Eine Liebeserklärung an “Society of the Snow”

Eine Liebeserklärung an “Society of the Snow”

Geschichten über Katastrophen haben Menschen schon immer fasziniert. Wie überlebt man so etwas? Was würde ich tun? Kann man so was überhaupt überleben? “Society of the Snow” nimmt sich all dieser Fragen an und bietet einen stillen, realistischen und tragischen Film der ganz anderen Art der Filmkunst.

Vielleicht gehört ihr zu denen, die von dem Unglück schon einmal gehört haben: eine uruguayische Rugby Mannschaft, die in den 70er Jahren irgendwo auf dem Weg nach Chile in den Anden abstürzt und zweieinhalb Monate in eisiger Höhe auf Rettung warten muss. Dabei sind es vor allem der Kampf gegen Hunger und Kälte, der die Lage immer hoffnungsloser macht – bis schließlich zu undenkbaren Maßnahmen gegriffen werden muss…

Ich hatte auch schon von dem recht reißerisch klingenden Ereignis gehört, mir aber nichts weiter dabei gedacht. Dann, vor ein paar Wochen, habe ich spontan auf eine Empfehlung hin ohne große Erwartungen den Film einmal angemacht – und wurde definitiv eines Besseren belehrt.

Hintergründe zum Film

Zunächst einige Eckdaten zu “Society of the Snow” (im Original:  “La sociedad de la nieve”): Es geht in dem Biopic um die wahre Geschichte einer Rugby Mannschaft aus Uruguay, welche am 13. Oktober 1972 in den Anden abstürzt und 72 Tage überleben muss. Von den ursprünglich 45 Menschen an Bord (19 Mitglieder des “Old Christians Club rugby union Teams”, deren Freunde und Familie sowie fünf Crewmitglieder) werden schlussendlich 16 gerettet. Der spanisch produzierte Film erschien im Dezember 2023 in den Kinos und ist seit Januar bei Netflix verfügbar.

Spoiler- und Triggerwarnung!
Auch wenn die Geschichte inzwischen weltbekannt ist und die Daten überall online nachgelesen werden können, nimmt sich der Film dennoch einige stilistische Freiheiten und beinhaltet Szenen, die Spoilerpotenzial bieten könnten. Außerdem wird es um das Thema Kannibalismus gehen – bitte bedenkt das, bevor ihr weiterlest.

Absurde Normalität

Grundsätzlich stellt der Film Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt, Glaube, Hunger und Angst in den Vordergrund. Es ist kein blutiger Hollywood-Actionschinken, sondern beschäftigt sich vielmehr mit den psychologischen und metaphysischen Aspekten des Geschehens. Der Fokus liegt dabei fast ausschließlich auf den Geschehnissen in den Anden. Wir erfahren sehr wenig von den Betroffenen vor- und hinterher, nur einige Gesprächs- und Trainingsszenen sind zu sehen, und manchmal erfolgen ganz kurze Rückblenden. Der Absturz geschieht recht zügig, ungefähr in den ersten 25 Minuten, wobei 16 Menschen bereits sterben. Dabei wird sich hier, wie auch immer wieder durch den Film hinweg, an zwei Grundsätze gehalten: simpel und schonungslos ehrlich. Es erfolgt keine bombastische Musik, keine lauten Explosionen, niemand erleidet unrealistisch anmutende Verletzungen. Doch genau das macht es so schrecklich; der Film schafft es, ein so schlimmes Thema wie das eines Flugzeugabsturzes, wobei man immer denkt: “sowas passiert nur anderen, nicht mir”, einem ganz, ganz nah zu bringen.

Den größten Teil der restlichen Zeit verbringen wir mit den Überlebenden in den Anden, beim Wrack des Flugzeugs, worin sich die Verbliebenen eine notdürftige Zuflucht vor der Eiseskälte und dem Schnee suchen. Anfangs sind sie noch zuversichtlich, dass Hilfe rasch eintreffen wird. Als jedoch nach Tagen zwar ein Helikopter über ihre Köpfe hinweg fliegt, das Flugzeug aber nicht sehen kann, da es in einer Schneise versteckt liegt, wird ihnen klar: sie sind erstmal auf sich allein gestellt. Von dort an erleben wir die Tage als genauso quälend und einsam, wie die Überlebenden es tun, verfolgen ihre verzweifelten oder zuversichtlichen Gespräche und müssen zusehen, wie die Verwundeten schreien und nach ihrer Mutter rufen.

Hunger

Im Laufe der Zeit wird die Lage immer hoffnungsloser. Weitere Menschen sterben durch Verletzungen und die eisigen nächtlichen Temperaturen (ca. -30°C bis -40°C). Durch ein Transistorradio erfahren die Überlebenden, dass die Suche erst im Frühling fortgesetzt werden wird, um die Körper zu bergen; für sie eine Nachricht, die einem Todesurteil gleicht. Ihre Körper muten vor unseren Augen immer abgemagerter an. Bärte wachsen. Die Haut verbrennt durch die Sonne, wirkt spröde und dunkel. Die Gesichter sind verhärmt, die Augenhöhlen fallen immer weiter ein. Zähne werden gelb. Die Lage spitzt sich ohne Essen immer weiter zu. Verzweifelt werden erst Schnürsenkel und das Leder der Flugzeugsitze, der eigene Schorf oder Zigaretten gegessen – bis schließlich jemand auf die Idee kommt, die toten Körper zu essen.

“There’s food out there.”

Fernando ‘Nando’ Parrado (Agustín Pardella)

Der zunächst unvorstellbare Gedanke nistet sich immer mehr in den Köpfen ein, bis er schließlich in die Tat umgesetzt wird. Einige weigern sich zunächst, von dem Fleisch zu essen. Aber nach und nach kann niemand mehr widerstehen, und so wird diese anfangs grauenvoll anmutende Tat zur abgestumpften Gewohnheit.

Ich finde es gut, dass sich hier für eine unblutige, nicht explizite Variante entschieden wurde, denn das braucht der Film überhaupt nicht. Sünde und Vergebung werden diskutiert, denn viele der Gestrandeten sind gläubig, aber ansonsten lässt der Film das Thema sehr offen für eigene Meinungen und Schlussfolgerungen und beschränkt sich auf die Mimik in den Gesichtern. Er urteilt nicht. Später schließen die Verbliebenen sogar einen Pakt, in dem sie einander die Erlaubnis erteilen, sich essen zu dürfen, sollten sie sterben.

Diese metaphysischen Themen, gepaart mit all den anderen Ereignissen wie eine scheiternde Expedition durch die Berge wegen des schlechten Wetters, Schneestürme oder eine Lawine, die aus dem Nichts alle lebendig im Wrack begräbt und weitere acht Menschen ersticken lässt, haben mich emotional auf jeden Fall auf meine Kosten kommen lassen, und nicht zum letzten Mal habe ich mich gefragt, wie unmöglich diese ganze Geschichte eigentlich klingt.

