Rektoratswahl: Hochschulöffentliche Vorstellung der Nominierten diesen Mittwoch

Rektoratswahl: Hochschulöffentliche Vorstellung der Nominierten diesen Mittwoch

Nächsten Mittwoch, am 21. Oktober 2020, wird der Senat eine neue Rektorin oder einen neuen Rektor wählen. Für die Nachfolge von Frau Prof. Dr. Weber gibt es drei Nominierungen: Zwei Bewerber*innen unserer Universität und eine externe Kandidatin. Im Zuge dessen wird an diesem Mittwoch, den 14. Oktober 2020, die hochschulöffentliche Vorstellung stattfinden, bei der auch die Möglichkeit für Nachfragen aus der Studierendenschaft bestehen wird. Wer in Präsenz teilnehmen möchte, sollte aufgrund der aktuell begrenzten Raumkapazität bis um 13 Uhr den Hörsaal 3/4 am Ernst-Lohmeyer-Platz 6 aufsuchen. Vorgesehen ist pro Bewerber*in ein Zeitfenster von etwa einer Stunde mit anschließender Pause, sodass die Veranstaltung bis ca. 18.30 Uhr dauern wird. Alle Interessierten, die die Vorstellung lieber digital verfolgen wollen, können über einen Live-Stream zuhören oder per Chat Fragen stellen. Der Link zum Stream des DFN-Conf-Dienstes wird auf der Website des Senates um 13.15 Uhr bekannt gegeben. Zur Freischaltung müsst ihr euch über euren Uni-Account anmelden.

Was? Hochschulöffentliche Vorstellung der Nominierten für das Amt der Rektorin/des Rektors
Wann? Mittwoch, 14. Oktober 2020, 13.30 Uhr
Wo? ELP 6, Hörsaal 3/4 oder digital

Beitragsbild: Annica Brommann

Studentische Prorektor*innen? Ein Interview mit Titus Wiesner aus Rostock

Studentische Prorektor*innen? Ein Interview mit Titus Wiesner aus Rostock

Diesen Oktober wählt der Senat unserer Uni eine*n neue*n Rektor*in. Mit dem Ausscheiden unserer jetzigen Rektorin Frau Prof. Dr. Weber Ende März 2021 muss das Amt neu besetzt werden. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Prorektor*innen neu gewählt. Im Laufe der Gespräche mit den Bewerber*innen hat sich ergeben, dass auch ein studentisches Prorektorat eingeführt werden könnte. In Deutschland gibt es insgesamt nur vier Hochschulen, die eine*n studentische*n Prorektor*in (oder eine*n studentische*n Vizepräsident*in) mit Stimmberechtigung haben: die Universität Rostock und die Zeppelin Universität sowie die Hochschulen Potsdam und Eberswalde.

Das Rektorat (oder Präsidium, dafür gibt es unterschiedliche Benennungen) einer Hochschule ist für die rechtliche Außenvertretung und somit für alle organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Aufgaben der Hochschule, aber auch für die Außenrepräsentation und die strategische Steuerung von Studium, Forschung und Lehre verantwortlich. Das Rektorat wird geleitet von der Rektorin. Für die Verwaltung ist der Kanzler (bei uns Herr Dr. Frank Schütte) zuständig. Zudem sind weitere Prorektor*innen Mitglieder des Rektorates und übernehmen verschiedene Ressorts bzw. Geschäftsbereiche. Diese Aufgaben werden momentan von Frau Prof. Riedel im Bereich Forschung und Transfer sowie internationale Angelegenheiten und Gleichstellung und Herrn Prof. Fleßa im Bereich Studium, Lehre und Weiterbildung wahrgenommen.

Seit der Novellierung des Landeshochschulgesetzes in Mecklenburg-Vorpommern gibt es die Möglichkeit, dass neben dem*der Hochschulleiter*in, dem*der Kanzler*in und zwei hauptamtlichen Professor*innen bis zu zwei weitere Mitglieder der Hochschule Teil des Rektorats sein können (§ 82 (2)). Die Grundordnung unserer Universität sieht nur eine*n hauptamtliche*n Professor*in und ein Mitglied der Hochschule vor, dieses kann nach § 3 (1) allerdings auch aus der Studierendenschaft kommen. In diesem Sinne gab es im Jahr 2011 bereits Anträge aus der Greifswalder Studierendenschaft, ein studentisches Prorektorat fest in die Grundordnung mit aufzunehmen. Wie ihr hier im webmoritz. nachlesen könnt, war der damalige Antrag nicht erfolgreich.

Um einen kleinen Einblick in dieses noch recht seltene Amt zu geben, haben wir mit dem studentischen Prorektor aus Rostock, Titus Wiesner, gesprochen. Er ist bereits in seiner zweiten Amtszeit, als Interessenvertretung und Stimme der Studierenden im Rektorat beteiligt und wirkt darüber hinaus an der Kommunikation zwischen den einzelnen Akteur*innen der Universität mit.

Hallo Titus! Warum hast du Dich damals auf das Amt beworben?
Das ist ja jetzt schon meine zweite Amtszeit, also ich hatte mich schon Ende 2018 quasi dafür entschieden zu kandidieren. Da war ich noch gar nicht lange in der Hochschulpolitik aktiv. Ich war da ein Dreivierteljahr bei der Juso-Hochschulgruppe und auch bei uns im StuRa [Studierendenrat, wie unser StuPa] gewähltes Mitglied und habe dann über einen Bekannten von dem Amt erfahren. Das hat mich sehr gereizt, weil es irgendwie was war, was ich gar nicht so kannte und was es auch an vielen Hochschulstandorten gar nicht gibt. Also war es dieses sehr Besondere, diese Herausforderung. Das Amt wird auch viel mit Verantwortung assoziiert, das ist was, was einen indirekt vielleicht auch reizt, aber eigentlich diese Herausforderung und diese Vision, da auch was zu bewegen.

