Was geht denn ab? – Leoniden!

Was geht denn ab? – Leoniden!


Am vergangenen Freitag durfte sich Greifswald gleich zweimal über hohen Besuch freuen: Neben Robert Habeck, dem Bundesvorsitzenden der Grünen, verirrte sich auch die Kieler Indie-Band Leoniden in unser beschauliches Städtchen und sorgte bei ihrem Konzert im IKUWO für einen unvergleichlichen Abend.

Ein Beitrag von Paulina Goerg und Lena E. Schröpl.

2017 erschien ihr Debütalbum „Leoniden“ und nur eineinhalb Jahre später folgte bereits die zweite Platte mit dem Titel „Again“ – alles unter dem bandeigenen Label „Two Peace Signs“.  Seitdem werden die fünf Jungs von wachsendem Erfolg begleitet, spielen Konzerte und auf Festivals in ganz Deutschland und darüber hinaus. Moment – so eine Band in Greifswald? Ja, tatsächlich. Und dass Konzerte dieser Art hier keine Selbstverständlichkeit sind, merkte man dem Publikum auch mehr als deutlich an. Bereits während des Auftrittes der Rostocker Vorband Subbotnik, die ein „Krassover“ aus deutschem Hip-Hop, Rock und Synthie-Beats ablieferte, war der Saal bis unters Dach gefüllt und tobte vor Energie – im Gegensatz zu manch anderen Konzerten, bei denen der Support nicht so viel Anerkennung erhält. Dort gehen viele noch einmal an die Bar oder raus, um eine zu rauchen und sich die Wartezeit zu vertreiben.

Trotzdem schaffte es das Greifswalder Publikum sich nach einer dreißigminütigen Umbaupause selbst zu übertreffen, als es gegen 21 Uhr den sehnsüchtig erwarteten Hauptact des Abends im Sprechchor auf die Bühne rief: „Was geht denn ab? – Leeeoniden!“ Dieser Spruch erklang im Laufe des Abends immer wieder – und ist auch wahr, denn die Leoniden gingen zweifellos ab, so sehr wie wir es bisher selten erlebt haben. Dabei ließen sie sich auch nicht von der eher kleineren Bühne abhalten. Die Menge sprang vom ersten Ton an losgelöst mit und kurz nach Beginn des Konzertes wurde auch der Moshpit eröffnet. Es ist schwer zu sagen, wer hier energiegeladener war, ob Band oder Publikum. Live haben die Songs der Leoniden nochmal einen ganz besonderen Charakter bekommen und man konnte gar nicht anders als ausgelassen mitzufeiern und sich von dieser einzigartigen Stimmung überströmen zu lassen.

Die Leoniden äußerten sogar ein wenig Reue, nicht schon viel früher in Greifswald gespielt zu haben und die Freude über das Konzert sowie das Publikum war ihnen deutlich anzusehen. Liebe Leoniden, danke für diesen großartigen Abend, kommt bald wieder!

(Und alle Bands da draußen: Stattet doch auch kleineren Städten häufiger mal einen Besuch ab! Ihr werdet es ganz sicher nicht bereuen.)

Beitragsbild: Lena E. Schröpl.

Knoten im Kopf

Knoten im Kopf

Mit Mathematik kann man viele tolle Dinge anstellen. Allerdings gibt es auch genug größere oder kleinere Themen, die einen (etwas) sehr verwirren können.

Russellsche Antimonie

Eines der bekanntesten Paradoxa ist die Russellsche Antinomie der naiven Mengenlehre. Erstmal ist die Frage, was die naive Mengenlehre eigentlich ist. Eine Menge M ist demnach eine Zusammenfassung von n wohlunterschieden Elementen zu einem Ganzen, zum Beispiel die Menge der natürlichen Zahlen von 1 bis 10.

Jetzt kommen wir aber zum Problem des Ganzen. Man kann sich mit dieser Definition sehr leicht in logische Widersprüche verstricken.

