Zuhause was erleben

Zuhause was erleben

Museen: der Kampf von Sitzmöglichkeit zu Sitzmöglichkeit. Vor allem in der aktuellen Zeit, in der solche geistigen Bereicherungsmöglichkeiten geschlossen haben, sehnt man sich besonders danach. Wie wäre es, wenn man die Wunder der Weltgeschichte auch einfach bequem von Zuhause erleben könnte?

Tatsächlich versuchen sich Museen aus der Region, wie auch weltweit der Krise anzupassen. Immer mehr digitale Konzepte werden angeboten. Daher ist es sinnvoll, einen Blick darauf zu werfen, bei welchen Museen es sich um gelungene Umsetzungen handelt und wo noch Platz für Verbesserung ist.

Museen in Greifswald

Wenn man Museen von Zuhause erleben möchte, bietet Greifswald selbst die Möglichkeit dazu an. Allen voran das Pommersche Landesmuseum stellt dafür einige Varianten bereit. Das aktuelle Projekt des Museums beschäftigt sich mit Sidonia von Borcke, die vor 200 Jahren als Hexe hingerichtet wurde. Ihre Geschichte erfährt man in bislang 11 bebilderten Blogeinträgen.
Außerdem sind einige Ausstellungen im Virtuellen Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern zu sehen. Dort gibt es beispielsweise eine neue Sonderausstellung mit dem Thema: „Queer im Museum: Lesben, Schwule und Transpersonen in der Landesgeschichte“.

Wer so von Landesgeschichte begeistert ist, dass es gar nicht genug sein kann, wird auch von den Werken von Caspar David Friedrich nicht zurückschrecken können. Sämtliche Werke, die sich in der Sammlung des Pommerschen Landesmuseums befinden, wurden zu einer Gemäldegalerie in einer digitalen Bibliothek zusammengestellt. Diese Auswahl an Möglichkeiten kann bequem von Zuhause erlebt werden.

Museen weltweit

Wem das regionale Angebot nicht reicht oder einfach nicht gefällt, soll nicht enttäuscht zurückgelassen werden. Der weltweite Museumshorizont ist sehr weit und wurde nach den Juwelen durchforstet.

Mit gutem Vorbild voran geht der Papst. Also nicht ganz, jedoch sind die vatikanischen Museen wirklich eine gelungene Umsetzung des digitalen Konzeptes. Anders als in vielen Museen, die mit Google Arts & Culture arbeiten, bei denen die Navigierung – Google Maps nachempfunden – eher weniger intuitiv ist, kann in der Ewigen Stadt durch eine große Anzahl von Gebäuden und Ausstellungen geklickt werden.  Zudem bieten die vatikanischen Museen hochauflösende Qualität und sogar einen Virtual Reality Modus. Auch wenn alle Ausstellungsobjekte sehenswert sind, ist das Highlight der Museen auf jeden Fall die Sixtinische Kapelle.

Noch hochklassiger auf dem Museumsglobus geht es wohl nur in Paris. Der Louvre ist auch digital die Spitze der Pyramide. Dieser bietet ein sehr benutzerfreundliches Navigieren durch verschiedene Ausstellungen sowie einen 360-Grad-Modus. Dabei ist besonders die Einbindung von Informationen zu den Ausstellungsstücken gelungen. Diese Informationen sind zwar auf Französisch, so wird aber gleich eine Möglichkeit geboten, dieses wiederaufzufrischen.

Wem das immer noch zu wenig ist, kann Ausstellungsstücke aus der gesamten Weltgeschichte in der Ausstellung „Museum of the World“ im British Museum virtuell betrachten.
Auf einem Zeitstrahl werden Präparate aus verschiedenen Themenbereichen von vor 2 Millionen Jahren bis heute dargestellt. Zu jedem der Stücke gibt es einen Audioguide und eine Beschreibung, woher das jeweilige Objekt stammt.

Das Resümee kann also nur sein: Es lohnt sich Museen auch von Zuhause auszuprobieren, denn es gibt wirklich gute Umsetzungen. Also bleibt einfach mal sitzen und genießt.

Hier könnt ihr eure virtuellen Museumsbesuche starten:
Pommersches Landesmuseum
Vatikanische Museen
Louvre
British Museum

Titelbild: Alexander Kagan auf unsplash.com

“Customerzombiefication 1/Mein fremder Wille” – Erste Schritte auf den Motherboards, die die Welt bedeuten!

“Customerzombiefication 1/Mein fremder Wille” – Erste Schritte auf den Motherboards, die die Welt bedeuten!

Am 19.01. feierte mit “Customerzombiefication 1/Mein fremder Wille” das erste digitale Stück des Theater Vorpommern seine Premiere. Damit passt das Theater seinen Spielplan, in Zusammenarbeit mit dem “BORGTHEATER – cyborg performing theatre”, an den andauernden harten Lockdown an und ermöglicht Theaterbegeisterten die Teilnahme an Aufführungen von zu Hause aus. Und Teilnahme ist tatsächlich auch die richtige Formulierung, denn genau genommen handelt es sich nicht um ein klassisches Theaterstück, sondern um ein Programm, das die aktive Beteiligung der Zuschauer*innen erfordert. Die Verantwortlichen haben diesem Konzept den Titel “Digitales Game-Theater” gegeben. Also nichts wie hineingestürzt ins neue, digitale Theater-Erlebnis!

