Stell dir vor, es gibt Arbeit, und keiner geht hin

Stell dir vor, es gibt Arbeit, und keiner geht hin

Freie Arbeitsplätze und trotzdem immer wieder eine hohe Abwanderungsrate der Absolvent*innen. In den vergangenen Jahren haben Konjunkturumfragen wieder und wieder bestätigt, dass regionale Unternehmen mit einem gewaltigen Fachkräftemangel zu kämpfen haben. NOVA Innovationscampus schafft einen Lösungsansatz.

MV mag vielen Studierenden nicht unbedingt als Wunschort erscheinen, wenn sie über ihr eigenes Berufsleben nachdenken. Vielleicht, weil es oft den Eindruck erweckt, als wäre selbst in den größeren Städten kaum etwas los, vielleicht auch einfach nur, weil es einige Studierende nach dem Studium wieder zurück in die Heimat zieht. Ein weiterer Grund ist aber auch viel zu oft die Annahme, dass es in MV kaum Arbeitschancen gäbe. Dabei kämpfen viele Unternehmen derzeit mit allen Mitteln darum, für neue Arbeitskräfte zu werben.

NOVA Innovationscampus ist ein neues Projekt, das durch Unterstützung der Universität Greifswald gegründet wurde, und diese Kluft schließen soll. Bestehend aus einem neunköpfigen Team aus Studierenden arbeitet NOVA derzeit daran, eine Vernetzungsplattform zu schaffen, sowohl für Studierende und Unternehmen als auch für Lehre und Forschung.

Hintergrund

Hervorgegangen ist NOVA aus der Capufaktur e.V. Dabei sind beide Organisationen aber nicht miteinander gleichzusetzen.

Die Capufaktur hat moritz euch schon Anfang des Jahres in einem Artikel vorgestellt, genauso wie ihre Projektarbeit. Eben diese Projektarbeit steht bei der Capufaktur im Vordergrund. Darin schafft der Verein einen Ort für seine Mitglieder, um Praxiserfahrungen für das spätere Berufsleben zu sammeln, von IT-Ausbildungen bis zu Training für Gehaltsverhandlungen.

NOVAs Ziele

Der NOVA Innovationscampus hingegen richtet sich an die breite Studierendenschaft. Mithilfe des Projektes soll eine Plattform geschaffen werden, auf der Studierende an Unternehmen herangeführt werden können, um sich so bereits während des Studiums einen Überblick über ihre Chancen zu verschaffen und eventuelle Kontakte zu knüpfen. Dafür möchte NOVA zwei verschiedene Formate anbieten.

Zum einen sollen sich Studierende voraussichtlich noch bis Ende September auf einer Website bereits über die teilnehmenden Unternehmen informieren können. Die Website soll jeweils eine Kurzbeschreibung der verschiedenen Unternehmen beinhalten sowie Angaben darüber, welche Studiengänge bevorzugt gesucht werden. Auf diese Weise können Studierende auf einen Blick einsehen, welche Aussichten es überhaupt für ihr jeweiliges Studium gibt, um nach dem Abschluss nicht plötzlich vor einem riesigen Fragezeichen zu stehen. Außerdem soll das Portal ähnliche Funktionen bieten wie eine Autovermietungs-Seite: Mit Filtern kann gezielt nach dem eigenen Studienfach und nach persönlichen Interessen gesucht werden, um möglichst effektiv und schnell an alle in Frage kommenden Unternehmen weitergeleitet zu werden. Auch mit anderen Informationen über Studium, Stipendien, oder ganz außeruniversitär über Greifswald soll die Seite Studierenden eine kleine Stütze bieten.

Daneben bietet NOVA aber auch die Möglichkeit, in einem persönlichen Gespräch an die Betriebe heranzutreten. Auf dem NOVA Innovationscampus, der in zwei Monaten zum ersten Mal stattfindet, stellen sich die Unternehmen in verschiedenen Programmpunkten wie Kurzvorträgen oder Job-Speeddatings vor. Den Studierenden wird dabei immer Gelegenheit geboten, in einen direkten Kontakt zu treten, falls Fragen oder sogar Interesse bestehen.

