Mimimi-Mittwoch: Reisen während Corona

Mimimi-Mittwoch: Reisen während Corona

Wut, Hass, Zorn: all diese Gefühle verbindet man so manches Mal mit seinen Mitmenschen. Genau für solche Momente ist diese Kolumne da. Wann immer wir uns mal gepflegt über Leute auslassen, lest ihr das hier.

Das Jahr 2020 steht ja unter keinem guten Stern, wenn man über das Reisen spricht. Aufgrund des Coronavirus wurde die Freizügigkeit am Anfang des Jahres auf ein Minimum reduziert, einige von euch erinnern sich vielleicht noch daran. Im Sommer, als dann die ersten Hygienekonzepte ausgearbeitet waren, stand eine Reise auf meinem Plan. Erst in die Heimat und dann mit Begleitung noch weiter nach Heidelberg. Entsprechend nervös war ich vor meiner ersten Reise mit den neuen Reisebestimmungen der Krise. Bin ja so schon kein Reisefreund und dann auch noch das.

Es geht gut los: Mein Plan, wie immer so früh wie möglich zu fahren, wird über den Haufen geworfen, als ich sehe, dass es nur noch genau eine Verbindung gibt. Abends. Um 17:40 Uhr. Danke dafür, ganz toll. In Berlin um 20 Uhr noch eine halbe Stunde mit den Öffis zu fahren ist natürlich genau das, was man sich in den Coronazeiten wünscht.
“Naja”, denke ich mir, “Maske auf, ab in den Bus.” Ein bisschen die Natur von der Autobahn aus beobachten und ein Nickerchen machen, bevor ich mich in Berlin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln rumschlage. Der Bus des knallgrünen Unternehmens ist natürlich perfekt auf die Situation angepasst und voll belegt.
Nee, genau das ist ja einer der Ratschläge der Experten gewesen. Da freu’ ich mich gleich noch mehr auf die Fahrt! Normalerweise ist es schon unangenehm bei den Mitfahrenden auf dem Schoß zu sitzen, aber mit dem Gedanken an das Virus wird das alles ja viel entspannter. Gerade ausverkaufte Busse verringern nämlich die Gefahr der Ansteckung, das wissen die meisten gar nicht! Ich rieche hier eine große Verschwörung. Aber damit sollte ich ja jetzt alles Negative aufgezählt haben. Ha! Ich naiver Träumer. Die Durchsage vom Band, die ich noch häufiger hören werde, macht die Mitfahrenden darauf aufmerksam, dass es ja keine allgemeinverbindliche Maskenpflicht an Bord gebe. Obwohl der Großteil die Masken trotzdem aufbehält sehe ich immer noch einige Nasen. Also wortwörtlich.

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Endlich in Berlin angekommen, habe ich Erstaunliches zu berichten: Ich lebe noch! Wie das geht? Ich weiß es auch nicht! Eigentlich sollte ich ja bereits erstickt sein, so lange wie ich die Maske getragen habe. Komisch, ging also doch. “AbEr DaS GaNzE ScHwItZeN MuSs dOcH sChLiMm sEiN.” Nee, war’s nicht! Ich jogge ja auch nicht im Bus sondern sitze ruhig auf meinem Platz. Wie kommen die Leute immer auf sowas?

Am Abend dann noch eine tolle Nachricht für die Weiterfahrt: Die Bahnfahrt wurde storniert und zu einer 9:40 h langen Busfahrt umgebucht. Da bin ich vor lauter Freude doch glatt erstmal ganz aus dem Häuschen! Zum Glück betrifft das nämlich sowohl Hinfahrt als auch Heimweg. Ganz toll². Wenigstens finden die Fahrten um die Mittagszeit und an Tagen mit Höchsttemperaturen von 37 °C statt. Da wird der volle Bus noch mehr zu einem Erlebnisort für alle Sinne. Auch wenn man das wieder nicht glauben wird: Es ließ sich trotz Maske (!!elf!) aushalten. Die populärwissenschaftlichen Vermutungen konnten wir also nicht bestätigen.