Worum geht es in dem Stück?

Im gar nicht mehr allzu fernen Jahr 2030 landen wir ohne Vorwarnung genau in der Welt der Influencerin Alice (Christiane Waak), die sich auf der Suche nach den Daten ihrer Zwillingsschwester in den Kern des offenbar allumfassenden “DATA-Systems” begeben hat. Alices Ziel ist es, die Daten ihrer Schwester, die durch einen Fehler im gesellschaftlichen Belohnungssystem auf den niedrigsten Rang eines “Customerzombie” eingestuft wurde, zu löschen, um diesen Irrtum rückgängig zu machen.

Screenshot aus “Customerzombiefication 1/Mein fremder Wille”

Wie kann ich an “Customerzombiefication1/Mein fremder Wille” teilnehmen?

Vor allem müsst ihr schnell sein, denn das Stück ist zum einen mit etwa 25 Plätzen pro Vorstellung streng limitiert und außerdem heiß begehrt. Bereits jetzt (Stand 26.01.) ist es bis zum 04.03. ausverkauft. Für die Veranstaltungen im März gibt es aber noch Restkarten! Bevor ihr euch Tickets besorgt, solltet ihr sichergehen, dass ihr über die technischen Voraussetzungen verfügt, um am Stück teilnehmen zu können, allerdings sind diese in Zeiten der digitalen Lehre inzwischen eigentlich Standard. Ihr braucht: so viele Smartphones (iOS oder Android) wie Personen, die (aktiv) teilnehmen wollen und zusätzlich noch ein Gerät mit großem Display (im besten Fall ein Fernseher oder sogar ein Beamer), auf dem ihr den Livestream verfolgen könnt. Und eine stabile Internetverbindung für alle Geräte! Mit dem Kauf der Tickets erhaltet ihr jeweils zwei Zugangscodes. Der eine ist der Link zum Livestream des Stückes auf YouTube. Mit dem anderen (ein QR-Code) erhaltet ihr über die App “TotoGo” die Möglichkeit, euch am Stück zu beteiligen. Aber Vorsicht: Wenn der QR-Code einmal eingelöst wurde, könnt ihr euch auch kein zweites Mal damit einloggen! Deshalb solltet ihr ihn wirklich erst kurz vor Beginn der Vorstellung aktivieren.

Theater vom Sofa aus, daran kann man sich durchaus gewöhnen!

Ganz ehrlich: Wer hat nicht heimlich immer schon davon geträumt, mit Jogginghose ins Theater zu gehen und während der Vorstellung hemmungslos Snacks in sich hineinzuschaufeln? Und das ganz ohne die verachtungsvollen Blicke der anderen Zuschauer*innen, für die wir “zu laut kauen” und “schlimmer als die Assis mit den Bluetooth-Boxen” sind.
Ich habe oft das Gefühl, dass Menschen eher für das “Sehen und Gesehenwerden” ins Theater gehen als für das Stück selbst. Und das ist schade, denn genau dafür gibt es doch die Bib, in der man sich über jede Ablenkung freut und die man ja ehrlicherweise auch und vor allem für die Gesellschaft der Freund*innen besucht und natürlich, um die süße Sitznachbarin wiederzusehen, die man irgendwann bestimmt mal ansprechen wird (garantiert!). Das ist im Theater anders, dort möchte man sich ja wirklich auf das Stück konzentrieren und nicht von banalem Smalltalk abgelenkt werden. Insofern ist das digitale Theater eine Chance für all diejenigen, die sich tatsächlich für die Aufführung selbst interessieren. Durch die neuen Instrumente der digitalen (Schau-)Spielwelt erleben wir quasi Theater in Reinform.

“Du solltest doch gerade noch gar nicht in den Chat schreiben!”

Leider aber noch nicht ganz so rein, wie erhofft. Die interaktive Steuerung, die dem Stück eigentlich den besonderen Reiz geben soll, wirkt über weite Strecken noch ein wenig unbeholfen, vergleichbar mit den ersten Adventure-Computerspielen auf Textbasis. Dass man extra eine App herunterladen muss, ist aus organisatorischer Sicht zwar verständlich, aber dennoch eigentlich eine unnötige technische Hürde, denn alle Funktionen hätten sich auch über eine klassische Internetseite im Browser implementieren lassen. Zudem ist es anfangs gar nicht so einfach, in die Steuerung hineinzufinden. Tücken birgt insbesondere der Chat, der sich nach einer Nachricht automatisch bis zur nächsten Szene sperrt (also Obacht, wann und was ihr schreiben wollt!). Außerdem muss man im Verlauf des Stückes aufpassen, um nicht den Anschluss zu verlieren, weil sich die App nicht automatisch auf den neuesten Stand der Geschichte aktualisiert. “Digitales Game-Theater & Chill” ist also leider absolut keine Option, wenn man nichts verpassen möchte.