Wichtig ist bei alldem, dass alle Unternehmen, denen NOVA eine Plattform bietet, in der Region ansässig sind. So soll gezeigt werden, dass auch Vorpommern selbst als Wirtschaftsstandort interessant ist, und dass es für Studierende auch Möglichkeiten gibt, sich nach dem Studium nicht zwingend räumlich wieder völlig neu orientieren zu müssen. Außerdem wird es dadurch leichter, schon vor Studienabschluss aktiv an einem Unternehmen mitzuarbeiten, um für die Zeit nach dem Abschluss Erfahrungen zu sammeln und sich im besten Fall schon den Berufseinstieg zu sichern.

Das Team von NOVA

Der Innovationscampus

Denn was den NOVA Innovationscampus von anderen Netzwerkveranstaltungen unterscheidet, ist, dass hier auch der Bereich Forschung und Lehre von vornherein miteinbezogen wird. So können bei der Veranstaltung auch Unternehmen direkt auf die Uni zugehen, und sie über aktuelle Probleme ihrer Betriebe und derzeitige Forschungsfragen informieren. Diese sollen dann wiederum in Seminaren und Vorlesungen an Studierende weitergetragen werden, damit diese bei Interesse im Rahmen einer Seminar- oder Abschlussarbeit daran forschen können – im Idealfall durch einen direkten Austausch mit den jeweiligen Unternehmen selbst.

Auch studentische Vereine wie verschiedene FSRs, die Nightline oder das Junge Kolleg werden auf der Website und bei der Veranstaltung vertreten sein. Damit soll nicht zuletzt Studierenden gezeigt werden, in welchen Organisationen sie sich bereits während des Studiums engagieren können, um Praxiserfahrungen für die spätere Arbeit zu sammeln.

Das Programm des NOVA Innovationscampus’ wird durch Workshops und Kurzvorträge, ein Job-Speeddating und einen Pitch-Wettbewerb gestaltet. Wer möchte, kann sich also nur grob über die Unternehmen und Vereine informieren; wer lieber direkt mit einzelnen oder mehreren der anwesenden Betriebe ins Gespräch kommen würde, findet auch dazu Gelegenheit. An dem Pitch-Wettbewerb, bei dem die Teilnehmenden 3 Minuten Zeit haben, um möglichst prägnant alle nötigen Informationen über sich mitzuteilen, sollen sich auch Studierende beteiligen können, um sich wiederum den Unternehmen vorzustellen. Und wenn es dabei oder beim Speeddating funkt, gibt es natürlich auch immer die Möglichkeit, sich für ein längeres Gespräch zu verabreden.

Der NOVA Innovationscampus wird am 16.11. im Pommerschen Landesmuseum stattfinden, beginnend ab 12 Uhr. Wer Zeit hat, ist herzlich eingeladen, und wenn auch nur, um auf einen Kaffee und eine Waffel vorbeizukommen.

Titelbild: NOVA und Inter Medien Networks
Beitragsbild: Christian Berger

Alles auf einen Blick – das Sprachenportal und neue Angebote am FMZ

Alles auf einen Blick – das Sprachenportal und neue Angebote am FMZ

Am Fremdsprachen- und Medienzentrum (FMZ) können Studierende im Rahmen ihres Studiums und aus rein persönlichem Interesse Sprach- und Schriftkompetenzen erwerben und zukünftig auch wieder Rhetorikkurse belegen. Auch ein neues Sprachangebot wird es ab Wintersemester 19/20 geben. Wo ihr außerdem bald alle Sprachangebote der Uni auf einen Blick findet, erfahrt ihr hier.

Das Angebot des FMZ soll künftig besser an den Bedarf der Studierenden sowie der Mitarbeitenden der Universität angepasst werden. So wird beispielsweise ab Oktober Rhetorik wieder angeboten. Das Angebot gab es einige Zeit nicht und soll nun im Rahmen der General Studies bzw. der Optionalen Studien wieder zur Verfügung gestellt werden. Wie die meisten anderen Angebote richtet sich aber auch der Rhetorikkurs an Studierende aller Fakultäten. Außerdem wird es Anpassungen für das wissenschaftliche Personal geben. Ein Schreibkurs verfolgt ein neues Konzept, bei dem die Kursinhalte auf den Texten und den daraus ermittelten Bedürfnissen der Teilnehmenden aufbauen. Der Kurs ist modular gestaltet und somit an die zeitlichen Möglichkeiten der Mitarbeitenden angepasst.

