Burgen made in Poland

Burgen made in Poland

In den Semestern, in denen ich an der Uni war, habe ich mich auch beim PolenmARkT engagiert, da mir eine gute Nachbarschaft im Einklang sehr am Herzen liegt. Ebenso sollten alte Vorurteile abgebaut werden. Aus der Sicht eines Fußballfans hatte ich bis auf eine einzige Szene nie mit Deutschfeindlichkeit zu tun. Jedenfalls möchte ich in diesem Jahr auch wieder meinen Beitrag leisten, nachdem ich in den letzten Jahren unter der Flagge des PolenmARkT, der aus einer Idee von Dozentin Frau Ritthaler hervorging, eifrig übersetzt und organisiert habe.

Das Programm ist wieder bunt – Vorträge, Musik, Film und auch mal etwas politisches „Geblubber“. Was könnte ich dabei machen? Na, vielleicht ein bisschen Werbung für „meine“ Region Wielkopolskie. Wenig überraschend habe ich mir nach meinem Wohnortswechsel sogleich die Komplettierung der Burgruinen in Wielkopolskie vorgenommen. Es gibt dazu ein paar Seiten, die idiotensichere Karten anbieten, sodass man sie problemlos finden kann. Leider … langweilig, aber nun gut. Na dann begebe ich mich doch mal auf die Suche nach den Ostereiern! Räumlich liegen die interessanten, nicht touristisch genutzten Burgen fast ausschließlich im Osten von Wielkopolskie, schon fast kurz vor Łódź. Also arbeiten wir uns einfach von West nach Ost durch.

Die Burgenwelt ist in der Region sehr überschaubar. Sie steht in keinem Vergleich zu Kujawien und Pommern, aber dass es hier gar nichts gibt, wäre eine übertriebene Behauptung.

Den Beginn macht die Burg der Klaudyna Potocka. Ihre Lage ist ein wahres Highlight. Poznań ist von viel Grün umgeben. Gleich hinter dem südlichen Gewerbegebiet beginnt der Wielkopolskie-Nationalpark. Zu diesem allein müsste ich mal etwas verfassen. Da gibt es ebenso viele spannende Sachen zu entdecken. Das Auto wird bei Mosina am Waldrand abgestellt und dann beginnt die Wanderung. Das GPS zeigte schon über sechs Kilometer an, ich hatte bereits 1.000 Zecken und 10.000 Bäume hinter mir gelassen, als sich mein Augenpaar an dem Anblick der besagten Burg erfreute. Schaut man auf das Foto, dann sagt jede*r Unwissende: „Och, wie romantisch!“. Aber außer mir sind da noch andere, die in Poznań wohnen und Bock auf eine Wanderung haben. Es gab keine Minute an diesem Nachmittag, in der nicht irgendwer dort Pause machte. Die Insel im Górecki-See – schon das ist ein Hindernis – ist privates Gelände und somit für Burgtourist*innen fast so unerreichbar wie für Nachwuchs-Fußball-Groundhopper*innen der Länderpunkt DDR. Wer denkt, dass die Burg aus dem Mittelalter stammt, der irrt sich gewaltig. Im 19. Jahrhundert wurde sie errichtet. Na klar, genau in der Romantik! Die Namenspatronin wurde übrigens ein paar Kilometer weiter in Kórnik geboren. Kórnik mit dem erhaltenen weißen Schloss und Arboretum gilt als touristisches Zentrum von Wielkopolskie.

Wenn wir schon bei den offiziellen Burgen sind, dann will ich Interessierten ausnahmsweise auch die Burg auf der Lednicki-Insel ans Herz legen. Für einen wirklich schmalen Taler kann man per Personenfähre (!) zur genannten Burg geschippert werden. Dort hat man dann mindestens so lange einen Aufenthalt, bis die nächste Fähre kommt. Die Burg ist nationales Erbe der Polen und die erste Burg des Piasten-Geschlechts. Ich hoffe, jetzt ist klar, warum Piast Gliwice den Beinamen Piast trägt. Viel gibt es auf der Insel nicht zu sehen, aber das wenige dort ist extrem beeindruckend. Der nächste Haltepunkt ist Wyszyna. Wir befinden uns hier schon 108 km hinter Poznań. Mehr als ein Turm ist von der Burg aus dem 16. Jahrhundert nicht übrig geblieben. Bekannter ist die Holzkirche im Ort und damit eine weitere Geschichte, die ich mal beleuchten müsste. Und weiter geht es Richtung Osten. Nun kommt die Stadt Koło. Kurz vor und kurz dahinter gibt es jeweils eine gotische Burg. Malerisch schön auf einer künstlich geschaffenen Anhöhe befindet sich die Königsburg von Kazimierz III. Sie liegt auf einem Mäander der Warta. Ihr Zerlegen verdankt sie dem Aufbau eines Klosters in der Nähe. Unentwegt kreisen schwarze Raben wie Wächter um den verbliebenen Turm.

