch ist schriftlich nachzuvollziehen, dass er mit 19 zum Priester geweiht und später zum Bischof von Myra ernannt wurde (daher hat der Nikolaus auch seine große Mütze). Angenommen wird auch, dass Nikolaus von Myra unter Kaiser Maximinus während der Christenverfolgung in Gefangenschaft geriet und wohl auch gefoltert wurde. Zeitgenössischen Quellen kann auch entnommen werden, dass er am ersten ökumenischen Konzil in Nizäa 325 n.Chr. teilgenommen hat. Hier soll er Arius im Streit geohrfeigt haben. Angeblich hat er seine Besitztümer nach seinem Tod den armen Menschen hinterlassen.

Warum ist der Nikolaustag am 6. Dezember?

Nikolaus von Myra soll zwischen 345 n.Chr. und 351 n.Chr. an eben jenem Datum verstorben sein. Der 6. Dezember ist also im Ursprung ein Gedenk- und kein “Beschenkungstag”.

Was macht ihn dann so besonders?

Besonders macht ihn sein Wirken, aber auch ein wenig Glück. Da er als Gallionsfigur der frühen Christen fast konkurrenzlos war, wenn man sein Wirken mit dem anderer Bischöfe aus der Zeit vergleicht, gibt es die unterschiedlichsten Legenden über Nikolaus von Myra: Von der Rettung eines ertrunkenen Kindes über einer Seesturmbändigung bis zur der Wiederbelebung von drei zerstückelten Scholaren ist alles dabei. Was alle Legenden gemeinsam haben ist, dass Nikolaus von Myra in allen als ein selbstloser Wohltäter dargestellt wird. Zum Geschenkebringer wird der Nikolaus auch aufgrund einer Legende. In dieser soll er als junger Mann an einem Wohnhaus einer armen Familie vorbeigekommen sein. Diese Familie war bettelarm. So bettelarm, dass die drei Töchter als Prostituierte verkauft werden sollten, da sich die Familie die Mitgift nicht leisten konnte. Nikolaus entschließt sich, dieser Familie zu helfen. Er kommt in den darauffolgenden drei Nächten an dem Wohnhaus vorbei und wirft jeweils einen Goldklumpen durch ein Fenster, sodass jede Tochter einen Klumpen Gold erhielt. So konnte der Vater sich die Mitgift leisten und musste seine Töchter nicht als Prostituierte verkaufen. Diese Legende legt den Grundstein für den heute verbreiteten Brauch, dass der Nikolaus die braven Kinder beschenkt. Sei es durch das Befüllen von Stiefeln, die vor der Tür die Nacht verbringen dürfen, oder indem der Nikolaus ins Haus kommt.

In eigener Sache

Der Nikolaustag ist einer der Tage, an denen wir uns gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit Zeit für andere nehmen sollten. Ich kann mit Glück behaupten, dass meine Familie diesen Tag gerade in meiner Kindheit für mich und meine Schwester jedes Jahr speziell gemacht hat. So kam, als wir Kinder waren, der Nikolaus in Person zu uns nach Hause. Ein Moment, der im Rückblick immer sehr schön gewesen ist, auch wenn mir in dem ein oder anderen Jahr der Arsch auf Grundeis ging, weil ich vielleicht doch nicht so artig war. Also nutzt gerade diesen Tag im Sinne des Nikolaus und denkt vielleicht mal ein wenig mehr an eure Mitmenschen.

Beitragsbild: Laura Schirrmeister

Adventskalender Türchen 5: Sinterklaas in den Niederlanden

Adventskalender Türchen 5: Sinterklaas in den Niederlanden

Von Mitte November bis zum 5. Dezember zelebrieren die Niederländer*innen die Sinterklaas-Zeit. Diese endet mit dem Pakjesavond, einer Art Bescherung, am heutigen Abend. Doch zu Sinterklaas gehört noch viel mehr als nur der Pakjesavond. Was noch zur Tradition gehört, könnt ihr hier nachlesen.