Ganz neu eingeführt wird auf Anfrage des International Office und einiger Studierender das Sprachangebot Portugiesisch. Der Probeunterricht mit Muttersprachler João Pereira Rocha, der den Kurs übernimmt, war bereits sehr unterhaltsam und wurde von den Studierenden sehr positiv wahrgenommen. Der Kurs verspricht eine lockere Lernatmosphäre und interaktiven Unterricht. Vor allem Studierenden, die während ihres Studiums ins Portugiesisch-sprachige Ausland gehen möchten, wird damit der Wunsch nach einer entsprechenden Sprachausbildung in Greifswald erfüllt. Aus ähnlichen Gründen wird auch Japanisch weiterhin angeboten.

Das FMZ ist allerdings nicht der einzige Akteur an der Uni, der Sprachkurse für Studierende aller Fakultäten zur Verfügung stellt. Die meisten Philologien bieten zusätzlich weitere Sprachen an. So umfasst das Sprachangebot der Uni je nach Semester bis zu 25 Fremdsprachen, was vielen Studierenden gar nicht bewusst ist. 

Eine neue Homepage soll das ändern. Das sogenannte Sprachenportal zeigt auf einen Blick alle Sprachangebote sowie die Angebote Rhetorik und Schriftkompetenz. Mit einem Klick auf das jeweilige Angebot erhält man eine Übersicht aller Kurse mit ihren Niveaustufen und Zielgruppen. Über diesen Weg gelangt man direkt zur Einschreibung im Selbstbedienungsportal. Außerdem sind die Kursnamen am FMZ ab kommendem Wintersemester selbsterklärender. Alle Bezeichnungen und Stufen wurden an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) angepasst.

Natürlich kann man auch auf persönlichem Weg mehr über die Sprachangebote erfahren. Einerseits wird das FMZ sowie die Philologien und auch die RSF mit ihren Sprachangeboten im Rahmen der Erstsemesterwoche auf dem Markt der Möglichkeiten vertreten sein. Andererseits können sich Interessierte auch direkt an Mitarbeitende des FMZ oder der anderen Akteure wenden.

Es gibt also einige Änderungen und Neuigkeiten, doch die beste Nachricht ist ganz eindeutig das Sprachenportal. Kein lästiges Suchen im Vorlesungsverzeichnis, sondern alle Angebote auf einen Blick. Das FMZ schickt euch bald eine Mail, in der ihr noch einmal alle wichtigen Infos findet. Schaut also demnächst in euer Postfach und besucht das neue Sprachenportal. Vielleicht entdeckt ihr ja eine Sprache, von deren Angebot ihr bisher noch gar nichts wusstet.

Beitragsbild: Universität Greifswald, Sprachenportal

StuPa-Liveticker – 9. ordentliche Sitzung

StuPa-Liveticker – 9. ordentliche Sitzung

Wer wissen will, was im Detail besprochen werden soll: Das gesamte Drucksachenpaket in seiner vollkommenen Schönheit gibt es hier:

Drucksachenpaket der 9. ordentlichen Sitzung des Studierendenparlamentes in seiner 29. Legislatur

Getagt wird um 20 Uhr c.t. im Konferenzraum des Universitätshauptgebäudes (Domstr. 11).

Vorläufige Tagesordnung

TOP 1 Begrüßung Wie immer, alle sagen sich “Hallo”.
TOP 2 Formalia
TOP 3 Berichte Es wird berichtet, was das Zeug hält.
TOP 4 Fragen und Anregungen aus der Studierendenschaft Wenn Ihr was vorhabt: vorab per Mail an das Präsidium oder in die Kommentare.
TOP 5 Finanzanträge
TOP 6 AStA-Wahlen
6.1. Co-Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
6.2. Co-Referat für Digitalisierung
6.3. Referat für Fachschaftsfinanzen N-Z
6.4. Referat für Studium und Lehre
TOP 7 SÄA Wahlordnung Anlage 1
TOP 8 SÄA §13 Satzung (1. Lesung)
TOP 9 SÄA Finanzordnung (1. Lesung)
TOP 10 Wahl stellv, stud. Mitglied Aufsichtsrat StuWe
TOP 11 Wahl Mitglied Medienausschuss
TOP 12 Aufwandsentschädigungen
TOP 13 Bestätigung AG-Ökologie
TOP 14 Sonstiges

Hier beginnt gegen 20:15 Uhr der Live-Ticker!

