Öffentlicher Vortrag „Demokratie und Migration“

Öffentlicher Vortrag „Demokratie und Migration“

Am Montag, den 12. Juni 2023, fand im alten Audimax auf dem Campus Innenstadt ein öffentlicher Vortrag mit Podiumsdiskussion zum Thema „Demokratie und Migration“ statt. Die Veranstaltung wurde von Herrn Professor Doktor Jochen Müller, Inhaber des Lehrstuhls für politische Soziologie und Methoden, und Frau Doktor Rieke Trimcev, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für politische Theorie und Ideengeschichte, moderiert. Zusätzlich hielten zwei Gastredner*innen jeweils einen Vortrag.

Kontext

Am Sonntag, den 18. Juni 2023, fand ein Bürgerentscheid in Greifswald statt, in dem über die Verpachtung städtischer Flächen an den Landkreis Vorpommern-Greifswald zur Errichtung von Containerdörfern für Geflüchtete als letztes Mittel abgestimmt wurde. Die Diskussion darüber war in der Greifswalder Bürger*innenschaft äußerst polarisierend und beinhaltete auch grundsätzliche Streitfragen über die Legitimität von Migration und Asyl. Vor diesem Hintergrund sollte die öffentliche Veranstaltung die Möglichkeit bieten, sich über philosophische und politikwissenschaftliche Antworten auf diese Fragen sowie Rassismuserfahrungen von Mecklenburg-Vorpommer*innen mit Migrationshintergrund zu informieren. Sie sollte dabei als Verbindung zwischen Forschung und Bürger*innenschaft dienen.

Vorträge

Der erste Vortrag von Doktor Tobias Gutmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Grundschuldidaktik des Instituts für Philosophie der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald, gab einen Überblick über die philosophische Debatte zu dem Thema „Migration und Asyl“. Dieses ist in der Philosophie erst nach dem Zweiten Weltkrieg populär geworden.

Im Mittelpunkt stehen die beiden Fragen, ob Staaten grundsätzlich das Recht haben können, Menschen an ihren Grenzen abzuweisen, und welche Pflichten Staaten gegenüber Menschen haben, die bei ihnen Schutz suchen. Als ein Argument für offene Grenzen wird genannt, dass Bewegungsfreiheit innerhalb eines Staates positiv gesehen wird, weshalb sie auch über Staatsgrenzen hinweg gelten sollte. Ein Gegenargument dafür ist, dass Bewegungsfreiheit in einem Staat auch nicht völlig unbegrenzt ist. Ein zweites Argument für offene Grenzen ist, dass sie gerecht seien, weil man unter dem Schleier des Nichtwissens, das heißt, wenn man eine Gesellschaftsordnung entwirft, ohne zu wissen welche Rolle man in ihr haben wird, sich offene Grenzen wünschen würde, da die Vorteile dadurch, wenn man in von Armut betroffenen Ländern lebt, nicht durch eventuelle Nachteile reicher Länder aufgewogen werden können. Hier besteht der Einwand, dass offene Grenzen nicht den Ärmsten hälfen, sondern nur höher Gebildeten, die es deshalb schaffen würden auszureisen. Ein Argument für die Aufnahme von Geflüchteten ist die allgemeine Hilfspflicht, die auch für Staaten gelte. Hier besteht der Einwand: Hilfe sei auch anders möglich. Ein Argument gegen Einwanderung ist die Behauptung, Staaten würden eine Kultur benötigen, die Einwander*innen gefährden würden. Hier besteht der Einwand, dass dann auch andere Rechte beschnitten werden müssten, da auch Bewohner*innen eines Landes Aspekte anderer Kulturen in ihr Leben aufnähmen. Das zweite Argument gegen Einwanderung ist, dass gemäß der Demokratie die Bevölkerung eines Landes gegen Einwanderung stimmen kann. Hier besteht der Einwand, dass Mehrheitsentscheidungen nicht zwangsläufig gerecht seien und in diesem Fall die Betroffenen nicht an der Abstimmung beteiligt seien. Gutmann beendet den Vortrag mit der Erläuterung, dass es in der Diskussion den Konsens gibt, dass Staaten bis zu einem gewissen Grad dazu verpflichtet sind Geflüchtete in Not aufzunehmen beziehungsweise zu unterstützen und Menschen, die länger in einem Land leben, die Rechte der übrigen Bewohner*innen erhalten sollen.

