Stell dir vor, es ist Sonntagmittag, du fährst nichtsahnend durch die Stadt und plötzlich läuft dir ein herrenloser Hund entgegen. 

So in etwa ist es mir mal am Wochenende passiert. Ein Freund und ich waren auf dem Weg nach Neubrandenburg und plötzlich lief da dieser herrenlose Hund aus Richtung Uniklinikum hoch zur Wolgaster Straße. 

Als Hundebesitzer*in weiß man selbst, wie qualvoll diese Momente sind, wenn der Hund plötzlich nicht mehr zu sehen ist und auch auf das Rufen des Namens hin nicht zurückkehrt. 

Wir haben also eine Vollbremsung vollzogen und sind dem kleinen Racker hinterher. Nach 20-30 Minuten war es uns möglich den Hund zu sichern. Einfach war es aber nicht und auch gefährlich, da er mehrfach die Straße überquerte.

Aber wie ist das eigentlich, wenn ich Hunde oder Katzen antreffe, die offensichtlich fehl am Platz sind?

Es gibt mehrere Anlaufstellen, an die man sich wenden kann. Vorab sei aber gesagt, dass der direkte Versuch das Tier einzufangen, vor allem wenn es scheu ist und direkt die Flucht ergreifen will, nicht immer sinnvoll ist. Im schlechtesten Fall verlässt es sofort den Sichtungsort.

In solchen Fällen ist es schon einmal wichtig die Polizei zu informieren (Tel.: 110), diese sollten euch dann sagen können, wie ihr weiter verfahren sollt. Was wir im Nachhinein erfahren haben ist z.B., dass es in Greifswald und Umgebung eine Haus- & Wildtierrettung gibt, die sich um solche Fälle kümmert. Die Polizei hat euch an diese weiterzuleiten. Darauf dürft ihr auch bestehen. Wir mussten auch etwas mehr Druck ausüben, um an die Haus- & Wildtierrettung weitergeleitet zu werden.

Wenn ihr den Ausreißer doch gesichert bekommen habt, folgt die Frage: was nun?

Wichtig ist das Ordnungsamt zu informieren, denn nur wenn der Hund dort gemeldet ist, wird bei der Übernahme an das Tierheim auch gezahlt. Ansonsten müsste das Tierheim selbst dafür aufkommen und aus Erfahrungen von Bekannten kann ich euch leider sagen, das macht unser Tierheim Greifswald nicht so gerne. 

Auch bringt es euch nichts, dort außerhalb der Öffnungszeiten anzurufen, es geht leider keiner ran, und dann auf dem Gelände selbst noch jemanden anzutreffen, scheint auch eine Sache der Unmöglichkeit. So erging es uns zumindest am besagten Sonntag. 

Ihr könnt aber auch in diesem Fall auf die Haus- & Wildtierrettung zählen, da diese auch eure Findelkinder einsammelt. Auch hier bitte erst die Polizei anrufen und euch von diesen weiterleiten lassen. Das ist einfach wichtig, da diese Menschen ehrenamtlich arbeiten.

Findet ihr Katzen, könnt ihr euch zudem beim Tierschutzbund Greifswald und Umgebung e.V. melden. Diese sind stets bemüht für Findlinge ein gutes Zuhause finden. Auch hier wird ehrenamtlich gearbeitet. In einem kleinen Artikel zum Sommerfest letztes Jahr erfahrt ihr mehr über diesen gemeinnützigen Verein. Auch moritz.tv hat an diesem Tag ein kleines Video gedreht.

Unser Fundhund konnte glücklicherweise noch am gleichen Abend zurück zu seinen Besitzern gebracht werden, da er gechipt ist und eine Tassomarke trägt.

Und das wäre die nächste Alternative. Ihr habt also den Ausreißer gesichert und stellt fest, dass am Hals des Tieres eine lesbare Tassomarke hängt. Über die Seite www.tasso.de könnt ihr die Nummer der Marke erfragen und so den*die Besitzer*in ausfindig machen. 

Es steht auch eine Nummer auf der Marke, die ihr anrufen könnt, um dort die registrierte Nummer des Tieres anzugeben. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden diese dann den*die Besitzer*in selbst darüber informieren. 

Ist der Chip nicht lesbar, könnt ihr auch eine Tierarztpraxis aufsuchen. Dazu sei aber gesagt, dass ihr dann unter Umständen für die Kosten aufkommen müsst. 

Beitragsbild: Schorle Krüger