Auch wenn Halloween dieses Jahr coronabedingt etwas reformiert werden musste (Thesen dazu bitte in die Kommentare oder auf Telegram, unnötige Reisen nach Wittenberg oder Berlin oder so sollten aktuell ja unterlassen werden), gibt es absolut keinen Grund, auf Süßigkeiten verzichten zu müssen! Im Gegenteil, in Maßen ist Zucker ja ein sehr gutes Antidepressivum und damit nicht das Schlechteste in der aktuellen Situation. Deshalb haben wir für euch in der Redaktion ein aufopferungsvolles Selbstexperiment durchgeführt und die beliebtesten Halloween-Süßigkeiten verkostet. Leider mussten wir den Zuckerschock erst einmal verdauen und sind daher etwas spät dran. Die folgenden Reviews, die auf der Zunge zergehen, wollen wir euch aber trotzdem nicht vorenthalten. Bon appétit!
Haribo® Gummibären
Der Werbespruch ist Programm, die kleinen Bärchen schmecken lecker und sind niedlich anzuschauen. Wenn jetzt nicht die leidige Sache mit der tierischen Gelatine wäre, würden sie in unserer Redaktion aber noch deutlich mehr erwachsene Kinder froh machen. Im handlichen und ADHS-zuckerbedarfsangepassten Format verpackt gut zum Verschenken geeignet, aber dadurch leider auch mit keinem befriedigenden Bär-zu-Plastikmüll-Verhältnis. 8 von 10 Kürbissen.
Maoam® Pinballs
Drei bunte Zuckerkugeln mit einer Brausefüllung in einem Plastikschlauch. Viel mehr gibt es zu dieser Süßigkeit nicht zu sagen. Als Kind sicher cool, aber irgendwie ist Brause mit Mitte 20 nicht mehr ganz so prickelnd wie früher (außer Kaktuseis!). 6 von 10 Kürbissen.
Maoam® Sour Stripes
*Business-presentation-music intensifies* „Warum die Zähne nur mit Zucker zerstören, wenn man sie doch vorher auch zusätzlich mit Säure schwächen und außerdem bis zur Kieferklemme verkleben kann? Maoam Sour Stripes!“ So oder so ähnlich dürfte der Pitch vor der Maoam®-Geschäftsführung ausgesehen haben, als diese lebensmitteltechnologische Revolution vorgestellt wurde. Saure Süßigkeiten liegen absolut im Trend und in klassischer Maoam®-Tradition verkleben diese Zucker-Säure-Gelatine-Streifen die Zähne minutenlang. Darüber kann auch der ordentliche Geschmack nicht hinwegtrösten. 5 von 10 Kürbissen.
Maoam® JoyStixx
Das Gleiche wie die altbekannten Maoam®-Quader, bloß in grün. Oder rot. Und aneinandergeklebt. Süß und mit dem seit langer Zeit bewährten Geschmack. Hier kann man nicht viel falsch machen und durch das größere Format wird sogar ein wenig Verpackung eingespart. 8 von 10 Kürbissen.
Twix®
Keks, Karamell und Schokolade, das ist Twix. In der „Fun Size“ muss man sich selbst überlegen, ob man gerade ein linkes oder rechtes Twix isst. Hängt wohl von der persönlichen politischen Einstellung ab. Ansonsten gilt auch weiterhin: „Raider heißt jetzt Twix, … sonst ändert sich nix.“ 7 von 10 Kürbissen.
Bounty®
Bounty ist die „Lisa“ unter den Schoko-Snacks. In der Kokosfüllung steckt ein Hauch von Auslandssemester, der sich geschmacklich aber eher wie kulturelle Aneignung anfühlt. Süß und durchaus genießbar, aber leider ziemlich oberflächlich. 6 von 10 Kokosnüssen.
Galaxy®
Ein Schokoriegel, den ich mir außerhalb einer „Celebrations“-Packung niemals kaufen würde und den ich auch noch nie bewusst einzeln im Verkauf gesehen habe. Schmeckt irgendwie als wäre er seine eigene Discounter-Kopie. Und noch etwas, liebe Mars® Incorporated, warum sind in der Packung nicht gleich viele Riegel von jeder Sorte enthalten? So etwas kann Familien zerstören! 2 von 10 Kürbissen.
Milky Way®
Ein grundsolider Schokoriegel mit einem einfachen Erfolgskonzept: Candycreme und Schokolade. In leicht veränderter Rezeptur mittlerweile seit 97 Jahren auf dem Markt und zurecht immer noch erfolgreich. 7 von 10 Kürbissen.
Mars®
Eine echte Zuckerbombe, bei der die „Fun-Size“ durchaus Sinn ergibt. Aufgebaut wie ein „Milky Way®„-Riegel, aber mit einer zusätzlichen Karamellschicht. Dadurch wirklich verdammt süß und klebrig. Schmeckt gut, aber nicht für den Verzehr in größeren Mengen geeignet. 6 von 10 Kürbissen.
Snickers®
Snickers® sind die teuflischen Dreier aus Karamell, Erdnüssen und Nougat, ummantelt von Schokolade und fühlen sich in dieser Kombination erstaunlicherweise trotzdem etwas edler an als der Durchschnitt der Mars®-Incorporated-Schokoriegel. Und außerdem besticht die Analyse in den unsterblichen Worten der Hermine Granger aus den Coldmirror-Harry-Potter-Parodien: „Snickers hat Nüsse.“ 8 von 10 Kürbissen.
Malteser® teasers
Puffreis und Schokocreme klingt eigentlich nach einem sicheren Erfolgsrezept, aber irgendwie konnte sich dieser Schokoriegel trotzdem nie wirklich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Vermutlich sind daher auch von diesen Riegeln standardmäßig immer weniger als von den anderen Sorten in den „Celebrations“-Packungen enthalten. Aber nochmal: Das kann Familien zerstören! 6 von 10 Kürbissen.
