Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.
Uni & Wissenschaft
VERANSTALTUNGEN
Was? Ordentliche AStA-Sitzung
Wann? Montag, 21. September 2020, 20 Uhr c.t.
Wo? Rubenowstraße 1, Hörsaal 1
Was wird besprochen? Unter anderem alles rund um die Erstiwochen, das Tüten-Packen sowie der Markt der Möglichkeiten und die 24h-Vorlesung.
Anmeldung? Über die Terminauswahl in der Abstimmung auf Moodle.
NEUIGKEITEN
Einige FSRs haben aufgrund der Schwierigkeiten des Studiums in der Coronapandemie einen Brief an die Rektorin verfasst. Diesen und die Antwort könnt ihr im Studierendenportal einsehen.
Das Kabinett hat eine Verlängerung der Regelstudienzeit in Mecklenburg-Vorpommern beschlossen! Einen Artikel auf dem webmoritz. findet ihr hier. Die Entscheidung des Landtages werden wir in der nächsten web.woche verkünden.
Die Universität Greifswald hat zusammen mit der Universität Augsburg und der PENNY Markt GmbH die wahren Kosten von Lebensmitteln ermittelt. Einen Artikel zu den Ergebnissen findet ihr bald hier auf dem webmoritz.
Am 16. September hat der Senat getagt. Was dabei besprochen und beschlossen wurde, könnt ihr hier nachlesen.
Dr. Frances Hofrichter hat mit Kolleginnen von finnischen Universitäten eine Studie zum schulischen Wohlbefinden durchgeführt. Demnach wirken sich eine höhere Widerstandsfähigkeit und höhere Zufriedenheit positiv auf die schulischen Leistungen, die Motivation und die Lernprozesse aus.
Die Öffnungszeiten des AStAs wurden erweitert. Ihr könnt nun also wieder persönlich vorbeischauen: Mo-Do 10-12 Uhr und zusätzlich Di 14-16 Uhr.
Zwar ist der AStA fast vollständig besetzt, aber einige Ämter sind noch immer zu übernehmen. Schaut doch hier vorbei, ob euch etwas davon interessiert.
Wann? Donnerstag, 24. September 2020, 14 bis 15.30 Uhr
Wo? Casper-David-Friedrich-Zentrum, Greifswald
Anmeldung? Anmeldung immer Dienstag bis Sonntag jeweils zwischen 11 und 17 Uhr telefonisch oder persönlich im Caspar-David-Friedrich-Zentrum, oder jederzeit per E-Mail an zentrum@caspar-david-friedrich-gesellschaft.de
Wann? Samstag und Sonntag, 26. und 27. September 2020, jeweils von 10 bis 17 Uhr
Wo?Schloss Ludwigsburg, mit Fahrrad 50 Minuten und mit Auto 20 Min von Greifswald entfernt
NEUIGKEITEN
Die ROSA öffnet ihre Türen für euch von Mittwoch bis Samstag (23. bis 26. September) von jeweils 21 bis 2 Uhr.
Das Freizeitbad Greifswald hat wieder geöffnet. Die Duschen dürfen wegen der neuen Hygieneregeln allerdings nur vor dem Baden benutzt werden. Im Kassen- und Umkleidebereich herrscht Maskenpflicht. Die Saunalandschaft ist auch wieder nutzbar, allerdings finden keine Aufgüsse statt. Die Dampfsauna und Infrarot-Kabine bleiben vorerst geschlossen.
Vom 19. September bis zum 10. Oktober findet das Usedomer Musikfestival statt, welches dieses Jahr unter dem Motto Norwegen steht. Mehr Informationen und Karten gibt es hier.
Wann? Vom Dienstag bis Samstag, 22. bis 26. September 2020, zu verschiedenen Uhrzeiten
Wo? An einem DemokraTisch deiner Wahl, bereitgestellt von angemeldeten Gastgeber*innen
Noch was? Alles zur Anmeldung und welche Themen bei den DemokraTischen in dieser Woche diskutiert werden sollen, findet ihr auf der Website der Partnerschaft für Demokratie Greifswald.
Wann? Freitag, 25. September 2020, 15 bis 18 Uhr und Samstag, 26. September 2020, 10 bis 15 Uhr
Wo? ComputerSpielSchule Greifswald, Jugendzentrum klex in der Langen Straße 14
Kosten? Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung? Da die Anzahl der Computer auf 15 begrenzt ist, wird darum gebeten, eure Kinder vorher unter zusammen@pek.de anzumelden.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.
