Vom kreativen Lyriker*innenverbund aus den geteilten Notizen: Annica, Frank, Julia und Lilli
Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: 33 Elfchen, wie du sie noch nie gesehen hast!
Weihnachten so aufregend Es gibt Geschenke omfg bald ist endlich Weihnachten
Advent leckere Plätzchen ein schöner Baum Familienzeit ist die schönste Quarantäne
Elfen Fast Zwölfen eins eins zwei zwölf Elfen elfen Zwölfen MaThE!
Glühwein lecker schmecker mir wird warm es ist so würzig Lüli!
Elfen feiner sand Sieben Elfen sieben Acht Elfen neunen Zehnen Elfchenstaub
Spät Vier Redakteur*innen sind schon Banane kreativ zu später Stund‘ #kwalittätsdschornalismuß
Elfes Presque douze un un deux douze elfes onze douze MaThÉmAtIqUeS
Elfen mathematische Fabelwesen Sind zwölf Elfen dann etwa schon Zwölfen? Nein
Elfen Elf Elfen am elften zwölften eins plus eins gleich zwei Zwölfchen
Sitzung Viele Tiere Schnabeltiere sind Beste Zwölf Elfchen mit Dreizehen Viernachten
BBB so toll kamera an ich seh mich selbst run
Advent Advent ein Lichtlein brennt erst eins dann zwei dann Feuerwehr
Rotwein jeden Donnerstag zur besten Redaktionssitzung it is now called web.wein
Glühwein glühend weinend Kinderaugen mit Tränen Alkohol gehört nicht in Augen
Kerzen brennen lichterloh die Feuerwehr nicht aber die Versicherung ist froh
Weihnachtsmusik furchtbar ablenkend Ich kriege Kopfschmerzen Wo ist der Wham!mer ? Gehirnerschütterung
oNlinesemes verbind——unG stockt keine*r sagt was Können Sie mich hören? ne
Kekse braucht man aber dieses Jahr ist leider keine Zeit cry
Adventskalender furchtbar einsam Leere Türchen überall So eine faule Redaktion web.
Podcast Immer nur Podcast schneiden und dann wieder Podcast schneiden Tonstille
Weihnachtsshopping volle gänge jacke und mütze dreißig grad im geschäft schweißausbruch
Schneebälle waren früher in der Schule immer so strengstens verboten ReBeLlIoN!
DA KÖNNTEN STEINE DRIN SEIN !!!! (war bei uns immer das argument)
ja genau bei uns auch – Ich hab immer Steine rein gemacht
Nur damit die Lehrer*innen das Argument nutzen können. WER BIST DU?
Schneemann Dick weiß Wie mein Papa Am nächsten Morgen geschmolzen Zigarettenholen
Weihnachtsgeschenke oh überraschung mal was anderes ich freue mich sehr socken
Socken das beste Weihnachtsgeschenk wo gibt bunte Socken mit Karos Käsefüße
I I I I I H :((((((( das ist bah bah bah bah bah bah bah buoah
bah bah bah käsefüße sind bah die redaktion ist irgendwie fuüßelig
Sarotti politische diskussion rassistisch antisemitisch homophob Ich will Weihnachtsbaum anzünden Familientreffen
Heimreise vereiste Straßen ich muss pullern Coming home for Christmas Stau
Rotwein ist rot Weißwein macht blau den Mann von Frau #artikelfolgt
Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: (Wie) Schmeckt weißer Glühwein?
Wenn wir schon keine weiße Weihnacht haben können, dann doch wenigstens weißen Wein. Allerdings ist der Trend des weißen Glühweins irgendwie an mir vorbeigegangen. Oder vielleicht hab ich ihn schon probiert, aber kann mich (warum auch immer…) nicht mehr erinnern. Wie auch immer: Ich weiß nicht (mehr), wie und ob er schmeckt und ich will wissen, ob der heiße, weiße Wein seinem rotem Geschwisterchen Konkurrenz machen kann oder es sich doch nur um ein überbewertetes Trendgetränk handelt.