Eine ganz andere Herangehensweise

Ich muss gestehen, dass ich nicht gedacht hätte, wie nah mir das Ganze geht. Das ist wohl vor allem auf die Technik des Regisseurs Juan Antonio Bayona zurückzuführen. Der Film sticht nämlich unter anderem dadurch hervor, dass er niemanden so wirklich in den Vordergrund stellt, mit Ausnahme des Erzählers vielleicht (zu ihm später mehr). Wie der Name verspricht, hat “Society of the Snow” die ganze Zeit die Gemeinschaft als Ganzes im Auge. Hier geht es nicht um die Heldengeschichte einer einzelnen Person, denn alle sind Opfer des Unglücks – auf welche Weise auch immer. Und es nimmt nicht die Anteilnahme, wenn wieder jemand den Bedingungen des Berges zum Opfer fällt; im Gegenteil war ich jedes Mal sehr berührt und schockiert. Übrigens tragen alle Figuren die echten Namen der Betroffenen. Diese werden auch zusammen mit dem Alter bei jedem neuen Toten kurz eingeblendet, um ihnen Respekt zu zollen.

Generell wollten Regisseur Bayona und sein Team die Geschehnisse so real wie nur möglich darstellen. Sie recherchierten jahrelang ausgiebig, führten Interviews mit Überlebenden und Verwandten von Opfern, suchten die südamerikanischen Schauspielenden genau nach ihren echten Vorbildern aus (die meisten ohne schauspielerische Erfahrung) und drehten fast alles chronologisch, weil die Schauspieler parallel zum Geschehen bewusst Gewicht verloren.

Zudem nimmt der Film sich Zeit. Es gibt mitunter sehr lange Kameraeinstellungen auf Landschaften oder Gesichter. Gerade bei ernsten Monologen über Themen, wie Tod oder das eigene Sterben, hält die Kamera sehr lange ungerührt aufs Gesicht und verleiht dem Ganzen so eine krasse Intensität.

Außerdem gibt es wenig Filmmusik; es wird viel mit den natürlichen Tönen von Bergen, Wind und Schnee gearbeitet. Oft ist es auch totenstill. Doch wenn Musik einsetzt, unterstreicht sie vor allem die unruhige und sehr hoffnungslose Lage. Komponiert wurde sie von Michael Giacchino, der u.a. den Soundtrack zu “Up”, “The Batman” oder “The Incredibles” anfertigte.

Die Stimmen der Toten

Numa Turcatti ist der Erzähler des Films. Durch ihn hören wir nicht nur seine, sondern auch die Gedanken des Teams immer wieder im Voice-Over. Auch hier gibt es eine Besonderheit: Numa ist eins der Opfer, welches seine Geschichte für immer in den Bergen zurücklassen wird, dessen Stimme wir jedoch bis zum Ende des Films hören. Regisseur Bayona sagt dazu, dass er denjenigen, die es nie vom Berg zurückgeschafft haben, eine Stimme geben und deren Perspektive einnehmen wollte. Numa stirbt schließlich an einer Beinwunde, die sich infiziert, als das Wetter langsam wärmer wird. Er ist der letzte Tote des Unglücks.

“There is no greater love than to give one’s life for friends.”

Numa Turcatti (Enzo Vogrincic)

Sein Tod sorgt dafür, dass zwei der Überlebenden, Roberto Canessa und Fernando Parrado, eine erneute Expedition bei besseren Wetterbedingungen (denn inzwischen werden die Tage wieder wärmer) durch die Berge machen können mit der Hoffnung, auf andere Menschen zu treffen. Zehn Tage dauert sie, und endet auch unverhofft mit der ersehnten Rettung am 22. Dezember. Die letzte Einstellung zeigt die 16 Überlebenden, die zusammen in einem großen Krankenhauszimmer warm und geborgen zusammensitzen, während Numa ihnen im Voice-Over alles Gute wünscht.

Was bleibt

Ich musste, nachdem ich den Film zu Ende geguckt hatte, noch lange darüber nachdenken. Über den Film, aber auch die Geschichte an sich, und die verrückte Willkür des Lebens. Ich habe mir sehr viele Interviews und Making-Ofs des Films angeschaut und später Interviews mit denen, die tatsächlich in den Bergen waren und heute noch leben. Ein paar von ihnen sind sogar für einige Sekunden im Film zu sehen (z. B. als Arzt oder Arbeiter am Flughafen). Was mich auf jeden Fall beeindruckt hat: wie stark alle zusammengehalten haben und füreinander da waren. Sich beistehen, gegenseitig ärgern oder Witze reißen, selbst in so einer Situation, hat etwas unglaublich Menschliches und Tröstliches. Mit einer Kamera, die den Absturz überstand, wurden sogar Fotos während der Zeit in den Bergen aufgenommen, für die die Überlebenden posten.

“Society of the Snow” ist einer meiner liebsten Filme der letzten Jahre geworden, nicht nur wegen der fantastischen Ensembleleistung vor und hinter der Kamera, sondern weil sich getraut wurde, Dinge einfach so wie sie waren, darzustellen und darauf zu vertrauen, dass das ausreicht, um eine fesselnde Geschichte zu erzählen.

Sometimes, this story is romanticised, but it was a horrifying tragedy. We were in hell. I mean, compared to what we went through, hell was comfortable. When fate hits you it doesn’t warn you. Fate doesn’t warn you. The best day of your life and the worst day of your life dawn the same. […] so I tell people: enjoy the present. The past is gone.

Fernando ‘Nando’ Parrado im Interview mit euronews 2022

Beitragsbild: Maitane Azurmendi auf Wikipedia Commons

Die Maultiere

Die Maultiere

Money Mules, Geldwäsche, billige Onlinewaren – ein Staatsanwalt berichtet.

Betrug – ohne Enkel oder Porsche

Schon König Midas träumte vom schnellen Geld. Diesen Wunsch bekam er zwar erfüllt, doch spätestens als er verhungerte, brachte ihm all sein Reichtum herzlich wenig. Trotzdem lebt dieser Traum bis heute weiter, und fordert weiter seine Opfer. Heute ist es weniger ein Gott, der einem verheißungsvolle und wohlhabende Versprechungen macht, eher kommen mir persönlich die testosterongeladenen Individuen mit Colgate-Lächeln und Gewinner-Mindsets aus diversen YouTube-Werbeclips in den Sinn. Betrug muss nicht immer subtil sein – das sind die überzeugten Porschefahrer auch nicht – der Betrug, um den es heute geht, zieht seine Opfer dafür verlockend vertrauenserweckend in seinen Bann. Doch wer sind hier überhaupt die Opfer? Und was haben Provisionen, Geldwäsche und Maultiere damit zu tun?

Um diese neue und komplexe Form von Betrug korrekt darstellen zu können, nahm ich Kontakt mit einem Staatsanwalt für Jugendstrafverfahren auf. Er schilderte mir – außer dem Prozess einer perfiden Täuschung – auch eine vorausgehende, nahezu systematisch anmutende, Personalrekrutierung. Bevor wir uns also dem Schema des Betruges widmen, sollten wir ein Auge auf die Rekrutierung werfen.