Die StuPa-Sitzung wird um 20.20 Uhr von Jonas eröffnet. Mit 14 Stupist*innen sind wir beschlussfähig.

Es werden ein paar kleine Änderungen in der TO vorgenommen. Sie wird angenommen.

Wir kommen zu den Berichten.
Fabian fragt zum Präsidiumsbericht nach, welche Referent*innengespräche geführt wurden. Fast alle sind inzwischen geführt worden und liefen sehr gut.
Esther wünscht sich, dass mehr Stupist*innen zu den AStA-Sitzungen erscheinen.
Frederik fragt Nils (Co-Finanzen) wegen den falschen Rechnungen. Dort wurde anscheinend etwas nicht richtig umgerechnet. Nils erklärt, dass es letztendlich alles aufgegangen ist, es war bloß anfangs etwas schwierig, die verschiedenen Finanzen zusammenzufassen.
Annalena ergänzt, dass sich bei Ihrem Projekt 5 schon einiges gelöst hat. Es gibt ein paar Diskussionen um die Finanzierung der Farben. Die Büros sollen ja immerhin nicht immer ganz schlicht weiß bleiben.

Die Berichte können wie gewohnt im Studierendenportal eingesehen werden.

Marcel bericht noch zusätzlich über seine Prüfung bei Theo. Es fehlen die letzten Berichte. Außerdem sind Kassen im AStA aufgetaucht, die niemand kennt. Goswin überlegt, ob das Geld, das da jetzt im Tresor rumliegt, evtl. seins sein könnte.

Es gibt keine Finanzanträge.

Es gibt auch keine Bewerbungen für AStA-Referate.

Jetzt sind wir bei der Aufhebung der Sperrung der ordentlichen Finanzmittel der Anglistik. Da jetzt alles da ist, ist wieder alles fein. Es darf keinen ÄA geben und der Antrag wird mit einer Gegenstimme angenommen.

Es geht mit dem SÄA Anlage I Wahlordnung weiter.
Theo hat einen Änderungsantrag. Theo findet 3 Leute im FSR zu wenig. Esther wirft ein, dass das später geändert werden kann. Dinah erklärt, dass Lukas gesagt hat, dass Herr Wehlte gesagt hat, dass man im ersten Wahlgang 3 Personen wählen soll. Theo findet das absurd, da der FSR für min 7 Leute ausgelegt war.
Dinah weist noch mal darauf hin, dass das erst im Oktober stehen muss. Man könnte es eventuell also auch noch vertagen. Theo schlägt aber vor, dass jetzt einfach zu beschließen – im Nachhinein kann es ja immer noch geändert werden.
Fabian pflichtet dem Ganzen bei, da man im Zweifel die Zahl bei der nächsten StuPa-Sitzung runterregulieren könnte. Er stellt außerdem einen ÄA. Er möchte 4 Regional- und 4 Gymnasialvertreter*innen im FSR haben, also eine gleichberechtigte Verteilung. Yannick möchte diese speziellen Verteilungen aber nicht einfach so vom StuPa beschließen lassen, ohne dass die Vertreter*innen der Fakultät anwesend sind.
Der Änderungsantrag wird einstimmig angenommen. Der eigentliche Antrag wird ebenfalls einstimmig angenommen.

SÄA §13 Satzung (1. Lesung)
Es müsste eigentlich nur ein Wort ergänzt werden.
Trotzdem kommt plötzlich eine Diskussion über autonome Referent*innen auf.
Yannick schlägt vor, dass man lieber die AStA-Struktur ändern sollte, da es ansonsten Probleme mit der Aufwandsentschädigung gibt (weil da nichts von “AStA-Referent*innen” explizit erwähnt wird).

Es gibt ein paar weitere Debatten um die Definition von Hauptreferat und Co-Referat.
Da wir in der ersten Lesung sind kommen wir ohne ÄA zum nächsten Thema.

