Wie geht es weiter? Neuigkeiten aus der Quarantäne

Wie geht es weiter? Neuigkeiten aus der Quarantäne

Auch wenn die aktuellen Zahlen darauf hindeuten, dass COVID-19 in Deutschland noch nicht besiegt ist, scheinen die Maßnahmen trotzdem ihre Wirkung zu zeigen. Dennoch oder gerade deswegen bestehen Gesundheitsbehörden und leitende Organe weiterhin auf die Einhaltung der Regelungen, wobei es einige Änderungen zu den letzten Wochen gibt.

Durch die stetige Wiederaufnahme des öffentlichen Lebens wurden auch in Mecklenburg-Vorpommern einige Maßnahmen abgeschwächt. Einrichtungen wie Museen und Kunstgalerien, Zoos und Tierparks, und zuletzt auch Gaststätten durften ihre Türen wieder öffnen, wenn auch vorerst nur mit einigen Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehören Abstandsregelungen, Mund-Nasen-Schutz-Pflicht und die Aufnahme von persönlichen Daten der Kund*innen wie Name und Anschrift, um Infektionsketten im Notfall besser rückverfolgen zu können. Ab dem 18. Mai wird es allen, die ihren Wohnsitz in MV haben, auch wieder möglich sein, innerhalb des Bundeslandes Urlaub zu machen. Andere öffentliche Einrichtungen wie Bars, Clubs, Theater und Opern, Schwimmbäder oder Fitnesscenter bleiben aber weiterhin geschlossen. Erkundigt euch deshalb im besten Fall im Voraus auf den Websites der ein­zelnen Veranstalter über den aktuellen Stand.

Auch in Öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in sämtlichen Geschäften gelten weiterhin das Ab­standsgebot von 1,5 Metern und eine MNS-Pflicht. Die Kontaktbeschränkungen wurden vorerst auf den eigenen Haushalt und die Personen eines weiteren Hausstandes ausgeweitet, es wird aber weiterhin dazu geraten, Kontakte so weit wie möglich zu beschränken. Die Kontaktbeschränkung soll noch mindestens bis zum 05. Juni aufrechterhalten werden. Großveranstaltungen, darunter Konzerte und Festivals, bleiben erst einmal bis zum 31. August untersagt oder müssen (wie der Nordische Klang in den vergangenen zwei Wochen) auf den Online-Raum beschränkt bleiben. Bei Veranstaltungen mit geringerer Teilnehmer*innenzahl (im geschlossenen Raum bis zu 75, unter freiem Himmel bis zu 150 Personen) können ab dem 18. Mai wieder zugelassen werden. Wichtig ist dabei, dass die Verantwortlichen die Einhaltung sämtlicher Maßnahmen sicherstellen können. Außerdem muss vor der Durchführung der Veranstaltung Rücksprache mit der Gesundheitsbehörde gehalten werden. Nähere Einzelheiten findet ihr im FAQ der Landesregierung und in der aktuellsten Verordnung des Justizministeriums Mecklenburg-Vorpommern.

Auch für unsere Uni bedeutet das eine allmähliche Rückkehr zur alten Ordnung. Erste Prüfungen wurden bereits nachgeholt, die Mensa am Bertholt-Beitz-Platz hat zumindest zur Essensausgabe wieder geöffnet, in der Zentralen Universitätsbibliothek können wieder Bücher zurückgegeben und nach Vorbestellung auch ausgeliehen werden. Auch das StuPa wird am kommenden Dienstag nach langer Pause wieder tagen und die konstituierende Sitzung der neuen Legislatur abhalten. Natürlich gelten auch hier Abstandsgebote, MNS-Pflicht und eine Aufnahme der Kontaktdaten, die je nach Veranstaltung zwischen 2 und 4 Wochen lang aufbewahrt werden müssen, um über mögliche Infektionsketten aufzuklären.

Externe Veranstaltungen oder solche, die externe Teilnehmer*innen beinhalten würden, sind aber noch bis zum Ende des Sommersemesters (30. September) untersagt. Für die Betreuung der Kinder von Studierenden sorgt zunächst nur die Notfallbetreuung der Familienwohnung der Universität. Achtet aber darauf, dass hier nur 3 Pädagog*innen für insgesamt 15 Kinder zur Verfügung stehen und auch die Betreuungszeiten genau geregelt sind.