Der Staatsanwalt erklärte, dass diese Anwerbung über viele verschiedene Wege beginnen kann. Besonders junge Menschen seien mögliche Ziele. Oft würden professionell aufgemachte Anzeigen geschaltet werden, welche mit viel Geld für wenig Arbeit locken, worauf sich dann mögliche Ziele in Eigeninitiative bewerben. Nach der anschließenden Unterzeichnung eines offiziell wirkenden Arbeitsvertrages steht potenziellen Arbeitnehmer*innen nichts mehr im Wege. Die Jobbeschreibung sei so lukrativ wie einfach. Man erhält eine Transaktion auf das eigene Konto, leitet dieses Geld dann an ein ausländisches Konto weiter, und behält 10 bis 15 % als Provision ein. Es ist also durchaus realistisch, beispielsweise 80 € für 5 Minuten Arbeit zu verdienen.

Der einzige Haken: Das weitergeleitete Geld ist deliktisch erwirtschaftet worden. In der Konsequenz heißt das, dass die oft noch minderjährigen “Arbeitnehmenden” vor Gericht gestellt werden, da sie sich der Geldwäsche schuldig gemacht haben.

Diese Strategie, kombiniert mit der aktuellen Höhe der Fallzahlen zur Zeit, weckte meine Neugier. Höchste Zeit also, ein Auge auf den eigentlichen Betrugsablauf zu werfen! 

Schema F – How to Betrug

Das Schema in aller Kürze

Zuallererst ist es keine besondere Herausforderung, eine augenscheinlich seriöse Website zu erstellen. Diese lässt sich namentlich von erfolgreichen und bekannten Marken kaum unterscheiden, auffällig sind oft nur einzelne Buchstaben.

Verkauft werden dann vorrangig Elektronik. Besonders beliebt ist sogenannte “weiße Ware”, wie beispielsweise Waschmaschinen, Herde etc. . Waren, die man im Regelfall schnell und kostengünstig erwerben will, und bei denen der Onlinehandel durch niedrigere Preise und eine größere Auswahl besticht. Betrüger*innen, welche ihre Ware besonders günstig anbieten, können im direkten Preisvergleich für Interessierte besonders attraktiv wirken.

Sobald sich ein*e Käufer*in für eine Ware entscheidet, kommen die Maultiere ins Spiel. Sogenannte Money Mules – meistens Jugendliche – werden jene Akteure genannt, welche mit attraktiven Stellen gelockt werden und illegal erwirtschaftetes Geld ins Ausland überweisen. Die Mules werden den Verbraucher*innen also als Zahlungsadresse angegeben, und leiten das Geld ins Ausland weiter. Die Ware selbst kommt nie an.

Spätestens wenn dieser Fall eintritt und die Versandhandel-Seite gelöscht wird, ist für Käufer*innen offensichtlich, dass es sich um Betrug handelt. Aus den Schilderungen des Staatsanwaltes geht hervor, dass es in circa 30% der Fälle zur Selbstanzeige der Jugendlichen kommt. Wahlweise weil ihnen die Zwielichtigkeit ihres vermeintlich seriösen Nebenjobs erst zu spät selbst, oder auf Drängen von Eltern und Freund*innen, bewusst wird.

Die Nachverfolgbarkeit der Initiator*innen gestaltet sich für die Ermittelnden mehr als schwierig. Das Geld wurde längst ins Ausland transferiert, die betroffenen Konten existieren nicht mehr, oder die involvierten Banken handeln unkooperativ. Die internationale Schnitzeljagd ist also verzwickt und größtenteils aussichtslos. 

Der einzige verbleibende Akteur ist dann also das Mule, oder die jugendliche Person, die nur wenige Tage zuvor noch den perfekten Job hatte. Diese schuldet nicht nur die erhaltene Provision, sondern die volle Schadenssumme, da sich diese zwischenzeitlich auf dem eigenen Konto befunden hat. Darüber hinaus hat sich das Mule nach §261 StGB strafbar gemacht – dem Geldwäscheparagraph. 

§ 261 Geldwäsche

(1) Wer einen Gegenstand, der aus einer rechtswidrigen Tat herrührt, 

1.verbirgt,

2.in der Absicht, dessen Auffinden, dessen Einziehung oder die Ermittlung von dessen Herkunft zu vereiteln, umtauscht, überträgt oder verbringt,

3.sich oder einem Dritten verschafft oder

4.verwahrt oder für sich oder einen Dritten verwendet, wenn er dessen Herkunft zu dem Zeitpunkt gekannt hat, zu dem er ihn erlangt hat,

wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. In den Fällen des Satzes 1 Nummer 3 und 4 gilt dies nicht in Bezug auf einen Gegenstand, den ein Dritter zuvor erlangt hat, ohne hierdurch eine rechtswidrige Tat zu begehen. Wer als Strafverteidiger ein Honorar für seine Tätigkeit annimmt, handelt in den Fällen des Satzes 1 Nummer 3 und 4 nur dann vorsätzlich, wenn er zu dem Zeitpunkt der Annahme des Honorars sichere Kenntnis von dessen Herkunft hatte.

Strafgesetzbuch

Das bloße Abheben des Geldes würde schon ausreichen, um eine Veruntreuung zu begründen. Der Staatsanwalt berichtete von Jugendlichen, welche z.T. auf Schulden in fünfstelliger Summe sitzen blieben. 

“Der Hintergrund ist, dass wenn man ein bisschen nachgedacht hätte, mitbekommen würde, dass die Sache stinkt. [… Dadurch, dass] mehr als Fahrlässigkeit vorliegt – [wird der Sachverhalt] damit eine Leichtfertigkeit. Das ist eine Schuldform die für den Tatbestand der Geldwäsche ausreicht.”

Staatsanwalt

Wie kann man sich selbst und andere schützen?

Auch wenn der Artikel dies impliziert: Nicht nur Jugendliche lassen sich schnell von solchen Angeboten blenden, auch Erwachsene können dieser Masche zum Opfer fallen. Darum sollte man – auch wenn es offensichtlich erscheint – immer vorsichtig sein, wenn überbezahlte Stellen für wenig Arbeit locken.

Die erste Intuition bei so unseriösen Angeboten sollte es folgerichtig sein, diese sofort zu melden. Mit ein wenig Glück sind die Strafverfolgungsbehörden schnell genug, die Betrügenden ausfindig zu machen und wegen Gewerbebetrugs zu verklagen.  

Hattet ihr bereits Erfahrungen mit solchen Angeboten? Und wer ist hier Opfer und wer Täter*in?