Einer der bekanntesten Widersprüche und gleichzeitig das Ende der naiven Mengenlehre kam mit der Russellschen Antimonie.

Bertrand Russell und Ernst Zermelo haben dieses Paradoxon als erstes erkannt.

Es geht um die Menge R, die alle Mengen enthält, aber sich nicht selbst als Element enthalten darf.

Also sprich wir haben unsere Menge R. Da sie alle Mengen enthalten soll, muss sie sich selbst enthalten, was sie aber nicht darf. Und wenn sie sich nicht selbst enthält, enthält sie auch nicht alle Mengen.

Hier ist also die Grenze der Erklärbarkeit durch die naive Mengenlehre erreicht, daraufhin wurde sie durch die axiomatische Mengenlehre ersetzt.

Hilberts Hotel

Ein weiterer mathematischer Begriff kann mit dem nächsten Fall veranschaulicht werden. Und zwar mit einem Hotel, welches voll belegt ist, aber immer noch Gäste aufnehmen kann.

Nun, dieses Hotel existiert nicht wirklich, ist aber ein sehr schönes Beispiel, wie komplex und unintuitiv die Unendlichkeit sein kann.

Die Idee kommt von dem Mathematiker David Hilbert. Hilberts Hotel ist ein Hotel mit unendlich vielen Zimmern, nummeriert von 1 fortlaufend. Nehmen wir an, jedes Zimmer ist belegt, aber mitten in einer kalten, stürmischen Nacht kommt jemand in das Hotel, in dessen Umfeld es offenbar keine weiteren Unterkünfte gibt und bittet komplett durchgefroren um ein Zimmer.

Der Portier bringt es nicht über das Herz denjenigen nicht weg zu schicken und überlegt, wie man ihn*sie am besten unterbringen kann.

Er geht zum Zimmer mit der Nummer 1 und bittet den Gast in das Zimmer 2 umzuziehen. Der Gast aus Zimmer 2 wird in das Zimmer 3 umquartiert und so weiter. Damit haben wir ein freies Zimmer gefunden.

Mathematisch heißt das also, dass jeder Gast aus Zimmer n in das Zimmer n+1 zieht.

Jetzt nehmen wir an, ein Bus hat vor unserem Hotel eine Panne und alle 30 Passagiere müssen untergebracht werden. Unser Portier hat inzwischen ja schon Übung darin und bittet alle Hotelbesucher*innen 30 Zimmer weiterzuziehen.

Zimmer n → Zimmer n+30

Jetzt wird es aber wieder kniffelig. Ein Bus mit unendlich vielen besetzten Sitzplätzen kommt zu dem Hotel. Wie bekommt man jetzt alle Personen einquartiert?

Nun, man bittet einfach jeden Gast in das Zimmer weiterzurücken, dessen Zimmernummer dem Doppelten seiner aktuellen entspricht.

Zimmer n → Zimmer 2*n

Dadurch werden alle Zimmer mit einer ungeraden Zimmernummer frei. Und da wir unendlich viele Zimmer haben, gibt es auch unendlich viele Zimmer mit ungerader Zimmernummer und der Portier kann alle Gäste unterbringen.

Was passiert aber, wenn unendlich viele Busse mit unendlich vielen Passagieren ankommen?

Das ist auch ganz einfach…

Wer aber wissen möchte wie das gelöst wird, der muss es sich entweder selbst überlegen (Primzahlen spielen eine wichtige Rolle) oder kann sich hier ein Video dazu anschauen, in dem der Sachverhalt von Anfang an noch mal sehr schön erklärt wird.

Allerdings muss man dazu sagen, dass wir hier nur den einfachsten Fall der Unendlichkeit betrachten, nämlich die natürlichen Zahlen. Wenn man dann noch mit den negativen, rationalen oder gar reellen Zahlen weitermacht, wird man beizeiten an die Grenzen des Erfassbaren stoßen.

