Unterm Dach 30: Den FSR unters Dach geschaut Vol.7

Unterm Dach 30: Den FSR unters Dach geschaut Vol.7

Svenja und Tom schauen den Fachschaftsräten Geographie und Biochemie/Umweltnaturwissenschaften unters Dach.

Timestamps:

00:00:00 – 00:03:31
Intro – Und Uwe ist auch dabei
00:03:31 – 00:22:23
StuPa-Rückblick – Weber ist immer noch da und Solidarität mit Bjeen Alhassan
00:22:23 – 00:44:33
FSR Geographie – Spezifisches Grundwissen und geringe Studierendenzahlen
00:44:33 – 01:14:10
FSR Biochemie/Umwelt(natur)wissenschaften – Veranstaltungen mit ganz viel C2H5OH
01:14:10 – 01:16:14
Outro – Es wurde genug geredet

Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de

Beitragsbild: Lilli Lipka

How to survive Prüfungsphase

How to survive Prüfungsphase

Die wenigsten sind schon durch und die meisten noch mittendrin: Die Prüfungsphase zieht sich weiter durch den nicht endenden Corona-Winter. Wir haben für euch ein paar ernst und nicht so ernst gemeinte Tipps gesammelt, wie ihr produktiv und balanciert durch eure Prüfungszeit kommt!

Vorbereitung – mit der richtigen Planung ist schon viel getan:
  • Eine Übersicht über den Lern- oder Prüfungsstoff erstellen: Von Literaturbeschaffung über Durchsicht und Gliederungen, erstellt euch Arbeitspakete und fangt strukturiert an.
  • Achtet beim Erstellen von To-Do-Listen darauf, große Aufgaben in einzelne Arbeitsschritte zu unterteilen, die man dann auch abhaken kann – das kleine Erfolgsgefühl beim Abhaken ist doch der beste Ansporn.
  • Plant euch genau so fest wie die Lernzeit auch Freizeit ein!
  • Ein Tipp für To-Do-Listen: Priorisiert für jeden Tag die drei wichtigsten Aufgaben (again: sie sollten realistisch sein!) und schreibt die anderen als optional auf die andere Seite. So seid ihr weniger erschlagen und müsst nicht den ganzen Berg an einem Tag erklimmen.
  • Study essentials: Ein paar neue Textmarker, hübsche Sticky Notes oder bunte Karteikarten verhelfen dem einen oder der anderen zu ein paar Hochgefühlen beim tristen Lernen.
  • Deckt euch ein mit euren Lieblingssnacks, Smoothies und ein paar Tütensuppen o.ä.
  • Wenn es sowas gibt, sucht nach Podcasts oder Dokus, um auf einfachem Wege in das Thema reinzufinden.
  • Sorgt für das richtige Setting: Ein freier Schreibtisch oder ein paar Bücher für die ✨intellektuellen feels✨, oder auch Lichterketten und Kerzen, solange es so früh dunkel wird.
  • Fragt eure Kommiliton*innen, ob ihr (digitale) Lerngruppen bilden wollt oder tauscht eure Lernzettel aus – zusammen ist alles erträglicher.

Während des Lernens – so kommt ihr durch:
  • Teilt euch eure Zeit am Schreibtisch in kleine Blöcke ein, sodass ihr nicht das Gefühl habt, von morgens an den halben oder ganzen Tag dort sitzen zu müssen – Stichwort Pomodoro-Methode.
  • Schaltet euer Handy in den Flugmodus und stellt euch beispielsweise einen Wecker für kleine Arbeitsblöcke und -pausen.
  • Ein Bier um vier hehe – eine Vier, dank Bier!
  • Versucht, jemandem euer Thema richtig spannend zusammenzufassen, um selber das Positive darin zu finden. Sobald ihr weit genug seid, versucht es auf einfachem Niveau zu erklären – wenn ihr es so weit runterbrechen könnt, habt ihr es drauf.
  • Verteilt in eurer Wohnung kleine Karteikarten, um beispielsweise beim Zähneputzen oder Kaffeekochen ein paar Wiederholungen einzubauen.
  • Macht euch nebenbei Study Ambiente Videos an, wie zum Beispiel dieses mit Harry Potter Thematik.
  • Erstellt euch digitale Karteikarten am Handy: Neben der Wiederholung habt ihr dadurch alles verfügbar, um zwischendurch am Handy ein paar Karten durchzulesen.
  • Nutzt ätherisches Öl zur Konzentration.
  • Lernt eure Karteikarten auch andersrum: erst die Beschreibung lesen und dann den Überbegriff “raten”.
  • Kein Multitasking
  • Schreibt einen Spickzettel: Dabei konzentriert man sich auf die wichtigsten Infos und merkt sich dadurch tatsächlich schon das meiste.