Du bist ja jetzt in deiner zweiten Amtszeit. Was würdest du sagen, wo konntest du von deiner studentischen Seite ausgehend bisher mitwirken?
Wir hatten vor ein paar Monaten unter anderem die Diskussionen zu prüfungsfreien Zeiträumen. Die entstand so ein bisschen aus der Lehramtsrichtung, um eine Möglichkeit für die Pflichtpraktika in den vorlesungsfreien Zeiten zu schaffen, wo definitiv keine Prüfungen stattfinden und dann außen rum zwei Prüfungskorridore liegen. Das war natürlich schwierig, weil da verschiedene Positionen zu bestehen oder bestanden, die das kritisiert haben. Aber ich glaube, dass ich auch in der Kommunikation mit dem StuRa dazu beigetragen habe, eine Kompromisslösung oder eine gute Lösung für alle Seiten zu finden, sodass auch die Studierenden damit größtenteils zufrieden waren und wir das über die Verwaltung umgesetzt bekommen haben.
Das wäre jetzt so ein praktisches Beispiel, letztendlich ist es immer so, dass ich auf den meisten Sitzungen der Studierendenschaft auch anwesend bin. Das heißt, wenn da Fragen sind oder Klärungsbedarf ist, ich auch direkt angesprochen werden kann und ich das dann auch versuche zu lösen und somit ein kurzer Rat vorhanden ist. Das ist in meinen Augen auch die Kernaufgabe, da diese Mittlerposition zu haben.
Ansonsten kann man sich ja auch eigene Projekte aussuchen. Da hatte ich mir beispielsweise vorgenommen, die Erste-Hilfe-Situation an unserer Universität zu verbessern. Wir haben dann unter anderem die Ausstattung mit Defibrillatoren verbessert und ich bin gerade dabei, kostenlose Erste-Hilfe-Kurse für Studierende zu schaffen. Das sollte man natürlich mit dem Rektorat absprechen, aber wenn man eigene Ideen mitbringt, hat man da recht „freie Hand“. Mein Vorgänger hat sich beispielsweise für das Thema Studieren mit Kind(ern) weiter stark gemacht.

Ist dir etwas Besonderes im Kopf geblieben, was du durch deine Position im Rektorat mitbekommen hast?
Ja gut, das letzte Semester war natürlich sehr besonders, ich glaube, das muss ich dir und allen anderen nicht erzählen. Das ist dann natürlich schon so, dass man etwas mehr mitbekommt, was im Hintergrund abläuft.
Was mich abseits von dem eigentlichen Amt sehr erfreut hat, ist, dass der Bereich der Digitalisierung der Lehre so einen Schub nahm. Das ist interessant, weil ich bei meinem ersten Amtsantritt gesagt habe, ich würde gerne die Digitalisierung von Lehrveranstaltungen vorantreiben. Und das wurde mir jetzt quasi so ein bisschen abgenommen durch die Pandemie, und da fand ich interessant, wie die Leute vorher teilweise sehr verschlossen gegenüber diesem Thema waren und das jetzt mit einem Mal — weil es halt sein musste — dann irgendwie doch geht. Das zeigt mir, dass man manchmal nicht aufgeben sollte, nur weil jemand sagt „Oh das geht vielleicht nicht“, sondern dass man da dann noch zwei, drei Mal nachhaken sollte, warum es denn nicht geht.

Das ist doch ein schöner Übergang zu der nächsten Frage: Warum ist das Amt in deinen Augen sinnvoll und wie konntest du insbesondere bei der Corona-Pandemie feststellen, dass du als Studierender dort mitwirken konntest?
Also grundsätzlich glaube ich, dass es einfach immer wichtig ist, dass bei Entscheidungen, die eine Hochschule trifft — und die werden nun mal vor allem in der Hochschulleitung getroffen und natürlich auch im Senat und Konzil (bei euch im erweiterten Senat) — immer eine studentische Perspektive mit drin sein sollte. Die Hauptgruppe innerhalb einer Hochschule sind nun mal die Studierenden und da halte ich es für besonders wichtig, dass diese Position auch immer mit einfließt.
Das sehe ich auch abseits von der Hochschulleitung so: Auch in anderen akademischen Gremien ist es enorm wichtig, eine studentische Perspektive einzubringen, weil das nun mal die Personengruppe ist, um die sich in meinen Augen auch viel dreht. Es ist natürlich nicht so, dass alle Entscheidungen, die im Rektorat getroffen werden, direkt die Studierenden betreffen, aber ich glaube schon, dass alles indirekt damit zu tun hat. Wenn es dann Entscheidungen sind, die die Studierenden betreffen, ist es dann nochmal besonders wichtig, so eine Position mit drin zu haben und dann auch die Stimmberechtigung zu haben.
Es gibt auch verschiedene Konzepte an manch anderen Hochschulen, wo es dann eine beratende Funktion gibt. Das ist auch gut; das ist schonmal besser, als wenn gar keine Verbindung zu der Hochschulleitung besteht. Aber ich glaube, gerade auch diese Stimmberechtigung trägt dazu bei, dass eine gemeinsame Entscheidung vernünftig getroffen werden kann.

Ihr hattet ja den Fall mit dem studentischen Prorektor Heiko Marski, der damals aus Versicherungsproblemen gegen die Uni geklagt hatte. Wie ist dein Status jetzt?
Das ist bewusst keine „Arbeit“. Ich habe auch nicht wie die anderen Prorektoren einen offiziellen Schreibtisch oder so, also ich nutze unter anderem das AStA-Büro mit. Es ist auch nicht so, dass das ein Lohn ist und ich feste Aufgabenbereiche habe, um quasi genau dieses Problem, was damals in der Rechtsstreitigkeit bestand, nicht wieder hervorzuholen. Wobei man dazu auch sagen muss, das ist glaube ich auch wichtig anzumerken, dass das damals von dieser bestimmten Person ausging. Seitdem gab es auch nicht mehr solche „Ausreißer“ und die Lösung ist glaube ich eine sehr gute.

Was genau meinst du mit der Lösung?
Dass man quasi eine Aufwandsentschädigung bekommt für diese Arbeit, die aber nicht genauer definiert ist, sondern halt wirklich nur dieses Amt benennt.