Schlussendlich kann man sagen, dass man sehr schnell feststellt, dass die Unendlichkeit ein schwer greifbarer Begriff ist und man beim Nachdenken darüber durchaus in Sinnkrisen verfallen kann.

Geburtstagsparadoxon

Vielleicht wenden wir uns lieber noch einem etwas angewandteren Problem zu. Und zwar die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass mindestens zwei Menschen einer Gruppe an dem selben Tag Geburtstag haben. Immerhin muss man sich dann einen Tag weniger merken.

Ich denke es ist klar, dass ab 366 Personen (unter Berücksichtigung des 29. Februars 367 Personen) mindestens 2 Menschen an dem gleichen Tag Geburtstag haben. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1 bzw. 100%.

Doch wie sieht es bei einem gut besetzten Hörsaal mit 100 Personen aus?

Oder gar bei einem Seminar mit 25 Studierenden?

Bei 100 Personen liegt die Wahrscheinlich bei 99,99997 %.

Und selbst bei den 25 Menschen haben wir noch eine Wahrscheinlich von 56,87%.

Wer jetzt selbst mal rumspielen möchte, kann mit dieser Formel für beliebige Personenzahlen die Wahrscheinlichkeit bestimmen:

Ihr könnt ja mal in euren Vorlesung oder Seminaren nachfragen, ob es da auch einen Fall gibt.

Bildquellen:
Fragezeichen Bild von TeroVesalainen auf Pixabay
Birthdaycake Photo by
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Marten Bjork on Unsplash

retro.kolumne: Schloss Einstein

retro.kolumne: Schloss Einstein

Retro, retro, retro yeah! Die neue Kolumne über alte Dinge. Kennt Ihr diese Spiele, Filme, Accessoires noch? Aus der Kindheit, meist noch aus den 90ern stammen sie und sind vielleicht ja doch noch ein Guilty Pleasure des ein oder anderen.

Dieses Mal mit dem Thema: Schloss Einstein

Als der Begriff „Schloss Einstein“ in der Redaktion fiel, wurde ich sofort hellhörig. „Eine der Kinder- und Jugendserien, die man früher gerne geguckt hat“, hieß es. Dass ich mir gerade ein paar Monate zuvor nochmal die erste Staffel bei YouTube angeguckt hatte, habe ich in diesem Moment lieber nicht laut gesagt. Ich hatte natürlich sofort die einschlägige Titelmelodie im Kopf: „Alles ist, aaalles ist relativ normal, alles ist, aaalles ist uns manchmal echt egal, selbst Einstein hatte nur ’ne vier in Mathe und war später dann total genial“ – ich glaube, ich könnte sogar noch den Mittelpart mitrappen.

Seit 1998 wird Schloss Einstein schon gedreht und ist bis heute erfolgreich. Die Einsteiner waren einfach schon immer „die Kids von morgen“. Die Serie war in meiner Kindheit und Jugend immer eines der Highlights des Tages. Konnte ich nicht rechtzeitig für die Ausstrahlung um halb drei vor dem kastenförmigen Fernseher sitzen und KiKa einschalten, so habe ich die Serie aufgenommen, um sie später zu sehen und bloß nichts zu verpassen. Die Geschichten, die im Internat Einstein spielten, habe ich damals mit ganzem Herzen miterlebt und -gefühlt. Das, was für einige heute vielleicht GZSZ ist, war für mich Schloss Einstein – nur viel cooler. Irgendwie konnte sich jeder mit mindestens einem der Charaktere identifizieren.