Im FAQ der Universität Greifswald findet ihr neben weiteren Informationen zu universitären Veranstaltungen auch Hinweise darüber, welche Schritte ihr einleiten solltet, wenn ihr Kontakt zu positiv getesteten Personen hattet, selbst Symptome zeigt oder gerade aus dem Ausland zurückgekommen seid. Fragen rund um die Maßnahmen, die nach wie vor für Prüfungen gelten, versucht die Übersicht über Hygiene- und Schutzmaßnahmen für Prüfungen zu beantworten. Über wichtige Änderungen informieren Rektorat und co. aber auch immer per Mail – es lohnt sich also weiterhin ein wachsames Auge aufs Uni-Postfach zu haben.

Beitragsbild: Hugues de BUYER-MIMEURE auf Unsplash
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Sammeln statt Kaufen

Sammeln statt Kaufen

Wir, die Redakteur*innen der moritz.medien, machen uns natürlich auch weiterhin Gedanken über unsere Umwelt und berichten daher in einem zweiten Teil unserer Nachhaltigkeitskolumne über weitere Themen, Tipps und Gedanken, damit ihr euer Leben (noch) nachhaltiger gestalten könnt.

Es ist Mai. Bärlauch, Waldmeister und ebenso die ersten Holunderblüten sprießen und gedeihen zu dieser Jahreszeit. Um sich ein leckeres Pesto, eine erfrischende Brause oder einen wohltuenden Sirup aus ihnen herstellen zu können, muss man jedoch erst einmal an sie herankommen. Warum nicht einfach mal in die Natur losziehen und die Pflanzen sammeln gehen, anstatt wie üblich im Supermarkt dafür zu bezahlen?

Dafür muss man zunächst einmal wissen, wo Bärlauch und Co überhaupt wachsen. Zum Glück schafft die Internetseite mundraub.org für alle Unwissenden unter uns Abhilfe! Auf einer interaktiven Karte der Plattform kann man einsehen, an welchen Stellen sich öffentliche Nutzpflanzen befinden, welche im Gegensatz zu Pflanzen auf privaten Grundstücken von jedermann abgeerntet werden dürfen. Wenn diese Orte zur richtigen Jahreszeit aufgesucht werden, steht dem Sammeln nichts mehr im Wege.

Meist muss man sich dafür nicht einmal weit von seinem eigenen Zuhause entfernen, denn der nächste Obstbaum steht wahrscheinlich nur ein paar Straßen weiter. Schnell wird man sich bei dem Gedanken ertappen, warum einem das eigentlich nicht schon viel früher aufgefallen ist.

Nahrung selbst zu sammeln, freut übrigens nicht nur den Geldbeutel, sondern verhindert auch Ressourcen zu verschwenden. Am Ende hat niemand etwas davon, wenn Fallobst ungenutzt auf dem Boden vergammelt. Über unnötige Plastikverpackungen muss man sich beim Sammeln übrigens auch nicht ärgern und ganz nebenbei lernt man, seine Umgebung mit anderen Augen zu sehen.

So kommt es schon einmal vor, dass man selbst weiß, wo sich eine gute Stelle zum Sammeln befindet. Dieser Fundort kann dann ebenfalls in die interaktive Karte eintragen werden und wird so für andere mundräuber*innen sichtbar. Vorher muss man sich allerdings vergewissern, dass die Pflanze wirklich auf öffentlichem Grund steht und im Zweifelsfall die untere Naturschutzbehörde, das Grünflächenamt oder die Straßenverkehrsbehörde danach befragen. Ebenfalls Vorsicht geboten ist bei der gesammelten Ware selbst. Stets ist sicherzustellen, keine falschen und eventuell giftigen Lebensmittel zu sammeln.

Und nun? Werft einen Blick in den Erntekalender von mundraub.org, schnappt euch Körbe, Schüsseln, Beutel und sammelt, was das Zeug hält!

Bis die richtige Pilzsaison beginnt, dauert es zwar noch ein wenig, mit diesem Artikel könnt ihr euch allerdings schon mal auf das Pilze sammeln einstimmen.

Beitragsbild: Pascal Debrunner auf Unsplash
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Nordische Klänge: An Interview with Jaqee and ISÁK

Nordische Klänge: An Interview with Jaqee and ISÁK

Das Festival “Nordischer Klang” ist in vollem Gange. Noch bis zum kommenden Montag, den 18. Mai, wird das Institut für Fennistik und Skandinavisitik skandinavische Kultur direkt nach Greifswald holen, trotz der erschwerten Bedingungen. Zwei der Künstler*innen, die dieses Jahr ihre Musik ausschließlich online mit uns teilen, hat moritz. ins Interview gebeten – zwar noch vor Corona, aber dafür mit Einblicken in die skandinavische Kulturszene.