Den zweiten Vortrag hielt Frau Professor Doktor Júlia Wéber, Inhaberin der Professur für Migrationsgesellschaft und Demokratiepädagogik an der Hochschule Neubrandenburg.
Ihr Vortrag thematisierte eine Studie von ihr über Rassismuserfahrungen von Frauen in Mecklenburg-Vorpommern. Nach einer Definition des Wortes „Rassismus“ erklärte sie die Begründung für den Fokus der Studie auf Frauen. Die Diskussion über Migration sei männlich dominierend, weshalb die Annahme bestünde, dass es spezifische Rassismuserfahrungen von Frauen gäbe. Das Forschungsdesign besteht aus der Auswertung von 21 wörtlich transskribierten Interviews mit Frauen in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei sind neu angekommene, lange hier lebende und gebürtige Bewohnerinnen Mecklenburg-Vorpommerns Teil des Samples. Bei der Durchführung des Interviews sei die Anwesenheit von Sozialtherapeut*innen zur Traumabewältigung notwendig gewesen. Die Fragen beinhalteten Lebensbereiche, Erfahrungen und institutionelle Strukturen in Bezug auf Rassismuserfahrungen. Die Frauen schilderten Ausgrenzungen und fehlendes Zutrauen von Lehrkräften; Mehrsprachigkeit wurde als Defizit, fehlende Hilfe als individuelles Problem wahrgenommen und definiert. Bildungserfolg sei von Unterstützung durch andere Personen aus dem persönlichen Umfeld abhängig gewesen. Die Frauen hätten versucht, unsichtbar zu werden. Allgemeiner erläuterte Wéber, dass die Ländlichkeit, die alte Bevölkerung, die Zentralisierung der Landkreise seit 2011 und die Nutzung als Experimentierfeld durch rechtsextreme Gruppen Faktoren seien, die Rassismusprobleme in Mecklenburg-Vorpommern forcieren würden. Teile der Bevölkerung nähmen die Gesellschaft fälschlicherweise als ethnisch homogen wahr, und würden die befragten Frauen auf diese Fremdheit hinweisen und eine Grenzziehung durchführen. Während des gesamten Vortrags merkte man deutlich, dass das Thema auch für die Rednerin sehr wichtig und emotional war.

Fragen aus dem Publikum

Auf die Vorträge folgte eine kurze Möglichkeit Fragen zu stellen, bevor die Veranstaltung beendet wurde. Es kamen sehr viele Fragen aus dem Publikum, die jedoch aus Zeitgründen leider nicht alle beantwortet werden konnten. Einige Personen haben die Vorträge auch kommentiert und dabei Solidarität zu Migrant*innen bekundet. Insgesamt war dieser Teil der Veranstaltung jedoch sehr kurz, da die beiden Vorträge, besonders der von Wéber viel Zeit in Anspruch genommen hatten.

Beitragsbild: Annica Brommann

Open Mic – Ein neuer moritz.medien-Podcast

Open Mic – Ein neuer moritz.medien-Podcast

Die moritz.medien bringen einen neuen Podcast an den Start: Bei „Open Mic“ spielt ihr – die Studierenden der Universität Greifswald – die Hauptrolle. Das Konzept des neuen Podcasts und was ihr in den ersten beiden Episoden erwarten könnt, erfahrt ihr hier.

Die moritz.medien veröffentlichen einen neuen Podcast. Und ihr, die Studierenden unserer Uni, könnt euch beteiligen!

Immer öfter produzieren Studis der Universität Greifswald Podcast-Episoden in Seminaren, zum Beispiel als Prüfungsleistung. Und häufig sind diese Podcast-Episoden so gut produziert und so interessant, dass es schade wäre, wenn sie auf dem Laptop eurer Seminarleiter*innen verenden. Hier soll Open Mic Abhilfe schaffen: Es ist ein Podcast von Studierenden für Studierende. Der neue Podcast bietet die Plattform, auf der von Studierenden produzierte Podcast-Episoden veröffentlicht werden.

Ihr habt Interesse, eure Podcast-Episode im „Open Mic“-Podcast zu veröffentlichen? Kontaktiert uns unter web-podcast@moritz-medien.de!

Wenn ihr diesen Beitrag lest, sind bereits zwei Episoden online gegangen.

Folge 1: Askese & Konsum

Die erste Folge von Open Mic ist eine spannende kleine Reportage mit Interviewausschnitten zum Thema Askese & Konsum. Anna, Hannah und Noah setzen sich praktisch-theologisch mit der widersprüchlichen Beobachtung auseinander, dass wir in einer von Überfluss geprägten Konsumgesellschaft leben, in der säkulare und religiöse Praktiken sich aber in Verzicht üben – sei es aus spirituellen, ethischen oder ästhetischen Gründen.