Neben der ersten großen Liebe, dem ersten gebrochenen Herzen und dem Alltag pubertierender Teenies ging es auch um Probleme im Elternhaus oder Lernschwierigkeiten. Streit mit Freund*innen, Krankheiten, Tod – alles wurde mal thematisiert. Auch Drogen oder Alkohol wurden angesprochen, natürlich immer mit einer Moral am Ende. Und was für eine Kinderserie vor allem damals wahrscheinlich nicht selbstverständlich war, waren selbst politische Themen, die diskutiert wurden. Und natürlich kamen die fiesen Lehrkräfte und unfairen Behandlungen nicht zu kurz. Aber irgendwie wurden am Ende immer die für mich richtigen Werte vermittelt. Und den Bildungsauftrag hat der Kinderkanal mit dieser Sendung auch erfüllt: Im Matheunterricht wurde gefühlt immer der Satz des Pythagoras behandelt: a²+b²=c². Die einzige mathematische Formel, die ich mir jemals merken konnte.

Apropos Mathematik: Vielleicht kann sich der eine oder die andere ja noch an das Lehrpersonal erinnern. Niemals vergessen werde ich Herrn Dr. Wolfert aus den ersten Staffeln, der immer als total streng galt (aber wie ich glaube, ein gutes Herz hatte) und später die Mathelehrerin Frau Gallwitz heiratete. Wer nie im Repertoire fehlen durfte, war ein attraktiver Sportlehrer, an den eine Schülerin ihr Herz verlor, um dann zu merken, dass Erwachsene eigentlich doch nicht so cool wie die Gleichaltrigen sind. Ein weiterer Name, den wahrscheinlich fast jeder Schloss-Einstein-Fan kennt und ins Herz geschlossen hat: Herr Pasulke. Der Hausmeister ist die Person, die am längsten in der Serie zu sehen war. In 17 Staffeln war er ein wichtiger Teil des Internats. Nicht nur einfach der Mann, der den Ersatzschlüssel parat hatte oder den Wasserhahn reparieren konnte. Nein, er hatte für alle ein offenes Ohr und war irgendwie sowas wie ein Ersatzonkel für die Jugendlichen, man musste ihn einfach mögen. Und dann gab es natürlich noch den knuffigen Herrn Dr. Stollberg, der wegen seiner Liebe zu Aquarien von den Einsteinern „Guppi“ genannt wurde. Der neue Direktor war dann Herr Dr. Berger aber ich habe herausgefunden, dass der inzwischen von einem gewissen Herrn Chung ersetzt wurde. Der neue Rektor bringt wohl Themen wie „digital und kreidefrei“ mit ins Einstein. Man merkt: Die Serie ist aktueller und moderner denn je und doch gar nicht so retro. Obwohl, es wäre doch auch mal Zeit für eine Frau als Schulleitung, oder? Schloss Einstein läuft übrigens immer noch jeden Wochentag um 14.35 Uhr auf KiKa, inzwischen in der 22. Staffel.

Beitragsbild: Lilli Lipka

DIY im Bad

DIY im Bad

Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.

Wer auch mal des Öfteren vor dem Drogerieregal steht und von der Fülle der „glänzendes Haar in nur 2 Wochen“ und „nie wieder unreine Haut“ – Versprechen verstört und orientierungslos wieder umdreht und zusätzlich genug von Plastik, Mikroplastik und Chemie in den Badprodukten hat, findet hier einige Alternativen zum selber machen.

Im Internet und in Büchern findet ihr zahlreiche Rezepte, dabei muss man mit manchen Produkten ein bisschen experimentieren, um die richtige Dosierung und Zusammenstellung für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Die folgenden Rezepte sind möglichst simpel und studierendenfreundlich gehalten. Schreibt uns gerne, wenn ihr schon erfolgreich selbst angebraut habt und zufrieden mit den Produkten seid!

Shampoo

In unseren vorigen Artikeln haben wir euch bereits mehrere Alternativen zu Flüssigshampoo vorgestellt, schaut dafür einfach hier.