Was für Schwierigkeiten oder Hürden hattest du denn sonst in deiner Amtszeit oder hast du bei anderen mitbekommen?
Naja, es ist schon häufig so, dass man ein bisschen zwischen den Stühlen steht, weil man ja auch weiterhin Studierender ist und das Studium geht natürlich vor. Andererseits ist man Teil der Hochschulleitung und hat dann die Beschlüsse, die diese fasst, mit nach außen zu tragen. Das kann natürlich manchmal zu inneren Konflikten führen, die man mit sich selbst vereinbaren muss. Was aber häufig auch gut klappt, weil die Beschlüsse, die man im Rektorat fasst, auch gute Konsenslösungen sind.
Und es wird auch hingehört, das ist auch bei allen anderen Rektoratsmitgliedern so, wenn irgendjemand Bedenken an irgendeiner Vorlage hat. Dann wird versucht, einen Konsens herbeizuführen, und so ist es ebenfalls, wenn ich Bedenken äußern würde. Ich glaube, das trägt dazu bei, dass wir da meistens recht gute Lösungen finden. Manchmal auch nicht, das wird dann von manch anderen anders gesehen, aber das muss man aushalten. Das gehört vielleicht auch dazu, dass man Kritik aushalten muss.

Wurde dir schon mal von studentischer Seite vorgeworfen, dass du gerade mehr im Sinne des Rektorats sprichst, denkst oder handelst?
Nein, direkt vorgeworfen wurde mir das nicht. Das kann natürlich sein, dass ich dann manchmal schon mehr als der „aus der Hochschulleitung“ gesehen werde und irgendwie da verantwortlich gemacht werde, aber das ist ja auch nicht meine alleinige Verantwortung. Es ist halt eher so, dass das dann kritisiert wird und das ist teilweise auch zu Recht und dann muss man dort schauen, wie man eine Lösung findet. Und dafür bin ich dann ja auch offen. Ich sage ja nicht, dass ich die 100-Prozent-Lösung weiß und immer richtig entscheide, deswegen versuche ich auch möglichst viel mit den studentischen Gremien abzustimmen und da nicht mein eigenes Ding zu fahren. Darum geht es mir auch nicht, es geht mir darum, eine große breite Masse zu repräsentieren oder eine Perspektive einzubringen und nicht nur meine.

Inwiefern kannst du es denn mit deinem Studium vereinbaren, zu all den Sitzungen zu gehen und deine Freizeit dafür aufzugeben?
Man muss schon sagen, dass es zeitlich ein recht großer Aufwand sein kann. Es ist viel Sitzungszeit, das stimmt. Es ist so, dass man halt bei ganz vielen Gremien auch einfach beratend tätig ist und teilnehmen sollte, aber es auch nicht muss. Also wenn man jetzt mal keine Zeit hat, dann ist es auch nicht dramatisch. Es ist natürlich zu empfehlen, überall dabei zu sein, aber das Wichtigste ist, irgendwie im Geschehen mit drin zu sein oder es mitzubekommen.
Und natürlich ist es wichtig, dass auch die Dozierenden — das ist jetzt in meinem Fall Zahnmedizin — da Verständnis für aufbringen, wenn man mal bei einem Kurs fehlt oder einen anderen Termin ausmacht.
Man muss auch viel von seiner Freizeit investieren, man muss es schon als Hobby betreiben. Aber ich glaube, das ist auch bei jeder Arbeit in der Hochschulpolitik so, das ist im AStA nichts anderes.

Wie hast du dich gefühlt, insbesondere zum Beginn deiner Amtszeit, als studentisches Mitglied mit am Tisch zu sitzen?
Am Anfang war es natürlich aufregend. Die Sitzungen finden ja im Büro des Rektors statt und da war ich vorher nur ein Mal, als ich mich vorgestellt habe. Da setzt man sich dann an diesen großen Tisch. Ich wusste natürlich erstmal nicht, wo ich mich jetzt hinsetze, aber da haben mich dann auch die anderen Rektoratsmitglieder sehr nett empfangen und ein bisschen an die Hand genommen. In den ersten Sitzungen ist man dann schon mal ein bisschen ruhiger und hört sich das einfach an, aber ich habe mich dann schon schnell zurechtgefunden und auch dank der anderen im Rektorat, Herrn Schareck und seiner Referentin, recht schnell einarbeiten können. Und mein Vorgänger stand mir da natürlich auch zur Seite und das ist glaube ich auch wichtig, dass man so eine Wissensweitergabe seitens der Vorgänger*innen hat.

Was für übergreifende Erfahrungen kannst du daraus mitnehmen?
Eine Erfahrung ist, dass es nie die 100-Prozent-Lösung gibt. Dass man nie allen gerecht werden kann und man immer versuchen muss, einen Kompromiss zu finden. Das hört sich irgendwie doof an, aber das ist einfach fast immer so. Dabei ist es dann wichtig, einen Kompromiss zu finden, an dem alle beteiligt sind und sich nicht eine Gruppe mehr beteiligt fühlt als die andere. Das ist glaube ich mehr die Herausforderung, denn dass man alle von der einen Lösung überzeugen kann, ist meist utopisch. Das habe ich auch gelernt in den letzten anderthalb Jahren, dass das auch gar nicht der Anspruch sein muss.

Was ist deine Einschätzung, warum es an so vielen Hochschulen kein studentisches Prorektorat gibt?
Ich glaube, bei vielen ist es erstmal so, dass sie auch nicht unbedingt die Möglichkeit haben, weil das Landeshochschulgesetz oder die jeweiligen Gesetze in den Ländern das nicht zulassen oder das nicht vorsehen. Und dass in den Ländern, in denen das möglich wäre, wie jetzt beispielsweise in M-V, viele Bedenken haben, das einzuführen, weil es irgendwie neu ist. Weil es etwas ist, was mit sehr viel Verantwortung verbunden ist, wo man irgendwie Befürchtungen hat, dass man überhaupt jemanden findet und ob das dann auch so funktioniert, wie man sich das seitens der studentischen Seite vorstellt. Da ist vielleicht auch das Problem, dass man sich innerhalb der Studierendenschaft gar nicht darüber einig ist, ob das jetzt so gut oder schlecht ist.
Ich habe auch schon mit Leuten aus Greifswald und Stralsund darüber gesprochen. Ich sage denen auch immer: Ihr müsst euch in der Studierendenschaft erstmal einig sein. Haltet ihr das für sinnvoll? Seht ihr die Vorteile darin wirklich? Und wenn ihr euch darin einig seid, dann könnt ihr das natürlich weiter vorantreiben, aber wenn in der Studierendenschaft schon Bedenken bestehen, dann ist es schwierig. Ich glaube da können auch diejenigen, die gerade studentische Prorektor*innen sind, dazu beitragen diese Angst zu nehmen oder die Studierendenschaften besser aufzuklären. Und deswegen finde ich es auch wichtig, dass ich da immer mit Leuten darüber spreche und auch das StuPa in Stralsund beispielsweise mal besucht habe und die mir Fragen stellen konnten. Weil das einfach was Neues ist und man dann ja erstmal ein bisschen skeptisch ist, was ja auch verständlich ist und legitim. Und dadurch, dass es ja auch nur so wenige gibt, spricht sich das ja natürlich nicht so schnell rum. In M-V ist es jetzt aber glaube ich bekannt, dass es die Möglichkeit dafür gibt.

