Adventskalender Fensterchen No. 19: selbstgemachter Glögg

Adventskalender Fensterchen No. 19: selbstgemachter Glögg

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: der Versuch, selbst Glögg zu machen.

Glögg ist in Greifswald irgendwie das Ding – vor allem auf dem Weihnachtsmarkt macht der skandinavische Glühwein dem deutschen Klassiker immer wieder Konkurrenz. Das Getränk ist auch auf Rotweinbasis und wird mit Gewürzen wie Zimt, Nelken, Ingwer und Kardamom verfeinert und mit Rosinen und Mandeln ergänzt. Aus dem letzten Jahr habe ich Glögg eigentlich ganz gut in Erinnerung, daher wage ich das Experiment, selbst welchen zu kreieren.

Die Rezepte im Internet sind sich mal wieder nicht einig, wie der originale Glögg denn tatsächlich zubereitet wird. Ich entscheide mich für:

  • eine Flasche Rotwein
  • einen ordentlichen Schuss Rum (manchmal wurde auch zu Korn oder Wodka gegriffen)
  • 140 g Zucker
  • einige Scheiben frischen Ingwer
  • Kardamom (in den Rezepten wurden etwa 2 TL von dem Pulver genommen, aber da mich der Geruch etwas abschreckt, beginne ich mit einem Löffelchen)
  • 4 Nelken
  • 2 Zimtstangen
  • knapp 100 g Rosinen
  • Mandeln als Topping

Die Zubereitung ist einfach: Der Rotwein wird mit allen Zutaten (bis auf die Mandeln) erhitzt, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann soll die Mischung am besten über Nacht ziehen. Ich bereite allerdings den Glögg am Mittag zu, da abends die digitale webmoritz.-Weihnachtsfeier ist. Daher müssen etwa 6 Stunden Ziehzeit reichen. Die Küche riecht auf jeden Fall schon gut nach Glühwein.

Vorm Servieren erhitze ich die Mischung noch einmal. Ich könnte außerdem alles durch ein Sieb gießen, aber da ich morgen noch etwas von dem hoffentlich leckeren Getränk haben will, lasse ich die Gewürze noch weiter ziehen. Nachdem ich mir eine Tasse eingeschenkt habe, wird das Ganze noch (mehr oder weniger schön) mit Mandeln “dekoriert” – sie gehen eigentlich direkt unter.

Und dann folgt der Geschmackstest: Eigentlich riecht es schon ganz gut, aber irgendeine Note gefällt mir schon jetzt nicht so richtig. Nach einigen Schlucken des doch recht starken Weins, glaube ich zu wissen, wo der Haken ist: Kardamom. Obwohl ich schon halb so viel genommen habe, wie in einigen Rezepten empfohlen wurde (zum Glück!), erinnert mich mein Glögg weniger an den Besuch auf einem schwedischen Weihnachtsmarkt, sondern eher an den Besuch in einer finnischen Sauna. Es schmeckt leicht bitter und hat tatsächlich, vielleicht auch in Kombination mit dem Ingwer, einen Hauch von Saunaufguss. Die Rosinen, die ab und zu durchkommen, süßen zwar angenehm und durch die Mandeln hat man auch gleich noch einen Snack für zwischendurch, aber irgendwie bin ich nicht überzeugt. Vielleicht liegt es auch an den Zimtstangen, die möglicherweise schon länger herumliegen, doch das Getränk könnte für meinen Geschmack auch noch weihnachtlicher und vor allem noch fruchtiger schmecken. Im Gegensatz zum mir bekannten Glühwein wurde dieser Glögg nicht mit einem Saft gestreckt und daher ist die Basis nur aus Wein mit Rum und Zucker. Da greife ich in Zukunft doch lieber zum klassischen oder weißen Glühwein. Oder hat jemand ein besseres Glögg-Rezept?

Titelbild: Julia Schlichtkrull
Beitragsgif: Lilli Lipka

Von Rihanna bis Einstein — Welches Gesicht steckt hinter den Porträts?

Von Rihanna bis Einstein — Welches Gesicht steckt hinter den Porträts?

Rihanna neben Audrey Hepburn. Albert Einstein an einer Wand mit Alicia Keys. Gesichter von internationalen Schauspieler*innen, Models und Musiker*innen in Öl und Acryl auf Leinwand. Seit einigen Wochen können wir diese Kunstwerke im Eingangsbereich der Mensa am Berthold-Beitz-Platz bestaunen. Und hinter den beeindruckenden Gemälden steckt niemand anders als eine 17-jährige Greifswalderin.

Obwohl Laura Saß erst seit zweieinhalb Jahren malt, ist diese Ausstellung in der “Kulturmensa” nicht ihre erste. Zuvor hatte die Schülerin bereits ihre Bilder im “Delight” in der Innenstadt präsentiert, nun wurde sie auf das Kulturprojekt der Mensa aufmerksam, das seit etwa drei Wochen ihre Bilder zur Schau stellt. Aus “purer Langeweile” fing sie an, Gesichter zu malen und aus dem Hobby wurde eine Leidenschaft. Bevor Laura zu ihrer Technik kam, hat sie sich ausprobiert: “Mein Stil hat sich nach und nach entwickelt. Anfangs habe ich oft nur schlichte schwarz/weiß Bilder gemalt. Irgendwann fing ich dann an, etwas Neues zu probieren und fand dann meinen eigenen Stil. Dabei habe ich auch gemerkt, dass sich Acrylfarbe gut für den Hintergrund eignet, da sie sehr schnell trocknet und auch kräftiger wirkt als Ölfarbe. Ölfarbe hingegen eignet sich sehr gut zum Gesichtermalen”. Inzwischen malt Laura hauptsächlich mit Acryl und Öl auf Leinwand.

Gesichter sind das Hauptmotiv von Lauras Bildern. Gesichter von deutschen Rappern, internationalen Musiker*innen, Germany’s Next Topmodels und US-amerikanischen Schauspieler*innen. Vor allem wählt sie dabei Gesichter, die sie inspirieren und ansprechen, aber auch die von Personen des öffentlichen Lebens, die gerade “im Trend sind”. Damit scheint sie den Puls der Zeit zu treffen: Nicht nur in studentischen Gebäuden finden ihre Bilder Anklang, auch in den sozialen Medien wächst ihre Bekanntheit.

Kunst inspiriert und beschäftigt Laura und neue Ideen findet sie über Pinterest und Instagram. Dort teilt sie auch ihre neuesten Werke mit inzwischen über 10.000 Abonnent*innen, die sie und ihre Kunst bewundern. “Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mit meiner Kunst mal so viele Menschen erreichen würde. Es ist wirklich ein sehr schönes Gefühl, so viele Menschen hinter mir stehen zu haben, die meine Kunst mögen und mich unterstützen”, sagt Laura. Nicht selten kommt es dabei vor, dass eine der gezeichneten Personen ihr Werk kommentiert. Diese Momente seien immer wieder unbeschreiblich: “Als Michele Morrone kommentiert hat, musste ich zuerst anfangen zu weinen, weil ich mich so gefreut habe. Sowas gibt einem nochmal einen kleinen Push und motiviert, immer weiter zu machen.”