One of those artists is singer and actress Jaqee. Born in Uganda, she migrated with her family to Sweden as a child and found her way to music. Meanwhile Jaqee lives in Berlin and inspires with her current album “Fly high”. Her music is as dynamic as her life story, ranging from Soul, R&B, Reggae to Dancehall and Afro. On 16 May at 8 pm, you can get a taste of her music on the festival’s Youtube channel. Anticipation is the order of the day! 

moritz.medien: Hey Jaqee! What’s your life like these days? What are you preoccupied with at the moment?

Jaqee: It’s great, I am in Sweden doing a play about Bethlehem, the daughter of imprisoned Eritrean Journalist Dawit Isaak. It’s her story about growing up without her dad.

moritz.medien: Your current album is called “Fly high”. What made you decide to write the song “Miracle”?

Jaqee: ”Miracle” is about hope and believing that everything will work out even when reality around you feels dark and tough.

moritz.medien: Where do your music videos originate?

Jaqee: I have a very visual mind, so already when I am writing the songs, I am usually having the visuals in my head.

moritz.medien: Do you enjoy being on tour?

Jaqee: I love it, because it connects me to my listeners and supporters of my work.

moritz.medien: What do you always carry with you?

Jaqee: A pen and paper.

moritz.medien: When you were 13, you fled from Uganda to Sweden. How did you spend your teenage years in Sweden?

Jaqee: Like any other teenager, I tried to figure myself out, what I like, who I am, what makes me happy.

moritz.medien: Right now, you live in Berlin. What do you think about the city?

Jaqee: Berlin is good. It allows you to discover yourself on a deeper level, it gives you permission to be you.

moritz.medien: What inspires you for your songs?

Jaqee: I say the life I live usually dictates what’s going to come out of me creatively.

moritz.medien: The nicest compliment after a show?

Jaqee: Just seeing people smiling and happy after a gig brings me great satisfaction.

Another guest of “Nordischer Klang” is the band ISÁK. The trio is an important part of Norwegian Sami culture and is especially known for winning Norway’s “Sami Music Award 2018”. ISÁK have also made an international name for themselves through their collaboration with Alan Walker and Steve Aioki. Be curious about traditional joik and urban synth! Together with “Mall Girl” you can get an insight into Norwegian pop culture tonight at 8 pm on Nordischer Klang’s Youtube channel.

moritz.medien: Hi, Ella, Daniel and Aleksander! You are the band ISÁK! But how did you get together? What unites you?

ISÁK: So, we got together back in 2016. First me and Daniel in the studio through this youth program for young songwriters. I was looking for collaborators, and luckily Daniel was hired as the producer. We made a song together in two days that we were very happy with, so we thought we should start a band. Without even knowing each other that well, we knew we’d need an energetic drummer to match us – so we reached out to Aleksander who is very known for being full of energy on stage.

moritz.medien: Please describe each other with 3 words!

Ella (ISÁK): I’ll answer on behalf of the other two, because they’re both feeling ill these days and are hard to get a hold of.

I’ll describe Daniel as genius, funny and a workaholic. Aleksander is thoughtful, humble and addicted to drum playing. I am driven, creative and very emotional. 

moritz.medien: How does your everyday life look like now?

ISÁK: These days, Aleksander is in his last days of paternity leave and will soon join me and Daniel in the studio. We have taken a break from playing concerts, so that we can focus on our album.

moritz.medien: “Ealán” is your new album! Which themes do you deal with in the songs? How was it created? 

ISÁK: Ealán was made in the first two years we started working together. We basically made the album while touring, which was challenging in many ways. Especially for Daniel, who had to put together the whole thing. But we are very happy with how it turned out, and we really made an intense and emotional album that reflects what kind of liveband we are. The lyrics are all written by me, and they’re obviously inspired by tough situations in my own life, such as experiencing psychological violence in my first relationship. Violence is unfortunately too common in the Sami communities, therefore it was important for me to speak up.

moritz.medien: Čurves Munnje” (engl. “Shout at me”) was the first song after you moved from your home Tana, at 16. What’s the song about?

ISÁK: Our first single ever, “Čurves Munnje”, is about missing a safe place to speak Sami without being bullied for it. It was a reminder for myself that I am nothing without my language and my culture, so therefore I need to fight for it. With the song I also wanted others to do the same, fight for our language to remain.

moritz.medien: Where is the language Sami spoken?