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Nun war ich zum Glück nicht damit gestraft, in andere Länder fahren zu müssen. Es gibt wirklich Länder ohne Maskenpflicht in Läden. Sterben ist ja nur was für die Schwachen, nicht? Noch schöner sind dann nur noch die Corona-Tests, die häufig entweder eine Stunde Wartezeit verlangen oder bei denen am Ende das System dahinter nicht funktioniert und man in Ungewissheit den Heimweg antreten darf. Und dann sind da ja noch die ganzen Mitreisenden. “Die, deren Nase gesehen werden muss”, sind für mich fast die Nervigsten. Das sind doch bestimmt auch Leute, die auf dem Klo zwar die Hose runter ziehen, aber nicht den Deckel öffnen. Glauben die wirklich, dass das reicht? Oder haben sie Angst zu ersticken, wenn sie die Maske ganz aufsetzen? Dann habe ich jetzt mal einen Geheimtipp: Solange die Maske keine Plastiktüte ist, wird das nicht passieren! Und einige von euch sehen mit Maske vermutlich sogar besser aus als ohne.

Vielleicht enden wir heute etwas versöhnlicher. Um auf den vorhergehenden Mimimi-Artikel anzuspielen: Es war noch nie einfacher, rücksichtsvoll zu sein! Vielleicht sollten wir uns ins Gedächtnis rufen, dass wir die Maske nicht nur für uns, sondern in erster Linie für die anderen tragen. Diese Form von Rücksicht tut nicht weh, das bisschen Stoff macht keinen kaputt. Doch es gibt aktuell eine größere Chance, dass IHR Menschen kaputt macht und ihnen wehtut, wenn ihr die Maske nicht tragt. Deswegen tragt sie doch einfach. Denn damit können wir alle dafür sorgen, dass wir bald wieder ordentlich zusammen feiern können.

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Beitragsbild: Ashley Gerlach
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web.woche 28. September-04. Oktober

web.woche 28. September-04. Oktober

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.

Uni & Wissenschaft

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Ordentliche AStA-Sitzung
  • Wann? Montag, 28. September 2020, 20 Uhr c.t.
  • Wo? Rubenowstraße 1, Hörsaal 1
  • Was wird besprochen? Vor allem alles rund um die Erstiwochen, den Markt der Möglichkeiten sowie die 24h-Vorlesung.
  • Was? Podiumsdiskussion und Pressegespräch zum geplanten Herrenhauszentrum Greifswald
  • Wann? Dienstag, 29. September 2020, 14 bis 17 Uhr
  • Wo? Mit begrenzter Teilnehmer*innenzahl im Pommerschen Landesmuseum, aber auch digital.
  • Anmeldung und Programm? Bei Präsenz-Teilnahme ist eine vorige Anmeldung notwendig. Diese und nähere Informationen zum Ablauf findet ihr hier auf der Website der Uni.
  • Was? 4. ordentliche Sitzung des Medienausschusses
  • Wann? Dienstag, 29. September 2020, 16 Uhr s.t.
  • Wo? Rubenowstraße 2b, Seminarraum 1
  • Was wird besprochen? Unter anderem Feedback zur Arbeit der Redaktionen und die Wahl der Geschäftsführung.
  • Was? Vortrag “Eine Gesellschaft sieht Sterne: Geschlechtergerechte Sprache und ihre Kritik” von Prof. Dr. Stefanowitsch
  • Wann? Dienstag, 29. September 2020, 16 bis 17 Uhr
  • Wo? Digital-Vortrag über Jitsi.
  • Was? Online-Kurs: Vorstellung des Masterstudiengangs Healthcare Management
  • Wann? Dienstag, 29. September 2020, 16.30-17.30 Uhr
  • Wo? Der Link wird kurz vor Beginn hier bekannt gegeben.
  • Was? Sitzung der AG eSports
  • Wann? Mittwoch, 30. September 2020, 20 Uhr s.t.
  • Wo? Discord-Server
  • Was wird besprochen? Unter anderem die neue Season und die Spieler*innensuche.
  • Was? Dritte Folge des BioÖkonomie-Podcasts
  • Wann? Veröffentlichung am Mittwoch, 30. September 2020
  • Wo? Über die Uni-Webseite sowie über alle bekannten Podcast-Portale
  • Was wird besprochen? Die Welt der Mikroorganismen mit drei Mikrobiolog*innen unserer Uni.
  • Was? Beginners Python Programming Course
  • Wann? Von Donnerstag, 01. Oktober 2020, 9 Uhr bis Freitag, 02.Oktober 2020, 17 Uhr
  • Wo? Rubenowstraße 3, Hörsaal und Live-Stream über den Moodle-Kursraum
  • Voraussetzungen? Es sind keine Programmier-Vorkenntnisse nötig. Bestenfalls einen Laptop mit installiertem eduroam mitbringen, einige werden gestellt.