Die Rezepte im World Wide Web sind mannigfaltig, doch eines haben sie gemeinsam: Die Grundlage von weißem Glühwein ist – oh Wunder – Weißwein. Gestreckt wird der Wein mit einem (hellen) Saft meiner Wahl. Obwohl die meisten Rezepte zum Orangensaft tendieren, entscheide ich mich für Apfelsaft. Um nicht ganz auf den O-Saft zu verzichten, presse ich etwas frischen Saft einer Orange hinzu und gebe zusätzlich ein paar Scheiben in den Topf. Außerdem versenke ich ein paar dünne Apfelspalten im Gemisch. Hinzu kommt eine Zimtstange, ein paar Nelken und ein klein wenig Sternanis. Außerdem süße ich mit Vanillezucker. Hätte ich jetzt noch etwas Rum oder Amaretto da, würde ich vielleicht auch davon noch einen Schuss hinzufügen. Auf niedriger Stufe soll der Trunk erhitzt werden, aber Achtung: Auf keinen Fall darf der Glühwein kochen, weil sonst der gute Alkohol verdunstet. Auf Empfehlung lasse ich das Getränk nun eine halbe Stunde (aus der anderthalb Stunden werden) ziehen. Serviert wird – und das macht jeden Glühwein besser – natürlich in einer Greifswalder Weihnachtsmarkttasse.
Und (wie) schmeckt’s? Nach Glühwein! Nach sehr leckerem Glühwein. Vielleicht liegt es an meinen außergewöhnlichen Kombinations- und Kochkünsten, aber ich bin angenehm überrascht. Zwar schmeckt der Wein typisch weihnachtlich und glühweinig, warm und süß, aber ist trotzdem fruchtig und dabei irgendwie leichter und sanfter als roter Glühwein. Die Apfelscheiben hätte ich mir glaube ich sparen können und mit den Nelken werde ich das nächste Mal großzügiger (meine Mittesterin hingegen sparsamer) sein. Natürlich muss ich mich (leider…) noch weiterhin intensiv mit weißem Glühwein auseinandersetzen und verschiedene Variationen probieren, aber der rote Glühwein muss sich in Acht nehmen, denn ich bin angefixt (und angetrunken)!
Titelbild: Julia Schlichtkrull Beitragsbilder: Lilli Lipka
Meine Mitbewohnerin und ich sitzen gemütlich bei heißem Kaffee in unserer Küche. Doch der Schein von Normalität trügt. Denn anstatt behaglich zu plaudern, starren wir ungläubig auf eine absurde Nachricht, die eben auf ihrem zersplitterten Huawei-Handy aufgetaucht ist. Eine Nachricht, die so grotesk ist, dass wir erst kaum glauben können, was dort zu lesen ist. Ein junger Mann, auf Instagram nennt er sich Unterwürfiger Typ [Name von der Redaktion geändert], ist auf der Suche nach einer Herrin, die sich vorstellen könnte, sich seiner zu erbarmen und ihn zu versklaven.
“Falls ich eine neue Herrin habe, gehöre ich ihr. Sie hat das Sagen über mich und mein Leben. Sie soll mich auslachen, demütigen, fertig machen und ausnehmen.“
Unterwürfiger Typ
Sein Anliegen scheint simpel zu sein. Er ist auf der Suche nach einer Frau, die ihn unterwirft. Er möchte ihr jeden Luxus finanzieren und nebenbei unangenehme Aufgaben in ihrem (also unserem) Haushalt übernehmen. Sie müsse sich nur etwas von ihrer wertvollen Zeit nehmen und ihm antworten. Unser Interesse ist geweckt. Wir brauchen zwar keinen Haussklaven, allerdings wollen wir trotzdem wissen, ob die Anfrage ernst gemeint ist.