TOP Neu 10 Finanzordnung 1. Lesung
Aufgrund der Ausrufung des Klimanotstandes sollen Flugreisen nicht weiter finanziert werden. Theo fragt, ob es schon mal so einen Fall gab. Der ausgewiesene Beschluss war die Wahl von Till in den Medienausschuss (ist er vielleicht in den Medienausschuss geflogen?). Nach kurzem Suchen wurde der richtige Beschluss gefunden.
Es gibt Bedenken zu einer solchen Flugkosten-Regelung, dass Studierende, die weit weg müssten, es schwer haben, da mit der Bahn hinzufahren.
Es ist eher ein symbolischer Beschluss. Benjamin möchte die Reise selbst einfach nicht mehr fördern. Fabian wirft ein, dass die Reise selbst meist in dem Antrag ist. Gerade, wenn es eine weite Reise ist, können sich einige Studierende das nicht leisten. Fabian möchte das im Einzelfall abwiegen.
Benjamin erwidert, dass es dann einfach nicht möglich ist zu fliegen und dann halt einfach einige Flugreisen wegfallen müssten. Er denkt auf den Klimanotstand müssen auch mal Taten folgen.
Frederik wirft noch mal ein, dass bisher nichts gefördert wurde und schließt sich sonst seinen Vorrednern an.
Yannick freut sich, zwei Mikros zu haben. Er kann den Antrag grundsätzlich verstehen. Aber wir haben Partnerunis in der ganzen Welt. Er hat Angst, dass, würde man jetzt beschließen, dass Flüge nicht mehr finanziert werden, diese Partnerunis als unwichtig erklärt werden könnten. Als Kompromiss schlägt er vor, nur Flugreisen in Deutschland bzw. in Europa in einem gewissen Radius nicht zu mehr fördern. Er glaubt, dass jeder kleine Schritt zählt, aber es gibt da auch viele andere Unternehmungen, die unsere Uni zum Klimaschutz beitragen könnte.
Benjamin findet das Argument sinnvoll, glaubt aber immer noch, dass Flüge nicht unterstützenswert sind. Er glaubt, dass jeder einzelne Flug etwas Positives beitragen kann.
Goswin findet es fast schon erschreckend, mal wieder einer Meinung mit Yannick zu sein. Auch glaubt, dass die Unterstützung beibehalten werden sollte, wenn es keine Alternativen zum Flug gibt. Fluglimitierung, keine Flugeliminierung. Er wirft auch noch einmal die Chancengleichheit unter Studierenden in den Raum und betont die Zweckmäßigkeit bestimmter Flüge.
Theo geht noch mal auf den ursprünglichen Beschluss ein. Da geht nicht daraus hervor, ob die Reise oder die Teilnahme oder etwas anderes gefördert wird. Das müsste in der Förderrichtlinie geändert werden.

Benjamin antwortet Goswin, dass es keine Eliminierung ist, da es kein Verbot ist, sondern einfach nur keine Förderung mehr.
Weiterhin wird eingeworfen, dass bei Flügen außerhalb Europas Kompensationszahlungen geleistet werden könnten. Es wird ein Antrag auf Schließung der Redner*innenliste gestellt und angenommen.
Yannick möchte zu Theo sagen, dass es innerhalb der Förderrichtlinie Verstrickungen gibt, die Probleme geben könnten. Er kann sich auch vorstellen, dass man nur mit sinnvoller Begründung eine Finanzierung der Flugkosten gestatten könnte, also mit einem Nachweis, dass ein anderes Fortbewegungsmittel nicht möglich gewesen wäre.
Lea findet es schwierig, Fördergelder zu streichen, da das auf Kosten finanziell schwächerer Personen geht.
Theo erklärt, dass auch schon bei Privatfahrzeugen, die ja noch ein umweltfreundlicheres Fortbewegungsmittel als Flugzeuge sind, eine triftige Begründung gefordert wird. Allerdings muss dann auch der*die Finanzreferent*in entscheiden, ob sie triftig ist. Dafür muss es eine praktische Lösung geben.
Goswin findet es schwierig, so eine Regelung generell vorab festzulegen. Die Energiebilanz ist für alternative Verkehrsmittel auch nicht unbedingt immer besser. Und es ist auch von der jeweiligen Region abhängig.
Benjamin wirft ein, dass die, um die es bisher ging, nicht zwingend finanziell schwach sind. Die Idee mit der Einschränkung auf einen Radius findet er zwar nicht gut, aber besser als gar keine Regelung.