Ihr findet den Podcast auf allen Podcast-Plattformen. Unter anderem hier auf Apple Podcasts …

… und hier auf Spotify:

Folge 2: Widerstand in der Psychotherapie

In der zweiten Episode sprechen Klara und Kirstin (beide sind Redakteurinnen beim web.moritz) über den mentalen Widerstand bei Psychotherapien. Wie Therapeut*innen mit ihm umgehen und wie man Widerstand psychoanalytisch und sprachwissenschaftlich betrachten kann.

Hier hört ihr die zweite Folge auf Apple Podcasts …

… und hier auf Spotify:

Umfrage: LGBTQI+ an der Uni Greifswald

Umfrage: LGBTQI+ an der Uni Greifswald

Diskriminierung ist für viele Angehörige der LGBTQI+-Community auch im Jahr 2023 Alltag. Diese Tatsache wird sich nicht von heute auf morgen ändern. Was wir tun können, ist Zeichen zu setzen, wie beispielsweise mit dem CSD Greifswald oder den Tagen der Akzeptanz. Doch genauso wichtig ist es ein offenes Ohr für marginalisierte Gruppen zu haben. Entsprechend führen der AStA in Zusammenarbeit mit der GenderTrouble AG eine Umfrage zu queerem Leben an der Uni Greifswald durch.

Hintergrund der Umfrage war ein Antrag von Raphael Scherer und Henry James Heinrich im StuPa, der eine entsprechende Umfrage fordert. Der Antrag wurde in der Sitzung am 23.05. vom StuPa beschlossen. Anschließend hat die AStA-Referentin für soziale Aspekte und Gleichstellung (Hanna Schifter) in Zusammenarbeit mit der GenderTroubleAG den Fragebogen erstellt. Die Befragung richtet sich vor allem an Studierende, die sich als Teil der LGBTQI+-Community identifizieren.

Der Beschluss:
„Das AStA Referat für Soziales und Gleichstellung soll in Zusammenarbeit mit der GenderTrouble AG, der Gleichstellungsbeauftragten und der Anlaufstelle zum Schutz vor Diskriminierung eine Umfrage innerhalb der Studierendenschaft zu queerem Leben im universitären Raum durchführen. Die Befragung soll unter anderem die jetzige Situation zu Lehrinhalten mit Bezug auf Diversität und Vielfalt in den verschiedenen Studiengängen abdecken sowie auch etwaige Diskriminierungserfahrungen. Außerdem soll spezifisch darauf eingegangen werden, inwiefern INTA* (intergeschlechtlich, nicht-binär, trans*ident und agender) Studierende die Möglichkeit erhalten, die gewünschten Pronomen und Namen im universitären Raum zu nutzen. Auch der Zugang und die Inklusivität des Hochschulsports sollen bewertet werden. Mit der endgültigen Ausarbeitung der Umfrage wird das AStA Referat für Soziales und Gleichstellung sowie die GenderTrouble AG beauftragt.“

„Wir wollen mit der Umfrage die Wünsche und Bedürfnisse der queeren Studierenden erfahren. Die Befragung deckt das Wohlbefinden an der Universität sowie Diskriminierungserfahrungen im Unikontext ab. Außerdem sollen die Zugänglichkeit und Qualität von Lehr-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten bewertet werden. Zudem wird spezifisch darauf eingegangen, inwiefern INTA-Studierende die Möglichkeit erhalten, die gewünschten Pronomen und Namen im universitären Raum zu nutzen. Auch nach der Zugänglichkeit von Unisextoiletten wird gefragt und die Studierenden können Verbesserungswünsche angeben.“

Hanna Schifter über die Inhalte der Umfrage

Die Umfrage startete gestern und läuft noch bis zum 06.08. Durch die Umfrage soll ein besseres Verständnis für die Interessen queerer Personen an der Uni gewonnen werden. Ziel ist es aus den Ergebnissen abzuschätzen, wie sich die Uni und die studentischen Gremien weiterhin für die Interessen von queeren Personen einsetzen können.

Das Wichtigste auf einen Blick:
Was? Umfrage zum queeren Leben an der Uni Greifswald
Wann? Vom 24.07. bis zum 06.08.
Dauer? 10 Minuten
Link? https://evasys-online.uni-greifswald.de/evasys/online.php?p=UNI1456

Beitragsbild: Steve Johnson auf Unsplah

web.woche vom 24. bis 30. Juli

web.woche vom 24. bis 30. Juli

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.

von Maret Becker, Lilly Biedermann, Juli Böhm und Nora Stoll

moritz.kalender

Hier sammeln wir wichtige Termine für euch.

Veranstaltungen

Neuigkeiten

  • In der STRAZE gibt es die Ausstellung Ode to BounSergi des na+CTRL Kunstkollektivs zu sehen.