“Sinterklaas” ist die niederländische Version von Nikolaus von Myra. Doch die Niederlande feiern ihn ein wenig anders als wir das kennen. Sinterklaas segelt Mitte November mit seinem Boot von Spanien in die Niederlande. Am ersten Samstag nach St. Martin (11. November) erreicht er dann sein Ziel. Im Gepäck hat er ein Gefolge bestehend aus den “Zwarte Pieten”.
Die Niederländer*innen würdigen die Ankunft Sinterklaas’ in den verschiedenen Städten. Es gibt jedoch auch eine „offizielle“ “Sinterklaasintocht”, also die Ankunft in Amsterdam, die im Fernsehen übertragen wird.

Allerdings wird nicht nur die Sinterklaasintocht übertragen. Rund um die Sinterklaas-Zeit zieht sich eine Geschichte, die davon berichtet, was Sinterklaas und speziell seine Zwarte Pieten in den Niederlanden treiben. Jeden Tag gibt es ein Sinterklaasjournaal. Dieses wird vom Intocht-Tag bis zum sogenannten “Pakjesavond” jeden Tag um 18 Uhr ausgestrahlt. Im Sinterklaasjournaal erhalten Kinder die Informationen zum aktuellen Abenteuer des Sinterklaas und seinen Zwarte Pieten. Den Zwaarte Pieten geschehen im Verlauf der Sinterklaas-Saison Missgeschicke, die es zu lösen gilt. Logischerweise gibt es in jedem Jahr eine glückliche Wendung, sodass der Pakjesavond wie gewohnt stattfinden kann.

Eine weitere Tradition in der Sinterklaas-Zeit ist es, die Schuhe vor einen Kamin oder an die Tür zu stellen. Ebenfalls werden Zeichnungen von Sinterklaas oder auch Nahrung für sein Pferd hinzugestellt. Nachts kommt dann Sinterklaas mit seinen Zwarte Pieten, die durch den Kamin in das Haus gelangen, und lassen zum Dank eine Überraschung zurück. Im Normalfall handelt es sich dabei um “Chocoladeletters”, also Schokoladen-Buchstaben. Der Buchstabe ist meist der erste Buchstabe des Vornamens. Im Mittelalter wurden diese Buchstaben aus Brotteig gemacht, seit dem 20. Jahrhundert werden die Buchstaben jedoch meist aus Schokolade angefertigt. Man kann auch verzierte Schoko-Buchstaben kaufen oder gefüllte mit Marzipan.

Zwarte Piet Kontroverse

Immer wieder gibt es Diskussionen um die Zwarte Pieten. Sie sind die Helfer*innen des Sinterklaas. Im Deutschen würde man sie als “schwarzen Peter” bezeichnen. Äußerlich sind ihre Gesichter schwarz (angemalt). Auch handelte es sich früher um einen einzelnen Zwarte Piet, doch mittlerweile hat Sinterklaas eine Gruppe von Zwarte Pieten. Besonders seit den 2010er Jahren wird die Figur des Zwarte Piet mehr und mehr hinterfragt und vor allem auch kritisiert. Die Kritik reicht von Blackfacing bis Sklaverei, da der Zwarte Piet nichts anderes als der Knecht des Sinterklaas ist.

Einen kleineren Höhepunkt der Diskussion zeichnet das Jahr 2013, als der Niederländer Quinsy Gario vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Klage gegen die Zwarte Pieten einreichte. Im selben Jahr beschäftigte sich eine Expertenkommission der Vereinten Nationen mit dem Thema und gab Gario recht. Im Juli 2014 sprach das Amsterdamer Verwaltungsgericht ein Urteil, “dass der Zwarte Piet ein ‘negatives Stereotyp des schwarzen Menschen’ sei” (Zitat von DW: Zwarte Piet – zwischen Tradition und Rassismus), wobei das Verwaltungsgericht in Den Haag dies am Ende wieder anders sah. Das Jahr 2017 beschreibt den Höhepunkt dieser Diskussion, die sich im Verlauf immer weiter zuspitzte. Damals kam es sogar zu Autobahnblockaden der Pro-Pieten Demonstrierenden damit die Kick-Out-Zwarte-Piet Demonstrierenden nicht mit ihrem Bus voran kommen.