Center Shock®
Früher DAS Highlight des Schulkiosks, aber irgendwie nicht mehr so sauer wie früher. Ob das an einer Rezeptänderung oder unseren vernarbten Geschmacksknospen liegt und was Helikoptereltern, Bill Gates und die Illuminaten damit zu tun haben könnten, erklären wir euch ein andermal. Annica fasst es jedenfalls wie folgt zusammen: Center Shock (Erdbeere) Expectations: 😦😧🥴😬😰😐 Reality: 🤭😕🤔😐🙂😋😐 Das letzte Emoji soll übrigens symbolisieren, dass der Geschmack des Kaugummis nach der sauren Phase leider sehr schnell wieder verfliegt. 7 von 10 Kürbissen.
Fruchtkaramellen
Eigentlich keine typische Halloween-Süßigkeit, sondern für mich die klassische Karnevals-Kamelle, aber da liegen ja bloß 11 Tage dazwischen. Günstig, klebrig und sehr süß, ein Spaß für die ganze Familie. Und verfügbar in den Sorten Zitrone, Apfelsine, Kirsche und „Schmeckt wie Nivea riecht“ – Zitat Lilli – angeblich Himbeere. Zitrone: 7 von 10 Kürbissen. Apfelsine: 5 von 10 Kürbissen. Kirsche: 7 von 10 Kürbissen. Nivea: 1 von 10 Kürbissen, aber immerhin gut für die Haut.
kinder-Riegel®
kinder-Riegel® und Maiswaffeln waren früher meine Grundnahrungsmittel in den Schulpausen, manchmal noch ergänzt durch einen Ayran und ein Käsebrötchen, wenn wir genug Zeit hatten, um zum Rewe zu rennen. Für mich weiterhin einer der leckersten Schokoriegel überhaupt, weil die Milchcreme so einen besonderen Geschmack besitzt und die Schokolade dank des Palmöls auf der Zunge zergeht. Verdammt, warum muss denn jetzt auch noch mein Lieblings-Schokoriegel so umweltschädlich sein?? 10 von 10 Kürbissen.
Fazit
Sweet Jesus! Das war härter als gedacht, nach all den Leckereien und beim Blick auf die ganze Verpackung, die sich durch dieses Experiment angesammelt hat, ist mir ein bisschen übel. Ich wollte gerade schreiben, dass man als Kind so viel Süßkram wohl besser weggesteckt hat, aber dann ist mir wieder eingefallen, dass ich am Abend nach einem Kinderarztbesuch mal kotzen musste, weil mir der Arzt so viele Süßigkeiten mitgegeben hatte, dass ich mir den Magen verdorben habe. Bester Arzt aller Zeiten! Wir hoffen euch hat es ebenso gemundet wie uns! Seid gerne auch nächste Woche wieder dabei, wenn wir die besten Medikamente zur Diabetestherapie testen!
Titelbild: pixelia auf Pixabay Beitragsbilder: Philipp Schweikhard
Keine Lust dich eingesperrt zu fühlen? Mit dem neuen moritz.magazin kannst du zumindest gedanklich nach draußen schlüpfen – ein letztes Mal in digitaler Version, bevor ihr im Dezember (hoffentlich) wieder durch die gedruckte Zeitschrift blättern könnt.
Erfahrt in unserer neuen Novemberausgabe mm147 von der Greifswalder Aktion „Moor muss nass“, lest über Themen wie Waffen, die zur Kultur gehören, Protest und Protestkultur, Fahrradwege, Tinder und Depressionen. Ihr findet hier außerdem Kurznachrichten von September bis November, Informationen zu BAföG und kreativen Studienfinanzierungen und einem neuen Studiengang. Wie immer ist auch das moritzel. und der Tapir, sowie ein spannendes m.trifft dabei.
Noch mehr interessante Texte könnt ihr entdecken, wenn ihr einfach selbst reinschaut!
Viel Spaß beim lesen wünscht euch die moritz.magazin Redaktion!
Übrigens: Das aktuelle mortiz.magazin sowie die älteren Ausgaben findet ihr auf der rechten Seite auf webmoritz.de.
Seit letztem Mittwoch (28.10.2020) gilt auch der Landkreis Vorpommern-Greifswald als erster Kreis in Mecklenburg-Vorpommern als Risikogebiet. Am Mittwoch wurde hier ein 7-Tage-Inzidenzwert von 52,8 erreicht, inzwischen ist ein erneuter Anstieg auf 67,5 zu verzeichnen (Stand 01.11.2020). Diese Zahl sagt aus, wie viele von 100.000 Personen sich innerhalb einer Woche in unserem Landkreis mit dem Coronavirus infiziert haben. Ist die Schwelle von 50 Fällen überschritten, wird die Region als Risikogebiet eingestuft und infolgedessen werden strengere Regeln zur Eindämmung der Pandemie verhängt. Was genau bedeutet das für uns in Greifswald und unser Uni-Leben aktuell?
aktualisiert am 03.11.2020 um 11:45 Uhr
Schutzmaßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern
Ab dem heutigen Montag, dem 02.11.2020, gilt eine Kontaktbeschränkung. Das heißt, in der Öffentlichkeit darf sich nur noch mit Personen aus dem eigenem und höchstens einem weiteren Haushalt aufgehalten und die Gesamtanzahl von zehn Personen nicht überschritten werden. Die Maskenpflicht wird außerdem ausgeweitet: In Einkaufcentern, auf Märkten und auf belebten Plätzen wie in der Langen Straße ist nun auch ein Mundschutz zu tragen. Der Weihnachtsmarkt wurde übrigens bereits abgesagt.
Der Gastronomiebetrieb wird ebenfalls stark heruntergefahren. Das bedeutet, Restaurants, Cafés und Bars dürfen ausschließlich Speisen zum Mitnehmen ausgeben oder liefern.