Altigkeiten

  • Das Biotechnikum stellt in der Ausstellung „Heiter bis wolkig“ Grafiken von Adolf Müller aus.
  • Die Ausstellung „Frauenblicke“ in der STRAZE zeigt Fotografien verschiedener Frauen.
  • Bis Ende November finden im Rahmen das Greifswalder Orgelsommers regelmäßig Konzerte in den Greifswalder Kirchen statt.
  • Im St. Spiritus könnt ihr die Ausstellung „Jaekelwelten – Die Bilder des Paläontologen Otto Jaekel (1863-1929)“ besuchen.
  • Im Koeppenhaus wird eine Ausstellung zu den Romanen „Der Tod in Rom“ und „Tauben im Gras“ gezeigt. Außerdem können dort in der Ausstellung „Leseland DDR“ verschiedene Texte gelesen werden.
  • Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation „Refugium in a box“ zu sehen.
  • In der STRAZE gibt es die Fotoausstellung „Inside Science“ von Svitlana Bogatu.

Veranstaltungen

  • Was? Altstadtrundgang
  • Wann? Montag, 24.07.2023, 11 Uhr bis 12:30 Uhr; 14 Uhr bis 15:30 Uhr
  • Wo? Greifswald-Information
  • Preis? 8,00 € (6,00 € ermäßigt)
  • Weiteres? Der Altstadtrundgang findet von Montag bis Samstag, um 11 Uhr und 14 Uhr statt.

  • Was? Nachtwächterführung
  • Wann? Freitag, 28.07.2023, 20 Uhr bis 22 Uhr
  • Wo? Greifswald-Information
  • Preis? 12,00 EUR (ermäßigt 8,00 EUR)

Neuigkeiten

  • Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren. 

Altigkeiten

  • Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
  • Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
  • In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.

Veranstaltungen

Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.

  • Was? Logik Prüfungsvorbereitung des FSR Philosophie
  • Wann? Montag, 24.07.2023, Dienstag, den 25.07.2023, und Mittwoch, den 26.07.2023, jeweils 9 bis 15 Uhr
  • Wo? Baderstraße 6, Seminarraum in 1. OG

  • Was? Sitzung der AG TVstud
  • Wann? Dienstag, 25.07.2023, 18 Uhr
  • Wo? Seminarraum 0.30 in der Wollweberstraße 1
  • Was wird besprochen? Unter anderem geht es um die Wahl des Vorsitzes, um Social Media und um die Erstiwoche/Semesterstart.

  • Was? Hausarbeitscafé des FSR Deutsche Philologie
  • Wann? Mittwoch, 26.07.2023, und Donnerstag, 27.07.2023, 14 bis 18 Uhr
  • Wo? Hinterhof des Instituts für Deutsche Philologie (Rubenowstraße 3)

Neuigkeiten

  • Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.

    Hochschulpolitik und Universitäres:

  • Von Montag, den 24. Juli, bis Freitag, den 29. September, hat die Cafeteria am Campus Loefflerstraße montags bis donnerstags von 11 bis 16 Uhr und freitags von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Die Mensa am Campus Loefflerstraße bleibt von Montag, den 7. August, bis Freitag, den 1.September, geschlossen. Die Cafeteria und Mensa am Beitzplatz bleibt durchgängig zu normalen Zeiten geöffnet.
  • Bis Freitag, den 11. August, läuft die Rückmeldefrist für das kommende Wintersemester 2023/24. Die Gebühr in Höhe von 98 € für Studierende und 79 € für Doktorierende muss bis dahin auf dem Konto des Studierendensekretariats eingegangen sein. Auf der Website der Universität gibt es mehr Informationen.
  • Bis September kann die Ausstellung „Insekten-Makros“ im Subtropenhaus des Botanischen Gartens bestaunt werden.
  • Auf der Website der Universität findet Ihr Informationen zur Finanzierung des Studiums.
  • Bis zum 28. Juli könnt Ihr Euch für das Deutschlandstipendium bewerben. Auf der Website der Uni findet Ihr mehr Informationen.
  • Die Fachschaftskonferenz setzt sich gemeinsam mit dem Gleichstellungsbüro mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt im Hochschulsport auseinander. Sie möchten aufgetretene Fälle ahnden und vor allem Prävention betreiben. Dafür sammeln sie Beispiel von Vorkommnissen. Sollte Dir etwas derartiges passiert sein oder hast etwas beobachtet etc., dann kannst Du das in dieser Datei schildern: https://docs.google.com/document/d/1IvC-2aKZY3RvqP4Wot8eZBzi8TuqdXqLmAUHWvHUhz8/edit?usp=sharing
  • Vom 28. Juni bis zum 13. September ist im Sozio-kulturellem Zentrum St. Spiritus eine Ausstellung zum Thema „Jaekelwelten – Die Bilder des Paläontologen Otto Jaekel (1863–1929) zu sehen.
  • Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
  • Hier kommt ihr zum aktuellen Rektoratsforum, in dem der studentische Prorektor, Hennis Herbst, unter anderem darüber informiert, dass laut einer Studie 90 Prozent der Studierenden täglich mit dem Rad zur Uni kommen.

