Ganze zwei Jahre ist es her, dass man an einem Abend von einer Wohnung zur nächsten „rennen“ konnte und mit Essen und Gesprächen versorgt wurde. Nun ist es endlich wieder so weit: Nächste Woche am Donnerstag, den 18. November, veranstaltet der GrIStuF e.V. (das Greifswald International Students Festival) wieder ein Running Dinner. Und das Gute ist, du kannst dich noch bis morgen mit ein oder zwei Freund*innen zusammen anmelden.
Aber was ist das Running Dinner überhaupt?
Verschiedene Teams sind für Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise verantwortlich. Auch ihr müsst einen Gang vorbereiten. Welcher das genau sein wird, erfahrt ihr aber erst nach der Anmeldung. Wenn es Zeit für euren Gang ist, kommen zwei andere Teams zu euch nach Hause und ihr habt zwei Stunden Zeit zum Essen und Quatschen. Zu den anderen beiden Gängen „rennt“ ihr dann quer durch die Stadt, um dann bei einem anderen Team zuhause zu speisen und euch auszutauschen.
Zeitlicher Ablauf:
18 Uhr: Vorspeise
20 Uhr: Hauptspeise
22 Uhr: Nachspeise
An was ihr denken solltet
Dieses Jahr steht das Running Dinner unter dem Motto „Wasteless Heroes“, also sollte das Essen möglichst nachhaltig und frei von Verpackungsmüll sein. Aus gegebenem Anlass gibt es sogar für jedes Team 10% Rabatt beim Unverpacktladen (uver) hier in Greifswald.
Zur Anmeldung muss pro Team ein Onlineformular ausgefüllt werden. Dabei wird neben ein paar allgemeinen Angaben wie den Namen aller Teammitglieder, Angaben zu Essensvorlieben und Adresse, auch um je einen Kommentar als Gast und als Gastgeber*in und um die Angabe eines Teamnamens gebeten. Dem Team mit dem kreativsten oder witzigsten Namen wird sogar eine Überraschung versprochen.
Aus gegebenem Anlass wird außerdem erbeten, dass alle Teilnehmenden einen 2G-Status (geimpft oder genesen) nachweisen können.
Nun aber ganz viel Spaß beim Kochen, Essen und Quatschen!
Das Wichtigste auf einen Blick:
Ihr habt einen 2G-Status (seid also geimpft oder genesen); Ihr bildet ein Zweier- bis Dreierteam; Ihr meldet euch bis Sonntag, den 14.11.2021, auf rd.gristuf.org an; Von GrIStuF e.V. erfahrt ihr, wann ihr am nächsten Donnerstag wohin müsst und welchen Gang ihr kochen dürft.
Vergangenen Monat gründete sich in Greifswald die Initiative „Gemeinsam für psychische Gesundheit“. Ziel dieses gemeinnützigen Vereins soll es sein, Bürger*innen aus Greifswald und Umgebung und vor allem Betroffene und deren Angehörige mit psychotherapeutischen Institutionen und Wissenschaftler*innen zusammenzuführen, um eine gemeingesellschaftliche Verbesserung der geistigen Gesundheit zu bewirken. Im Zuge der Initiative soll nun eine Forumsreihe starten.
Psychische Gesundheit ist spätestens seit Beginn der Coronakrise ein immer relevanter werdendes Thema der heutigen Gesellschaft. Das Motto „social distancing“ ist aus Pandemieperspektive natürlich absolut richtig und wichtig, aber aus psychologischer Sicht eine Belastungsprobe für die geistige Gesundheit der Bevölkerung. Deswegen soll nun im Zuge der Initiative „Gemeinsam für psychische Gesundheit“ eine Forumsreihe stattfinden.
Die Forumsreihe stellt ein Netzwerktreffen dar, bei dem nicht nur über psychische Gesundheitheit informiert, sondern auch gemeinsam diskutiert werden kann. Zentral sind dabei die Themen Vorsorge, Behandlung, Kooperation und Vernetzung. Mehr zu der Initiative erfahrt ihr demnächst auf dem webmoritz.
Veranstaltungen:
Jeden ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr wird es in der alten Frauenklinik in Greifswald (Wollweberstraße 1-3) einen neuen wissenschaftlichen Beitrag geben. Sowohl für die Online- wie auch die Präsenzteilnahme kann man sich per Mail unter gemeinsampsychischgesund@uni-greifswald.de anmelden.