Beitragsbild: AI

Was Poor Things besonders macht

Was Poor Things besonders macht

Kürzlich habe ich mir den Film “Poor Things” von Yorgos Lanthimos angesehen. Ich kann leider nicht behaupten, dass ich mit allen Filmen dieses Griechen vertraut bin, aber “The Lobster” und “The Killing of a Sacred Deer” waren mir zu dem Moment bereits bekannt.

Ich muss zugeben, dass ich auf diesen Film gewartet habe seit ich den Trailer zum ersten Mal gesehen habe. Die Anwesenheit von Schauspielern wie Emma Stone und Willem Dafoe hat meiner Vorstellung nach den Erfolg dieses Films praktisch im Voraus garantiert. Kleiner Spoiler: Meine Erwartungen an den Film wurden erfüllt.

Was passiert?

Die Handlung des Films basiert auf einem Buch von Alasdair Gray. Bereits zu Beginn des Films werden die Zuschauenden mit dem neurodivergenten Prototypen von Frankenstein – Bella Baxter in einem weißen Nachthemd – bekannt gemacht, begleitet von einer quasi Kinderschwester und unrealistischen gekreuzten Tieren in einem großen Haus, das halb Wohnhaus, halb Versuchslabor ist. Neben den Tieren wird sie auch von einem Medizinassistenten namens Max McCandles begleitet, der Protokoll über ihren täglichen Fortschritt führen soll. Jedoch stellt der Junge ständig Fragen über Bellas Herkunft aufgrund ihres abnormen Daseins. Nicht unwichtig ist die Figur ihres Patrons Dr. Godwin Baxter, dem das Haus gehört und der Max engagiert hat, um sich um Bella zu kümmern. Man könnte natürlich viel über die Handlung erzählen, aber ich möchte hier darauf eingehen was mich an dem Film so angesprochen hat.

Eine deutliche Tendenz ist im Film zu erkennen. Gleich zu Beginn ist der Film schwarz-weiß und einige Szenen werden gelegentlich entweder durch Fischaugenoptik oder blutendes Bokeh gezeigt, als ob man sich in einem Traum befände.

Auch das Aussehen der Hauptcharaktere, die in dem Haus leben, ist eigenartig. Bella trägt täglich neue Outfits, die weder barock noch modern sind (manchmal sogar kinky). Dr. Godwin Baxter ist normal gekleidet, aber sein Gesicht ist schwer als “gewöhnlich” zu bezeichnen. Die vielen unförmigen Narben könnten sogar ein leicht gruseliges Gefühl vermitteln bevor man sich daran gewöhnt. Während des Essens wird deutlich, dass sein Körper nicht nur äußerlich “komisch” ist, sondern auch seine Essgewohnheiten und seine Gesundheit allgemein. Bella nennt ihn “God”, was die Dissonanz verstärkt und die Konzepte von Schönheit und Gut/Böse gut hervorhebt. Später erwähnt “God” die Kastration, die sein Vater bei ihm vorgenommen hat. Diese Erfahrung nach Freuds psychoanalytischer Theorie könnte zu seiner emotionalen Distanzierung geführt haben, da er versucht sich vor emotionalen Verletzungen zu schützen, indem er seine eigenen Emotionen unterdrückt. Dies wiederum könnte erklären warum er immer versucht Bella wie ein Versuchskaninchen zu behandeln, was letztendlich eine Herausforderung für ihn darstellt. Ähnlich wie die Nietzsche’sche Debatte darüber, ob Gott böse ist, weil er Leiden zulässt oder weil er die Menschen kontrolliert.

Die Darstellung eines Traums ist nicht zufällig, da seine Wahrnehmung kindlich ist und gut zeigt wie Kinder die Dinge durch ihre Gefühle betrachten.

Im Vergleich dazu sind die Menschen aus der äußeren Welt nur kleine Zeichnungen, die hinter der Haustür der normalen Welt existieren. Man könnte sich natürlich fragen, ob Dr. Baxter später aus diesem Grund mit Max einen Vertrag abschließt, um ihn länger in diesem “Wunderland” wie Alice zu halten.

Als der Anwalt, der den Vertrag abschließt – Duncan Wedderburn – auftaucht, beginnt für Bella eine neue Phase ihres Lebens, die den Film plötzlich mit Farben erfüllt. Dies wird dadurch bestimmt, dass sie anfängt die Pubertät zu erleben, was aber ironischerweise durch übermäßiges “Fortpflanzungsbegehren” revolutioniert wird. Außerdem zeigt sie sich ganz pubertär, indem sie Fernweh verspürt und trotz aller Redflags sich selbst und die Welt entdeckt und sich auf eine Reise begibt, unterstützt vom Frauenheld Duncan Wedderburn.

Genau wie Bellas Kleidung demonstriert auch die Umgebung ihre innere Metamorphose. Jedes Reiseziel wird originell und ungewöhnlich präsentiert. Man bemerkt viele surrealistische und Steampunk-Elemente, die die Landschaften erfüllen. Trotz Bellas einfacher Sprechweise teilt sie sehr tiefgründige Gedanken zu vielen Themen über soziale zwischenmenschliche Beziehungen. Diese Entwicklung wirft Fragen auf über Liebe und Ethik sowie Männlichkeit auf, was man anhand von Duncans anständigem Kampf, wie in Tanzszenen, sowie wörtlich gegen alle und gegen Bella selbst, wegen ihrer Liebe und Anerkennung, gut ablesen kann. Dies ist wieder ein ironisches Kontrastspiel das zeigt wie “eine starke Figur” versucht ihr empfindliches Inneres durch Dominanzschichten zu verbergen. Neben der sehr förmlichen Hauptlinie des Plots zeigt “Poor Things” auch die Bedeutung von Frauen in der Gesellschaft, was ähnlich in der neuen Barbie-Erscheinung erwähnt wurde, auf.

Was kann ich abschließend sagen?

Der Film lohnt sich nicht nur, weil er spannend und unterhaltsam ist, wenn man die Entwicklung der Hauptfigur betrachtet, ähnlich wie in “Flowers for Algernon” von Daniel Keyes oder “Heart of a Dog” von Mikhail Bulgakov, sondern auch, weil er wichtige Gedanken zum Nachdenken anregt. Auf jeden Fall ist der Film für mich zu einem meiner Lieblingsfilme geworden.

Beitragsbild: Wendy Scofield auf Unsplash

Ehrendoktorwürde für Greifswalder Dozenten: royale Verleihungszeremonie in Kopenhagen

Ehrendoktorwürde für Greifswalder Dozenten: royale Verleihungszeremonie in Kopenhagen

Der Greifswalder Dozent für evangelische Theologie Professor Doktor, Doktor honoris causa Heinrich Assel hat im November 2023 den Ehrendoktortitel der Universität Kopenhagen verliehen bekommen. Bei der feierlichen Verleihungszeremonie war sogar Ihre Majestät Königin Margrethe II. von Dänemark anwesend. Daraus stellen sich interessante Fragen über den Ablauf der Zeremonie, die Hintergründe und Begründung für die Verleihung. Dieser Artikel liefert Antworten.

