Adventskalender Fensterchen No. 8: Wein achten

Adventskalender Fensterchen No. 8: Wein achten

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Wein achten.

Die kalte Jahreszeit hält manchmal unerwartete Überraschungen bereit. Vor ungefähr sechs Jahren zum Beispiel hat meine damalige Freundin im Winter vor unserer Wohnungstür den Geldbeutel eines Anwalts gefunden. Wir hätten damals, ganz im Geiste der neoliberalen Weihnacht, natürlich gerne das Richtige getan, also das Geld herausgenommen und behauptet, es hätte bereits gefehlt, als wir das Portemonnaie gefunden haben. Leider war uns aber tatsächlich schon jemand anderes zuvor gekommen und naja… heute bin ich also Mitglied in einer Ethikkommission… tja, so kann es gehen, keine gute Tat bleibt ungestraft. Als meine Freundin nun aber die nur noch für bargeldloses Bezahlen geeignete Brieftasche bei ihrem Besitzer abgab, war der trotzdem so dankbar, dass er ihr einen sehr edlen Rotwein schenkte.

Wir waren damals ganz frisch in unsere erste eigene Wohnung gezogen und hatten zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen Korkenzieher. Und so wurde aus der Not, die Flasche nicht öffnen zu können, im Laufe der Zeit die Tugend, sie für einen besonderen Anlass aufzuheben. Anderthalb Jahre ohne den “richtigen” Moment vergingen und plötzlich hatte der Wein unsere Beziehung überlebt. Im Nachhinein wäre die Trennung vielleicht gar kein schlechter schlechter Zeitpunkt gewesen, ihn zum Abschluss gemeinsam zu trinken. Weinen steckt im Abschied und “Wein” in “Weinen”, es wäre nur logisch gewesen. Trotzdem kam es nicht dazu und obwohl ich Rotwein damals noch nicht einmal mochte, fand die Flasche dennoch irgendwie ihren Weg auf meinen Trennungsstapel. Seither sind mehr als vier Jahre vergangen, es ist verdammt viel passiert, einige durchaus besondere Abende und Anlässe kamen und gingen, aber der Wein blieb. Inzwischen ist er sogar schon zweimal mit mir umgezogen. Er ist eine der kleinen Konstanten in meinem Leben geworden. Und so genieße ich jeden Morgen in meiner Küche den Ausblick auf diese geschichtsträchtige Flasche. Manchmal denke ich, zerknittert und müsli-kauend, darüber nach, welcher Anlass wohl wichtig genug sein könnte, um den Wein schließlich zu öffnen.

Eines Tages…

Weil für mich im kommenden Monat ein einigermaßen runder Geburtstag ansteht und ich momentan in den essentiellen Fragen der Planung dieser gigantischen Geburtstagsfeier ersticke (Welchen einen Haushalt lade ich bloß ein? Und wie erkläre ich den anderen Haushalten nur, dass sie mir trotzdem sehr, sehr wichtig sind? Es ist ein logistischer und sozialer Albtraum!), musste ich dabei vor Kurzem unwillkürlich an eine andere Weinflasche denken, für die in meinem Leben schon einmal eine besondere Rolle vorgesehen gewesen war. Zu meiner Geburt hatten meine Eltern in weiser Voraussicht einen Riesling, meine Lieblingsrebsorte, gekauft, der daraufhin ebenfalls mehrere Umzüge meiner Familie miterleben durfte, bevor er schließlich an meinem 18. Geburtstag getrunken werden sollte.

Die Weinverkostung am Abend bildete damals unverhofft den passenden Abschluss eines Geburtstags, der morgens bereits damit begonnen hatte, dass ein super cooler Mini Cooper direkt vor unserem Haus stand, den ich vorher noch nie gesehen hatte. In Zukunft würde ich ihn aber sehr oft dort sehen, sogar heute noch, wenn ich bei meinen Eltern zu Besuch bin! Welchen bescheuerten Stuttgarter*innen auch immer dieses Auto gehören mag, könntet ihr bitte endlich woanders parken? Der Gag damals war ja ganz gut, aber jetzt nervt es doch etwas, danke! Und so war, entsprechend dieser frühmorgendlichen Enttäuschung vollkommen übertriebener (und warum auch immer vorhandener, das Auto hätte eh nur herumgestanden) Erwartungen, auch der Wein abends leider nicht genießbar. Das ursprüngliche Aroma war nach 18 Jahren in einer Komposition aus Korken, Essig und mehreren überschwemmten Kellern untergegangen. Ich empfehle diesen Wein zu verdorbenem Fisch oder verschimmeltem Obst. Exquisite Kombination.