Uni & Wissenschaft
VERANSTALTUNGEN
Was? 7. ordentliche StuPa-Sitzung
Wann? Dienstag, 15. September 2020, 20 Uhr c.t.
Wo? ELP 6, Hörsaal 3/4
Was wird besprochen? Unter anderem AStA-Wahlen sowie mehrere Satzungsänderungsanträge. Zur gesamten vorläufigen TO gelangt ihr hier.
Was? Sitzung der FSK
Wann? Mittwoch, 16. September 2020, 18 Uhr c.t.
Wo? Hörsaal der Wirtschaftswissenschaften, Friedrich-Löffler-Straße 70
Was wird besprochen? Vor allem alles rund um die Erstiwochen (wie etwa das Hygienekonzept) sowie der Bericht zum Treffen mit der Rektorin.
NEUIGKEITEN
Die Regelstudienzeit in Mecklenburg-Vorpommern wurde um ein Semester verlängert! Einen Artikel auf dem webmoritz. findet ihr hier.
Die Öffnungszeiten des AStAs wurden erweitert. Ihr könnt nun also wieder persönlich vorbeischauen: Mo-Do 10-12 und zusätzlich Di 14-16 Uhr.
Zwar ist der AStA fast vollständig besetzt, aber einige Ämter sind noch immer zu übernehmen. Schaut doch hier vorbei, ob euch etwas davon interessiert.
Vom 21. September bis zum 02. Oktober werden die Mathe-Vorkurse für die Studiengänge B.Sc. Mathematik, B.Sc. Biomathematik, B.Sc. Mathematik mit Informatik und Lehramt Mathematik stattfinden.
Anmeldung? Dienstag bis Sonntag, jeweils zwischen 11 und 17 Uhr, telefonisch oder persönlich im Caspar-David-Friedrich-Zentrum oder per E-Mail unter zentrum@caspar-david-friedrich-gesellschaft.de
Preise? 8 Euro, ermäßigt 6 Euro, Kinder bis 12 Jahre frei
Noch was? Die üblichen Abstandsregelungen und Maskenpflicht gelten.
Am Donnerstag, den 17. September, heißt es wieder Sommershopping. Dies ist der letzte Termin, an dem viele Geschäfte in der Innenstadt bis 21 Uhr geöffnet haben.
Die ROSA öffnet ihre Türen für euch von Mittwoch bis Samstag (16. bis 19. September) von jeweils 21 bis 2 Uhr.
Das Freizeitbad Greifswald hat wieder geöffnet. Die Duschen dürfen wegen der neuen Hygieneregeln allerdings nur vor dem Baden benutzt werden. Im Kassen- und Umkleidebereich herrscht Maskenpflicht. Die Saunalandschaft ist ab dem 17. September wieder nutzbar. Die Dampfsauna und die Infrarot-Kabine bleiben allerdings vorerst geschlossen. Aufgüsse finden ebenso nicht statt.
Vom 19. September bis 10. Oktober findet das Usedomer Musikfestival statt, welches dieses Jahr unter dem Motto Norwegen steht. Mehr Informationen und Karten gibt es hier.
Region & Politik
VERANSTALTUNGEN
Was? Vorstellung des Internetportals „Klarschiff“ durch das Rechtsamt
Wann? Montag, 14. September, 13 bis 15 Uhr.
Wo? Auf dem Marktplatz
Was ist noch wichtig? Über dieses Portal können die Bürger*innen ihre Anliegen online an die Stadtverwaltung melden. Ein Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht.
Was?Ein Gespräch über Alltagsignoranz
Wann? Dienstag, 15. September, 12 bis 15 Uhr.
Wo? Am Bus-Umsteigeplatz am Südbahnhof
Was ist noch wichtig? Es laden ein: die Familien- und Seniorenbeauftragte Ines Gömer sowie die Beauftragte für Gleichstellung und Bürger*innenbeteiligung, Claudia Kowalzyck. Ein Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht.
Was? Diskussion über das Thema „Das Internet hat immer Recht?!“
Was noch? Die Partnerschaft für Demokratie begleitet und dokumentiert die Gesprächsrunden anonym, um sie an die Stadtverwaltung und die Politik weiterzuleiten. Ein Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht. Weitere Infos findet ihr hier.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Vor drei Tagen wiesen verschiedene Organisationen mit einer Protestaktion auf die katastrophale Lage in Moria, dem Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Lesbos, hin. 13.000 leere Stühle wurden vor dem Bundestag aufgestellt, um zu zeigen: Wir haben Platz für 13.000 Menschen.