Was sind Ehrendoktortitel?

Ehrendoktortitel können von Universitäten oder Fakultäten für herausragende Leistungen primär wissenschaftlicher aber auch politischer oder anderer Natur vergeben werden. Die tatsächliche Ehrenhaftigkeit beziehungsweise die Legitimation des Titels ist dabei zuweilen durchaus hinterfragbar. Schreibt eure Meinung dazu gerne unter den Artikel! Im Gegensatz zur “normalen” Doktorwürde ist die Ehrendoktorwürde kein akademischer Grad und darf daher auch nicht als solcher bezeichnet werden. Eine Prüfung muss man für seine*ihre Ehrendoktorwürde entsprechend auch nicht ablegen. Stattdessen wird man nach festgelegten Kriterien, die zwischen verschiedenen Universitäten variieren, für sie nominiert und erhält sie dann als Auszeichnung. Üblicherweise hält der*die neue Ehrendoktor*in bei der Verleihungszeremonie eine Rede. Begeht man als Ehrendoktor*in schwere Straftaten, kann einem*r die Universität, oder Fakultät, die den Titel verliehen hat, diesen aberkennen. Besondere Rechte, Aufgaben oder Pflichten ergeben sich aus der Ehrendoktorwürde nicht.

Vita Prof. Dr., Dr. h.c. Assels

Prof. Dr., Dr. h.c. Assel studierte evangelische Theologie und Philosophie in Erlangen und Heidelberg. Sein Vikariat, die Weiterbildung zum Pfarrer, absolvierte er im fränkischen Herzogenaurach und wurde anschließend von der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern zum Pfarrer ordiniert. Im Juni 1993 absolvierte er in Erlangen seine Promotion, 1999 in Bonn seine Habilitation. Seit 2006 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald. Seitdem war er mehrfach Dekan seiner Fakultät. Am 10. November 2023 wurde ihm die Ehrendoktorwürde im Festsaal der Universität Kopenhagen verliehen.

Erste Reaktion

Als Prof. Dr., Dr. h.c. Assel im Juni 2023 vom Lektorat der Universität Kopenhagen erfuhr, dass diese beschlossen habe, ihm den Titel eines Ehrendoktors zu verleihen, sei er im ersten Moment “im schönsten Sinne überrascht” gewesen, auch weil er das nicht erwartet habe. Später habe er “Freude und Anerkennung” verspürt. Wichtiges und Unwichtiges hätten für ihn dadurch eine andere Sortierung erhalten. Dass die Initiative dazu, dass er diesen Preis erhalten habe, von drei “Kolleginnen einer jüngeren Generation” ausgegangen sei, sei für ihn ein Indiz gewesen, dass dieser Preis keine Altbackenheit bedeute.

Verbindungsschaffer zwischen Disziplinen

Die Würdigung der Forschung Prof. Dr., Dr. h.c. Assels bezog sich vor allem auf die sehr große Breite der Forschungsfelder, mit denen er sich beschäftigt. Als eigentlich Systematischer Theologe, einer Disziplin, die sich mit den grundlegenden Lehren des christlichen Glaubens und den daraus hervorgehenden ethischen Ansprüchen beschäftigt, forschte er disziplinübergreifend zur protestantischen aber auch zur modernen jüdischen Religionsphilosophie sowie zur Medizinethik, zur Kirchengeschichte und zur Bibelwissenschaft. Er selbst erklärt dazu, dass er als Systematischer Theologe Bibelwissenschaftler*innen und vor allem Mediziner*innen, die in ihren Bereichen natürlich ein sehr viel größeres Wissen haben als er, besonders letztere, durch seinen Blick “von außen” und seine “methodischen und ethischen Vorschläge” neue Impulse geben könne. So könne er die Bibelwissenschaftler*innen auf implizite und explizite “Vor-Annahmen” ihrer Forschung hinweisen und Mediziner*innen zeigen, wo in ihrer Forschung möglicherweise ethische Hürden seien und wie man sie lösen könne. Um sich seinen eigenen “Vor-Annahmen” als protestantischer, also christlicher, Theologe bewusst zu werden, beschäftige er sich mit moderner jüdischer Religionsphilosophie. Das alles verschaffe ihm einen “kreativen Blick”.

Verbindungsschaffer zwischen Greifswald und Kopenhagen

Die Ehrendoktorwürde wurde Prof. Dr., Dr. h.c. Assel auch deshalb von der Universität Kopenhagen verliehen, weil er intensive Kooperationen zwischen mehreren Lehrstühlen ihrer Theologischen Fakultät und der der Universität Greifswald geschaffen hatte. Seit 2010 organisierte er einen Austausch auf den Ebenen der Doktorant*innen und der Professor*innen durch Konferenzen, Gastvorträge und Seminare, die wechselweise in Kopenhagen, Århus und Greifswald stattfanden. Zuletzt publizierte er 2017 und 2020 zwei Bücher über seine Vorstellungen dazu, wie protestantisches Christentum in der Gegenwart in Nordeuropa aussehen soll. Zudem freue er sich darüber, dass ein jüngerer dänisch-estnischer Kollege von ihm, der Teil der Austauschprojekte war, vor kurzem eine Professur an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock erhalten habe.

Verleihungszeremonie mit dänischer Königin

Die Verleihungszeremonie fand beim Jahresfest der Gründung der Universität Kopenhagen statt. Es wurden sechs Ehrendoktortitel in den Disziplinen Sciences, Humanities und Theology an Wissenschaftler*innen aus Cambridge, Harvard, Mexico City, Frankfurt am Main, Toronto und eben Prof. Dr., Dr. h.c. Assel aus Greifswald sowie Silber- und Goldmedaillen für Abschlussarbeiten Kopenhagener Studierender verliehen. Zudem hatte die Universität das neue Kopenhagener Opernhaus gemietet, sodass sich die ausgezeichneten Wissenschaftler*innen und Absolvent*innen dort mit vielen weiteren Gästen aus Kopenhagen eine Inszenierung der “Zauberflöte” von Wolfgang Amadeus Mozart ansehen konnten. Prof. Dr., Dr. h.c. Assel bezeichnet es als “rauschendes Fest” und erzählt, dass es in den Pausen der Oper viele Gesprächsmöglichkeiten gegeben habe. Ihre Majestät Königin Margrethe II. von Dänemark war sowohl bei der Verleihungszeremonie als auch bei der Oper anwesend. Prof. Dr., Dr. h.c. Assel meinte, dies habe der Feier “Glanz ohne falsche Gravität” verliehen. Nach der Feier seien alle Preisträger*innen, sowohl Empfänger*innen der Ehrendoktorwürde als auch Absolvent*innen, von Ihrer Majestät zu einem kurzen Gespräch eingeladen worden. Prof. Dr., Dr. h.c. Assel sei dabei von dem hohen Wissensstand der damaligen dänischen Königin zu reformationsgeschichtlichen Verbindungen zwischen Greifswald und Kopenhagen beeindruckt gewesen. Ihr “tiefer, persönlicher Einblick” in ihre Sichtweise auf den Charakter von Religion und Theologie sei dabei für ihn “die größte Wertschätzung” Ihrer Majestät gewesen.