Schnell sein, sonst bringt es nichts mehr, auf den Knopf zu drücken! – via GIPHY

Was macht einen Menschen in einer digitalisierten Gesellschaft aus?

Das wäre allerdings sehr schade, denn “Customerzombiefication1/Mein fremder Wille” erzählt eine spannende Geschichte mit hoher gesellschaftlicher und aktueller Relevanz. Aufgrund der Entscheidungsmöglichkeiten ist die Erzählung modular aufgebaut, dadurch fehlt ihr aber leider ein wenig der rote Faden. Das merkt man umso mehr, weil eben die Ablenkung fehlt, die zum Beispiel furchtbare Outfits anderer Zuschauer*innen in Präsenz erzeugen könnten. Gemeinsam müssen wir während unserer “Mission Datenlöschung” immer wieder reflektieren, was unsere persönlichen Daten für uns und die Gesellschaft eigentlich bedeuten. Wollen wir die Daten wirklich löschen? Und was passiert überhaupt, wenn sie plötzlich nicht mehr da sind? Das Spiel wird so auch zum demokratischen Spiegelbild des Umgangs mit unseren eigenen Daten und der Rolle einer einzelnen Person in der digitalen Gesellschaft. Und wer weiß, vielleicht führt es am Ende, je nachdem wie wir uns gemeinsam entscheiden, sogar zu Erkenntnissen, die einen Einfluss auf unser echtes Leben haben könnten. Wir haben es selbst in der Hand.

Basisdemokratie im kleinen Rahmen

Der interaktive und demokratische Aspekt der Vorführung ist ausgesprochen spannend und das Stück lässt ab und an mal aufblitzen, was in so einer digitalen und interaktiven Vorführung alles möglich sein könnte, wenn sowohl das Theater als auch das Publikum mit dem Konzept schon besser vertraut wären und den Mut entwickeln würden, auch mal verrückte Entscheidungen zu treffen, um dem Stück noch mehr Würze und Individualität zu verleihen. Schön wäre es, wenn das Publikum zusätzliche kreative Entscheidungsfreiheit erhalten und die Charaktere und die Spielumgebung im Stück so auch stärker miteinander interagieren würden, als es bisher der Fall war. Das Stück leidet aktuell trotz der Interaktivität noch ein wenig an Eindimensionalität. Das wird sich vermutlich aber mit den Erfahrungen aus dieser Spielzeit in der Zukunft weiter entwickeln und man kann sehr gespannt darauf sein, wohin die Reise geht!

Noch etwas mehr kreative Optionen im Spiel wären wünschenswert! – via GIPHY

Etwas Neues wagen und Innovationen unterstützen! Auf jeden Fall angucken!

Trotz der Anlaufschwierigkeiten ist das Grundkonzept der Aufführung jedoch auch jetzt schon ausgesprochen liebevoll gestaltet und garantiert einen schönen Theaterabend mit Potential für anschließende couchpsychologische Diskussionen! Das ist gerade in Anbetracht der geringen Vorlaufzeit wirklich bewundernswert und weckt große Erwartungen für künftige Stücke im “digitalen Game-Theater”. Spannend ist sicher auch, dass Theater auf diesem digitalen Wege leichter “konsumierbar” wird, was Liebhaber*innen der alten Schule vielleicht mit einem weinenden Auge sehen werden, aber natürlich auch viele Möglichkeiten bietet, gerade wenn es darum geht, neue und insbesondere jüngere Zielgruppen zu erschließen. Dazu tragen auch die mit etwa einer Stunde relativ kurze Spieldauer und der mit 3 Euro wirklich ausgesprochen günstige Preis bei, sowie die Tatsache, dass man keine Angst davor haben muss, im maroden Theater von der einstürzenden Decke erschlagen zu werden.

Mein Premieren-Fazit lässt sich also wohl am elegantesten mit den Worten einer sehr liebevollen, aber etwas überforderten 23-jährigen Mutter in einem Satz zusammenfassen:

“Was für ein Theater mit den Kinderkrankheiten!”
Und das meine ich sehr positiv und bin gespannt auf die Stücke, die noch kommen werden!

Weitere Informationen zum Stück, sowie die Möglichkeit Tickets zu kaufen, findet ihr auf der Internetseite des Theaters Vorpommern. Eine Teilnahme an der Aufführung ist quasi von überall aus möglich (mit Ausnahme von Ländern, in denen YouTube gesperrt ist).

Titelbild: Capri23auto und WikimediaImages auf pixabay.com

web.woche 18.-24. Januar

web.woche 18.-24. Januar

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.