In den Pausen – auch Entspannung will gelernt sein:
  • Versucht, in euren Pausen nicht nur aufs Handy zu gucken, sondern auch aufzustehen, den Lernort kurz zu verlassen und bestenfalls ein bisschen frische Luft zu schnappen. Ansonsten: lüften, lüften, lüften!
  • Baut ein bisschen Bewegung ein: ein paar Dehnübungen, ein Spaziergang oder Kurse des Hochschulsports helfen dem Gehirn.
  • Achtet auf euren Schlaf! Auch ein kleiner Mittagsschlaf von 20 Minuten kann Wunder bewirken.
  • Auch wenn es in manchen Phasen schwerfällt, versucht euch einen ganzen Tag pro Woche freizunehmen, um wirklich runterzufahren und den Akku wieder aufzuladen.
  • Gönnt euch Belohnungen für die Lernzeit.
  • Seid lieb zu euch. Manche Tage laufen produktiv, an anderen geht es einfach nicht: Wir können keine Dauerleistung erbringen und manchmal ist es besser, sich lieber mehr auszuruhen, wenn Kopf oder Körper streiken. Solche tiefen Pausen helfen, um dann mit einem Neustart auch wirklich effizient arbeiten zu können.

Und für ein bisschen Abwechslung – wenn der Trott kickt:
  • Geht zum Lernen spazieren: Fragt euch gegenseitig ab, sprecht euch den Lernstoff vorher aufs Handy ein oder macht einen Slalom über den Wall mit euren Karteikarten – wo wenn nicht dort, wo die Stadt aus Uni besteht.
  • Verabredet euch zum Co-Working! Ob in Präsenz oder digital, mit Kommiliton*innen oder Freund*innen aus der Heimat, sich gegenseitig mitzuziehen kann enorm helfen und das Ganze viel geselliger machen.
  • Schreibt euch flippige Lernsongs (funktioniert fantastisch, sagt jemand aus der Redaktion).
  • Tauscht euren Schreibtischstuhl mit einem Gymnastikball, dann könnt ihr lustig bouncen – jipelidu!
  • Tauscht mit euren Mitbewohner*innen oder Freund*innen den Schreibtisch.
  • Oder probiert einfach mal, im Stehen zu arbeiten.
  • Und nun ein komischer Tipp: Ihr coworked über FaceTime? Dort kann man Emojis auf das Bild setzen, und eine Glühbirne über dem Kopf in der eigenen Bildvorschau zu sehen macht irgendwie phantomaktiv.
  • Kauft euch ein Mousepad mit blauem Meer und Insel für das absolute Urlaubsfeeling…
  • Prüfungen schieben – beste! – man kann sich aktuell noch bis zu 3 Tage vor der Prüfung ohne Angabe von Gründen abmelden.

Beitragsbild: Annica Brommann

Umgekrempelt: Ein Haushalt ohne Palmöl

Umgekrempelt: Ein Haushalt ohne Palmöl

Kennt ihr das, wenn man mal was Neues ausprobieren will, aber am Ende alles beim Alten bleibt? Uns jedenfalls kommt das sehr bekannt vor, deswegen haben wir uns für euch auf einen Selbstoptimierungstrip begeben. In dieser Kolumne stellen wir uns als Testobjekte zur Verfügung. Wir versuchen für euch mit unseren alten Gewohnheiten zu brechen, neue Routinen zu entwickeln und andere Lebensstile auszuprobieren. Ob wir die Challenges meistern oder kläglich scheitern, erfahrt ihr hier.

Der Bedarf an Palmöl in der Industrie ist groß. So groß, dass für den Anbau und für die Holzwirtschaft Regenwälder abgeholzt werden. Dies ist aus vielerlei ökologischen und sozialen Gründen problematisch. Zusammengerechnet nehmen Palmölplantagen weltweit etwa eine Fläche ein, die so groß ist wie ein Drittel von Deutschland. Die Plantagen befinden sich überwiegend in Indonesien und Malaysia, es gibt sie aber auch in Südamerika und Afrika. 

Durch das Abholzen und Trockenlegen von Regenwäldern auf Torfmoorböden werden Treibhausgase frei, die zur Erderwärmung beitragen. Außerdem entstehen durch die großflächigen Palmölplantagen riesige Monokulturen, welche für die biologische Vielfalt ungünstig sind und zahlreichen Tieren den Lebensraum nehmen. Auch soziale Probleme in den Anbauregionen werden durch die Palmölplantagen verschärft, denn die Bevölkerung profitiert gegenüber den großen Konzernen kaum von dem Ölpalmenanbau. Auf den Plantagen herrschen oft schlechte Arbeitsbedingungen, es kommt zu Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen. Zudem machen sich die Konzerne ungeklärte Landrechte zu Nutze und bauen auf Land, das die Bevölkerung als Gemeindeland ansieht. Nicht selten werden für die Rodung auch Kleinbäuer*innen und Indigene aus ihrem Zuhause vertrieben. 

Aber Palmöl hat auch einige wirklich gute Eigenschaften, weswegen es ja auch so oft genutzt wird. So ist es ist zum Beispiel sehr ertragreich. Aus einem Hektar Ölpalmen lassen sich etwa 3,8 Tonnen Öl gewinnen, während es bei Raps und Sonnenblumen gerade mal 0,8 Tonnen Öl sind. Eine wirkliche Alternative gibt es also nicht, denn man könnte bei weitem nicht so viel Platz für Raps- und Sonnenblumenfelder hergeben, wie es zum Decken des Ölbedarfs nötig wäre. Zudem ist Palmöl günstig und vielfältig einsetzbar. Es ist in den meisten stark verarbeiteten Lebensmitteln, in vielen Kosmetika, Hygieneprodukten, Wasch- und Reinigungsmitteln und auch in Biokraftstoffen enthalten. Eigentlich überall, wo Fett drin ist. Und bisher gibt es keine staatlichen Siegel mit klaren Vorgaben für nachhaltig erzeugtes Palmöl. Lediglich eine Regelung existiert, dass auch die Herkunft des pflanzlichen Fettes auf der Zutatenliste bei Lebensmitteln stehen muss. Bei Kosmetika, Hygieneprodukten, Wasch- und Reinigungsmittel ist dies jedoch nicht der Fall. 