Die Atmosphäre dort ist gespenstisch. Einfach mal selbst erleben! Der Zustand der im 14. Jahrhundert errichteten Burg ist wesentlich besser als ihr etwas später errichteter Nachbar in Borysławice Zamkowe. Das Bauwerk war ebenso imposant wie das bei Koło. Leider ist nur der Eingangbereich erhalten. Traurig aber wahr: Die Burg befindet sich bedauerlicherweise auch auf privatem Grund und ist touristisch daher unerschlossen. Ohnehin müsste man irgendwie trockenen Fußes durch den Burggraben. Ich denke aber, auch der Blick von weitem auf die Reste der Burg unweit der Landstraße 92 macht was her.

Alle Burgen liegen zwar relativ dicht an der heute unbeliebten Trasse nach Warszawa, erkennen tut man sie allerdings nur, wenn man schon fast vor ihnen steht. Und so schlecht sind sie nicht. Ein Ausflug lohnt sich, auch wenn man an einem Tag schon alle schaffen kann. Wer noch Lust hat, kann sich mit den kommerziellen Attraktionen vergnügen oder nach den zahlreichen Slawenburgen suchen (die Seite dafür: https://mapy.zabytek.gov.pl/nid/).

retro.kolumne: Sailor Moon

retro.kolumne: Sailor Moon

Retro, retro, retro yeah! Die neue Kolumne über alte Dinge. Kennt Ihr diese Spiele, Filme, Accessoires noch? Aus der Kindheit, meist noch aus den 90ern stammen sie und sind vielleicht ja doch noch ein Guilty Pleasure des einen oder anderen.

Sag das Zauberwort und du hast die Macht,
halt den Mondstein fest und spür die Kraft,
du kannst es tun, oh Sailor Moon.

Wer in den 90ern als junges Mädchen (oder Junge) groß geworden ist, der wird sich nur zu gut an das Intro von Sailor Moon erinnern. Ich selbst gehöre zu den Mädchen, die jeden Mittag RTL 2 eingeschaltet haben, um die Abenteuer von Bunny Tsukino (orig. Usagi) und ihren Mitstreiterinnen, den Sailor Kriegerinnen, zu verfolgen.

Kämpfe für den Sieg über Dunkelheit,
folge deinem Traum von Gerechtigkeit,
du kannst es tun, oh Sailor Moon.
Sailor Moon Sailor Moon Sailor Moon, oh Sailor Moon

In 5 Staffeln kämpften die Sailor Kriegerinnen immer wieder gegen das Böse, das die Erde bedrohte, an ihrer Seite nicht zu vergessen Tuxedo Mask, der Prinz der Erde (Endymion) und Usagis Freund (Ehemann), sowie die beiden Katzen Artemis und Luna.
Nicht nur, dass die Serie geballte Mädchenpower versprühte, ging es doch auch viel um Freundschaft, Vertrauen, Unsicherheiten, die überwunden werden mussten, und natürlich auch die Liebe.
Was haben wir gelacht und geweint, wenn Usagi mal wieder zu spät zur Schule kam, eine 5 im Zeugnis stehen hatte oder den Verlust ihres geliebten Tuxedo Mask zu verschmerzen hatte. Kleinere Alltagsprobleme, die wir alle doch auch kennen.
Ein typisches Erkennungsmerkmal der Serie sind wohl die unglaublich langen Beine und doch eher kurzen Oberkörper gewesen.

Am 13.10.1995 wurde die Serie das erste Mal im deutschen Raum, damals erst auf dem ZDF und ab Staffel 2 auf RTL 2, ausgestrahlt. Zusätzlich gab es 3 Kinofilme, die bei uns in Deutschland allerdings auf RTL 2 gezeigt wurden und nicht im Kino.
Seit 2014 gibt es zudem eine Neuverfilmung der Serie, Sailor Moon Crystal. Diese Neuverfilmung wurde im Rahmen des 20. Jubiläums des Sailor-Moon-Franchises produziert. Sie umfasst derzeit drei Staffeln mit 39 Episoden, und läuft seit dem 31.01.2016 auf dem Sender Animax, seit Anfang November 2019 zudem auch auf Sixx.