    Ukraine:

  • Hilfsangebote: Auf dieser Uni-Webseite werden alle Unterstützungsangebote gesammelt. Unter anderem gibt es die Möglichkeit zum Spenden für das Ukraine-Stipendium.
  • Informationsangebote: Auf dieser Webseite der Uni werden außerdem Beiträge und Veranstaltungen zum Kontext des Angriffskrieges gegen die Ukraine laufend gesammelt. Hier findet ihr Literatur zu Hintergründen des Krieges Russlands gegen die Ukraine und zum Verhältnis zwischen beiden Staaten und Kulturen.
  • Die Universität Greifswald schließt sich der Stellungnahme der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit Nachdruck an und unterbricht alle wissenschaftlichen Kooperationen mit Russland. Weiterhin heißt es: „Wir verurteilen den vom russischen Präsidenten Vladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf das Schärfste und sind in großer Sorge um Kolleg*innen, Freund*innen und deren Familien.“

Altigkeiten

  • Seit Dienstag, den 11. April, werden für eine sechsmonatige Testphase kostenlose Menstruationsprodukte auf den Damentoiletten der Zentralen Universitätsbibliothek, der Bereichsbibliothek, den beiden Mensen und im „neuen Audimax“ angeboten.
  • Seit dem 17. April bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sind in den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
  • Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
  • Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.

Veranstaltungen

  • Was? Trommelbau
  • Wann? Dienstag, 25.07.2023 bis Donnerstag, 27.07.2023, jeweils von 10 bis 12 Uhr
  • Wo? St. Spiritus
  • Kosten? 3 Euro
  • Anmeldung? 03834 85364444

Neuigkeiten

  • In den Kunstwerkstätten werden diese Woche mehrere Workshops angeboten – hier könnt ihr euch dafür anmelden.
  • Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
  • In der Stadtbibliothek gibt es gerade im Rahmen des Nordischen Klangs eine Ausstellung zur Kinderbuchfigur Willi Wiberg zu sehen.

Altigkeiten

  • Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei. 
  • Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.

Veranstaltungen

  • Was? Fear of the Dark – Metalabend im Geokeller
  • Wann? Samstag, 29.07.2023, 22 Uhr
  • Wo? Geologenkeller (Jahnstraße 16)
  • Was läuft? Metal Lab
  • Eintritt? 2 €

Neuigkeiten

  • Ab jetzt könnt ihr euch für das Kubb-Turnier des Geologenkellers anmelden. Am 05.08. startet das große Wikingerschachspielen im Innenhof. Ein Team besteht aus drei Leute, die sich per Mail (vorstand@geologenkeller.de) oder per DM auf Instagram anmelden können.

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julian Schlichtkrull

1. Beachcup in Greifswald: So lief die Premiere

1. Beachcup in Greifswald: So lief die Premiere

25 Grad, strahlend blauer Himmel und viele viele sportlich aktive Menschen; klingt nach Copacabana oder Venice Beach, die Rede ist aber von unserem Strandbad Eldena. Dort fand am zweiten Juliwochenende der 1. Greifswalder Beachcup statt.

,,Wir sind, besonders was das Sportliche angeht, sehr begeistert“, so lautete das Zwischenfazit von Organisatorin Rita Kremer am Sonntagmorgen, als der zweite Teil des Beachcups gerade ins Rollen kam. Das Team um Rita Kremer und die zahlreichen Helferinnen und Helfer der Greifswalder Sportgemeinschaft, aus dem Hochschulsport sowie vom Greifswalder FC, dem Volleyball-Club Greifswald und dem HC Vorpommern-Greifswald stellten an diesem Wochenende einiges auf die Beine. Auch nicht zu vergessen ist der Sportbund der Stadt Greifswald, auf dessen Initiative das Projekt beruht. Das Strandbad verwandelten alle Organisationen in eine ausgesprochen vielfältige Sportlandschaft.  Abgerundet wurde dies mit einem Rahmenprogramm, welches unter anderem aus Hüpfburgen, Musik, zahlreichen Speise- und Getränkeständen sowie einer Beachparty am Samstagabend bestand.