Lukas hat einen Einwurf zu dem SÄA Wahlordnung. Das geht so nicht. Marcel wirft ein, dass die SÄ im Zweifel sowieso geändert werden kann.
Theo versteht es nicht. Andere auch nicht. Er schlägt vor, einen Backup auf 3 zu beschließen. Yannick findet die Begründung ebenfalls nicht schlüssig. Er bittet darum, dass Herr Wehlte die Grundlage dafür liefern könnte, und dass im Zweifel der Antrag im September nochmal geändert werden kann.
Große Debatte zu Meinungsbild und Probeabstimmung und Zweifel an diesen beiden und Aufrufe, dass Lukas sich so viel Arbeit damit gemacht hat.Es gibt ein Meinungsbild zu der Frage, ob 3 oder 8 Mitglieder im Antrag stehen sollen. Weil es schwierig zu sein scheint, die eigene Stimmkarte richtig zu heben, machen wir das Ganze nochmal.
Es gibt eine knappe Mehrheit für die 3 Personen. Marcel schließt jetzt die Debatte zum GO-Antrag. Dieser (die Neueröffnung) wird angenommen.

Fabian stellt einen GO-Antrag auf sofortige Abstimmung. Es gibt keine Änderungsanträge.
Es wird über den Originalantrag von Lukas abgestimmt. Er wird angenommen.

Wir kommen zur Wahl des stellv. stud. Mitglied Aufsichtsrat StuWe
Bisher bekleidete Till Junker dieses Amt.
Yannick ist zu Ohren gekommen, dass vom StuWe kein stellv. Mitglied vorgesehen ist. Fabian ergänzt, dass wir uns damit letztes Mal auseinander gesetzt haben und von ihnen kam, dass es nicht nötig aber möglich ist.
Benjamin wirft ein, dass er auch stellvert. Mitglied ist und auch eine Einladung bekommen hat. Theo beauftragt das Präsidium, sich mal dem Sachverhalt anzunehmen.
Es gibt keine Vorschläge.

Wir kommen zur Wahl eines Mitglieds im Medienausschuss. Theo fragt, ob es Regelungen gibt, wie es zu den Vorschlägen kommt. Nicht wirklich. Es gibt noch ein paar Unstimmigkeiten, der TOP wird erstmal nach hinten verschoben.

Wir kommen zu den Aufwandsentschädigungen. Es liegt eine Stellungnahme von Nikolas dazu vor.
Goswin berichtigt, dass er sich für eine verminderte Aufwandsentschädigung eingesetzt hat und nicht dafür, dass diese komplett eingestellt wird. Ansonsten stimmt er ihm komplett zu.
Lea stellt einen GO-Antrag auf getrennte Abstimmung. Der Antrag für Nikolas wird angenommen. Auch der Antrag für Annalena wird angenommen.

aufgeschobener TOP Wahl zum Medienausschuss 
Niclas wird gewählt und stellt sich mal kurz vor. 
Theo fragt ihn, was er – abgesehen vom bekundeten Interesse an den Medien – noch so für Kontakt zu den Medien gibt. Niclas meint, er hat bereits ein bisschen Kontakt zu einigen Leuten aus den Medien, u.a. zu Leuten aus dem Podcast, und steht deshalb schon grob im Thema drin.
Benjamin fragt, ob Niclas auch bereit wäre, sich kritisch mit den Medien auseinanderzusetzen. Er sieht grundsätzlich studentische Medien nicht als kritisch an und möchte deshalb von Benjamin wissen, was genau er meint. Benjamin meint, er würde es selbst schwierig finden, weil er auch die Medien so gut findet, dass er sie nicht groß kritisieren will (wir danken sehr!!). Dennoch könnte es sinnvoll sein, auch aus einem konstruktiven Standpunkt heraus. Niclas findet nichts grundsätzlich gut oder schlecht. Das ist thematisch abhängig.
Niclas wird gewählt.

Wir kommen zur Bestätigung der AG-Ökologie
Der Antrag wird angenommen.

Wir sind schon bei Sonstiges.
Goswin möchte das Präsidium bitten, die Schriftgröße der Namensschilder anzupassen.
Theo möchte am 18.9. 18.00 Uhr zur Fachschaftskonferenz einladen, wahrscheinlich in der Geschichte.
Yannick möchte sich bei Jonas für die Leitung der Sitzung bedanken.

Die Sitzung wird um 21.40 Uhr beendet.


Zusammen Segeln – Zusammen Lernen

Zusammen Segeln – Zusammen Lernen

Momentan sind die moritz.medien mit der South Coast Baltic Boating Rally an der Küste Polens unterwegs. Das Projekt ist EU-gefördert und soll Schiffsliebhaber*innen aller Art für die südliche Ostseeküste begeistern, die Gegend touristisch beliebt machen und dem intereuropäischen Austausch dienen.  