Was sagst du, sollte Greifswald auch eine*n studentische*n Prorektor*in haben?
Ich glaube, dass Greifswald sich damit sehr positiv weiterentwickeln würde, gerade in Hinblick auf die Kommunikation zwischen der Studierendenschaft, den studentischen Gremien und der restlichen Hochschulgemeinde und der Hochschulleitung explizit.
Ich glaube, dass es auch sehr förderlich wäre, um konstruktiver zu arbeiten. Ich will gar nicht sagen, dass in Greifswald nicht konstruktiv gearbeitet wird, aber dass viele Konflikte, die eventuell jetzt noch bestehen, durch so ein Amt gelöst werden könnten. Ich kann da wirklich nur raten, das voranzutreiben und sich diese Möglichkeit zu suchen.

Möchtest du abschließend noch etwas loswerden?
Ja, was ich vorhin schon gesagt habe, ist wirklich wichtig: Dass man sich innerhalb der Studierendenschaft darüber klar ist, ob man das will oder nicht und wenn man es will, es dann auch umsetzt. Und natürlich hängt das auch stark von anderen Statusgruppen und dem Rektor oder der Rektorin ab, aber wenn man als Studierendenschaft eine starke und einheitliche Stimme hat, dann ist es umso leichter, das voranzutreiben. Das sollte man auf jeden Fall versuchen, dazu will ich nur ermutigen.

Dann ein großes Dankeschön von meiner Seite für die Zeit, die du dir genommen hast, das war wirklich sehr interessant!
Ja, sehr gerne.

Das Interview wurde am 21.09.2020 von Annica Brommann über Jitsi geführt.

Was ist Eure Meinung zu studentischen Prorektor*innen (in Greifswald)? Schreibt es uns doch in die Kommentare, wir sind gespannt!

Beitragsbild:  Jochen Schaft from Pixabay 

web.woche 12.-18. Oktober

web.woche 12.-18. Oktober

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.

Uni & Wissenschaft

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Ordentliche AStA-Sitzung
  • Wann? Montag, 12. Oktober 2020, 20 Uhr c.t.
  • Wo? Rubenowstraße 1, Hörsaal 1
  • Was wird besprochen? Unter anderem die Auswertung der Erstiwoche, der Markt der Möglichkeiten und die 24h-Vorlesung.
  • Was? 8. ordentliche StuPa-Sitzung
  • Wann? Dienstag, 13. Oktober 2020, 20 Uhr c.t.
  • Wo? ELP 6, Hörsaal 3/4
  • Was wird besprochen? Unter anderem die AStA-Wahlen, mehrere Satzungsänderungen und der Jahresabschluss 2019.
  • Was? Sitzung der AG Ökologie
  • Wann? Dienstag, 13. Oktober 2020, 20 Uhr c.t.
  • Wo? Soldmannstraße 23 Seminarraum 228
  • Was wird besprochen? Unter anderem Projektvorstellungen, der IE-Tag und Wahlen.
  • Was? Hochschulöffentliche Vorstellung der Nominierten für das Amt der Rektorin/des Rektors
  • Wann? Mittwoch, 14. Oktober 2020, 13.30 Uhr
  • Wo? ELP 6, Hörsaal 3/4 oder digital
  • Wer wurde nominiert? Einen Ankündigen zur Vorstellung findet ihr hier auf dem webmoritz.
  • Was? Ökumenischer Semester-Eröffnungsgottesdienst
  • Wann? Mittwoch, 14. Oktober 2020, 18 bis 19:30 Uhr
  • Wo?Dom St. Nikolai, Domstraße 54
  • Sonst noch etwas? Das Thema in diesem Semester ist „Lebensformen“. Gepredigt wird von Prof. Dr. Roland Rosenstock, die musikalische Leitung übernimmt Prof. Dr. Matthias Schneider.

NEUIGKEITEN

  • Ab morgen beginnt offiziell das Wintersemester 20/21. Da in diesem Jahr alles etwas anders ablaufen wird, sind die wichtigsten Infos für alle neuen Studierenden noch einmal auf der Seite “Auf ins Wintersemester 2020/21” zusammengefasst, unter anderem dazu, wie ihr euren Stundenplan erstellen und euer Studium strukturieren könnt oder was ihr über ein Studium mit COVID-19 wissen müsst.
  • Neben dem Corona-FAQ der Uni-Website hat das Rektorat neue Informationen verschickt, die ihr in eurem Postfach der Uni-Mail auf groupware findet.
  • Seit Oktober forscht das Projekt PlasMark, ein interdisziplinärer Zusammenschluss aus Physiker*innen, Biochemiker*innen, Biolog*innen und Pharmazeut*innen, zum Thema Folgen von Mikroplastik und Nanoplastik im Menschen, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
  • Außerdem untersucht ein Forschungsteam, zu dem auch eine Gruppe Biochemiker*innen unserer Uni unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Bornscheuer gehört, das Thema Biokatalyse im digitalen Zeitalter.
  • Falls ihr es noch nicht mitbekommen haben solltet: Der Landtag hat der Verlängerung der Regelstudienzeit zugestimmt, dementsprechend ist es nun offiziell! Die Änderung des Landeshochschulgesetzes wird voraussichtlich im November inkrafttreten, die BAföG-Anträge sollten allerdings trotzdem möglichst jetzt schon gestellt werden. Auf der Website der Uni könnt ihr dies noch einmal nachlesen.
  • Es werden noch Angebote für die Notwohnraumbörse gesucht!