NEUIGKEITEN

  • Der Landtag hat der Verlängerung der Regelstudienzeit zugestimmt, dementsprechend ist es nun offiziell! Die Änderung des Landeshochschulgesetzes wird voraussichtlich im November inkrafttreten, die BAföG-Anträge sollten allerdings trotzdem möglichst jetzt schon gestellt werden. Auf der Website der Uni könnt ihr dies noch einmal nachlesen.
  • Es werden noch Angebote für die Notwohnraumbörse gesucht!
  • Ebenfalls helfen könnt ihr bei dem Packen der Erstibeutel! Dieses findet am Donnerstag, dem 01. Oktober, von 17 bis 20 Uhr und am Freitag, dem 02. Oktober, von 10 bis 20 Uhr statt. Meldet euch dafür gerne bei Hennis unter asta_vorsitz@uni-greifswald.de und sagt, zu welcher Uhrzeit ihr könntet.
  • Die Greifswalder Landschaftsökologin Frau Dr. Franziska Tanneberger ist Co-Vorsitzende des Zukunftsrates MV. Wofür dieser zuständig ist, lest ihr hier.
  • Die Greifswalder Geologin Dr. Anna Gehrmann wird mit dem Nachwuchs-Preis der DEUQUA ausgezeichnet. In ihrer Dissertation erforschte sie die Kreidefelsen auf Rügen mithilfe computergestützter Methoden und konnte somit unter anderem die verschiedenen Eisvorstöße nachvollziehen.
  • Die Öffnungszeiten des AStAs wurden erweitert. Ihr könnt nun also wieder persönlich vorbeischauen: Mo-Do 10-12 Uhr und zusätzlich Di 14-16 Uhr. Zwar ist der AStA fast vollständig besetzt, aber einige Ämter sind noch immer zu übernehmen. Schaut doch hier vorbei, ob euch etwas davon interessiert.

Kultur & Sport

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Schauwerkstatt – Bunte Herbstseifen
  • Wann? Montag, 28. September 2020, 14 bis 16 Uhr
  • Wo? Casper-David-Friedrich-Zentrum, Greifswald
  • Anmeldung? Um Anmeldung wird wegen der Corona-Schutzmaßnahmen gebeten.
  • Kosten? Eintritt 3 Euro + Materialkosten bei Erwerb in der Schauwerkstatt hergestellter Produkte
  • Was? Filmvorführung “Uferfrauen. Lesbisches L(i)eben in der DDR” mit anschließender Gesprächsrunde
  • Wann? Dienstag, 29. September 2020, um 20 bzw. 20:30 Uhr
  • Wo? Im Koeppenhaus, Bahnhofstr. 4, Greifswald (20 Uhr) und in der Brasserie Hermann, Gützkower Straße 1, Greifswald (20:30 Uhr)
  • Anmeldung? Um vorige Anmeldung über info@koeppenhaus.de wird gebeten.
  • Was? Erntedankmarkt
  • Wann? Sonntag, 04. Oktober, 10 bis 17 Uhr
  • Wo? Markt Greifswald

NEUIGKEITEN

  • Die ROSA öffnet ihre Türen für euch von Mittwoch bis Samstag (30. September bis 03. Oktober) von jeweils 21 bis 2 Uhr.
  • Das Freizeitbad Greifswald hat wieder geöffnet. Die Duschen dürfen wegen der neuen Hygieneregeln allerdings nur vor dem Baden benutzt werden. Im Kassen- und Umkleidebereich herrscht Maskenpflicht. Die Saunalandschaft ist auch wieder nutzbar, allerdings finden keine Aufgüsse statt. Die Dampfsauna und Infrarot-Kabine bleiben vorerst geschlossen.
  • Das CineStar Kino Greifswald hat weiterhin für euch geöffnet.
  • Noch bis zum 10. Oktober findet das Usedomer Musikfestival statt, welches dieses Jahr unter dem Motto Norwegen steht. Mehr Informationen und Karten gibt es hier.
  • Unter dem Motto “Zusammen leben, zusammen wachsen!” finden noch bis zum 30. Oktober die Interkulturellen Wochen statt. Das mehrwöchige Programm bietet viel Abwechslung: So können beispielsweise Online-Seminare, verschiedene Ausstellungen, Workshops und Vorträge je nach Lust und Laune besucht werden.
  • Die Nachtwächterführung am Freitag ist leider bereits ausgebucht. Die nächsten (auch noch freien) Termine sind der 16. Oktober und der 6. November.

