Die unendliche Geschichte – Teil 13

Die unendliche Geschichte – Teil 13

Einfach mal abheben in ein anderes Universum, auch dafür ist der webmoritz. da! Ihr könnt jeden Freitag ein anderes Redaktionsmitglied auf einem neuen Teil der intergalaktischen Reise unserer unendlichen Geschichte begleiten. Die Rahmenbedingungen haben wir in einer gemeinsamen Sitzung aus unseren Ideen zufällig ausgewürfelt, danach haben wir die Geschichte jedoch der individuellen Kreativität und Gnade unserer Redakteur*innen überlassen. Wohin die unendliche Geschichte führen wird, ist für uns also auch noch ungewiss, aber wir bieten Corona-Craziness, Ärger und Spaß ohne Ende – garantiert!

Was bisher geschah …
Gerhard Schmitt, Galapagos-Schildkröte, Investigativjournalist und Entenfotograf, landet als blinder Passagier in dem Enten-Raumschiff Große Kosmische Ente ganz schön holprig auf dem Planeten Meridia (Teil 1). Hier beginnt ein großes Abenteuer für den mutigen Schildkröterich. Als er Justus, das kleine Schnabeltier, kennenlernt, dessen Vater genauso wie die Enten vom Meritär entführt wurde (Teil 6), muss er auf einmal selbst zum Helden werden. Gemeinsam suchen sie die Mudixe auf (Teil 7), die absolut mudixten Journalist*innen des Planeten, die zu wissen scheinen, wo sich das geheime Meritärlager befindet. Nach einem Waldbrand, einem Sprung in ein schier bodenloses Loch und grauenvollem Shanty-Gesang (Teil 11), landet Gerhard schließlich im Geheimlager des Meritärs, wo er nicht nur Justus‘ Vater findet, sondern auch … seinen Sauerteig (Teil 12).

Teil 13 – Gerhard auf Rettermission

Nachdenklich schaute sich Gerhard um. Sollte er es wagen und den kostbaren Sauerteig an sich reißen, bevor er auf dem Rückweg vielleicht nicht mehr die Möglichkeit dazu hatte? Aber was, wenn er sich dabei erwischen ließ? Er hielt sich ja ohnehin schon auf gefährlichem Untergrund auf. Während seine Gedanken in alle Richtungen kreisten, bewegte er sich ganz langsam auf die Tür zu. Noch kurz bevor er diese aufstoßen und auf den Schreibtisch zustürmen – beziehungsweise galapagosschnell schlendern – wollte, schoss ihm ein Geistesblitz durch seinen schildkrötenschlauen Kopf. Es waren schon viel zu viele Tage vergangen, in denen der kostbare Sauerteig nicht an einem kühlen Ort gelagert hatte. Die Chancen auf Leben schienen also sehr schlecht und selbst wenn er noch um sein Leben kämpfen wollte, müsste Gerhard ihn umgehend mit Mehl und Wasser füttern. Daran war in diesem Moment jedoch nicht zu denken. Er entschied sich also, sich lieber um diejenigen mit besseren Überlebenschancen zu kümmern, und den kleinen Justus, dessen Biker-Vater und die Enten zu retten.

Nach einer langen Sauerteig-Schweigeminute begab er sich zurück auf seine Mission. Schon zu viel Zeit hatte er verschwendet und damit das Risiko erhöht, in die Arme des Meritärs zu kriechen. Nachdem er die zweite Abbiegung links genommen hatte, war er endlich fast da. Dabei war er an auffallend wenig Türen vorbei scharwenzelt. Außer hellbraunen Betonwänden, einer kleinen Glühbirne an der Decke und ein, zwei Ratten hier und da schien er ganz alleine zu sein. Endlich angekommen suchte er nach einer Tür. „Du siehst das Büro gleich nach der zweiten Abbiegung links, nachdem du den dunklen Weg entlanggelaufen bist“, hatte Justus‘ Vater gesagt. Diese Beschreibung schien in sich schon unstimmig zu sein. Er, als Galapagos-Schildkröte, konnte nicht im Dunkeln sehen, wie sollte also das Büro des Meritär-Marshalls für ihn leicht zu erblicken sein? Er hätte seine Verwunderung und Empörung nicht herunterschlucken, sondern zu Wort bringen sollen, dann würde er jetzt nicht so dumm rumstehen. Unwissend und blind tastete er sich an der Betonwand entlang. Wenigstens ein Stück Holz aus dem Wald hätte er sich als Waffe mitnehmen sollen, dachte er wütend. Aber noch vor dem Waldbrand hatte er ja gar nicht mit solch einem schnellen Wechsel an Ereignissen rechnen können. 

