Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.
Bis zum 03.06. ist die Ausstellung „Mut und Prophetie“ imDom St. Nikolai zu sehen, in der die Geschichte der Abigajil in Bildern von Gerhard Schneider erzählt wird.
Derzeit könnt ihr im Kunstkubus CUBIC am Karl-Marx-Platz die Ausstellung „Seiten einer Frau“ bestaunen, für welche sich Schüler*innen in einem Projekt mit dem Thema Weiblichkeit beschäftigten.
Im PKBKunstLADEN (Feldstr. 20) habt ihr die Möglichkeit, die Ausstellung „Vier vom Verein„ zu den regulären Öffnungszeiten (Freitag und Samstag, 11 bis 16 Uhr) zu besichtigen.
Was wird besprochen? Unter anderem die Verkündung der Wahlergebnisse, die Wahl für das stellvertretende Präsidium und der Haushaltsabschluss 2020. Darüber hinaus gibt es Anträge für zwei neue Referate für „Anti-Klassismus“ und „gegen Einsamkeit“.
Was wird besprochen? Unter anderem die Vorstellung des neuen Vorstands sowie der Überblick über wichtige Gremien.
NEUIGKEITEN
Die Uni bietet nun einen Babysitter*innenpool an, bei dem ihr euch für die einzelnen Wochentage als Babysitter*innen eintragen könnt oder auf entsprechende Angebote für die Kindesbetreuung zurückgreifen könnt!
Die Initiative „AIforLife“ unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Lars Kaderali setzt sich mit Methoden Künstlicher Intelligenz in Medizin und Lebenswissenschaften auseinander. Ihr könnt über Twitter unter @AiforLifeHGW, über LinkedIn bei Ai4Life oder auf der Website mehr Informationen bekommen, oder sogar selbst mitwirken und Kontakte knüpfen.
Am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie von Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier wird seit September 2020 eine Studie für psychisch belastete Eltern und das psychische Wohlbefinden der Kinder durchgeführt. Die multizentrische Studie wird seit 2017 an insgesamt sieben Einrichtungen durchgeführt und bietet im Verlauf Hilfe für die Teilnehmer*innen.
ALTIGKEITEN
Die Prüfungsanmeldung hat begonnen! Ihr könnt euch (inzwischen ohne TAN) bis zum 17. Mai für eure Prüfungen eintragen.
Die Informationsveranstaltung der Universitätsmedizin zur Coronapandemie ist nun online und mit einem Universitätsaccount anzuschauen. Dazu gehören folgende Themen: Einschätzung zur epidemiologischen Lage von Prof. Dr. Lars Kaderali, die Aussagekraft der Corona-Tests von Prof. Dr. Karsten Becker, Mythen, Masken und Mutanten – Infektionsgefahren und wirksame Prävention von Prof. Dr. Nils Hübner und Impfen von Prof. Dr. Barbara Bröker.
Im aktuellen Rektoratsforum geht die Prorektorin für Lehre, Lehrer*innenbildung und Internationalisierung, Dorthe G.A. Hartmann, auf das aktuelle digitale Semester ein.
Region & Politik
VERANSTALTUNGEN
Was? Stadtradeln gegen rechts – Fahrraddemo von Fridays for Future Greifswald
Wann? Freitag, 15.05.2020, 8 Uhr
Wo? Start ist am Mühlentor, Ziel ist der Ort Kemnitz (alles mit Abstand- und Maskenpflicht).
NEUIGKEITEN
Am 17. Mai startet die weltweit umfangreichsteLangzeitstudie SHIP(Study of Health in Pomerania / Leben und Gesundheit in Vorpommern) in den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald mit einer neuen dritten Bevölkerungsgruppe. Mehr Informationen erhaltet ihr hier.
Am 01. Mai hat das Greifswalder Stadtradeln begonnen. Dieses geht noch bis zum 21. Mai. In diesem Artikel vom webmoritz. findet ihr alle weiteren Informationen dazu.
Der Lockdown wurde für Mecklenburg-Vorpommern bis auf weiteres verlängert. Hier findet ihr nähere Informationen zu den Regeln, die für den Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern gelten. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei114,2 (Stand: 08.05.2021).