Auch Freizeiteinrichtungen müssen schließen. Theater-, Kino- oder Museumsbesuche sind erst mal nicht mehr möglich. Gleiches gilt für Schwimmbäder und Fitnessstudios. Auch die Stadtbibliothek muss schließen.
Die Geschäfte sollen unter bestimmen Hygieneauflagen geöffnet bleiben. Es darf sich beispielsweise nicht mehr als ein*e Kund*in auf 10 qm Verkaufsfläche aufhalten und natürlich ist eine Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin obligatorisch.
Zudem gilt in ganz M-V ein Tourismusstop, durch den touristische Betriebe wie Hotels keine Urlaubsgäst*innen mehr annehmen dürfen. Die Einreise in das Bundesland ist nur für Personen mit Haupt- oder Nebenwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern gestattet (oder Personen, die einen Vertrag über mindestens sechs Monate mit einer Ferienwohnungsvermietung etc. geschlossen haben oder einen Kleingarten besitzen). Das heißt, auch private Reisen und Verwandtenbesuche sollen eingeschränkt werden, solange keine Dringlichkeit besteht. Dabei sollte sich außerdem auf die Kernfamilie beschränkt werden.
Das Stadthaus ist übrigens weiterhin für dringende Angelegenheiten geöffnet, es wird aber um eine Online-Terminvergabe gebeten. Ebenso bleiben Kitas und Schulen vorerst geöffnet.
Schutzmaßnahmen an der Uni
Die Rektorin hat in ihrer Mail vom 02.11.2020 um 14:24 Uhr die aktuellen Corona-Auflagen bekanntgegeben, die zunächst bis zum 30.11.2020 gelten sollen, aber ständig auf ihre Notwendigkeit hin geprüft werden!
Auch weiterhin sind Mund-Nasen-Bedeckungen in allen Unigebäuden zu tragen, auch am Arbeitsplatz (ausgenommen sind Einzelbüros), bei Veranstaltungen oder zum Beispiel in der Bibliothek. Lehrveranstaltungen und Prüfungen sollen wie bisher, falls möglich, digital stattfinden. Ausnahmen gelten in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden für Studierende im ersten Semester, für Studierende der Medizinischen Fakultät, für Studierende, deren Veranstaltungen spezielle Labor- oder Arbeitsräume erfordern und für Veranstaltungen, bei denen die Lehr-/Lernziele digital nicht erreicht werden können. Voraussetzung ist jedoch jeweils, dass die Hygienevorschriften des RKI eingehalten werden können. Überprüft also regelmäßig euren E-Mail-Account, denn es kann sein, dass Dozierende ihre Veranstaltungen von der Präsenz im Hörsaal auf digitale Formate verlegen müssen und euch kurzfristig informieren!
Die Nutzung der Lesesäle und Aufenthaltsbereiche der Hochschulbibliotheken und -archive ist ab sofort nur noch für Studierende zur Prüfungsvorbereitung und zur Arbeit an Abschlussarbeiten gestattet.
Mensen und Cafeterien bieten ab jetzt nur noch einen Außer-Haus-Verkauf an. Ihr könnt also in der Mensa am Beitzplatz und am Loeffler-Campus nun die Mensa-to-go nutzen. Nur die Cafeteria am Klinikum darf weiterhin einen Verzehr vor Ort anbieten, um die Mitarbeiter*innen des Klinikums zu versorgen. Übrigens dürft ihr aus hygienetechnischen Gründen nicht eure eigenen Gefäße mitbringen, sondern müsst die Boxen der Mensa nutzen. Die Nutzung von einem Pfandsystem mit Rebowls ist allerdings bereits geplant.
Die Kurse des Hochschulsports werden nicht mehr vor Ort stattfinden. Einige Kurse bieten aber eine (weiterhin kostenpflichtige) Onlinealternative an. Für Sportarten wie Badminton, Tischtennis oder Tanzkurse, die nicht digital stattfinden können, fallen natürlich keine Gebühren an. Die Teilnahmebeiträge werden erst im Dezember abgebucht, daher kann man angemeldet bleiben, falls bis dahin wieder die Möglichkeit von Präsenzkursen besteht. Es gibt nun außerdem die Möglichkeit, auf Kurse auszuweichen, die online stattfinden können.
Chorproben und Proben von Musikensembles müssen ausgesetzt werden.
Studentische Clubs müssen geschlossen bleiben.
Das Studierendenwerk hat zudem bekanntgegeben, dass persönliche Beratungen ab sofort nicht mehr vor Ort stattfinden, sondern nur noch telefonisch, per Mail oder oder über die Video-Sprechstunde. Das gilt für alle Bereiche (BAföG, Wohnen, Sozialberatung, psychologische Beratung, Kasse, Mietbuchhaltung, KfW-Sprechstunde).
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.
Durch die aktuelle Corona-Situation herrscht campusweite Maskenpflicht. Schaut außerdem regelmäßig in euer Uni-Postfach, um von den neuen Regelungen im Universitätsleben zu erfahren.
Für die Gremienwahlen im Januar benötigt die Studierendenschaft gemäß der Wahlordnung wie jedes Jahr einen Wahlausschuss. Einige Plätze dafür müssen noch besetzt werden und können von jedem Mitglied der Studierendenschaft ausgefüllt werden. Mehr Infos findet ihr in eurem Postfach in der Mail vom Wahlleiter der Studierendenschaft.
Der FSR Pharmazie nimmt auch dieses Jahr am Vampire Cup teil und versucht, so viele Blutspender*innen wie möglich zu generieren. Noch bis zum 8. November könnt ihr im Rahmen des Wettbewerbs Blut spenden gehen. Dafür müsst ihr bei der gewöhnlichen Blutspende nur ein weiteres Formular ausfüllen.
Die digitale Vortragsreihe„Bioökonomie – eine nachhaltige Wirtschaftsform mit Zukunft?“ ist am 26. Oktober gestartet und wird bis März nächsten Jahres die Verbindung aus Ökologie und Ökonomie betrachten.