Mondstein flieg und sieg, es ist soweit.
Oh Sailormoon, Sailormoon, oh Sailormoon.

Schon vor dem Anime gab es den Manga, der zwischen 1992 und 1997 erschien. Ich selbst war damals mehr ein Fan der Serie, habe mir aber von vielen sagen lassen, dass sich Anime und Manga doch in mehreren Punkten unterscheiden. Gerade im Hinblick auf Identitätsbildung und Sexualität wurden hier einige Änderungen vorgenommen.
So ist Königin Perilia aus der ersten Staffel im Manga eigentlich ein Mann, der sich in Endymion verliebt hat. Zu dieser Zeit noch viel zu kontrovers im deutschen Raum, Homosexualität, also wurde aus ihm eine sie gemacht.
Ebenso sind die Männer der Band Star Light aus der letzten Staffel, eigentlich keine echten Männer, sondern richtige Frauen im Manga, die sich nur als Männer verkleiden. Und auch hier wollte man den jungen Mädchen nicht zu viel zumuten und hat sie kurzerhand zu Männern gemacht.
Da können wir uns fast freuen, dass die Beziehung zwischen Sailor Venus und Sailor Jupiter zumindest angedeutet wurde.

Man kann schon sagen, eine schöne Zeit, die man als Kind mit den Kriegerinnen verbracht hat. Und während ich diesen Artikel schreibe, habe ich auch gleich einen Ohrwurm vom Intro „Sailor Moon oh Sailor Moon“. Ihr auch?

Beitragsbild: Felix Michau; Banner: Jonathan Dehn

Folge 38 – Jetzt wird’s witzig?

Folge 38 – Jetzt wird’s witzig?

Ein Podcast, bei dem das Lachen nicht vergeht.

Heute werfen wir einen Blick auf die wahrscheinlich schaurigste, aber zugleich faszinierendste Figur aus dem DC-Comicuniversum; den Joker. Wir sprechen über die bisherigen Filme und Serien, in denen der Joker in Erscheinung trat und welche Rolle er dort spielt und wie er sich verhält.

Mit „Joker“ erschien vor Kurzem der neueste Film, der sich mit dem Joker beschäftigt. Den wollen wir natürlich nicht ignorieren und werden ihn ausführlich reviewen.

Wir hoffen, dass Euch dieses Format gefällt und sind für Feedback offen. Am besten erreicht Ihr uns unter der Email web-podcast@moritz-medien.de.

retro.kolumne: Dragon Ball

retro.kolumne: Dragon Ball

Retro, retro, retro yeah! Die neue Kolumne über alte Dinge. Kennt Ihr diese Spiele, Filme, Accessoires noch? Aus der Kindheit, meist noch aus den 90ern stammen sie und sind vielleicht ja doch noch ein Guilty Pleasure des einen oder anderen.

Finde deine sieben Dragon Balls und deine Wünsche werden wahr. Kennt ihr das Geheimnis der Dragon Balls? Wer bei diesen Zeilen bereits eine Melodie im Kopf hat und gleich weitersingen kann, hat früher höchstwahrscheinlich einmal Dragon Ball geschaut. Vermutlich auf RTL II, in einer Zeit, als dort noch qualitativ hochwertige Serien ausgestrahlt wurden.

Ist das überhaupt retro?

Doch auch heute ist Dragon Ball aktuell. Schließlich existieren Serien wie Dragon Ball Super oder Videospiele wie Dragon Ball Xenoverse 2 oder das bald erscheinende Dragon Ball Z: Kakarot nicht ohne Grund. Und das, obwohl der Manga bereits 1984 von Akira Toriyama gezeichnet wurde.
In diesem Artikel beziehe ich mich übrigens auf alle Dragon-Ball-Serien, Spiele usw., um einen Überblick zu geben. Eine Unterteilung würde den Rahmen des Artikels sprengen und vermutlich für viel Verwirrung sorgen.