Die Zwarte Pieten haben sich seitdem verändert: es gibt nicht mehr “nur” die Zwarte Pieten, sondern auch “Witte” (niederl. weiss) und “bontgekleurde” (niederl. bunt bemalte) Pieten. Außerdem gibt es noch “Roetpieten”, die Ruß im Gesicht tragen, vom durch die Schornsteine klettern. Darüber hinaus wird bereits seit 2006 in den Programmen des ntr: nicht mehr von Zwarte Pieten gesprochen. ntr: ist eine öffentliche Rundfunkanstalt, die insbesondere Information, Bildung und Zusammenleben fördert. Der ntr: produziert das Sinterklaasjournaal. Im Jahr 2017 wurden die bontgekleurde Pieten wieder abgeschafft. 2019 wurden erstmals keine Zwarte Pieten mehr eingesetzt, sondern nur Roetpieten.

Sinterklaas regelt alles

Sinterklaas hat, und das wird an den Debatten um den Zwarte Piet deutlich, eine hohe Bedeutung in den Niederlanden. Das Fest um den Pakjesavond wird teilweise sogar größer gefeiert als Weihnachten. Die Sinterklaas-Zeit wird in den Niederlanden so aufgezogen, dass die kleineren Kinder tatsächlich an Sinterklaas und seine Pieten glauben. So sehr, dass es in diesem Jahr Beschwerden von Eltern zum Sinterklaasjournaal gab. Der Plottwist in der diesjährigen Geschichte war das Sinken des “Pakjesbootes”, also Sinterklaas’ Geschenkeboot. Der scheinbare Verlust ihrer Geschenke löste bei vielen niederländischen Kindern eine große Verzweiflung aus. Der Rundfunk musste daraufhin eine Mitteilung herausgeben, dass Sinterklaas für alles eine Lösung findet. Der Pakjesavond wurde natürlich von Sinterklaas gerettet und alle haben ihre Geschenke erhalten.

Beitragsbild: Laura Schirrmeister

Adventskalender Türchen 3: Maries turbulenter Drive Home for Christmas

Adventskalender Türchen 3: Maries turbulenter Drive Home for Christmas

Marie steht in ihrem Zimmer. Der Trekkingrucksack liegt offen vor ihr, rundherum auf kleinen Häufchen liegen ihre Kleidung, zwei Bücher, ein Laptop. Es ist endlich Weihnachtszeit. Endlich ein paar Tage durchatmen. Sich von den letzten Vorlesungen und Seminaren erholen. Endlich im Hotel Mama für ein paar Tage durchfüttern lassen.

Doch bevor Marie in ihren Gedanken an die besinnliche Zeit abschweift, stolpert sie mit einem Kaffee in der Hand über ihre Schuhe. Da trifft sie der harte Boden der Tatsachen (und ein wenig Kaffee auf die Hose): Sie muss dringend ihre Sachen packen. Ihr Bus fährt in knapp 60 Minuten und es ist noch nichts in ihrem Rucksack gelandet.

