Kunst von Kiosk bis Kubus – stille Auktion in der Innenstadt

Kunst von Kiosk bis Kubus – stille Auktion in der Innenstadt

Vielleicht sind euch in der Innenstadt schon die Kunstwerke aufgefallen, die hinter einigen Fenstern zu bestaunen sind. Hintergrund ist eine stille Auktion, die unter dem Titel „Hände hoch“ von den Kunstvereinen Art7 und artcube veranstaltet wird. Ausstellung und Auktion sollen regionalen Kunstschaffenden eine Plattform bieten und unterstützen.

Seit Anfang Dezember gibt es, über die Innenstadt verteilt, die vielfältigen Kunstwerke zu besichtigen und ersteigern. Ausgestellt wird im Kunstkubus am Karl-Marx-Platz, dem Kultur-Fenster in der Lutherstraße/Ecke Lange Straße und im Kiosk am Mühlentor. Auch online kann ein Blick in die Auktionsgalerie geworfen werden. Die Ausstellungsstücke sind abwechslungsreich: So können Gemälde, Zeichnungen, Grafiken und Fotografien betrachtet werden, aber auch plastische Kunst in Form von Skulpturen und Keramiken. Im Gegensatz zu der klassischen Auktion, bei der mit lauten Rufen Objekte ersteigert werden können, läuft diese Versteigerung still und etwas weniger hektisch ab. Interessenten können ihr Gebot per Bieterkarte im Briefkasten des St. Spiritus oder über E-Mail (info@art7-greifswald.de) einreichen.

Bis zum Mittwoch, den 9. Dezember, läuft die stille Auktion noch. Unter den Ausstellenden sind bereits bekannte Künstler*innen und Preisträger*innen, aber auch Newcomer*innen sind dabei. Daher variieren auch die Einstiegspreise von unter 100 € bis hin zu 800 €. Die aktuellen Gebote sind auf der Seite von Art7 einzusehen. So ist Spannung bis zum Schluss garantiert!

Beitragsbilder: Philipp Schweikhard

Adventskalender Fensterchen No. 5: Hygge im Homeoffice

Adventskalender Fensterchen No. 5: Hygge im Homeoffice

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Hygge im Homeoffice.

Weil die meisten von uns ihre (Weihnachts-)Zeit gerade im sogenannten „Homeoffice“ (aka am Schreibtisch) verbringen und die Vorlesungen und Seminare wahrscheinlich alles andere als weihnachtlich und gemütlich sind, folgen hier ein paar Ideen, wie ihr euer Büro zuhause ein bisschen hyggelig und weihnachtlich gestalten könnt. Grundlage ist natürlich ein weihnachtliches Outfit – Inspiration gibt es im Fensterchen No. 1.

Stimmungsvolle Lichter

Da der Greifswalder Himmel zur Zeit sehr sparsam mit der Ressource Licht umgeht und euch hauptsächlich der Laptop mit kaltem, blauem Licht anstrahlt, wird es Zeit für Kerzen und Lichterketten. Ein kleines Teelicht hier angezündet, eine Lichterkette dort aufgehängt und schon stimmt das Ambiente im Homeoffice.

Stimmungsvolle Musik

Ein bisschen Weihnachtsmusik im Hintergrund hat noch niemandem geschadet (obwohl, wenn in jedem einzelnen Geschäft „All I Want For Christmas Is You“ läuft, wird mir manchmal ganz anders…). Streamingdienste wie Spotify bieten Weihnachtsplaylists für jeden Geschmack, zum Beispiel „Christmas Coffeehouse„, „Indie Weihnacht“ oder „Metal Christmas„. Wenn du eine der Personen bist, die sowieso die ganze Onlinesitzung lang schweigt, dann turn the music up! Und selbst wenn du eine Person bist, die mitarbeitet und ihr Mikrofon angeschaltet hat: Alle anderen freuen sich bestimmt über eine musikalische Abwechslung.