Da ich die Herstellungsbedingungen momentan für nicht vertretbar halte, versuche ich nun, auf Palmöl zu verzichten. Ich gehe mit der Einstellung in das Projekt rein, dass das doch gar nicht so schwer sein kann. Ich koche und backe sowieso schon viel selbst und für alles andere gibt es doch bestimmt auch Alternativen. 

Der Anfang.

Beim ersten Prüfen meiner bereits gekauften Lebensmittel in der Küche, fällt auf, dass es gar nicht so viel ist, das ich ersetzen muss. Das könnte damit zusammenhängen, dass ich gerade erst aus den Weihnachtsferien bei meinen Eltern zurückgekommen bin und daher sowieso nicht besonders viel an Lebensmitteln da habe. Aber ich habe einen Christstollen mitgebracht, den zuhause niemand essen wollte, weil es eben nicht der Selbstgemachte von Oma ist. Nun stellt sich heraus, dass im eh viel zu dicken Dekorzucker des Stollens, dessen Verpackung eigentlich mit großem Trara sehr viel Tradition verspricht, Palmöl drin ist und ich den jetzt eigentlich auch nicht essen möchte. Da er aber doch gegessen werden muss und ja auch ganz lecker ist (auch wenn die Zuckerschicht meiner Meinung nach auch weggelassen werden könnte), entschließe ich mich, den Stollen doch noch zu essen, bevor ich richtig mit dem Experiment beginne. Auch Erdnusscreme und Nutella, die ich noch vorrätig habe, enthalten Palmöl, auf beides kann ich momentan aber verzichten. 

Das Prüfen meiner bereits gekauften Wasch- und Putzutensilien stellt sich schon als deutlich größere Herausforderung heraus. Schließlich ist das Kauderwelsch der Inhaltsangaben auf den Packungen kaum zu verstehen. Lediglich Zutaten mit dem Wortteil „Palm-“ kann ich eindeutig identifizieren. Jedoch gibt es noch jede Menge anderer Palmölderivate, die häufig verwendet werden, aber am Namen allein nicht erkannt werden können. Nur mein Duschgel ist da etwas zuvorkommend, denn dort steht hinter jeder Zutat auch die Herkunft. Jedoch steht bei den Ölen auch nur „vegetable oil“, weshalb ich mir auch da nicht ganz sicher sein kann, ob da nicht doch eventuell Palmöl enthalten ist. Und bei meinem Badreiniger steht noch nicht einmal eine richtige Liste mit den Inhaltsstoffen drauf, lediglich eine Angabe, dass dort 5 % nichtionische Tenside drinnen sind. Aber auch Tenside sind häufig aus Palmöl. Schnell stellt sich also heraus, dass es mir eigentlich unmöglich ist, auf Palmöl in Wasch- und Putzartikeln zu verzichten, solange es nicht deutlich draufsteht.

Das Einkaufen.

Im Supermarkt muss ich jetzt auf jedes Etikett gucken und jede noch so kleine Zutatenliste durchlesen. Dadurch stehe ich nicht nur dauernd im Weg rum, sondern stelle auch meine eigene Geduld auf die Probe. Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich das Wort Palmöl entdecke. Oft kann ich aber auch Alternativen finden. Aber es hängt auch damit zusammen, wo ich einkaufen gehe. So gibt es im Discounter ziemlich viele Produkte mit Palmöl und wenige Alternativen, während sich im übergroßen Edeka hingegen deutlich häufiger Produkte ohne Palmöl bzw. mehr Alternativen finden lassen. Und nicht immer (wenn auch häufig) sind die palmölfreien Produkte die teureren.

Oft sind es die etwas süßeren Lebensmittel, in denen Palmöl enthalten ist. So habe ich kaum Kekse ohne Palmöl gefunden und auch meine Lieblingsschokolade sowie zahlreiche bekannte Marken (Hanuta, Raffaelo und kinder Schokolade zum Beispiel) enthalten Palmöl. Kekse habe ich also kurzerhand selbstgebacken und meine Lieblingsschokolade diesmal gegen eine andere Sorte ausgewechselt. Erstmal kein Problem. Auch die Nutella habe ich gegen eine „echte“ Schokoladencreme ohne Palmöl austauschen können. 

Im Drogeriemarkt ist es schon deutlich schwieriger. Dort ist es mir meistens nicht möglich, Produkte zu kaufen, die ganz sicher ohne Palmöl sind. Jede Zutatenliste mit einer über 100 Punkten langen Liste an Palmölderivaten abzugleichen, scheint mir auch nur bedingt sinnvoll. Schließlich ist in fast jedem Produkt etwas davon enthalten und es könnte ja auch eine andere Herkunft haben. Meistens greife ich dann also auf die Bio-Produkte zurück, solange nicht auch diese eindeutig mit Palmöl hergestellt wurden.

Der Lauf der Dinge.

