Late night shopping

Late night shopping

Die Redakteur*innen der moritz.medien haben sich schon immer einen Kopf um unsere Umwelt gemacht und darüber berichtet. In unserer neuen Kolumne erzählen wir euch, was wir über das Thema Nachhaltigkeit denken und geben euch viele hilfreiche Tipps, um euer Leben (noch) nachhaltiger zu gestalten.

Ein Gastbeitrag von „Curry“

Junge Menschen begehen jede Woche Einbruch um „Müll“ zu klauen. Eine Studentin kocht im November Marmelade aus peruanischen Blaubeeren. Mitten in Greifswald kann man meterweit durch einen Berg an genießbaren Brötchen, Kuchen und Brot stapfen.

Klingt irgendwie abgedroschen? Ist aber alles Alltag für uns und hängt mit einem Thema zusammen: Bestimmt habt ihr schon mal von der Lebensmittelverschwendung in den Industrieländern gehört. Falls nicht, hier ein paar Zahlen: Jährlich werden allein in Deutschland 222 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.  Die Landwirtschaft produziert weltweit so viel Essen, dass jede*r Erdenbürger*in mit 4600 Kilokalorien pro Tag versorgt werden könnte, das heißt mit den produzierten Lebensmitteln könnte man 12 Milliarden Menschen ernähren.

Und das im Jahr 2019, dem Jahr in dem auch dem*der letzten klar geworden sein sollte, dass unsere Erde sich in einer katastrophalen Lage befindet. In einer Zeit, in der wir uns ernsthafte Sorgen machen müssen, ob die Ressourcen auf der Erde für die steigende Weltbevölkerung ausreichen. Wir suchen nach Lösungen, um Emissionen und Energie einzusparen, während Lebensmittel um den ganzen Erdball geflogen, verschifft, mit LKWs gefahren werden, um dann in riesigen Tonnen hinter Supermärkten im Müll zu landen.

Die Welthungerhilfe formuliert das so: „Auch wenn niemand auf die Idee käme ein Drittel seines Wocheneinkaufs direkt in den Müll zu verfrachten -statistisch betrachtet landet genau diese Menge ungenutzt in der Tonne. Gleichzeitig hungern 821,6 Millionen Menschen.“

Kurz: es ist einfach Wahnsinn!

Viele Menschen, die in Greifswald leben, wissen, was nach Ladenschluss mit den Lebensmitteln passiert, deren Mindesthaltbarkeitsdatum (aufgepasst: nicht Ablaufdatum) vorüber ist und gehen „containern“: Sie holen das Essen wieder aus der Tonne. Das ist weder unhygienisch, denn dank unserer Verpackungsindustrie ist ein Großteil der Sachen in Plastik eingeschweißt, noch tun sie es aus Bedürftigkeit. Containern ist ein Statement gegen Foodwasting und doch geschieht es nachts im Verborgenen, denn wenn man erwischt wird, drohen Geldstrafen.  

Falls ihr schon mal vom Containern gehört, aber noch keine richtige Vorstellung davon habt: Es geht nicht um ein bisschen Obst und Gemüse mit braunen Stellen, was nicht mehr verkauft werden kann. Es geht um Mengen, die ganze Haushalte ernähren können. Wir wohnen in einer 4er-WG und 80-90 % unseres Essens hat schon mal eine Tonne von innen gesehen.

Vor Kurzem wurden in Bayern zwei Studentinnen erwischt und zu je 225€ Geldstrafe und Sozialstunden bei der Tafel verurteilt. Ist es Ironie, fürs Lebensmittelretten mit Sozialstunden bestraft zu werden, bei einer Einrichtung dessen Aufgabe genau das ist? Die beiden Studentinnen ziehen jetzt vor das Bundesverfassungsgericht um sich dafür einzusetzen, dass weniger Essen im Abfall landet. Sie fordern, wie auch das Bündnis Lebensmittelrettung, ein Wegwerfverbot.

Beispiele zeigen, dass es auch anders geht: In Frankreich müssen restliche Lebensmittel an wohltätige Einrichtungen gespendet oder zu Tierfutter oder Düngemittel verarbeitet werden. In Berlin, Hamburg und anderen Großstädten gibt es Supermärkte, die Läden Nahrungsmittel abkaufen und sie dann an Kunden weiterverkaufen. Foodsharing rettet Lebensmittel und verteilt sie kostenlos.

Klar, es ist einfacher für die Supermärkte alles in eine Tonne zu hauen, als sich um die Weiterverwertung zu kümmern. Aber was ist so schwer daran Containern zu legalisieren? Warum umzäunen Supermärkte die Tonnen mit meterhohen Zäunen mit Stacheldraht anstatt sie frei zugänglich zu machen?