Plötzlich verlor er den Halt und rollte rücklings auf seinen Panzer. Vor lauter Schreck verkroch er sich in sein Häuschen, verlagerte sein Gewicht gekonnt auf eine Seite, um sich mit einer weiteren 90-Grad-Drehung zurück auf seinen Bauch zu drehen, und wartete ab. Wie kam es eigentlich, dass er derjenige war, der sich die ganze Zeit aus Furcht in seinem Panzer verstecken musste? Er war es doch, der in seinen 66 ½ Jahren so viele furchteinflößende Dinge erlebt und gesehen hatte, die aus ihm einen mutigen Investigativjournalist gemacht hatten! Peinlich berührt von sich selbst lugte er aus seinem Häuschen hervor. Doch wider Erwarten konnte er noch immer nichts sehen. Er tastete nun etwas hastiger seine Umgebung ab. Schließlich hatte er schon viel zu lange bis hierher gebraucht und nun wusste er nicht einmal, wohin er gekugelt war. In seinem Glück (oder war es doch Können?) drückte er aus Versehen auf einen Lichtschalter neben sich.

Vor ihm erhellte sich ein Raum. In diesem standen ein metallener Schreibtisch, ein hölzerner Stuhl und ganz viele Bücher wild auf dem Boden verteilt. Das war es also, das Büro des Meritär-Marshalls. Verschlossen lediglich mit einem dünnen Tuch, das an einer Vorhangstange hing und durch welchen er in das Büro gerollt war. Diese Meritärs schienen sich hier ja sehr sicher zu fühlen. Oder hatte er sich gerade in eine Falle begeben? Aber wieso sollte Justus‘ Biker-Vater ihn anlügen? „Lieber keine Gedanken verschwenden und sich dem wesentlichen Plan widmen“, redete sich Gerhard ein. Seine größte Stärke bestand nun mal nicht im Davonlaufen. Umso länger er brauchte, desto wahrscheinlicher war es, dass er am Ende auch hinter Gittern saß. Und das würde ihm womöglich noch den Beruf kosten. Fraglich, ob er jemals freikommen würde und wenn ja, würden sie ihn höchstwahrscheinlich mit diesem Narzissten Cornelius von Nussingen vergleichen. Das wäre sein größter Albtraum. Folglich suchte er den Schreibtisch ab, auf dem sich alle möglichen Zettel, Landkarten, ein Monokel und – siehe da – ein Schlüsselbund befanden. Entschlossen griff Gerhard danach, packte den Schlüsselbund in sein Häuschen und machte sich klimpernd davon. 

Mit jedem Schritt stieg seine Panik. Er war so langsam und so laut, dass ihn jeder, der sich nicht allzu dumm anstellte, einfach schnappen und einsperren konnte. Zu seiner Verwunderung schien ihn jedoch niemand hören zu können. Es schien allgemein niemand da zu sein. Dies ließ die Angst in ihm nur noch mehr steigen. Sein gesamter Körper begann zu zittern, was das Klimpern des Schlüsselbundes nur noch verstärkte und infolgedessen das Zittern immer schlimmer werden ließ. Der Rückweg schien nie enden zu wollen. Hätte er gewusst, was auf Meridia auf ihn zukommen würde, wäre er nicht in dieses Raumschiff gestiegen, ging es ihm durch den Kopf. Dies war jedoch zugleich seine Chance, auf Meridia Bekanntheit zu erlangen. Dieser ach so schlaue Cornelius war schließlich nicht ansatzweise so mutig und kompetent wie er!