Es ist eben nicht zwangsläufig so, dass ein realer ebenso wie der sprichwörtliche gute Wein tatsächlich mit dem Alter besser werden muss. Ich habe im Gegenteil eher das Gefühl, dass diese Redewendung nur erfunden wurde, um sie um den bescheuerten Abschnitt “Guter Wein ist wie gute Frauen” ergänzen zu können. Wieso also lassen wir so viele Gelegenheiten verstreichen, uns etwas Besonderes zu gönnen, bis es irgendwann zu spät ist? Wenn uns dieses verrückte Jahr eine Sache gelehrt hat, dann doch wohl, dass sich die Dinge plötzlich ganz anders entwickeln können, als man es erwartet hatte. Wer von uns hätte vor einem Jahr gedacht, dass wir heute in der Situation sein würden, in der wir es sind? Wann, wenn nicht jetzt, haben wir es uns verdient, uns auch ohne speziellen Grund zu feiern? Muss es wirklich immer ein besonderer Abend für einen besonderen Wein sein? Oder kann nicht im Gegenteil gerade ein besonderer Wein vielleicht sogar auch einen normalen Abend zu etwas Besonderem machen?

Ich denke, in diesem Advent haben wir uns genau so einen Abend verdient.
Und ich glaube, viele von uns horten irgendwo noch so einen Wein.

Also lasst uns alle gemeinsam trinken, darauf einen Toast:
Auf die Achterbahnfahrt 2020.
Auf uns.

Titelbild: Julia Schlichtkrull
Beitragsbild: Vinotecarium auf pixabay

Weihnachten für alle

Weihnachten für alle

Alle Jahre wieder veranstaltet die Kinder- und Jugendhilfe ZORA das Projekt “Weihnachten im Flüchtlingsheim”. Auch dieses Jahr stattet der Weihnachtsmann den Kindern und Jugendlichen in den Gemeinschaftsunterkünften in Vorpommern einen Besuch ab.

Damit dieser nicht mit leeren Händen auftaucht, sammelt ZORA Sach- und Geldspenden für die Kinder und Jugendlichen im Alter von 0 bis 18 Jahren. Benötigt werden Schulsachen, Stifte, Ausmalbücher, Kinderbücher, Gesellschaftsspiele und (Outdoor-)Spielzeug sowie Babyzubehör- und Kleidung und Accessoires wie Schal, Mütze und Handschuhe. Noch bis nächsten Montag, den 14. Dezember, können die Spenden unverpackt im ZORA Büro (Markt 20/21) abgegeben werden. Das Büro ist Montags bis Freitags geöffnet, von 8:30 Uhr bis 14:30 Uhr. Dort werden die Geschenke dann in kleinen Päckchen verpackt und an den Weihnachtsmann übergeben. Auch Helfer*innen für das Einpacken der Überraschungen sind willkommen. Sowohl das Verpacken, als auch die Geschenkeübergabe finden natürlich unter Hygienevorschriften statt.

Das Wichtigste auf einen Blick:
Was?
ZORA sammelt Sach- und Geldspenden für geflüchtete Kinder und Jugendliche.
Wann? Bis Montag, den 14.12., immer montags bis freitags, 8:30 bis 14:30 Uhr, im Büro (Markt 20/21, Greifswald).
Kontakt? Bei Fragen oder Abgaben außerhalb der Öffnungszeiten: 03834 45 47 100 oder weihnachtenfueralle19@gmail.com.

Beitragsbild: ZORA – Kinder- und Jugendhilfe GmbH

Adventskalender Fensterchen No.7: „Haselnussbusserl“

Adventskalender Fensterchen No.7: „Haselnussbusserl“

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: ein Rezept für “Haselnussbusserl”.

Die Weihnachtsplaylist wird angemacht, die Weihnachtsschürze über das Keks- (oder Glühwein-)Bäuchlein gelegt und die Ärmel deines Weihnachtspullis hochgekrempelt: Und los geht’s in der hauseigenen Weihnachtsbäckerei! Heute im Angebot: vegane Haselnussbusserl.

Für ca. 25 von ihnen brauchst du:

  • 100 g Margarine
  • 90 g Zucker
  • 3 EL Ahornsirup
  • 1 TL Zimt
  • 1 TL Spekulatiusgewürz
  • 120 g Mehl
  • 150 g gemahlene Haselnüsse
  • ca. 25 kleine Oblaten
  • ca. 25 ganze Haselnüsse

Zubereitung:

Zuallererst musst du 100 g Margarine in einem Topf schmelzen lassen. Dann 90 g Zucker und 3 EL Ahornsirup der geschmolzenen Margarine hinzugeben und mit einem Schneebesen cremig aufschlagen. Anschließend 1 TL Zimt, 1 TL Spekulatiusgewürz, 120 g Mehl und 150 g gemahlene Haselnüsse hinzufügen und alle Zutaten mit einem Löffel vermengen, bis eine homogene Teigmasse entstanden ist.