Heute liegt unser Boot im Naturhafen Krummin, wo wir Zuzanna Kostecka und Robert Bzdęga von der Eisenhower Foundation treffen.

Zuzanna, CEO der polnischen Stiftung, erläutert das Prinzip. Körperlich und geistig eingeschränkte Menschen sollen getreu den Stiftungsprinzipien unterstützt werden: Jeder Mensch kann Quell positiver Energie sein, wenn er dazu aktiviert wird. Das gelingt der Stiftung mit dem Verteilen von gespendeten Laptops und dem Anbieten von Segeltouren, bei denen die gemeinsame Teilnahme von Behinderten und Nicht-Behinderten für eine Überschneidung der Lebenswelten sorgt. Eingeschränkte Kinder und deren Begleitpersonen schließen sich ehrenamtlichen Skipper*innen an und verbringen einen viertägigen Trip zusammen.

Stolz an der Flaggenleine gehisst: Die Stiftungsfahne der Fundacja Eisenhowera

Einer der ehrenamtlichen Skipper*innen ist Robert Bzdęga, der in diesem Jahr zusammen mit Zuzanne bei der South Coast Baltic Boating Rally mitfährt. Robert führte eine Consulting Firma in Polen, bis er den Job an den Nagel hängte und zum Schulhobby Segeln zurückkehrte. Irgendwann erreichte ihn eine Anfrage bei sozialen Medien, ob er nicht Lust habe, mit geistig eingeschränkten Kindern zu segeln.

“Yes, of course, I said! I spent the next two days struggling with my decision, but I went there and it was a really really great experience.”

Ähnliches fühlen auch die anderen der ortserfahrenen Skipper*innen, die die Bootsführung übernehmen. Mittlerweile ist Robert Co-CEO der Eisenhower Fundation und gleichzeitig guy for everything – skipper, house keeper and cleaner.

Das Besondere an diesem Segel-Konzept ist, dass die Crew auf handelsüblichen Booten unterwegs ist, die nicht auf Rollstühle und andere Hilfsmittel angepasst sind. Die Sicherheit habe trotzdem immer Priorität, obwohl Robert zwinkernd zugibt: 10 Prozent an Bord sind Sicherheit, 10 Prozent Segeln und 80 Prozent Glücklichsein.

Nicht aufwendig umgebaut und ein besonderes Erlebnis: Dieses Mal ist die Stiftung auf der 8 Meter langen Szerszen Blue unterwegs.

Zu pathetisch und stereotyp redet Robert nicht über seine Arbeit. Aber als die Kamera verpackt ist und der Abschied naht, erzählt er:

“The special thing is, that the kids are so happy to do something they usually don’t do. And we can learn new ways of behaving and doing things together. If they don’t like you, they will show you. And if they do like you, they will, as well. And it’s not a common hug if they like you – it will last for minutes. Truly amazing.”

Der braungebrannte Segler hält uns seine Arme hin: Gänsehaut.

Die Flotille der South Coast Baltic Boating Rally vor Krummin. Bei Wind von hinten immer ganz vorn: Robert und Zuzanna auf der Szerszen Blue mit schwarzem Gennaker


Gesprächsaufzeichnung: Sophie Loebjinski, Olivia Schuster, Jonas Greiten
Bilder und Text: Jonas Greiten

Die Retterin der vergessenen Kinder

Die Retterin der vergessenen Kinder

„Bevor er hingerichtet wurde, war er ein sehr lieber Papa.“ Es sind Worte wie diese, die einen aufhorchen lassen. Ein eigenartiges Gefühl. Schwer in Worte zu fassen. Schließlich hat ihr Vater drei Menschen umgebracht. Um an dieser Stelle niemanden im Dunkeln zu lassen: Ich schreibe über eine Dokumentation namens „Chinas Schande – Die Kinder der Gehenkten“. Diese schildert das Schicksal von chinesischen Kindern deren Eltern im Gefängnis sitzen oder bereits hingerichtet wurden. Es geht aber auch um die sogenannten Sun Villages, sozusagen Kinderheime für eben diese Kinder. Sowie um die Frau, die diesen Kindern ein Zuhause gegeben hat.