Was? „Effizient, praktikabel und akzeptiert – neue Wege in der Expositionstherapie zur Überwindung von Ängsten“ von Prof. Dr. Alfons Hamm & Dr. Jan Richter
Wann? 03.11.2021
Was? „‚Schnupperkurs‘ Psychotherapie: Einzel- und Gruppentherapien live erleben“ von Dr. Eva-Lotta Brakemeier & dem ZPP Team
Wann? 01.12.2021
Was? „‚Depri-Buddy‘ Vorstellung einer Online-Website zur Selbsthilfe von psychisch Belasteten“ von Alexander Liedtke
Wann? 05.01.2022
Was? „Die Unimedizin stellt sich vor“ von Prof. Dr. Hans J. Grabe und Team
Wann? 02.02.2022
Was? „Monitoring und Feedbacksysteme: Was bringen Sie Patient*innen und Praktiker*innen?“ von Dr. Tim Kaiser und M.Sc. Selin Demir
Wann? 02.03.2022
Was? „Citizen Science in Greifswald: Wie können sich interessierte Laien bei der Förderung der psychischen Gesundheit einbringen?“ von Prof. Dr. Mazda Adli
Wann? 04.05.2022
Beitragsbild: Initiative Gemeinsam für psychische Gesundheit
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
von Annica Brommann, Maret Becker und Nina Jungierek
Im Kunstkubus CUBIC könnt ihr ab sofort eine Installation von Martyna Kabulksa unter dem Titel „harmony people“ bewundern.
„Die Vielfalt barrierearmen Lesens“ ist eine Ausstellung der dzb lesen und kann in der Stadtbibliothek besucht werden.
Im BioTechnikum könnt ihr (von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 15:30 Uhr und Freitag zwischen 8 und 15 Uhr) außerdem die Ausstellung „Wenn die Kinder Segeln gehen“ von Nils-Olaf Hübner besuchen.
Unter dem Titel „Blumen, Seide und mehr“ zeigt die Künstlerin Nadja Klüter im Pommernhus ihre Kreativität auf Seide.
Im PKBkunstLaden könnt ihr zurzeit die Ausstellung „Urbane Geschichten“ des Künstlers Burkhard Szymanski immer Freitag und Samstag zwischen 11 und 16 Uhr besuchen.
Jeden Dienstag und Donnerstag findet in der Kabutze von 14 bis 18 Uhr das „Nähen für Alle!“statt.
DieAusstellung „CAPRICCIO“ des Kunstvereins ART 7 könnt ihr im St. Spiritus immer von Montag bis Freitag zwischen 12 und 17 Uhr anschauen gehen. Der Eintritt ist frei.
Noch bis Mitte November sind die Ergebnisse einer Kooperation des Greifswalder Dalman-Instituts mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin im Rahmen des bundesweiten Themenjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – als „Ausstellung to go“ in der Stadtbibliothek Greifswald zu sehen.
In Wieck findet derzeit eine Open-Air-Ausstellung unter dem Titel „Die letzten ihrer Zunft“ statt, in der Fotografien von Franz Bischof und Jan Kuchenberger die letzten im Hauptberuf tätigen Fischer*innen der deutschen Ostseeküste zeigen.
Wo? STRAZE, nach Anmeldung über dieses Formular, oder online im virtuellen Hörsaal des Krupp-Kollegs
Neuigkeiten
Am 31. Oktober hatte das Schnelltestzentrum in der Alten Mensa zum letzten Mal geöffnet. Alle Schnelltestzentren in Greifswald sind nun geschlossen. Wer einen Schnelltest braucht, kann den in der Uni Medizin machen lassen.
Der Tierpark bleibt bis auf weiteres aufgrund des Ausbruchs der Vogelpest geschlossen. Das Restaurant hat weiterhin geöffnet.
Achtung! In MV kann bei Veranstaltungen, in der Gastronomie und im Einzelhandel die 2G-Regel gelten. Es gibt dann für Besucher*innen weniger Einschränkungen, Maskenpflicht und Kontaktverfolgung fallen weg und es dürfen mehr Personen in das Restaurant/Konzert. Die 2G-Regel einzuführen, steht den Veranstalter*innen offen.