ALTIGKEITEN
Hier befinden sich momentan die Testzentren in Greifswald: In der Heinrich-Hertz-Straße 20 b – der Firmensitz der SoPHi Greifwald GmbH, in der Alten Mensa, am Fischmarkt, in der Sporthalle II neben der Fischer-Schule in Schönwalde, beim DRK, am Elisenpark, am SPORTCLUB, am Interliving MMZ-die Küchenmeisterei und in der Greifen-Apotheke.
Es wurde außerdem eine Übersichtskarte erstellt, die euch anzeigt, wo im ganzen Landkreis Schnelltests zur Verfügung gestellt werden. Diese wird dann regelmäßig aktualisiert. Zum Verzeichnis kommt ihr hier.
Es werden weiterhin Wahlhelfer*innen für die Bundes- und Landtagswahl am 26.09.2021 gesucht. Hier könnt ihr euch online anmelden. Es gibt übrigens eine Entlohnung von 40€.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.
Kultur & Sport
NEUIGKEITEN
Bei einem Spaziergang zum Kiosk am Mühlentor, könnt ihr die Installation „I only see darkness“ von Pauline Stoppbewundern.
Unter dem Titel „artist@homeoffice“ zeigen 14 Künstler*innen ihre Stimmungen und Arbeitsweisen mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Videoprojektionen können im Kunstkubus CUBIC auf dem Karl-Marx-Platz und im Fenster des St. Spiritus angesehen werden.
Noch bis zum 10.04.2021 wird in den Fenster der Buchhandlung Hugendubel und der Galerie Schwarz eine Wanderausstellung der Stiftung Buchkunstzu sehen sein, welche die schönsten Bücher des Jahres 2020 prämiert hat.
Derzeit könnt ihr im Kunstkubus CUBIC am Karl Marx Platz die Plakatinszenierung flying leaves bestaunen.
Außerdem könnt ihr die aktuelle Ausstellung „Blue“ im Caspar-David-Friedrich-Zentrum in einem digitalen Rundgang mit der Künstlerin Ramona Czygan auf YouTube anschauen.
Die STRAZE bietet von Montag bis Freitag (12 Uhr bis 14 Uhr) einen Mittagstisch an, bei dem ihr nicht nur herzhafte Gerichte, sondern auch Kuchen erwerben könnt. Die aktuelle Wochenkarte findet ihr hier.
Auch das Café Küstenkind bietet immer von Donnerstag bis Sonntag (13 Uhr bis 17 Uhr) einen Abholservice an. Hier könnt ihr heißgeliebten Kaffee und hausgebackene Kuchen erwerben.
Was? HoPo-Wochenende Wann? Samstag, 10.04.2021, und Sonntag, 11.04.2021, jeweils ab 13:15 Uhr Wo? BBB über Moodle Was ist das? Das HoPo-Wochenende besteht aus informativen und Socialising-Elementen. Es werden sowohl die einzelnen Gremien vorgestellt als auch die Möglichkeit gegeben, sich untereinander besser kennenzulernen.
**UPDATE** Das medien.café ist um eine Woche später auf den 17.04. verschoben. Was? medien.café der moritz.medien Wann? Samstag, 10.04.2021, 17.04.2021, 14:30 Uhr Wo? BBB in unserem Moodle-Kurs Was ist das? Beim medien.café könnt ihr unsere 3 Redaktionen in gemütlicher Runde kennenlernen! Wir beantworten eure Fragen und freuen uns über jedes neue Gesicht, um ein bisschen zu quatschen.
NEUIGKEITEN
Der erweiterte Corona-Krisenstab beschloss am 01.04.2021 ein digitales Sommersemester. Ausgenommen sind Präsenzveranstaltungen für Studierende der Medizinischen Fakultät sowie Lehrveranstaltungen, die spezielle Labor- bzw. Arbeitsräume an den Hochschulen zwingend erfordern.