Zur Zeit besucht Laura die 12. Klasse des Jahn-Gymnasiums und plant nach dem Abitur einen Auslandsaufenthalt in Australien mit ihrer besten Freundin. Was danach kommt, ist noch unklar. Fest steht aber: “Viele fragen mich immer, ob ich später Kunst studieren möchte. Dies wird denke ich nicht der Fall sein, weil ich hauptberuflich auch nicht unbedingt Künstlerin werden möchte. Ich liebe das Malen und wenn ich das Malen zu meinem Beruf machen würde, wäre das Ganze auch immer mit sehr viel Druck verbunden und dabei hätte ich Angst, dass diese Leidenschaft und der Spaß dabei irgendwann verloren geht.”

Die Gemälde von Laura Saß sind bis auf Weiteres in der Mensa am Berthold-Beitz-Platz ausgestellt. Ab dem 04. Januar ist die Mensa wieder zugänglich. Auch auf ihrem Instagram-Profil könnt ihr euch einen Eindruck über Laura Saß’ Kunst verschaffen.

Beitragsbilder: Lilli Lipka und Laura Saß

Vergesst uns nicht – ein Interview mit der Boulderhalle und dem Paintballbunker

Vergesst uns nicht – ein Interview mit der Boulderhalle und dem Paintballbunker

Wir vermissen es, im Freundeskreis sportlich gegeneinander anzutreten oder miteinander steile Wände zu bezwingen. Wehmütig denken wir daran zurück, wie wir uns aufs Fahrrad geschwungen haben und für ein paar unterhaltsame Stunden miteinander ins Gewerbegebiet geradelt sind, und schätzen umso mehr, was wir hatten. Wir zehren von der Hoffnung, dass nächsten Sommer vielleicht alles wieder so wie “vor Corona” ist. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass viele dieser Sporteinrichtungen zur Zeit um ihre Existenz kämpfen, und sich gegenseitig mit bunten Kugeln zu beschießen oder sich an bunten Griffen empor zu hangeln nach der Coronakrise vielleicht nicht mehr so selbstverständlich sein wird. Wir haben mit der Grips Boulderhalle und dem Paintballbunker gesprochen und gefragt, wie es ihnen in der jetzigen Situation geht.

Die Interviews stammen vom 22. und 24. November 2020.

Wie geht es Ihrer Einrichtung?

Boulderhalle: Wir stehen aktuell kurz vor der Eröffnung. Vom derzeitigen Lockdown wären wir betroffen, hätten wir schon eröffnet, aber diverse, nicht in dem Umfang vorhergesehene, Baumaßnahmen im Bereich Brandschutz haben unseren Eröffnungstermin verzögert. Wir hoffen darauf, die Türen öffnen zu dürfen, wenn der Bau abgeschlossen ist und wir dann nicht von einem weiteren Lockdown getroffen werden.

Paintballbunker: Leider sieht es bei uns nicht besonders gut aus. Da wir jetzt wohl bis mindestens 20.12.2020 (Anm. d. Red.: Stand Ende November) schließen müssen, hatten wir dieses Jahr fast 6 Monate Zwangspause. Wir mussten sogar noch schließen als man bereits mit 10 Leuten Restaurants besuchen durfte. Leider wurden Argumente, dass wir über 1000 m2 für Gruppen von maximal 10 Leuten zur Verfügung hätten, ignoriert und es wurden strikt die Verordnungen des Landes durchgezogen, obwohl man auch Einzelfallentscheidungen hätte treffen können.

Leider zählen weder Paintball noch Lasertag in Deutschland als Sportarten, sodass wir immer in die Rubrik Freizeit gedrückt werden. Nach so langer Zeit konnten wir natürlich Vorräte wie Paintballs oder Getränke auch nicht verkaufen und haben dort auch herbe Verluste gehabt, deshalb sind von unseren 4 Studierenden auch nur noch 2 bei uns. Wir versuchen Ihnen noch ein paar Stunden an Arbeit zu ermöglichen, aber leider fehlt uns dazu einfach das Geld, da für den November immer noch keine Hilfen geflossen sind. Nachdem wir wieder öffnen durften, lief das Geschäft sehr gut und wir haben gehofft, die verlorene Saison wieder etwas aufzuholen, aber diese Hoffnung wurde dann im Oktober zerstört und nun sitzen wir wieder auf einer Lieferung an Paintballs, die für das Ende der Saison gedacht waren. Auch die Hoffnungen, im Dezember mit speziellen Angeboten die Lager zu leeren, sind leider gestorben.

Was ist die derzeit größte Herausforderung?

Boulderhalle: Die Ungewissheit, ob wir eröffnen können, sobald wir fertig sind. Zudem arbeiten wir an unserem Webshop, über den wir Gutscheine, Merchandising-Artikel und Kletterausrüstung verkaufen wollen, um auch mit geschlossenen Türen Einnahmen zu generieren. Wir groß daran das Interesse ist, können wir bislang noch nicht einschätzen – uns gab es ja vor dem Lockdown noch nicht.

Paintballbunker: Es ist im Moment wirklich nur das nackte Überleben. Da wir große Flächen brauchen, die in Greifswald leider nicht günstig sind und die Hilfen auf die Umsätze ausgelegt sind, wird es wirklich schwierig, mit 75 % vom Umsatz der schwachen Monate klar zu kommen, da es leider nur Nebensaison ist.

Was konnten Sie aus dem ersten Lockdown lernen?

Boulderhalle: Wir haben aus den Erfahrungen von anderen Boulderhallen gelernt: So wissen wir, was wir an Hygieneausstattung benötigen. Auch gab es nach dem ersten Lockdown eine Begrenzung der Besuchszahlen, wir haben dafür ein System erworben, mit dem die Auslastung erfasst wird und online gecheckt werden kann, wie viele Menschen gerade da sind. Wenn es nötig sein sollte, können wir technisch auf eine Zeitfenster-Buchung umstellen, um zu garantieren, dass zu einem Zeitpunkt eine begrenzte Zahl von Besucher*innen da ist.

Paintballbunker: Gelernt haben wir, dass es ganz schnell gehen kann, dass alles vorbei ist. Wir haben schon immer gelernt, mit wenig Geld auszukommen, da wir sehr von der Saison abhängig sind, aber das war jetzt die größte Herausforderung in den ganzen 16 Jahren meiner Selbstständigkeit. Ohne Freunde und Familie hätte ich bereits aufgegeben, da uns nur sehr wenige Firmen entgegen gekommen sind. Vermieter- und die meisten Werbefirmen bestehen auf Ihr komplettes Geld.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von der Regierung?

Boulderhalle: Wir haben bereits den ersten Festangestellten, da greift möglicherweise eine Kurzarbeiter-Regelung, wenn es einen Lockdown gibt. Wir Gründer allerdings sind Selbständige, da hoffen wir, nicht durchs Raster zu fallen, sollte es noch einmal ernst werden. Wir hoffen auch, dass die Menschen bald wieder Sport treiben dürfen. Das ist nicht nur für uns wichtig, sondern auch für das körperliche und seelische Gleichgewicht der Menschen.