Trockenshampoo

Gekauftes Trockenshampoo enthält häufig Treibgase und Duftstoffe, ist aber in manchen Situationen einfach der Retter in Not. Ihr könnt es aber auch ganz leicht selber machen und es jeweils auf eure Haarfarbe abstimmen. Dafür braucht ihr:
2 gehäufte TL  Mais- oder Kartoffelstärke
1 TL                 Natron (fein)
1 gehäufter TL Kakao (echter!) bei braunen oder Zimt bei roten Haaren
Optional einige Tropfen ätherisches Öl für einen frischen Geruch
Um es zu mischen, das Ganze durch ein feines Sieb schütteln und in einem luftdichten Glas mit Deckel aufbewahren. 

festes Shampoo

90g natürliche Kernseife (nicht parfümiert oder bearbeitet)
1 TL Kakaobutter
1/2 TL Kokosöl
1/2 TL Sheabutter
15 Tropfen Arganöl
optional ätherisches Öl

Die Kakao- und Sheabutter zusammen mit dem Kokosöl in einem Wasserbad erwärmen und vermischen. Bis auf Körpertemperatur abkühlen lassen und die Öle hinzugeben und weiter abkühlen lassen, bis es fest ist. Die Seife raspeln oder klein schneiden und mit der Masse mit leicht angefeuchteten Händen zu einem Stück kneten. Wer es richtig fancy mag oder ein hübsches Geschenk haben will, kann noch getrocknete Blüten oder Kräuter hinzufügen.

Duschgel

Für selbstgemachtes Duschgel könnt ihr zu dem folgenden Basisrezept eigene Verfeinerungen hinzufügen, wie zum Beispiel pflegende Körperöle, Kräuteraufgüsse, duftende Früchte oder ätherische Öle.
30-40 g Natur- oder Kernseife
400 ml Wasser

Speisestärke
Die Seife raspeln oder klein schneiden und zusammen mit dem Wasser in einem Topf auf mittlerer Hitze erwärmen. Alles mit einem Schneebesen verrühren, bis die Seife vollständig geschmolzen ist. Die Speisestärke hinzugeben, bis die gewünschte Konsistenz entsteht.

Haarkur und -spülungen

Haarkur mit Olivenöl und Banane

1 sehr reife Banane
1 EL Olivenöl

Die Banane am besten mit einem Pürierstab mit dem Olivenöl vermischen, sodass keine Stückchen mehr übrig bleiben. Die Maske dann im gesamten Haar verteilen, schön einkneten und 15 Minuten mit einem Handtuchturban einwirken lassen. Danach gründlich ausspülen.

Kaffeekur

Kaffee-Junkies aufgepasst, der alte Kaffeesatz ist sogar noch für etwas gut! Das enthaltene Koffein fördert die Durchblutung der Kopfhaut und somit auch das Haarwachstum.
2-3 EL alter Kaffeesatz (oder eine Tasse Espresso)
100 ml Wasser

Das Kaffeepulver mit heißem Wasser aufgießen und vermischen. Nachdem es abgekühlt ist, im ganzen Haar einmassieren und mit einem Handtuch für weitere 30 Minuten einwirken lassen, möglichst warm halten. Danach ausspülen.

Saure Rinse mit Apfelessig

Vor allem auf lange Sicht und für sprödes, schwer kämmbares Haar und in der intensiven Variante auch für schnell fettende Kopfhaut eignet sich diese Spülung gut, da sie den pH-Wert der Kopfhaut wieder herstellt und die Hornschicht der Haare wieder glättet.
Je nach Länge der Haare benötigt ihr:
800 ml kaltes(!) Wasser
2 TL Apfelessig (sanft, eher für die Haare) oder 2 EL (intensiv, dann auch für die Kopfhaut)
Optional 3-5 Tropfen ätherisches Öl
Die Mischung dann einfach nach dem Waschen in den Haaren verteilen und einmassieren. Keine Angst, der doch ziemlich starke Geruch des Essigs verfliegt schnell wieder, sobald die Haare trocken sind. Alternativ kann man auch 2 TL Zitronensaft nehmen. Dieses Rezept ist allerdings für künstlich gefärbtes Haar weniger geeignet, da die Säure die Farbe wieder rausziehen könnte. 