Das Besondere an der Serie

Goku Thumbs Up GIF - Goku ThumbsUp DBZ GIFs

Stellen wir uns doch einmal die Frage, was Dragon Ball so beliebt und erfolgreich macht. Diese Frage zu beantworten, fällt mir ehrlich gesagt nicht leicht. Sind es die Kämpfe mit spektakulären Kampfszenen, bei denen die Anstrengungen und Stärke der Kombattanten beinahe direkt spürbar werden? Der Humor, egal, ob es um den Herrn der Schildkröten und Bulma oder doch um die Naivität Son Gokus geht? Vielleicht auch die tiefgehenden Botschaften, die uns die Charaktere vermitteln? Von dem Opfer, das Vegeta im Kampf gegen Majin Buu bringt, über die letzten Worte des Androiden 16, bis hin zu den motivierenden Sätzen Son Gokus. Oder doch die famose Synchro? (Und ja, ich weiß, dass Vegeta auch mal von Santiago Ziesmer gesprochen wurde, dem deutschen Synchronsprecher von SpongeBob. Später übernahm dann Oliver Siebeck.) Die ist allerdings auch umstritten, jeder hat so seinen Lieblingssprecher für die unterschiedlichen Charaktere. Und auch heute erinnern sich manche Menschen gerne an ihre Lieblingszitate, zum Beispiel Ruckzuck hängt der Kiefer tiefer! und Knick, knack, Ärmchen ab! Vermutlich macht aber doch die Mischung aus all diesen Dingen Dragon Ball so besonders.

Es war nicht alles gut

Shocked Vegeta GIF - Shocked Vegeta What GIFs

Doch bei all der Lobhudelei eines Fans, bin ich mir auch bewusst, warum Dragon Ball ebenso abschrecken kann (auf den ersten Blick). Wie viele Saiyajins braucht man z. B., um eine Glühbirne auszuwechseln? Nur einen, aber es dauert fünf Episoden lang. Dragon Ball ist ein Anime, bei dem sich die Handlung regelmäßig sehr gestreckt anfühlt. Kämpfe bestehen aus längeren Passagen, in denen viel geschrien und andauernd das verblüffte Gesicht anderer Figuren gezeigt wird. Außerdem werden Dinge oft mehrmals erklärt und beschrieben. So einprägsam manch cooler Spruch auch sein mag – manche Sprüche kann man heute einfach nicht mehr ernst nehmen, wie Ich mach dich fertig wie ‘nen Rettich! Ob man die Filler-Folgen mochte oder nicht ist auch noch so eine Sache. Schließlich wurde die eigentliche Handlung dadurch extrem gestreckt. Ich persönlich fand aber z. B. Son Goku und Piccolo in der Fahrschule sehr amüsant.

Das Ende?

Trotz alledem empfehle ich Dragon Ball auch heute noch auf jeden Fall weiter, auch wenn die Faszination nicht mehr so groß ist wie damals und das Studierendenleben meine Freizeit so verschlingt wie Majin Boo Kekse. Aber allein wegen der emotionalen Momente, der Kämpfe und der allgemeinen Bekanntheit, sollte man Dragon Ball unbedingt mal geschaut haben. Und wer heute vielleicht keine Lust mehr auf die Filler-Folgen hat, kann sich beispielsweise mit Dragon Ball Z Kai behelfen.

Und, Vegeta? Was sagt dein Scouter über die Aufrufszahl des Artikels?

Vegeta Its Over9000 GIF - Vegeta ItsOver9000 GIFs


Beitragsgifs auf Tenor:
https://tenor.com/view/goku-thumbs-up-dbz-good-super-saiyan-gif-4862433
https://tenor.com/view/vegeta-its-over9000-gif-14419267
https://tenor.com/view/shocked-vegeta-what-dbz-gif-5960365

Beitragsbild: Felix Michau; Banner: Jonathan Dehn

Partyguide fürs lange Wochenende

Partyguide fürs lange Wochenende

In der letzten Oktoberwoche beginnt unser Wochenende schon am Mittwoch! Und nein, der Grund ist nicht Halloween sondern der Reformationstag. Denn vor circa 500 Jahren hat ein gewisser Martin Luther 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg geschlagen und der Reformation der Kirche den Weg bereitet. Aber genug Bildung – Halloween ist nämlich zufällig trotzdem und das Wochenende lang. Das muss ausgekostet werden und schreit nach Feiern!