Endlich zurück bei den Zellen angekommen, riss er sich zusammen, um seine Angst vor den anderen zu verstecken und unerschrocken zu wirken. „Da bist du ja endlich! Wir dachten schon die Meritärs hätten dich geschnappt und ebenfalls eingesperrt“, rief ihm Justus Vater zu. Das Pokerspiel schienen sie mittlerweile beendet zu haben, denn das Brett lag auf dem Boden und sie ritzten stattdessen mit einem Nagel auf den Tisch. „Natürlich habe ich es ohne gefangen zu werden zurückgeschafft. Hier ist der Schlüssel“, erwiderte Gerhard, während er den Schlüsselbund aus seinem Haus friemelte und Justus Vater reichte. Die Enten wedelten schon ganz wild und aufgeregt mit ihren Flügeln. Welch entzückendes Schauspiel, dachte sich Gerhard und knipste unverhofft ein Bild. Das war gefundenes Fressen für den quackmoritz. und würde seine Karriere noch weiter vorantreiben. 

Doch zu seiner Überraschung rannten die Enten und Justus‘ Vater nicht wie gedacht in Richtung Ausgang, sondern stellten sich als geballte Mannschaft hintereinander auf und machten gleichzeitig komische Bein- und Armbewegungen, die man sonst nur vom Militär kennt. „Was soll das? Wir müssen uns beeilen, Justus holen und dann schnell hier raus!“, rief Gerhard wütend und verwirrt. „Aber nein, Gerhard, wir sind hier, um die Meritärs zu besiegen! SEID IHR BEREIT, KAMERADEN?“, brüllte Justus‘ Vater, worauf die Enten gleichzeitig „A.M.A.B. – A.M.A.B.!“ schrien und in Richtung des Büros des Meritär-Marshalls marschierten. „Oh nein, das kann nicht gut gehen“, betrachtete Gerhard ungläubig das Geschehen. Anders als erwartet schienen sie in seiner Abwesenheit einen Plan geschmiedet zu haben, das Meritär zu überwältigen und Rache zu nehmen. Sie rechneten jedoch nicht damit, dass sie im Büro und auf dem Weg dahin niemanden vorfinden würden. Gerhard war schließlich keinem einzigen Meritär begegnet, was ihn in diesem Moment zum Nachdenken brachte: „Justus!“, schoss es ihm plötzlich in den Kopf. „ALLESAMT UMDREHEN“, schrie Gerhard so laut er konnte. Im selben Moment hörte er ein Klicken direkt hinter ihm. Er blieb wie erstarrt stehen. Die anderen hatten es wohl auch gehört, denn keiner bewegte sich mehr, bis sich Justus‘ Vater umzudrehen schien und urplötzlich ein lauter Knall ertönte. „Das Meritär hat Justus geschnappt und jetzt werden sie uns drankriegen“, darüber war sich Gerhard sicher.  

Und schon wieder ist Gerhard in eine brenzlige Situation hineingeschlittert, oder eher gekugelt. Aber wird er dieses Mal auch wieder entkommen können? Ist für Justus, seinen Vater und die Enten wirklich alle Hoffnung verloren? Wird es Gerhard noch gelingen, all die ungeklärten Fragen mit seinen investigativen Fähigkeiten aufzuklären? Oder wird es am Ende vielleicht sogar für unseren Haupthelden zu spät sein? Die Antworten darauf und auf mehr erhaltet ihr nächste Woche in unserem großen (Staffel-)Finale der unendlichen Geschichte!