Sie stellt die Kaffeetasse auf dem Schreibtisch ab, holt das Handy aus der Hosentasche und öffnet eine Weihnachtsplaylist. Mariah Carey ertönt und singt „All I want for Christmas is yoooooouuuuuuu“. Marie wird klar, dass es eigentlich nur noch schlimmer werden kann, aber irgendwie gehört diese furchtbare Musik dann doch zu Weihnachten und damit eben auch zum ultimativen Christmas-Feeling. Sie fängt an, mitzusingen und kommt langsam in den Pack-Groove. Sie tänzelt um die Pack-Häufchen herum, sippt kurz am Kaffee, stolpert hier und da einmal über auf dem Boden liegende Gegenstände, fängt sich wieder auf beiden Beinen und wirft genüsslich ihre Sachen in den Trekkingrucksack. Mariah Carey hat endlich ihr Geträller beendet. Doch Marie ahnte bereits, dass irgendwann der furchtbarste Weihnachtssong aller Zeiten läuft: Wham! singen gerade „Last Christmas“ und Marie kann sehr plötzlich nachvollziehen, warum sich Vincent van Gogh ein Ohr abschnitt. Ihr Blick fällt auf die Bastelschere auf dem Schreibtisch. Sie fragt sich kurz, ob diese wohl scharf genug ist, um das Werk ähnlich erfolgreich zu beenden wie van Gogh. Marie schüttelt den Kopf und fokussiert sich wieder auf die Unordnung um ihren Trekkingrucksack.

Sie gibt auf. Marie stopft einfach ihre Sachen in den Rucksack und stellt diesen auf. Der Rucksack ist irgendwie ganz schön schwer geworden und noch ist nicht alles drin. „Naja, immerhin nur bis zum Busbahnhof“, sagt sich Marie. Sie geht in die Küche, holt noch einen Beutel, um die Geschenke für den Transport zu verstauen. Sie packt ihren Laptop und die Bücher in ihre Tasche, ebenso ein kleine Thermosflasche mit Tee (und vielleicht auch einem kleinen Shot, damit die Busfahrt etwas erträglicher wird). Vollbepackt wie ein kleiner Esel mit einem viel zu schweren Trekkingrucksack auf den Schultern, einem großen Einkaufbeutel voller Geschenke und einer Tasche mit ihrem wichtigsten Hab und Gut geht es für Marie zum Bahnhof. Sie ist spät dran und nimmt, trotz der Widrigkeiten und des Gepäcks, ihre Beine in die Hand. Verschwitzt erreicht sie langsam den Busbahnhof. Sie blickt hoch und sieht, dass ihr Bus bisher noch nicht da ist. Marie atmet durch, nimmt das Tempo raus und geht langsam die letzten hundert Meter zum Bussteig.

Beitragsbild: Laura Schirrmeister

Adventskalender Türchen 2: Wie cool ist der Greifswalder Weihnachtsmarkt?

Adventskalender Türchen 2: Wie cool ist der Greifswalder Weihnachtsmarkt?

Beitrag von Lilly Biedermann und Maret Becker

In jeder Stadt gibt es mittlerweile mindestens einen Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt gehört zu Deutschland und Deutschland gehört zum Weihnachtsmarkt. Im Dezember verwandeln wir uns, denn auf einmal lieben wir überteuertes Essen, lange Warteschlangen vor dem Glühweinstand und zu viele Menschen. All das hat natürlich auch Greifswald zu bieten. Wie der Weihnachtsmarkt bezüglich Essen und Co. abschneidet, erfährst du im Artikel.

Fahrgeschäfte

Lilly: Die Fahrgeschäfte sind natürlich nicht mit dem Fischerfest zu vegleichen. Das Riesenrad ist kleiner und weniger gruselig, der Autoscooter ist halt ein Autoscooter und mehr ist nicht los. Die Karussells für die kleinen Besucher*innen sind teilweise schön stimmungsvoll. Ich kann nicht genau sagen, ob ich enttäuscht bin, aber begeistert hat es mich nicht. Ich möchte außerdem fragen, warum es so viele Fahrgeschäfte braucht, aber keinen einzigen Stand mit Räucherkerzchen?

Maret: Die Auswahl an Fahrgeschäften ist äußerst klein und vor allem für Kinder ausgelegt. Das ist sehr schade. Aber ganz ehrlich, auf dem Marktplatz wäre nicht mehr Platz für größere Fahrgeschäfte. Die Fläche für Autoscooter nimmt nämlich gefühlt die Hälfte des Weihnachtsmarktes ein. Die Großen dürfen sich natürlich auch auf das Karussell begeben, Autoscooter fahren und vom ,Riesen’Rad die Sicht über den Markt genießen.