Mittwoch, 30. Oktober

Um das Wochenende langsam einzuläuten, bietet sich die Greifswalder Kneipennacht an. Für 6€ könnt ihr heute am Mittwoch in sechs verschiedenen Clubs sechs verschiedenen Bands zu abwechslungsreicher Musik lauschen und ein oder zwei oder sechs Bierchen trinken.
Wann? Einlass ab 20 Uhr, Beginn 21 Uhr
Wo? Comix, Greifswalder Logenhaus, Brasserie Hermann, Mitt’n Drin, Domburg und Poro

Im Anschluss könnt ihr zur Anglistik Halloweenparty und mit eurem schaurigen Outfit in gespenstischer Location beeindrucken. Vertreibt mit eurem Tanzstil bei Electro- und Partymukke die bösen Geister. Der Eintritt kostet 3€, mit Verkleidung sogar nur 2€!
Wann? 22 Uhr
Wo? Klex

Auch in der Kiste findet an diesem Tag eine Halloweenparty statt. Hier könnt ihr für 2€ in Kostümen zu elektronischer Musik gruslig tanzen.
Wann? 22 Uhr
Wo? Studentenclub Kiste

Alternativ (oder zusätzlich) könnt ihr in der ROSA zur „Monsters in my house“-Party gehen. Wie jeden Mittwoch könnt ihr für 5€ das Monster in euch auf der Tanzfläche rauslassen und zu Techno-Beats feiern.
Wann? 23 Uhr
Wo? ROSA

Im Kontorkeller findet die Urban-Madness-Party statt. Auch hier sind kostümierte Menschen willkommen, gruselige Drinks werden bereitgestellt und es kann zu Urban Music getanzt werden.
Wann? 23 Uhr
Wo? Kontorkeller

Donnerstag, 31. Oktober

Wenn ihr euren schwarzen Kater auskuriert habt, geht es am Donnerstag am besten in die Mensa. Auch hier heißt es “Happy Halloween Party Night”. Wer verkleidet ist, kommt kostenlos rein! Der Club wirbt außerdem mit Black Death Shots und Fotoecke.
Wann? 23 Uhr
Wo? Mensaclub

Für die Muggel und Magier*innen unter euch veranstaltet die Kiste eine Harry-Potter-Party. Für 2€ könnt ihr in die Welt von J.K. Rowling eintauchen und euch wegzaubern lassen.
Wann? 23 Uhr
Wo? Kisteclub

Wer zwischendurch mal lieber etwas Gutes tun möchte und wem nicht nur Alkohol durch die Blutbahn fließt, kann vom 28.10. bis 08.11. am “Vampire Cup” teilnehmen. Der Wettbewerb zwischen deutschen Pharmazie-Studierenden soll motivieren, Vollblut, Thrombozyten oder Plasma spenden zu gehen. Also – wenn ihr in der Lage seid Blut zu spenden, dann unterstützt doch unseren FSR Pharmazie!

Nachdem ihr euch am Freitag vom ersten Teil des Wochenendes erholt habt, könnt ihr die restlichen Tage in der Bib verbringen… Oder ihr nehmt noch eine Party mit!

Samstag, 2. November

In der ROSA legt unter anderem Dave Dinger auf, ihr könnt euch als Studierende für 8€ ins Delirium tanzen und euch so vom anstrengenden Party-Wochenende erholen.
Wann? 0 Uhr
Wo? ROSA

Auch die Stadthalle Greifswald bietet mal wieder eine fetzige “Daddy Cool”-Halloween-Party an. Mit Musik aus allen Zeiten könntet ihr Teil der “größten Halloweenparty Greifswald” werden.
Wann? 22 Uhr
Wo? Stadthalle

Alternativ könntet ihr auf die 2000er-Hip-Hop-Party im Kontorkeller gehen.
Wann? 23 Uhr
Wo? Kontorkeller

Na dann! Bastelt euch coole Kostüme, trinkt ein bisschen Blut (oder alternativ Bier) und wir sehen uns auf der Tanzfläche!

Beitragsbild von Colton Sturgeon auf Unsplash

Mit Petition und Demonstration für Investition in die Bildung

Mit Petition und Demonstration für Investition in die Bildung

An vier Städten in Mecklenburg-Vorpommern haben sich heute vor allem Lehrer*innen und Eltern versammelt, um auf die finanziellen Missstände in unserem Bildungssystem aufmerksam zu machen. Bei der Demonstration, die in Greifswald um 13 Uhr am Museumshafen beginnt, ist moritz. für euch live dabei.

13:00

Die Demonstration für Investitionen in die Bildung findet heute nicht nur in Greifswald, sondern auch in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg statt. Dort begann sie allerdings schon früher – in Schwerin um 10:30 Uhr, in Rostock um 12 Uhr. Neubrandenburg ist sogar schon seit 10 Uhr mit dabei. In Greifswald wollte man wohl lieber lange frühstücken.