Wärme von Innen

Um die Laune hoch und die Stimmung weihnachtlich zu halten, helfen (wie immer) nur Snacks. Ein kleiner bunter Teller mit Lebkuchen, Plätzchen, Spekulatius, Mandarinen, Schokolade und Co. ist der Lifesaver jeder Onlineveranstaltung. Dazu noch einen Tee oder Kaffee (gegebenenfalls auch Glühwein) und der Monolog deiner Dozierenden fühlt sich fast so an, wie ein Adventsplausch mit Oma und Opa.

Wärme von Außen

Die sinkenden Temperaturen und die Aussichten auf die nächsten Wochen jagen dir einen Schauer über den Rücken? Da helfen nur Wärmflasche, Kuschelsocken, weiche Decken und Heizung auf 3 1/2. Den ganzen Tag in eine Kuscheldecke gewickelt zu sein (selbst, um sich was aus dem Kühlschrank zu holen – wer kennt’s?) macht das Leben einfach besser. Und sind die Finger vom Tippen am PC immer noch kalt und starr, sind sexy fingerlose Handschuhe wärmstens zu empfehlen.

Weihnachtsdeko

Um den Stimmungs- (und Kitsch-)Faktor zu erhöhen, fehlt natürlich noch die entsprechende Weihnachtsdeko. Eine Tischdecke mit weihnachtlichen Motiven wäre zum Beispiel ein wunderbarer, stilvoller und schlichter Anfang. Die Wand kann mit etwas Lametta oder Tannengrün aufgepimpt und sämtliche Zimmerpflanzen mit Weihnachtskugeln versehen werden. Die Zeit während (langweiliger) Vorlesungen kann natürlich auch wunderbar genutzt werden, um selbst etwas Weihnachtsdekoration zu zaubern.

Weihnachtsduft

Was auf jeden Fall fehlt, um dein Homeoffice gemütlich zu machen, sind entsprechende Düfte. Noch riecht es nach Sportklamotten, die seit drei Wochen rumliegen, weil du seitdem jegliche Bewegung vermieden hast oder nach dem seltsamen Essen, das dein Nachbar vor drei Tagen gekocht hat? Entweder, die bereits erwähnten Kerzen sind Duftkerzen (wahlweise Bratapfel-, Lebkuchen- oder Zimtgeruch) oder du bist im Besitz einer Duftlampe, die mit wohlig riechenden Ölen versehen wird. Das absolute Weihnachtsfeeling bringen natürlich Räucherkerzen – allerdings riecht es dann bei deinem Nachbarn drei Tage lang wie in einer Räucherei (was nur fair wäre).

Weihnachtswellness

Für die Homeoffice- und Weihnachtsexpert*innen unter euch, die das alles längst schon umgesetzt haben, wäre vielleicht etwas Entspannung am Arbeitsplatz eine Idee. Die untere Hälfte deines Körpers sehen die Dozierenden ja sowieso nicht, was spricht also gegen ein Fußbad? Gadgets wie Massagekissen, Sitzbälle oder Kopfkrauler optimieren das Weihnachts-Wellnesserlebnis außerdem. Die bereits angesprochenen passiven Teilnehmenden an Veranstaltungen können natürlich auch gleich das ganze Homeoffice in die Badewanne verlegen und dabei eine Gesichtsmaske und Haarkur auflegen, die Vorlesung ganz leise und die Weihnachtsmusik ganz laut drehen…

Titelbild: Julia Schlichtkrull
Beitragsbilder:  张 嘴, freestocks und Mike Marquez auf Unsplash

24 Tage Gutes – der aktivistische Adventskalender

24 Tage Gutes – der aktivistische Adventskalender

Nicht nur der webmoritz. hat in diesem Jahr einen digitalen Adventskalender für euch zusam­mengestellt. Auch andere Greifswalder Einrichtungen und Initiativen haben sich für die Vor­weihnachtszeit etwas Besonderes überlegt, mit dem sie euch jeden Tag ein klein wenig Freude schenken können – oder, wie im Fall des digitalen „Aktivismus-Adventskalenders“ von verquer, mit dem ihr selbst jeden Tag ein klein wenig Freude schenken könnt.