Action in der Sonne, Pause im Schatten

Neben Klassikern wie Beachvolleyball oder Beachsoccer (Fußball) gab es viel Neues zu entdecken. Vor allem Beachtennis (eine Mischung aus Tennis, Volleyball und Badminton, mehr Infos hier) erfreute sich mit 22 teilnehmenden Teams aus verschiedenen Altersklassen großer Beliebtheit. Diese Beliebtheit nahm mitunter überregionale Züge an. Manche Teilnehmer*innen reisten für den Beachcup aus Sachsen und Sachsen-Anhalt hoch nach Greifswald.

Das sommerliche Pendant zum Hallensport Handball konnte ebenfalls ausprobiert werden. Beachhandball wird hierzulande von immer mehr Handballvereinen als Sommerüberbrückung genutzt. Die Frauen des deutschen Nationalteams sind sogar aktuell Weltmeisterinnen in dieser Disziplin. Vielleicht ist das ja Motivation genug, sich das mal genauer anzuschauen. Was auffiel war, dass neben einem gesunden Ehrgeiz über alle Disziplinen hinweg der Spaß an der Bewegung und die Freude am Miteinander im Vordergrund standen.

Goalball im Sand – spannend und inklusiv!

Der Spaß und die Freude am Miteinander kamen ganz besonders am hinteren Abschnitt des Strandes zum Vorschein. Möglichst weit entfernt von den sommerlichen Beats, die aus den Boxen auf der Bühne klangen, war die Goalball-Abteilung der Greifswalder Sportgemeinschaft 01 e.V anzutreffen. Das hatte auch einen guten Grund: Goalball ist eine Sportart für sehbehinderte Sportler*innen, bei der es besonders auf das Hören ankommt. Das Ziel ist es, den Ball, in dessen Inneren Glöckchen zur akustischen Wahrnehmung verbaut sind, in das gegnerische Tor zu werfen. Die Sportart ist dabei für Personen mit und ohne Sehbehinderungen zugänglich, da alle Spieler*innen lichtundurchlässige Brillen tragen.

Eine Parade, die von Erfolg gekrönt wurde

Heiko Prinz, Leiter der Goalball-Abteilung in der Greifswalder Sportgemeinschaft, zeigte sich im Gespräch froh darüber, ,,seine“ Sportart beim Beachcup zeigen zu können. Viele Kinder, aber auch Erwachsene probierten sich beim Goalball. ,,Beim Wort Goalball hat niemand sofort ein Bild im Kopf, das ist bei anderen Sportarten anders“, erzählt Heiko Prinz. Das mache es schwer, bekannter zu werden. Beim Beachcup ließ sich aber beobachten, dass der Einstieg auch für Neulinge gut gelingen kann. ,,Der Sandfaktor macht es hier einfacher“, so Prinz. Auch mit der Brille freundet man sich schnell an: ,, Jeder ist ja schon einmal im Dunkeln gelaufen. Das Gehör kann einiges kompensieren.“ Genau das zeigte sich auch bei vielen Teilnehmenden. Nach kurzen Startschwierigkeiten fielen die ersten Tore prompt.

Beachcup in Greifswald – eine Wiederholung wert!

Alles in allem also eine gelungene Premiere des Turniers, wie auch Organisatorin Rita Kremer resümierte. Einzig die Party am Samstagabend wurde laut Kremer von den Ordnungshütern vorzeitig beendet, da pro Jahr nur eine begrenzte Anzahl an Abendveranstaltungen im Strandbad erlaubt seien. Sie bedankte sich bei den zahlreichen Partnern und Sponsoren des Turniers, die dieses Event möglich gemacht haben.

Eine mögliche Fortsetzung des Turniers im nächsten Jahr wäre sicher etwas, auf das sich Greifswald und Umgebung freuen könnten. Wer Lust bekommen hat, beim nächsten Mal vielleicht mitzumachen, für den bleibt also noch genug Zeit, in Eldena seine Fähigkeiten weiter zu verbessern.

Alle Bilder: Simon Fortmann

Umgekrempelt: Spazieren gehen

Umgekrempelt: Spazieren gehen

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt es 8.000 bis 10.000 Schritte pro Tag zu gehen. Jedoch sitzen wir im Schnitt 8 bis 10 Stunden pro Tag und liegen auch gerne mal eine ganze Weile im Bett. Neben der Arbeit oder dem Studium dann noch darauf zu achten, jedes Mal eine bestimmte Anzahl an Schritten pro Tag erfüllen zu müssen, schreckt dahingehend viele Leute ab. Wenn man hingegen ohne jeglichen Zwang, irgendwas zu erfüllen rausgeht, egal für wie lange, dann ist man dem Ganzen schon weniger abgeneigt und kann das Ganze auch etwas mehr genießen. Man geht in diesem Fall lediglich zum Zeitvertreib raus und nicht, um irgendwelche Schrittzahlen voll zu kriegen. Das Ganze nennt sich dann spazieren gehen.