Resumé

Prof. Dr., Dr. h.c. Assel ist also ein evangelischer Theologe, der in verschiedenster Hinsicht Verknüpfungen prägt, sowohl zwischen verschiedenen Fächern und Fachbereichen als auch zwischen verschiedenen Städten. 2023 erschien seine neueste Publikation. Es wird wohl nicht seine letzte gewesen sein.

Beitragsbilder: Nikolai Linares

StuPa-Liveticker – 17. ordentliche Sitzung

StuPa-Liveticker – 17. ordentliche Sitzung

Dienstag, der 5.März, 2024. Heute findet mit der 17. ordentlichen Sitzung die 33. Legislatur ihr Ende. Ein letztes Mal kommen also die StuPist*innen zusammen. Heute wieder in der Domstraße 11. Was in der letzten Sitzung passiert ist, erfahrt ihr hier.

Das Drucksachenpaket findet ihr an neuer, gewohnter Stelle im Studierendenportal. 

Die vorläufige Tagesordnung sieht wie folgt aus:

TOP 1 Begrüßung
TOP 2 Formalia
TOP 3 Berichte
TOP 4 Finanzanträge
TOP 5 Fragen und Anregungen aus der Studierendenschaft
TOP 6 Beschlusskontrolle 2023_33_107 (Schallschutz Mensa ELP)
TOP 7 Aktuelles aus der LKS
TOP 8 Sonstiges

Hier startet um 20:15Uhr der Liveticker!

Ihr seid schon vor Beginn des Livetickers hier? Dann haben wir hier einen kleinen Muntermacher für euch:

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20:25Uhr 

🎶Stupa, Stupa, Stupedidum, heute ist wieder eine Sitzung🎶 

Aber nur, wenn noch ein paar StuPist*innen eintrudeln. 

In der Zwischenzeit werden schon einmal vereinzelt die Mikros getestet – hoffentlich wird heute niemand (ausversehen oder nicht) angeschrien. Solange niemand dazugeschaltet wird, stehen die Chancen gut. 

Heute tickern für euch: Lucas, Jan-Niklas, Adrian, Konstantin, Nessa, Juli und Ise.

20:28 Uhr

TOP 1 Begrüßung

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“Sooooo… herzlich willkommen zur letzten Sitzung.”

Sophie

TOP 2 Formalia

Mit 14 Stimmen ist das StuPa auch ganz knapp beschlussfähig. Zwei davon sind Stimmübertragungen.

Sophie fragt nach Änderungen zur Tagesordnung, es wird gelacht aber nichts gesagt.

Die Tagesordnung wird angenommen.

Inti hat eine Anmerkung zum Protokoll der letzten Sitzung: Er merkt an, dass an einer Stelle ein Name geändert werden muss.

Sophie fragt nach weiteren Anmerkungen, die gibt es aber nicht und es geht weiter mit der Abstimmung.

Das Protokoll der 16. ordentlichen Sitzung wird einstimmig angenommen.

20:33 Uhr

TOP 3 Berichte

“Wie Inti auf der letzten Sitzung erklärt hat, gibt es heute keine Berichtspflicht”

Sophie

Sophie fragt, ob es Berichte gibt.

Inti fragt zu einem Beschluss, Sophie meint, dass wäre aber Teil eines anderen TOPs.

Jacob hat eine Frage an Krissi, die aber leider nicht da ist. Robert leider auch nicht. Tom auch nicht. Er bräuchte einen Tätigkeitsnachweis für eine Regelstudienzeitverlängerung. Nun ist sich Jacob nicht ganz sicher, an wen er sich da wenden muss, wenn Krissi nicht da sei.

Ansonsten scheint es keine Berichte zu geben.

20:34Uhr 

TOP 4 Finanzanträge

Hier gibt es nicht so richtig was zu erzählen.  Sophie meint, sie hätten erwartet, einen zu bekommen, das war aber nicht der Fall.

20:34 Uhr

TOP 5 Fragen und Anregungen aus der Studierendenschaft

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Nadine liest zwei Punkte von Kristina vor: 

Die Wartung der Lastenfahrräder sei im vollen Gange, ab April soll die Ausleihe wieder möglich sein. Ein Teil der Räder werden an die Uni gegeben. Weitere bleiben beim AStA, allerdings muss sich für diese ein neues Konzept erarbeitet werden – “so wie es aktuell läuft kann es nicht weitergehen”.

Der AStA-Pool funktioniere und sie freuen sich auf weitere helfende Hände, denn nur so sind manche Aktionen möglich.

Sophie hat eine Frage zum AStA-Pool. Da gab es keinen öffentlichen Invite-Link, die Leute sollen aufs AStA zukommen. Soll sich das ändern?

Nadine antwortet, dass es ihres Wissens nach schon in Planung ist, dass im Studierendenportal Informationen stehen sollen. Man müsse sich erst mit den jeweiligen Personen treffen, schauen wer das so ist und dann entscheiden, ob das dann klappt. 

Inti hat eine Anmerkung, dass es schon online auf dem stud.portal wäre.

Tomke hatte die Idee mit ein paar Kommiliton*innen, ob man nicht ein schwarzes Brett schaffen könnte. Das könnte abhängbar und im Foyer der Mensa sein. Die Mensa möchte sowieso die Flyer im oberen Stockwerk abschaffen – das wäre auch eine Alternative. Dort könnten aber zum Beispiel auch WG-Gesuche, etc., Platz finden.

Lukas erklärt, dass es das Thema schon mehrmals gab. Sie waren schon mehrfach mit dem Studierendenwerk im Gespräch. Durch die Brandschutzmaßnahmen sei es jedoch schwieriger und man bräuchte zumindest einen Kasten.

In der großen Mensa sollte das aber kein Problem sein – es sei vor allem in der kleinen Mensa ein wenig schwierig aus Platzgründen. 

Sophie gibt das als “nette Anregung” an den Mensaausschuss weiter.

Kevin fragt nach, ob es denn unbedingt notwendig sei, einen solchen Kasten anzubringen. 

Sophie erklärt, dass dort sehr viele alte Flyer auf einem Haufen liegen würden.

Emil ergänzt, dass vor allem mit dem Argument von Wohnungsanzeigen argumentiert werden solle. Er sieht das schwarze Brett als Mittel zum informieren über wichtige studentische Themen, wie Wohnraumsuche und Flyer von studentischen Initiativen und Veranstaltungen. Er habe aber auch noch eine weitere Frage zu einem anderen Thema, aber Sophie grätscht dazwischen, denn ihr ist noch wieder etwas eingefallen.