Die 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierung liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zurzeit bei 0,8 (Stand: 29.10.2021). Damit steht der Landkreis auf Stufe 2 – gelb. Der Wert richtet sich nach einer neuen Corona-Ampel, die in MV gilt. Dabei ist die Hospitalisierung entscheidend, im zweiten Schritt wird auf die Infektionszahlen geschaut und danach auf die ITS-Auslastung.
Für die Gremienwahlen der Studierendenschaft im Januar nächsten Jahres werden wieder Mitglieder für den Wahlausschuss und den Wahlprüfungsausschuss gesucht. Alles Weitere findet ihr in einer Mail des AStA-Vorsitzenden vom 26.10. in eurem Uni-Mailpostfach.
Auf dieser Uni-Website könnt ihr die Selbstlernplätze der Universität einsehen und euch bei Bedarf anmelden.
Gemeinsam mit weiteren ostdeutschen Studierendenwerken findet ein Videowettbewerb statt, für den ab diesem Montag Videos eingereicht werden können. Gesucht werden kreative, kurze, knackige Videos (ca. 1 Minute), die sich mit dem Thema „Aussichten… Wie stellst du dir dein Studierendenwerk der Zukunft vor?“ auseinandersetzen. Von Platz 1 bis Platz 10 sind zwischen 100 und 500 € zu gewinnen. Alle weiteren Infos findet ihr hier.
Ein internationales Forschungskonsortium unter Beteiligung Greifswalder Ökonom*innen forscht zur Krebsfrüherkennung in Entwicklungsländern. Dadurch soll ein entscheidender Beitrag zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs in diesen Ländern geleistet werden.
Für das Forschungsprojekt „Herrenhäuser des Ostseeraums“ des Casper-David-Friedrich-Instituts wurden erste Testmessungen durchgeführt. Mit dem Bodenradar sollen Erkenntnisse über längst zerstörte Herrenhäuser geliefert werden.
Prof. Dr. Klaus Pinkau, Ehrendoktor der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Greifswald, ist mit 91 Jahren verstorben. Auf der Website der Universität ist ein Nachruf erschienen.
Altigkeiten
Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin, Termine können über 03834/86-5478 vereinbart werden.
Auf den letzten StuPa-Sitzungen konnten sich noch keine Interessierten für folgende AStA-Referate finden: Das Referat für politische Bildung und Antifaschismus und das Referat für Fachschaftsfinanzen. Die Referatsbeschreibungen findet ihr im Studierendenportal oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Der Jugendbereich der Stadtbibliothek Greifswald wird derzeit umgestaltet. Dabei wird nicht nur die Beleuchtung erneuert, sondern es werden auch viele Grünpflanzen in die Gestaltung mit einbezogen. Außerdem hat die Stadtbibliothek die Auswahl an Büchern für Jugendliche zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz erweitert.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Die Uni bietet fortan einen Babysitter*innenpool an. Die neuen familienfreundlichen Angebote der Uni könnt ihr hier nachlesen.
Über den Hochschulsport können Universitätsangehörige mit Kindern den Sportraum der Fallada-Str. 1 kostenlos nutzen. Auf der Website des Hochschulsports könnt ihr den Raum in einer für euch passenden Zeit buchen.
DerGreifswalder Jugendstadtplan, welcher von und für Jugendliche konzipiert wurde, bietet einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Einrichtungen der Region.
Ein kleines heads-up für alle aufmerksamen web.woche.leser*innen: Die web.woche vom 08. bis 14. November fällt aus! Die Woche danach sind wir wieder mit einer vollgepackten web.woche für euch da 🙂
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Friedhöfe verbindet man vor allem mit einer Sache – mit dem Tod. Doch wenn man einmal genauer hinsieht, bemerkt man, wie viel Leben in so einem Ort steckt. Genau das habe ich bei einer Führung auf dem Neuen Friedhof getan.