Die Situation in China

In keinem Land werden so viele Menschen hingerichtet wie in China. Die genauen Zahlen sind ein Staatsgeheimnis. Doch Amnesty International geht von Tausenden Hinrichtungen jährlich aus. Sprichwörter wie „Eine Katze wirft niemals Hundewelpen“ oder der Satz „Der Sohn eines Helden ist ein Held. Und der Sohn eines faulen Eis ist selbst ein faules Ei“ (Mao Zedong), sorgen für eine Ausgrenzung der Kinder. Für viele Chines*innen ist die Schande bei Morden so groß, dass sich die Verwandten nicht mehr um die Kinder kümmern wollen. Oder sie sind schlicht zu arm, um den Kindern eine Zukunft zu bieten. Meist landen diese Kinder dann auf der Straße und müssen betteln oder stehlen, um zu überleben.

Zhang Shuqin und die Sun Villages

Das ist der Name der Frau, die im Jahre 1996 das erste Sonnendorf gegründet hat. Sie ist bis heute, mit 70 Jahren, Managerin der zehn derzeit bestehenden Sun Villages. Sie war früher selbst mal in einem Gefängnis angestellt und hat dort miterlebt, dass sich die Häftlinge große Sorgen um ihre Kinder machten. Deshalb gab sie ihren Job auf und fing an, den Kindern zu helfen. Heute besteht ihre Tätigkeit nicht nur aus Verwaltung, sondern auch besonders aus Pressearbeit und Werbung. Schließlich finanzieren sich die Dörfer nur über Spenden und die Einnahmen der von den Kindern angebauten Pflanzen sowie von ihnen gebastelten Kleinigkeiten. Spenden kann man zum Beispiel, indem man die Kosten für ein Kind übernimmt oder einen Baum finanziert, dessen Früchte dann den Kindern zugutekommen.

Was wird aus den Kindern?

Viele der Kinder leiden durch die Verbrechen ihrer Eltern oder unter dem, was sie in ihrem alten Zuhause erlebt haben. Sie sind z. B. von Epilepsie betroffen, neigen zu psychischen Störungen wie Angststörungen oder werden in der Schule ausgegrenzt. Zwar wird es mit der Zeit im Sonnendorf meistens besser und auch die Lehrer*innen geben sich Mühe, die Kinder zu integrieren, aber der Start ist schwer. Es ist immerhin ein Erfolg, dass die Kinder dort zur Schule gehen können. In China zahlt man immer noch Schulgeld. Ebenso wird ihnen der Kontakt zu ihren Eltern ermöglicht (falls diese noch leben) und Verwandte dürfen sie jederzeit besuchen. Wenn sie 18 Jahre alt sind, müssen sie ausziehen und sich um sich selbst kümmern. Denn das Ziel von Zhang Shuqin war es immer, diesen benachteiligten Kindern eine faire Chance auf ein besseres Leben zu ermöglichen. Mit Erfolg! Aus den Kindern, die damals in das Sun Village kamen, sind heute z. B. Bildhauer*innen oder Ingenieur*innen geworden. Aber auch ohne selbst berühmt zu werden, sind die Zukunftschancen der Kinder bei weitem besser, als wenn sie auf der Straße leben oder ohne Schulbildung auf dem Land arbeiten müssten.

Und warum der Artikel?

Nun, es war mir ein persönliches Anliegen auf Zhang Shuqin und die Sun Villages aufmerksam zu machen. Ich empfand die eingangs erwähnte Dokumentation als sehr bewegend und hätte nicht gedacht, dass man mich mit einem solchen Thema so berühren kann. Schließlich hat man Spendenaufrufe im Fernsehen oder leidende Menschen und Tiere schon so oft gesehen und sich trotzdem nicht viel dabei gedacht. Außerdem fühlt sich die Geschichte dieser Sonnendörfer so an, als hätte man, in absehbarer Zeit, wirklich etwas bewirkt. Als könnte man das landesweite Problem dort vielleicht wirklich lösen. Was nicht heißen soll, dass langfristige Probleme wie der Klimawandel keine Beachtung mehr verdienen. Doch für mein Glücksgefühl ist es besser, die Erfolge und Auswirkungen direkt zu sehen.

Wenn sich jetzt auch nur eine Person zum Nachdenken angeregt fühlt, sich die Doku vielleicht selbst einmal ansieht oder sich z. B. auf der Website der Sun Village Organisation selbst etwas informieren will, dann ist damit schon etwas gewonnen.

Beitragsbild: Felix Michau