Im Aktivismus-Kalender findet ihr jeden Tag bis Heiligabend eine kleine Anregung oder inspirie­rende Geschichte zum Thema globale Gerechtigkeit. Das Projekt wurde zwar von der Greifswalder Bildungsinitiative verquer organisiert, ist aber eine große Kooperation aus den verschiedensten aktivistischen Verbünden und Einzelpersonen aus ganz Deutschland. Auch die einzelnen Themen sind breitgefächert. Denn „globale Gerechtigkeit“ heißt globale Missstände aufdecken, die zu einem Großteil durch kapitalistische Interessen hervorgerufen wurden – ob es einen fairen Handel betrifft, Klimagerechtigkeit im Allgemeinen oder sogar Menschenrechte. Baustellen gibt es an jeder Ecke. Vielleicht manchmal sogar so viele, dass uns die einzelnen kleinen Straßenschäden unserer Welt-Stadt gar nicht mehr so auffallen. Der aktivistische Adventskalender ist deshalb auch eine gute Anlaufstelle, um sich einmal bewusst zu machen, was eigentlich alles noch so auf dem (Bau-)Plan steht.

Aber der Kalender deckt nicht nur Probleme auf. In erster Linie bietet er Lösungen an. Er wirft ein Licht auf bestehende Projekte und Ideen, wie ihr selbst aktiv werden könnt. So wurde im ersten Türchen der Brief einer Aktivistin aus dem Dannröder Forst geteilt, in dem sie ihre Eindrücke aus den monatelangen Protesten und der erlebten Polizeigewalt eindrücklich beschreibt. Darunter eine Aufforderung und Anregungen, wie ihr selbst etwas für den Wald tun könnt. Das zweite Türchen vom Weltladen Greifswald hat sich das Problem des fairen Handels zum Thema gemacht und sowohl ein Quiz als auch einen Kurzfilm geteilt, die über das Problem der Profitgier im Agrarbereich aufklären. Auch das dritte und vierte Türchen drehen sich um Nachhaltigkeit. Beigesteuert von der christlichen Jugendorganisation JUST (Jugend.Stadt.Turm) zu nachhaltiger Entwicklung und wie ihr selbst euren Advent in alter Fastenzeit-Tradition nachhaltiger gestalten könnt. Und vom radio 98eins und dem St. Spiritus, die gestern Abend eine Lesung des Buches „Vom Ende der Klimakrise“ von FfF-Aktivistin Luisa Neubauer und Politökonom Alexander Re­penning live gestreamt haben (das Video und einen weiteren digitalen Adventskalender findet ihr auf dem Youtube-Kanal des St. Spiritus‘.

Und der aktivistische Kalender ruft euch auch direkt zum Mitmachen auf. So wurde bereits vorab verraten, dass das Türchen des 15.12. ein offener Projekttag zum Thema Menschenrechte werden soll, zu dem jede*r eingeladen ist, teilzunehmen. Dafür ist lediglich eine Anmeldung bei verquer erforderlich, von den weiteren Schritten dürft ihr euch in weihnachtlicher Spannungsmanier überraschen lassen. Außerdem findet ihr am Ende des 1. Türchens des aktivistischen Kalenders auch noch eine Einladung zu einem Gewinnspiel. Hierfür seid ihr aufgerufen, eure eigenen Beiträge in Foto- oder Videoform zu den jeweiligen Türchen mit verquer zu teilen – entweder über die Hashtags #adventmitzukunft und #thelastchristmas auf Instagram oder direkt per Mail an info@bildung-verquer.de. Wenn ihr neugierig geworden seid, werft doch gerne mal einen Blick in den Kalender und lasst euch vom Geist der Weihnacht zu Vorhaben globaler Gerechtigkeit inspirieren!