Wobei von neu heute eigentlich auch nicht mehr die Rede sein kann. Der Friedhof in der Fettenvorstadt wurde 1864 eröffnet, da auf dem Alten Friedhof nicht mehr genug Platz war. Und Platz brauchte man damals – so viel, dass der Friedhof mehrmals erweitert werden musste, bis die heutige Größe von 23,1 Hektar erreicht war. Die Vorhaben, noch die in Richtung Wackerow angrenzenden Ryckwiesen zu integrieren, wurden dann nicht mehr umgesetzt. Zum Glück, meint Jens Niebuhr, der für den Friedhof zuständige Gärtnermeister. Er hat so schon genug zu tun. Und Platz ist heute ohnehin im Überfluss vorhanden. Nicht, dass weniger Menschen sterben würden, es ist nur so, dass sich die Vorlieben geändert haben: Statt einzelnen Gräbern werden oft Urnenplätze in Gemeinschaftsanlagen gewählt, die sind einfacher zu pflegen. Für den Friedhof ein echtes Problem: Hier steht das einzige Krematorium Vorpommerns. Kein Wunder also, dass dort gerade zur Weihnachtszeit Hochbetrieb herrscht, wenn besonders viele alte Menschen sterben.
Nun sollte in diesem Text ja eigentlich mehr vom Leben als vom Tod die Rede sein. Auch davon ist hier reichlich vorhanden, wie in fast jedem Park – denn das ist ein Friedhof ja im Grunde genommen. Dieser ist sogar ein ganz besonderer: Das Gelände ist wie die Gebäude denkmalgeschützt. Das bedeutet für Niebuhr, dass er sich in vielem daran orientieren muss, wie der Friedhof früher einmal aussah. Hier war eine Säuleneichenallee? Dann muss da wieder eine hin! Diese Buchsbäume standen schon auf den alten Fotos vorm Krematorium? Dann müssen sie auch dort bleiben! Einen gewissen Gestaltungsspielraum hat er aber doch, und so kommt es, dass es eine erstaunliche Vielfalt an Bäumen und Sträuchern zu entdecken gibt. Pflanzen wie Urweltmammutbaum und Strauchkastanie, teils eine Art Reisemitbringsel, teils vom Arboretum gestiftet. Ähnlich wie dort sind viele davon mit Namenstafeln versehen – ein Projekt Niebuhrs, daraus soll einmal ein Lehrpfad werden. Es sei ihm wichtig, den Menschen ein Auge für die Natur des Friedhofs zu öffnen, meint er. Daher wird auch im Schaukasten monatlich ein Baum vorgestellt, daneben sind Vogelzeichnungen einer Mitarbeiterin zu sehen.
Und tatsächlich, wenn man einmal darauf achtet, dann hört man Vögel zwitschern, sieht man Libellen fliegen und Pilze wachsen. Warum sich nicht mit ihnen auf einem Friedhof beschäftigen? Das Angebot ist schließlich da. Bis zu einem gewissen Punkt zumindest. Denn längst nicht alle besonderen Bäume haben ein Schild bekommen. Aus gutem Grund: Es soll bloß niemand auf die Idee kommen, es könne sich hier um etwas Besonderes handeln. Dann kann es nämlich passieren, dass die Pflanzen ganz schnell verschwunden sind. Einen Strauch musste Niebuhr drei Mal pflanzen – beim dritten Mal bekam er eine Bodenverankerung. Den kann so leicht keine*r mehr ausgraben. Irgendwie bestürzend zu hören, dass solche Maßnahmen nötig sind. Die Fichten im hinteren Teil des Friedhofs werden teilweise absichtlich asymmetrisch geschnitten – nicht etwa von Friedhofsschänder*innen, sondern vom Gartenteam. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass Menschen sie als Christbäume mitnehmen.
Wenn Niebuhr solche Geschichten erzählt, wirkt er verärgert bis resigniert. Man macht schon einiges mit, wenn man sich um so einen Friedhof kümmert. Viele Geschichten sind aber auch einfach nur unterhaltsam. Einmal hat er in einem Behälter für verrottbare Abfälle einen Schuhkarton gefunden. Darin: Ein toter Hamster. Niebuhr lacht. „Wenigstens wurde hier richtig getrennt“.
Zwei Dinge haben all diese Erzählungen gemeinsam: Es sind Geschichten für die Lebenden. Und sie sorgen dafür, dass es hier garantiert nicht langweilig wird.