13.000 Stühle entsprechen ungefähr der Zahl an Menschen, die in Moria Schutz gesucht haben. 2.800 entspricht der Zahl, für die das Camp ursprünglich ausgelegt war. Die Menschen, die größtenteils aus Afghanistan, Pakistan, Syrien und dem Irak kommen, lebten dort unter katastrophalen Bedingungen. Die Versorgung war schlecht, mehrere Menschen hatten sich mit dem Coronavirus infiziert und das Camp wurde unter Quarantäne gestellt. Zuletzt gab es Ausschreitungen im Camp. In der Nacht zum 09.09. brach in Moria schließlich ein Großbrand aus und zerstörte das Lager fast vollständig. Derzeit wird von Brandstiftung ausgegangen. Bisher wurden keine Todesopfer bestätigt, doch die Menschen mussten in die umliegenden Wälder oder auf die Straßen flüchten.
Anlässlich des Großbrandes fanden gestern Abend in mehren deutschen Städten Demonstrationen statt. Die Forderungen: sofortige Evakuierung des Camps und Aufnahme der Flüchtlinge. Auch die Greifswalder Organisation Greifswald Hilft rief gestern spontan zu einer Demonstration auf. Um 18 Uhr versammelten sich circa 100 Menschen, um den obdachlosen Geflüchteten Solidarität zu zeigen. In der zwanzigminütigen Sitzwache in der Langen Straße forderten sie friedlich: „Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für alle und auf Dauer“, Lager evakuieren, leave no one behind!
Am Donnerstag, den 10. September 2020, wird zum ersten Mal in ganz Deutschland der Zivil- und Katastrophenschutz erprobt. Dazu gehören jegliche Warnmöglichkeiten für die Bevölkerung, die um 11 Uhr vormittags getestet werden: Sirenen ertönen, Rundfunkanstalten unterbrechen ihre Sendungen, Warn-Apps wie NINA oder KATWARN schlagen Alarm und auch Anzeigen auf den sozialen Medien oder digitalen Werbetafeln können erscheinen. Durchgeführt wird das Ganze von Bund und Ländern, die in Absprache mit den Kommunen eine Probewarnung an alle Warnmultiplikatoren verschicken. Der bundesweite Warntag soll fortan jedes Jahr am zweiten Donnerstag des Septembers durchgeführt werden.
Hintergrund des Ganzen ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für Szenarien wie Naturgefahren, Betriebsunfälle, Versorgungsausfälle oder auch für das Auftreten von Krankheitserregern. Mit dem Austesten der Warnsignale kann der Ablauf zunächst einmal erprobt und bekannt gemacht werden, wodurch auch die Selbstschutzfähigkeit der Bevölkerung erhöht wird.
In Greifswald wird sich dies vor allem auf digitalem Wege zeigen: Um 11 Uhr wird es sowohl Informationen auf der Internetseite der Stadt, als auch bei Facebook, Instagram und sogar von dem Twitter-Account der Feuerwehr geben.
Wer selbst oder im Umfeld Haustiere hat, die lärmsensibel reagieren, sollte bestenfalls in der Nähe sein, falls die jeweilige Kommune die Sirenen heulen lässt und die Tiere Beruhigung brauchen. Hier könnt ihr mehr zu den Warnmöglichkeiten der einzelnen Länder nachlesen.
Übrigens: Zum Warnen ertönen die Sirenen bundesweit als einminütiger auf- und abschwellender Heulton, zur Entwarnung gibt es einen einminütigen Dauerton.
Hier findet ihr noch ein paar Links für weitere Informationen über Warnungen und Möglichkeiten des Selbstschutzes:
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.
Was? VoCo-Road-Show (Vorpommern Connect – Nachhaltige Stadt-Land-Wertschöpfungsketten bewerten und gestalten)
Wann? Dienstag, 08. September 2020, 18 bis 20 Uhr
Wo? Anklam, Kantine Klex
Was umfasst das Projekt? Die Stadt-Land-Beziehungen in der Region Vorpommern mit den Städten Greifswald und Stralsund sollen verbessert, Konflikte reduziert und Entwicklungspotenziale erschlossen werden.
Es ist höchste Zeit eure Erst- bzw. Wiederholungsanträge für BAföG zu stellen, damit diese noch rechtzeitig bearbeitet werden können und ihr eurer Geld ab Oktober erhaltet. Mehr Infos gibt es auf der Seite des Studierendenwerks.