Illustration: Elisa Schwertner

Unterm Dach 19: Dem Prorektorat Forschung, Digitalisierung und Transfer unters Dach geschaut

Unterm Dach 19: Dem Prorektorat Forschung, Digitalisierung und Transfer unters Dach geschaut

Hier kommt ihr zur neunzehnten Folge

Welche Bedeutung hat Greifswald als Forschungsstandort, warum geht es mit der Digitalisierung nicht so schnell voran und was muss man machen, wenn man eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hat?
Mit dem Prorektor für Forschung, Digitalisierung und Transfer Prof. Kaderali schauen wir auf diese und noch einige andere Fragen. Dabei erzählt er aus seinem Alltag und was das neue Amt für ihn verändert hat.

Im StuPa-Rückblick kommen wir leicht vom Thema ab. In dieser Woche gab es aber auch wieder intessante Finanzanträge, erfolgreiche AStA-Wahlen und eine kleine Diskussion über Evaluationen. Also hört gerne mal rein und freut euch auf Einblicke in das Gremium.

Abstimmungs- und Anwesenheitslisten

Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de.

Beitragsbild: Jonas Meyerhof

Unterm Dach 19: Dem Prorektorat Forschung, Digitalisierung und Transfer unters Dach geschaut

Unterm Dach 19: Dem Prorektorat Forschung, Digitalisierung und Transfer unters Dach geschaut

Svenja und Tom schauen sich das Prorektorat für Forschung, Digitalisierung und Transfer an. Mit dabei der zuständige Prorektor Herr Prof. Dr. Lars Kaderali.

Timestamps:

00:00:00 – 00:05:32
Wir arbeiten komplett unvorbereitet: Willkommen zu unserem tollen Podcast!
00:05:32 – 00:38:06
Prof. Kaderali im Interview: Forschung – kompetitiv und gemeinschaftlich; Digitalisierung – leider braucht es mehr als einen Fingerschnips; Transfer – Probleme mit Patenten und Journals
00:38:06 – 00:46:46
StuPa-Rückblick: Berichte und eine kleine Diskussion über Corona-Statistik
00:46:46 – 01:13:16
Finanzen, Wahlen, Sonstiges: mehr ist nicht passiert

Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de

Beitragsbild: Lilli Lipka

Mimimi-Mittwoch: Hosentaschen und wo man sie findet

Mimimi-Mittwoch: Hosentaschen und wo man sie findet

Spoiler: NIRGENDS!!

Wut, Hass, Zorn: All diese Gefühle verbindet man so manches Mal mit Mode. Genau für solche Momente ist diese Kolumne da. Wann immer wir uns mal gepflegt über viel zu enge T-Shirts auslassen oder uns auch generell mal der Schuh drückt, lest ihr das hier.

Es ist Sommer und schon lange trägt man nicht mehr den schönen Wintermantel mit den herrlich großen Taschen, wo neben Schlüssel und Portemonnaie auch noch der halbe Wocheneinkauf reinpasst. Es ist Sommer und wir sind auf unsere Hosentaschen und deren Fassungsvermögen angewiesen, sofern man nicht eine unnötig kleine Tasche mit sich führen möchte, um seine 3€ für die Frühstücksbrötchen nicht permanent in der Hand tragen zu müssen.

Hosen und vor allem Hosentaschen lösen in mir eine unbeschreibliche Wut aus, wenn ich an sie denke. Der Grund ist, dass ich als Person, die in der Frauenabteilung ihre Klamotten kauft, keine Kleidung erwerben kann, die Taschen besitzt. Es fängt bei Jeans an und zieht sich durch meinen gesamten Kleiderschrank. Ein grassierender Mangel an Hosentaschen plagt mich, seit ich meine Hosen selbst kaufe.

Man verstehe mich nicht falsch, eine herkömmliche Jeans für Frauen sieht vielleicht so aus, als hätte sie Hosentaschen, aber es ist alles eine Lüge! Die vermeintlichen „Taschen“, die man zu sehen glaubt, sind oft nur Attrappen und man könnte selbst mit aller Liebesmühe nicht einmal eine 1 Euro Münze darin verstauen. They are all fake!