Die Universität Greifswald ist dem internationalen Netzwerk Scholars at Risk (SAR) beigetreten. Das SAR-Netzwerk wurde vor über 20 Jahren gegründet und tritt für die Freiheit und den Schutz bei Forschung und Lehre ein. Über 500 akademische Institutionen sind beteiligt, Prof. Dr. Cordelia Heß sprach von dem „Wunsch nach mehr Solidarität mit Kolleg*innen in problematischen Situationen“ und bezog sich dabei auch auf Belarus und Polen. Auch der webmoritz. berichtete vor einigen Wochen über die Lage in Belarus und das Vorhaben, zwei Wissenschaftler*innen an der Uni Greifswald aufzunehmen.
Am 31.03.2021 fand die feierliche Amtseinführung unserer neuen Rektorin Frau Prof. Dr. Riedel statt. Die Schwerpunkte von ihr und den drei bisher gewählten Prorektor*innen für die nun begonnene Amtszeit könnt ihr in dieser Medieninformation nachlesen. Unter den Aspekten der Partizipation, Transparenz und Kooperation sei beispielsweise unter anderem ein Rektoratsforum geplant.
Region & Politik
NEUIGKEITEN
Am 13.03. wurde das Kooperationsprojekt „Grüne Fakten to go“in der Greifswalder Innenstadt gestartet. Die Schaufenster-Ausstellung wird vom Katapult Verlag, der Heinrich-Böll-Stiftung MV und RENN.nord in der Greifswalder Innenstadt präsentiert. Die Schaufensterausstellung geht noch bis zum 10. April.
In Mecklenburg-Vorpommern wird nun auch in den ärztlichen Praxen geimpft. Die Praxen sollen zuerst das eigene Personal schützen. Übrig gebliebene Dosen können bereits für die Impfung chronisch Kranker eingesetzt werden.
Das Antigen-Schnelltestzentrum in Greifswald wurde eröffnet. Es befindet sich in der Alten Mensa. Hier erhaltet ihr mehr Informationen dazu. Es hat bereits moritz.tv darüber berichtet.
Es wurde außerdem eine Übersichtskarte vom Landkreis erstellt, die euch anzeigt, wo Schnelltests zur Verfügung gestellt werden. Diese wird dann regelmäßig aktualisiert. Zum Verzeichnis kommt ihr hier.
Es werden weiterhin Wahlhelfer*innen für die Bundes-und Landtagswahl am 26.09.2021 gesucht. Hier könnt ihr euch online anmelden. Es gibt übrigens eine Entlohnung von 40€.
Der Lockdown wurde für die ganze Bundesrepublik bis zum 18. April verlängert. Hier findet ihr nähere Informationen zu den Regeln, die weiterhin für den Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern gelten. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei 70,5 (Stand: 03.04.2021).
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Schach, das Fußball mit Würfeln. Das Spiel auf schwarz-weißem Untergrund ist wohl so sexy wie lange nicht mehr. Seit dem letzten Jahr gibt es eine nicht abreißende Begeisterung für Bauer, Turm und Mann mit spitzem Hut. ‚Dame auf F6‘ und ‚Spanische Eröffnung‘, wären wohl die meist diskutierten Themen in Bars und Clubs, wenn diese offen hätten. Aus diesem Grund wird online wie noch nie zuvor rochiert. Woran liegt es aber, dass ausgerechnet zurzeit jede*r die anderen ins Schachmatt setzen möchte? Besonders Netflix und Twitch spielen dabei eine große Rolle und rufen das Gardé aus.
Einer der wohl größten Faktoren für den Ausbruch der Begeisterung am Spiel schwarz gegen weiß ist die Netflix-Serie ‚The Queens Gambit‘ (‚Das Damengambit‘). Die Ende Oktober 2020 erschienene fiktionale Geschichte erhielt erst kürzlich den Golden Globe als beste Kurzserie, ebenso wie die Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy, als beste Hauptdarstellerin. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Walter Tevis. Beth Harmon, welche nach dem Tod ihrer Mutter in ein Waisenheim kommt, lernt mithilfe des Hausmeistes Schach zu spielen und kann nach kurzer Zeit nur noch daran denken. Von diesem Punkt an erlebt man, wie Beth in die Welt des Schachs eintaucht. Die gesamte Handlung spielt in den fünfziger bis siebziger Jahren und kann so durch seinen Stil und seinen Charme überzeugen. Außerdem entspricht Beth Harmon nicht dem Bild, welches man bei klassischen Schachspieler*innen im Kopf hat. Vielmehr ist sie wohl das genaue Gegenteil, denn ihre Geschichte ist neben dem Lernen und Spielen jeglicher Schachstrategie von Drogenmissbrauch, Sex, Partys und Alkohol geprägt. Nebenbei weiß sie, dem Stil der Zeit entsprechend, immer gut auszusehen. Somit gibt die Serie einen Einblick in überaus elitär wirkende Welt des Schachs, schafft es jedoch gleichzeitig, Vorurteile aufzubrechen und zu zeigen, was wirklich dahinterstecken kann.