Region & Politik

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Pilzberatung für alle fleißigen Pilzsammler*innen
  • Wann? Jeden Samstag und Sonntag im Oktober, jeweils von 16 bis 17 Uhr; nach telefonischer Absprache (siehe Website) auch individuelle Zeiten möglich
  • Wo? Im Arboretum (Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße) im Pavillon im Europa-Quartier 21 A, direkt am Eingang rechts
  • Anmeldung? Für die Beratungszeiten im Arboretum ist keine Anmeldung notwendig; für individuelle Termine ist eine telefonische Anmeldung erforderlich.
  • Kosten? Die Pilzberatung ist kostenfrei.

NEUIGKEITEN

  • Die Zahl der Corona-Infizierten in Greifswald und Umgebung steigt wieder. Nachdem es lange kaum positive Tests gab, wurde vergangenen Samstag fünf Personen das Virus nachgewiesen. Somit wurden letzte Woche insgesamt 10 Personen positiv auf COVID-19 getestet.
  • Die Kuhstraße und die Roßmühlenstraße werden an Abschnitten ausgebaut – Anwohnende können ihre Meinung zu den Arbeiten noch bis zum 15. Oktober äußern. Das geht via E-Mail an: tiefbau@greifswald.de oder schriftlich an: Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Tiefbau- und Grünflächenamt, Markt 15, 17489 Greifswald.
  • Der Einwohnermeldebereich im Stadthaus ist ab dem 29. September zu normalen Sprechstunden für Publikumsverkehr geöffnet. Dennoch wird darum gebeten, vornehmlich das Terminmanagement auf der Internetseite Greifswalds zu nutzen. Es besteht eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht.

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

(Preis-)Wert – Zahlen wir genug für unsere Lebensmittel?

(Preis-)Wert – Zahlen wir genug für unsere Lebensmittel?

Wir, die Redakteur*innen der moritz.medien, machen uns natürlich auch weiterhin Gedanken über unsere Umwelt und berichten daher in einem zweiten Teil unserer Nachhaltigkeitskolumne über weitere Themen, Tipps und Gedanken, damit ihr euer Leben (noch) nachhaltiger gestalten könnt.

Seid ihr auch schon mal durch den Supermarkt gelaufen und habt euch gewundert, wie ein halbes Kilo Fleisch nur 2,50 € kosten kann und warum Bananen aus Costa Rica so günstig sind? Wie kann das ökologisch fair sein? Um den wahren Wert von Lebensmitteln herauszufinden, hat sich die Universität Greifswald mit der Universität Augsburg und dem Discounter Penny zusammengetan.

Im wahren Wert von Nahrungsmitteln werden neben den Produktionskosten auch die ökologischen und sozialen Folgekosten einberechnet, die während der landwirtschaftlichen Produktion entstehen. Daher spielten in der Untersuchung „Faktoren der Treibhausgasemissionen, der reaktiven Stickstoffemissionen, des Energieverbrauchs und der Landnutzungsänderungen, verursacht durch biologische und konventionelle Lebensmittel“ eine Rolle. Zur Zeit wird die Differenz zum wahren Wert indirekt von der Gesellschaft gezahlt. Das kann sich zum Beispiel in Form von hohen Wasserrechnungen wegen erhöhter Nitratgehalte auswirken. Das heißt, der Konsum günstiger und nicht nachhaltiger Lebensmittel wirkt sich auf die Gesamtgesellschaft aus, aber nicht auf die Preise einzelner Produkte. Gleichzeitig wird man durch die gleichbleibenden, niedrigen Preise dazu verleitet, weiterhin günstige Produkte zu kaufen. Würden die Folgekosten also direkt in den Kaufpreis einbezogen werden, hätte das zur Folge, „dass sich Marktpreise korrigieren und sich so das Kaufverhalten entsprechend der Nachhaltigkeit anpassen würde“.