ISÁK: There are many different Sami languages. But they are spoken by the native people of Norway, Finland, Sweden and Russia.

moritz.medien: Is “ISÁK” a Sami word?

ISÁK: ISÁK is from my last name “Isaksen”, but also after my Sami grandfather who shared the same name.

moritz.medien: The nicest compliment after a show?

ISÁK: The nicest compliments we get are like people naming their babies after our band. That has like actually happened.

Die Interviews wurden von Lena Elsa Droese für das moritz.magazin mm145 geführt.

Beitragsbild: Matthias Wagner auf Unsplash
Foto Jaqee: Rootdown Music, Daniel Krause
Foto ISÁK: Little Big Music

Hej Diggi! Nordischer Klang 2020

Hej Diggi! Nordischer Klang 2020

Das Greifswalder Festival rund um nordische Kultur, das alljährlich im Mai Leben in die Stadt bringt, findet in diesem Jahr in den Wohnzimmern statt – COVID-19 hat auch den Nordischen Klang ins digitale Abseits gedrängt. Am 8. Mai fand die Eröffnungszeremonie auf YouTube statt.

Jeden Mai stellen sich in Greifswald Künstler*innen aus dem Norden Europas vor. Die Ausstellungen, Filmvorführungen und Konzerte locken zahlreiche Besucher*innen in die Stadt. Wegen der aktuellen COVID-19-Pandemie können die Veranstalter*innen in diesem Jahr das Festival nur digital ermöglichen. Von den ursprünglich Eingeladenen beteiligen sich zur Zeit etwas über die Hälfte mit eigenen Beiträgen. Einige schicken Grußworte, andere, wie zum Beispiel Rosa Cruz, spielen exklusive Konzerte ein. Durch den Wegfall der Tickets brechen nicht nur dem Festival wichtige Einnahmen weg, sondern auch den gebuchten Künstler*innen. Für die exklusiven Konzerte bekommen sie zwar immer noch etwas, allerdings „eher eine Aufwandsbeschädigung“ wie Prof. Dr. Pantermöller von der Festivalleitung erklärt. Immerhin bekommen durch die Onlineperformance alle Aufmerksamkeit, Künstler*innen wie Festival. Die Festivalleitung hofft durch die extensive Nutzung aller Kanäle auf eine größere Reichweite, die sich dann auch nachhaltig ins folgende Jahr überträgt. Der erwartete höhere Lokaltourismus im folgenden Jahr könnte deswegen zu mehr Besucher*innen beim 30-jährigen Jubiläum des Nordischen Klangs 2021 sorgen. Einige der für 2020 gebuchten Künstler*innen wurden direkt für 2021 wieder eingeladen. Die Organisation arbeitet zur Zeit noch daran, zwei Konzerte im Herbst nachzuholen. Welche das sind und wann genau die stattfinden können, ist noch nicht sicher. Da die Flugsituation noch lange nicht absehbar ist, können keine Künstler*innen eingeflogen werden. Wer kommt, muss daher über den Landweg anreisen können.

Programm in Evolution

Einige Programmpunkte wurden bereits seit Beginn des Monats online gestellt. Der Schwerpunkt der Beiträge wird aber vom 8. bis zum 17. Mai bleiben. Am 8. Mai um 18.00 Uhr hatte auf YouTube die Feierliche Eröffnung Premiere. Alle ursprünglich eingeplanten Redner*innen sind dabei geblieben und haben ihren Beitrag geleistet. Im Anschluss gab es dänischen Jazz. Dänemark ist in diesem Jahr „Schirmherrenland“ und wurde zusätzlich am Freitag durch die Swingbassistin Ida Hvid vertreten. Es gibt aber schon fest eingeplante Pop- R&B- Folk- Jazz oder Funkkonzerte. Darüber hinaus wird es auch Fotostrecken, Rezepte, Poesie, einen Podcast, Filme und eine DJ-Nacht geben. Es lohnt sich immer ein Auge auf die Webseite und die sozialen Medien des Nordischen Klangs zu haben. „Es gibt immer wieder auch positive Überraschungen“ erzählt Pantermöller. Künstler*innen, die ursprünglich keinen Beitrag einspielen konnten, kommen spontan zurück ins Programm. Neben den Beiträgen auf YouTube, Facebook, Twitter und Instagram gibt es auch einen Blog mit Hintergrundberichten.

