von Jabbusch | 17.01.2008
Alles begann auf der Vollversammlung der Studierenden im letzten Dezember. Unter dem Punkt „Sonstiges“ wurde von einem Studenten vorgeschlagen, den Umbenennungsprozess der Ernst-Moritz Arndt Universität wieder in Gang zu setzen. Der Vorschlag wurde von der Mehrheit der Anwesenden (39 dafür, 23 dagegen, 37 enthielten sich) befürwortet.
(Schmierereien am Uni-Hauptgebäude zum Jubiläum – Quelle: Indymedia.)
An diesem Montag nahm sich die Fachschaftsrätekonferenz des Themas an und diskutierte über zwei Stunden mit Arndt-Experten. Ergebnis: Die FSK fordert das Rektorat auf seine Informationspolitik zu verbessern. Der politische Hintergrund des umstrittenen Namensgebers soll Teil der Eigendarstellung werden. Konkret kritisiert wurde, dass es bis heute keine Stellungnahme, Position oder auch nur Problematisierung der Universität zu ihrem eigenen Namenspatron zu finden ist. Es wurden Broschüren und vor allem permanente Informationen direkt auf der Uni-Website vorgeschlagen.
Im StuPa sah es dagegen anders aus: Hier debattierte man nicht über Ernst-Moritz Arndt, sondern lehnte den Antrag Anfang Januar ab.
Meine Meinung:
Dieser Beschluss hört sich zunächst unwichtig an, ist jedoch dreifach spannend:
1) Der Vorschlag des Studenten auf der Vollversammlung hat nun tatsächlich zu einem rechtskräftigem Beschluss eines Gremiums der studentischen Selbstverwaltung geführt.
2) Die Universitätsleitung spürt nun auch den Druck der Studenten. Seit 1933 fehlt eine eigene Stellungnahme / kritischen Reflektion der Universität selbst. Arndt wird – außer im Namen – verheimlicht. Wenn die Universität dies nun nachholt, löst dies höchstwahrscheinlich eine weitere (gesunde) Diskussion über den Namensgeber aus.
3) Der Beschluss ist gleichzeitig auch ein Denkzettel fürs StuPa, die sich über das geäußerte Meinungsbild der Studenten hinwegsetze, indem sie diesen Antrag auf Ihrer letzten Sitzung negativ beschied. Dass ist natürlich besonders prekär, da dies der überhaupt einzige Antrag aus der Studentenschaft selbst war (Die anderen waren wie üblich fein säuberlich vom AStA vorbereitet). Doch anstatt nun gerade diesem wertvollen Stück studentischer Beteiligung höchste Aufmerksamkeit zu widmen, wurde er schlicht abgelehnt. Das ist das politische Recht des StuPa, zumal die Vollversammlung zu keinem Zeitpunkt beschlussfähig war (mindestens 5 % der Immatrikulierten wären erforderlich gewesen), zeigt jedoch eindrucksvoll die Dominanz der jetzigen konservativen Mehrheit.
Lesetipp: E.M. Arndt – Fataler Patron. Artikel aus „DIE ZEIT“
Bildquelle Abstimmung: Flickr
von Jabbusch | 17.01.2008
Das Studierendenparlament könnt ihr heute von 11 bis 14 Uhr in der kleinen Mensa wählen. Für Senats- und Fakultätsratswahlen ist heute die letzte Chance im Uni-Hauptgebäude von 9 bis 17 Uhr!
Hier noch ein spannender „Live-Bericht“ zur Wahl von Radio 98eins.
(Mit freundlicher Genehmigung des AStA Greifswald )
von Jabbusch | 16.01.2008
Von den rund 11.000 Studenten sind bis heute Mittag nach Auskunft des Wahlleiters gerade mal knapp 600 Studenten wählen gegangen. Also los liebe Kommilitonen: Wählen kostet kein Geld und dauert keine 5 Minuten!
Besonders schlecht ist übrigens bisher die Wahlbeteiligung bei den Senats- und Fakultätsratwahlen, die im Hauptgebäude stattfinden. Dort verirrt sich wohl bisher nur selten jemand. Hier noch mal die „wo & wann“
(Quelle: Wahlmoritz, Copyrightbeschweren bitte in die Comments)
Hier noch eine thematisch passende, amüsante E-Mail von einem Freund:
„Ich glaube übrigens, dass du die Wahlbeteiligung ein wenig angeheizt hast…Treffe ständig Leute, die wählen, weil sie dich aus Ämtern fernhalten wollen…“
So unterschiedlich können die Wahlmotive sein… Ich hoffe er behält Recht und die Wahlbeteilung steigt noch…
von Jabbusch | 16.01.2008
Wie hier berichtet, verbietet der AStA mir unter Androhung einer Klage weiterhin in diesem Blog das offizielle AStA Logo (angeblich aus Copyright-Gründen) zu verwenden. Daher rief ich zum Logo-Kreativ-Wettbewerb auf. Hier Vorschlag Nummer 1:
Mal oder designed auch Ihr Euer persönliches AStA-Logo! Es gibt zwei Flaschen Bier zu gewinnen! Der Wettbewerb läuft weiter!!
(Der Zeichner möchte namentlich nicht genannt werden, da er meint, der AStA verstände keinen Spaß)
von Jabbusch | 16.01.2008
Wie ich bereits berichtet hatte, kürzte das noch amtierende StuPa die finanzielle Unterstützung für Radio 98eins von 5000 auf 3000 Euro. Daraufhin kritisierte das Radio in einer Aussprache die Art des StuPa offen:
„Wir haben bei unseren Anträgen wiederholt feststellen müssen, dass wir misstrauisch bis unfair behandelt und in jedem Fall als wenig kompetent dargestellt wurden. […]“
„Wir, die studentischen Kulturschaffenden von Greifswald, fühlen nicht, dass die von uns gewählten Vertreter ausreichende Nähe zur Studierendenschaft haben. Wie kann es sein, dass die Kooperation mit anderen studentischen Initiativen und sogar mit Behörden weitaus einfacher und sogar konstruktiver verlaufen als mit unserem Studierendenparlament? Anstatt Interesse und Respekt vor den Leistungen der Studierenden zu haben, müssen diese sich rechtfertigen für das, was sie tun. Die Antragsteller engagieren sich ehrenamtlich für andere wie ihr.“
Es blieb bei der verringerten Förderung. Daraufhin – und hier beginnt die neue Eskalation – kündigte Radio 98eins offenbar am 11.1. den Kooperationsvertrag mit der Studierendenschaft, was der AStA jedoch erst gestern bekannt gab.
Wie es jetzt im kommenden Semester mit der Förderung des Radios durch das StuPa weitergeht ist noch völlig offen. Die Nerven liegen nun zunächstmal blank.
von Jabbusch | 16.01.2008
Nun haben die Jusos doch noch Wahlplakate aufgehangen und sich nicht lumpen lassen und gleich zum DIN A0 gegriffen. Größer = besser? Zwei der drei Motive, die ich gefunden habe, beziehen sich auf (die nicht erwünschten) Studiengebühren. Eine politische Aussage zweifelsfrei, die jedoch im M-V derzeit überhaupt nicht auf der Agenda steht. Das und die professionelle Gestaltung der Plakate lässt darauf schließen, dass die Gestaltung nicht vor Ort gemacht wurde, sondern dass man einfach auf Bundes-Ressourcen der Jusos zurückgegriffen hat. Das dritte Plakat soll zum „Mitmachen“ motivieren und ist inhaltlich nicht viel mehr Wert als die Plakate vom RCDS.