Ein Schritt in die richtige Richtung:

Ich bin früher als Kind oft mit meinem Vater eine Runde Spazieren gegangen, wenn das Wetter schön war. Heutzutage sind Spaziergänge jedoch eher eine Rarität in meinem Alltag geworden. Glücklicherweise haben wir beim webmoritz. ja unsere Kolumne „umgekrempelt”, bei der wir in einer Art Selbstexperiment versuchen unser Leben zeitweise in bestimmten Aspekten umzustellen. Im Vergleich zu anderen Beiträgen in der Kolumne ist spazieren gehen mit Sicherheit nicht ganz so eine große Lebensumstellung. Ich bin jedoch trotzdem der festen Überzeugung, dass es den Alltag in vielerlei Hinsicht bereichern kann. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: „Ein Spaziergang am Tag hält den Körper fit und stark”. Okay, das Sprichwort hab ich mir ausgedacht, stimmen tut es aber trotzdem, denn tatsächlich soll spazieren gehen dazu beitragen den Kreislauf wie auch das Immunsystem zu stärken. Zudem werden Stresshormone durch Bewegung schneller abgebaut. Klingt doch alles in allem nach einem super „care package“, was man da vom Spazierengehen serviert bekommt. Meine persönlichen Erfahrungen mit dem täglichen Spaziergang teile ich euch im Folgenden mit.

Ein Spaziergang ist jeden Schritt wert:

Ich habe versucht möglichst viele verschiedene Erfahrungen beim Spazierengehen zu sammeln und bin deshalb möglichst immer zu anderen Uhrzeiten losgegangen und habe auch immer andere Wege eingeschlagen. Einer der Wohl bekanntesten Zeitpunkte, um spazieren zu gehen, ist mit Sicherheit nach dem Essen. Das war tatsächlich früher auch schon immer der häufigste Anlass für mich, um einen Spaziergang zu machen und war auch als der berühmt berüchtigte Verdauungsspaziergang bekannt. Spazieren nach dem Essen ist vorteilhaft, da durch die Bewegung sowohl der Blutzucker im Körper stabilisiert wird, als auch die Verdauung angeregt wird. Auch diesmal bin ich öfters nach dem Essen rausgegangen. Abhängig davon wann man gegessen hat, ist draußen natürlich auch unterschiedlich viel los und man erlebt dahingehend auch jeweils immer andere Sachen. Das Ganze fängt bei den Personen an, die einem über den Weg laufen. Während es mittags öfters ein Rentnerpärchen ist, welches ebenfalls eine Runde durch die Nachbarschaft macht, sind es nachmittags dann schon eher die Kinder, die gerade von der Schule den Rückweg antreten. Abends sind es dann vermehrt die Studis, die geschafft von der Uni nach Hause gehen oder fahren.

Tags und nachts unterwegs:

Das Ganze hängt von der Uhrzeit ab, bei der man rausgeht. Uhrzeit ist auch ein gutes Stichwort, denn, wenn ich es mal zeitlich nicht geschafft habe, nach dem Essen spazieren zu gehen, dann habe ich den täglichen Spaziergang woanders hin verlagert. So war ich unter anderem auch schon früh morgens unterwegs und habe mir noch etwas die Beine vertreten, bevor ich meinen Termin beim Arzt wahrnehmen musste. Die Bewegung hat in jedem Fall geholfen, um schneller wach zu werden. Da ich keinen Kaffee trinke, war der kleine Spaziergang daher ganz passend, denn dadurch bin ich im Wartezimmer beim Arzt nicht direkt wieder eingeschlafen. Ganz früh morgens ist auf den Straßen auch noch nicht so viel los, was den Spaziergang insgesamt natürlich entspannter macht. Ich bin dem Berufsverkehr quasi gerade so noch entgangen, was das Ganze ziemlich stressfrei gemacht hat. Noch ruhiger ist es eigentlich nur nachts gewesen. Auch wenn ich den Nachtspaziergang nur einmal in der ganzen Woche gemacht habe, kann ich mit Sicherheit sagen, dass es der idyllischste unter allen Spaziergängen war. Da nichts draußen los war, war der Spaziergang perfekt, um den Kopf frei zu kriegen und die übrig gebliebenen Alltagssorgen beiseite zu schieben.

Durchnässt und verirrt:

Eine weitere wichtige Erkenntnis, die ich gemacht habe, ist, dass man manchmal doch mehr als nur seine eigenen zwei Beine braucht zum Spazierengehen. Es schadet beispielsweise nicht im Vorhinein mal einen Blick auf den Wetterbericht zu werfen. Ich hätte das wohl auch hin und wieder mal machen sollen. Die Quittung dafür, dass ich es nicht gemacht habe, habe ich dann kassiert, als ich bei einem abendlichen Spaziergang an einem Feldweg auf einmal von einem Regenschauer überrascht wurde. Ohne Regenschirm oder eine Möglichkeit sich irgendwo unterzustellen, entwickelte sich der gemütliche Spaziergang schnell zu einem 200 Meter Sprint zum nächstgelegenen Baum.