Getränke

Maret: Liebe geht an den Blaubeer-Glühwein raus. Eigentlich mag ich den Glühweingeschmack nicht allzu sehr, aber in diesem Glühwein ist so viel Zucker drin, dass er mir wieder geschmeckt hat. An einem Stand waren sogar richtige Blaubeeren im Getränk drin.

Lilly: Zu den alkoholfreien Getränken kann ich nicht viel sagen. Dafür umso mehr zum Glühwein. Die Auswahl geht deutlich über den Standard-Glühwein mit Amaretto hinaus. Es gibt Heidelbeer-, Holunder- und Rosé-Glühwein. Nicht zu vergessen den Stand mit dem schwedischen Glögg. Alles, was ich bisher probiert habe, hat mir geschmeckt. Der Rosé-Glühwein ist mein Favorit, weil er nicht so süß ist. Ich hatte aufgrund der Inflation mit höheren Preisen gerechnet, aber meine Sorge war unbegründet.

Weihnachtsbäckerei und herzhaftes Essen

Lilly: Als regelmäßige Striezelmarktbesucherin bin ich ganz schön verwöhnt, was Weihnachtsgebäck angeht. Mir fehlt in Greifswald eindeutig der Stollen. Aber ansonsten schneidet der Weihnachtsmarkt solide ab: Mutzen, Baumstriezel und gebrannte Mandeln sind da. Und der Duft nach Zuckerwatte zieht über den Markt. Die herzhaften Speisen haben mich dagegen nicht enttäuscht. Ich fand meinen Langos großartig und auch die anderen Gerichte (zum Beispiel Knoblauchbrot) sahen echt gut aus. Für Vegetarier ist es absolut möglich, etwas Leckeres zu finden. Für Veganer könnte es schwierig werden. Wenn ihr allerdings Fleisch esst, dann gibt es eine riesige, gut duftende Auswahl.

Maret: Mutzen sind hier so ein großes Ding … Mich dagegen machen sie überhaupt nicht glücklich. Sie sind mir nicht süß und fettig genug. Jedes Mal aufs Neue sind sie eine Enttäuschung. Zum Glück gibt’s auf dem Weihnachtsmarkt noch andere Köstlichkeiten. Den Crêpes-Stand kann ich zum Beispiel empfehlen. Der Preis dafür ist auch vollkommen in Ordnung. Der Langos-Stand hat mich dagegen leider erneut enttäuscht. Letztes Jahr war es das Gleiche. Der Preis ist es wirklich nicht wert. Holt euch lieber eine günstige Pommes oder etwas teurere Curly Fries mit Käsesoße am Stand neben an.

Ambiente

Maret: Auch wenn alles wieder kleiner ist als irgendwo anders #typischgwood, bekomme ich ganz weihnachtliche Gefühle auf dem Weihnachtsmarkt. Das heißt, ich bin verdammt glücklich. Eine kleine Auswahl reicht ja eigentlich auch.

Lilly: Der Markt von Greifswald bringt natürlich schon von selbst ein gewisses Flair mit. Mit der großen Tanne (an alle LaÖks – wenn es keine Tanne ist, entschuldige ich mich aufrichtig) und den kleinen Ständen wirkt es sehr gemütlich. Die Fahrgeschäfte hätten für meinen Geschmack nicht sein müssen. Die grellen Lichter stören ein bisschen die Besinnlichkeit. Und wenn wir gerade bei grell sind: Wer auch immer die Farbe der Tassen gewählt hat, möchte dies bitte nie wieder tun. Dieses Mülltonnenorange geht gar nicht.

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Verköstlichung

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Spaß

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Weihnachtsstimmung

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Weiterempfehlung

Titelbild: Laura Schirrmeister
Beitragsbilder: Lilly Biedermann