Meine Hände sind inzwischen sehr trocken, denn in meiner alten Handcreme ist eindeutig Palmöl drin und durch die neue Handcreme sind meine Hände so lange fettig, dass ich nie einen passenden Moment zum Eincremen finde. Ansonsten fällt es mir bisher aber nicht so schwer, die palmölhaltigen Produkte im Laden zu lassen. Mein Frühstücksmüsli, das Brot zum Mittag und mein gekochtes Abendessen sind meistens überhaupt kein Problem. Aber mit der Zeit fallen gerade die Kleinigkeiten auf, auf die ich doch verzichten muss. Außerdem fällt es mir dann auch recht schwer, mich beim Essen zurückzuhalten und nicht gleich alles zu essen, das lecker ist.

An einem Tag gehe ich zur Bäckerei. Dort wird es kompliziert, denn dort hat nicht jedes Brötchen eine Zutatenliste, die ich mir selbstständig angucken kann. Also muss ich die Verkäuferin fragen, zum Glück ist nicht so viel los. Ich habe Lust auf ein Schokoladencroissant. Aber da ist Palmöl drin. Dann vielleicht ein Franzbrötchen? Nein, da ist auch Palmöl drin. Es stellt sich heraus, dass die süßen Teilchen fast alle mit Palmöl sind. Letztendlich wird mir ein Mandelhörnchen empfohlen. Das stellt sich dann zwar auch als lecker heraus, aber ist aber nun einmal kein Croissant. Für das nächste Mal weiß ich jetzt immerhin, dass in den normalen Brötchen und Brot kein Palmöl drin sein sollte.

Das Fazit.

Letztendlich stelle ich fest, dass es manchmal doch gar nicht so leicht ist, auf Palmöl zu verzichten. Zum einen liegt das an mir, weil mein Wille zuweilen nicht stark genug ist, um auf die leckeren Sachen zu verzichten. Zum anderen liegt es aber auch an den teilweise wenigen Alternativen, vor allem bei den Drogerieartikeln und Süßwaren. Zum Beispiel möchte ich meine Kekse nicht immer selbst backen müssen oder auch einfach mal ein Schokoladencroissant essen, wenn ich Lust dazu habe. Aber eigentlich musste ich meine Essensgewohnheiten insgesamt nicht allzu sehr umstellen. Daher nehme ich mir vor, mehr darauf zu achten und auch in Zukunft zumindest deutlich weniger Palmöl zu konsumieren.

Quellen und weitere Informationen:

Beitragsbild: Juli Böhm

web.woche 31. Januar bis 6. Februar

web.woche 31. Januar bis 6. Februar

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.

von Annica Brommann, Maret Becker und Nina Jungierek

moritz.kalender

Hier sammeln wir wichtige Termine für Euch

    Neuigkeiten

    • Unter dem Titel “Kirchenburgen Siebenbürgens“ wird bis zum 11.03.2022 eine neue Fotoausstellung in der Kleinen Rathausgalerie präsentiert. Das Greifswalder Fotografenpaar Heidrun und Burkhardt Köhler stellt Fotografien alter Kirchenburgen der Region Siebenbürgens aus, die sich im heutigen Transsilvanien befindet.
    • Johanna Hermann hat den diesjährigen Caspar-David-Friedrich-Preis gewonnen. Die gebürtige Rostockerin studiert seit 2017 Bildende Kunst am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald. In ihren künstlerischen Arbeiten stellt sie neben Zeichnungen, Malereien und Keramiken auch Apparaturen her, die von alleine oder mit Hilfe von Naturereignissen bzw. Elementen – zum Beispiel Wind oder Sonnenlicht – Kunstwerke erschaffen. Ab Oktober 2022 werden die Werke der Preisträgerin für drei Monate in einer Einzelausstellung im CDFZ ausgestellt.

    Altigkeiten

    • Bis Ende Januar gibt es noch die Möglichkeit die Auswahl neuer Stühle für die UB mitzubestimmen. Dafür müsst ihr einfach in die UB kommen, die potentiellen Stühle probieren und Feedback auf den ausliegenden Zetteln niederschreiben.
    • Unter dem Motto “Never Waste A Crisis” wird dieses Jahr wieder das Greifswald International Students Festival vom 14. bis zum 21.05. stattfinden. Noch bis zum 14.02. können sich Studierende aus aller Welt über die Webseite von GriStuf e.V. bewerben.
    • Noch bis Anfang März beherbergt der PKBKunsLADEN die Ausstellung “GETÖPFERTES und mehr” von Christine Musolff.
    • Das CDFZ stellt derzeit die Ausstellung “Was ist der Fall?” von Ulrich Fischer aus. In dieser präsentiert der Greifswalder Künstler unter anderem Porträts von Bächen, Zeichnungen von Gletschern und durch Sturm und Wasser geformte Objekte, so genannte “Seebollen”.

    Veranstaltungen

    • Was? Kundgebung “Solidarität statt Hass, Fake News und Hetze”
    • Wann? Montag, 31.01.2022, 19 Uhr
    • Wo? Greifswalder Marktplatz
    • Was? Nachtwächterführung
    • Wann? Freitag, 04.02.2022, 18 Uhr
    • Wo? Greifswald-Information, Rathaus am Markt
    • Anmeldung? bis um 17 Uhr am Freitag
    • Preis? 12 € (ermäßigt 8 €)
    • Was? Impfaktion: Familienimpftag
    • Wann? Samstag, 05.02.2022, 8 bis 16 Uhr
    • Wo? Impfzentrum, Brandteichstraße 20
    • Noch etwas? Du brauchst keinen Termin.