Kultur & Sport

VERANSTALTUNGEN

NEUIGKEITEN

  • Die STRAZE bietet von Montag bis Freitag (12:30 Uhr bis 14 Uhr) einen Mittagstisch an, bei dem ihr nicht nur herzhafte Gerichte, sondern auch Kuchen erwerben könnt. Die aktuelle Wochenkarte findet ihr hier.
  • Auch das Café Küstenkind bietet immer von Donnerstag bis Sonntag (13 Uhr bis 17 Uhr) einen Abholservice an. Hier könnt ihr heißgeliebten Kaffee und hausgebackene Kuchen erwerben.
  • Derzeit könnt ihr Werke von Thomas Hartmann, einem Berliner Maler, im Kunstkubus CUBIC am Karl-Marx-Platz in Greifswald bestaunen. Seine Ausstellung “Hartmannsche Hängung Fünf” wird noch bis Ende Januar zu sehen sein.

Uni & Wissenschaft

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Sitzung der AG Ökologie
  • Wann? Montag, 18.01.2021, 18:30 Uhr
  • Wo? Online, der Link wird auf Anfrage verschickt
  • Was wird besprochen? Unter anderem Incredible Edible und Kleidertausch.
  • Was? Sitzung der FSK (Fachschaftskonferenz)
  • Wann? Mittwoch, 20.01.2021, 18:15 Uhr
  • Wo? Online über BigBlueButton. Hier gelangt ihr zum Moodle-Kurs
  • Was wird besprochen? Unter anderem die Gremienwahlen und die aktuelle Prüfungssituation.
  • Was? Sitzung des Medienausschusses
  • Wann? Freitag, 22.01.2021, 17 Uhr
  • Wo? Online über Jitsi
  • Was wird besprochen? Berichte von und Feedback zu den einzelnen Redaktionen und den Hochschulwahlen.

NEUIGKEITEN

  • Die studentischen und akademischen Gremien wurden gewählt. Auf dem webmoritz. könnt ihr den Ticker zu den Wahlen nachlesen und die vorläufigen Ergebnisse vom Senat, FakRat, FSR und StuPa einsehen.
  • Die Rückmeldefrist für das Sommersemester 2021 läuft wieder! Denkt dran, dass der Semesterbeitrag von 89,50€ (Achtung, neuer Betrag) bis zum 05. Februar auf dem Konto eingegangen sein muss.
  • Der Greifswalder Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hubertus Buchstein und der Greifswalder Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Joachim Lege werden an der Universität Greifswald für ihre Buchprojekte durch die Initiative “Opus Magnum” der VolkswagenStiftung für 12 und 18 Monate gefördert.
  • Zwei Greifswalder Studentinnen haben zum siebten Mal die “Neuen Nordischen Novellen” herausgebracht. Unter dem Titel “Zeitstücke” sind in der Sammlung Kurzgeschichten und Gedichte zum Thema “Zeit” zu finden. Für das Projekt haben 30 Studierende Texte aus Sprachen wie Dänisch, Lettisch und Ukrainisch ins Deutsche übersetzt, die von Kunststudierenden des CDFI illustriert wurden.

Politik & Region

VERANSTALTUNGEN

NEUIGKEITEN

  • Das Studierendenwohnheim Makarenkostraße 47a-c hat am 15.01.2021 neu eröffnet.
  • Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei 175,3 (Stand: 16.01.2021). Wie in ganz Deutschland sind bis zum 31. Januar nur Geschäfte für den täglichen Bedarf geöffnet. Außerdem wurden die Kontaktbeschränkungen auf eine weitere Kontaktperson pro Haushalt reduziert. Eine Übersicht zu den aktuellen Regelungen an der Uni und im Land findet ihr auf dem webmoritz.

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

web.woche 18.-24. Januar

web.woche 11.-17. Januar

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.

Kultur & Sport

VERANSTALTUNGEN

NEUIGKEITEN

  • Die STRAZE bietet von Montag bis Freitag (12.30 Uhr bis 14 Uhr) einen Mittagstisch an, bei dem ihr nicht nur herzhafte Gerichte, sondern auch Kuchen erwerben könnt. Die aktuelle Wochenkarte findet ihr hier.
  • Auch das Café Küstenkind bietet immer von Donnerstag bis Sonntag (13 Uhr bis 17 Uhr) einen Abholservice an. Hier könnt ihr heißgeliebten Kaffee und hausgebackene Kuchen erwerben.
  • Derzeit könnt ihr Werke von Thomas Hartmann, einem Berliner Maler, im Kunstkubus CUBIC am Karl-Marx-Platz in Greifswald bestaunen. Seine Ausstellung “Hartmannsche Hängung Fünf” wird noch bis Ende Januar zu sehen sein.

Uni & Wissenschaft

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Ordentliche AStA-Sitzung
  • Wann? Montag, 11.01.2021, 20:15 Uhr
  • Wo? Online
  • Was wird besprochen? Unter anderem die Lage mit Corona sowie die Bekanntmachung zu aktuellen Regelungen.

Was? Gremienwahlen 2021
Wann?
Dienstag, 12.01.2021, 8 Uhr bis Donnerstag 14.01.2021, 17 Uhr
Wo? In den drei Wahllokalen.
Was wird gewählt? Alle Studierenden können mit ihrer Stimme ihre/n jeweilige/n FSR, das StuPa, den Fakultätsrat und die studentischen Senator*innen wählen.
Wer wird gewählt? Die eingereichten Kandidaturen findet ihr hier auf dem webmoritz. und im Studierendenportal.