Sophie erklärt, dass als sie nach Greifswald kam, das Studierendenwerk noch am Schießwall war und da noch ein schwarzes Brett gab, beispielsweise für Sachen wir Wohnungsanzeigen. Sie ist sich aber nicht sicher, ob es so etwas auch am neuen Standpunkt am Bahnhof gibt. 

Emil erklärt, dass es eine Email gab, dass bei der FSK ein neues Präsidium gewählt wurde. Wer wurde gewählt?

Raphael meldet sich dazu zu Wort: Er wurde gewählt und eine Stellvertretung gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine – also hab ihr noch die Möglichkeit euch zu bewerben. 🙂

Luise erklärt, dass, wenn man nach dem Präsidium des StuPa googlet (also nicht übers Studierendenportal nachschaut), noch auf eine veraltete Seite kommt, laut der Inti noch Präsident sei (also von letzter Legislatur).

https://stud.uni-greifswald.de/gremien/stupa/das-stupa-stellt-sich-vor (das ist der besagte Link)

Inti schlägt vor die Seite einfach zu deaktivieren. Wahrscheinlich liege der Fehler darin, dass das Studierendenportal neu gemacht werde.

Es wird zudem erklärt, dass gerade in Arbeit sei, die Organe und Sturukturen im Studierendenportal zu überarbeiten. Laut ihrer Information, sollte die Seite gar nicht zu sehen sein…

Der AStA will sich darum kümmern.

20:46 Uhr

TOP 6 Beschlusskontrolle 2023_33_107 (Schallschutz Mensa ELP)

Kris erklärt: Er hat leider diesen Antrag leider ein wenig aus den Augen verloren. Er wird das zur nächsten Berichtspflicht nochmal angehen. Er meint auch, es würde wahrscheinlich nicht viel dabei rumkommen.

Inti glaubt schon, dass da viel bei rum kommt, da die meisten Räume schon über Schallschutz verfügen und es sich hauptsächlich um den Holzraum handle. Der Holzraum (Raum 9) solle ja auch umgebaut werden und dabei soll dort auch ein Schallschutz eingebaut werden. Auch meint Inti, Kris sollte bei der Mensa nochmal nachfragen, zu wann der Umbau geschehen soll.

Sophie schlägt vor, dass er das ja zur nächsten konstituierenden Sitzung angehen könnten, oder zwischendurch Updates gibt, falls sich was ergibt. 

20:48 Uhr

TOP 7 Aktuelles aus der LKS

“Den Punkt hat sich Raphael gewünscht”

Sophie übergibt an Raphael

Raphael berichtet: Letzten Montag war LKS-Sitzung. Dort gab es ein Thema, zu dem sich positioniert werden soll. Er und Melina brauchen Hilfe vom StuPa, wie sich unsere Studierendenschaft zu dem Thema positionieren soll. Es gehe um das Theme “Mensarevolution”. Das sei eine Initiative.

Sophie fragt, wer die Initiative “Mensarevolution” nicht kenne – es melden sich einige. Sie fordert Rapahel auf uns kurz einen EInblick zu gewähren. 

Raphael erklärt: 
Die Initiative sei grundsätzlich ein Forderungskatalog an alle Studierendenwerke, nachhaltige Mensen zu schaffen. Hier findet ihr mehr Infos dazu: https://tuuwi.de/mensarevolution/. Dabei sind 5 Punkte genannt: Klimaschutz, Tier- und Umweltschutz, Mensa für Alle, Abfallvermeidung & Transparenz
Klimaschutz: Klimaschädliche Produkte vermeiden (expl. Rindfleisch und Butter)
Klimafreundliche Cafeterien
Tier und Umweltschutz: nur biologisch angebaute Produkte nach höchsten Haltungskriterien 
Mensa für alle: ein täglich wechselndes, fair produziertes Essen für alle, Öffnung der Mensazeiten

Außerdem möchte man engagiert Müll vermeiden und Müll trennen. Auch eine transparente Darstellung der entstehenden Treibhausgase soll angestrebt werden. 

Sophie fragt, ob es Verständnisfragen gibt. Inti meldet sich mit einer Ergänzung.

Inti ergänzt, die Forderungen seien angelegt an die “Planetary Health Diet” (PHD), die von Wissenschaftler*innen entwickelt wurden. 

Dort seien 16 Länder vertreten. Inti ist sich nicht ganz sicher, aber vermutlich sei auch Deutschland dabei. Die Wissenschaftler*innen haben alle unterschiedliche Huntergründe in Ernährungs- und Klimawissenschaften. Das große Ziel sei wohl, dass die Weltbevölkerung langfristig und vor allem nachhaltig ernährt werden solle. Der fzs zähle auch schon zu den Unterstützenden.

Sophie fragt erneut nach Nachfragen. 

Emil fragt, worüber jetzt abgestimmt werden soll. Wenn der StuPa sich jetzt dafür aussprechen würde, was passiert dann? Und was, wenn die Mehrheit der LKS dagegenstimmt?

Raphael erklärt, dass wenn Greifswald sich für diese Änderung aussprechen würde, die Mehrheit der LKS sich allerdings dagegegen positionieren würde, Greifswald trotzdem die Möglichkeit habe zumindest dagegen Stellung zu beziehen. Aber als Studierendenschaft könnten sie auch noch entscheiden, ob sie ein eigenes Statement setzen möchte.

Inti merkt an, dass das deutsche Studierendenwerk sich den Forderungen angenommen habe und das meiste auch befürworte. Der nächste Schritt der LKS wäre vermutlich die lokalen Studierendenwerke dazu aufzurufen aktiv zu werden. Es könne dann zum Beispiel ein veganer Tag oder so angeboten werden.

Sophie meint, dass es auch möglich wäre, dass neben dem StuPa auch der AStA beitreten könnte. Der AStA solle sich also überlegen, ob sie das auch machen wollen.

Raphael erzählt, dass der LKS bereits im Austausch mit den Studierendenwerken sei. Es gäbe wohl von ein bis zwei Hochschulen die formulierten, dass sie sich dann eher aus dem Projekt rausnehmen würden, da für diese Hochschulen es dann störend in der Umsetzung des eigenen Nachhaltigkeitsprojekts sei. 

Sophie erwähnt, dass ebenfalls dem Mensaausschuss weiterzuleiten.

Lukas meint, er sähe da keinen Interessenskonflikt.

Kris fragt, welche Hochschulen das nicht unterstützen wollen.

Raphael bringt an, dass sich wohl die HMT Rostock bzw. die Uni Rostock dagegen ausgesprochen habe, aber er habe es wohl nicht ganz genau mitbekommen. 

Sophie macht ein Stimmungsbild, das Raphael dann mit in die LKS nehmen kann.

Zwei Leute enthalten sich, aber ansonsten sind alle dafür. 