Der studentische Bundesverband fzs kritisiert das Vorgehen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bei der Digitalisierung des BAföG. Das Statement könnt ihr auf der Website des fzs nachlesen.
Kultur & Sport
VERANSTALTUNGEN
Was? StuThe – Probeproben zum Musical „Valentin“
Wann? Dienstag, 03. November 2020, 18 Uhr
Wo? Wegen der aktuellen Umstände online
Anmeldung? Bitte meldet euch unter info@stuthe.de
Was? StuThe – Probeproben zum Märchenstück „Der Salzprinz“
Vom 06. bis zum 08. November findet das Questival– das queere Festival in Greifswald – (aufgrund der Pandemie-Entwicklung allerdings nur digital) statt. Das kleine aber feine Programm findet ihr hier.
Region & Politik
NEUIGKEITEN
Ab dem 2. November starten die Umbauaktionen am Hansering. Genaue Infos dazu gibt es hier.
Da der Landkreis Vorpommern-Greifswald nun als Corona-Risikogebiet gilt, treten einige neue Sicherheitsmaßnahmen in Kraft. Weitere Informationen findet hier auf dem webmoritz.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Es ist Halloween, und zwar ein sozial distanziertes Halloween. Wenn dir die Ideen ausgegangen sind, was du in diesen Zeiten anstelle deines üblichen Süßes-oder-Saures-Rundgang noch machen kannst und alle unsere Vorschläge schon durchprobiert hast, hilft dir vielleicht diese Geschichte, dich richtig in Grusel-Stimmung zu bringen. Also beschreite deinen Weg, und zwar so, wie du es gern hättest. Die Zahlen zeigen dir an, wo du weiterlesen musst, los geht’s bei der (1). Kleiner Tipp: Es kann helfen, sich die jeweiligen Zahlen zu notieren, falls die eine oder andere Entscheidung doch mal etwas blutiger ausgeht. Denn diese Geschichte hat nicht immer ein Happy End für dich vorgesehen.
(1) Raschelndes, golden glänzendes Herbstlaub unter deinen Schuhen. Das Sonnenlicht fällt durchs spärliche Blätterdach, bricht sich an den Blättern, die noch vereinzelt an den Zweigen hängen, fällt wie ein Bündel dünner Silberfäden auf den Waldboden hinab. Es ist nicht zu kalt, gerade warm genug, damit du in deinem Herbstmantel nicht frierst. Es ist ein wunderschöner Tag. Aber das ändert nichts daran, dass du dich verlaufen hast. Erst viel zu spät hast du realisiert, dass du dich doch nicht so gut auf dem geschwungenen und verzweigten Waldpfad auskennst, wie du geglaubt hast. Und jetzt befindest du dich irgendwo im Nirgendwo, mit dem glitzernden Sonnenschein über dir, der zwar einen herrlichen Anblick abgibt, aber bei seinem Stand ein sicheres Zeichen dafür ist, dass der Abend langsam hereinbricht. Du bleibst stehen, dein Blick gleitet hin und her zwischen dem Weg, der vor dir liegt und dem, den du gekommen bist. Du könntest weitergehen, hoffen, einen Ausweg aus dem Wald zu finden (6) oder umdrehen und versuchen, dich daran zu erinnern, welchem Weg du gefolgt bist (14). Wie entscheidest du dich?
(2) Obwohl du am liebsten von diesen fahrlässigen Brandstiftern fernbleiben würdest, kommst du nicht umhin einzusehen, dass es wohl das Beste wäre, zu ihnen zu gehen. Immerhin kennen sie vielleicht einen Weg nach draußen und wenn nicht, haben sie zumindest ein Feuer, an dem du dich wärmen kannst. Umso näher du kommst, desto lauter werden ihre Stimmen, und als du sie schließlich fast erreicht hast, fällt dir auf, dass du sie nicht verstehen kannst. Die Sprache, die sie sprechen, klingt seltsam, ganz anders als alle Sprachen, die du je gehört hast. Du trittst noch einen Schritt näher, schiebst einen Zweig beiseite, spähst durch die Blätter. Um ein großes Lagerfeuer, dessen Flammenzungen beinahe die Baumspitzen berühren, steht etwa ein Dutzend junger Frauen in langen dunklen Kleidern. Sie wenden dir ihre Gesichter zu, beginnen zu lächeln, bewegen sich im gleichen Rhythmus, als wären sie ein einziger Körper. Eine von ihnen tritt auf dich zu, ihr schwarzes Haar fällt lockig über ihre Schultern. Sie streckt ihre Hand aus. „Komm.“ Du kannst nicht widerstehen. Ihre Hand ist heiß, als du behutsam danach greifst, aber noch heißer ist das Feuer, als sie dich mit einem Ruck zu sich zieht und hinein stößt. „Für unsere Schöpferin“, rufen sie alle, kaum hörbar über das Knacken und Zischen der Scheite und über dein Schreien hinweg. (13)