  • Was? 13. ordentliche StuPa-Sitzung
  • Wann? Dienstag, 12.01.2021, 20:15 Uhr
  • Wo? BBB, der Link wird per Mail verschickt.
  • Was wird besprochen? Unter anderem Finanzanträge sowie die 2. Lesung zum diesjährigen Haushaltsplan.
  • Was? Sitzung der SKL (Ständige Kommission Lehramt)
  • Wann? Mittwoch, 13.01.2021, 18:15 Uhr
  • Wo? BBB im Moodle-Kurs zur SKL
  • Was wird besprochen? Unter anderem Auslandsaufenthalte, Prüfungen und die Bibliotheken.

NEUIGKEITEN

Die Rückmeldefrist für das Sommersemester 2021 läuft wieder! Denkt dran, dass der Semesterbeitrag von 89,50€ (Achtung, neuer Betrag) bis zum 05. Februar auf dem Konto eingegangen sein muss.

Politik & Region

VERANSTALTUNGEN

NEUIGKEITEN

  • Seit Ende letzten Jahres gibt es neue Radzählstellen in Greifswald. Die beiden Stationen in der Rudolf-Petershagen-Allee und der Walther-Rathenau-Straße sollen den Radverkehr in Greifswald abbilden und langfristig unter anderem zu einer verbesserten Radinfrastruktur und einer erhöhten Verkehrssicherheit führen. Übrigens können die Werte online nachverfolgt werden. Zur Zeit liegt der tägliche Durchschnitt bei etwa 1180 Radfahrer*innen.
  • Greifswald war Finalist des Nachhaltigkeitspreises 2021. Auf der Seite des Nachhaltigkeitspreises heißt es: “Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern versteht sich als innovatives Regional- und Kulturzentrum und strebt für seine Bürger/innen größtmögliche Lebensqualität und Gesundheit bei gleichzeitigem Umwelt- und Klimaschutz an.” Unter den vier Finalisten wurde schließlich Buxtehude in Niedersachsen zur nachhaltigsten Stadt 2021 ernannt.
  • Durch die eingeschränkten Feiermöglichkeiten zu Silvester hat die Greifswalder Stadtreinigung dieses Jahr statt wie sonst 3 bis 4 Tonnen Abfall nur etwa 650 kg Silvestermüll einsammeln müssen.
  • Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei 104,0 (Stand: 09.01.2021). Wie in ganz Deutschland sind bis zum 31. Januar nur Geschäfte für den täglichen Bedarf geöffnet. Außerdem wurden die Kontaktbeschränkungen auf eine weitere Kontaktperson pro Haushalt reduziert. Die Unimedizin lässt außerdem seit dem 7. Januar vorerst keine Besucher*innen mehr zu.

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

Montagsdemo: Alopecia Teil 2

Montagsdemo: Alopecia Teil 2

Keine Sorge, das hier ist keine Politik-Reihe, im Gegenteil. Aber in der aktuellen Situation, in der das Demonstrationsrecht leider vielerorts missbraucht wird, um Unwahrheiten und Hass zu verbreiten, ist es an der Zeit, dem Wort “Demo” wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Und zwar mit guter Musik.

Habt ihr die Feiertage alle gut überstanden? Dann weiter mit dem zweiten Teil des “Alopecia”-Reviews! Nachdem wir uns vor zwei Wochen mit dem Besingen einer fremden Beziehung in “Fatalist Palmistry” in die wohlverdienten Weihnachtsferien verabschiedet hatten, geht es jetzt zum Jahresabschluss nochmal um’s Ganze.

Der achte Song des WHY?-Albums heißt “The Fall of Mr. Fifths” und er bietet in diesem Jahr ungewollt eine spannende Bühne für die Aufarbeitung der Feiertage. Das schöne an lyrischen Texten ist ja, dass sie oft so wunderbar mehrdeutig sind. Aber in diesem Fall und in der aktuellen Situation ist die Nebenbedeutung so offenkundig und fast schon prophetisch, dass es sich lohnt, sie in diesem einen Jahr zur Hauptbedeutung zu erheben. Zur Erinnerung, der Song stammt aus dem Jahr 2008:

“Oh I’ve stayed scarce this last year yes,
but be assured and unrest
I’m unavoidable like death this Christmas
is this twisted?
Why be upset?
I never said I didn’t have Syphilis, Miss listless.”