Natürlich steht dagegen das Argument der Läden, es sich nicht leisten zu können, so viele Güter „gratis“ abzugeben. Auf der anderen Seite kann man aber durchaus in Frage stellen, ob wir es uns angesichts der Situation, in der sich unsere Erde befindet, als Weltbevölkerung leisten können so viele aufwendig produzierte Nahrungsmittel wegzuwerfen. Sollten sich da nicht die Regierung, Stadtverwaltungen und Filialleitungen zusammensetzten und sich kreative Lösungen überlegen, wie man Lebensmittel retten kann ohne die Existenz des Einzelhandels zu gefährden? Öffentliche Kühlschränke, Orte zu denen Supermärkte die Ware hinbringen können, deren MHD abgelaufen ist, Kooperationen zwischen Supermärkten, der Stadt und gemeinnützigen Organisationen und eine Legalisierung des Containerns sind nur einige Vorschläge, die dazu beitragen würden, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen.

Der Wille der Bürger*innen ist da, es fehlt an der notwendigen Erlaubnis!

Beitragsbild: Foto von Patricia Valério auf Unsplash
Banner: Jonathan Dehn

Gremienwahlen 2020 – Wer hat sich beworben?

Gremienwahlen 2020 – Wer hat sich beworben?

Nächste Woche ist es soweit: die Gremienwahlen finden statt. Vom 07.-09.01. könnt Ihr Euer Wahlrecht als Studis wahrnehmen und sowohl die studentischen Gremien, StuPa und FSR, als auch die akademischen Gremien, Fakultätsräte und Senat, wählen. Einige Bewerber*innen haben sich bei uns vorgestellt.

Einige Bewerber*innen haben die Möglichkeit wahrgenommen, sich bei uns vorzustellen. Nutzt auch Ihr die Möglichkeit, die Bewerber*innen kennenzulernen.

Wo, wann, wer? Per Klick lernt Ihr mehr!

Nutzt Eure Stimme jetzt! 07.01. bis 09.01.2019

Studierendenausweis mitbringen!!!

HoPo – was ist das? Ein paar Hintergundinfos zu den Gremien:

Studentische Gremien – was ist das? Crashkurs: Studentische Gremien

Akademische Gremien – was ist das? Crashkurs: Akademische Gremien

Wahlordnung – wie sieht die aus? Wahlordnung der Studierendenschaft

Wie das Engagement in der letzten Legislatur im StuPa gewesen ist lest ihr – Hier

Beitragsbild: JD

Ein Hoch auf die Stimmübertragung!

Ein Hoch auf die Stimmübertragung!

Mit Ausblick auf die kommenden Gremienwahlen haben auch wir uns gefragt, wie denn die StuPist*innen in dieser Legislatur mit ihrer Anwesenheit bzw. ihrer Abwesenheit so glänzten (oder eben nicht). Hier kommt die kleine aber feine Auswertung – eine größere wird es im nächsten moritz.magazin (#144) geben.

Das Studierendenparlament (StuPa) – das höchste beschlussfassende Gremium der Studierendenschaft. Die wichtigsten Aufgaben des StuPa sind wahrscheinlich die Aufstellung des Haushaltsplans und die Wahl der AStA Stellen bzw. die Kontrolle der Arbeit des AStA. Das StuPa besteht aus 27 Vertreter*innen (StuPist*innen) – eins vorn weg: Es waren nie alle 27 Mitglieder des StuPa anwesend.

Die Maximalanzahl an StuPist*innen lag in dieser Legislatur bei der konstituierenden Sitzung und der ersten ordentlichen Sitzung am höchsten mit insgesamt 24 StuPist*innen und das sogar ohne Stimmübertragung.

Drei Sitzungen kamen allerdings nur auf die benötigte Anzahl von mindestens 14 Stimmen durch Stimmübertragungen: in den Sitzungen acht, neun und zehn waren zwölf bzw. 13 StuPist*innen anwesend – durch die Stimmübertragungen konnten noch die benötigten 14 Stimmen erreicht werden – in Sitzung acht sogar noch 18 Stimmen.

Die zweidrittel Mehrheit, welche beispielsweise für Finanzbeschlüsse benötigt wird, konnte in 17 Sitzungen (15 ordentliche Sitzungen, eine konstituierende Sitzung und eine außerordentliche Sitzung) neunmal erreicht werden – viermal knapp mit genau 18 Stimmen und auch hier in fünf Fällen nur aufgrund von Stimmübertragungen.