Den Ofen auf 175 Grad Umluft vorheizen und ein Blech mit Backpapier belegen.

Nun kannst du die Oblaten auf dem Backpapier ausbreiten. Zwischen den Handflächen jeweils eine Teigkugel rollen, leicht flach drücken und nacheinander auf die Oblaten setzen. Sollte der Teig noch zu feucht zum Rollen sein, noch 1-2 EL Mehl zusätzlich untermengen.

Haselnussbusserl im vorgeheizten Ofen bei 175 Grad Umluft 12-14 Minuten backen.

Endlich ist der ersehnte Augenblick gekommen und du kannst die Kekse aus dem Ofen nehmen. In jeden Keks sofort eine Haselnuss drücken. Für den extra Kick solltest du die Haselnüsse vorher noch karamellisieren. Die veganen Haselnusskekse auskühlen lassen und genießen. Sie eignen sich übrigens auch perfekt als Weihnachtsgeschenk!

Titelbild: Julia Schlichtkrull
Beitragsbild: Maret Becker

Unterm Dach 04: Dem AStA-Finanzreferat unters Dach geschaut

Unterm Dach 04: Dem AStA-Finanzreferat unters Dach geschaut

Hier kommt ihr zur vierten Folge

Die letzten Monate haben wir damit verbracht, einen neuen Podcast für euch auf die Beine zu stellen. In einer Kooperation mit radio 98eins hat das Projekt jetzt endlich Gestalt angenommen. Jeden zweiten Donnerstag um 21 Uhr live im Radio und wenige Tage später als Podcast bei uns auf dem webmoritz. werdet ihr ab jetzt ein regelmäßiges Update zu HoPo, Uni-Strukturen, Uni-Organisationen und co. bekommen. Gemeinsam mit Gästen aus allen Bereichen unserer Universität wollen wir euch näher bringen, was unter dem Dach unserer Uni so geschieht.

In dieser Folge steigen Svenja und Tom unter das Dach der AStA-Finanzen. Dafür haben sie den derzeitigen AStA-Finanzer Theodoros Weiße eingeladen und ihn nach allem gefragt, was die Studierendenschaft so interessiert – darunter wie man eigentlich einen Finanzantrag stellt, AStA-Finanzen in Zeiten der (coronabedingt vorangetriebenen) Digitalisierung und Theos Lieblingsort in Greifswald. Anschließend sprechen Svenja und Tom außerdem über die letzte StuPa-Sitzung und über den morgen bevorstehenden großen HoPo-Tag. Wir wünschen euch wie immer viel Spaß beim Hören!

Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar (hier oder bei radio 98eins) oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de.

Beitragsbild: Lilli Lipka

Auf die Plätze, fertig, los: VV, Prorektorat und StuPa

Auf die Plätze, fertig, los: VV, Prorektorat und StuPa

Das Jahr neigt sich dem Ende, wir uns auch, irgendwie, auf der Couch, mit wenig Sport und vielen Keksen. Da kommt es doch ganz gelegen, sagen zu können, dass man an einem Triathlon teilgenommen hat! Und das sogar (größtenteils) ohne die Couch verlassen zu müssen – die Rede ist nämlich vom HoPo-Triathlon! Am kommenden Dienstag, den 08. Dezember, wird nicht nur die diesjährige, erstmals digitale, studentische Vollversammlung stattfinden, sondern auch die Nominierung für das studentische Prorektorat und – ja, es reicht noch nicht – im Anschluss die Sitzung des Studierendenparlaments samt der 1. Lesung zum Haushaltsplan 2021.

1. Disziplin – Vollversammlung, 14:15 Uhr

Die Vollversammlung (VV) ist ein beratendes Organ der Studierendenschaft und satzungsgemäß dafür da, zur Meinungsbildung der Studierendenschaft beizutragen. Anders als in anderen Gremiensitzungen haben bei der VV alle Studierenden sowohl Antrags- und Rede- als auch Stimmrecht. Normalerweise findet sie in jedem Semester einmal statt, coronabedingt ist die letzte allerdings bereits ein Jahr her. Was dort geschah, könnt ihr im Live-Ticker des webmoritz. nachlesen.