Die individuelle Regelstudienzeit in MV soll wegen der Coronapandemie um ein Semester verlängert werden. Sobald die Entscheidung gefallen ist, findet ihr hier einen Artikel dazu.
Die Bewerbungsfrist für internationale Doktorand*innen für das DAAD-STIBET-Stipendium des International Office läuft noch bis zum 09. September.
Falls ihr es noch nicht mitbekommen haben solltet – dank der FSRs und des Einsatzes von Prof. Dr. Buchstein in der Politikwissenschaft wurden die Hausarbeitsfristen verlängert: in der Germanistik auf den 14., in der KoWi und PoWi auf den 15. und in der Geschichte auf den 30. September.
Zwar ist der AStA fast vollständig besetzt, aber einige Ämter sind noch immer zu übernehmen. Schaut doch hier vorbei, ob euch etwas davon interessiert.
Karten? Einige Restkarten können noch online oder direkt an der Theaterkasse erworben werden.
Noch etwas? Es gelten die bekannten Abstands- und Hygienevorschriften inklusive Maskenpflicht im gesamten Haus.
NEUIGKEITEN
Am Donnerstag, den 10. September, heißt es wieder Sommershopping. Noch bis einschließlich 17. September haben viele Geschäfte in der Innenstadt immer donnerstags bis 21 Uhr geöffnet.
Die ROSA öffnet ihre Türen für euch von Mittwoch bis Samstag (09.-12. September) von jeweils 21 bis 2 Uhr.
Das Freizeitbad Greifswald hat wieder geöffnet. Die Duschen dürfen wegen der neuen Hygieneregeln allerdings nur vor dem Baden benutzt werden. Im Kassen- und Umkleidebereich herrscht Maskenpflicht. Die Saunalandschaft ist wegen fortschreitender Umbauarbeiten noch nicht nutzbar.
Was passiert denn da? um 11 Uhr werden Warnapps wie „NINA“ oder „KATWARN“ piepen, Funkhäuser ihren Dienst unterbrechen und in Sozialen Medien Probewarnungen erscheinen. Das Ziel ist dabei die Sensibilisierung der Bevölkerung und den Menschen die verfügbaren Warnmittel zu präsentieren.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Obwohl inzwischen fast ein Dreivierteljahr vergangen ist, seitdem das Wort „Coronavirus“ unsere Schlagzeilen prägt, sind die Pandemie und die damit einhergehenden Konsequenzen immer noch allgegenwärtig. Vor allem kleine Unternehmen und Betriebe bekommen die Auswirkungen zu spüren. So auch das Greifswalder Küstenkind: Das Café, das Anfang 2018 von den Studentinnen Debora und Samin eröffnet wurde, hatte sich zu einem Treffpunkt für Studierende etabliert, um gemütlich einen Kaffee zu trinken und das Treiben auf der Langen Straße zu beobachten. Und dann plötzlich: Ladenschließung, Lockdown, Lieferservice. Wir haben beim Café Küstenkind nachgehakt, wie sie auf die Pandemie reagiert haben und wie sie heute mit der Situation umgehen. Das Gespräch mit Samin lest ihr hier.
moritz.medien: Am 22. März 2020 mussten offiziell alle Gastronomiebetriebe in Deutschland schließen. Wie lief das bei euch?
Samin: Wir haben ein bisschen früher geschlossen. Wir haben zwar versucht, alle Regelungen einzuhalten, die veröffentlicht wurden, aber der Druck auf Instagram war sehr hoch. Das ist völlig okay, aber das war das erste Mal, dass wir mit äußerem Druck konfrontiert wurden. Wir haben dann beschlossen, zu schließen, auch wenn das für uns mit Verlusten einherging.
m.m: Man hat in den umliegenden Ländern ja schon die verschiedenen Reaktionen auf das Virus beobachten können. Trotzdem haben einige Gastronomiebetriebe nicht mit der Schließung gerechnet. Inwiefern wart ihr auf die Schließung vorbereitet?
Samin: Das kam schon völlig aus dem Nichts. Der Montag war schon ein bisschen leer, da haben wir uns gedacht: „Wie wird das jetzt in der nächsten Zeit? Schaffen wir das jetzt von den Umsätzen, wenn das so ruhig bleibt?“ Am Dienstag (17. März, Anm. d. Red.) haben wir noch einen halben Tag gemacht und dann haben wir entschieden, dass das überhaupt keinen Sinn macht und haben zugemacht.
m.m: Wie war euer Vorgehen nach der Schließung?