König und Dame wurden durch das Damengambit wieder sexy gemacht. Den Erfolg konnte man besonders online direkt nachempfinden. Zur Zeit der Veröffentlichung Ende Oktober 2020 waren viele Menschen, besonders in Deutschland, wieder darauf angewiesen, sich größtenteils Zuhause aufzuhalten. Den eigentlichen Sportarten und Freizeitaktivitäten konnte nicht mehr nachgekommen werden und so wandelte sich die durch die Serie ausgelöste Lust auf das Schachspiel in Aktionen um. Schnell vervielfältigten sich die Websuchen auch auf Online-Schach-Seiten und Wikipedia. Schach ist damit seit langer Zeit wieder in der Popkultur angekommen. Bemerkbar machte sich die Entwicklung auch auf der Livestreaming-Plattform Twitch. Zwischen März und November wurde auf diese Weise rund 41 Millionen Stunden Großmeister*innen wie auch blutigen Anfänger*innen zugesehen, wie sie ihre Figuren über das Feld bewegen. Dies zeigt, dass das Publikum auch vor der Serie bereits Interesse für den Denksport gezeigt hat. Chess-Influenzer*innen oder auch Chessfluenzer*innen sind im Livestream-Gaming-Bereich gerade gefragt wie noch nie. Der fünffache Sieger der US-Meisterschaften, Hikaru Nakamura, ist dabei das beste Beispiel. Er und andere Schach-Streamer*innen, wie Alexandra und Andrea Botez, verbinden Schach mit der heutigen Online-Popkultur und wurden so auch von E-Sports-Teams unter Vertrag genommen.
Genauso entwickelt sich aktuell auch in Deutschland der Schachmarkt besonders online. Im Interview mit der Sportschau beschreibt der Schach-Youtuber und -Streamer ‚The Big Greek‘, wie sich seit Pandemiebeginn im März 2020 seine Zuschauendenzahlen exponentiell entwickeln. Dies hat auch den Grund, dass Schach online einfach und auf diversen Plattformen gespielt werden kann. So wurde auch der professionelle Sport in eine Online-Umgebung verlagert. Teil davon ist die große deutsche Schachhoffnung Vincent Keymer. Der 16-Jährige ist bereits seit 2018 Großmeister im Schach. Damit besitzt er den höchsten Titel, der anhand der Spielbewertung (der sogenannten Elo-Zahl) auf Lebenszeit vergeben wird. Mit dem sehr frühen Erreichen dieser Position gehört er bereits zur erweiterten europäischen Weltspitze. Sollte Keymer tatsächlich in ein paar Jahren Weltmeister werden, wird dem Schachsport in Deutschland eine ähnliche Entwicklung vorhergesagt, die Tennis nach dem Wimbledon Sieg von Boris Becker oder die Formel 1 während der aktiven Karriere von Michael Schumacher miterleben konnte.
Außerdem ist festzustellen, dass Schachprofis auch in Deutschland immer mehr in Unterhaltungsformaten zu sehen sind. Beispiel dafür ist Großmeister Jan Gustafsson, der auf dem Internetsender ‚Rocket Beans TV‘ regelmäßig über das Spiel auf 64 schwarz-weißen Feldern philosophiert. Auch hier ist ganz klar eine Verbindung von Schach und der aktuellen Popkultur zu bemerken. So sind neben der optimalen Bewegung des Springers, auch oft das aktuelle Film- und Seriengeschehen Thema in seiner Sendung. Auch Gustafsson steht, wie Weltmeister Magnus Carlsen, in enger Verbindung mit einer online-Schach-Plattform. Für diese spielt er gegen andere Nutzer*innen oder kommentiert Profiturniere. Zu Unterhaltungszwecken auf Streamingplattformen wurde das Spiel außerdem beschleunigt und so vom regulären Schach mit sehr langen Partien, von nicht selten 5 oder mehr Stunden, auf Blitzschach umgestellt, wo jede*r Spieler*in nur wenige Minuten Zeit hat. Das führt dazu, dass schneller mehr passiert und auch öfter Fehler gemacht werden, was den allgemeinen Unterhaltungswert ankurbelt.