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

Adventskalender Fensterchen No. 4: Das Ärgernis der beschlagenen Brillen

Adventskalender Fensterchen No. 4: Das Ärgernis der beschlagenen Brillen

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Lösungsversuche für beschlagene Brillen.

Jede*r, der*die eine Brille trägt, kennt es. Und in der aktuellen Situation stört es noch mehr. Für die brillenlosen Glücklichen kurz erklärt: Die Brille beschlägt. Und zwar immer, wenn man im Winter aus dem kalten Draußen in das warme Drinnen kommt – jedes Mal das gleiche Problem: kein Durchblick. Und mit der Maske pustet man sich die Ursache des Problems erst recht auf die kalten, erwartungsvollen Gläser.

Es wäre eher unpraktisch, das Atmen aus diesem Grund komplett einzustellen, insbesondere, da dies nicht den einzigen Feind des klaren Durchblicks darstellt. Aus dem eben genannten Grund des Luftaustauschs pusten wir auch mit Maske vor der Nase feine Luftpartikel in die Umgebungsluft, welche nur darauf warten sich an das kalte Glas der Brille zu klammern und uns die Sicht zu versperren. Da der Anteil des ausgeatmeten Wassers mit mehr Menschen in einem Raum proportional steigt, fällt insbesondere in gut frequentierten Orten wie Einkaufsläden auf, dass nichts mehr auffällt. Man sieht nämlich nichts. Wo kommen eigentlich die ganzen Menschen her? Das ist man gar nicht mehr gewohnt.

Jetzt sollte der Mensch als selbsternannte Krone der Schöpfung eigentlich eine Lösung für das Problem finden können. Die Krone der Schöpfung darf gerne kritisch gesehen werden. Aufgrund diverser so-mittelmäßig-denkender Gruppierungen da draußen kann man das eigentlich nicht für voll nehmen. Man sollte sowieso keinen selbstgekrönten Herrschenden vertrauen. Wo kommen wir denn da hin, wenn plötzlich jede*r selbst entscheiden kann, an der Spitze von irgendwas zu stehen? Das ist schon für Frankreich nicht so gut ausgegangen.

Aber Lösungen für das undurchsichtige Problem haben wir trotzdem gefunden.

1. Maske

Aktuell ist für jede*n Brillenträger*in eine gut sitzende Maske das wichtigste Kleidungsstück. Viele schwören auf den Draht auf der Nase. Ich empfehle eine Maske, die bis fast unter die Augen reicht und dann setzt man die Brille darauf. Dadurch wird der Weg der Luft nach oben blockiert und der selbstproduzierte Störfaktor darf sich neue Wege suchen, ohne sich unterwegs an unseren Brillengläsern niederzulassen.

Natürlich unterdrückt das nur die eigene Beschlagung und erfordert ein bisschen rumzuprobieren, bis man die perfekte Technik für die eigene Masken-Nasen-Brillen-Konstellation gefunden hat.

2. Wärme

Wer in der Schule in Physik ein bisschen zugehört hat, weiß, warum die kalten Brillengläser in der warmen, feuchten Luft undurchsichtig werden. Für die, bei denen die Physik ebenso undurchsichtig geblieben ist: das physikalische Brillenputztuch.

Um dem Ganzen physikalisch entgegenzuwirken, gibt es zwei Möglichkeiten: weniger Wasser oder wärmere Gläser. Da aber nicht jede*r einen tragbaren Luftentfeuchter mit sich herumschleppt, würde ich mich hier mal auf die Möglichkeit der Erwärmung der Gläser beschränken. Das ist im Supermarkt eher schlecht zu bewerkstelligen, aber irgendwann dürfen wir auch wieder andere Gebäude betreten, die auch über entsprechende Sanitäreinrichtungen verfügen, die im besten Fall warmes Wasser bieten. Und mit dem Effekt warmes Wasser + kalte Brille = warme Brille können wir uns auch mit gutem Durchblick an der wiedergewonnenen Freiheit erfreuen. Zumindest im Krankheiten-Überstehen hat die selbsternannte Krone der Schöpfung bisher nicht komplett versagt.