Und nun kommen wir zu der eigentlichen Frage, die uns an diesem Punkt alle beschäftigt: WELCHER MENSCH BRINGT WILLENTLICH SO VIELE QUALEN ÜBER DIE MENSCHHEIT?!

Leidensgenoss*innen werden jetzt schon wild mit dem Kopf nicken und mir zustimmen. Während Personen, die für Männer konzipierte Kleidung tragen, von unzähligen Möglichkeiten profitieren, Handy, Schlüssel und vermutlich auch ihre fertig gebundene Masterarbeit am Körper mit sich tragen zu können, müssen andere permanent kleine Taschen mitnehmen.

Und das ist der Punkt, an dem ich sage „Her mit der Reißverschluss-Cargohose!“. So blöd und Alman diese Hosen auch aussehen mögen, müssen wir ehrlich mit uns sein und uns eingestehen, dass es das einzige Kleidungsstück ist, welches uns von unseren Leiden befreien kann.

Darum plädiere ich für Reißverschluss-Cargohosen als nächsten Modetrend!

Beitragsbild: Elisa Schwertner
Comic: Cassandra Calin

moritz.playlist – Twenty One Pilots

moritz.playlist – Twenty One Pilots

Musik  Töne mit Zusammenhang, oder gerne auch ohne. Im Prinzip systematischer Krach. Jede*r hat schonmal Musik gehört, aber was ist die Geschichte hinter den einzelnen Stücken, auch Lieder genannt, und womit verbinden wir sie? Was lösen sie in uns aus und wer hat sie erschaffen? webmoritz. lässt die Pantoffeln steppen, gibt vor, was angesagt ist und buddelt die versteckten Schätze aus. Unsere Auswahl landet in eurer moritz.playlist.

„Stressed Out“, „Heathens“, „Ride“. Drei Songs mit jeweils mehr als einer Milliarde Aufrufen sowohl auf Spotify als auch auf YouTube. Vor allem „Stressed Out“ wurde  von Radiosendern und Bluetoothboxen so hochfrequentiv gespielt, dass am Ende ironischerweise  eher der Song an sich „outstressing“ war. Allerdings sind Twenty One Pilots künstlerisch sehr viel komplexer als diese drei „Hits“ es vermuten lassen. Schon der Namensursprung deutet auf eine gewisse melancholische Tiefe hin. „Twentyone Pilots“ leitet sich ab aus einem Drama von Arthur Miller, in welchem Aufgrund der Entscheidungen, die der Hauptprotagonist im Laufe des Stückes trifft, 21 Piloten während des zweiten Weltkriegs ihr Leben verlieren. Der Name der Band soll als stetige Erinnerung dienen, seinen moralischen Kompass zu beizubehalten, egal wie schwer die Entscheidungen sind, die vor einem liegen.

Twenty One Pilots wurden 2009 gegründet und bestehen heute aus dem Musiker-Duo Tyler Joseph und Joshua Dunn. Joshua Dunn geht auf dem Schlagzeug so ab, dass bei ihm klare Punkeinflüsse von Bands wie The Offspring oder Blink 182 durchscheinen. Währenddessen wandert Tyler Joseph als Songwriter so unbekümmert durch alle möglichen Genres wie ein Backpacker durch Asien und versucht dabei, im Gegensatz zum Backpacker, wirklich sich selber zu finden. Seine Songs handeln meistens von Depression und dem wütenden Chaos in seinem Kopf, dem er mithilfe des Songschreibens Struktur zu geben vermag.