Es lässt sich feststellen, dass Schach nicht ohne Gründe den Bauern zwei Felder nach vorne schiebt. Eine enorme Online-Basis hat sich im letzten Jahr auf verschiedene Weisen gebildet. Doch dazu kommt, dass kein Ende des großen Schach-Hypes in Sicht ist. Noch immer ist die italienische Eröffnung eines der Topthemen im Netz. Es bleibt nur abzuwarten, ob sich das Schachspiel weiter so erfolgreich halten kann und die lange Rochade spielt.
Beitragsbild: Jani Kassinen auf unsplash.com GIF: giphy.com
„Ich stelle Menschen eigentlich sehr gerne nach Bauchgefühl ein und dabei spielt keine Rolle, woher jemand kommt.“ „Integration gelingt“ ist der Titel der Filmreihe, die am 3. Februar gestartet ist. In der achtteiligen Kurzfilmreihe werden Betriebe und Unternehmen samt ihren Auszubildenden mit Migrationshintergrund vorgestellt.
Die Kurzfilme wurden durch die ZORA Kinder- und Jugendhilfe sowie durch die Universitäts- und Hansestadt Greifswald ins Leben gerufen. In den folgenden Wochen werden insgesamt acht Kurzfilme auf deren sozialen Kanälen hochgeladen, welche gelungene Integration von Personen mit Migrationshintergrund hier in Greifswald und Umgebung festhalten. In den Kurzfilmen werden die Erfahrungen, die Hintergründe und Probleme angesprochen, mit welchen sich auch die Arbeitgeber*innen auseinandersetzen mussten. Als Zeichen der Chancengleichheit sollen die Geschichten der Einzelnen nicht nur Mut machen, sondern auch zum öffentlichen Diskurs anregen.
Dazu ruft besonders die ZORA Kinder- und Jugendhilfe auf, welche neben ihrer Arbeit in Wohngruppen für Kinder und Jugendliche mit hohem Betreuungsbedarf auch mehrere Azubis und bereits Angestellte mit Fluchthintergrund beschäftigen. Die Mit-Initiator*innen setzen sich mit diesem Projekt für mehr Wertschätzung und Diversität nicht nur in ihrer eigenen Belegschaft ein.
Museen: der Kampf von Sitzmöglichkeit zu Sitzmöglichkeit. Vor allem in der aktuellen Zeit, in der solche geistigen Bereicherungsmöglichkeiten geschlossen haben, sehnt man sich besonders danach. Wie wäre es, wenn man die Wunder der Weltgeschichte auch einfach bequem von Zuhause erleben könnte?
Tatsächlich versuchen sich Museen aus der Region, wie auch weltweit der Krise anzupassen. Immer mehr digitale Konzepte werden angeboten. Daher ist es sinnvoll, einen Blick darauf zu werfen, bei welchen Museen es sich um gelungene Umsetzungen handelt und wo noch Platz für Verbesserung ist.
Museen in Greifswald
Wenn man Museen von Zuhause erleben möchte, bietet Greifswald selbst die Möglichkeit dazu an. Allen voran das Pommersche Landesmuseum stellt dafür einige Varianten bereit. Das aktuelle Projekt des Museums beschäftigt sich mit Sidonia von Borcke, die vor 200 Jahren als Hexe hingerichtet wurde. Ihre Geschichte erfährt man in bislang 11 bebilderten Blogeinträgen. Außerdem sind einige Ausstellungen im Virtuellen Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern zu sehen. Dort gibt es beispielsweise eine neue Sonderausstellung mit dem Thema: „Queer im Museum: Lesben, Schwule und Transpersonen in der Landesgeschichte“.