     

     

     

    Neuigkeiten

    • Es werden Wahlhelfer*innen für die Oberbürgermeister*inwahl am 12. Juni, und falls es zu einer Stichwahl kommt, auch am 26. Juni, gesucht. Als Aufwandsentschädigung gibt es jeweils 40 € pro Wahltag.
    • Seit dem 03.01.2022 bis zum 25.02.2022 gibt es die Ausstellung “Fischerei wie sie einst war” im BioTechnikum. Dort seht ihr historische Fotos der Hiddenseer Fischer.
    • Die 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierung liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zurzeit bei 7,6 (Stand: 28.01.2022). Damit steht der Landkreis auf Stufe 2 – orange. Der Wert richtet sich nach der Corona-Ampel, die in MV gilt. Dabei ist die Hospitalisierung entscheidend, im zweiten Schritt wird auf die Infektionszahlen geschaut und danach auf die ITS-Auslastung. Es gilt in unserem Landkreis die 2GPlus-Regel.

     

     

     

     

    Altigkeiten

     

     

     

     

     

     

     

    Veranstaltungen

    • Was? Ordentliche AStA-Sitzung
    • Wann? Montag, 31.01.2022, 20:15 Uhr
    • Wo? Moodle-Kurs
    • Was wird besprochen? Unter anderem die Wahl für die Sachbearbeitungen und die 24h-Vorlesung.

     Neuigkeiten

    • Bei der Senatssitzung am 19.01.2022 wurde unter anderem bekannt gegeben, dass der jetzige Prorektor für Forschung, Digitalisierung und Transfer Prof. Dr. Kaderali sein Amt aufgrund seiner hohen Arbeitsbelastung als Corona-Berater für die Politik niederlegen wird.
    • Der Corona-Krisenstab hat nach seiner Sitzung am 27.01.2022 bekanntgegeben, dass studentische Unterstützung zur Sicherstellung der kritischen Infrastruktur, wie etwa in der Medizin oder Verwaltung, sehr willkommen sei. Dafür wird bald eine E-Mail über Groupware verschickt.
    • Die Rückmeldung für das Sommersemester läuft noch bis zum 11.02.2022. Überweist dafür 90€ an das Studierendensekretariat, alle Angaben findet ihr in der Verlinkung.
    • Bedenken wegen der Impfung? Die Initiative “Gemeinsam für psychische Gesundheit” hat ein diskretes psychologisches Beratungs- und Unterstützungsangebot entwickelt. Bei Interesse könnt ihr euch per Mail an gemeinsampsychischgesund@uni-greifswald.de wenden.
    • Bei der StuPa-Sitzung am 08. Dezember stellte sich der jetzige AStA-Vorsitzende Hennis Herbst als Kandidierender für die studentische Vertretung im Rektorat vor. Alle Infos findet ihr im Liveticker des webmoritz. Auch bei der letzten FSK-Sitzung wurde er nominiert. Als nächstes Steht die Nominierung, Vorstellung und Wahl im Senat an.
    • Aktuell ist nur noch ein einziges AStA-Referat unbesetzt: Das Referat für politische Bildung und Antifaschismus. Die Referatsbeschreibung findet ihr im Studierendenportal oder in diesem webmoritz.-Artikel.

     

    Altigkeiten

    • Die Ergebnisse der akademischen und studentischen Gremienwahlen findet ihr unter anderem in den Artikeln auf dem webmoritz.
    • Der Corona-Krisenstab hat am 23.12.2021 beschlossen, dass die Uni wieder rein digital stattfinden wird. Das gilt für alle Lehrveranstaltungen (ausgenommen Praktika in festen Gruppen) sowie Gremiensitzungen und Verwaltungsangelegenheiten. Das Rektorat bittet außerdem um Geduld und Verständnis, insbesondere falls es aufgrund der pandemischen Lage zu gesundheitlichen Ausfällen und Verzögerungen kommt.
    • Der Krisenstab hat außerdem am 06. Januar beschlossen, dass die temporären Teststrecken der Universität zum 28. Januar wieder abgebaut werden. Wenn ihr nicht genesen oder geimpft seid und eine Präsenzveranstaltung habt, zeigt euren Testnachweis bitte bei den neu eingerichteten Verifizierungsstellen vor, damit die Lehrenden entlastet werden.
    • Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 vereinbart werden.
    • Im aktuellsten Rektoratsforum vom 20.12.2021 gibt es unter anderem einen Jahresrückblick zu Projekten und Beschlüssen sowie Einblicke in die Arbeit der Rektoratsmitglieder.
    • Auf dieser Uni-Website könnt ihr die Selbstlernplätze der Universität einsehen und euch bei Bedarf anmelden.

    Veranstaltungen

     

    Altigkeiten

     

    • Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
    • Die Uni bietet fortan einen Babysitter*innenpool an. Die neuen familienfreundlichen Angebote der Uni könnt ihr hier nachlesen.
    • Der Greifswalder Jugendstadtplanwelcher von und für Jugendliche konzipiert wurde, bietet einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Einrichtungen der Region.

    Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

    Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

    Alternative für Prof. Dr. Weber? – Fehlanzeige

    Alternative für Prof. Dr. Weber? – Fehlanzeige

    Zu Beginn des Wintersemesters war die Aufregung um den Rechtsprofessor Weber in- und außerhalb der Universität groß: von bundesweiter Presse und formierten Initiativen aus der Studierendenschaft, über laute Proteste bis hin zu Forderungen nach Alternativveranstaltungen. Nun stehen aber trotzdem viele Jura-Studierende vor der Wahl: Die einzig angebotene Übung für Vorgerückte im Bürgerlichen Recht bei Prof. Dr. Weber im nächsten Semester zu besuchen – oder im schlimmsten Fall ein Semester länger zu studieren.

    Was bisher geschah …

    Im Oktober war der Aufschrei über die Rückkehr des ehemaligen AfD-Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Ralph Weber an die Universität groß. Vor seiner ersten Vorlesung gab es aus der Studierendenschaft Proteste mit bis zu 1.000 Teilnehmenden. Als Reaktion der Universität begann Ende November parallel zu Prof. Dr. Webers Vorlesung die interdisziplinäre Ringvorlesung “Wissenschaft und demokratische Kultur”, welche sich mit dem Leitbild der Universität, einer freiheitlichen, zivilen und demokratischen Gesellschaft und dem vielschichtigen Verhältnis von Wissenschaft und demokratischer Kultur auseinandersetzt.

    Aber vor allem auf hochschulpolitischer Ebene ist einiges passiert: Am 23. November 2021 wurde im Studierendenparlament (StuPa) folgender Antrag mit einigen Änderungen beschlossen, beispielsweise durch Hinzufügen des letzten Satzes. Die Initiative ging auf den Fachschaftsrat Rechtswissenschaft zurück:

    “Wir fordern von der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, dass den Studierenden Ausweichmöglichkeiten für sämtliche Veranstaltungen von Prof. Ralph Weber ab dem kommenden Sommersemester bis zum Ende seiner Lehrtätigkeit an der Universität Greifswald angeboten werden. Ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Greifswald muss ohne Prof. Ralph Weber möglich sein. Eine entsprechende Anpassung der curricularen Planung der kommenden Semester hat stattzufinden. Das Dekanat der RSF wird dazu aufgefordert, etwaige Angebote, die diese Umsetzung ermöglichen, anzunehmen.
    Das Studierendenparlament bittet den FSR in Zukunft keinerlei Kommunikation mit Prof. Weber mehr zu führen.”

    Beschl.-Nr. 2021-31/81, Studierendenparlament Universität Greifswald

    Auch am 07. Dezember 2021 wurde von 17 Antragsteller*innen, unter anderem aus StuPa und AStA, auf der Vollversammlung der Studierendenschaft ein Antrag mit 270 Ja-Stimmen (zu 8 Nein-Stimmen und 11 Enthaltungen) angenommen, der ebenfalls alternative Lehrveranstaltungen forderte, beispielsweise durch eine Juniorprofessur. Dieser Antrag wurde in der letzten Sitzung des Studierendenparlaments erneut verabschiedet. Im Videobeitrag des NDR ist beim Interview mit Rektorin Frau Prof. Dr. Riedel ebenfalls von Alternativveranstaltungen die Rede.

    In der Zwischenzeit ist es zu weiteren Vorfällen mit Prof. Dr. Weber gekommen – allerdings außerhalb des Hörsaals. Die Ostsee-Zeitung berichtete am 03. Dezember 2021 davon, dass er sich bei Coronaprotesten in Wolgast kritisch über die Maßnahmen und vor allem zu Ministerpräsidentin Manuela Schwesig als “Landesdiktatorin” geäußert hatte. Neben der Zitation der OZ ist diese Diffamierung auch in einem YouTube-Video (Min 4:30) festgehalten.

    Daraufhin wurden wiederum an der Universität einige Stimmen laut: Das Rektorat äußerte Befremden über Prof. Dr. Webers Aussagen und bezeichnete diese als einen “schwerwiegende[n] Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung”. Auch der Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Schinkels, verschickte am 03. Dezember eine an Prof. Dr. Weber gerichtete E-Mail, mit allen Jura-Studierenden im CC. In dieser positionierte er sich mit klaren Worten zu dem Vorfall und erinnerte Prof. Dr. Weber an seinen Amtseid. Zusätzlich hieß es: “Ein Juraprofessor, der öffentlich zum Rechtsbruch aufruft, hat seinen Beruf verfehlt.”

    Darüber hinaus unterzeichneten zahlreiche Professor*innen unserer Uni einen offenen Brief, mit dessen Unterschriften sie ein Zeichen für eine freiheitliche, weltoffene und demokratische Gesellschaft für die Universität setzen wollten.

    „Wir distanzieren uns ausdrücklich davon, dass jemand aus unserer Mitte gegen die freiheitlich-demokratische Ordnung agitiert. Ein Angriff auf unsere demokratische Kultur ist auch ein Angriff auf die Universität Greifswald.“

    Offener Brief von 194 Professor*innen der Universität Greifswald, 08. Dezember 2021

    Und jetzt?