Seit über einem Jahr lebe ich nun schon in Greifswald. Ich bin keine frisch Zugezogene mehr. Die Großstadt, die ich für Greifswald verlassen habe, kommt mir sehr weit entfernt vor. Heute weiß ich, dass in Greifswald alles kleiner, ruhiger und nahbarer ist. Die Stadt ist eine kleine Idylle. Aber gefällt mir diese Idylle, wo alles so perfekt zu sein scheint?
Vor genau einem Jahr schrieb ich den Artikel „Eine kleine Review zu meinem neuen Heimathafen Greifswald“. Das scheint so lange her, aber auch gerade erst wie gestern. Nun schreibe ich auch schon seit einem Jahr für den webmoritz.. Wie erging es mir in diesem einen Jahr? Konnte sich Greifswald als mein neuer Heimathafen bewähren? Blieben meine Freundschaften erhalten? Und wie lief das digitale Semester für mich? Was bedeutet mir heute die Stadt, die mir vor einem Jahr noch fremd war?
Die Erstiwoche der anderen
Sehnsüchtig beobachte ich das Treiben am Hafen und auf dem Markt. Dort sind so viele (vor allem junge) Menschen. Menschen, die jetzt ihr Studium beginnen werden. Menschen, die eine ,,richtige“ Erstiwoche erleben dürfen. Ganz ehrlich, ich bin schon etwas (sehr) neidisch. Sie scheinen alle so aufgeregt und glücklich zu sein, dass sie ein neues Kapitel ihres Lebens aufschlagen können. Okay, vielleicht liegt das auch an dem bereits getrunkenen Alkohol, dass alle so glücklich wirken. Der Schein trügt oft.
Aber warum bin ich eigentlich so neidisch auf die Neuankömmlinge?! Vor einem Jahr schrieb ich in meinem Artikel:
,,Sie wurde ganz verantwortungsvoll an die Corona-Maßnahmen angepasst: Alkoholverbot, Masken tragen bei den Veranstaltungen, sich für diese vorher anmelden oder sie online wahrnehmen.“
Das hat die Stimmung damals etwas gedämpft. Aber der eigentliche Grund, warum ich neidisch bin, ist, dass alle so viele Kontakte knüpfen können. Klar, das konnte ich auch. Aber halt in einer abgeschwächten Form. Die Erstis scheinen alle so freudig erregt und das beneide ich.
Dort studieren, wo andere Urlaub machen
Diesen Spruch lese ich so oft. Sowohl in der Stadt, als auch in der Uni. Und jedes Mal stolpere ich darüber. Denn ich verstehe nicht, warum Leute hier Urlaub machen wollen?! Die Innenstadt ist wunderschön, das Fischerdorf Wieck und die Klosterruine Eldena auch. Einen Tages- oder Wochenendtrip würde ich auch vorschlagen, aber war es das nicht im Grunde schon?! Vor einem Jahr schrieb ich:
Die Universität formt die Stadt. Die Stadt formt wiederum das Leben der Studierenden. Ein ewiger Kreislauf, den niemand durchbrechen kann. (…) Die Gebäude der Universität und die Stadt bilden eine wunderschöne Symbiose.
Dem würde ich auch heute noch zustimmen. Aber genau das stört mich manchmal. Es ist meistens sehr voll in der Innenstadt. Ältere Menschen, die die Cafés besetzen, Studierende, die von dem einen zum nächsten Seminar hetzen, Kinder, die von der Schule kommen und Tourist*innen, die große Gruppen bilden. Na ja, ich lebe dort, wo andere Urlaub machen.
Mein erstes Winter- und Sommersemester: Freizeit, Spaß und Spiel adé
Ich studiere jetzt. Das schon seit einem ganzen Jahr. Vor allem während des ersten Semesters war ich maßlos davon überfordert. Hobbys, die kamen viel zu kurz. Ich stand eine Zeit lang jeden Morgen um 5 Uhr auf, um all meine Aufgaben für die Uni zu schaffen.
Das Wintersemester begann noch ein wenig im Präsenz-Unterricht. Das Sommersemester endete rein digital. Und heute? Heute bin ich davon überfordert, so viele Menschen in einem Raum zu sehen. Am liebsten würde ich wegrennen. Manchmal habe ich ein wenig Angst vor den ganzen Leuten, die wieder Augenkontakt mit mir aufbauen können.
