Unruhe an der Uni – Demonstration gegen Ralph Weber

Unruhe an der Uni – Demonstration gegen Ralph Weber

Am Dienstag, den 02.11., soll um 11 Uhr vor dem alten Audimax in der Rubenowstraße gegen die Rückkehr des Rechtsprofessors Ralph Weber und damit einhergehend gegen rechtes Gedankengut an der Universität demonstriert werden.

Am letzten Sonntag haben wir euch im Vorfeld der kontroversen Rückkehr des Rechtsprofessors in einem Artikel die Hintergründe zusammengefasst. Nach Ende seiner Amtszeit für die AfD im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns soll Ralph Weber nun wieder an der Universität lehren dürfen. Diese Entscheidung sorgte vor allem unter der Studierendenschaft für Bedenken, da Weber in seiner Zeit für die AfD als rechtsaußen galt und auch in seiner Arbeit an der Universität Greifswald vermehrt auffiel, unter anderem durch das Tragen von Thor Steinar Kleidung oder das Einladen eines Reichsbürgers als Referenten in einer Vorlesung. In politischen Reden und Beiträgen auf Sozialen Medien machte Weber außerdem wiederholt von rassistischer und anderweitig diskriminierender Sprache Gebrauch, die Studierende auch in seinem Lehrbetrieb befürchten.

Um den Sorgen der Studierenden nun Ausdruck zu verleihen, plant das Kollektiv Uni ohne Nazis, welches es sich zum Ziel gemacht hat, rechtes Gedankengut und Ideologien aufzudecken, eine Demonstration gegen den Rechtsprofessor. Das Kollektiv arbeitet für die Demonstration zusammen mit den Gruppen Unteilbar MV und Greifswald für alle. Uni ohne Nazis hat sich bereits vor 7 Jahren gegen Ralph Weber aufgrund seiner politischen und ideologischen Denkweisen ausgesprochen.

“Wir als Kollektiv haben die 2014 gegründete Initiative ‘Uni ohne Nazis’ neu aufleben lassen, weil wir heute wie damals für Offenheit und gegen rechtes Gedankengut sind.”
– Laura S., Mitorganisatorin des Kollektivs

Die Kundgebung ist auf kommenden Dienstag, den 02.11, in der Rubenowstraße 1 vor dem alten Audimax um 11 Uhr angesetzt. Das ist am gleichen Tag, an dem die erste Vorlesung von Prof. Weber (12 bis 14 Uhr) stattfinden wird. Geplant sind diverse Redebeitäge, die den Fokus auf die Vielfalt unserer Uni und das Ablehnen rechten Gedankengutes legen.

Zu diesem Anlass wird die gesamte Rubenowstraße (ja, die ganzen 235 Meter) abgesperrt sein. Die Polizei wird auch vor Ort sein und für die die nötige Sicherheit sorgen, da mit mehreren hundert Anwesenden gerechnet wird.

Das Wichtigste auf einen Blick:

Was? Kundgebung zu Ralph Weber
Wann? Dienstag, 02.11.2021, 11 Uhr
Wo? Rubenowstraße, vor dem alten Audimax

Beitragsbild: Annica Brommann

DemokraTisch gegen Rassismus

DemokraTisch gegen Rassismus

Die Ermordung von George Floyd durch einen Polizisten war der letzte Tropfen auf ein bereits bis zum Rand gefülltes Fass des institutionellen Rassismus. Seit dem Tod des Afro-Amerikaners kämpfen Demonstrierende auf den Straßen unablässig für eine offene und gleichberechtigte Welt. Rassismus ist nicht nur Thema für die da drüben, sondern ein globales Problem, das auch vor Greifswald nicht Halt macht. Heute Abend möchte das Bündnis Greifswald für alle deshalb zu einer Gesprächsrunde über Rassismus einladen.