Was ich ebenfalls empfehlen kann, ist für alle Fälle immer ein Handy dabei zu haben. Für viele ist das wahrscheinlich sowieso schon selbstverständlich, da das Smartphone zur heutigen Zeit einen Dauersitzplatz in den Händen der meisten Leute hat. Ich habe bei meinen Spaziergängen aber möglichst immer versucht mein Handy zuhause zu lassen, um jegliche Ablenkungen beiseite zu schaffen. Wir hängen tagtäglich sowieso schon lang genug am Handy, da kann es nicht schaden, wenn man es auch einfach mal aktiv weg legt und sich anderen Dingen widmet. Der Grund, warum ich nun trotzdem empfehle gelegentlich ein Smartphone mitzunehmen, ist für den Fall, dass ihr euch verlauft. Wie ja bereits am Anfang angekündigt, hatte ich mir vorgenommen immer neue Wege einzuschlagen und das habe ich nach Möglichkeit auch gemacht. Jedoch kann es dann auch gerne mal vorkommen, dass man in komplett unvertraute Gegenden hineinspaziert. So fand ich mich zum Beispiel an einem sonnigen Nachmittag im Herzen von Greifswalds Industriegebiet wieder, ohne jegliche Idee, wie ich aus diesem wieder rauskommen sollte. Eventuell könnte ich das alles auch einfach auf meinen manchmal nicht existenten Orientierungssinn schieben. Jedenfalls wäre Google Maps mit Sicherheit eine gute Hilfe gewesen zu diesem Zeitpunkt. Man könnte sich natürlich auch im Vorhinein mit einer bestimmten Gegend vertraut machen, indem man sie sich auf diversen Karten oder im Internet schonmal anschaut, bevor man dorthin geht. Jedoch finde ich, dass es dem Spazierengehen etwas den Sinn wegnimmt, wenn man die komplette Route quasi vorher schon plant, da ein Spaziergang davon lebt, dass man komplett befreit und ohne irgendwelche anderen Intentionen rausgeht und die Umgebung genießt. Welchen Weg man genau einschlägt sollte mehr oder weniger instinktiv und auch zufällig ablaufen und weniger intentional oder bezweckt.

Mein Fazit:

Wie ihr vielleicht schon beim Lesen gemerkt habt, habe ich weder Schrittzahlen noch Zeiten genannt im Text. Wäre das hier ein Sportexperiment, dann wäre das mit Sicherheit auch angebracht gewesen, jedoch ist es das nicht. Wie bereits am Anfang gesagt, ist ein Spaziergang lediglich zum Zeitvertreib und zur Entspannung gedacht. Die positiven Nebeneffekte, die ein Spaziergang auf den Körper hat, nimmt man natürlich trotzdem gerne mit. Auch wenn es nur knapp eine Woche war, habe ich trotzdem gespürt, dass die tägliche Bewegung mir extrem gut tut. Für eine Person wie mich, die nicht gerne aktiv laufen oder joggen geht, ist spazieren gehen eine gute Alternative, um zumindest ein bisschen fit zu bleiben.
Neben den körperlichen Vorteilen, waren die Spaziergänge auch immer perfekt, um den Kopf frei zu kriegen und etwas Ablenkung vom Alltag zu bekommen. Wenn man sonst nur mit universitären Verpflichtungen zu kämpfen hat, dann tut es zwischendurch auch einfach mal gut, eine Runde spazieren zu gehen, um den Stress etwas zu reduzieren. Mir hat es jedenfalls sehr gut getan, einfach mal für eine gewisse Zeit an nichts denken zu müssen. Zeit ist ein gutes Stichwort, denn es kommt tatsächlich auch gar nicht darauf an, wie lange man spazieren geht. Ob es 15 Minuten, eine halbe Stunde oder zwei Stunden sind, ist komplett egal. Ein guter Spaziergang ist nicht abhängig von der Zeit, die man unterwegs ist, sondern von der eigenen Genugtuung, die man verspürt.
Ich hatte sehr viel Spaß mit meinen täglichen Spaziergängen und werde auch weiterhin versuchen mir jeden Tag etwas die Beine zu vertreten. Nur diesmal den Umständen entsprechend ausgestattet mit Regenschirm und Google Maps an meiner Seite, damit ich auf alles vorbereitet bin.

Beitragsbild: Lucas Hohmeister