Paintballbunker: Zu den Soforthilfen mussten wir noch 25.000 € Kredite aufnehmen um überhaupt über die Runden zu kommen und da muss die Regierung ansetzen. Man sollte die einzelnen Sachen genau prüfen und die Gelder fair verteilen und nicht pauschalisieren. Auch für Schäden was die Betriebsmittel angeht muss eine Lösung gefunden werden.

Welche Lockdown-konformen Angebote gibt es bei Ihnen zur Zeit?

Boulderhalle: Wir vertreiben derzeit die ersten Merchandising-Artikel und Boulderausrüstung über den Webshop, bald startet auch der Gutscheinverkauf.

Paintballbunker: Keine, denn wir können keinen Lieferservice anbieten für Minigolf oder Lasertag. Wir dürfen auch unsere Außenbereiche nicht öffnen, was sich wahrscheinlich auch nicht lohnen würde.

Was wünschen Sie sich von den Greifswalder*innen?

Boulderhalle: Wir freuen uns darauf, bald aufzumachen und die vielen Menschen, die uns jetzt schon super Feedback geben, hier begrüßen zu dürfen! Wir können uns eigentlich nicht mehr wünschen, als wir ohnehin schon bekommen: Wir wurden von der tatkräftigen Unterstützung einiger Greifswalder*innen und von denjenigen, die online bereits Sachen bestellt haben, überrascht – dafür sind wir schon jetzt dankbar!

Paintballbunker: Erst mal wünsche ich mir, dass alle Greifswalder*innen gesund durch diese schwere Zeit kommen und sich alle gegenseitig unterstützen. Gutscheine zu kaufen lohnt sich leider nicht wirklich, weil es das ganze Problem nur verschieben würde und dann wird es wohl noch schlimmer. Wir haben einige Angebote bekommen für Hilfen bei der Instandhaltung unserer Anlage, aber die meisten haben selber genug zu tun in dieser Zeit. Schön wäre es, wenn wir einfach nur unterstützt werden mit Werbung – auch online, dass man mal einen Beitrag teilt. Wir bitten auch um Verständnis, wenn wir unsere Preise anheben müssen, das haben wir bisher nicht getan aber werden wohl nicht drum rum kommen.

Wir danken Euch für ein offenes Ohr. Auch wenn es viel Gejammer ist, denke ich, dass wir viel aus der Zeit lernen können und die Menschen noch mehr zusammen halten! Bleibt schön gesund und man TRIFFT sich dann im neuen Jahr.

Die Grips Boulderhalle bringt euch über Facebook, Instagram und ihre Website auf den neuesten Stand.
Auch den Paintballbunker findet ihr auf Facebook, Instagram und ihrer Website.

Auf dem webmoritz. findet ihr außerdem ein Interview mit dem CDFZ und dem Pommerschen Landesmuseum, der Tanzschule D&D und dem Freizeitbad sowie den Studiclubs Kiste, Club 9 und Geographenkeller.

Beitragsbilder:  Markus Spiske und roya ann miller auf Unsplash

Vergesst uns nicht – ein Interview mit der Tanzschule D&D und dem Freizeitbad/Stadtwerken

Vergesst uns nicht – ein Interview mit der Tanzschule D&D und dem Freizeitbad/Stadtwerken

Wir vermissen es, uns gemeinsam mit anderen sportlich zu betätigen, zu schwimmen und zu tanzen, und zwar nicht allein mit Kopfhörern im Wohnzimmer oder als Eisbaden in Wampen. Wehmütig denken wir an den Geruch von Chlorwasser und das Quietschen von Tanzschuhen auf Parkettboden zurück und schätzen umso mehr, was wir hatten. Wir zehren von der Hoffnung, dass nächsten Sommer vielleicht alles wieder so wie “vor Corona” ist. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass viele dieser Einrichtungen zur Zeit um ihre Existenz kämpfen und ein gemeinsames Tanzen und Schwimmen nach der Coronakrise vielleicht nicht mehr so selbstverständlich sein wird. Wir haben mit der Tanzschule D&D und dem Freizeitbad/den Stadtwerken gesprochen und gefragt, wie es ihnen in der jetzigen Situation geht.

Die Interviews stammen vom 23. und 26. November 2020.

Wie geht es Ihrer Einrichtung?

Tanzschule D&D: Ehrlich gesagt, ist unsere Situation bescheiden. Unser Beruf ist es, die Freizeit unserer Tanzschüler*innen zu gestalten und sie zu motivieren. Während wir im Frühjahr ganz schnell reagiert haben und nach 2 Tagen ein Alternativ-Programm erstellt hatten, ist es jetzt niederschmetternd, die Situation wieder hinnehmen zu müssen. Wir sind mit einem Berufsverbot belegt. Es gibt für uns keine Ansprechpartner*innen, aber auch keine Stelle, die sich dafür interessiert, wie in einer qualifizierten Tanzschule der Alltag aussieht und welche Auflagen wie umgesetzt werden. Wir haben keine Lobby – Kunst und Kultur hat allgemein keine Lobby!

Freizeitbad/SW: Den Stadtwerken Greifswald geht es gut, alle wichtigen Arbeiten und Investitionen laufen planmäßig und das Kundenzentrum ist dienstags für Besucher*innen geöffnet. Der Verkehrsbetrieb hat weniger Fahrgäste und erhebliche Einnahmeverluste. Das Freizeitbad ist zum zweiten Mal in diesem Jahr geschlossen, nur der Schulsport (Schwimmen) kann stattfinden, da die meisten Mitarbeiter*innen seit Anfang November in Kurzarbeit sind und die Verbliebenen das Schulschwimmen gesichert haben. Ab dem 16.12.2020 schließt das Bad nun komplett. Wir nutzen die Schließung, um nach der Komplettsanierung der Duschen jetzt auch die Damen WC-Anlage komplett zu erneuern. Wir hoffen, dass wir im neuen Jahr bald wieder öffnen können und die Infektionszahlen sinken.

Was ist die derzeit größte Herausforderung?

Tanzschule D&D: Derzeit sind wir bemüht, unsere Tanzschüler*innen, die Eltern und das Team weiterhin zu motivieren und den Betrieb mit den laufenden Kosten am Leben zu erhalten. Wir lassen uns immer wieder etwas für die Kinder (z.B. zum Vorlesetag, Nikolausüberraschung) und Erwachsenen (wir haben einen disTANZindenMai veranstaltet) einfallen. Eigentlich halten wir gerade die Hoffnung am Leben.

Freizeitbad/SW: Unsere Mitarbeiter*innen zu schützen und umfassende Quarantänemaßnahmen zu verhindern, um den reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten und unserem Versorgungsauftrag gerecht zu werden.
Dazu schränken wir unsere Kontakte erheblich ein. Das heißt, wir vermeiden Zusammenkünfte, die nicht unbedingt erforderlich sind. Unsere Mitarbeiter*innen arbeiten in kleinen festen Teams, die möglichst nicht zusammenkommen.