Tauscht man “Syphilis” mit “Covid” aus, hätte dieses Zitat in diesem Jahr wortwörtlich so in einem Streitgespräch unter dem Weihnachtsbaum gefallen sein können. Und dazu der Titel “The Fall Of Mr. Fifths” (eigentlich ein alias von Yoni), der sich einen Tag nach dem “fünften Advent” wie eine Aufforderung zur Abrechnung mit dem Jahr und den Feiertagen anfühlt. In der Demo wird das Ganze noch etwas schüchtern vorgetragen: Erst steigt Yoni viel zu früh ein und muss dann nochmal einen zweiten Versuch unternehmen, der aber ebenfalls unsicher klingt. Der Beat ist hier noch sehr provisorisch mit einem schlichten Schlagzeug-Rhythmus, einer Rassel, einer hohen Synthesizer-Spur und einer Bassline. In der fertigen Studioversion ist der Sound viel voller, der Grundbeat ist zwar immer noch simpel, füllt die Kopfhörer aber ganz aus. Und hat mit den jetzt zusätzlich eingebundenen Glocken auch einen weihnachtlichen Beigeschmack, fast pompös, gar protzig, wie um die Ankunft des (besseren) Königs anzukündigen:

“If I remain lost and die on a cross
at least I wasn’t born in a manger.”

Die ganze Stimmung des Liedes möchte an Weihnachten provozieren, im Streit ein reinigendes Feuer entfachen. Und dazu passt auch das Ende der Studio-Version, in der man das Knistern der Flammen hört, sowie das abschließende Statement:

“I’m sorry, I’m just being crazy, I know
Don’t pay attention to me
Look at the fire.
Everything’s totally fine
I feel a lot better now!”

Keine Sorge, die Feiertage sind überstanden!

Der Übergang zum neunten Titel des Albums, “Brook & Waxing”, verläuft nahtlos durch ein Stimmgewirr (das wohl die Gedankenkonstellation beim Grübeln darstellen soll) am Ende von “The Fall of Mr. Fifths”. Der Titel befasst sich damit, dass es sich manchmal leichter lebt, wenn man sich nicht zu viele Gedanken um die Konsequenzen des eigenen Handelns macht. “Waxing” ist dabei ein schönes Wortspiel, das einerseits das Wachs der halb ausgebrannten “Lebenskerze” des Protagonisten aufnimmt, aber gleichzeitig auch das emotionale “Wachsen” des Baches (Brook) zu einem Fluss beschreibt, nachdem die Hauptperson nicht mehr so viel nachdenkt. Musikalisch wird dieser plötzliche Wandel aufgegriffen, als der eigentliche, sehr träge, weil auf Schlag 1 und 3 betonte, Song in einer schrägen Klaviermelodie ausklingt und dann plötzlich eine neue, sehr viel fröhlichere Melodie das Outro übernimmt. Dieser Teil ist in der Demo-Aufnahme noch nicht vorhanden, dafür endet der Song in einer schrägen, ausgelassenen Gesangsmelodie.

Dass es manchmal gar nicht so einfach ist, alte Denkmuster zu verlassen, zeigt der zehnte Titel “A Sky for shoeing horses under”, der sich gedanklich mit verschiedensten metaphorischen Niederlagen im Leben des Protagonisten beschäftigt. Und mit einer wortwörtlichen, die den Abschluss der Strophe bildet: “I only played chess in my life once and I lost (at such a cost)” Auffällig ist, dass aus den Niederlagen nicht der Wunsch zu entstehen scheint, es noch einmal versuchen zu wollen. In der Demo ist der Song hier schon nach 49 Sekunden zu Ende. Die Aufnahme wirkt sehr spontan, ein “Beat aus der Dose”, eine Xylophon-Melodie und der traurige Text, das war’s. In der Studioversion klingt es voller, aber trotzdem gedämpft. Das Lied endet textlich auch hier wenig fröhlich in einem abgewandelten Mantra des Songtitels mit “Looks like a good sky to die under.” Dabei fühlt sich das Ende aber nicht wirklich traurig an, sondern eher gleichgültig, etwas betäubt, vielleicht durch das Khat, von dem vorher im Song die Rede war. Musikalisch wird das Gefühl durch das hohe, durchgängige, sehr monotone Glockenspiel, das das Xylophon aus der Demo ersetzt hat, unterstützt. Das Lied wirkt in der Studioversion insgesamt fast verträumt und von der Realität losgelöst, so als ob das Studio eine Parallelwelt wäre.

Der elfte Titel “Twenty-eight” ist eine 44-sekündige Intermission. In der Demoversion sind es sogar nur 29 Sekunden und es ist weniger ein Lied als ein, in ein Diktiergerät vorgetragenes, Gedicht, vollkommen ohne Instrumentalbegleitung. Es geht eindeutig um eine unglückliche Liebe, inhaltlich bietet der Text aber dennoch einige Interpretationsmöglichkeiten. Das beginnt schon beim Titel, der am Anfang aus dem Off hereingerufen wird und entweder als die Anzahl der laufenden Takes oder als eine Altersangabe gesehen werden kann. Variante 1 ermöglicht die Interpretation, dass der Protagonist einen Song nach dem anderen schreibt, weil er die andere Person einfach nicht aus dem Kopf bekommt. Variante 2 eröffnet eine ganz andere Sichtweise. Vielleicht haben der Protagonist und die Besungene einen “Beziehungspakt” geschlossen, nach dem sie zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammenkommen, wenn beide single sein sollten. Zu dieser Interpretation passt die erste Line “Tell me, are you single yet?”, allerdings wird der restliche Text dann sehr düster, in der die schließlich tödlichen Qualen einer männlichen Person beschrieben werden. In Variante 1 der Protagonist selbst, in Variante 2 der Partner der Angebeteten.