Kultur & Sport

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Nachtwächterführung
  • Wann? Freitag, 16. Oktober 2020, 20 Uhr
  • Wo? Greifswalder Altstadt
  • Anmeldung? Anmelden kann man sich bis 18 Uhr am Tag der Führung in der Stadtinformation am Markt.
  • Preis? 10 Euro, Schüler*innen und Studierende 6,50 Euro
  • Was? Gemeinsam Podcast hören organisiert durch das Bildungsprojekt Qube
  • Wann? Samstag, 17. Oktober 2020, 16 bis 18 Uhr
  • Wo? STRAZE, Stralsunder Str. 10, Greifswald
  • Was? “Bis zum letzten Tropfen” – Mobile Mosterei
  • Wann? Sonntag, 18. Oktober, ab 10 Uhr
  • Wo? STRAZE Garten, Stralsunder Str. 10, Greifswald
  • Anmeldung? Wenn ihr selber Saft aus eurem eigenem Obst pressen wollt, dann meldet euch bitte direkt bei der Mosterei Remy telefonisch unter 0176 20 45 49 60 oder per E-Mail unter post@mosterei-remy.de mit eurer geschätzten Obstmenge an.
  • Noch etwas? Wenn ihr kein bzw. nicht genug Obst habt, dann geht doch einfach ein paar Äpfel in und rund um Greifswald sammeln. Die besten Stellen verrät euch dabei mundraub.org. Noch nie was davon gehört? Na dann schnell noch diesen Artikel hier lesen.

NEUIGKEITEN

  • Die STRAZE (Stralsunder Str. 10, Greifswald) öffnet am Donnerstag, den 15. Oktober, endlich ihre Türen für euch. Gleich sechs verschiedene Eröffnungsfeiern sind geplant. Tickets können hier online gebucht werden. Derzeit kann man sich für die Eröffnungsfeiern leider nur noch auf eine Warteliste setzten lassen. Aber auch danach warten in den darauffolgenden Eröffnungswochen viele interessante Veranstaltungen auf euch. Das genaue Programm findet ihr hier.
  • Die ROSA öffnet ihre Türen für euch von Mittwoch bis Samstag (14. bis 17. Oktober) von jeweils 21 bis 2 Uhr.
  • Das Freizeitbad Greifswald hat wieder geöffnet. Die Duschen dürfen ab sofort auch wieder nach dem Baden benutzt werden. Im Kassen- und Umkleidebereich herrscht Maskenpflicht. Die Saunalandschaft ist auch wieder nutzbar, allerdings finden keine Aufgüsse statt. Die Dampfsauna und Infrarot-Kabine bleiben vorerst geschlossen.
  • Das CineStar Kino Greifswald hat weiterhin für euch geöffnet.
  • Unter dem Motto “Zusammen leben, zusammen wachsen!” finden noch bis zum 30. Oktober die Interkulturellen Wochen statt. Das mehrwöchige Programm bietet viel Abwechslung: So können beispielsweise Online-Seminare, verschiedene Ausstellungen, Workshops und Vorträge je nach Lust und Laune besucht werden.

Region & Politik

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Pilzberatung für alle fleißigen Pilzsammler*innen
  • Wann? Jeden Samstag und Sonntag im Oktober, jeweils von 16 bis 17 Uhr; nach telefonischer Absprache (siehe Website) auch individuelle Zeiten möglich
  • Wo? Im Arboretum (Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße) im Pavillon im Europa-Quartier 21 A, direkt am Eingang rechts
  • Anmeldung? Für die Beratungszeiten im Arboretum ist keine Anmeldung notwendig; für individuelle Termine ist eine telefonische Anmeldung erforderlich.
  • Kosten? Die Pilzberatung ist kostenfrei.
  • Was? Besuch von Matthias Crone, dem Bürgerbeauftragten für MV
  • Wann? Dienstag, 13. Oktober 2020
  • Wo? Im Rathaus Greifswald.
  • Anmeldung? Diese sind via Telefon unter 0385 5252709 auszumachen, um Wartezeiten zu verkürzen.
  • Aber warum eigentlich? Der Bürgerbeauftragte nimmt die Anregungen, Bitten und Beschwerden der Bürger an und wird sich den gestellten Fragen stellen. Er kann helfen, Probleme mit Behörden beizulegen. Dabei ist es hilfreich, den Briefwechsel, wenn vorhanden, zum Gespräch mitzubringen.

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

Vortragsreihe KI in der Radiologie: Digitale Transformation in Vorpommern und Zachodniopomorskie

Vortragsreihe KI in der Radiologie: Digitale Transformation in Vorpommern und Zachodniopomorskie

Wer schon einmal als Patient*in “in die Röhre” musste und danach einen Blick auf die radiologischen Aufnahmen geworfen hat, wird sich vermutlich gefragt haben, wie man auf den komplexen Bildern überhaupt irgendetwas erkennen können soll. Und manchmal ist es selbst für erfahrene Radiolog*innen schwer, die richtige Diagnose zu stellen. Künstliche Intelligenz verspricht Unterstützung dort, wo das menschliche Auge nicht mehr weiter weiß und könnte in gar nicht mehr allzu ferner Zukunft auch einzelne Aufgaben in der Medizin gänzlich übernehmen. Wie das technisch funktioniert, wie der weitere Weg aussehen könnte und auch was das überhaupt für uns als Patient*innen, Ärzt*innen und Gesellschaft im Ganzen bedeutet, soll in dieser Vortragsreihe für alle verständlich besprochen werden. Den Anfang machen Herr Prof. Kaderali vom Institut für Bioinformatik und Frau Dr. Kromrey von der Radiologie der Universitätsmedizin Greifswald.

“KI in der Medizin – Einführung” – Prof. Kaderali, Institut für Bioinformatik der UMG
“KI zur Verbesserung der Bildqualität in der Leber-MRT” – Dr. Kromrey, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie der UMG
Montag, 12.10.2020, 10:00 Uhr


Zum Hintergrund der Veranstaltungsreihe:

Die Radiologie wird am 8. November diesen Jahres 125 Jahre alt. An diesem Tag im Jahr 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen die nach ihm benannte Strahlung und legte damit den Grundstein für ein diagnostisches Fachgebiet, das seither aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken ist.