3. Schutzfilm

Bis es soweit ist, müssen wir aber die Klarheit für die Augen erst einmal anders herbeiführen. Und dabei bitte auch an die Klarheit des Geistes denken. Schade, dass sich der nicht so leicht von den Nebeln der Verschwörung befreien lässt, wie unsere Brille von Wassertropfen. Dem Taucher in mir kommt dabei sofort eine sehr naheliegende Möglichkeit in den Sinn: Spucke. Okay. In einer weltweiten Pandemie mit einem tröpfchenreisenden Virus vielleicht nicht die passende Lösung. Aber tatsächlich nutzen Taucher*innen in der Regel diese Methode zur freien Sicht unter Wasser.

Aber aufgrund der grundsätzlichen Unpraktikabilität oberhalb ist es hier wohl besser, auf eine andere Art des Schutzfilms zu setzen. Antibeschlagspray extra für Brillen gibt es schon und wird beispielsweise auch von Pflegepersonal in Krankenhäusern bereits seit Jahren genutzt. Da vielen diese Möglichkeit aber vielleicht zu kostspielig oder einfach nicht bekannt ist, haben sich im Internet noch zwei Alternativen gefunden: Seife und Rasierschaum. Beide werden ganz genau so angewendet wie bei meiner Taucherbrille. Einfach die Flüssigkeit deiner Wahl auf die Gläser schmieren, kurz warten und mit klarem Wasser wieder abspülen. Nach dem Trockenreiben ist die Brille sofort wieder einsatzbereit. Nach kurzem Testlauf kann ich die Wirksamkeit von allem bestätigen. Allerdings würde ich Seife bevorzugen, da sie am einfachsten zu benutzen ist und die Anti-Corona-Wirkung so auch auf den Brillengläsern vorhanden ist. Ob das notwendig ist? Bestimmt nicht, aber schaden wird es mit Sicherheit nicht.

Titelbild: Julia Schlichtkrull

Adventskalender Fensterchen No. 3: Weihnachtstee

Adventskalender Fensterchen No. 3: Weihnachtstee

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: ein Weihnachtsteerezept.

Ganz nach dem Motto „Abwarten und Tee trinken“, gibt es im heutigen Fensterchen eine kleine Weihnachtsteeinspiration. So eine Teemischung ist super einfach herzustellen, die Zutaten sind, ganz nach eurem Geschmack, individuell variierbar und schön verpackt eignet sich der Tee zudem auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk.

Zutaten

  • loser Tee als Grundlage, ich habe schwarzen Tee genommen
  • weihnachtliche Gewürze wie Nelken, Zimtstangen und Sternanis
  • Wenn du willst, kannst du Früchte auf niedriger Stufe im Ofen trocknen, Orangen und Äpfel eignen sich dafür gut. Für faule Menschen wie mich gibt es auch fertige getrocknete Früchte zu kaufen. Wichtig dabei ist aber, dass die Früchte wirklich trocken sind, damit der Tee lange haltbar bleibt (wird aber eh direkt getrunken, er schmeckt einfach zu gut).

Zubereitung

Je nach Geschmack mehr oder weniger Gewürze mit einem Gegenstand deiner Wahl zerkleinern (ob Nudelholz oder Weinflasche ist egal und beeinflusst den Geschmack nicht) und in einem Glas oder einer Tüte mit der Teegrundlage mischen. Die getrockneten Früchte können als kleine Stückchen dazugegeben werden. Wenn du süßen Tee magst, kannst du auch gleich etwas Zucker unterrühren. Schon fertig!