Bier-Spülung

Klingt abgefahren, ist jedoch wohltuend für die Kopfhaut. Entweder das Bier direkt aus der Flasche über die Haare gießen oder ein Glas Bier mit 2 Gläsern Wasser verdünnen. Der Geruch sollte nach einer Stunde vergehen.

Zahnpflege

Mundspülung

Mit einer selbstgemachten Mundspülung kann man sogar noch richtig Geld sparen. Dafür einfach:
500 ml lauwarmes Wasser
2 TL Natron
40g Birkenzucker (Xylitol, super für die Mundhygiene, hemmt Karies!)
Optional 10 Tropfen ätherisches Öl, z.B. Pfefferminze
In einer leeren Glasflasche mischen und gut durchschütteln. Morgens und abends nach dem Zähne putzen für eine Minute spülen, danach nicht mit Wasser nachspülen, damit der Schutzfilm des Xylitols nicht sofort wieder abgetragen wird.

Kernseife als Zahnpasta

Auch wenn das erst mal etwas gewöhnungsbedürftig ist, man kann auch einfach mit der Zahnbürste über Kernseife streichen und sich damit die Zähne putzen. Kernseife schmeckt relativ neutral und ein Stück für weniger als einen Euro hält fast für ein ganzes Jahr.

Gesichtspflege

Gesichtswasser:

Vor allem bei fettiger und unreiner Haut kann Apfelessig mal wieder Abhilfe leisten. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Seifen wird der Säureschutzmantel der Haut nicht angegriffen, sondern unterstützt. 
1 Liter Wasser
2-3 EL naturtrüber Apfelessig
Vermischen und nach der normalen Reinigung mit einem Kosmetikpad oder Waschlappen auftragen und danach mit einem Handtuch trocken tupfen. 

Maske aus Apfel und Honig

für unreine und fettige Haut
1 saurer Apfel
1 EL Honig
Den Apfel klein reiben und mit dem Honig vermischen und auf das Gesicht auftragen (am besten im Liegen, nicht so richtig selbsthaftend). Nach 20-25 Minuten mit lauwarmem Wasser abspülen.

Avocado-Maske

für trockene Haut 
1 Avocado
Optional Zitronensaft, um bräunliche Farbe des Breis zu verhindern 
Die Avocado mit einer Gabel zerdrücken und 10-20 Minuten im Gesicht einwirken lassen, danach mit einem feuchten Tuch abnehmen.

Selbstgenähte Kosmetikpads

Wiederverwendbare Pads könnt ihr zwar inzwischen auch in vielen Geschäften kaufen, allerdings kann man sich diese auch ganz leicht aus alten Handtüchern, Frottee, Waschlappen usw. selber nähen.

Bodybutter

2 Teile Shea- oder Kakaobutter
1 Teil Kokosöl
optional ätherisches Öl

Die Zutaten im Wasserbad schmelzen lassen, mit einem Rührgerät vermischen und die Masse in ein sauberes Döschen geben.

Peelings

In vielen Peelings aus der Drogerie stecken kleine Kunststoffteilchen oder aggressive Inhaltsstoffe, die die Haut eher schädigen und röten, als überschüssige Zellen abzutragen. Peelings sollten generell nur ein bis zwei Mal pro Woche verwendet und sanft eingerieben werden.

Peeling aus Zucker und Kaffee

2 EL Kaffeesatz
2 EL Rohr- oder Kristallzucker
Den Kaffeesatz trocknen lassen und sonst in einer Dose aufbewahren. Danach beides vermischen und auf dem angefeuchteten Gesicht oder Körper in kreisenden Bewegungen auftragen. 

Lippenpeeling

1/2 EL flüssiger Honig 
1/2 EL Zucker
Bei Zimmertemperatur vermischen und 5-10 Minuten auf den Lippen einwirken lassen, danach abspülen.

Deo

Vielen Deos werden durch den Einsatz von Aluminium, Treibgas und anderen Inhaltsstoffen gesundheitsschädliche Wirkungen, wie Sonnenallgergie, Asthma oder Hautkrebs nachgesagt. Wenn ihr noch alte Deobehältnisse Zuhause habt, sind hier drei Rezepte für jede Konsistenz, um diese wiederzuverwenden.