Die Untersuchung ergab, dass die Preisdifferenzen zwischen herkömmlichem Kaufpreis und wahrem Preis teilweise sehr groß sind. Interessant ist, dass sich der Preisunterschied vor allem bei tierischen Produkten bemerkbar macht. So müsste konventioneller Gouda einen Preisaufschlag von 88% bekommen, um seinen wahren Kosten gerecht zu werden. Bei Milch liegt der Aufschlag sogar bei 122% und konventionelles Fleisch müsste 173% teurer sein. „Konventionell produziertes gemischtes Hackfleisch müsste demnach circa dreimal so teuer sein, würde es auch für die Auswirkungen für die bei der Produktion entstehenden Treibhausgase, Landnutzungsänderungen, reaktiven Stickstoffe und Energieverbrauch aufkommen“, gab das Projekt bekannt. Bei biologischen Tierprodukten ist die Preisdifferenz zwar deutlich niedriger, trotzdem müsste selbst Bio-Fleisch eine Preiserhöhung um 126% erhalten. Die hohen Zahlen bei tierischen Produkten erklärt die Studie mit der ressourcenintensiven Aufzucht und Fütterung der Tiere. Ebenso spielen die Emissionen ein Rolle, die zum Beispiel durch die Verdauung der Tiere oder den Energieverbrauch von Ställen anfallen.

Der Untersuchung nach sind die Kosten pflanzlicher Nahrungsmittel hingegen verhältnismäßig angemessen berechnet. Der Preis von konventionellen Äpfeln, Bananen und Kartoffeln müsste beispielsweise „nur“ bis zu 19% erhöht werden, bei Bio-Produkten etwa die Hälfte davon. Die Differenz zwischen konventionellen und biologisch produzierten Lebensmitteln lässt sich übrigens vor allem mit den natürlichen Produktionspraktiken begründen, die im biologischen Landbau angewendet werden.

Dass Penny als günstiger Lebensmittel-Discounter Teil dieses Projekts ist, wirkt zunächst widersprüchlich. Doch das Projekt erhofft sich durch seine Untersuchung Anstoß für weitere Forschung und Diskussion über eine Einbindung der ökologischen Folgekosten in den Lebensmittelpreis. Anlässlich der Eröffnung eines nachhaltigen Penny-Erlebnismarkts Anfang September hat der Discounter für die untersuchten acht Eigenmarkt-Produkte zum Beispiel eine doppelte Preisauszeichnung vorgenommen: Neben dem herkömmlichen Preis werden dem*der Kund*in auch die wahren Kosten des Lebensmittels offenbart. So wird der Gouda mit einem Preis von 1,99 € angeboten und auf den wahren Preis von 3,74 € aufmerksam gemacht. Stefan Magel von der Penny-Markt GmbH betont: “Wir müssen dazu kommen, die Folgekosten unseres Konsums sichtbar zu machen. Nur so können Kunden am Regal entscheiden. Wir sind als Unternehmen in einem wettbewerbsintensiven Markt ohne Zweifel Teil des Problems. Ich glaube aber, dass wir mit diesem Schritt Teil der Lösung werden können.”

Weitere Informationen für euch:
Die Pressemitteilung des Projekts findet ihr auf der Website der Uni.
Wie sich Nahrungsmittelpreise ergeben, könnte ihr bei der Bundeszentrale für politische Bildung erfahren.

Beitragsbild: Raquel Martínez auf Unsplash
Banner: Jonathan Dehn

ˈʀɪkˌvasɐ – das Rezept für den Softdrink des Spätsommers!

ˈʀɪkˌvasɐ – das Rezept für den Softdrink des Spätsommers!