Beitragsbilder: Lilli Lipka

Titelbild: Julia Schlichtkrull

Vergesst uns nicht – ein Interview mit den Greifswalder Studiclubs

Vergesst uns nicht – ein Interview mit den Greifswalder Studiclubs

Wir Studierenden vermissen das Vorglühen bei Freund*innen, von Bar zu Bar zu ziehen, bis ins Morgengrauen zu tanzen. Wehmütig denken wir an die Nächte zurück, die für uns so selbstverständlich waren und schätzen umso mehr, was wir hatten. Wir zehren von der Hoffnung, dass nächsten Sommer vielleicht alles wieder so wie „vor Corona“ ist. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass viele kulturelle Einrichtungen zur Zeit um ihre Existenz kämpfen und Veranstaltungen nach der Coronakrise vielleicht nicht mehr so selbstverständlich sind. Wir haben mit den drei Studierendenclubs Geographenkeller, Kiste und Club 9 gesprochen und gefragt, wie es ihnen in der jetzigen Situation geht.

Wie geht es eurem Club?

Geographenkeller: Diese Fragen müssen wir gleich recht komplex beantworten. Der Geographenkeller hat ja nicht erst seit Anfang des Jahres coronabedingt geschlossen, sondern bereits seit Juli letzten Jahres keine öffentliche Veranstaltung in den eigenen Räumen mehr ausrichten können. Seit Ende August/Anfang September 2019 wurden die Außenwände des Instituts für Geographie saniert, weshalb zwei unserer Notausgänge nicht passierbar waren und der gesamte Bereich um das Institut quasi Baustelle war. Nach Plan sollten die Bauarbeiten im letzten Quartal 2019 beendet sein, tatsächlich sind sie nun, im letzten Quartal 2020, abgeschlossen. Ihr könnt euch vorstellen, dass die Herbst- und Wintermonate unsere finanziell stärksten Monate sind, insbesondere natürlich die Erstiwoche. An dieser konnten wir nun bereits zweimal nicht in unseren Räumen teilnehmen, wobei sie ja einmal mehr oder weniger vollständig ausgefallen ist. Dementsprechend vorfreudig waren wir, am 31.10.2020 endlich wieder öffnen zu können. Doch hier kam uns nun der zweite Lockdown dazwischen.

Kiste: Wir als Club sind für unser vielfältiges Angebot natürlich auf direkten Besuch von Gästen angewiesen. Damit finanzieren wir auch unsere Fixkosten und alles, was für Veranstaltungen anfällt. Also sind uns durch die coronabedingten Verordnungen sämtliche  Einnahmen weggebrochen. Wir konnten im Oktober bei wenigen Veranstaltungen wieder Gäste begrüßen, aber das war auch zu schnell wieder vorbei.

Club 9: Aktuell geht es uns als Einrichtung noch gut, obwohl uns der zweite Lockdown sehr trifft. Erst Anfang Oktober durften wir von Seiten der Universität wieder öffnen und hatten somit lediglich die Chance, einen Monat lang unsere Räumlichkeiten als Bar zu nutzen. Das fällt logischerweise wieder weg und wir können keine Einnahmen mehr generieren. Somit müssen wir vorerst mit dem auskommen, was wir haben.

Was ist die größte Herausforderung zur Zeit?