Samin: Erst dachten wir, wir lassen einfach geschlossen. Wir arbeiten sowieso sehr viel, haben ein Studium nebenbei. Wir haben uns gedacht, vielleicht ist das jetzt mal die Möglichkeit, runterzufahren und auch mal was für einen selbst zu tun.
Zwei Tage später haben wir dann doch den Lieferservice aufgebaut. Irgendwas mussten wir machen, um die Mitarbeiter, die auf das Geld angewiesen sind, zu unterstützen. Wir haben auch recht viele entlassen müssen, aber mit einer Wiedereinstellungsklausel. Aber für diejenigen, die sich komplett selbst finanzieren, wollten wir etwas aufbauen, um weiter Gehälter zu zahlen – auch wenn es uns direkt nicht so viel gebracht hat.
m.m: Wie wurdet ihr noch unterstützt?
Samin: Wir haben das große Glück, dass wir ein extrem tolles Team haben, das von einem auf den anderen Tag eine Spendenaktion eingerichtet hat. Da waren wir total überwältigt, weil sie jeden Tag auf Instagram gepostet und erinnert haben. Da kam so viel Geld zusammen, knapp 2000€. Wir haben dafür gar nichts gemacht und die Küstenkinder haben sich so dahintergeklemmt und so einen Wirbel gemacht. Das war nicht nur finanziell eine Unterstützung.
Es war so bewundernswert, dass Leute, die gerade ihren Job verloren haben, so an dem Café und auch an uns hängen und ihr Geld abgeben, obwohl sie gerade gar keins verdienen. Das war phänomenal. Davon waren wir sehr gerührt und das hat uns total Mut gemacht. Wir wussten, es ist eine blöde Situation, wir müssen wie in der Gründungsphase arbeiten. Aber wenn man dann Leute hat, die einen unterstützen, fällt das wesentlich leichter.
Eine Erleichterung waren auch die Zuschüsse vom Staat. Die Summe hat unsere Ausgaben komplett gedeckt und unser Vermieter hat uns glücklicherweise einen Aufschub gegeben und alles, was man an Steuern zahlen musste, konnte man erstmal aufschieben und später abarbeiten.
m.m: Die ganze Situation hat euch bestimmt viel Kraft gekostet und ihr musstet viele Mitarbeitende entlassen. Habt ihr zwischendurch Angst gehabt, euer Café komplett schließen zu müssen?
Samin: Ja, uns hat sich die Frage gestellt: Wie viel Geld lohnt es sich, hier rein zu stecken? Wir beide studieren, ich bin dieses Semester überhaupt nicht zum Studieren gekommen. Ich möchte irgendwann mal fertig werden und dann in dem Job als Psychotherapeutin arbeiten. Wenn man irgendwann den Absprung vom Café schaffen will und nicht mehr hauptberuflich hier arbeiten möchte, muss man sich überlegen, wie viel man hier noch finanziell investieren möchte – das war die ganze Zeit im Hintergrund.
Wir hatten eigentlich ein extrem gut laufendes Unternehmen, das gut strukturiert war. Die Mitarbeiter waren so gut eingearbeitet, dass alles von alleine lief und wir müssen nicht mehr jeden Tag da sein. Durch die Umstände mussten wir plötzlich wieder 16 Stunden am Tag arbeiten und hatten gar kein Geld. Das war schon beängstigend, denn mit sowas rechnet man gar nicht. Das Verwirrende war, dass man gute Arbeit geleistet hat, gute Rückmeldung bekommen hat – das hat aber einfach keine Auswirkungen gehabt.
m.m: Wie hat sich die Pandemie sonst noch bemerkbar gemacht?
Samin: Witzigerweise war es eine Zeit lang ein großes Problem, Hefe zu bekommen. Da habe ich meine Mitarbeiter immer beauftragt, Ausschau zu halten und mir sofort Bescheid zu sagen. Das war absurd, denn das ist etwas, was man eigentlich selbstverständlich hat.
m.m: Euer Café ist inzwischen seit Anfang Mai wieder geöffnet. Habt ihr Unterschiede im Betrieb zu „vor Corona“ gemerkt?
Samin: Das war ganz lustig, weil Debora und ich da unterschiedlicher Meinung waren. Ich habe gedacht, die Leute trauen sich nicht und wir müssen nicht so viel vorbereiten und bestellen. Debora dachte, die Leute werden direkt den Laden stürmen.