Raphael bringt noch einen zweiten Punkt an. Die LKS habe einen Sprecher*innenrat bestehend aus drei Personen. Der Sprecher*innenrat würde bald neugewählt und jemand von der Uni Greifswald solle sich da melden. Die LKS sei sehr laut dabei gewesen, dass Greifswald auch jemanden entsenden solle. Laut der Satzung der LKS sollen die Sprecher*innenrollen ausgeglichen zwischen Hochschulen und Uni verteilt sein. Es müsste niemand aus dem StuPa sein.Raphael hat keine weiteren Punkte zur LKS und es gibt auch keine weiteren Fragen.

21:01 Uhr

TOP 8 Sonstiges

Sophie erzählt, dass am 29. Mai der Dies Academicus (ein Ankündiger dazu wird vorher auf dem webmoritz. erscheinen) zum zweiten Mal stattfinden wird. Es wurde sich von mehreren Seiten gewünscht, dass es mehr Veranstaltungen von Studierendenseite gäbe. Ideen könne man an sie oder Robert bringen.

Ein bisschen sei bereits geplant, aber es gehe noch mehr.

Henry fragt nach der Ausrichtung des Tages. 

Sophie erklärt, dass das noch ganz offen sei. Man könne sich da auch noch mit Veranstaltungs- und Projektideen äußern. 

“Die Planung ist da noch in den Kinderschuhen”

Sophie

Es wird wohl auch wieder einen (kleinen) Markt der Möglichkeiten geben.

Emil fragt nochmal nach, wann der Leitfaden des Medienausschusses besprochen werden solle.

Sophie hatte wohl erwartet, dass er da was bei den Berichten zu sagt. Hat er vergessen. Dieser sei aber als extra PDF im Studierendenportal beim Drucksachenpaket. Sophie fragt auch direkt nach Anmerkungen zu Leitfaden. 

Eifriges (digitales) Blättern allerseits.

Emil merkt an, dass es schon viel Vorarbeit des vorherigen Medienausschusses gegeben habe.

Man hat versucht das Ganze noch ein wenig niedrigschwelliger zu gestalten, da die Leute, die sich im Medienausschuss engagieren in der Regel nicht die umfangreichste hochschulpolitische Erfahrung haben – es soll für zukünftige Medienausschüsse zugänglich gestaltet sein. Inhaltlich sei es aber ähnlich geblieben. Wichtig sei nur ein Paragraph zum Einspruchsrecht des Medienausschusses und der Geschäftsführung. 

Marco hat eine Anmerkung. Personen dürften nicht nur, sondern sollten auch um Stellungsnahme gebeten werden. 

Emil bringt an, dass sie es nicht verpflichten können, da es nicht in der Satzung steht und es dementsprechend eine Satzungsänderung bedürfe.

Sophie fragt die moritz.medien, ob das “Praxis” bei uns sei.

“Ja, das ist Praxis bei uns”

Konstantin, stellvertretender Geschäftsführer

Sophie fragt nach weiteren Anmerkungen zum Leitfragen und fragt wieder nach weiterem Sonstigem.

Inti möchte noch einmal die Verleihung einer Verdienstmedaille der Studierendenschaft vorschlagen. Wir verraten natürlich nicht an wen. Es handelt sich in jedem Fall um eine Person, die sich in großem Maße für die Studierendenschaft engagiert habe. Inti zählt Verdienste auf. Tolle Person!

Inti möchte noch einmal die Verleihung einer Verdienstmedaille der Studierendenschaft vorschlagen. Wir verraten natürlich nicht an wen. Es handelt sich in jedem Fall um eine Person, die sich in großem Maße für die Studierendenschaft engagiert habe. Inti zählt Verdienste auf. Tolle Person!

Inti stellt auch sogleich einen GO-Antrag für einen neuen Tagesordnungspunkt dafür. Es gibt keine Gegenrede. 

21:15Uhr 

TOP neu9 Verleihung der Verdienstmedaille der Studierendenschaft

Marco hat einen Einwand. Er habe eher eine restriktive Einstellung zu der Verteilung der Verdienstmedaille. Für ihn seien die Sachen, die die Person geleistet habe zwar sehr ehrwürdig, sie gehen aber nicht über eine sehr gute Ausführung der entsprechenden Ämter hinaus. Er plädiert dafür, die Medaille eher an jemanden zu verleihen, der*die vielleicht auch in 10 Jahren noch in Erinnerung sei, die quasi unsterblich wäre. Er bringt erneut an, dass er nicht abwerten möchte, was diese Person gemacht hat.

Sophie fragt nach weiteren Wortmeldungen, die gibt es aber nicht. Wir kommen zu Abstimmung.

Weiter geht es mit der Abstimmung. Mit einer Gegenstimme wird der Antrag angenommen.

Sophie möchte generell was zu den Verdienstmedaillen sagen: Die befinden sich in irgendeinem Postfach, aber sind auf jeden Fall auf dem Weg. 

Weiter geht es mit Sonstigem:

Inti merkt an, dass die Seite jetzt nicht mehr zu finden sei, von der Luise vorhin erzählt hat.

Emil möchte in dieser letzten StuPa-Sitzung dem Präsidium danken. Sie hätten gute Arbeit geleistet. Auch mit Blick auf die Beschlussfähigkeit seien deutlichen Verbesserungen zu erkennen gewesen (auch im aktuellen moritz.magazin nachzulesen). Auch nach Außen durch etwaige Interviews habe das Präsidium richtig tolle Arbeit geleistet. Er möchte sich vielleicht im Namen des StuPas, auf jedem Fall in seinem Namen, dafür bedanken.

Sophie macht gleich weiter mit dem sentimentalen Duktus. Sie findet, es sei eine sehr produktive Legislatur gewesen.

Es habe viele lebendige Diskussionen gegeben.

Man merke auch eine sehr starke Entwicklung im Verlauf der Legislatur. Sophies Minimalziel sei es gewesen die Funktionalität dieses Gremiums aufrechtzuerhalten. 

Es gab auch einige schwierigere Diskussionen, die aber auch alle irgendwie gut gemeistert wurden.

“An alle die jetzt aussteigen: cool dass ihr mitgemacht habt!”

Sophie

“Studentische Selbstverwaltung ist tatsächlich krass unterschätzt.”

Sophie

Es gäbe Unis, die das einfach nicht haben und nicht dürfen. Man sollte diesen Umstand definitiv zu schätzen wissen und auch in Zukunft weiter pflegen. 

Sie freut sich aber auch auf alle, die in der nächsten Legislatur wieder dabei und neu dabei sind.

“Gibt es ansonsten Sonstiges? Sonst war das jetzt mein Schlusswort.”

Sophie

Sophie – hat das letzte Wort

Um 21:23 Uhr beendet Sophie die Sitzung und damit die Legislatur. Allen eine schöne StuPa-Pause! Wir sind gespannt, wie es im neuen Semester mit der neuen Legislatur weitergeht. 

Wir bedanken uns an dieser Stelle auch nochmal bei allen StuPisten, dem Präsidium und natürlich euch, den Leser*innen. Es war uns auch in dieser Legislatur eine Gaudi. 🙂 Also bis zur nächsten Legislatur.

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