Die VV ist erst bei einer Anwesenheit von 3 Prozent der Studierendenschaft offiziell beschlussfähig. Dazu ein kleiner Fun Fact: Die Grenze lag ursprünglich bei 5 Prozent und wäre mit der Raumkapazität des Lohmeyer-Hörsaals 3/4, in dem die VV sonst stattgefunden hat, noch nicht einmal ganz umsetzbar gewesen. Warum also nicht doppelt in die Geschichte eingehen – die Vollversammlung 2020 mit dem digitalen Format nutzen und dazu endlich eine Beschlussfähigkeit herstellen! Doch auch wenn die Anträge nicht beschlussfähig abgestimmt werden, so kann man dennoch ein deutliches Meinungsbild von den anwesenden Studierenden feststellen, was schließlich in den weiteren Gremien berücksichtigt werden kann.

Wie läuft die Vollversammlung ab?
Die VV wird üblicherweise einmal im Semester einberufen. Das Studierendenparlament (StuPa) muss aber auch einer Einladung nachkommen, wenn der AStA dies fordert oder 5 Prozent der Studierendenschaft schriftlich beantragen. Darüber hinaus kann das StuPa der VV eine Geschäftsordnung geben, ansonsten ist der AStA für die Planung und Leitung zuständig.
In diesem Jahr konnten bis zum 03. Dezember Anträge eingereicht werden, sodass es bereits eine vorläufige Tagesordnung gibt. Dementsprechend ist es in diesem Semester nicht möglich, am Tag der VV selbst noch Anträge nachzureichen, da diese Vorlauf brauchen, um rechtzeitig eingepflegt zu werden. Für den kommenden Dienstag gibt es verhältnismäßig wenig auf der Tagesordnung: unter anderem einen Info-TOP zu den Gremienwahlen sowie zwei Anträge – einen für eine Uhr auf dem Beitz-Platz und einen zur digitalen Lehre.
Die Vollversammlung beginnt um 14:15 Uhr, weshalb wie sonst auch alle Lehrveranstaltungen ab 12 Uhr entfallen. Sollte dies missachtet werden, dann wendet euch in jedem Fall an den AStA.

2. Disziplin – Nominierung zum studentischen Prorektorat, 19:15 Uhr

Nach einer kurzen Verschnaufspause geht es dann um 19:15 Uhr (oder nach Beendigung der VV) weiter mit einer gremienübergreifenden Sitzung. Wie wir bereits berichteten, wird es mit dem Amtsantritt von Frau Prof. Dr. Riedel als Rektorin im nächsten Jahr auch eine*n studentische*n Prorektor*in in Greifswald geben! Für diese Stelle gab es eine offene Ausschreibung in der Studierendenschaft, sodass sich die Kandidierenden nun am Dienstag vorstellen werden, und die Mitglieder des StuPa, der FSK (Fachschaftskonferenz) sowie die studentischen Senator*innen werden eine*n Nominierte*n bestimmen. Fragen an die Kandidierenden können aber aus der gesamten Studierendenschaft gestellt werden. Wenn ihr euch noch darüber informieren möchtet, was studentische Prorektor*innen eigentlich machen, findet ihr einen kleinen Einblick bei dem Interview mit dem studentischen Prorektor Titus aus Rostock.

3. Disziplin – StuPa-Sitzung, 20:30 Uhr

Eine Viertelstunde später als sonst, um 20:30 Uhr, geht es dann in den Endspurt mit der 12. ordentlichen StuPa-Sitzung. Um der Bezeichnung “Disziplin” alle Ehre zu machen, wird es bei dieser Sitzung recht mathematisch – mit einem Finanzantrag für radio 98eins, einem Satzungsänderungsantrag zur Finanzordnung und zu guter Letzt der 1. Lesung für den Haushaltsplan 2021.

Das Wichtigste auf einen Blick:
1. Vollversammlung, 14:15 Uhr, online. Den Link findet ihr hier, sobald er verfügbar ist.
2. Nominierung für das studentische Prorektorat, 19:15 Uhr, ELP 6, HS 3/4.
3. StuPa-Sitzung, 20:30 Uhr, ELP 6, HS 3/4.

Beitragsbild: Annica Brommann

Adventskalendertürchen No 6: Fröhliche Grinchnachten!

Adventskalendertürchen No 6: Fröhliche Grinchnachten!

Weihnachtszeit ist Lug und Trug, Arbeit und Stress. Sie duftet nach erbrochenem Glühwein, verbrannten Keksen und schimmelnden Mandarinen. Der Dezember lebt von Zwang und nervigen Traditionen, wie den unnötigen politischen Diskussionen an Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Staubfängern gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um zu deinem Schokoadventskalender zu tappen und zu bemerken, dass du das heutige Türchen vorgestern schon geöffnet hast? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: die grüne Wahrheit über Weihnachten.

