Studenten verlegen erste Stolpersteine in Greifswald

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.”

Am nächsten Donnerstag, dem 10.Juli, verlegen Studenten die ersten “Stolpersteine” in Greifswald. Die elf Steine mit Messingplatten repräsentieren elf Einzelschicksale des Greifswalder Nazi-Terrors zwischen 1933 und 1945: Elf mal Verfolgung und Mord. Zwei der elf Steine werde auf dem Gelände der Universität verlegt, um an ermordete Universitätsangehörige zu erinnern.

  • Von circa 10 bis 10.30 Uhr vor dem Historisches Institut (Domstraße 9a)
  • Und von circa 10.30 bis 11.00 Uhr vor dem Pharmakologischen Institut (Friedrich‐Löffler‐Straße 23d)
  • Alle anderen Orte hier als Liste

Die meisten der Greifswalder Opfer des sind bisher weitgehend vergessen. Studierende der Universität Greifswald haben daher begonnen, die persönlichen Lebensgeschichten der Ermordeten zu recherchieren. Weitere Steine sollen im Jahr 2009 folgen.

Ihren Platz finden die Stolpersteine im Straßenpflaster vor den ehemaligen Wohn- und Arbeitsstätten der Ermordeten. Die Stolpersteine bestehen aus einem kubischen Betonstein, der in die Erde eingelassen wird und einer darauf befestigten Messingplatte. Die Oberseite der Messingplatte ist individuell mit Namen, Geburtsjahr und dem Todesdatum des Menschen beschriftet. (mehr …)

Radio 98eins weiterhin 24h on air

Das lokale Radioprogramm bleibt auch nach dem Festival bei der Erweiterung der Sendezeit. Statt der normalen Sendezeiten von 19.00-23.00 Uhr, gibt es Festivalmitschnitte und Musik nonstop.

Während des GrIStuF-Festivals vom 13.-22. Juni sendete der Rundfunksender 24 Stunden lang für die Hörer. „Das Festivalradio” berichtete live vor Ort und sendete Berichte mit einem Blick hinter die Kulissen des internationalen Studentenfestivals in Greifswald.

Trotz Ende der internationalen Studententage, sendet radio98eins, so weit bekannt, nun auch weiterhin 24 Stunden. Der Grund ist ein Serverproblem des Partnersenders in Neubrandenburg. Die Musik aus den Lautsprecher während des Tages wird von radio98eins gesendet und nicht von NB-Radiotreff 88.0.

Wenn ihr reinhören wollt, klickt hier.

US Politics: Waffenbesitz und Todesstrafe

In der letzten Woche stand der Supreme Court im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Er hatte sich mit gleich zwei sogenannten „hot button topics” zu befassen, also heißen Wahlkampfthemen, die das Wahlvolk spalten. Und in diesem Fall sind es auch noch die Themen, die im „alten Europa” wohl für die meisten Irritationen sorgen: Das Recht auf Waffenbesitz und die Todesstrafe.

Die erste Entscheidung befasste sich mit der Todesstrafe. In einer umstrittenen 5-4-Entscheidung erklärte das Gericht die diesbezüglichen Gesetze von Louisiana und fünf anderen Staaten für verfassungswidrig, da sie die Todesstrafe auf für die Vergewaltigung eines Kindes vorsahen. In der Entscheidung legten die Richter fest, dass die Todesstrafe nur bei Verbrechen angewendet werden darf, bei denen das Opfer das Leben verliert. Das es für dieses Urteil von Seiten der Konservativen keinen Beifall geben würde, war klar. Als aber auch Barack Obama dieses Urteil kritisierte und im Falle der Vergewaltigung eines Kindes grundsätzlich für die Anwendung der Todesstrafe plädierte, machte sich vor allem bei den hiesigen Medien Enttäuschung und Unverständnis bemerkbar. (mehr …)

Betreten verboten für „Geisteskranke”!

Eine Tafel vor dem Eingang des Greifswalder Strandbads Eldena sorgte in letzter Zeit für Wirbel. Obwohl die Tafel mit der Badeverordnung schon seit langem einzusehen ist, las wohl erst ein Hamburger Gast den Inhalt aufmerksam. Er beschwerte sich anschließend über den Inhalt bei der Deutschen Epilepsievereinigung, bei der Greifswalder Bürgerschaft und der Stadtverwaltung. Zu Recht, denn die brisante Verordnung verwährt „Epileptikern”, „Verwahrlosten”, „Geisteskranken” und „Personen mit Anstoß erregender Krankheit” den Zutritt.

Aber nicht nur in Eldena besteht so eine Baderegelung, sondern auch in Städten wie Hildesheim, Trier oder im brandenburgischen Templin, sagt Michael Weilandt, Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Bundesfachverbandes öffentliche Bäder in Essen gegenüber der Ostsee-Zeitung. Das Greifswalder Behindertenforum beschreibt die Strandverordnung als „übel” und „pure Ausgrenzung”, so die Greifswalder Lokalzeitung im Bericht vom 18.Juni.

Die Verantwortlichen versprachen eine Umformulierung der Badeverordnung, die auf eine veraltete Musterformulierung zurückgehen soll. Zusätzlich versicherten sie, dass eine solche Ausgrenzung in der Praxis nie statt gefunden hätte.

Übrigens: Diese Geschichte brachte Greifswald wieder einmal auf Spiegel Online.

Bildquelle: danii28 via Flickr (CC – by-nc-nd)

Koeppentage 2008 – Literaturpreis geht an Sibylle Berg

Sibylle BergAm 23. Juni beginnen die Koeppentage 2008. Gleich zu Beginn, dem 23. Juni um 20.00 Uhr, wird im Café Koeppen der Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis an die Schriftstellerin, Dramatikerin und Journalistin Sibylle Berg verliehen. Dr. Arthur König, der Oberbürgermeister selbst wird den Preis überreichen.

Vorgeschlagen hat Sibylle Berg der letzte Preisträger, wie es bei dieser Auszeichnung üblich ist. In diesem Fall Bartholomäus Grill, mit der Begründung: „Meine Wahl ist auf Sibylle Berg gefallen, weil sie wie keine andere deutschsprachige Schriftstellerin die Seelenverwüstungen im veloziferischen Zeitalter der Globalisierung mit scharfer und zugleich selbstironischer Feder seziert. Wolfgang Koeppen würde sie gerne lesen!“ Der Preis wird seit 1998 im Zwei-Jahres-Turnus verliehen.

Die Koeppentage am 27. und 28. Juni sind nicht minder interessant. Wichtige Vertreter der zeitgenössischen Literaturszene werden anreisen und ihre Werke vorstellen. Der diesjährige Themenschwerpunkt ist „Zeitwenden und Zeitschmerz“. (mehr …)

Bürgerinitiative “Straze” morgen in Aktion

Morgen, also Freitag, wird sich die Bürgerinitiative zur Rettung der Straze sozusagen auskeksen und einen Informationsstand vor dem St. Spiritus organisieren.

Dort sollen dann gemeinsam mit Kindern, deren Eltern und den Kooperationspartnern BÖE e.V. und dem Weltladen Kekshäuser in Form des vom Abriß bedrohten Hauses in der Stralsunder Strasse 10 gebaut werden.

Die KeksarchitektInnen werden ab 12:00 vor Ort sein. Geht vorbei, unterschreibt für den Erhalt und kämpft für das Haus!