Geographenkeller: Die größte Herausforderung ist derzeit finanzieller Natur. Große Rücklagen dürfen wir als Verein eh nicht bilden, aber auch jene, die wir noch hatten, sind nach der vierfach längeren Bauzeit aufgebraucht. Doch damit nicht genug. Da wir auch während des ersten Lockdowns ja insbesondere der Baustelle wegen geschlossen haben mussten, dürfen wir für diesen Zeitraum keine Coronahilfen beantragen. Weder Bundes- noch Landeshilfen sind für uns erreichbar. Möglich wäre es prinzipiell gewesen, mit diesen Hilfen Exilpartys in den anderen Studierendenclubs auszurichten, doch dies ist in den Bedingungen für die Förderungen nicht vorgesehen. Auch Unterstützung für etwaige denkbare Außenveranstaltungen (deutlich teurer durch Miete für zusätzliche Technik, Ämtergänge, Gagen etc.) wurde uns nicht genehmigt, da man hierfür innerhalb des letzten halben Jahres einige Live-Veranstaltungen aufweisen können muss. Dies war in unserem Falle aber eben wegen der Baustelle wiederum nicht möglich. Die aktuellen Hilfen orientieren sich am Vorjahresumsatz aus dem November. Ihr könnt es euch schon denken: Einen solchen hatten wir nicht aufgrund der Baumaßnahmen an der Außenwand des Instituts. Bisherige Kontaktaufnahmen in die Politik blieben leider erfolglos, wir strecken weiter unsere Fühler aus.

Kiste: Wir waren im Vorfeld nicht auf solche Dinge vorbereitet und hatten bzw. haben nicht die Mittel, den Verein technisch dafür auszustatten.  Also ist da viel Improvisation nötig. Es ist auch sehr frustrierend, dass die soziale Interaktion unter  
unseren Mitgliedern stark zum Erliegen gekommen ist und die Kommunikation schwieriger geworden ist. Fixkosten gibt es trotzdem, auch wenn die Universität uns bei der Raummiete entgegengekommen ist. Daher schmelzen unsere ohnehin   knappen Finanzen langsam weg.

Club 9: Die größte Herausforderung für uns zur Zeit ist es, unser Clubleben am Laufen zu halten, Kontakt untereinander zu haben und uns gemeinsam für Projekte zu engagieren, da wir uns nicht treffen können. Dementsprechend versuchen wir, so gut es geht, online Dinge zu organisieren.

Was konntet ihr aus dem ersten Lockdown lernen?

Geographenkeller: Wir konnten lernen, dass unser Plenum im Zweifelsfalle auch online funktioniert (gezwungenermaßen), aber eine Zusammenkunft vor Ort in keiner Weise ersetzen kann. Wir sind eben kein kommerzielles Unternehmen, sondern ein Club, der vor allem von der Diversität seiner Mitglieder lebt. Vor, während und nach dem Plenum findet mehr statt als das reine Organisieren des nächsten Freitags. Eine Zusammenkunft im Internet kann das schwer ersetzen. (Ein Vorteil hiervon ist jedoch, dass auch Leute von früher wieder an der Gemeinschaft teilhaben können.)

Club 9: Der erste Lockdown hat uns lediglich gezeigt, dass es immer Möglichkeiten gibt, solche Situationen zu überstehen und dass wir anschließend wieder mit vollem Engagement und Willen angreifen können. Darauf freuen wir uns, wenn der zweite Lockdown vorbei ist!

Welche Unterstützung wünscht ihr euch von der Regierung?

Geographenkeller: Wir wünschen uns, dass die Hilfen leichter zu bekommen sind. Das Ziel der Regierung ist ja unter anderem, die Veranstaltungsbranche zu unterstützen. Wenn wir also Gelder abrufen könnten, mit denen wir ein Open Air oder ein Streaming-Konzert veranstalten könnten, würde dieses Geld ja nicht einmal an uns gehen, sondern zum größten Teil an Techniker*innen und Künstler*innen. Und wenn es eine solche Lockerung der Bedingungen nicht geben kann, so wäre es schön, wenn unsere besondere Situation verstanden und entsprechend beachtet würde, insbesondere in der Lokalpolitik. Greifswald ist stolz auf seine Studierendenkultur und auch die Uni hängt uns immer hoch aus. Dementsprechend würden wir uns wünschen, dass die Politik auch etwas zum Erhalt dessen beiträgt.