(3) „Nein danke“, erwiderst du mit zittriger Stimme und wendest dich zum Gehen. Doch der unheimliche Typ lässt dich nicht. Er stellt sich zwischen dich und die Tür und hinter dir hörst du die Schritte von jemand anderem, die bedrohlich näher kommen. Du schreist. Ein lauter Schrei ist immer die beste erste Verteidigung. Dann springst du zur Seite, greifst nach einem Kerzenständer, der bei der Tür steht, und schlägst nach dem Mann. Von hinten schlingt sich eine Hand um deinen Oberarm, doch du reißt dich los, stößt den anderen um, siehst noch sein weißes Hemd und den Wein darauf, nein, das Blut. Du rennst. So schnell du kannst und ohne Ziel. Tiefer ins Haus, aber Hauptsache weg von diesen Verrückten. Du kannst nicht erahnen, was hinter den verschlossenen Türen liegt, also wählst du die Treppe, stolperst hinauf, siehst eine offene Tür vor dir. Hinein, einfach nur hinein. Dein Atem pfeift in deiner Kehle, brennt in der Brust. Du schlägst die Tür hinter dir zu und lehnst dich mit dem Rücken dagegen. Du keuchst noch immer, aber langsam fällt die erste Angst von dir ab und du kannst dich in dem Zimmer umsehen, in das du dich geflüchtet hast. Vor dir, an der gegenüberliegenden Wand, sind etwa zwanzig Bildschirme angebracht. Jeder von ihnen ist angeschaltet, doch sie leuchten nur in dunklem Grau. Ein einzelner Kreis prangt in der Mitte der grauen Flächen, mit zwei Buchstaben darin, Initialen. Eine Jitsi-Konferenz. Eine Jitsi-Konferenz mit zwanzig ausgeschalteten Kameras, zwanzig ausgeschalteten Mikros, keiner einzigen Nachricht im Chat. Ein Uni-Kurs. Und du bist der Dozent. (13)
(4) Als würde dich etwas magisch anlocken, entscheidest du dich für den dunklen Nadelwald. Schon nach einem kleinen Stück Weg musst du die Augen zusammenkneifen, um noch etwas erkennen zu können, aber du hoffst einfach, dass sich deine Sicht schnell an die Finsternis gewöhnt. Mit der Abwesenheit der Sonne wird es langsam auch verdammt kalt. Du rückst deinen Schal zurecht, in der Hoffnung, dass er dich so besser wärmen kann, schlingst deine Arme um den Körper – gegen die Kälte und gegen deine Angst. Die Erkenntnis, dass du den Rückweg heute nicht mehr finden wirst, schleicht sich kriechend in dein Bewusstsein. Wenn du dich nur wenigstens irgendwo ausruhen und wärmen könntest. Gerade, als dieser Gedanke durch deinen Kopf gespukt ist, bemerkst du ein Feuer ein Stück abseits vom Weg zwischen den Bäumen. Ein Feuer deutet auf andere Menschen hin, aber eigentlich hegst du eine tiefe Abscheu gegen Leute, die in Wäldern Feuer entzünden. Überwindest du dich und gehst zu ihnen (2) oder schlägst du dir deinen Weg weiter durch die Nacht (9)?
(5) Mit zitternden Händen zückst du dein Handy, das du vorher lieber in der Tasche gelassen hast, um Akku zu sparen, für den Fall, dass du in genau so einer Situation endest wie jetzt. Doch gerade, als du es anschaltest, schaltet es sich selbst aus. In der Kälte hat sich die Batterie auf einen Schlag entladen. Typisch, iPhone! Dann muss es eben ohne Licht gehen. Doch obwohl du mit der größten Sorgfalt ins Wurzelloch hinab steigst, bist du nicht darauf vorbereitet, wie schlammig die Erde hier ist und wie tief das nasse Loch hinab reicht. Als du merkst, dass du versinkst, ist es bereits zu spät. Als der Schlamm bereits deinen Hals erreicht hat und unter deine Jacke dringt, kannst nur noch daran denken, dass du sowieso eine ziemliche Arachnophobie hast und jetzt wenigstens nicht mehr die Nacht unter dem Wurzeldach verbringen musst, das sicher voller blutrünstiger Spinnen gewesen wäre. (13)
(6) Zurückzugehen erscheint dir sinnlos. Du bist viel zu weit gegangen, um noch zu wissen, welchen Weg du gekommen bist. Also weiter, durch das Laub und mit der untergehenden Sonne über dir. Du hörst das metallische Kreischen, bevor du den Schmerz spürst. Etwa schlingt sich um dein Bein, bohrt sich in den Fleisch. Du stößt einen Schrei aus und dein Blick gleitet hinab. Es dauert eine Weile, bis du die Eisenzähne zuordnen kannst, die dein Schienbein fest in ihrem Maul haben. Eine Bärenfalle. Schritte und Stimmen neben dir, mehrere Gestalten springen aus dem Unterholz hervor. Karierte Hemden, Basecaps, ausgewaschene Jeanshosen. Verdammt, bist du schon die ganze Zeit in Texas gewesen? Eine Frau mit zerzaustem, blondem Haar tritt vor. Sie hebt die Waffe, die sie in den Händen trägt, und obwohl du dich nicht wirklich mit Schusswaffen auskennst, weißt du, dass ein Schuss aus dem Gewehr, das sie hält, tödlich ist. Sie richtet den Lauf auf dein Gesicht. „Jedes Fleisch ist gutes Fleisch“, krächzt sie mit heiserer Stimme. Dann drückt sie ab und für den Bruchteil einer Sekunde hörst du noch den ohrenbetäubenden Knall. (13)
(7) Du beschließt, dass du mit der Angelegenheit lieber nichts zu tun haben willst und gehst weiter. Aber nach einem weiteren guten Stück Weg verlieren sich deine Fußspuren im dichten Laubteppich, und als du an der nächsten Abzweigung ankommst, weißt du nicht, welchen Weg du nehmen sollst. Der Boden gibt dir keinen Anhaltspunkt mehr und noch immer kommt kein Ende des Waldes in Sicht. Außerdem wird es langsam immer dunkler. Der rechte Weg sieht nicht besonders vielversprechend aus – er führt in einen Nadelwald hinein, der den Wald noch mehr vom letzten Sonnenlicht abschirmt. Der linke Weg würde dich zu einem Bach bringen, über den eine hölzerne kleine Brücke führt. Du kannst dich weder an einen Nadelwald noch an eine Brücke erinnern, irgendwo musst du bereits eine falsche Abzweigung genommen haben, aber es macht keinen Sinn, jetzt wieder zurückzugehen. Wirst du in den Wald gehen (4) oder über die Brücke (10)?