Namensgebend für diesen Basilikum-Eistee ist sowohl sein unverkennbar-verkennbares Aussehen als auch die Tatsache, dass sich dieses Getränk perfekt zum Mixen von Longdrinks eignet, die man sich hier in Greifswald nun mal standesgemäß am Museumshafen einverleibt! Außerdem gewinnt ihr durch die Frage „Möchtest du einen Schluck Ryckwasser probieren?“ kombiniert mit dem Unter-die-Nase-Halten der grünlich-bräunlichen Flüssigkeit einen hervorragenden Eis(tee)brecher, um neue Leute kennenzulernen. Also nochmal fix ab an den Hafen, winter is coming! Dieses Rezept ist zusätzlich auch perfekt für diejenigen unter euch geeignet, die wie ich leider keinen grünen Daumen besitzen und dadurch schon einigen Basilikum-Pflanzen zu ihrem vorzeitigen Ende verholfen haben:

Basi (2018-18), Silli (2018-19), Basi II (2019-19), Basi III (2019-19), Snowflake (2019-20), Silli II (2020-20) und Herbert (2020-20):
Das hier ist für euch, ruhet in Frieden im Garten Eden!

Das braucht ihr für die Zubereitung von einem Liter Ryckwasser (a.k.a. Basilikum-Eistee):

  • 5-10 getrocknete Basilikum-Blätter (je nach gewünschter Intensität)
  • 1-2 Esslöffel Zitronen-/Limettensaft (je nach gewünschter Säure)
  • 3-4 Esslöffel brauner Rohrzucker (je nach gewünschter Süße)
  • 1 Liter kochendes Wasser
  • 1 Teekanne
  • 1 Teebeutel (Profi-Tipp: 1 Teesieb)

So geht die Zubereitung:

  1. Die Basilikum-Blätter in den Teebeutel oder das Teesieb füllen (für intensiveren Geschmack könnt ihr die Blätter von Hand oder mit einem Mörser zerkleinern).
  2. Die Blätter mit kochendem Wasser aufbrühen.
  3. Den Tee je nach gewünschter Intensität bis zu 10 Minuten ziehen lassen.
  4. Die Blätter aus dem Wasser entnehmen.
  5. Den Zitronensaft zum Tee hinzugeben.
  6. Den Zucker zum Tee hinzugeben.
  7. Den Tee einige Stunden auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
  8. Anschließend den Tee im Kühlschrank weiter abkühlen lassen (Überraschung!).
  9. Den Eistee aus dem Kühlschrank holen, in ein Glas füllen und genießen!
  10. Ihr könnt den Eistee mit den Getränken eurer Wahl mixen; bewährt haben sich z.B. Gin-Ryckwasser und Vodka-Ryckwasser, aber hier sind eurer Kreativität natürlich keine Grenzen gesetzt!

Beitragsbilder: Philipp Schweikhard

Umgekrempelt: Autogenes Training

Umgekrempelt: Autogenes Training

Kennt ihr das, wenn man mal was Neues ausprobieren will, aber am Ende alles beim Alten bleibt? Uns jedenfalls kommt das sehr bekannt vor, deswegen haben wir uns für euch auf einen Selbstoptimierungstrip begeben. In dieser Kolumne stellen wir uns sieben Tage als Testobjekte zur Verfügung. Wir versuchen für euch mit unseren alten Gewohnheiten zu brechen, neue Routinen zu entwickeln und andere Lebensstile auszuprobieren. Ob wir die Challenges meistern oder kläglich scheitern, erfahrt ihr hier.

Kopfschmerzen. Viele Studierende werden das Gefühl kennen, dass in der Prüfungsphase, oder auch gerne außerhalb dieser, der Schädel brummt wie ein Wespennest. Bei manchen mag es am letzten Bier liegen, bei vielen hat es andere Ursachen, wie Stress oder Verspannungen.
Während meines ersten Studienjahres hatte ich Phasen, in denen mein Kopf an 5 von 7 Tagen schon morgens weh tat, bis hin zu Schwindel und Übelkeit. Damals habe ich einen Kurs zum Autogenen Training ausprobiert und es hat mir tatsächlich geholfen. Nach wenigen Wochen ließen die Symptome deutlich nach.

Doch was ist das eigentlich?
Autogenes Training ist ein Entspannungstraining bzw. eine Selbsthypnose. Es gibt mehrere Stufen, und Ziel der Übungen ist eine immer stärkere Entspannung. Dies kann beispielsweise bei Stress, aber auch psychischen Störungen hilfreich sein.