    Der Fakultätsrat der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät hat in dieser Woche den Beschluss des Studierendenparlaments mit der Forderung nach Alternativveranstaltungen abgelehnt. Grund seien unter anderem personelle Kapazitäten. Der AStA-Vorsitzende Hennis ist bereits im Gespräch mit dem Dekanat und Rektorat, bisher allerdings ohne Erfolg – denn Weber übernimmt im Sommersemester die einzige Übung für Vorgerückte im Privatrecht. Dieser Übung, die nach Musterstudienplan ab dem vierten Semester zu belegen ist, ist eine Hausarbeit vorangestellt, die nun vom 28. Januar an bis Ende März zu bearbeiten ist.

    Den Studierenden bleibt dementsprechend kaum eine Wahl, denn eine erhoffte Alternativveranstaltung für Bürgerliches Recht gibt es nicht. Die einzige Möglichkeit wäre, die Übung für Vorgerückte anstatt im Privatrecht im Öffentlichen Recht oder Strafrecht zu belegen. Insbesondere für Studierende, denen nur noch die Übung im Privatrecht fehlt, würde ein Verzicht auf die Übung aber mit einer Verlängerung der Studienzeit einhergehen.

    Aus der Studierendenschaft wurden dem webmoritz. gegenüber Frust und Enttäuschung geäußert – denn eine offene Kommunikation zu der geplanten Lehre im Sommersemester ist ihres Wissens nach bis dato nicht erfolgt. Ein*e Studierende*r äußerte sich über die aktuelle Situation wie folgt:

    Gedanken eines*r Jura-Studierenden

    “Ich stehe momentan vor folgender Entscheidung: a) Ich belege die Übung für Vorgerückte im Privatrecht bei Prof. Dr. Weber im Sommersemester 2022 nicht und werde deshalb ein Semester länger studieren müssen oder b) ich belege sie und habe ein mehr als nur mulmiges Gefühl dabei.

    Nach den jüngsten Aussagen von Prof. Dr. Weber gegen Coronamaßnahmen mache ich mir zum einen Sorgen darüber, dass Impfzertifikate und Coronatests in seiner Veranstaltung nicht gründlich genug kontrolliert werden könnten, sollte es im Sommersemester wieder Präsenzveranstaltungen geben. Zum anderen möchte ich nicht von einem Menschen unterrichtet werden, der rechtes Gedankengut vertritt und von “Wir ‘Biodeutsche'” spricht.

    Von der Uni und dem Dekanat hätte ich mir mehr Kommunikation und Transparenz hinsichtlich der Entscheidung, Prof. Dr. Weber für die Übung verantwortlich zu machen, gewünscht. Bis vor zwei Tagen wusste ich nicht einmal, dass dieser die Übung für Vorgerückte im Privatrecht halten wird. Gerade wegen der vorangegangen Proteste in der Studierendenschaft wäre zumindest eine informierende Mail angebracht gewesen, als die Entscheidung getroffen wurde. Stattdessen stehen wir Studierenden nun vor vollendeten Tatsachen, weil die Sachverhalte für die Hausarbeiten bereits online sind. Ich bin unschlüssig, ob ich bereits mit der Bearbeitung anfangen soll oder noch auf eine alternative Übung, die dann wahrscheinlich mit einem anderen Sachverhalt für die Hausarbeit einhergehen würde, hoffen kann.

    Anstatt mich durch die Uni unterstützt und verstanden zu fühlen, empfinde ich Gegenteiliges. Für mich wirkt es fast so, als ob die Uni die Entscheidung still und heimlich getroffen hat und jetzt darauf hofft, dass die Studierenden sie einfach hinnehmen werden. Im November wurde durch das Rektorat stets betont, wie wichtig es sei, die Sorgen der Studierenden ernst zu nehmen und deshalb Alternativverstaltungen anzubieten. Über den Jahreswechsel scheint das Gesagte schon wieder in Vergessenheit geraten zu sein. Schade.

    Von anderen Studierenden habe ich Ähnliches wahrgenommen. Keine*r von ihnen fühlt sich wohl bei dem Gedanken, die Übung bei Prof. Dr. Weber zu belegen. Ich habe außerdem gehört, dass Students of Color aus meinem Umfeld nicht an der Übung teilnehmen wollen, weil sie Angst vor Diskriminierung haben, und stattdessen lieber ein Semester länger studieren würden. Aus Angst vor einer Lehrveranstaltung in der akademischen Ausbildung behindert und trotz aller anfänglichen Bemühungen von studentischer und universitärer Seite damit alleine gelassen zu werden, enttäuscht mich sehr.”

    Beitragsbild: Annica Brommann

    Demo mal anders: Tanzen zum 3. Geburtstag von Fridays for Future Greifswald

    Demo mal anders: Tanzen zum 3. Geburtstag von Fridays for Future Greifswald

    Es wird getanzt, gesungen und gelacht, denn Fridays for Future Greifswald ist drei Jahre alt geworden. Am 20. August 2018 hat Greta Thunberg zum ersten Mal vor dem schwedischen Reichstag für das Klima gestreikt und somit Fridays for Future ins Leben gerufen. Knapp ein halbes Jahr später, am 01. Februar 2019, wurde dann auch in Greifswald zum ersten Mal zur Demo aufgerufen. 

    “Null Grad und grauer Himmel”, so wird die erste FFF-Demo in Greifswald von dem jetzigen Mitorganisator Fiedje beschrieben. Heute sind es circa 3 Grad und klarer Himmel, und noch immer müssen wir für die Klimagerechtigkeit auf die Straße. “Weil wir immer noch nicht auf dem 1,5-Grad-Pfad sind”, heißt es in der Rede von Fiedje. 