Was konnten Sie aus dem ersten Lockdown lernen?

Tanzschule D&D: Wir haben im ersten Lockdown sehr schnell alle Maßnahmen umgesetzt, die Tanzschule aufgerüstet und konnten den Kontakt zu allen Tanzschüler*innen halten. Die Umsetzung hat sehr gut geklappt. Zudem haben wir unheimlich viel Zuspruch von unseren Schüler*innen (Briefe, Videos) bekommen und von einigen Unternehmen, die in der gleichen Situation waren. Die Motivation und Treue unserer Schüler*innen hat uns sehr aufgebaut. Die offiziellen Anfragen/Anschreiben zur Situation wurden leider nicht beantwortet.

Freizeitbad/SW: Seit dem ersten Lockdown hat unsere Führungsmannschaft die Corona-Situation regelmäßig beobachtet und Maßnahmen für das Unternehmen konkret abgeleitet. Unser Notfall- und Pandemieplan wurde regelmäßig angepasst und unsere Gefährdungsbeurteilungen erfuhren mehrfache Aktualisierungen. Schutzausrüstungen, Desinfektionsspender und Masken wurden angeschafft und die Einhaltung aller Hygieneregeln wird kontrolliert, denn besonders schützenswert ist die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von der Regierung?

Tanzschule D&D: Wir wünschen uns natürlich eine Wahrnehmung als Branche, Unternehmen und als relevante Institution. Kultur ist eben kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis des Menschen. Wir sind davon überzeugt, dass zu einem gesunden Dasein eben auch der Ausgleich zum Beruf gehört. Die Auswirkungen der Isolation haben wir nach dem ersten Lockdown ganz deutlich bei den Kindern und besonders den Senior*innen gemerkt. Und damit wir das überstehen können, wünschen wir uns auch eine schnelle und unkomplizierte Vergabe der angekündigten staatlichen Unterstützungen für November/Dezember.

Welche Lockdown-konformen Angebote gibt es bei Ihnen zur Zeit?

Tanzschule D&D: Wir haben, wie im Frühjahr, wieder Video-Unterricht eingeführt. Besondere Anlässe wie der Tanz in den Mai wurden zum disTANZindenMai in den eigenen Wohnzimmern. Unser Verband hat auch in Eigenregie ein TANZ-Radio auf die Beine gestellt – so können unsere Schüler*innen zuhause im Wohn-/Tanzzimmer mit der passenden Musik weitertanzen.

Freizeitbad/SW: Ausweitung der mobilen Arbeit: Alle Mitarbeiter*innen, die organisatorisch und technisch in der Lage sind, von zuhause aus zu arbeiten, können dies tun. Mitarbeiter*innen, die einer Risikogruppe angehören, können separiert werden. Für sie stehen fast immer Einzelbüros oder Einzelarbeitsplätze zur Verfügung.

Was wünschen Sie sich von den Greifswalder*innen?

Tanzschule D&D: Zuerst wünschen wir uns, dass alle Greifswalder*innen gesund durch diese Zeit kommen: Unsere Tanzschüler*innen mit ihren Familien, unsere Geschäftspartner*innen und natürlich die Künstler*innen, mit denen wir zusammenarbeiten. Unsere Schüler*innen werden mit Sicherheit weiterhin tanzfreudig und treu sein und sich auf die wöchentliche Tanzstunde/Zeit zu zweit freuen. Wir hoffen, dass es im neuen Jahr wieder GRUND zum TANZEN gibt. Auf jeden Fall wird es ZEIT für KULTUR sein. Wir freuen uns auf alle Neukund*innen, Hochzeitspaare und Abschlussklassen, die wir dann wieder zum Tanzen bringen können.

Freizeitbad/SW: Wir wünschen allen Greifswalder*innen: Bleiben Sie gesund und gehen Sie verantwortungsvoll miteinander um.

Das Freizeitbad hält euch über Facebook und ihre Website auf dem Laufenden.
Die Stadtwerke informieren euch ebenfalls über Facebook und ihre Website.
Auch die Tanzschule erreicht ihr über Facebook, Instagram und ihre Website.

Auf dem webmoritz. findet ihr außerdem ein Interview mit dem CDFZ und dem Pommerschen Landesmuseum und den Studiclubs Kiste, Club 9 und Geographenkeller.

Beitragsbilder: Philipp Schweikhard und
 Chermiti Mohamed und Laura Fuhrman auf Unsplash

Montagsdemo: Alopecia Teil 1

Montagsdemo: Alopecia Teil 1

Keine Sorge, das hier ist keine Politik-Reihe, im Gegenteil. Aber in der aktuellen Situation, in der das Demonstrationsrecht leider vielerorts missbraucht wird, um Unwahrheiten und Hass zu verbreiten, ist es an der Zeit, dem Wort “Demo” wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Und zwar mit guter Musik.

In dieser zweiten Folge der Montagsdemos hören wir genauer in die Demo- und Studioaufnahmen des Albums “Alopecia” von WHY? (nicht zu verwechseln mit Wham!) rein. Damit wird es dieses Mal sowohl inhaltlich als auch musikalisch deutlich wilder als in der vorherigen Ausgabe, in der es um “Transatlanticism” von Death Cab for Cutie ging.

Laut Wikipedia sind WHY? eine Alternative-HipHop/Indie-Rock-Band aus Cincinnati. Und das stimmt zwar auch irgendwie, wird dem Sound – oder besser gesagt dem Feeling – der Band aber trotzdem nicht so wirklich gerecht. Als am 27.08.2017 als Teil meiner Spotify-”Dein Mix der Woche”-Playlist das erste Mal ein WHY?-Song aus meiner Anlage erklang, war mir sofort klar, dass diese Band etwas Besonderes an sich hat. Die Songs auf “Alopecia” (“Haarausfall”) erzählen auf liebevolle Art und Weise sehr persönliche und oft auch äußerst peinliche Geschichten. Geschichten, die in jeder anderen Erzählweise furchtbare Fremdscham verursachen würden, vom WHY?-Songwriter Yoni Wolf aber in sprachlich anspruchsvollen Texten so aufgearbeitet werden, dass sie in ihrer Kombination selbstironisch Aspekte einer komplexen Persönlichkeit darstellen, die am Ende als Album einen ziemlich verrückten, aber noch cooleren Gesamteindruck hinterlassen. Für mich hat sich “Alopecia” musikalisch und sprachlich ein bisschen wie Heimkommen angefühlt. Das ist zum einen insofern erstaunlich, da sich mein Haarwuchs bisher glücklicherweise ziemlich voll präsentiert und zum anderen, weil die Band mit ihren deutlich durch das messianisch-jüdische Elternhaus der Brüder Josiah und Yoni Wolf geprägten Texten eigentlich relativ weit von meinem kulturellen Dunstkreis entfernt ist. Das macht trotz der verrückten Texte nachdenklich und gleichzeitig sehr schwermütig und glücklich, weil die Vertrautheit zeigt, dass es der Nationalsozialismus zum Glück anscheinend nicht geschafft hat, die jüdische Kultur komplett aus der Identität dieses Landes zu entfernen, obwohl viele der Kulturschaffenden damals emigrieren mussten, verfolgt oder sogar getötet wurden. 75 Jahre nach dem Ende des Holocaust bin ich sehr froh, in einem Land leben zu dürfen, in dem Kulturen aus aller Welt zusammenkommen und sich ergänzen. Anschläge wie der in Halle und immer wiederkehrende antisemitische Äußerungen, zum Beispiel auf den Querdenken-Demos, zeigen, dass das aber auch heute alles andere als selbstverständlich ist. Irgendwie dazu passend, wenn natürlich auch nicht in diesem Kontext geplant, ist die seltsame Feel-Good-Atmosphäre, die dieses Album ausstrahlt, während es sich mit sehr ernsthaften Themen beschäftigt. Die Demo-Aufnahmen auf YouTube habe ich euch in den Songtiteln der jeweiligen Absätze verlinkt, die Studioversion des Albums könnt ihr direkt hier über Spotify abspielen!