Sowohl mit dem Fahrrad, dem Domcenter als auch dem Küstenkind konnte ich mich noch nicht so recht anfreunden.Trotz meiner fehlenden Liebe zum Rad, bin ich nicht auf der Stelle stehengeblieben. Die erste eigene Wohnung, eine Beziehung, ein Jahr webmoritz. und einen Job mehr sind dazu gekommen.
Alte Freundschaften
,,Ich bin zufrieden und dankbar für diejenigen, die jetzt ein Teil meines Lebens sind, die ich hier durch die Universität gefunden habe oder auch Freund*innen, die ich aus der Heimat mitbringen konnte.“
Dem kann ich nur zustimmen. Um ehrlich zu sein, viele neue Freundschaften sind nach dem ersten Monat auch nicht mehr dazu gekommen. Manche Freundschaften sind enger geworden, andere sind auseinandergedriftet. Und wiederum andere könnten durch die Präsenz-Lehre wieder stärker werden.
Mein Fazit zu einem Jahr Heimathafen
Diese Review ist eindeutig kritischer und weniger positiv geworden als der Artikel von vor einem Jahr. Ich kann Greifswald und das Studium bloß nicht mehr durch die Rosa-Rote-Brille sehen. Heute fallen mir Fehler an der Stadt auf, die ich damals nicht sah. Jedoch finde ich das überhaupt nicht schlimm, denn mein Zuhause ist Greifswald. Manchmal ist mir hier alles zu eng und zu viel. An anderen Tag ist es mir zu weit und zu wenig. Und ab und zu ist einfach alles genau richtig, so wie es ist. Hier habe ich meine Freunde und die Universität. Vielleicht denke ich in ein paar Jahren, dass Greifswald nicht mehr der Ort ist, an dem ich mich angekommen fühle. Aber dann ziehe ich weiter. Und das fände ich okay. Denn heute bin ich hier, hier in Greifswald. Und diese kleine Idylle mag ich sehr gerne.
PS: Falls ihr den Artikel schon kritisch fandet, hört mich mal über meine Geburtsstadt lästern ;).
Auf dem ersten Regionalmarkt letzten Samstag war wirklich für jede*n etwas dabei! Von 8 bis 13 Uhr boten am 16.10.2021 auf dem Greifswalder Marktplatz verschiedene Lebensmittelhersteller*innen aus der Region Vorpommern Ihre Produkte an. Die eigentlich angedachte Regionalproduktmesse konnte aufgrund von Corona nicht wie gewohnt im Pommerschen Landesmuseum stattfinden, weswegen der Regionalmarkt ins Leben gerufen wurde.
Die Highlights
Für alle Käse-Fans war bestens gesorgt, wobei die mobile Käserei sicherlich ein Highlight war, da man dort bei der Herstellung von Käse zusehen konnte. Des Weiteren konnte man auf dem Markt riesige Käseblöcke bestaunen. Bei den Fleischständen sprangen einem vor allem die vielen Wild-Spezialitäten ins Auge. So gab es beispielsweise Wild- und Hirschsalami oder auch Hirsch-Knacker. Auch alle Liebhaber*innen von Brotaufstrich wurden hier fündig, und zwar nicht nur mit herkömmlichen Aufstrichen, sondern auch mit Besonderheiten wie schwarzen Nüsse von Natürlich Büttners aus Greifswald. Für alle Senf-Fans war die Senfmühle Schlemmin sicherlich ein Highlight. Außerdem konnte man einer Frau beim Wolle spinnen zusehen.
Aber man hat nicht nur Produkte gefunden, nach denen man gesucht hat, sondern man wurde auch überrascht. So gab es zum Beispiel verschiedene Probiotika aus Stralsund, Speckmarmelade von Natürlich Büttners, und sogar Eis konnte man zu dieser Jahreszeit von Bodden Landeis probieren. Wer Durst oder Hunger bekommen sollte, für den war auch gesorgt. Passend zur Jahreszeit konnte man beispielsweise einen Pumpkin Spice Latte trinken.
Wer diesen Regionalmarkt verpasst hat, sollte, falls es wieder einen Regionalmarkt geben wird, beim nächsten Mal auf jeden Fall vorbeischauen und sich von den verschiedenen Leckereien überraschen lassen.