Auf die moritz.playlist kommen zwei Songs von Twenty One Pilots, die ihre Vielseitigkeit großartig verdeutlichen. „Car Radio“ ist ein Song ohne Refrain, besteht nur aus drei Akkorden und hat nichtmal ein catchiges Intro. Trotzdem ist dieser Song einer der bedeutendsten und interessantesten, die die Band  jemals auf einer Platte verewigt haben. „Warum“, fragt ihr? Findet es selbst heraus und hört ihn euch gerne in unserer Playlist an. Danach kommt „House of Gold“ auf die Playlist. Ein Song, der darstellt wie Twenty One Pilots es schaffen, zwischen leichten Melodien und schweren Texten zu balancieren und dabei noch großartig zu klingen. Zuletzt kommt der Song „Not Your Fault“ von „Awolnation“ auf die Liste, der in seinem Stil an die frühen Songs von Twenty One Pilots erinnert und der einen Refrain mit absolutem Ohrwurmpotential besitzt.

Twenty One Pilots passen nicht in das Indie-Schema, es gibt keine coolen Gitarrenriffs, keine Songs, die sich allein auf die Akustikgitarre verlassen und auch kein Albumcover im Retrolook. Trotzdem werden sie von vielen Indie-Fans gehört und geliebt, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie ihr eigenes Ding durchziehen, anstatt sich einem bestimmten Trend anzupassen. Ein Album von Twenty One Pilots anzuhören ist ein Abenteuer, man weiß nie was als nächstes passiert. Aber dass es etwas Neues, nie vorher Dagewesenes ist, das weiß man mit Sicherheit.

Titelbild: Eric Nopanen 
Beitragsbild: Wesley Gibbs

Ist die Sommersonne zu hell? Dann ab in die dunkelsten Minen in Deep Rock Galactic!

Ist die Sommersonne zu hell? Dann ab in die dunkelsten Minen in Deep Rock Galactic!

Ihr wolltet euch schon immer mal so fühlen wie die Zwerge Mittelerdes? Großen bösen Spinnentieren mal zeigen wer der Herr der Mine ist? Und das Ganze in der Zukunft und im Weltraum? Dann habe ich ein großartiges Spiel für euch gefunden: Deep Rock Galactic.

Ein Beitrag von Tom Siegfried und Felix Michau

Deep Rock Galactic ist ein kooperativer First-Person-Shooter, entwickelt vom dänischen Indie-Team von Ghost Ship Games. Veröffentlicht wurde es vom schwedischen Entwicklerstudio Coffee Stain Studios, welche durch Titel wie Satisfactory und Goat Simulator bekannt geworden sind. Beide Entwickler*innenstudios zeichnen sich durch Nähe zur Community aus, indem gemeldete Fehler behoben und auch Wünsche der Spielenden aufgenommen werden.

Das Spiel ist in der fernen Zukunft angesiedelt, in der Zwerge immer noch das tun, was sie am besten können: Bei der Minenarbeit Gold und andere Erze schürfen. Doch das sind nicht die einzigen Aufgaben des Zwergs von morgen. Auch das Sichern einer riesigen Bohrraupe in einer Begleitmission sowie der Raub der Eier der Insektenschwärme gehören nun dazu. Das haben die einheimischen und übergroßen Insekten genauso ungern wie Brigadeoffizier Dall Beschwerden über sich. Deswegen tun sich alle unterschiedlichen Arten von Krabblern und fliegenden Insekten zusammen, um die Zwerge – in bester Starship Trooper Manier – als Schwarm aufzuhalten.

Zur Bekämpfung von Prätorianer*innen ist ein Flammenwerfer gut geeignet.

Dabei sehen die Höhlen sehr unterschiedlich und einzigartig aus. Von rötlichen Salzminen zu riesigen wuchernd grünen Untergrunddschungeln über Magmatunnel bis hin zu wunderschönen Orten voller biolumineszenter Pflanzen ist alles dabei. Letztere erinnern so sehr an die Nachtszenen von Pandora, dass man große blaue Eingeborene hinter jeder Ecke vermutet. Viele der unterschiedlichen Biome sind so schön, dass man dort glatt Urlaub machen könnte. Vorausgesetzt die Einheimischen wären nicht so unfreundlich. Doch es gibt nicht nur unfreundliche, sondern auch friedliche Bewohner*innen, zum Beispiel schwebende Rochen, die Höhlenengel, die man quasi sogar reiten kann. Hier mal ein paar Beispiele der Biome:

Alle einzelnen Regionen auf der Missionsauswahlkarte.