22.11.1895, die erste Röntgenaufnahme eines Menschen: Anna Bertha Röntgens Hand

Seit der Entdeckung der Röntgenstrahlung hat sich einiges getan: In den 1940er Jahren wurde das radiologische Repertoire um den Ultraschall ergänzt, weitere wichtige Meilensteine waren die Entwicklung der Computed Tomography (CT) sowie der Magnetresonanztomografie (“MRT”) in den 1970er Jahren. Das CT wurde übrigens gänzlich unkonventionell entwickelt: Der Elektrotechniker Sir Hounsfield der Plattenfirma EMI, die damals aufgrund des enormen wirtschaftlichen Erfolgs der Beatles eine ordentliche Summe Geld zur freien Verfügung hatte, durfte sein Arbeitsfeld ganz nach seinem Interesse wählen, erfand das CT und gewann schließlich sogar den Nobelpreis für Medizin. Viele dieser Neuerungen wären ohne die parallele Entwicklung im IT-Bereich nicht möglich gewesen und so zählt die Radiologie mit ihren knackigen 125 Jahren definitiv zu den “Digital Natives” der Medizin. Kein Wunder also, dass das Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie der Universitätsmedizin Greifswald heute ausschließlich digital arbeitet. Das liegt auch daran, dass mithilfe von Fördergeldern der Euroregion POMERANIA und in Kooperation mit der Pommerschen Medizinischen Universität Stettin seit inzwischen fast 20 Jahren ein grenzübergreifendes Telemedizin-Netzwerk geschaffen werden konnte.

Anlässlich der Covid-19-Pandemie wurde nun im Rahmen der POMERANIA-Förderung ein neues Projekt ins Leben gerufen, um die vorhandenen überregionalen Strukturen auch während der Krisenzeit zu stärken. Die Universitäten Greifswald und Stettin haben das zum Anlass genommen, nach der Digitalisierung der bildgebenden Verfahren nun den nächsten Schritt anzugehen und die Anwendung von künstlicher Intelligenz in der Radiologie zu erforschen. Den Auftakt dafür bilden Planungsbesprechungen und diese Vortragsreihe, die über die eigens dafür geschaffene Plattform für alle Interessierten pandemiegerecht digital zugänglich sein wird. In den Vorträgen wird es um grundlegende Prinzipien in der Nutzung von künstlicher Intelligenz gehen, es sollen aber auch ganz konkrete praktische Anwendungsmöglichkeiten präsentiert und die Bedeutung dieses komplexen Themas für uns alle als Teil des Gesundheitssystems in der Medizin der Zukunft besprochen werden.

Schaut also gerne mal rein!

Die Termine für die Vorträge sind im Abstand von etwa 3 Monaten getaktet:
Montag, 12.10.2020 um 10:00 Uhr
Montag, 11.01.2021 um 10:00 Uhr
Montag, 15.03.2021 um 10:00 Uhr
Montag, 14.06.2021 um 10:00 Uhr


Beitragsbild: Pixabay
Röntgenaufnahme: Historische Aufnahme von Wilhelm Conrad Röntgen

Erstiwochen und Corona: Ein Interview mit dem kommissarischen AStA-Vorsitzenden Hennis Herbst

Erstiwochen und Corona: Ein Interview mit dem kommissarischen AStA-Vorsitzenden Hennis Herbst

Wie ihr im letzten Artikel lesen konntet, läuft in diesem Wintersemester vieles anders und musste von Grund auf neu organisiert werden. Inwiefern die Studierendenschaft daran beteiligt war und wie die Arbeit hinter den Kulissen ablief, hat der kommissarische AStA-Vorsitzende Hennis Herbst in einem Interview mit dem webmoritz. erklärt:

Hallo Hennis! Schön, dass du in dieser stressigen Phase Zeit für ein Interview findest!
Hey, ja gerne!

Was ist deine Funktion in der Planung der Erstiwochen?
Ich bin ja zurzeit kommissarischer AStA-Vorsitz, das heißt in erster Linie ist es ein bisschen Aliyas Ding, also unsere Veranstaltungsreferentin, die die Ersti-Woche plant. Das was ich jetzt gemacht habe, gehört in den Aufgabenbereich des Vorsitzes, nämlich die Referent*innen so ein bisschen zu koordinieren und die Kommunikation zwischen AStA und Universität aufrechtzuerhalten. Wir mussten ja viele Sachen beim Rektorat nachfragen, das habe meistens ich gemacht. Ansonsten haben wir Hygienepläne geschrieben und da habe ich ganz viel zur Begrüßung, also dem Teil des AStAs gemacht, einen Teil hat dann auch Yvonne, unsere Sachbearbeiterin hier, gemacht.

Wie lief die Planung (vielleicht auch im Gegensatz zu den letzten Jahren) ab?
Ja, das ist natürlich ein erheblicher Mehraufwand. Es kommt mal wieder alles sehr spät und Schlag auf Schlag, gerade die letzten Wochen sind einfach sehr stressig. Also normalerweise — wenn die Fachschaften Veranstaltungen in den letzten Jahren geplant haben — dann haben sie uns das einfach gesagt und es dann gemacht. Dieses Jahr müssen wir den Fachschaften Vorschriften machen, was sie überhaupt machen dürfen und diese Vorschriften, diesen Hygieneplan, mussten wir ja auch erstmal entwickeln. Die konnten wir uns natürlich auch nicht frei ausdenken, sondern da mussten wir uns dann in die Gesetzestexte einarbeiten, beziehungsweise auf die Anforderungen des Rektorats hören, um das dann den Fachschaften zu vermitteln. Das hat auch nicht immer ganz einfach funktioniert, da dann natürlich viele Rückfragen kommen und wir im Endeffekt dann die eingereichten Veranstaltungen der Fachschaften kontrolliert haben, nochmal vielleicht ein paar Punkte anmerken mussten. Das geht dann wieder zurück an die Fachschaften und die überarbeiten das und schicken es dann auch wieder zurück und irgendwie steht dann am Ende jetzt ein Plan mit den genehmigten Veranstaltungen. Also das ist ein erheblicher Aufwand gewesen.
Dazu kommen dann administrative Sachen, die wir einfach überlegen mussten, zum Beispiel, dass bei allen Veranstaltungen Daten erfasst werden müssen. Das ist so viel Aufwand, der da drin steckt, einfach weil die auch echt schnell für das Gesundheitsamt verfügbar sein müssen. Das hatte ich ja gestern [bei der AStA-Sitzung] schon erzählt, die ganzen Fachschaften sammeln die Daten, schicken die dann an uns, wir digitalisieren sie und einer von uns, in dem Fall ich, muss immer auf Abruf bleiben, falls das Gesundheitsamt von einer Veranstaltung die Teilnehmerliste braucht.