Viele der Anwesenden sind ehemalige Lehramtsstudierende. Tatsächlich wird die Zahl der anwesenden Lehrer*innen auf etwa 90 % geschätzt, die Studierendenschaft ist kaum vertreten. Auch AStA und StuPa scheinen sich bisher – bis auf wenige Ausnahmen – eher symbolisch als physisch mit der Demonstration zu solidarisieren.

Die Demonstrierenden warten noch auf den Kreiselternratsvorsitzenden, dann soll es offiziell losgehen. In der Zwischenzeit werden die Ärzte gespielt und Trillerpfeifen verteilt. Die Route der Demo wird vom Museumshafen aus über die Brücke zum Hansering (rechte Straßenseite) verlaufen, dann über Mühlentor, Schuhagen und die Lange Straße zum Fischmarkt.

13:12

Erik von Malottki (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft MV und Greifswalder Bürgerschaftsmitglied) eröffnet die Demo. Das Ziel: die größte Demo in MV zu werden. Der Leitspruch der Demonstration: “Wir befürchten, dass die Bildung baden geht.” Ein Mann mit Regenschirm teilt diese Ansicht und opfert sich symbolisch für die Bildung MVs.

Die Bildung geht baden

13:20

Die Polizei geht in Greifswald von rund 360 Teilnehmenden aus, die schon selber laufen können. Kinder, die geschoben oder getragen werden, sind dabei nicht miteinberechnet. Erik von Malottki betont noch einmal die Ziele des Streiks. Der Mangel an Lehrkräften führt auch vermehrt zu Unterrichtsausfall, was die Demonstration umso wichtiger macht. Der Zug hat mittlerweile den Fangenturm erreicht. Der StuPa Präsident sorgt dabei für gute Musik, er hat auch die Playlist zusammengestellt. Nach Pink Floyd folgt jetzt “Hurra Hurra die Schule brennt”. Ein Lob für den Musikgeschmack!

Während der Zug an der Loefflerstraße kurz zum Stoppen kommt, ein paar Informationen zur Demo: “Bildung für alle statt Zukunft für wenige” ist das übergeordnete Motto der Bewegung. Gestreikt wird für den Erhalt der Mittel im Bildungsetat und für zusätzliche finanzielle Förderung. Das und die Beendigung der befristeten Arbeitsstellen soll zukünftig dem immer größer werdenden Personalmangel entgegenwirken. Auch unsere Uni ist von diesen Kürzungen und Befristungen der Arbeitsplätze betroffen. Das StuPa und der AStA haben sich daher beide für den Bildungsstreik ausgesprochen.

13:30

Die jüngeren Anwesenden beginnen den FFF-Slogan zu skandieren, doch er scheint sich nicht so ganz auf die älteren Teilnehmenden übertragen zu wollen. Außerdem ist es insgesamt auf der Demo wesentlich lauter als auf dem Klimastreik (wenn ihr noch einmal nachlesen wollt, wie der internationale Streik fürs Klima vor einem guten Monat in Greifswald ablief, hier geht es zum Ticker: https://webmoritz.de/2019/09/20/allefuersklima/). Ein weiterer Unterschied zu FFF: die vorbeifahrenden Autos signalisieren ihre Solidarität mit Hupen und Gestiken. Bildung scheint wohl wichtiger zu sein als Klimaschutz. Wir sind trotzdem dankbar.

Der Landesschüler*innenrat hat zu allen vier Demonstrationen Vertreter*innen geschickt. moritz. kommt kurz mit ein paar der Schüler*innen ins Gespräch. Sie sind froh, dass die Demo am Samstag stattfindet, erklären sie. So können sie wenigstens nicht einfach nur wieder als Schulschwänzer*innen abgestempelt werden. Außerdem betonen sie, dass für sie alle Forderungen relevant sind, besonders wollen sie sich aber gegen den Personalmangel und den Unterrichtsausfall einsetzen, da sie unter diesen am meisten leiden.

Der Zug hat mittlerweile die Europakreuzung erreicht. Auch Passierende werden aufgefordert, sich der Demo anzuschließen. Die Veranstalter*innen sprechen mittlerweile von über 500 Teilnehmenden.

“Money, money, money, must be funny in the rich man’s world.
Money, money, money, always sunny in the rich man’s world.”

13:40

Nachdem der Demozug durch die Fußgängerzone marschiert ist, vorbei an irritierten Passierenden und sich die Ohren zuhaltenden Cafébesucher*innen, wurde nun der Fischmarkt erreicht. Hier wurde sogar eine kleine Bühne aufgebaut, inklusive einer beistehenden Hüpfburg.