Seine nächste Nachricht folgt rasch. Er möchte seiner Herrin am liebsten seinen Tribut in Form von Geschenken oder Überweisungen zollen. Er bietet zusätzlich an, seinen richtigen Namen preiszugeben, damit seine Herrin ihn notfalls erpressen kann. Die konstante Bedrohung öffentlicher Bloßstellung gehört dazu. Außerdem soll seine Herrin ihn „auslachen, demütigen, fertig machen und ausnehmen. Sie [soll ihn] richtig zerstören.“ Jetzt wird es uns zu krass. Meine Mitbewohnerin lehnt höflich ab und wünscht ihm weiterhin viel Glück auf der Suche nach einer Herrin.
„Wenn Sie denken es reicht, müssen Sie weiter machen. Wenn ich jammere, mich stärker bestrafen. Frauen sind nun mal das stärkere Geschlecht.“
Unterwürfiger Typ
Mein Kaffee ist mittlerweile lauwarm und ich habe Lust mich in den Tiefen des Internets zu verlieren. Der Laptop wird aufgeklappt. Ich beginne zu recherchieren. Nach einigen Minuten auf Google bin ich bereits auf etliche Foren gestoßen, auf denen Geldherrinnen nach sogenannten Geldsklaven suchen und vice versa. Der Unterwürfige Typ scheint also kein Einzelfall zu ein. Aber erstmal zu den Basics: Ein Geldsklave (auch Paypig, Geldschwein oder Zahlwurm genannt) ist eine meist männliche Person, die ihr sexuelles Vergnügen daraus bezieht, finanziell dominiert und erniedrigt zu werden. Die Geldherrin (auch Gelddomina, Moneymistress oder Gelddiva genannt) ist diejenige, die das Geld freudig entgegennimmt und ihren Sklaven nebenbei auf unterschiedlichste Art und Weise demütigt. Was auffällt, ist, dass Angebot und Nachfrage unausgewogen sind. Man stößt auf mehr suchende Geldherrinnen als auf sich anbietende Geldsklaven. Irgendwo ist das auch verständlich. Noch einfacher kann man an Geld kaum kommen. Das Ganze nennt sich Geldsklaverei und ist eine Form von Sadomaso-Spiel, bei der Geld die zentrale Rolle spielt. Auf den ersten Blick ungewohnt, aber per se vollkommen in Ordnung. An sich darf jede*r tun und lassen, was ihn*sie glücklich macht, solange das Vergnügen auf Gegenseitigkeit beruht. Man stelle sich einen Masochisten mit dem nötigen Kleingeld und eine habgierige Sadistin vor: It’s a match!
Soweit so gut, wenn auch ungewohnt. Zwei grundlegende Fragen stellen sich mir aber trotzdem. Warum sollte sich jemand auf eine so asymmetrische Beziehung einlassen? Und warum sind die Geschlechterrollen hier so klar verteilt? Die Antwort scheint soziokultureller Natur zu sein. Beide Parteien genießen den Kick, den man erhält, wenn man seine alteingesessene Macht- bzw. Ohnmachtspostiton verlässt. Die Frau wird zur Bestimmerin und der Mann zum devoten Objekt. Außerdem basiert die Szene auf dem uralten männlichen Verhalten des Beschenkens, welches dem Erhalt weiblicher Aufmerksamkeit dient. Patriarchische Geschlechterstereotypen werden gebrochen und gnadenlos auf links gedreht. Fast schon bewundernswert.
Ich halte kurz inne und reflektiere die Situation. Wie kam ich noch gleich von Smalltalk und Kaffee zu Sadomaso und Fetisch-Foren? Ach ja, die absurde Nachricht von dem Typen. Ihr wisst schon: der Unterwürfige. Aber ich schweife ab.