Seit kurzer Zeit merke ich, dass die Häufigkeit meiner Kopfschmerzen wieder deutlich zunimmt. Deswegen habe ich mir vorgenommen wieder häufiger Autogenes Training einzusetzen.

Wichtig: Wenn ihr körperliche und/oder seelische Probleme habt, solltet ihr unbedingt mit einem Arzt darüber sprechen, welche Therapiemöglichkeiten für euch in Betracht kommen.

Tag 1

Der erste Tag war gleich mal eine Ernüchterung. Autogenes Training muss man tatsächlich richtig lernen und üben. Und anscheinend kann man es auch wieder verlernen. Da mein Kurs bereits einige Jahre her ist und ich seitdem nicht besonders regelmäßig geübt habe, komme ich überhaupt nicht in den damals gewohnten Entspannungszustand.

Aber wozu gibt es denn das Internet. Ich habe mir auf Youtube eines der vielen anleitenden Videos herausgesucht und plötzlich ging es wieder. Na ja, vielleicht sogar ein bisschen zu gut, denn ich bin erstmal nach wenigen Minuten eingeschlafen.

Tag 2

Heute ging es schon deutlich besser. Ich habe es geschafft allein in den Entspannungszustand zu finden. Dabei brauchte ich allerdings deutlich länger als gestern, aber es ging ohne Hilfsmittel.

Nach wenigen Minuten bin ich in Gedanken schon wieder bei meiner Prüfung gewesen und musste mich aktiv daran hindern, an die Uni zu denken, stattdessen und in dem gedanklichen, schwerelosen Zustand zu bleiben.

Tag 3

An diesem Tag ging wieder gar nichts mehr. Ich lag da und fand einfach keine Ruhe, um in die Entspannung zu gleiten.  Also wieder Youtube an und siehe da, es ging plötzlich wieder. Jetzt hatte ich allerdings ein anderes Problem. Da ich schon nach wenigen Minuten wirklich ruhig und entspannt da lag, nervte die Stimme aus meinem Handy plötzlich. Allerdings war es wie wenn die Nase juckt, man aber keine Hand frei hat. Um mein Handy auszumachen hätte ich meine Hände bewegen müssen. Durch die Muskelentspannung waren die aber fest auf meinem Bett. Wenn ich sie bewegt hätte, wäre alles wieder vorbei gewesen. Tatsächlich habe ich diesen Versuch abgebrochen, da ich das Rumliegen mit der nervenden Stimme nicht mehr ausgehalten habe.

Tag 4

Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. Also habe ich es heute wieder ohne Stimme im Hintergrund versucht. Zum Glück hatte ich mir auch etwas Zeit genommen, da es ziemlich lange dauerte, bis ich in den entspannten Zustand gekommen bin. Aber danach konnte ich wirklich eine ganze Weile daliegen und die Entspannung genießen ohne einzuschlafen.

Tag 5

Manchmal hat man so Tage, an denen gar nichts funktioniert. Dieser Tag war so einer. Ich war die ganze Zeit am hin- und herfahren und hatte einen Termin nach dem anderen. Am Abend hatte ich mir eigentlich vorgenommen, das autogene Training gleich zu nutzen um damit einzuschlafen. Um es kurz zu machen: Ich war eingeschlafen, sobald ich den Kopf auf dem Kissen hatte.

Tag 6 und Tag 7

Beide Tage waren erstaunlich unspektakulär. Das autogene Training funktionierte inzwischen wirklich gut. Es dauerte zwar immer noch deutlich länger, bis ich in dem Entspannungszustand war, verglichen mit der Zeit, in der ich es wirklich regelmäßig geübt habe, aber das ist für die kurze Zeit für mich definitiv schon ein Fortschritt.

Fazit

Meine Kopfschmerzen sind immer noch da. Aber das geht auch nicht von heute auf morgen. Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen das Training regelmäßig weiterzuführen. Vielleicht werde ich auch nochmal einen Kurs besuchen.

Grundsätzlich kann ich allen nur empfehlen, das Ganze zumindest mal auszuprobieren. Gleichzeitig weiß ich auch von einigen Personen, dass ihnen das autogene Training gar nichts gebracht hat. Da hilft wohl nur ausprobieren. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel auch einen großen Teil der Kosten für einen solchen Kurs.