    Mitten auf dem Marktplatz sammeln sich die ersten Menschen. Es ist 18 Uhr am gestrigen Freitag. Sie stehen in kleinen Grüppchen um ein Fahrrad herum, das wohl einem*r der Organisator*innen gehört. Auf dem Boden liegt neben dem Fahrrad ein Banner ausgebreitet, welches mit einer Lichterkette verziert ist. Aus einem Megafon dröhnt kurz eine Alarmsirene. Ups, das war wohl ein Versehen. Noch wird etwas rumgewuselt und Ordner*innen werden gesucht. Dann stellt sich heraus, dass die Musikboxen noch nicht da sind und wir noch etwas warten müssen. Es ist zwar kalt, aber es kommen immer mehr Leute dazu und überall wird geplaudert. Alle tragen Masken. Ein paar der Demonstrierenden haben Schilder mitgebracht, andere haben sich Lichterketten umgewickelt. 

    Um 18:20 Uhr sind die Boxen dann auch da und kurz darauf wird die Tanzdemo für eröffnet erklärt. Bevor es mit dem Tanzen losgeht, gibt es aber noch zwei Redebeiträge. Der erste ist von Fiedje, aber da er an diesem Tag nicht da sein kann, wird sein Beitrag von Gwendolin vorgetragen. Es gibt einen kleinen Rückblick auf die letzten drei Jahre. “Anfangs der große Hype, die große Euphorie, dann bei manchen Trotz, bei anderen Resignation”, heißt es. Aber es sei trotzdem wichtig weiterzumachen: “Natürlich fragen auch wir uns dann, was das überhaupt hier in Greifswald bringen kann, kleine Demos zu machen. Wen juckt das? Niemanden wirklich, aber es beeindruckt, es prägt und inspiriert.” Es wird klar, was für ein frustrierender Kampf Fridays for Future doch auch ist. “Dabei kommen wir uns hilflos vor, wenn tagein, tagaus Entscheidungen getroffen werden, die uns noch weiter in die Krise führen. Da fühle ich mich machtlos, ausgeliefert.” Aber letztendlich ist es die Konstanz, die zählt und deswegen sei es wichtig, weiter zu demonstrieren. “Wir bleiben stur und machen weiter, einfach weiter. Solange es eben sein muss.” 

    Anschließend gibt es noch eine Rede von Emily. Sie ist Studentin hier in Greifswald: “Es ist absurd, diesen Tag zu feiern. Und, dass es nun schon Jahre dauert, immer wieder darauf aufmerksam machen zu müssen, dass wir bis zum Hals in einer Krise stecken.” Und “es ist absurd, dass Wissenschaftler*innen seit Jahrzehnten die Regierung und Gesellschaft vor der Krise und deren Ausmaßen warnen und doch nicht auf wissenschaftliche Empfehlung gehört wird.” Es wird klar: “Nur das Maß der Veränderung kann noch verändert werden und der Umgang mit der Krise.” Wir müssen uns bewusst werden, was der Klimawandel für uns bedeutet und aktivistischer werden. Aber es wurde auch schon einiges erreicht, nur eben nicht genug. Zum Schluss: “Also lasst uns zusammen tanzen und einander dankbar sein.”

    Während die Boxen noch für die Musik hergerichtet werden, gibt es die Möglichkeit für den Bürgerentscheid der Initiative Greifswald Zero zu unterschreiben. Sie möchten die Erarbeitung eines Konzeptes erwirken, wie Greifswald bis 2030 klimaneutral werden kann. Dafür brauchen sie mindestens 4.000 Unterschriften von Bürger*innen, die über 16 Jahre alt und in Greifswald gemeldet sind. Mehr zu der Aktion erfahrt ihr nächste Woche auch auf dem webmoritz.

    Dann geht die Musik los und fast alle fangen an zu tanzen. Niemand ist gezwungen mitzutanzen und manche stehen auch einfach nur dabei, schauen zu. Die Stimmung ist gut und durch die Bewegung taut so manche*r verfrorene Demonstrant*in wieder auf. “Dass diese Welt nicht zusammenfällt, liegt nur an deinen Beinen, wenn du tanzt”, schallt es aus den Boxen. Dann kommt ein neues Lied und plötzlich formatiert sich eine Blockaufstellung und alle bewegen sich synchron. Das sieht beeindruckend aus, und immer mehr Tanzende stellen sich dazu. Als das Lied zu Ende ist und ein neuer Song kommt, tanzen alle einfach in ihren Grüppchen weiter wie zuvor. Ab und zu jagen ein paar Kinder durch die Masse hindurch.

    Nach einer Dreiviertelstunde Tanzen endet die Musik. Zum Schluss wird noch von allen ein Geburtstagslied für Fridays for Future gesungen. Genauso wie es sich für einen richtigen Geburtstag gehört. Während einige nun gehen, bleiben manche noch auf dem Marktplatz stehen und unterhalten sich. Auch ich habe gemerkt, wie gut es doch tut, mal aus dem Corona-Kokon rauszukommen, Leute zu sehen und gemeinsam für eine gute Sache zu tanzen. 

    Die nächste Fridays for Future Demo ist der globale Klimastreik am 25.03.2022. 

    Beitragsbild: Juli Böhm