Manche Herrinnen verdienen sogar genug mit der Geldsklaverei, um das Ganze hauptberuflich zu betreiben. Und wie pflegt meine Mutter immer zu sagen: Wähle den Beruf, den du liebst – und du musst keinen Tag in deinem Leben arbeiten. Das alles scheint also eine zwar geschmacklich mindestens fragwürdige, aber schöne Sache zu sein, für die, die Spaß dran haben. Na ja, ganz so einfach ist das dann wohl doch nicht.
Richtig besorgniserregend wird es nämlich bei dem sogenannten Blackmailing: Eine scheinbar profane Praktik in der Geldsklaverei (einen kleinen Vorgeschmack hat uns der Unterwürfige Typ bereits gegeben). Hierbei vertraut der Geldsklave seiner Herrin Daten, Geheimnisse oder intime Geständnisse an. Anvertrauen ist in diesem Fall jedoch das falsche Wort. Die Herrin benutzt diese Informationen nämlich, um den letzten Cent aus ihrem Sklaven zu pressen oder besser gesagt, ihn zu erpressen. Das geht manchmal so weit, dass der Geldsklave sich verschuldet, Kredite aufnimmt und sich sogar selbst prostituiert, um mit den Zahlungen hinterherzukommen. Für mich endet hier das einvernehmliche Sadomaso-Spiel. In solchen Fällen wird ein Fetisch aufs Übelste ausgenutzt und die Grenze des moralisch Vertretbaren klar überschritten.
Jetzt klappe ich aber erstmal meinen Laptop zu. Wo bin ich nur gelandet? Genug Internet für heute. Ein kalter Kaffee wartet auf mich.
Anm. d. Verf.: Auf das Gendern wurde in diesem Artikel verzichtet, da die übliche Dynamik folgende ist: Frau = Geldherrin und Mann = Geldsklave. Abweichungen dieser Norm gibt es selbstverständlich trotzdem, sie sind aber sehr selten.
Da noch nicht genug Bewerbungen für die Mandate der studentischen Gremien eingereicht wurden, gab die Wahlleitung der Studierendenschaft heute eine Verlängerung der Bewerbungsfrist bis morgen bekannt.
Ursprünglich gab es bis gestern die Möglichkeit, sich als Kandidat*in für die Gremien im Fachschaftsrat und Studierendenparlament zu bewerben. Aufgrund der wenigen Bewerbungen wurde der Zeitraum bis morgen, Donnerstag, den 10. Dezember verlängert. Spätestens um 15 Uhr müssen die Bewerbungen im Büro des Wahlleiters eingegangen sein.
Vor allem für die Fachschaftsräte der Biochemie und Umweltwissenschaften, Biowissenschaften, Deutschen Philologie, Geographie, Mathematik, Nordistik, Politik- und Kommunikationswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften sowie für das StuPa sind bisher weniger Bewerbungen als Mandate eingegangen.
Falls ihr Lust habt, euch für euren Studiengang einzusetzen und die Interessen der Studierenden zu vertreten, könnt ihr euch im Studierendenportal und in eurem Mailpostfach informieren.
Ein Artikel von Julia Schlichtkrull und Annica Brommann
Es war ein aufregender Tag in der Greifswalder Hochschulpolitik. Nach einer Vollversammlung, die zwar zum ersten Mal seit Langem nicht an der Teilnehmendenzahl, dafür aber an der Technik scheiterte, und vor der abendlichen StuPa-Sitzung mit der 1. Lesung zum Haushaltsplan, stand gestern Abend um 19:15 Uhr auch die Vorstellung der Kandidierenden für das studentische Prorektorat auf dem Plan – mit anschließender Nominierung eines*r Auserwählten. Etwa zweieinhalb Stunden später stand das Ergebnis fest: Felix Willer darf im Januar als von den studentischen Vertreter*innen gewählter Kandidat zur offiziellen Wahl vor den Senat treten.