(8) Ein gruseliges altes Haus ist nie eine gute Idee, das weißt du spätestens seit Bly Manor. Außerdem hast du die Hoffnung noch nicht aufgegeben, einen Rückweg zu finden. Das Gras ist hoch und nass, du spürst die Kälte zurückkehren, als sich die Feuchtigkeit durch deine Schuhe und deine Hose frisst. Trotzdem gehst du weiter, unbeirrt und mit dem bedrohlichen Herrenhaus neben dir noch schneller als zuvor. Es muss doch einen weiteren Eingang in den Wald geben, einen Weg, der dich endlich zurück führen wird! Selbst wenn es einen gibt, du findest ihn nicht mehr. Ein Rascheln ertönt, nur wenige Schritte entfernt, doch es nähert sich dir mit hoher Geschwindigkeit und größter Präzision. Dann ein Zischeln. Und eine Schlange richtet sich vor dir auf, ihr Körper so dick wie dein Arm, das Maul aufgerissen, die gespaltene Zunge zittert bei dem kreischenden Fauchen, das sie ausstößt. Du spürst nur noch ihre Zähne, die sich in deinen Hals bohren. Wenigstens tötet sie dich sofort, sodass du nicht mehr merkst, wie sie dich in einem Biss verschlingt. (13)
(9) Deine Abneigung gegenüber Waldbrandgefährder*innen ist einfach unüberwindlich groß. Du gehst weiter, doch nach einer Stunde, zwei Stunden, drei werden deine Beine immer müder, deine Hände immer kälter, die Sicht immer schlechter. Dein Verlangen, dich irgendwo hinzulegen und auf die wieder aufgehende Sonne zu warten, wird unerträglich, aber einfach bewegungslos am Wegesrand zu liegen, könnte bei den Temperaturen den Tod bedeuten. Du bemerkst einen großen Baum neben dir, der umgestürzt ist, seine gewaltige Wurzel ragt so über den Waldboden, dass sie ein natürliches Dach bildet. Es könnte deine letzte Chance auf einen wenigstens etwas geschützten Schlafplatz darstellen. Willst du weitergehen (15) oder die Nacht in dem Wurzelloch verbringen (5)?
(10) Du verzichtest gerne auf die Dunkelheit, da du hoffst, dass es dir wenigstens etwas helfen kann, wenn du einem Pfad folgst, der dir länger Tageslicht schenkt. Nach einigen Schritten hast du die Brücke erreicht, der Bach darunter ist nicht besonders breit, aber zu tief mit zu steilen Uferwänden, als dass du hinüber springen könntest. Andererseits sieht die Brücke auch nicht besonders vielversprechend aus. Das Holz ist dunkel und modrig und hat bereits hier und da Risse, durch die du spitze Felsen im Bach erkennen kannst, um die das Wasser rauschend herum fließt. Du versuchst es dennoch, immerhin bleibt dir kaum eine Alternative. Mit beiden Händen am Geländer wagst du dich Schritt für Schritt nach vorne. Doch der marode Boden knarrt unheilvoll und ehe deine Reflexe reagieren, um dich mit einem rettenden Sprung in Sicherheit zu bringen, gibt das Holz nach. Du kannst nichts mehr tun, nicht einmal mehr schreien. Erst kurz bevor dein Kopf auf einem Stein zerspringt, realisierst du, welcher Tag heute ist. Halloween. Und du hast nicht einmal Süßigkeiten rausgestellt. Hoffentlich putzt jemand später die Zahnpasta von deiner Türklinke, du wirst es nicht mehr tun können. (13)
(11) Du gehst zum Haus, nimmst den alten Türklopfer in der Gestalt einer gekrümmten Schlange in die Hand und klopfst auf das schwere Metall der Tür. Es dauert einige Momente, doch dann hörst du Schritte von drinnen, und wenig später wird die Tür geöffnet. Ein Mann steht vor dir, jung, gepflegt, aber seine Kleidung so spießig, dass du die Nase rümpfst. Ein BWL-Student hier draußen im Wald? Er macht eine ausholende Geste ins Haus hinein. Seine Stimme ist sanft, als er spricht. „Zu so später Stunde allein unterwegs? Kann ich dir vielleicht einen Tee anbieten?“ Eigentlich hättest du nach der ganzen Aufregung lieber einen Kaffee, aber etwas Wärmendes, egal was, täte jetzt durchaus gut. Du trittst in den Flur hinein, siehst dich um. Vier Türen zweigen von dem Raum ab, doch nur eine davon steht geöffnet, zumindest einen Spalt breit. Du glaubst, weitere Gestalten dahinter erkennen zu können, jemand erscheint in der geöffneten Tür. Ein weißes Hemd und etwas Rotes darauf. Du hoffst, dass es Wein ist. „Tee?“, wiederholt der Mann hinter dir. Nimmst du sein Angebot an (16) oder hältst du es für schlauer, zu fliehen (3)?