Deocreme

3 TL flüssiges Kokosöl
2 TL Natron
2 TL Kartoffelstärke (für eine bessere Konsistenz) 
Optional einige Tropfen ätherisches Öl 
Natron und die Stärke vermischen, einen TL des flüssigen Kokosöls hinzugeben und zu einer Paste verrühren. Das restliche Kokosöl nach und nach dazugeben, bis ihr die gewünschte Konsistenz erhaltet, gegebenenfalls das ätherische Öl hinzugeben und alles in eine kleine Dose mit Schraubverschluss füllen.

Deospray

100 ml Wasser
1 TL Natron
optional ätherisches Öl
Das Wasser abkochen und auf ca 50 Grad abkühlen lassen und mit dem Natron und ätherischen Öl vermischen und in eine leere Sprühflasche füllen. Vor jeder Anwendung kräftig schütteln.

Roll-On-Deo

100 ml Wasser 
2 TL Natron
1-2 TL Kartoffelstärke/-mehl (für die Konsistenz) 
Optional ätherisches Öl
Das Wasser erhitzen und die Kartoffelstärke einrühren, bis die Konsistenz Sirup ähnelt. Sobald die Masse abgekühlt ist, Natron und ggf ätherisches Öl hinzugeben, gut umrühren und in einen leeren Deoroller füllen.

Lust auf mehr? Dann findet ihr hier nächste Woche DIY Rezepte für den Haushalt!

Beitragsbild: Annica Brommann, Banner: Jonathan Dehn

How to Capufaktur international

How to Capufaktur international

In Greifswald heißt der Verein Capufaktur, international gibt es aber noch mehr solcher jungen Beratungen, junior enterprises. Von Gabriel aus Brasilien haben wir mehr dazu gelernt – diesmal auf Englisch!

The idea of junior enterprises started 1967 in France. The students of the Paris School of Business learned everything about business administration and the techniques but they never had the chance to apply their knowledge and gain practical experience. Some students made it their business to change this situation and started to consult companies. The movement grew and spread fast and a European network, the JADE, was formed. During the next years the movement became even bigger and junior entrepreneurships were founded in Brazil, the United States, Vietnam and Tunisia. The movement in Brazil, for example, had an extremely strong growth and is now even bigger than the movement in Europe.

Through the network of junior enterprises (JE) the members have opportunities to get to know other JEs worldwide and learn from each other. Two times a year the global JE movement offers this opportunity to their members. You apply for a continent, do an interview and a lot of JEs get to know your profile. You meet the JEs who like your profile so you get to know each other. Finally, they decide where you will go. The exchange takes usually two to six weeks.

The aim of this international exchange program is to connect and exchange ideas. All groups are from the same movement in different countries and cultures. With this exchange the JEs learn about new ways of thinking, how to see things and how to do business. This is also a chance to get to know other cultures and countries and their lifestyles.

Gabriel is a JE exchange student from Brazil who studies psychology in Brasilia, the capital city of Brazil. He came to Greifswald for one month and stayed at different Capufaktur members’ places. During his exchange he participated in the Capufaktur club work and took part in the membership meetings and executive meetings as well. In these meetings the team discussed different issues and Gabriel was glad that he could give new input. The exchange is a great benefit for both sides – the attendee and the JE club. Capufaktur even took Gabriel to a small convention in Halle where he met other JEs from throughout Germany.

Gabriel helped the Capufaktur to develop a new strategy, which is important for the junior enterprises. They plan on how to achieve their goals and discuss their methodology. At the same time it is essential to incorporate the mission, vision and the values of the junior enterprise in their strategy.