Der creepy Vibe wird in “Simeon’s Dilemma” nahtlos aufgegriffen, wenn der schüchterne, wenn nicht sogar feige, Protagonist seine romantischen Tagträume vorträgt: “Stalker’s my whole style and if I get caught I’ll deny, deny, deny.” Hier und im Titel (Petrus’ Name war eigentlich Simon) findet sich mit der dreifachen Verleugnung von Jesus durch Petrus einer der vielen biblischen Bezüge in den Texten dieses Albums, in dem religiöse Motive insgesamt eine zentrale Rolle spielen. Einerseits quasi als Gegenpol zu den düsteren Alltagsgeschichten, aber andererseits durch falsche Versprechungen auch als Ursache für diese. In diesem Song wird die andere Person zum Messias erhoben, nur um diese Rolle danach direkt wieder in Frage zu stellen, weil sie gerade in einem Umzugswagen sitzt und ihn hinter sich lässt. Die weltfremde Stimmung der Tagträume, in denen Möglichkeiten einer gemeinsamen Zukunft durchgesponnen werden, wird durch eine monotone Xylophon-Melodie (in der Demo ein Klavier) untermalt und insgesamt ist der ganze Song nach den textlastigen vorherigen Titeln ungewohnt melodisch, fast schon ein Popsong (der in der Demo aber so schräg gesungen ist, dass er kaum zu ertragen ist). Im Verlaufe des Erzählung hadert der Protagonist damit, ob er seine Gefühle offenlegen oder für sich behalten sollte. Er entschließt sich erst dagegen, tut es am Ende aber doch (auf eine sehr eigenartige Art und Weise): “Twenty-five carved with a butter knife on the palm of my new hand. It’s out, you’re mostly what I think about.”

Der 13. und vorletzte Titel “By Torpedo or Crohn’s” ist aus zwei Gründen sehr interessant. Zum einen ist die Demo noch ziemlich anders als die Studioversion und eröffnet so Einblick in die Entwicklung des Liedes. Die Demo enthält noch eine zusätzliche Strophe gegenüber der Studioversion, nämlich die zweite Strophe aus dem achten Song “The Fall of Mr. Fifths”, von dem auch das Knistern des Feuers am Ende in der Studioversion übernommen wurde. Außerdem endet die finale Version auf dem Refrain des neunten Titels “Brooks & Waxing”. In der Zusammenschau lässt die Band hier also das Album noch einmal Revue passieren. Interessant ist der Song aber zum anderen auch deshalb, weil er das Leben mit der chronischen Erkrankung Morbus Crohn aufgreift und dabei auf viele Aspekte eingeht, in denen die Krankheit Einfluss auf das Leben des Protagonisten nimmt. Dadurch erhält das Album neben den diversen Liebesgeschichten eine ganz neue inhaltliche Ebene und Tiefe.

Den Abschluss von “Alopecia” bildet der 14. Track “Exegesis”, also die Auslegungsfrage und als religionswissenschaftlicher Begriff damit wieder ein zentrales Motiv des Albums. Im Song wird von einem Suizid durch Erhängen berichtet, dem vorangestellt wird, dass der Protagonist es so tun würde, wenn er es tatsächlich tun wollte. Ist das jetzt ein Abschiedsbrief oder eben gerade nicht? Ein sehr spannender Song, weil er die vorherigen, teilweise sehr negativen, Titel des Albums aus Sicht der Band etwas in Relation setzt. Für mich ist der Song auf eine absurde Weise sehr lebensbejahend. Das zeigt zum Abschluss noch einmal das interessante Songwriting dieses besonderen Albums, denn wie vielen Bands gelingt schon ein solcher Effekt in einem Song, in dem mantraartig dreimal (in der Demo zweimal) von einem Suizid berichtet wird? Musikalisch ist der Titel ebenfalls spannend, denn während in der Demo eine einfache Klavierbegleitung das Mantra untermalt und der Titel abrupt beginnt, wird die “Exegesis” in der Studioaufnahme akustisch sanft mit Klanghölzern und Tiergeräuschen im Hintergrund in ein Dschungel-Feeling eingeführt. Beide Versionen erzeugen auf ganz unterschiedliche Weise eine meditative Atmosphäre, die uns als Hörer*innen nach dem Ausklingen der letzten Töne in einer schwerelosen Stille zurücklassen. Wie war das noch gleich mit der Auslegung?