(12) Dein Beschützerinstinkt zwingt dich, den Fußspuren zu folgen. Du hast Mühe, die Zweige beiseite zu schieben, die sich dir in den Weg stellen, als wollten sich die warnen. Ihre Warnung ist dir egal. Du kannst nicht einfach weitergehen, wenn dort vielleicht noch jemand anderes ist, der sich ebenfalls verlaufen hat, der deine Hilfe brauchen könnte. Schließlich hast du die Büsche durchquert und befindest dich wieder auf sicherem Laubboden. Vor dir steht ein Mann. Seine Kleidung ist zerrissen, seine Schultern gesenkt wie vor Erschöpfung. Er hat dir den Rücken zugewandt, und obwohl du dich bemühst, genau hinzusehen, kannst du keine Regung an ihm erkennen. Seine Arme sind steif, sein herunter hängender Kopf verharrt in der gleichen Position, nicht einmal eine Atembewegung kannst du ausmachen. Dann aber bewegt er den Kopf. Hebt ihn, dreht ihn, immer weiter, bis er über seinen Rücken hinweg sieht, als wäre es seine Brust. Seine Augen sind weiß und leer, seine Zähne verfault. Du hörst ein Knacken, es muss sein Schultergelenk sein, als er seinen Arm langsam hebt und auf dich zukommt. Du fängst an zu rennen, doch die Büsche, die du vorhin lieber nicht durchquert hättest, versperren dir den Fluchtweg. Du versuchst reinzukriechen, irgendwie Schutz zu finden, aber eine Hand schraubt sich um dein Fußgelenk und zieht dich wieder hervor. Mit noch immer verkehrt herum gedrehtem Kopf kommt er langsam auf dein Gesicht zu, das einzige, was du noch wahrnehmen kannst, ist sein fauliger Geruch, als er sich auf dich wirft. Das schiefe Kreischen, was er dabei ausstößt, ebbt erst ab, als sich seine schwarzen Zähne in dein Fleisch rammen. (13)
(13) Du schreckst auf, reißt die Trinkflasche zu Boden, die eben noch vor dir auf dem Schreibtisch stand. Es dauert einen Moment, bis du realisiert, wo du dich befindet. Zu Hause, in deinem Zimmer, an deinem Arbeitstisch, vor dem Laptop. Die Stimme, die dir plötzlich ins Ohr spricht, lässt dich ein weiteres Mal zusammenfahren, und langsam begreifst du, was geschehen ist. Du bist in einer Online-Sitzung. Die langweiligste Vorlesung, die du im ganzen Semester hast, und obwohl deine Dozentin versprochen hat, die Sitzungszeit digital immer nur auf eine Dreiviertelstunde zu beschränken, weißt du, dass sie das nicht tun wird. Sie nutzt die vollen anderthalb Stunden aus, jedes Mal. Und ein Blick auf die Uhr an der rechten unteren Seite deines Bildschirms verrät dir, dass es gerade einmal kurz nach halb eins ist. Stöhnend lässt du dich auf deinem Stuhl zurücksinken. Einen kurzen Augenblick lang bist du dir wirklich nicht sicher, was hier der wahre Albtraum ist.
(14) Du drehst wieder um. Zwar warst du eine ganze Weile unterwegs, viel zu lange, bis du realisiert hast, dass du schon vor einer geraumen Zeit vom Weg abgekommen sein musst. Aber irgendwie muss es doch möglich sein, den Rückweg zu finden. Du hältst den Blick auf den Boden gerichtet, folgst den Fußspuren dort, wo der Boden schlammiger ist. Es kann sich nur um deine eigenen handeln, denn sie scheinen frisch zu sein und du hast niemanden sonst auf dem verlassenen Waldweg gesehen. An einer etwas tieferen Schlammlache machst du jedoch verdutzt Halt. Da sind zwei Spuren zu erkennen – die einen, die dir entgegen kommen, sind deine eigenen, die anderen jedoch führen vom Weg ab und ins Dickicht hinein. Auch sie sehen frisch aus. Du spähst ins Gebüsch, um etwas zu erkennen, doch da ist nichts außer Zweigen und Gestrüpp. Dein innerer Instinkt fordert dich auf nachzusehen, für den Fall, dass jemand deine Hilfe braucht, aber unheimlich ist dir die Sache trotzdem. Wendest du dich vom Weg ab, um der Sache auf den Grund zu gehen (12) oder ignorierst du die Fußspuren und suchst weiter nach dem Rückweg (7)?
(15) Dir ist das Wurzelloch nicht geheuer, vor allem, wenn du an die ganzen Insekten denkst, die dort nachts sicher herum kriechen, und wirklich warm ist es da drin bestimmt auch nicht. Weiterzugehen heißt wenigstens, in Bewegung zu bleiben, und das ist schon mal ein Anfang. Du weißt nicht, wie viel Zeit vergeht, traust dich nicht, dein Handy herauszuholen, um nachzusehen. Vielleicht brauchst du den Akku noch, um wenigstens einen Notruf zu tätigen, sobald du aus dem Wald und damit auch aus dem Funkloch wieder herausgefunden hast. Anfühlen tut es sich jedenfalls wie Tage. Der Weg scheint kein Ende zu nehmen, ebenso wenig die Kälte, und deine Muskeln beginnen zu brennen. Endlich siehst du vor dir einen silbernen Schimmer. Helligkeit, Mondlicht. Du beginnst zu laufen, stolperst über deine Füße, fängst dich, läufst weiter. Vor Aufregung vergisst du die Kälte und die Schmerzen. Das Ende des Weges, des Waldes, wird immer deutlicher sichtbar und schließlich hast du es erreicht. Du blinzelt ein paar Mal, um dich an die plötzliche Helligkeit des Vollmonds zu gewöhnen. Und siehst, dass du nur auf einer Lichtung stehst. Über all um dich herum ist nichts als tiefer, dichter Wald. Und vor dir, in der Mitte der kleinen runden Wiese, so fehlplatziert und trotzdem seltsam passend, ein großes, graues Herrenhaus. Gehst du zum Haus (11) oder versuchst du, auf der anderen Seite der Lichtung einen besseren und hoffentlich etwas helleren Weg zurück in den Wald zu finden (8)?
(16) Der Tee ist vergiftet, natürlich, was hast du dir auch dabei gedacht? Du brauchst nur einen Schluck zu nehmen, bevor es dir selbst auffällt. Er hat eine süßliche Note, viel zu süß dafür, dass es sich um schwarzen Tee handeln soll. Die Tasse gleitet dir aus den Fingern, zum Teil vor Schreck, zum Teil, weil deine Kräfte bereits schwinden. Der Mann, der dich ins Wohnzimmer geführt hat, lächelt nur wissend. Hinter ihm öffnet sich die Tür, durch einen verschwommen Schleier siehst du zwei Schemen eintreten, weiße Hemden, Wein, hoffentlich Wein. Etwas blitzt in der Luft auf, Metall, ein Messer. „Blut für den Blutgott“. So sehr du dich auch bemühst, du kannst nichts mehr tun, deine Sinne lassen nach. Die Stimme ist nur noch ein verzerrtes Murmeln, du spürst nicht einmal mehr, wie die Klinge durch deinen Körper schneidet. (13)
Wir, die Redakteur*innen der moritz.medien, machen uns natürlich auch weiterhin Gedanken über unsere Umwelt und berichten daher in einem zweiten Teil unserer Nachhaltigkeitskolumne über weitere Themen, Tipps und Gedanken, damit ihr euer Leben (noch) nachhaltiger gestalten könnt.