Wer so von Landesgeschichte begeistert ist, dass es gar nicht genug sein kann, wird auch von den Werken von Caspar David Friedrich nicht zurückschrecken können. Sämtliche Werke, die sich in der Sammlung des Pommerschen Landesmuseums befinden, wurden zu einer Gemäldegalerie in einer digitalen Bibliothek zusammengestellt. Diese Auswahl an Möglichkeiten kann bequem von Zuhause erlebt werden.
Museen weltweit
Wem das regionale Angebot nicht reicht oder einfach nicht gefällt, soll nicht enttäuscht zurückgelassen werden. Der weltweite Museumshorizont ist sehr weit und wurde nach den Juwelen durchforstet.
Mit gutem Vorbild voran geht der Papst. Also nicht ganz, jedoch sind die vatikanischen Museen wirklich eine gelungene Umsetzung des digitalen Konzeptes. Anders als in vielen Museen, die mit Google Arts & Culture arbeiten, bei denen die Navigierung – Google Maps nachempfunden – eher weniger intuitiv ist, kann in der Ewigen Stadt durch eine große Anzahl von Gebäuden und Ausstellungen geklickt werden. Zudem bieten die vatikanischen Museen hochauflösende Qualität und sogar einen Virtual Reality Modus. Auch wenn alle Ausstellungsobjekte sehenswert sind, ist das Highlight der Museen auf jeden Fall die Sixtinische Kapelle.
Noch hochklassiger auf dem Museumsglobus geht es wohl nur in Paris. Der Louvre ist auch digital die Spitze der Pyramide. Dieser bietet ein sehr benutzerfreundliches Navigieren durch verschiedene Ausstellungen sowie einen 360-Grad-Modus. Dabei ist besonders die Einbindung von Informationen zu den Ausstellungsstücken gelungen. Diese Informationen sind zwar auf Französisch, so wird aber gleich eine Möglichkeit geboten, dieses wiederaufzufrischen.
Wem das immer noch zu wenig ist, kann Ausstellungsstücke aus der gesamten Weltgeschichte in der Ausstellung „Museum of the World“ im British Museum virtuell betrachten. Auf einem Zeitstrahl werden Präparate aus verschiedenen Themenbereichen von vor 2 Millionen Jahren bis heute dargestellt. Zu jedem der Stücke gibt es einen Audioguide und eine Beschreibung, woher das jeweilige Objekt stammt.
Das Resümee kann also nur sein: Es lohnt sich Museen auch von Zuhause auszuprobieren, denn es gibt wirklich gute Umsetzungen. Also bleibt einfach mal sitzen und genießt.
Am 19.01. feierte mit „Customerzombiefication 1/Mein fremder Wille“ das erste digitale Stück des Theater Vorpommern seine Premiere. Damit passt das Theater seinen Spielplan, in Zusammenarbeit mit dem „BORGTHEATER – cyborg performing theatre“, an den andauernden harten Lockdown an und ermöglicht Theaterbegeisterten die Teilnahme an Aufführungen von zu Hause aus. Und Teilnahme ist tatsächlich auch die richtige Formulierung, denn genau genommen handelt es sich nicht um ein klassisches Theaterstück, sondern um ein Programm, das die aktive Beteiligung der Zuschauer*innen erfordert. Die Verantwortlichen haben diesem Konzept den Titel „Digitales Game-Theater“ gegeben. Also nichts wie hineingestürzt ins neue, digitale Theater-Erlebnis!
Worum geht es in dem Stück?
Im gar nicht mehr allzu fernen Jahr 2030 landen wir ohne Vorwarnung genau in der Welt der Influencerin Alice (Christiane Waak), die sich auf der Suche nach den Daten ihrer Zwillingsschwester in den Kern des offenbar allumfassenden „DATA-Systems“ begeben hat. Alices Ziel ist es, die Daten ihrer Schwester, die durch einen Fehler im gesellschaftlichen Belohnungssystem auf den niedrigsten Rang eines „Customerzombie“ eingestuft wurde, zu löschen, um diesen Irrtum rückgängig zu machen.
Wie kann ich an „Customerzombiefication1/Mein fremder Wille“ teilnehmen?