Beitragsbild: StockSnap auf Pixabay

DemokraTisch gegen Rassismus

DemokraTisch gegen Rassismus

Die Ermordung von George Floyd durch einen Polizisten war der letzte Tropfen auf ein bereits bis zum Rand gefülltes Fass des institutionellen Rassismus. Seit dem Tod des Afro-Amerikaners kämpfen Demonstrierende auf den Straßen unablässig für eine offene und gleichberechtigte Welt. Rassismus ist nicht nur Thema für die da drüben, sondern ein globales Problem, das auch vor Greifswald nicht Halt macht. Heute Abend möchte das Bündnis Greifswald für alle deshalb zu einer Gesprächsrunde über Rassismus einladen.

Unter dem Motto “Rassismus gibt es überall, auch hier – reden wir darüber!” sollen an diesem Abend ab 19 bis voraussichtlich 21 Uhr Interessierte in den Pfarrgarten der Jacobi-Kirche (Karl-Marx-Platz 4) eingeladen werden. Auch Vertreter*innen aus verschiedenen Bereichen der Zivilgesellschaft, die in ihrem Lebensalltag mit Rassismus konfrontiert werden, sollen als Dis­kussionsteilnehmer*innen anwesend sein. Die DemokraTische, die von der Partnerschaft für Demokratie Greifswald veranstaltet werden, laden immer wieder zu neuen Gesprächsrunden über unterschiedliche gesellschaftliche Probleme ein. Ziel ist es, Betroffenen zuzuhören und gemeinsam über Lösungen nachzudenken: Was kann unsere Gesellschaft gegen Rassismus tun und wie können wir Betroffenen helfen?

Anlässe für eine solche Gesprächsrunde sind zahlreich und aktuell. Im Juli wurde mehrmals ein Schweinekopf vor dem Islamischen Kulturzentrum in Greifswald abgelegt. Im August wurde der FC Al Karama Greifswald, der überwiegend aus syrischen Bürgerkriegsgeflüchteten besteht, nach einem Spiel so sehr angefeindet und körperlich bedroht, dass der Club vorerst seinen Rückzug aus der Kreisliga bekanntgeben musste. Schon vor einer Woche fand eine Gesprächsrunde zum Thema „Integration im Sport“ statt, zu der auch Spieler des FC Al Karama eingeladen waren. Einer von ihnen, Tarik Malandi, äußerte hier bereits den Wunsch, mehr über Rassismus zu reden und aufzuklären. Das müsse bereits in Schulen und Sportvereinen passieren, um auch Kindern schon das Gewicht ihrer Taten zu vermitteln. Im Sport sollten sowohl Mannschaften als auch Zuschauer*innen härter bestraft werden – wer diskri­miniert, dürfe nicht mehr an einem Spiel teilnehmen. “Man muss dieses Problem sofort lösen“, fordert Tarik Malandi. „Kinder, die so etwas erleben, vergessen das niemals.”

In der “Greifswalder Erklärung für Vielfalt, Weltoffenheit und Demokratie”, die am 31. August 2020 von der Bürger*innenschaft beschlossen wurde, heißt es: “Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald fördert das friedliche Zusammenleben aller Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion, Weltanschauung, Geschlecht, sexueller Orientierung, äußeren Merkmalen, Bildungs- oder finanziellem Hintergrund und spricht sich insbesondere gegen Antiislamismus, Antiziganismus und Antisemitismus aus.” Wie jede*r einzelne von uns einen Teil gegen Rassismus beitragen kann, soll die Gesprächsrunde heute Abend zeigen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

Was: DemokraTisch „Rassismus gibt es überall, auch hier – reden wir darüber!“
Wann: heute Abend, 22. September, 19 Uhr
Wo: Pfarrgarten der St.-Jacobi-Kirche, Karl-Marx-Platz 4
Wer: veranstaltet vom Bündnis Greifswald für alle, offen für alle Interessierten
Wie: Kommt einfach vorbei! Und denkt an einen Mund-Nasen-Schutz.

Zum Veranstaltungshinweis auf Facebook
Website und Facebook-Seite des Bündnisses Greifswald für alle

Beitragsbild: Ehimetalor Akhere Unuabona auf Unsplash