Zum ersten Mal kam die Studierendenschaft zu einer Entscheidung in so breit gefächerter Runde zusammen: Neben den StuPist*innen waren auch studentische Senator*innen und Vertreter*innen der Fachschaftsräte anwesend, und selbst Frau Riedel und ihr vorgeschlagenes Team konnten per Jitsi-Konferenz dazugeschaltet werden. Als AStA-Vorsitzender und Mitorganisator übernahm Hennis Herbst zusammen mit Lena Droese als Vertreterin des StuPa und Johannes Hohenstein als Vorsitzender der FSK die Leitung der Versammlung und erklärte zuerst noch einmal das Vorgehen: 4 Kandidierende, höchstens 2 Wahlgänge. Im ersten wird eine absolute Mehrheit benötigt, im zweiten, in dem nur noch die beiden Kandidierenden mit den meisten Stimmen gegeneinander antreten, reicht die einfache Mehrheit, solange die Zahl der Enthaltungen die Wahl-Stimmen nicht übersteigt. Bei Gleichstand würden Frau Riedel und ihr Team entscheiden.
Per Losentscheid wurde die Reihenfolge der Vorstellungen festgelegt. Sarah Poller durfte sich als erste hinter das Pult begeben, während die drei anderen den Raum verließen. Ein paar Mikrofonprobleme, erwartungsvolle Blicke aus den gefüllten Reihen. Sarahs Qualifikationen liegen vor allem in einer vielschichtigen Erfahrung: So war sie 2 Jahre lang AStA-Referentin für Soziales und übernahm Vakanzen im Gleichstellungsamt, sie hat die Gender Trouble AG geleitet, war Mitglied der Zentralen Koordinierungsgruppe Lehrer*innenbildung und wirkte an der Umsetzung der Wohnsitzprämie mit. Auch als studentische Hilfskraft hat sie bereits Erfahrung sammeln dürfen. Ihr Hauptanliegen ist daher auch, eine bessere Studierbarkeit zu schaffen: eine transparentere Erstellung der Studien- und Prüfungsordnungen, den Berufseinstieg durch einen besseren Bezug während des Studiums erleichtern, hybride Lehrveranstaltungen als Option ausbauen und mit besserer Digitalisierung auch der Nachhaltigkeit auf die Sprünge helfen, Auslandssemester durch eine Umgestaltung der Studienordnung erleichtern und Greifswald für ausländische Studierende attraktiver gestalten.
Als zweites durfte Marvin Manzenberger vortreten. Als jemand, der selbst in der Nähe des ersten Nationalparks Deutschlands aufgewachsen ist, sieht er seinen Fokus schon lange auf dem Aspekt Naturschutz und Nachhaltigkeit. So ist er bereits seit 2006 in diesem Bereich aktiv, hat nach seinem Abitur ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert und war auch Bundessprecher des Freiwilligendienstes. Durch seine Tätigkeiten im Arbeitskreis Politik und im FSR sowie durch eine Jugendleiterausbildung hat er außerdem bereits Erfahrung in den Bereichen (Hochschul)Politik und Teamführung. Für seine Ziele in der Nachhaltigkeit möchte Marvin unter anderem bei den Liegenschaften der Universität ansetzen, nicht zuletzt, da er auch selbst bereits Kontakt zu Pächter*innen hat. Auch Digitalisierung und das Problem der Vereinbarkeit einer CO2-neutralen Uni mit Forschung und Lehre sind ihm zwei wichtige Anliegen. Im Amt als studentischer Prorektor möchte er in erster Linie die Kommunikation zwischen Rektorat und Studierendenschaft verbessern – die Anliegen jedes*r einzelnen Studierenden sollen gehört werden, ebenso möchte er aber auch transparent darüber informieren, was warum auf Seiten der Universitätsleitung nicht geklappt hat. Kompromissbereitschaft ist ihm daher für diesen Posten sehr wichtig. Leider steht Marvin aber bereits am Ende seines Studiums, weshalb er nach aktuellem Stand nur für eine Legislatur zur Verfügung stehen würde. Vielleicht ist das aber auch gar nicht schlecht, überlegt er. Das Jahr wird sicher ein sehr intensives werden, vielleicht tut da regelmäßiger frischer Wind auch ganz gut.