Unter dem Motto “Rassismus gibt es überall, auch hier – reden wir darüber!” sollen an diesem Abend ab 19 bis voraussichtlich 21 Uhr Interessierte in den Pfarrgarten der Jacobi-Kirche (Karl-Marx-Platz 4) eingeladen werden. Auch Vertreter*innen aus verschiedenen Bereichen der Zivilgesellschaft, die in ihrem Lebensalltag mit Rassismus konfrontiert werden, sollen als Dis­kussionsteilnehmer*innen anwesend sein. Die DemokraTische, die von der Partnerschaft für Demokratie Greifswald veranstaltet werden, laden immer wieder zu neuen Gesprächsrunden über unterschiedliche gesellschaftliche Probleme ein. Ziel ist es, Betroffenen zuzuhören und gemeinsam über Lösungen nachzudenken: Was kann unsere Gesellschaft gegen Rassismus tun und wie können wir Betroffenen helfen?

Anlässe für eine solche Gesprächsrunde sind zahlreich und aktuell. Im Juli wurde mehrmals ein Schweinekopf vor dem Islamischen Kulturzentrum in Greifswald abgelegt. Im August wurde der FC Al Karama Greifswald, der überwiegend aus syrischen Bürgerkriegsgeflüchteten besteht, nach einem Spiel so sehr angefeindet und körperlich bedroht, dass der Club vorerst seinen Rückzug aus der Kreisliga bekanntgeben musste. Schon vor einer Woche fand eine Gesprächsrunde zum Thema „Integration im Sport“ statt, zu der auch Spieler des FC Al Karama eingeladen waren. Einer von ihnen, Tarik Malandi, äußerte hier bereits den Wunsch, mehr über Rassismus zu reden und aufzuklären. Das müsse bereits in Schulen und Sportvereinen passieren, um auch Kindern schon das Gewicht ihrer Taten zu vermitteln. Im Sport sollten sowohl Mannschaften als auch Zuschauer*innen härter bestraft werden – wer diskri­miniert, dürfe nicht mehr an einem Spiel teilnehmen. “Man muss dieses Problem sofort lösen“, fordert Tarik Malandi. „Kinder, die so etwas erleben, vergessen das niemals.”

In der “Greifswalder Erklärung für Vielfalt, Weltoffenheit und Demokratie”, die am 31. August 2020 von der Bürger*innenschaft beschlossen wurde, heißt es: “Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald fördert das friedliche Zusammenleben aller Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion, Weltanschauung, Geschlecht, sexueller Orientierung, äußeren Merkmalen, Bildungs- oder finanziellem Hintergrund und spricht sich insbesondere gegen Antiislamismus, Antiziganismus und Antisemitismus aus.” Wie jede*r einzelne von uns einen Teil gegen Rassismus beitragen kann, soll die Gesprächsrunde heute Abend zeigen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

Was: DemokraTisch „Rassismus gibt es überall, auch hier – reden wir darüber!“
Wann: heute Abend, 22. September, 19 Uhr
Wo: Pfarrgarten der St.-Jacobi-Kirche, Karl-Marx-Platz 4
Wer: veranstaltet vom Bündnis Greifswald für alle, offen für alle Interessierten
Wie: Kommt einfach vorbei! Und denkt an einen Mund-Nasen-Schutz.

Zum Veranstaltungshinweis auf Facebook
Website und Facebook-Seite des Bündnisses Greifswald für alle

Beitragsbild: Ehimetalor Akhere Unuabona auf Unsplash

AfD-Demo stößt auf starken Gegenprotest

AfD-Demo stößt auf starken Gegenprotest

Am Samstag fanden in Greifswald diverse Demonstrationen und Mahnwachen statt, welche laut Aussage der Polizei grundsätzlich friedlich abliefen. Es trafen ein Demonstrationszug der AfD mit knapp 250 Teilnehmer*innen auf ungefähr 1.200 Gegendemonstrant*innen. Von 13 Uhr bis circa 20 Uhr kam es aus diesem Grund zu vielen Bewegungseinschränkungen im Stadtgebiet von Greifswald.

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