Den Grundton für das Kommende setzt bereits der energievolle Einstieg in das Album mit dem Song “The Vowels, Pt. 2” (“Die Vokale, Teil 2”, Ihr werdet euch jetzt vielleicht fragen “WHY Part 2?” und genau das ist die Antwort). Das war auch der erste WHY?-Song, den ich gehört habe. Die langsam bis zum Zerreißen aufgedrehte Spannung eines Verstärkerrauschens wird durch einen pumpenden Bass und das Klirren von Ketten durchbrochen, die unverständlich klarmachen: Eine neue Gang ist in der Stadt! Das wird auch in der ersten Line sofort deutlich: “I’m not a ladies’ man, I’m a land mine, filming my own fake death!” Boom! Der Beat ist sehr simpel und treibt das Lied mit viel Elan voran, während Yoni davon berichtet, wie er beim Singles Bingo (einer Datingveranstaltung) keinen Wurf landet und daraufhin vor Ort auf der Toilette weint und hofft, dass ihn niemand hört (“I swear, I care… not.”). Diese Diskrepanz zwischen Musik und Text ist stilprägend für WHY?, aber erstaunlicherweise erst in der Studio-Version des Songs wirklich zu spüren. Während hier die Instrumentalbegleitung und der Beat den Song voranpeitschen, ist es in der Demoversion noch genau umgekehrt. Die Begleitung ist hier vollkommen überladen und sehr chaotisch, mit einem absoluten Home-Recording-Vibe, der vor allem durch das akustische Flimmern im Hintergrund zustande kommt. Zusätzlich ist die Gesangsaufnahme immer einen Hauch schneller als die Begleitung, wodurch die Demo eine Hektik vermittelt, die sich wohl am besten mit einem kleinen Kind vergleichen lässt, das, vollkommen überfordert vom Angebot, seinen Vater am Rockzipfel durch einen Süßigkeitenladen schleift. Die Vorfreude auf das fertige Album? Den Abschluss des ersten Songs bildet der Slogan unserer neuen Gang, mit dem alle peinlichen Situationen in Schach gehalten können werden sollen. Er ist gleichzeitig namensgebend für das Lied:

“Cheeri-A
Cheeri-E
Cheeri-I
Cheeri-O
Cheeri-U”

Weiter geht es in einem nahtlosen, aber dennoch plötzlichen Übergang zum zweiten Song “Good Friday” (“Karfreitag”). Das liegt vor allem am Text: “If you grew up with white boys, who only look at black and Puerto Rican porno, cause they want something that their dad don’t got, then you know where you’re at.” Der fertige Song besticht durch seinen geradlinigen, aber instrumental aufwändig und liebevoll gestalteten Beat, der besonders in den Bridges zwischen der Hook und der nächsten Strophe immer wieder die innere Spannung des Protagonisten untermalt, der sich mit Drogen vollpumpt und Stress sucht, um nach einer plötzlichen Trennung die Wirklichkeit um sich herum auszublenden. Dabei bricht er immer wieder in Lachen aus, um die Traurigkeit zu überspielen. In dem Song werden immer neue, plötzliche und sehr intime Erinnerungen an die Exfreundin aufgearbeitet, mit einer beeindruckenden Schärfe des Textes und vielen klanglich sehr spannenden Wortspielen. Besonders aufgefallen ist mir eine Zeile, die ich immer als “I take her pants on tour” verstanden habe, die tatsächlich aber “At Jacob Hand’s on tour” lautet. Beispiele dieser Art finden sich über das ganze Album verteilt immer wieder. Während die Studio-Version sehr akzentuiert und on point ist, ist die Demo-Aufnahme furchtbar anzuhören, weil der Text sowohl rhythmisch als auch melodisch stark mäandert; sie hat die Vibes einer bekifften Recording-Session in einer Garage. So passt diese Aufnahme perfekt zum durch Drogen vernebelten Inhalt des Textes, ist klanglich aber nicht wirklich zu empfehlen. Tatsächlich ist es sehr beeindruckend, dass jemand das Potential dieses Liedes in der Demo erkannt und ermöglicht hat, dass sie im Studio aufgenommen wurde.

Mit dem dritten Song “These Few Presidents” (“Diese wenigen Präsidenten”) wird das Album melodischer und klanglich versöhnlicher und man fühlt sich zum Mitsingen eingeladen. Das ist deshalb verrückt, weil der Text, sprachlich elegant verschlüsselt, gedanklich verschiedene potentielle Todesszenarien einer Expartnerin in einer unglücklichen Beziehung durchexerziert, nur um dann in der Formulierung “Even though I haven’t seen you in years, yours is a funeral, I’d fly to from anywhere.” zu gipfeln. Bis mir das aufgefallen ist, musste ich den Song sehr, sehr oft hören. Auch in diesem Lied stechen insbesondere die sprachlichen Feinheiten hervor. Spannend ist auch der Aufbau von den ruhigen und klanglich nahbaren Strophen (in denen die Freundin zum Beispiel an einem Gasleck stirbt!) hin zum sehr einnehmenden Refrain, in dem die Präsidenten (quasi als “Moralapostel”) auf den Dollarnoten in seiner Tasche den Protagonisten dazu auffordern, diese Gedanken zu unterbinden, bis zur Entspannung des Gefühls in den Bridges, in denen die Partnerin dann aber gestorben ist. Der Song wirkt auf den ersten Blick sehr schlicht und fast schon fröhlich, ist unter diesem stillen Wasser aber erstaunlich tief. Das ist auch in der Demoaufnahme schon so, die, gerade im Vergleich zu den vorherigen Demos, schon sehr ausgereift wirkt, bis auf ein sehr intensives Piepen im Hintergrund des Refrains, das aber vielleicht sinnbildlich für das schlechte Gewissen gesehen werden kann, das die Präsidenten verursachen.