Die Regionalvorsitzende der GEW eröffnet die Kundgebung. “Wir sind hier, weil wir jetzt mehr Geld für Bildung fordern.” Auch Milos Rodatos meldet sich zu Wort. Er erwähnt, dass wir womöglich die lauteste Demo im Land sind. (Ein Hoch auf Greifswald!). Nach Milos treten zwei Schüler*innen des Jahngymnasiums nach vorne, beide Mitglieder im Jugendausschuss in Greifswald, und stellen die Arbeit des Jugendausschusses vor. Sie sprechen im Namen von „besorgten Schülern“ und berichten über ihren Schulalltag und täglich ausgehängte, dreiseitige Vertretungspläne. Außerdem fehlt es an Weiterbildungsmaßnahmen im Themenbereich Digitalisierung und Medienbildung für die Lehrkräfte. Die beiden Schüler*innen geben das Mikro weiter an den Vorsitzenden des Kreiselternrates, Mario Riedel, und bekunden: “Wir verabschieden uns jetzt. Aber das Ziel bleibt bestehen!”

Mario Riedel fordert, dass die Förderschulen im Landkreis erhalten bleiben sollen. Anlass zu dieser Forderung bietet die erst kürzliche Schließung der Schule “Am Park” Behrenhoff. Auch kleinere Grundschulen sollen nicht vergessen sondern bestmöglich gestärkt werden.

Als nächstes tritt der Kreisschülerrat nach vorne. Auch der Landesschülerrat ist heute in Greifswald anwesend. Die Forderungen sind immer wieder die gleichen: Mehr Geld für die Bildung. Sicherung der Zukunft. Schule muss attraktiver gestaltet werden. Digitalisierung bedeutet nicht iPads für jeden, sondern Breitbandausbau, Kompetenzausbau und Fortbildungen. Daneben fordert der Kreisschülerrat auch Zuschüsse für schülerpolitische Tätigkeiten.

„Denn Bildung beginnt nicht in der Schule und endet auch nicht dort.“

14:00

Jetzt tritt Julia Köpke nach vorn. Sie ist Grundschullehrerin auf Rügen, wo sie als Klassenlehrerin eingebunden ist. Nebenbei wohnt sie auch zwei Tage die Woche dem Personalrat in Greifswald bei. Sie erzählt von ihren Erfahrungen, über ihr Studium und über die Predigt vom “Team Teaching” im Bereich Inklusion. Da sie immer zwei Tage die Woche in Greifswald unterwegs ist, muss in dieser Zeit eine Ersatzlehrerin die Verantwortung für ihre Klasse übernehmen, eine Quereinsteigerin, deren Mentorin Julia Köpke ist. Das Versprechen aus dem Studium, dass immer ein*e Sonderpädagog*in dabei ist, hat sich insofern nicht bestätigt, als dass diese*r neben ihrer auch noch 8 andere Klassen betreut. Julia Köpke steht heute hier, um für bessere Bildungsbedingungen zu demonstrieren, damit sie allen Schüler*innen die gleiche Bildung ermöglichen kann.

Als nächstes tritt Felix Willer (StuPa Präsi) nach vorne. Er spricht über die Aussagen der Bildungsministerin, das Studium des Grundschullehramts auch nach Greifswald zu holen. Dafür dürfen aber keine anderen Studiengänge in Mitleidenschaft gezogen werden. Er betont außerdem, dass es nicht nur mehr Geld braucht, sondern dass vor allem in Bundesländern wie MV die ländlichen Regionen für Lehrkräfte attraktiver gestaltet werden müssen, um der voranschreitenden Abwanderung entgegenzuwirken.

Erik von Malottki (GEW, Bürgerschaftsmitglied) übernimmt. “Es ist etwas faul in der Bildung im Staate MV.” Er betont vor allem die Wichtigkeit von Investitionen in den Bildungssektor. Das fängt im Hochschulbereich an, beinhaltet ein Vorgehen gegen die Stellenstreichung im Lehramt, gegen unsichere Arbeitsverhältnisse. Die GEW fordert daher ein Ende der Einsparungen und Befristungen.

Auch die Studienbedingungen werden thematisiert. Das Lehramtsstudium ist zu praxisfern, auch das System rund ums Referendariat muss verbessert werden. Es wird eine Übernahmegarantie für Lehramtsstudierende ins Ref. gefordert, sowie eine insgesamt bessere Organisation des Referendariats.