The Brazilian JEs work mainly with entrepreneurship, while in Germany consulting is more prevalent. The ideas are similar to each other but the results are different. In Brazil your JE work is combined with your field of study. For example, Gabriel studies psychology and his JE consults on human resources. In Greifswald the Capufaktur consults in the fields of marketing and business. Another difference is that Brasilia is much bigger than Greifswald, so the number of JEs is much bigger as well. There are JEs with different strategies and they compete against each other. But overall the JE movement is about collaborative work. The JEs learn from and support each other.

Even though he had to pay for the flight and a little fund for his exchange, Gabriel told us that the experience was worth the price. He appreciates that the people are all students with the same mindset who still can learn a lot from each other. Both parties try to develop themselves and the exchange helps to encourage this. And even in completely different fields the exchange students can learn something new: Gabriel saw snow for the first time.

All JEs have the same goal: to help companies to develop and to help people with less money to make more money. Especially in developing countries the junior enterprise movement is a great opportunity where students have the chance to use their knowledge to help local businesses. Most of the JE work is offered for free or for a small price.

Besides the international exchange program, the international JE movement offers more opportunities for their members. There are international conferences every JE which is part of the JADE gets invited to. The members who want to attend must apply and when accepted, pay a fee of 50 Euros and the flight to the city in one of the 15 countries.

The students also have the opportunity to take part in an apprenticeship in the JE headquarter in the suburbs of Brussels. The attendees learn how to hold a workshop, how to design flip charts and how to moderate discussions. In one week they become managers. With their knowledge they can hold workshops on different topics at international conferences for members from all over the world.

You can always apply for a junior enterprise. It is an opportunity to practice all the things you are learning at university. At the same time all members are students, so it is a way of learning and committing mistakes on a level playing field. Once you are in it you will love the movement and the things you can do. You will find your professional way and see all the benefits and the big impact on your personal development – until you give a speech next to the former minister of environment of Sweden.

Beitragsbild: webmoritz.

Arndt auf der Bühne

Arndt auf der Bühne

Das diesjährige Theater im Hörsaal beginnt mit starkem Konjunktiv.
Recherchiert und geschrieben von einer Studentin und Darstellerin stellt die Theatergruppe des StuThe dar, wie das Leben Ernst Moritz Arndts ausgesehen haben könnte.

Die Theatervorstellung beginnt mit einzelnen Szenen aus dem Leben Arndts. Bemerkenswert dabei ist die immer wechselnde Besetzung – jeder Darsteller und jede Darstellerin hatte mindestens einmal den Hut auf.

Der Raum, der Hörsaal in der Wollweberstraße 1, wurde vielseitig genutzt. Mal von oben, von der Seite und von vorne überzeugten die Darstellenden mit lauter, klarer Stimme und großartiger Mimik. Zusätzlich wurden Ton- und Filmsequenzen unterstütztend eingesetzt.

Am Ende des ersten Aktes werden plötzlich Argumente der Namensdebatte um die Universität Greifswald laut.
Nach der 15 minütigen Pause folgt auf einmal wieder ein Zeitsprung in den Streit zwischen Ernst Moritz Arndt und seinem Sohn Carl Siegerich Arndt. Der Streit entsteht durch das vermeintliche Unpolitischsein des Sohnes.
Die Darstellenden zeigten die Geschichte und den Konflikt mit besonderer schauspielerischer Performance.

Das Publikum war sehr durchmischt: alte und junge Damen und Herren sind dem Stück aufmerksam gefolgt und lachten auch mal an der ein oder anderen Stelle.
Die Theatergruppe besteht aus Studierenden, die durch Hedwig Golpon begleitet wurden. Das Stück unterstützten Ingo Arnstedt, der NDR und die Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft e. V.

Falls Ihr genauer wissen wollt, wie das die Gruppe des StuThe das Leben des einstigen Namenspatrons der Uni darstellt, seht Ihr heute Abend um 20 Uhr nochmal im Hörsaal der Wollweberstraße 1. (Preis 5€/8€)

Beitragsbild: Anne Frieda Müller; Bilder: StuThe e.V.