Vor allem müsst ihr schnell sein, denn das Stück ist zum einen mit etwa 25 Plätzen pro Vorstellung streng limitiert und außerdem heiß begehrt. Bereits jetzt (Stand 26.01.) ist es bis zum 04.03. ausverkauft. Für die Veranstaltungen im März gibt es aber noch Restkarten! Bevor ihr euch Tickets besorgt, solltet ihr sichergehen, dass ihr über die technischen Voraussetzungen verfügt, um am Stück teilnehmen zu können, allerdings sind diese in Zeiten der digitalen Lehre inzwischen eigentlich Standard. Ihr braucht: so viele Smartphones (iOS oder Android) wie Personen, die (aktiv) teilnehmen wollen und zusätzlich noch ein Gerät mit großem Display (im besten Fall ein Fernseher oder sogar ein Beamer), auf dem ihr den Livestream verfolgen könnt. Und eine stabile Internetverbindung für alle Geräte! Mit dem Kauf der Tickets erhaltet ihr jeweils zwei Zugangscodes. Der eine ist der Link zum Livestream des Stückes auf YouTube. Mit dem anderen (ein QR-Code) erhaltet ihr über die App „TotoGo“ die Möglichkeit, euch am Stück zu beteiligen. Aber Vorsicht: Wenn der QR-Code einmal eingelöst wurde, könnt ihr euch auch kein zweites Mal damit einloggen! Deshalb solltet ihr ihn wirklich erst kurz vor Beginn der Vorstellung aktivieren.
Theater vom Sofa aus, daran kann man sich durchaus gewöhnen!
Ganz ehrlich: Wer hat nicht heimlich immer schon davon geträumt, mit Jogginghose ins Theater zu gehen und während der Vorstellung hemmungslos Snacks in sich hineinzuschaufeln? Und das ganz ohne die verachtungsvollen Blicke der anderen Zuschauer*innen, für die wir „zu laut kauen“ und „schlimmer als die Assis mit den Bluetooth-Boxen“ sind. Ich habe oft das Gefühl, dass Menschen eher für das „Sehen und Gesehenwerden“ ins Theater gehen als für das Stück selbst. Und das ist schade, denn genau dafür gibt es doch die Bib, in der man sich über jede Ablenkung freut und die man ja ehrlicherweise auch und vor allem für die Gesellschaft der Freund*innen besucht und natürlich, um die süße Sitznachbarin wiederzusehen, die man irgendwann bestimmt mal ansprechen wird (garantiert!). Das ist im Theater anders, dort möchte man sich ja wirklich auf das Stück konzentrieren und nicht von banalem Smalltalk abgelenkt werden. Insofern ist das digitale Theater eine Chance für all diejenigen, die sich tatsächlich für die Aufführung selbst interessieren. Durch die neuen Instrumente der digitalen (Schau-)Spielwelt erleben wir quasi Theater in Reinform.
„Du solltest doch gerade noch gar nicht in den Chat schreiben!“
Leider aber noch nicht ganz so rein, wie erhofft. Die interaktive Steuerung, die dem Stück eigentlich den besonderen Reiz geben soll, wirkt über weite Strecken noch ein wenig unbeholfen, vergleichbar mit den ersten Adventure-Computerspielen auf Textbasis. Dass man extra eine App herunterladen muss, ist aus organisatorischer Sicht zwar verständlich, aber dennoch eigentlich eine unnötige technische Hürde, denn alle Funktionen hätten sich auch über eine klassische Internetseite im Browser implementieren lassen. Zudem ist es anfangs gar nicht so einfach, in die Steuerung hineinzufinden. Tücken birgt insbesondere der Chat, der sich nach einer Nachricht automatisch bis zur nächsten Szene sperrt (also Obacht, wann und was ihr schreiben wollt!). Außerdem muss man im Verlauf des Stückes aufpassen, um nicht den Anschluss zu verlieren, weil sich die App nicht automatisch auf den neuesten Stand der Geschichte aktualisiert. „Digitales Game-Theater & Chill“ ist also leider absolut keine Option, wenn man nichts verpassen möchte.
Was macht einen Menschen in einer digitalisierten Gesellschaft aus?