Als dritter Kandidat war Felix Willer, der derzeitig amtierende StuPa-Präsident, an der Reihe. Nach ein paar Technikumstellungen, bei denen die von Felix vorbereitete Präsentation über die Kamera an die online Teilnehmenden gestreamt werden sollte, stellte sich Felix vor: Er ist 22 Jahre alt, studiert PoWi und Geschichte im 5. Semester, hat ein Bufdi in einem Hospiz in Neubrandenburg gemacht und möchte mit seiner Bewerbung um das Vertrauen der Anwesenden werben. Felix erinnert sich noch an seine vielleicht etwas ungewöhnliche HoPo-Karriere, in der er sich bereits in seiner ersten Studienwoche als stellvertretender StuPa-Präsident hat aufstellen lassen. Er ist im FSR und auch bei akademischen Gremien wie dem Senat und dessen Kommissionen aktiv, zum Beispiel der AG Prüfungswesen. Dadurch und durch seine Stelle als SHK im Büro der Gleichstellungsbeauftragten habe er Kenntnisse über den Aufbau des Wissenschaftssystems und über verwaltungstechnische Abläufe an der Uni sammeln können. Die Hochschulpolitik sei ihm eine Herzensangelegenheit und er werde nicht müde zu sagen, wie gut es ist, eine verfasste Studierendenschaft im Landeshochschulgesetz festgeschrieben zu haben.
Felix möchte vor allem eine Ansprechperson für Studierende sein, also an Sitzungen teilnehmen, sich an der Bildungspolitik in Stadt, Land und Bund beteiligen und Ängste, Probleme, aber auch Lob in einem regelmäßigen Dialogformat kommunizieren. Zudem hat er bereits Investitionen für Studierende auf seiner hypothetischen To-Do-List, zum Beispiel in der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und zur Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen, unter anderem durch den Ausbau von eduroam oder Steckdosen in den Lehrräumen. Da die Uni ein relativ großes Körperschaftsvermögen hat, möchte er sich dafür stark machen, dass dieses auch für studentische Belange genutzt wird. Greifswald soll als Studienstandort attraktiver werden und eine Uni für alle sein: Dabei geht es ihm vor allem um die Diskriminierungsfreiheit, denn obwohl die Uni schon sehr viel getan habe, sei die traurige Realität, dass es weiterhin Arbeitsbedarf gibt. So sei zum Beispiel eine bessere Integration ausländischer Studierender nötig, beispielsweise durch die leichtere Anerkennung von Modulleistungen.
Felix schloss seine Vorstellung mit der Aussage: „Ich habe unfassbar Bock.“ Er warb noch einmal um das Vertrauen und betonte, was für ein riesiger Fortschritt es für die Uni sei, künftig ein studentisches Prorektorat zu haben. Aus den Nachfragen ergab sich, dass er seine restlichen Ämter entweder ablegen würde oder bereits abgesichert hat, dass er sich zeitlich mit dem Prorektorat beschäftigen würde. Auch für eine neue Legislatur im StuPa würde er daher nicht noch einmal zur Verfügung stehen, diese Trennung sei ihm sehr wichtig und ja auch formal nötig. Zum Punkto Nachhaltigkeit strebt er eine CO2-neutrale Uni und eine Kommunikation mit allen an, beispielsweise durch nachhaltiges Bauen bei Studiwohnheimen oder dem Mensaessen. Als größte Herausforderung für das Amt sieht er die Behauptung gegenüber allen Statusgruppen, welche durch die Neueinführung erst einmal nötig sei – egal, wer gewählt wird.