“Alopecia” ist ein besonderes Album, an dem sich die Geister scheiden werden. Für die einen wird es zu viele Grenzen überschreiten und tatsächlich ist es an manchen Stellen so grafisch und/oder schwermütig, dass es nur schwer zu ertragen ist. Gleichzeitig sind aber die Texte so außergewöhnlich brillant geschrieben, dass es mit etwas emotionalem Abstand zu den Inhalten eine Freude ist, die lyrischen Meisterstücke einfach auf sich wirken zu lassen und die Wortspiele, Reime und die besondere Metrik aufzusaugen. Vielleicht sollte man zugegebenermaßen manchmal aber nicht zu sehr darüber nachdenken, was man sich da gerade eigentlich angehört hat. Darauf macht das Album aber auch selbst schon deutlich.

Beitragsbilder: (alle Künstler*innen auf pixabay.com)
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Jo-B

Von Rihanna bis Einstein — Welches Gesicht steckt hinter den Porträts?

Von Rihanna bis Einstein — Welches Gesicht steckt hinter den Porträts?

Rihanna neben Audrey Hepburn. Albert Einstein an einer Wand mit Alicia Keys. Gesichter von internationalen Schauspieler*innen, Models und Musiker*innen in Öl und Acryl auf Leinwand. Seit einigen Wochen können wir diese Kunstwerke im Eingangsbereich der Mensa am Berthold-Beitz-Platz bestaunen. Und hinter den beeindruckenden Gemälden steckt niemand anders als eine 17-jährige Greifswalderin.

Obwohl Laura Saß erst seit zweieinhalb Jahren malt, ist diese Ausstellung in der “Kulturmensa” nicht ihre erste. Zuvor hatte die Schülerin bereits ihre Bilder im “Delight” in der Innenstadt präsentiert, nun wurde sie auf das Kulturprojekt der Mensa aufmerksam, das seit etwa drei Wochen ihre Bilder zur Schau stellt. Aus “purer Langeweile” fing sie an, Gesichter zu malen und aus dem Hobby wurde eine Leidenschaft. Bevor Laura zu ihrer Technik kam, hat sie sich ausprobiert: “Mein Stil hat sich nach und nach entwickelt. Anfangs habe ich oft nur schlichte schwarz/weiß Bilder gemalt. Irgendwann fing ich dann an, etwas Neues zu probieren und fand dann meinen eigenen Stil. Dabei habe ich auch gemerkt, dass sich Acrylfarbe gut für den Hintergrund eignet, da sie sehr schnell trocknet und auch kräftiger wirkt als Ölfarbe. Ölfarbe hingegen eignet sich sehr gut zum Gesichtermalen”. Inzwischen malt Laura hauptsächlich mit Acryl und Öl auf Leinwand.

Gesichter sind das Hauptmotiv von Lauras Bildern. Gesichter von deutschen Rappern, internationalen Musiker*innen, Germany’s Next Topmodels und US-amerikanischen Schauspieler*innen. Vor allem wählt sie dabei Gesichter, die sie inspirieren und ansprechen, aber auch die von Personen des öffentlichen Lebens, die gerade “im Trend sind”. Damit scheint sie den Puls der Zeit zu treffen: Nicht nur in studentischen Gebäuden finden ihre Bilder Anklang, auch in den sozialen Medien wächst ihre Bekanntheit.

Kunst inspiriert und beschäftigt Laura und neue Ideen findet sie über Pinterest und Instagram. Dort teilt sie auch ihre neuesten Werke mit inzwischen über 10.000 Abonnent*innen, die sie und ihre Kunst bewundern. “Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mit meiner Kunst mal so viele Menschen erreichen würde. Es ist wirklich ein sehr schönes Gefühl, so viele Menschen hinter mir stehen zu haben, die meine Kunst mögen und mich unterstützen”, sagt Laura. Nicht selten kommt es dabei vor, dass eine der gezeichneten Personen ihr Werk kommentiert. Diese Momente seien immer wieder unbeschreiblich: “Als Michele Morrone kommentiert hat, musste ich zuerst anfangen zu weinen, weil ich mich so gefreut habe. Sowas gibt einem nochmal einen kleinen Push und motiviert, immer weiter zu machen.”

Zur Zeit besucht Laura die 12. Klasse des Jahn-Gymnasiums und plant nach dem Abitur einen Auslandsaufenthalt in Australien mit ihrer besten Freundin. Was danach kommt, ist noch unklar. Fest steht aber: “Viele fragen mich immer, ob ich später Kunst studieren möchte. Dies wird denke ich nicht der Fall sein, weil ich hauptberuflich auch nicht unbedingt Künstlerin werden möchte. Ich liebe das Malen und wenn ich das Malen zu meinem Beruf machen würde, wäre das Ganze auch immer mit sehr viel Druck verbunden und dabei hätte ich Angst, dass diese Leidenschaft und der Spaß dabei irgendwann verloren geht.”

Die Gemälde von Laura Saß sind bis auf Weiteres in der Mensa am Berthold-Beitz-Platz ausgestellt. Ab dem 04. Januar ist die Mensa wieder zugänglich. Auch auf ihrem Instagram-Profil könnt ihr euch einen Eindruck über Laura Saß’ Kunst verschaffen.

Beitragsbilder: Lilli Lipka und Laura Saß