Beim vierten Song “The Hollows” (“die Hohlen/Leeren”) lohnt sich der Blick auf die Demo wieder einmal besonders. Instrumental ist hier vor allem das Klavier hervorzuheben, das zwar eher unscheinbar im Hintergrund mitläuft, dem Song aber bei genauerem Hinhören eine gewisse Tiefe gibt. In der Studio-Version wurde der Text gerade in der zweiten Hälfte des Liedes deutlich verändert. Zum Glück ist davon meine Lieblingszeile “I curse the last six months, I’ve been hiding behind a mustache” nicht betroffen. Diese Demo wirkt insgesamt wieder ein bisschen träger, aber das passt gut zur Stimmung des Liedes, in dem Yoni das Gefühl der inneren Leere feiert und seine Zuhörer*innen auffordert, es ihm gleich zu tun, auch wenn die Dinge oft nicht wie geplant laufen. Besonders schön sind die Zweit- und Drittstimmen, die dem Gesang zunächst mehr Volumen verleihen und dann ein sehr stimmungsvolles Outro bilden.

Weiter geht es mit “Song of the Sad Assassin” (“Lied des traurigen Assassinen”). Bei diesem Stück gefällt mir persönlich die Demoversion nochmal deutlich besser als die Studio-Variante. Sie ist wie ein Kurzmusical voller Absurditäten. Angefangen beim Fehlstart der Klavierbegleitung im ersten Anlauf, über den ironischen Beatbox-Beat, der ein bisschen klingt, als hätte man die Band draußen zum Zähneklappern in die Kälte gestellt, weiter über die komplett schräge Mundharmonika, bis hin zum übertriebenen Erzählerpathos, mit dem die Geschichte des “Sad Assassin” vorgetragen wird und in einer Choreinlage in der ersten Strophe gipfelt. In dem Song geht es darum, dass Yoni sich nach dem “Tod” eines anderen Musikprojektes (für den er sich verantwortlich fühlt) mit Lee Harvey Oswald (dem Kennedy-Attentäter) vergleicht, der im Keller der Polizeistation, in der er in Gewahrsam genommen wurde, ermordet wurde. Diese Assoziation kommt auf, als er im Waschkeller seines Hauses steht und Geld in die Waschmaschine wirft. In der Studio-Version ist die Inszenierung der Geschichte auch spannend, aber nicht mehr ganz so eindrucksvoll wie in der Demo.

Das Klavier/Pfeif-Intro und -Outro des Songs “Gnashville” finde ich, seit wir in der Redaktion angefangen haben, “Phasmophobia” zu spielen, sehr gruselig. Es könnte als Soundtrack für ein scheinbar verlassenes Waisenhaus in einem Horrorfilm dienen und der Refrain “That’s what the ghost of someone’s dad might say” (ein Satz, der auch in “The Hollows” bereits auftaucht) schlägt mit in diese Kerbe. Mit dem Einstieg der Drums wird der Song klanglich deutlich gemütlicher, der Beat ist rhythmisch sehr interessant und wird gefühlvoll vom Klavier unterstützt. Sprachlich ist auch dieses Lied wieder ausgesprochen schön verschlüsselt und gespickt von Wortspielen, die sich mit dem eigenen und dem Verhältnis anderer Menschen zur Religion und der Vergänglichkeit beschäftigen. Interessant ist, dass die Demo trotz ihrer großen Ähnlichkeit zur finalen Version, im Refrain noch keinen Text besitzt.

Den Abschluss des ersten Teil dieses Reviews macht mein neuer Lieblingssong dieses Albums “Fatalist Palmistry” (“Fatalistisches Handlesen”), dessen Schönheit ich jetzt erst entdeckt habe. Das ganze Album steckt voller wundervoller Wortspiele und sprachlicher Bilder, aber dieser Song ist pure Poesie. Und in der Demo erzeugt er mit seiner Gitarre, dem Tamburin, dem Klatschen und dem mehrstimmigen Gesang außerdem eine Lagerfeuer-Atmosphäre, die gerade einen schönen Kontrast zur Lockdown-Kälte des Winters bietet. Wie (fast) immer in der Musik geht es auch in “Fatalist Palmistry” um verflossene Liebe, aber das lässt sich gut ausblenden, wenn man einfach den Namen des neuen Lovers schräg mitgröhlt.
Auch wenn es schwer ist, aus diesem Lied eine Lieblingsstelle auszuwählen, finde ich die erste Strophe angesichts des kommenden Lockdowns und der Spinnereien der Menschen auf den Demos gegen die Maßnahmen so passend, dass ich sie zum Abschluss gerne komplett zitieren möchte:

“I sleep on my back, cause it’s good for the spine
and coffin rehearsal.
I know a psychic, who reads her own palms
and her findings are personal.
She keeps her fists shut tight
and she sleeps on her side.
Well, maybe she knows something I don’t know.”

Und damit fröhliche WHY?nachten und bis in 14 Tagen zu Teil 2!

Beitragsbilder: (alle Künstler*innen auf pixabay.com)
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Jo-B

Was bleibt, wenn der Vorhang fällt? Späte Anerkennung für den Greifswalder Schauspieler Kurt Brüssow

Was bleibt, wenn der Vorhang fällt? Späte Anerkennung für den Greifswalder Schauspieler Kurt Brüssow

Etwas verloren sitzt der kleine Messingklotz zwischen den Pflastersteinen. Die goldene Farbe glänzt aus dem matten Grau hervor, das gleiche Grau wie das des trüben Dezemberhimmels. Wer mit dem Fahrrad die Robert-Blum-Straße entlang kommt, fährt wohl leicht an dem Stein vorbei und auch als Fußgänger stolpert man eher über den noch leicht staubigen Fleck drum herum, der durch das Aufbrechen des Bodens entstanden sein muss. Aber es ist eine Anerkennung, so ein Stolper­stein. Er erzählt von einem Menschen, der gelebt und gelitten hat, nur aufgrund dessen, was er ist. Kurt Brüssows “Verbrechen” ist unter seinem Namen, seinem Geburtsdatum und Beruf angegeben: verurteilt nach §175.

So unauffällig wie der Stolperstein war für die breite Allgemeinheit wohl auch Kurt Brüssows Leben. Als Jürgen Wenke im Zuge seiner Nachforschungen zu dem Greifswalder Schauspieler 2020 auch auf Brüssows Enkelkinder trifft, sind selbst diese überrascht von dem Leben, das ihr Großvater geführt hat. Überrascht, überwältigt, aber auch stolz. Stolz, eine so starke Persönlichkeit in der Familienlinie zu haben.

Stärke spricht auch aus allen Lebensabschnitten, die Wenke in seiner Recherche über Kurt Brüssow zu Tage fördern konnte. Kurt Brüssow wurde am 9. Dezember 1910 in Stettin geboren. Er erlernte zuerst das Konditorhandwerk, bevor er sich ab 1931 am Theater Greifswald seiner wahren Leiden­schaft widmete und Schauspiel studierte. Bis 1937 arbeitete er hier als Schauspieler, Sänger und Statistenführer. Dann, am 27. Juni 1937, die erste Verhaftung. Das Urteil: “widernatürliche Unzucht”. Kurt Brüssow ist für 6 Monate im Gefängnis und gilt ab jetzt als vorbestraft. Auch seine Anstellung am Theater verliert er, und da er zudem aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen wird, ist ihm auch die Option verweigert, eine weitere Anstellung als Schauspieler zu finden.