Als vierte Kandidatin stellte sich schließlich Sandra Grubert vor, welche seit fast 2 Legislaturen im StuPa, aber auch im FSR Geschichte aktiv ist. Außerdem ist sie Mitglied im Begleitausschuss für Demokratie Leben, stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Klimamobilität und Kultur und bei den moritz.medien aktiv. Sie stellte zunächst ihren persönlichen Hintergrund dar; dass sie aus einer bildungsfernen Familie komme und erst über mehrere Bildungsetappen das Studium begonnen konnte:“Ich weiß, wie es ist, wenn man sich hochkämpfen muss und ich möchte etwas zurückgeben und anderen Leuten helfen“. Sandra ist auch im Fakultätsrat, der Studienkommission, im Prüfungsausschuss als Vertreterin der Bachelor- und Masterstudierenden der Philosophischen Fakultät und als Stellvertreterin in der Landeshochschulkonferenz beteiligt. Zivilgesellschaftlich engagiert sie sich aktiv im Bündnis gegen Rassismus, unterstützt die Seebrücke und hat dementsprechend auch im StuPa Anträge zur Unterstützung verschiedener Statusgruppen, dem Ausrufen des Klimanotstandes und einer Resolution gegen Antisemitismus vorgebracht. Auch war sie eine der ersten, die die Chancengleichheit während der Coronapandemie in der HoPo thematisiert hat.
Sandras Ziele sind vor allem eine nachhaltige Hochschule, eine bessere Verbindung zwischen Stadt und Universität, eine stärkere Förderung Studierender aus bildungsfernen Familien und die Digitalisierung. Außerdem ist sie an dem Bestreben beteiligt, Studierende und Wissenschaftler*innen aus Belarus in Greifswald aufzunehmen, wie es bereits an anderen deutschen Hochschulen getan wird. Sie möchte außerdem nicht ihre persönliche Meinung, sondern die der gesamten Studierendenschaft im Rektorat vertreten.
Begleitet von AStA-Referent*innen, um doppelte Sicherheit zu gewährleisten, durften nach den Vorstellungen wieder die moritz.Wahlhelfer*innen zur Hilfe eilen. Nach einigem Trubel bei dem Verteilen der verschiedenfarbigen Stimmzettel, den Ämtern pro Person und Stimmübertragungen konnte im ersten Wahlgang noch keine Person die absolute Mehrheit erreichen. Mit 27 und 12 Stimmen konnten sich Felix und Marvin allerdings gegenüber Sandra und Sarah (11 und 6 Stimmen) behaupten. Also folgte noch ein zweiter Wahlgang. Und dieses Mal gab es ein eindeutiges Ergebnis: Bei 3 Enthaltungen ging Felix mit 35 Stimmen gegenüber Marvin mit 18 Stimmen als Wahlsieger hervor.
Damit ist nun Felix Willer als studentischer Prorektor nominiert. Das heißt, dass er informell als Empfehlung der Studierendenschaft der Kandidat ist, der sich Anfang nächsten Jahres im Senat vorstellen und dort zur offiziellen Wahl stehen wird.
Zum Ende der anschließenden StuPa-Sitzung kamen dann noch Diskussionen über das Verfahren der Nominierung auf. Angeregt wurde die kurze Debatte von einem Kommentar unter dem StuPa-Ticker des webmoritz., der den Vorwurf in den Raum stellte, dass die Wahl von Felix durch die Organisation der Wahl ohnehin schon längst festgestanden habe. Festzuhalten ist, dass die Nominierung sehr kurzfristig und quasi als Präzedenzfall durchgeführt werden musste. Da es sich um die erste Wahl eines studentischen Prorektorats an unserer Universität handelte, gab es keine bereits bestehenden Konzepte, an denen sich die Verantwortlichen hätten orientieren können.