Es hat zwei Tage gedauert, in denen alle ein bisschen abgewartet haben und geguckt haben, was die anderen machen. Die Leute waren dann aber wahrscheinlich auch dankbar, mal wieder rauszukommen. Nach zwei Tagen ging es los und wir kamen gar nicht hinterher. Die Hygienemaßnahmen sind natürlich ein größerer Mehraufwand und eine Aufgabe, die dazugekommen ist. Aber die Leute nehmen es dankend an.
Wir haben mehr Touristen hier, ganz Deutschland macht hier gerade Urlaub. Es war schon immer eine stark besuchte Zeit im Sommer, aber nicht in diesem Ausmaß. Wir haben bessere Umsätze als im Jahr vorher, obwohl wir weniger Tische haben.
m.m: Welche Hygiene-Maßnahmen habt ihr im Küstenkind getroffen?
Samin: Wir dürfen nichts mehr auf den Tischen stehen haben, was von mehreren Gästen gleichzeitig benutzt werden könnte, also Salz- und Pfefferstreuer oder Besteck, weil die jedes Mal desinfiziert werden müssten.
Wir wollten eigentlich immer ganz viel auf Plastik verzichten und jetzt haben wir laminierte Karten, weil es nicht anders geht. Wir hatten zwar mal mit QR-Codes auf den Tischen angefangen, leider ist das schwieriger als gedacht. Bei einigen Handys funktioniert es gut, manche Leute sind da affin, andere dafür eher nicht so. Deswegen geben wir wieder Karten raus und die müssen immer desinfiziert werden.
Die Leute dürfen sich nicht mehr mit mehreren Parteien an einen Tisch setzen, man darf sich keine Decken nehmen, keine Polsterkissen haben. Wir müssen unsere schönen Möbel mit Plastikfolie abdecken, weil alles desinfizierbar sein muss.
Man ist viel am Erklären, was die Regeln sind und warum wir das machen müssen. Da fühlt man sich manchmal ein bisschen belehrend.
m.m: Gibt es auch manchmal Probleme mit Kund*innen, die sich nicht an die Maßnahmen halten wollen?
Samin: Es gibt die klassischen Maskengegner, die einem dann passiv-aggressiv zu verstehen geben: „Ich verstehe sie nicht unter ihrer Maske, können Sie die bitte absetzen?“. Wir haben uns die Regel ja nicht ausgedacht, dass wir Maskenpflicht haben möchten und die ganze Zeit Desinfektionsmittel benutzen wollen – das Rumsprühen ärgert nämlich auch viele.
Da muss man dann erklären, dass das die Vorschriften sind und wir das ja für uns alle tun. Es sind Anweisungen vom Staat, und oft müssen unsere Kellner dann ertragen, dafür angegangen zu werden.
m.m: Wie würdet ihr mit einer zweiten Welle umgehen?
Samin: Ich würde sagen, wir reagieren dann entspannter. Wir wissen jetzt, was wir leisten können. Es würde wieder einen Lieferservice geben, aber in einem kleineren Rahmen. Wir haben das ganze Verpackungsmaterial, das würde jetzt schneller funktionieren. Wir haben Rezepte, das Menü steht, man kennt die Fahrtwege.
m.m: Was würdet ihr bei einem erneuten Lockdown anders machen?
Samin: Wir haben ja beim ersten Lockdown sehr breit reagiert und hatten erst jeden Tag geöffnet. Es ist wichtiger, sich nicht zu überarbeiten und nicht super gestresst zu sein. Klar, wenn sowas zu oft passiert, wird es schwierig. Auch für Mitarbeiter, die unsicher beschäftigt sind.
m.m: Was wünscht ihr euch von eurer Kundschaft, falls es erneut zur Schließung kommt?
Samin: Wir wünschen uns eigentlich gar nichts von unserer Kundschaft, wenn wir noch mal schließen würden. Wir wünschen uns jetzt, dass sich alle an die Regeln halten. Sowohl andere Gastronomen als auch unsere Kundschaft, damit das gar nicht erst nochmal passiert und soweit kommt. Es ist frustrierend, zu versuchen, alles richtig zu machen, wenn dann nicht an allen Stellen mitgearbeitet wird.
m.m: Was liegt euch sonst noch auf dem Herzen?
Samin: Wir sind super froh über die ganze Infrastruktur, die wir über die Zeit hatten. Dass uns so viel Verständnis entgegengebracht wurde, gerade von unseren Mitarbeitern, die eine Stütze waren und keine Forderungen gestellt haben. Wir sind dankbar, für jeden, der Geduld hat, dass wir gerade versuchen die Maßnahmen so gut es geht zu erfüllen.