Der Ausschluss aus dem Berufsleben hat bereits 1933 mit der Machtübernahme der Nationalsozia­list*innen jüdische Menschen getroffen, die im öffentlichen Dienst angestellt waren. Den Anti-Schwulen-Paragraphen 175 gibt es bereits seit der Kaiserzeit, 1935 wird er aber noch weiter verschärft: Strafbar sind nicht nur sexuelle Kontakte, sondern auch Küsse und sogar “wollüstige Blicke”. Die Strafe wird von Gefängnis auf bis zu 10 Jahre Zuchthaus erweitert. Treffpunkte von Homosexuellen werden durch Gestapo und Polizei bespitzelt, Razzien werden durchgeführt, Listen von namentlich bekannten Homosexuellen angelegt, Zeitschriften verboten, Vereine zerschlagen. Auch in der Presse wird öffentlich gegen Homosexuelle gehetzt, um die Vor­urteile, die in der deutschen Bevölkerung ohnehin vorherrschen, weiter zu befeuern und Schwule zu “Volksfeinden” zu erklären. Das Sonderdezernat Homosexualität der Gestapo, das 1934 geschaf­fen wird, bekommt 1936 Unterstützung durch die Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexua­lität und Abtreibung. Das Ziel: die Zucht “arischer” Menschen. Wer zu dieser Zucht nicht beitragen kann oder will, hat keinen Platz in der Gesellschaft.

Kurt Brüssow wird der Verbrecher-Klasse “homosexuell” zugeordnet. Als er wieder aus dem Ge­fängnis entlassen wird, fängt er bei einer Versicherungsgesellschaft an, doch die Arbeit ist nicht von Dauer. Bereits 1938 wird er wieder verhaftet, diesmal wegen “fortgesetzten Verbrechens” zu anderthalb Jahren Zuchthaus. Während dieser Zeit werden Brüssow und Kontakte von ihm so lange befragt, bis sie weitere Namen preisgeben. Dass Brüssow noch öfter “straffällig” geworden ist, veranlasst das Landesgericht Stettin 1939 zu einer erneuten Strafe: In seinem “kriminellen Lebenslauf” werden die Straftaten festgehalten, denen er sich schuldig gemacht hat, darunter homosexuelle Kontakte seit seiner Jugend. Er ist für die nationalsozialistische Regierung ein zu großer Dorn im Auge. 1939 wird Brüssow zu weiteren zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, doch er wird anschließend nicht entlassen. Stattdessen bringt man ihn ins Konzentrationslager Auschwitz. Der Polizeibericht vom 11. April 1941 hält fest:

“Aus seinem ganzen Verhalten ist zu schließen, dass er auch nach Strafentlassung nicht von seiner anormalen Neigung lassen wird. Es ist daher angebracht, Brüssow bei Entlassung aus der Strafhaft wieder festzunehmen und in polizeiliche Vorbeugungshaft zu bringen.”

Heinrich Himmler, SS-Reichsführer und Chef der deutschen Polizei, hatte im Jahr zuvor erklärt, dass er homosexuelle “Mehrfachtäter” nach dem Absitzen ihrer Strafe nicht mehr entlassen würde. Statt­dessen werden sie unmittelbar in ein KZ deportiert, finden anstelle von Freiheit höchstens den Tod. Kurt Brüssow überlebt – als einer der wenigen. Die meisten kommen durch Erschießung, durch Fol­ter oder durch langsame Auszehrung um, und wenn sie die Unterernährung überstehen, bringen es die schlechten hygienischen Bedingungen oder die schwere Sklavenarbeit zu Ende. Die Opfer des Nationalsozialismus sind nicht nur Homosexuelle und Jüd*innen. Es sind politische Gegner*innen und Kritiker*innen, Intellektuelle, Künstler*innen oder Wehrdienstverweigerer, Sinti und Roma und Behinderte. Das Prinzip ist simpel und gerade deshalb vielleicht so effektiv: “Teile und herrsche”, das betont Wenke in seiner biografischen Abhandlung über Kurt Brüssow immer wieder. Teile eine Gesellschaft in Gruppen mit unterschiedlichen Privilegien, unterschiedlichem Wert. Sorge so dafür, dass sie sich gegenseitig misstrauen, dass Uneinigkeit und Hass herrscht. Deine Macht ist gesichert.

Kurt Brüssow erhält die Häftlingsnummer 16642. Er bekommt zuerst den rosa Winkel, der ihn als Homosexuellen brandmarkt, später den roten Winkel der politischen Häftlinge, womit er zumin­dest darauf hoffen kann, bei den anderen im Ansehen zu steigen. Am 31. Januar 1942, nachdem Brüssow sich bereits drei Mal geweigert hat, freiwillig zuzustimmen, wird er zwangskastriert. Nicht sterilisiert, kastriert. Die Entfernung der Hoden geht nicht nur mit psychischen Schäden einher, vor allem auch die hormonellen Funktionen des Körpers leiden darunter. Brüssow ist von nun an auf eine hormonelle Behandlung angewiesen. Die freiwillige Kastration ist für viele Homosexuelle im KZ der letzte Hoffnungsschimmer auf Freiheit. Vom Arzt wird auf Brüssows Akte vermerkt, er habe sich gegen die Operation geweigert, da er glaube, bereits durch den Aufenthalt im KZ “geheilt” zu sein. Vielleicht rettet ihm dieser Kommentar, gemeinsam mit den Bemühungen seiner Eltern, am Ende das Leben.

Im Februar 1944 wird Kurt Brüssow ins KZ Flossenbürg gebracht, im März 1944 entlassen und in Stettin unter Polizeiaufsicht gestellt. Die Reichstheaterkammer nimmt ihn zunächst nicht wieder auf, doch mit dem Ende der NS-Diktatur 1945 kehrt Brüssow nach Greifswald und damit auch ans Theater zurück. Hier heiratet er 1946, seine verwitwete Frau Margarete Gutjahr bringt zwei Kinder mit in die Ehe. Gemeinsam ziehen sie nach Putbus, wo Brüssow versucht, als neuer Leiter das Theater wieder aufzubauen, doch auch hier bleiben sie nur bis 1947, bevor sie aus der sowjetischen in die amerikanische Zone nach München ziehen. Hier wird Brüssow zuerst im Bayerischen Staatsministerium für Sonderaufgaben als Ermittler angestellt, wo er sich mit NS-Täter*innen befasst, dann steigt er zum öffentlichen Kläger auf und macht sich nach der Auflösung der Spruchkammern mit einem eigenen Kurierunternehmen selbstständig.