Yannick van de Sand erklärte das Prozedere noch einmal aus der Sicht als studentischer Senator: Mitte Dezember schalteten sich zunächst die studentischen Senator*innen digital zusammen, um ein Verfahren festzulegen. Sie einigten sich jedoch darauf, dass sie diese Entscheidung nicht alleine treffen wollen, weshalb das Verfahren auf das StuPa, die FSR und Senator*innen ausgeweitet wurde. Es gab Diskussionen über verschiedene Formen der Abstimmung, schlussendlich schien das erweiterte Gremium am besten geeignet zu sein. In der vorletzten Novemberwoche wurde der Ausschreibungstext dann über den AStA an alle Studierenden verschickt. Die Mail kam also nicht nur von Hennis Herbst, Lena Droese, Niclas Lenhardt und ihm, wie es in dem Kommentar steht, sondern von Vertreter*innen aus allen beteiligten Gremien. Auch Felix Willer betonte noch mal, dass er klaren Abstand von jeglicher interner Kommunikation genommen hat und wirklich nur das wusste, was auch der restlichen Studierendenschaft per Mail mitgeteilt wurde.
Im Allgemeinen war das Bestreben groß, die Durchführung der Nominierung möglichst repräsentativ und breit verteilt zu gestalten, weswegen auch Lena als Vertreterin des StuPa, Hennis als AStA-Vorsitz und Johannes als Vorsitzender der FSK die Sitzungsleitung übernommen hatten. Die Stimmverteilung wurde auch intern nicht als durchweg positiv empfunden, ergab sich dann aber als Kompromisslösung aus dem Paritätsgedanken, dass die studentischen Senator*innen durch die Verdoppelung ihrer Stimmen mit den anderen beiden Gremien auf ein Niveau gesetzt werden können, sodass sich letztendlich folgende Aufteilung ergeben hat: Dem Studierendenparlament kamen 27, der Fachschaftskonferenz 23 und den studentischen Senator*innen 24 Stimmen zu. Am Ende waren in Person oder durch Übertragungen 56 Stimmen auch tatsächlich anwesend.
Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Ideen, um Gutes in der Weihnachtszeit zu tun.
Weihnachten – das Fest der Nächstenliebe. Gerade jetzt, in der Zeit, in der viele Menschen einsam oder mit ihrer Hoffnung am Ende sind, können wir mit kleinen Gesten oder größeren Taten etwas Gutes tun. Hier findet ihr ein paar Ideen, wie ihr in Greifswald euren Nächsten etwas Liebe schenken könnt.
Coronabedingt ist die Weihnachtszeit natürlich anders als sonst. Kleine Betriebe, die sonst deftige Adventsessen veranstaltet oder Kuchen verkauft hätten, leiden unter der aktuellen Situation. Ebenso lokale Geschäfte und kulturelle Einrichtungen. Eine Unterstützung, ob in Form eines Gutscheinkaufs (den man gleich als Weihnachtsgeschenk weitergeben kann), einer Geldspende oder indem ihr die Möglichkeit der To-go-Angebote wahrnehmt oder lieber im regionalen Laden als online kauft, kann daher schon viel bewirken.
Auch der Greifswalder Bürgerhafen möchte dafür sorgen, Hoffnung und Zuversicht an Senior*innen in Pflegeheimen zu spenden. Dafür könnt ihr einfach einen Brief an „Bürgerhafen Greifswald“ in der Martin-Luther-Straße 10 mit dem Betreff „Hoffnungsbrief“ schicken. Die Senior*innen freuen sich über eure Gedichte, Zeichnungen, Geschichten, Erzählungen aus dem Alltag und schicken euch vielleicht sogar eine Antwort.
Eine gute Tat muss aber nicht immer teuer und aufwändig sein. Oft sind es doch die kleine Gesten im Alltag, die für viele Menschen das Highlight im Alltag sind – ob ihr euren älteren Nachbar*innen den Einkauf anbietet, euren Mitbewohner*innen ihre Lieblingsschokoladen mitbringt oder einer fremden Person einen schönen Tag wünscht, die Tür aufhaltet oder (unter der Maske) zulächelt.
Habt ihr von anderen Aktionen (in Greifswald) mitbekommen? Dann teilt die Ideen gerne im Kommentarfeld!
Hier könnt ihr das aktuelle Video von moritz.tv sehen.
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