Lösungsmöglichkeiten des Personalmangelproblems gibt es viele. Es müssen mehr Leute ausgebildet werden und zwar gut ausgebildet. Die Arbeitsbedingungen an den Schulen in MV müssen verbessert werden, um der Abwanderung Einhalt zu gebieten. Die Bedingungen müssen ganz einfach so attraktiv werden, dass mehr Fachkräfte in MV bleiben wollen. Gleichzeitig muss aber auch darauf geachtet werden, dass das Personal nicht mehr in Teilzeit gehen muss, um guten Unterricht zu geben. Daher wird gefordert: kleinere Klassen, weniger Stunden, um bessere Vorbereitung zu gewährleisten, Förderung der Schulsozialarbeit. Das gesamte Geld, das zurzeit im Bildungsbereich ist, soll auch dort bleiben und nicht weiter gekürzt werden.

Die Alternative wäre eine Dystopie – ein Schulunterricht, der nicht weiter abgedeckt werden kann und Schüler*innen, die nach Hause geschickt werden müssen. Am Ende bedeutet das unweigerlich auch eine Gefährdung der Schulabschlüsse.

“Wer gute Bildung will, der muss den Personalschlüssel in der Kita endlich senken!” Denn auch das wird noch einmal betont: die Kita gehört mit zur Bildung. Bereits hier muss angefangen werden, um die Sicherung des Bildungssystems zu garantieren.

Zum Schluss seiner Rede bittet Erik von Malottki noch einmal darum, die Petition zu unterschreiben. Nach ihm tritt nun Nils Kleemann, der Schulleiter der Greifswalder Montessori-Schule auf die Bühne. Er betont seine Angst um die Zukunft des Bildungssystems in MV. Aus internen Dokumenten ergibt sich, dass das Land auch weiterhin Einsparungen im Bildungsbereich plant. Den Schulen aber steht das Wasser bereits bis zum Hals. Er selbst kämpft gerade stark dafür, seine eigene Schule zu retten. Aber es muss auch ein globales Konzept entwickelt werden, um die Bildung zu sichern.

Cornelia Mannewitz (Vorstandsbereich Hochschule und Forschung der GEW) übernimmt. Sie redet über die Lehramtsausbildung und macht auf die prekären und befristeten Arbeitsbedingungen der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen aufmerksam. An den Hochschulen müssten mehr Stellen geschaffen werden und vor allem, mehr unbefristete. Im Hochschulpakt braucht es bessere Zusagen für die Entfristung und Verstetigung von Stellen.

Werner Kipp, seit 10 Jahren Lehrer im “Unruhestand” und vorher 30 Jahre im Lehrerberuf tätig, tritt nach vorne. Er freut sich, dass nicht nur am Freitag sondern jetzt auch am Samstag etwas für die Zukunft getan werden kann. In seiner Rede erwähnt er auch Greta Thunberg und kommt so schnell zum skandinavischen Schulsystem. Hier, im schwedischen und finnländischen Raum, funktioniert die Organisation, auf die Schüler*innen in einer einzigen Klasse kommen zum Teil sogar bis zu sechs Lehrkräfte. Warum also nicht auch hier?

Auch Milos Rodatos meldet sich noch einmal zu Wort. Er erklärt, wie wichtig es ist, dass so viele Leute heute hier zusammengekommen sind. Heute konnte gezeigt werden, dass die Stimmen für mehr Bildungsförderung nicht nur wenige sind, und das soll auch bis nach Schwerin vordringen.

Milos schließt die Kundgebung. Symbolisch werden nun Sparschweine zerstört, um Schwerin zu zeigen, was gemacht werden muss. Es gibt Musik und Plakate werden gemalt.

Erik von Malottki sagt noch mal, dass er sich freut, dass mehr als 600 Leute bei diesem super Wetter dabei waren! Auch in Rostock sollen es 600 Demonstrierende gewesen sein, in Schwerin 400 und in Neubrandenburg um die 300 Teilnehmende. Erik äußert zum Schluss noch den Wunsch, dass an der Uni Greifswald die naturwissenschaftlichen Lehramtsstudiengänge wiedereröffnet werden und dass mehr Geld in Bildung investiert wird.

14:40

Damit endet nach guten anderthalb Stunden als letztes auch der Bildungsstreik in Greifswald. Die moritz.familie drückt die Daumen, dass Regenschirmbaden und Geldschweinzerstörung in Schwerin auf fruchtbaren Boden treffen werden!

Beitragsbild: Aaron Burden auf Unsplash
Fotos: Leonie Lorenz, Veronika Wehner, Ben Lefebvre, Lukas Thiel