Mit wem hast du alles bei der Planung kooperiert?
Das erste ist natürlich erstmal die Arbeit innerhalb des AStAs. Da habe ich die Arbeit der zuständigen Referent*innen koordiniert, und mit Yvonne mussten wir diesbezüglich viel arbeiten. Im weiteren Kreis sind da natürlich die Fachschaften sehr eng eingebunden, da hat die Kommunikation über die FSK, also die Fachschaftskonferenz, am besten funktioniert. Da waren wir in den letzten zwei Monaten dann immer vor Ort, konnten Fragen beantworten beziehungsweise unsere Konzepte und Ideen vorstellen. Das geht dann noch weiter, dass wir natürlich mit dem Rektorat einen sehr engen Austausch pflegen mussten, was wir dürfen und wie wir das dürfen. Hinzu kommt natürlich die ganze Univerwaltung, die uns Räume, Plätze und irgendwelche Gegenstände zur Verfügung stellt, mit der man Rücksprache halten muss, bis hin zum Gesundheitsamt, wo Aliya nachfragen musste, was möglich ist. Und daneben gibt es natürlich noch irgendwelche Vereine, die sich vorstellen wollen, zum Beispiel das Sprachenzentrum, das Studierendenwerk oder die Unibibliothek, die Führungen anbietet, die muss man natürlich auch kontaktieren.

Was waren deiner Meinung nach die größten Hürden?
Wahrscheinlich die Zeit. Also das ist einfach ein Wettlauf gewesen, da wir auch sehr spät bestimmte Auflagen erst mitbekommen haben. Nun bin ich ja selber noch nicht so lange hier, das heißt so richtig frühzeitig konnte ich selbst nicht in die Planung einsteigen. Aber dass wir ein Hygienekonzept entwerfen müssen, haben wir auch echt spät mitbekommen und das dann alles noch zu vermitteln an die nötigen Stellen, das dauert alles. Die Fachschaften müssen sich dann ja auch noch treffen und sich untereinander abstimmen. Das alles bis zum Stichtag unter einen Hut zu bekommen, ist jetzt wahrscheinlich die größte Hürde gewesen.

Wie bewertest du oder schätzt du die Arbeit der Studierendenschaft ein?
Ja, das ist natürlich wie immer bei Studierenden vielleicht ein bisschen holprig, wie das manchmal läuft. Es ist immer gut, wenn die Leute zumindest ihre Mails lesen und dann darauf reagieren und Rückfragen oder so stellen, damit kann ich sehr gut arbeiten. Was schwierig ist, wenn Leute gar nicht antworten oder gar nicht anwesend sind, also wenn zum Beispiel bei der Fachschaftskonferenz die Leute nicht da sind oder wir ja auch selbst bei der AStA-Sitzung manchmal auch nicht vollzählig sind, was echt die Arbeit erschwert. Andererseits ist es auch schwer, den Leuten das übel zu nehmen. Das ist ja wirklich so eine besondere Situation, in der wir stecken, und noch keiner hat das irgendwie geplant bisher. Insofern denke ich, dass wir froh sein können über alles, was wir erreicht haben. Ich hoffe mal, dass nächste Woche alles gut gehen wird und dann wäre das doch schon mal eine positive Bilanz, wenn alles jetzt so wie geplant stattfinden kann.

Hättest du dir trotzdem gewünscht, dass (abseits von Corona) irgendwas anders abgelaufen wäre?
Puh. Ja, es gibt vielleicht immer kleine Stellen, die man besser machen kann. Aber wie gesagt, ich kann da schwer irgendjemandem einen Vorwurf machen. Selbst wenn da vom Rektorat eine Ansage echt spät kommt, naja, die wussten es bis dato wahrscheinlich auch noch nicht. Das ist nun mal alles gerade sehr schnelllebig und auch ein bisschen Chaos, mit dem wir da arbeiten, aber das ist einfach nicht zu ändern. Irgendwie können wir dann einfach nur das Beste daraus machen.

Wie realistisch schätzt du die Umsetzung ein?
Puuuh, ja der Plan steht erstmal. Ich hoffe, dass die Fachschaften das alles sehr kompetent umsetzen können, zumindest habe ich den Eindruck. Ich bin dann gespannt, wie groß die Teilnehmerzahlen sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein bisschen weniger ist in diesem Jahr. Schwierig wird es für die Leute, die dann möglicherweise ein bisschen auf der Strecke bleiben, weil sie nicht an den Veranstaltungen wie üblich teilnehmen können. Wir hatten heute zum Beispiel auch das Thema, dass Studierende, die aus Risikogebieten kommen, in Quarantäne müssen. Denen muss man ja auch eine Alternative anbieten zu den Infoveranstaltungen, da das ja auch essentielle Sachen sind, über die die Fachschaften da informieren. Wie baue ich meinen Stundenplan und sowas, das müssen die Leute ja trotzdem alles mitbekommen. Aber wenn wir das schaffen, da einem Großteil hier einen guten Einstieg zu ermöglichen, dann bin ich recht zufrieden. Was natürlich echt ätzend wäre, wenn es da zu einer Ansteckung kommt und so weiter. Bei knapp 2000 Erstis, die bis dato glaube ich eingeschrieben sind, die aus der ganzen Bundesrepublik und vielleicht auch aus dem Ausland kommen, ist die Möglichkeit ja schon da, dass da irgendjemand sozusagen Corona einschleppt. Und unsere ganzen Maßnahmen sollen ja im Endeffekt vorbeugen, dass sich das nicht verbreitet und ich hoffe, dass wir da keine größeren Auffälligkeiten haben.

Und hat dich irgendetwas überrascht?
Hm, der Arbeitsaufwand wahrscheinlich, wie viel das doch am Ende ist. Das ist ja schon fast ein Fulltime-Job, den man hier machen muss. Andererseits machen wir oder mache ich das ja auch gerne und im Endeffekt muss es ja auch irgendwie gemacht werden. Wäre ja schade, wenn da bei der Planung was auf der Strecke bleibt, aber das ist schon unfassbar viel Arbeit.