Wenn man genauer ins Detail geht, fällt auf, dass manche StuPist*innen wirklich mit Anwesenheit glänzen. Man darf natürlich auch ab und an fehlen – Sandra und Felix (Präsidium) schaffen es dennoch auf 16 von 17 Sitzungen. Das gibt ein Bienchen! (Vielleicht hat mein Laptop aus Bienchen erst Bierchen gemacht. Well. Das könnt ihr auch gern haben.)

Rick, Jerôme und Jan kommen übrigens auf 14 und 15 von 17 Sitzungen – das ist natürlich auch hervorragend (und auch ihr bekommt ein Bienchen!)

Niclas ist erst nachgerückt, doch erschien er bei allen Sitzungen – 9 von 9! 100%!

Nichtsdestotrotz gibt es auch vereinzelt StuPist*innen, welche es nicht so ernst nehmen – einige erschienen gar nicht und sind auch bis heute nicht von ihrem Mandat zurückgetreten, andere waren in der gesamten Legislatur bei gerade einmal vier Sitzungen anwesend.

An der Stelle fragt sich auch die Redaktion – vor allem die tickernde Redaktion – warum diese Personen nicht einfach von ihrem Mandat zurücktreten. Das dauert nicht einmal fünf Minuten und ihr könnt das sogar bequem per Mail machen.

An dieser Stelle sollten eigentlich noch coole Statistik-Sachen gedroppt werden, jedoch ist die Anwesenheit nicht ein-eindeutig transparent nachzuverfolgen – es wurden jedoch sowohl die Protokolle, der Liveticker, die Anwesenheitslisten als auch die Abstimmungslisten zu Rate gezogen.

Der Median der Anwesenheit der StuPist*innen liegt bei ungefähr 10 Sitzungen – der*die durchschnittliche StuPist*in war in acht Sitzungen anwesend. Durch die Fluktuation der StuPist*innen innerhalb der Legislatur und der generell schwierigen Übersicht, wer wann anwesend war und wer wann zurückgetreten ist, sind die Werte allerdings nicht hundertprozentig garantiert.

Beitragsbild von Peter H auf Pixabay

Folge 41 – Polizeigewalt oder nicht?

Folge 41 – Polizeigewalt oder nicht?

Kurz vor Jahresende wollen wir uns für euch noch an das sensible Thema der Polizeigewalt heran wagen, das in den deutschen Medien immer wieder stark präsent ist und einen schon mal ein wenig beängstigen kann.

Wir erklären, was Polizeigewalt für uns eigentlich bedeutet und tauschen uns über unsere eigenen Erfahrungen mit der Staatsgewalt aus. Dabei gehen wir vor allem auf die Demonstrationskultur in Deutschland ein, in der Gewalt zwischen zivilen Demonstrierenden und der Polizei immer wieder an der Tagesordnung steht und nicht selten eskaliert.

Kontrovers erörtern wir die Fragen, warum es überhaupt zu Polizeigewalt kommt, wie unschuldig potenzielle Opfer tatsächlich sind, wo die Grenzen der staatlichen Autorität liegen und welche polizeilichen Maßnahmen unter spezifischen Umständen noch als angemessen angesehen werden können. Auch die eine oder andere aktuelle Studie zu Polizeigewalt wird euch dabei nicht vorenthalten.

Abschließend geben wir euch schon mal mit Blick auf Silvester den guten Ratschlag – bleibt sauber (;

Der moritz.podcast wünscht euch frohe Weihnachten, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Weihnachtsgrüße könnt ihr uns gerne unter der E-Mailadresse: web-podcas@moritz-medien.de hinterlassen.

Bekanntmachung der Wahlvorschläge für die Fachschaftsräte (FSR)

Bekanntmachung der Wahlvorschläge für die Fachschaftsräte (FSR)

Die Bewerbungen für die Fachschaftsräte stehen fest.

Fachschaftsrat Anglistik/Amerikanistik

Fachschaftsrat Bildungswissenschaft

Fachschaftsrat Biochemie-Umweltwissenschaften

Fachschaftsrat Biowissenschaften

Fachschaftsrat Deutsche Philologie

Fachschaftsrat Geographie

Fachschaftsrat Geologie

Fachschaftsrat Geschichte

Fachschaftsrat Kunstwissenschaften

Fachschaftrat Mathematik-Biomathematik

Fachschaftsrat Medizin

Fachschaftsrat Musikwissenschaften

Fachschaftsrat Nordistik

Fachschaftsrat Philosophie

Fachschaftsrat Politik- und Kommunikationswissenschaften

Fachschaftsrat Psychologie

Fachschaftsrat Rechtswissenschaften

Fachschaftsrat Slawistik/Baltistik

Fachschaftsrat Theologie

Fachschaftsrat Wirtschaftswissenschaften

Beitragsbild: JD
Screenshots: Website Uni Greifswald