Aber die Zwerge sind nicht nur hart im Nehmen, sondern auch im Austeilen. Neben der Minenarbeit, der professionellen Bartpflege und dem Verzehr der außergewöhnlichsten Biere, kennen sie sich nämlich auch mit Waffen aus. Als Gruppe von 1 bis 4 Zwergen mit bis zu vier unterschiedlichen Spezialisierungen erledigt man so die Aufgaben, die das Kontrollzentrum für einen bereit hält. Da wäre zum Beispiel der Bohrer, der mit dem Leitsatz „Was nicht passt, wird passend gemacht“ für die rapide Umstrukturierung von außerirdischen Höhlen zuständig ist und auch sonst mit Flammenwerfer und Sprengladung selten zimperlich agiert. Der Schütze, der mit seiner Minigun gerne mal den Überblick über die Munitionsvorräte verliert, aber dank Seilrutsche und Schildgenerator auch seinen Beitrag fürs Team leistet. Der Ingenieur, der dank Schrotflinte zwar nah ranmuss, aber dafür Rückendeckung von seinem Geschützturm erhält. Auch sein Granatwerfer ist nicht zu unterschätzen, außerdem hat er ein Gewehr, welches sehr schnell aushärtenden Schaum verschießt und so begehbare Plattformen erschafft. Last but not least wäre da noch der Späher. Mit seinem Sturmgewehr ist er eher der Zwerg für die Schwachstellentreffer an den übergroßen Spinnentieren. Er erleuchtet mit seiner Leuchtpistole große Bereiche der Höhle für sich und die Gruppe und ist dank Enterhaken schnell drin und auch wieder fort. Dabei hat jeder Zwerg je zwei Primär- und Sekundärwaffen zur Auswahl, die für die verschiedenen Aufträge angepasst werden können und jeweils unterschiedlich gut geeignet sind. Im dritten Quartal 2021 soll mit einem Update noch jeweils eine dritte Alternativen dazukommen.

Aber was macht denn nun so ein Zwerg, wenn der Einsatz geschafft ist? Wenn das ganze grüne Alienblut aus dem Bart gewaschen und die Ausrüstung gesäubert ist? Na, er gibt seinen Lohn und gesammelte Mineralien für Ausrüstungsupgrades, neue Waffen, Übertaktungen, die die Waffen noch stärker machen oder noch edlere Bartfrisuren aus. Schließlich kommt der nächste Auftrag sicherlich schon bald nach den nächsten paar Runden Bier an der Bar und einigen flotten Tänzen zu den Liedern der Jukebox rein.

Der atemberaubende Ausblick von der Raumstation auf den aufgesprengten Planeten Hoxxes 4.

Also, worauf wartet ihr noch? Bart kämmen, Helm aufsetzen und Leuchtfackeln einpacken. Es geht ab nach unten in die Mine! Wir sehen uns dort, oder wie man bei uns Zwergen sagt: Rock and Stone!

PS: Man kann, sehr zum Unmut des Kontrollzentrums, für Chaos auf der Raumstation sorgen, indem man dort die Fässer durch die Gegend tritt. Außerdem kann man kleine, dickliche Maden, sogenannte Lootbugs, streicheln. Diese geben daraufhin sehr putzige Geräusche von sich und teilen direkt ein paar ihrer Rohstoffe mit euch. Oder man hat genug Munition dabei, um ihnen sämtliche Rohstoffe zu nehmen. Der … naja … Unfalltod eines Lootbugs wird dann auch meist von eurem Zwerg kommentiert.

Beitragsbilder: Screenshots aus dem Spiel, von Tom Siegfried