Damit der Arbeitsaufwand nicht umsonst ist: Möchtest du den Lesenden noch etwas mit auf den Weg geben?
Achtet auf eure Gesundheit! Das gilt natürlich nicht nur für die Erstiwoche, sondern auch für alle Lehrveranstaltungen. Was ich den Leuten sonst noch ans Herz legen würde für das nächste Semester ist, dass sie einfach ein bisschen versuchen, den Kontakt untereinander zu pflegen. Ich stelle es mir super dramatisch vor für Erstsemester oder für Leute, die meinetwegen im letzten Semester unter Corona-Bedingungen nach Greifswald gezogen sind, die vielleicht noch nicht so viele Leute kennen und hier im kalten Winter einsam im Kämmerchen zu Hause sitzen und alle Veranstaltungen nur am Laptop erleben, das ist eine Katastrophe. Also ich würde den Leuten immer empfehlen, dass sie ein bisschen aufgeschlossen sind und sich auch über ein digitales Lehrformat versuchen zu vernetzen, was wirklich unheimlich wichtig ist für die Studierenden.

Dem kann ich nur zustimmen. Dann vielen Dank für das Interview und den Einblick!
Sehr gerne.

Das Programm für die kommende Erstiwoche findet ihr hier.
Allgemeine und weitere Hinweise gibt es auf der Seite des AStA.

Beitragsbild: Annica Brommann

Erstiwochen und Corona: Was ist in diesem Semester anders?

Erstiwochen und Corona: Was ist in diesem Semester anders?

Die Erstiwoche ist normalerweise das (erste) Highlight des Semesters, nicht nur für die neuen Studierenden, sondern auch für die beteiligten Fachschaften und Vereine. Dass dieses Jahr vieles anders ablaufen muss, liegt auf der Hand. Es wird zwei Erstiwochen geben, eine in der kommenden Woche und eine vom 26.10. bis zum 01.11. für die Studiengänge Humanmedizin, Pharmazie, Psychologie und Zahnmedizin. Wie die Planung für die nächste Woche genau aussieht, lest ihr hier.

Die Ersti-Begrüßung des AStA

Die Ersti-Begrüßung findet nicht wie gewohnt am Beitz-Platz statt, sondern auf dem Innenhof des historischen Campus’ in der Rubenowstraße (siehe Beitragsbild). Grund dafür ist eine Prüfung der Mediziner*innen, die am Tag der Begrüßung in der Beitz-Mensa geschrieben wird. Die üblichen Grüppchenbildungen und get togethers mit einzelnen Ständen der Fachschaften und Vereine sind in diesem Jahr leider nicht möglich. Stattdessen gibt es festgelegte Zeitslots, in denen die Fachschaften einzeln in vorher eingeteilten Gruppen den Campus betreten und im Einbahnstraßen-System wieder verlassen. Trotzdem werden die allseits bekannten Ersti-Tüten verteilt und Stadtführungen angeboten.

Führungen

Die Orientierung in Greifswald ist bekanntlich nicht so schwer und wird auch in diesem Semester durch die Stadtführungen der Tutor*innen erleichtert. Diese finden in Gruppen mit bis zu 15 Personen statt, dabei muss ein MNS durchgehend getragen werden. Die Gruppen sind untereinander so koordiniert, dass sie bestenfalls an verschiedenen Punkten starten und Staus in der Stadt umgangen sein dürften.
Darüber hinaus finden auch die Führungen durch die Sternenwarte, die Bibliotheken, das Arboretum und das Pommersche Landesmuseum wie gewohnt statt.

Fachschaftsfrühstücke

Auch einige Frühstücke können trotz der Pandemie stattfinden! Dabei bringen sich die Erstis entweder ihr eigenes Essen mit oder bekommen dieses angereicht, eine Selbstbedienung ist nicht mehr möglich. Was zählt, ist allerdings, dass auch dort ein persönlicheres Kennenlernen im kleinen Rahmen mit den Fachschaften und Kommiliton*innen ermöglicht wird, wie auch bei einigen Spielen innerhalb der Fachschaften, die beispielsweise auf dem Innenhof oder Sportplatz stattfinden werden.

Die Ersti-Begrüßung im Dom

Die feierliche Immatrikulation wird um 14 Uhr am Montag, dem 12.10., wie jedes Semester im Dom stattfinden. Zugelassen sind allerdings nur 200 Personen, darunter ca. 150 Erstis. Alle Interessierten haben aber trotzdem die Möglichkeit, digital im Live-Stream auf der Website der Uni an der Begrüßung teilzunehmen. Neben der Musik (dieses Jahr ohne Gesang) sind Reden der Rektorin Frau Weber, der Bildungsministerin Frau Martin, Bundeskanzlerin Merkel, des kommissarischen AStA-Vorsitzenden Hennis und des Oberbürgermeisters geplant. Auf den ebenso bekannten Bierausschank im Anschluss muss leider verzichtet werden.

Was ist dieses Jahr sonst noch anders?

Für viele vielleicht unvorstellbar, allerdings in diesem Semester verständlich: Alkohol ist komplett untersagt. Ebenso wie Spiele mit Paarbildungen oder Körperkontakt und gesellige Abende, wie etwa Grillen oder Karaoke.
Zwar nicht in dem Sinne Teil der Erstiwoche, aber aufgrund der Corona-Bedingungen vom Rektorat geschaffen, sind die Ersti-Scouts. Sie sind studentische Hilfskräfte, die als Ansprechpartner*innen für die jeweilige Fachschaft und eine Gruppe von Erstis im gesamten Semester für einen besseren Einstieg zur Verfügung stehen, sollte es noch Orientierungsbedarf oder jegliche Fragen und Probleme geben.

Wie dieses Konzept erarbeitet wurde und wie die Arbeit hinter den Kulissen aussieht, lest ihr morgen hier auf dem webmoritz. in einem Interview mit dem kommissarischen AStA-Vorsitzenden Hennis.

Übrigens: Auch wir von den moritz.medien werden in diesem Semester an der Erstiwoche teilnehmen. Wer Lust hat, sich die TV-, Magazin- oder Web-Redaktion näher anzugucken, kann gerne zu unserem medien.café am Samstag, den 10.10., um 14 Uhr in die Loeffler-Straße 70 kommen! Dort erfahrt ihr alles rund um die Aufgabenbereiche bei den Medien und könnt uns jegliche Fragen stellen.

Beitragsbild: Annica Brommann