In seinen Bewerbungen, sowohl an den Theatern in Greifswald und Putbus als auch später in Mün­chen, erwähnt Brüssow in seinem Lebenslauf zwar seine Gefängnis-, Zuchthaus- und KZ-Aufenthalte, nennt als Grund aber immer nur “staatsfeindliches Verhalten”. Denn bis auf die Abschaffung der Konzentrationslager hat sich kaum etwas getan im Nachkriegsdeutschland. Der von der nationalsozialistischen Regierung erweiterte §175a wird sogar bis 1969 unverändert in der BRD fortgeführt. Bis zu diesem Tag hätte Brüssow auch hier verfolgt und bestraft werden können, wegen der ihm ange­borenen Art zu lieben, und hätte kaum eine Anstellung gefunden.

Auch die Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus wird ihm verweigert. Durch seine unerbittlichen Bemühungen und die Unterstützung durch seine Frau wird ihm zwar in der sowje­tischen Zone schließlich der Status des OdF (Opfer des Faschismus) gewährt (als “aus Mecklenburg der einzige, der wegen Vergehen nach §175 bestraft ist und als O.d.F. anerkannt wurde”), in Mün­chen laufen all seine Versuche aber ins Leere. Für vier lange Jahre kämpft Brüssow um Gerechtig­keit. In einem Schreiben von 1949 erklärt er, es ginge ihm nicht “um die Ehre und nicht um materialistische Vorteile […] Aus meinem Ehrgefühl heraus kann ich nicht einfach meine Nicht-Anerkennung hinnehmen”. Die Sympathien zur KPD, auf die Brüssow beharrt, genügen nicht, um als politischer Gegner anerkannt zu werden, denn die Behörden bestehen allein auf seine Verurtei­lung nach §175, an der sie nichts Falsches zu erkennen scheinen. Brüssow war und bleibt Straftäter und somit steht ihm keine Anerkennung des erfahrenen Unrechts zu. Während sozialdemokratische und kommunistische Inhaftierte, Jüd*innen und Zeugen Jehovas auf eine “Entschädigung” hoffen können, bleibt diese Schwulen, “Asozialen”, Sinti und Roma, Behinderten und Kleinkriminellen verwehrt. Als deutlich wird, dass seine Bemühungen scheitern, schreibt Brüssow in einem Brief an die staatliche Ausführungsbehörde für Unfallversicherung:

“Meine Herren, es ist traurig, dass man als Heimatvertriebener und langjähriger KZ-Insasse den Gedanken hat, wärst du doch bloß im Lager umgekommen. So hättest du doch noch einen guten Zweck erfüllt, indem die Asche deiner Leiche als Felddünger Verwendung gefunden hätte.”

1969 wird der Paragraph 175 zwar nicht aufgehoben, aber abgeschwächt. Einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen erwachsenen Männern stehen zwar juristisch nicht mehr unter Strafe, doch es folgen auch weiterhin Berufsverbote und Stigmatisierungen. Von der Anerkennung Homosexueller als vollwertiger Teil der Gesellschaft und der Würdigung ihrer Leiden im Nationalsozialismus bekommt Brüssow nichts mehr mit. Er stirbt am 14. März 1988, dem 13. Geburtstag seiner Enkeltochter. Sechs Jahre später wird §175 endlich aus dem Strafgesetzbuch der BRD gestrichen. Die Urteile nach §175 werden erst 2002 aufgehoben, 57 Jahre nach dem Ende der NS-Zeit. Es wurde “die biologische Lösung abge­wartet”, schreibt Wenke mit zynischem Unterton in seiner Brüssow-Biografie, “fast alle Männer, die in der NS-Zeit als Homosexuelle verfolgt und zu Unrecht verurteilt worden sind und überlebt ha­ben, erfahren von der Einstellungsveränderung und der Aufhebung nicht mehr. Sie sind verstorben.”

Auch heute sind wir noch weit entfernt von einer gleichberechtigten Stellung in unserer Gesell­schaft. Juristisch dürfen wir heiraten und adoptieren, werden von Teilen der Bevölkerung aber dafür belächelt oder verurteilt. Politiker*innen wie der Greifswalder Sascha Ott bezeichnen uns als “mikroskopische Randgruppe”, nennen die Toleranz, die uns und anderen Minderheiten zurecht entgegengebracht wird, so groß, dass es “bald bis zur Selbstverleumdung reicht”, und verbieten uns ein einfaches Stück Stoff zu zeigen, um nicht nur uns, sondern auch Menschen wie Kurt Brüssow gebührend zu ehren. Auch Jürgen Wenke stößt 2005 auf diese Ungerechtigkeit. Als er durch seine Heimatstadt Bochum geht, findet er zum damaligen Zeitpunkt etwa 70 Stolpersteine für die Opfer des Nationalsozialismus, keiner davon ehrt einen homosexuel­len Verurteilten. Er beschließt, dass er sich über diesen Zustand entweder beschweren oder etwas tun könne, um ihn zu ändern: “Ich habe mich für ‘was tun’ entschieden.”

Kurt Brüssows Stolperstein ist der 46., den Wenke für schwule Männer hat verlegen lassen. Am 9. Dezember, Brüssows 110. Geburtstag, wurde der Stein vor dem Theater verlegt, in dem Brüssow den Beruf ausgeübt hat, der ihn in seinem Leben wohl am meisten bewegen konnte. Gefördert wurde die Verlegung von der Stadt Greifswald, dem Theater und der evangelischen Studierendengemein­de, die auch die Kosten für den vom Künstler Gunter Demnig erstellten Stolperstein übernommen hat. Die Website Stolpersteine Homosexuelle, auf der Wenke die Biografien der gewürdigten schwulen Männer festhält, betreibt er gemeinsam mit Mediengestalter Dirk Konert. Die Website und die Stolpersteine sind nicht nur eine Möglichkeit, um sich der Vergangenheit bewusst zu werden. Denn Erinnerungskultur wirft ihre Schatten immer auch auf die Gegenwartskultur. Sie ist wichtig, um heute aktiv zu werden,

“[g]egen das Vergessen [und] für die Erinnerung niemals wieder barbarische Willkür zu tolerieren, die die Welt schon einmal in Trümmern zurückgelassen und unzählige Leben zerstört hat.”

Dirk Konert

Ein Artikel kann auf etwas aufmerksam machen, aber er ist immer nur eine verkürzte Darstellung des Erzählten und neigt in seinem selektierten Charakter schnell dazu, die Person auf ihre Opfer­rolle zu reduzieren. Wer also mehr über Kurt Brüssow erfahren möchte, kann dies durch Jürgen Wenkes Biografie “Was bleibt, wenn der Vorhang fällt?” tun, hier auch einsehbar als PDF.

Ebenso lesenswert ist das Buch aus diesem Jahr: Erinnern in Auschwitz: Auch an sexuelle Minderheiten (Querverlag Berlin), von Joanna Ostrowska, Joanna Talewicz-Kwiatkowska und Lutz van Dijk.

Auf der Website von Jürgen Wenke findet ihr außerdem Tipps, wie auch ihr etwas zu dem Projekt beitragen könnt (inklusive einer Putzanleitung für Stolpersteine).

Beitragsbilder: Julia Schlichtkrull
und das Amt für Bildung, Kultur und Sport