Kiste: Wünschenswert sind da natürlich Fördermittel. Leider sind viele Förderangebote für unser Vereinskonzept nicht angelegt und oft ist die Antragsstellung für Ehrenamtliche zu aufwändig. Insofern würden wir von besseren Informationen und mehr Unterstützung bei solchen Antragsstellungen profitieren. Explizite Wünsche an die Landesregierung haben wir eher nicht. Das Beste aus unserer Sicht wäre, durch konsequente Maßnahmen die Pandemie zum Erliegen zu bringen, um eine neue Form von Normalbetrieb in Ruhe wieder möglich zu machen.

Club 9: Von der Regierung wünschen wir uns einen „Rettungsschirm“. Den gibt es soweit sogar auch und man kann Gelder zur Unterstützung beantragen.

Welche Lockdown-konformen Angebote gibt es bei euch zur Zeit?

Geographenkeller: Keine öffentlichen, wir haben weiterhin eine wöchentliche Sitzung (momentan natürlich online). Wir hatten ein großes Hygienekonzept für den Keller entwickelt, sowie verschiedene neue Veranstaltungsideen. Im Lockdown kann nichts dergleichen stattfinden. Auch ein Stream ist quasi nicht möglich, da wir im Keller kein eduroam in ausreichender Stärke empfangen (die älteren Gäste erinnern sich). Die Entwicklung anderer Angebote ist leider häufig mit für uns hohen Investitionskosten verbunden oder zu arbeitsintensiv für die ehrenamtliche Arbeit. Zudem müssen wir uns bezüglich unserer Infektionsschutzmaßnahmen sowohl mit der Uni koordinieren, als auch den allgemeinen Richtlinien folgen, weswegen die Wiedereröffnung aller Studierendenclubs zum Beispiel auch deutlich verzögert zur restlichen Bar- und Clubszene stattfand.

Kiste: Wir können nun aus der Kiste heraus nur noch gelegentliche Livestreams anbieten, was aber leider wenig Publikum findet und dafür großen Aufwand erzeugt, bei dem viel private Technik unserer Mitglieder eingesetzt werden muss. Ab und zu arbeiten wir dabei mit den emsigen Leuten vom radio 98eins zusammen.

Club 9: Zur Zeit bieten wir keine Angebote an, da wir kaum eine sinnvolle Möglichkeit gesehen haben, uns zu präsentieren.

Was wünscht ihr euch von den Greifswalder*innen?

Geographenkeller: Vergesst uns bitte nicht. Der Geokeller hat jetzt schon eine ganz schöne Weile geschlossen. Das ist natürlich einerseits finanziell schwierig, aber vor allem lebt unser Club von den Menschen, die sich hier engagieren und einbringen. Neue Gäste und Mitglieder bekommt man nur, wenn man auch öffnet und Menschen den Club kennenlernen können. Dies ist in unserem Falle seit einem Jahr nicht möglich gewesen. Insofern wünschen wir uns allgemeine Vorfreude auf eine Wiedereröffnung der uns liebsten Kellerräume.

Kiste: Von unseren Nachbar*innen und Mitbürger*innen wünschen wir uns gegenseitige Rücksichtnahme. Aber auch in dieser Situation vielleicht noch mehr als sonst die Selbstreflektion darüber, ob Einrichtungen unterstützt werden können, oder ob man sich vielleicht selbst engagieren kann. Helfen, mitmachen, Angebote schaffen. Das ist auch unter den aktuellen Verordnungen möglich.

Club 9: Von den Greifswalder*innen wünschen wir uns, dass sie uns nicht vergessen und, sobald wir wieder öffnen dürfen, uns wieder besuchen und schöne Abende mit uns verbringen.

Den Geographenkeller könnt ihr auf Facebook und auf Instagram verfolgen.
Auch der Club Kiste informiert euch über Facebook und Instagram über digitale Angebote.
Club 9 hält euch ebenfalls über Facebook und Instagram auf dem Laufenden.

Beitragsbilder: Fidel Fernando, Dima Pechurin und Anastasiia Chepinska auf Unsplash.