Beitragsbild: Nordischer Klang

Universität mit Covid-19 – Ein Interview mit der Rektorin

Universität mit Covid-19 – Ein Interview mit der Rektorin

Wir haben mit unserer Rektorin Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber gesprochen. Es geht um Prüfungen, die Lehre, Forschung und ihren Arbeitsplatz. Und das alles in Zeiten von Corona. Da wir aufgrund des Kontaktverbotes das Interview über Jitsi durchgeführt haben, ist die Audio- und Videoqualität eingeschränkt. Deshalb gibt es zusätzlich zu einem gekürzten Video noch das gesamte Interview als Text.
Also viel Spaß beim Ansehen und Lesen.

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Leave no one behind!

Leave no one behind!

Vom 04.–07.05. macht ,,Greifswald hilft!‘‘ unter dem Motto ,,Gleiches Recht auf Schutz und Gesundheit für alle! Institutionellen Rassismus jetzt stoppen!‘‘ auf die Situation von Geflüchteten in griechischen Lagern und in den Erstaufnahmeeinrichtungen in M-V aufmerksam. Die Mahnwachen werden jeweils von 11 bis 19 Uhr an der Europakreuzung abgehalten.

,,Greifswald hilft!‘‘ fordert:

  • die sofortige Evakuierung der Geflüchteten-Lager auf den griechischen Inseln und an der griechisch-türkischen Grenze
  • die schnelle Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Menschen aus diesen Lagern
  • eine schnelle finanzielle und humanitäre Unterstützung Griechenlands bei der Unterbringung der Geflüchteten
  • die sofortige Evakuierung der Erstaufnahmeeinrichtungen in Deutschland und die dezentrale Einzelunterbringung nicht-verwandter Geflüchteter
  • die schnelle Unterbringung besonders schutzbedürftiger Menschen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in leerstehenden Hotels oder Wohnungen

Die Zustände an den Grenzen und in den Lagern sind nicht erst mit der Pandemie menschenunwürdig geworden. Schon seit 2015 scheint die humanitäre Hilfe der EU nicht wirklich zu existieren und die viel besprochenen europäischen Werte sind anscheinend mit im Mittelmeer ertrunken. Europa schottet sich ab. Verantwortungen werden verschoben und mit diesem verschieben nicht wahrgenommen. An Frontex und NATO-Draht zerschellen die Menschenrechte und damit auch die Zuversicht der Geflüchteten auf Hilfe.

Viele Städte haben sich auch unter der jetzigen Pandemie dafür ausgesprochen Geflüchtete aufzunehmen. Vor ungefähr zwei Wochen hat Deutschland gerade einmal 47 minderjährige Geflüchtete aufgenommen, während weitere 20.000 unter katastrophalen Bedingungen leben müssen. Nun kann man sich sicherlich über diese 47 Menschen freuen, aber auch sie werden dadurch von ihren sozialen Kontakten und eventuell vorhandenen Familienangehörigen getrennt. Man kann davon ausgehen, dass die meisten Geflüchteten Traumata haben, dadurch wird eine erneute Trennung von bekannten Menschen rein in ein unbekanntes Umfeld und eine unbekannte Situation nicht gerade förderlich sein für ihre psychische Gesundheit.

Aufgrund der Pandemie musste auch die Seenotrettung erst einmal eingestellt werden. Das Anlegen der Schiffe, die sich noch immer auf offenem Meer befinden, wird ebenfalls durch hohe Corona-Sicherheitsauflagen drastisch erschwert. Was sich derzeit an den Küsten und auf dem Mittelmeer abspielt, möchte man sich lieber nicht vorstellen. Deswegen ist es so wichtig immer wieder eine Öffentlichkeit herzustellen und den Druck auf die Politik zu erhöhen. Und genau deshalb sind Mahnwachen, wie sie gerade von ,,Greifswald hilft!” durchgeführt werden, so sinnvoll.

Erik Marquardt, ein junger Abgeordneter der Grünen im EU-Parlament, lässt das Thema nicht los. Regelmäßig berichtet er aus Flüchtlingslagern, um auf die Situation der Menschen aufmerksam zu machen. Um auf die aktuell zugespitzte Situation u.a. in Moria aufmerksam zu machen startete er mit anderen Aktivist*innen die Aktion #LeaveNoOneBehind. Unter https://leavenoonebehind2020.org/ kannst du dich an der Aktion beteiligen.

Manchmal braucht man visuelle Bilder, um sich der Lage bewusst zu werden. Daher hier ein Video vom UNHCR:

Auch leftvision hat die aktuelle Lage in Moria abgebildet:

Beitragsbild: Greifswald hilft e. V.