Ihr kennt das doch auch. Man läuft nichtsahnend am Kalender vorbei und erschrickt, weil es schon wieder November ist – und damit fast schon Dezember. Na dann geht ja endlich diese Jagd nach Geschenken wieder los. Am besten für die Menschen, die man eh nur einmal im Jahr sieht. Woher soll man bitte wissen, was die mögen, ohne sie direkt zu fragen?! Und dann diese Debatte über praktische oder emotionale Geschenke – pah! Dann lieber nichts schenken, als all den kleinen Krimskrams, der dann doch nur Staub fängt oder sowieso umgetauscht wird. Am Ende landet doch eh alles auf einem Berg! Ich denke mir eben etwas dabei, wenn ich sage: “Darum ist es doch in Wirklichkeit immer nur gegangen: Geschenke, Geschenke, GeschenkeGeschenkeGeschenke! Die Habgier nimmt kein ENDE!” Wie sollte man sonst rechtfertigen, dass man gerade zu Weihnachten die Paketdienstangestellten maßlos durch den eigenen Kaufrausch überfordert? Und wo wir gerade bei Mobilität sind: Es ist immer witzig, die hochpreisigen Fahrten in Bus und Bahn an Feiertagen zu buchen und sich dann mit hunderten Menschen die wenigen Quadratmeter zu teilen. Gerade den Mitmenschen mit Sozialphobie kann man dann die Freude im Gesicht deutlich ablesen.

Auch diese Unfreiwilligkeit, mit der man an Weihnachten einbezogen wird, ist toll! Wurde ich gefragt, ob ich den Baum haben will, dessen Nadeln ich dann wieder wegmachen darf? NEIN. Habe ich spontan meinen Musikgeschmack verloren und möchte auf einmal dieselbe Musik zum 25. Mal am Tag hören? Dieselbe Antwort! Aber dabei bleibt es ja auch nicht. Es geht weiter mit den Plätzchen, mit denen man sich und die gewichtsbezogenen guten Vorsätze sowieso jedes Jahr übersättigt. Dem Glühwein, den man spätestens zu Weihnachten nicht mehr riechen kann. Und gerade dem freundschaftlichen Umfeld, dass sich und auch dich immer mottowochenmäßg verkleiden möchte. Danke dafür. Ich hab nun mal keinen cringy Pullover mit Weihnachtsmuster. Und nein, ich möchte auch keinen! Und wer auf Schenkwahn oder einzelne Aktivitäten keine Lust hat, der hasst einfach seine Mitmenschen. So muss es sein.

Aber Weihnachten kommt ja auch auf uns zu, wenn man versucht sich gegen einzelne Facetten zu wehren. Unabhängig von Schnee und Stress. Es kommt nicht nur in Form von Ausreden für Alkoholkonsum (die Studierende ja sowieso mit der Immatrikulation bekommen), teuren oder vielen Geschenken und auch nicht mit flächendeckendem Stress. Weihnachten ist viel mehr als maßloser Konsum und Profitgeschäft. Es bedeutet eigentlich, zurück zu seiner Familie zu finden. Die Menschen wiederzusehen, die man ein ganzes Jahr lang nicht gesehen hat. Man kehrt zurück in die Heimat, in die Familie, die man durch die Schule, das Studium oder die Arbeit das ganze Jahr eher beiläufig erlebt hat. Es wird gemeinsam gegessen, gelacht und Zeit verbracht. Gerade nach dem Jahr mit Selbstisolation und wenig Kontakten ist das wirklich nötig, denn dieser Versuch, sich und andere zu schützen, bringt so manche einsame Zeit mit sich.

Natürlich gibt es auch berechtigte Kritik am Weihnachtsgeschäft, aber genau deswegen ist es umso wichtiger, sich auf die wirkliche Bedeutung von Weihnachten zu besinnen: Rückkehr zur Familie und Zeit mit geliebten Menschen verbringen. Das fühlt sich gerade dieses Jahr vielleicht nicht so sehr nach dem gewohnten Weihnachten an, doch gerade jetzt ist es wichtig, die familiären Bände wieder zu stärken, auch wenn es nur im kleinen Kreis stattfindet. Genießt die Zeit mit euren Liebsten und übertreibt es nicht, damit sie euch noch länger erhalten bleiben. Nutzt die Weihnachtszeit, um auch mal wieder zur Ruhe und zu eurer Familie zu kommen, macht euch nicht so einen Stress und vor allem: Bleibt gesund.

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull
GIFs: von Hänno und aus dem Film “Der Grinch