Das wäre allerdings sehr schade, denn „Customerzombiefication1/Mein fremder Wille“ erzählt eine spannende Geschichte mit hoher gesellschaftlicher und aktueller Relevanz. Aufgrund der Entscheidungsmöglichkeiten ist die Erzählung modular aufgebaut, dadurch fehlt ihr aber leider ein wenig der rote Faden. Das merkt man umso mehr, weil eben die Ablenkung fehlt, die zum Beispiel furchtbare Outfits anderer Zuschauer*innen in Präsenz erzeugen könnten. Gemeinsam müssen wir während unserer „Mission Datenlöschung“ immer wieder reflektieren, was unsere persönlichen Daten für uns und die Gesellschaft eigentlich bedeuten. Wollen wir die Daten wirklich löschen? Und was passiert überhaupt, wenn sie plötzlich nicht mehr da sind? Das Spiel wird so auch zum demokratischen Spiegelbild des Umgangs mit unseren eigenen Daten und der Rolle einer einzelnen Person in der digitalen Gesellschaft. Und wer weiß, vielleicht führt es am Ende, je nachdem wie wir uns gemeinsam entscheiden, sogar zu Erkenntnissen, die einen Einfluss auf unser echtes Leben haben könnten. Wir haben es selbst in der Hand.
Basisdemokratie im kleinen Rahmen
Der interaktive und demokratische Aspekt der Vorführung ist ausgesprochen spannend und das Stück lässt ab und an mal aufblitzen, was in so einer digitalen und interaktiven Vorführung alles möglich sein könnte, wenn sowohl das Theater als auch das Publikum mit dem Konzept schon besser vertraut wären und den Mut entwickeln würden, auch mal verrückte Entscheidungen zu treffen, um dem Stück noch mehr Würze und Individualität zu verleihen. Schön wäre es, wenn das Publikum zusätzliche kreative Entscheidungsfreiheit erhalten und die Charaktere und die Spielumgebung im Stück so auch stärker miteinander interagieren würden, als es bisher der Fall war. Das Stück leidet aktuell trotz der Interaktivität noch ein wenig an Eindimensionalität. Das wird sich vermutlich aber mit den Erfahrungen aus dieser Spielzeit in der Zukunft weiter entwickeln und man kann sehr gespannt darauf sein, wohin die Reise geht!
Etwas Neues wagen und Innovationen unterstützen! Auf jeden Fall angucken!
Trotz der Anlaufschwierigkeiten ist das Grundkonzept der Aufführung jedoch auch jetzt schon ausgesprochen liebevoll gestaltet und garantiert einen schönen Theaterabend mit Potential für anschließende couchpsychologische Diskussionen! Das ist gerade in Anbetracht der geringen Vorlaufzeit wirklich bewundernswert und weckt große Erwartungen für künftige Stücke im „digitalen Game-Theater“. Spannend ist sicher auch, dass Theater auf diesem digitalen Wege leichter „konsumierbar“ wird, was Liebhaber*innen der alten Schule vielleicht mit einem weinenden Auge sehen werden, aber natürlich auch viele Möglichkeiten bietet, gerade wenn es darum geht, neue und insbesondere jüngere Zielgruppen zu erschließen. Dazu tragen auch die mit etwa einer Stunde relativ kurze Spieldauer und der mit 3 Euro wirklich ausgesprochen günstige Preis bei, sowie die Tatsache, dass man keine Angst davor haben muss, im maroden Theater von der einstürzenden Decke erschlagen zu werden.
Mein Premieren-Fazit lässt sich also wohl am elegantesten mit den Worten einer sehr liebevollen, aber etwas überforderten 23-jährigen Mutter in einem Satz zusammenfassen:
„Was für ein Theater mit den Kinderkrankheiten!“ Und das meine ich sehr positiv und bin gespannt auf die Stücke, die noch kommen werden!
Weitere Informationen zum Stück, sowie die Möglichkeit Tickets zu kaufen, findet ihr auf der Internetseite des Theaters Vorpommern. Eine Teilnahme an der Aufführung ist quasi von überall aus möglich (mit Ausnahme von Ländern, in denen YouTube gesperrt ist).
Titelbild: Capri23auto und WikimediaImages auf pixabay.com