Auch wenn in Deutschland immer mehr Personen ihre Ernährung auf vegetarisch oder sogar vegan umstellen, wird trotzdem noch sehr viel Fleisch gegessen. Dabei wird immer mehr auf die „guten“ Stücke zurückgegriffen, wie das Rinderfilet oder -steak, das Schweineschnitzel oder die Hähnchenbrust und -keulen. Gerade bei Hühnerfleisch wird in einem Großteil der Fälle auf Lende, Brust und Hinterbein zurückgegriffen, und auch beim Rind machen die hauptsächlich konsumierten Teile nur einen kleinen Teil des gesamten Tiergewichts aus. Studierende werden sich wohl kaum ausschließlich von solchem Fleisch ernähren, aber auch die deutlich zu billigen Schweinenackensteaks für das Grillen im Sommer, auf die der eine oder die andere noch Wert legt, haben nicht viel Anteil an so einem Tier. Und alles was überbleibt, wird im besten Fall zu Wurst oder Tierfutter verarbeitet oder kommt im schlechteren Fall zu den Schlachtabfällen.
Dagegen hat sich seit einigen Jahren die Nose-to-tail-Bewegung entwickelt, welche als Ziel hat so viel wie möglich von einem Tier zu verwerten, wenn man es schon schlachtet. Ein sicher lobenswerter theoretischer Ansatz, auch wenn die praktische Realität da etwas anders aussieht: Insbesondere der Verzehr von Innereien hat in den letzten Jahrzehnten einen drastischen Rückgang erlebt. Dabei sind dort echt leckere und tolle Sachen dabei. In meiner Familie war das nie ein Tabuthema, und meine Schwester und ich haben diese Teile genauso vorgesetzt bekommen wie ein Schnitzel.
Meine persönliche Top 3 der Innereien sind: Herz, Zunge, Niere
Gerade bei Herz und Zunge ist ein Vorteil, dass diese fast ausschließlich aus Muskel bestehen. Dadurch schmecken sie nach der Zubereitung verhältnismäßig ähnlich wie das gewohnte Fleisch. Tatsächlich sind Innereien teilweise auch gar nicht so schwer zuzubereiten und zusätzlich recht günstig.
Gerade für Anfänger eignen sich besonders gut Herz, Magen und Leber. Zunge findet man manchmal bereits gegart, dann ist das natürlich auch sehr simpel. Nieren und Hirn sind dagegen schon etwas für Fortgeschrittene.
Bei Herzen und Mägen eigenen sich besonders gut die Hähnchenvarianten. Zum einen, da man diese am einfachsten bekommt und zum anderen, da sie von der Größe her gleich gegart werden können, ohne dass sie vorher noch auseinandergenommen werden müssen. Ich selbst bevorzuge Herzen ein wenig, da Mägen manchmal ziemlich zäh sein können.
Bei Leber ist es für mich relativ egal, ob sie vom Schwein oder Huhn kommt. Da ist beides wirklich lecker. Das einzige, worauf man achten sollte, ist zu kontrollieren, ob bei der Verarbeitung eine Gallenblase (grüne Blase) vergessen wurde und diese in dem Fall dann noch zu entfernen. Das Zeug ist nämlich so bitter, dass es einem das ganze Essen versauen würde.
Bei der Zunge ist die Frage, ob man sie roh oder bereits gegart kauft. Die rohe Zunge muss relativ lange gekocht werden, die gegarte kann gleich weiterverarbeitet, in Butter angebraten oder wahlweise auch als Aufschnitt aufs Brot gelegt werden.
Abschließend würde ich gerne noch Rezepte mitgeben, die schnell und einfach sind, falls sich jemand doch zum ersten Mal an Innereien traut. Bei den Mengen würde ich euch empfehlen selbst ein bisschen zu probieren, da diese vor allem von den Beilagen und dem individuellen Geschmack abhängig sind.
Herz-Reis-Eintopf
Ich koche mir tatsächlich immer erstmal eine Gemüsebrühe aus Suppengrün. Dieses wird rausgeholt, wenn es komplett weichgekocht ist und dann werden in der Brühe mit etwas Salz die Hühnerherzen gekocht. Man kann natürlich auch fertige Brühe oder Wasser nehmen.
Hühnerherzen brauchen ca. 30 bis 45 Minuten, bis sie richtig gar sind. Allerdings nehmen sie es einem auch nicht übel, wenn sie etwas zu lange im Topf bleiben. Und sie werden nie richtig weich, sondern bleiben ein bisschen bissfest, bestehen sie ja auch komplett aus Muskel. Das ist also kein schlechtes Zeichen.
Die fertigen Herzen werden rausgeholt und in kleine Stücke geschnitten, während gleichzeitig der Reis in einem Teil der Hühnerbrühe (wahlweise in Wasser) gekocht wird. Zum Schluss werden Reis, Brühe und Herzen wieder zusammengefügt, und wer mag, kann auch das Suppengrün wieder dazugeben.
Leber mit Kartoffelbrei
Das ist wohl eines der einfachsten Gerichte, die es gibt. Kartoffelbrei bekommt hoffentlich jede*r hin, und wenn es nur bei dem aus der Tüte bleibt. Parallel werden schön viele Zwiebel in Ringe geschnitten und in etwas Öl knusprig braun angebraten. Die Leber braucht tatsächlich je nach Größe nur 10 bis 15 Minuten. Zum Schluss alles auf einem Teller anrichten.