Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.
Derzeit könnt ihr im Kunstkubus CUBIC am Karl-Marx-Platz die Ausstellung „Seiten einer Frau“ bestaunen, für welche sich Schüler*innen in einem Projekt mit dem Thema Weiblichkeit beschäftigten.
ALTIGKEITEN
Im PKBKunstLADEN (Feldstr. 20) habt ihr die Möglichkeit, die Ausstellung „Vier vom Verein„ zu den regulären Öffnungszeiten (Freitag und Samstag, 11:00 bis 16:00 Uhr) zu besichtigen.
Bei einem Spaziergang zum Kiosk am Mühlentor, könnt ihr die Installation „I only see darkness“ von Pauline Stoppbewundern.
Das Café Küstenkind bietet immer von Donnerstag bis Sonntag (13:00 Uhr bis 17:00 Uhr) einen Abholservice an. Hier könnt ihr heißgeliebten Kaffee und hausgebackene Kuchen erwerben.
Wo? Online, der Link wird kurz vorher per Mail an alle Universitätsangehörigen verschickt.
Was ist das? Es werden unter anderem Vorträge zur aktuellen Lage, Präventionsmaßnahmen und Impfungen gehalten. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen an die Expert*innen zu stellen.
DieTeddybär-Krankenhaus-Woche wird in diesem Jahr trotzdem stattfinden – wenn auch ohne Präsenzgespräche. Die Kinder können dafür bis zum 7. Mai Briefe oder E-Mails an die ehrenamtlichen Studierenden schicken und somit ihre Angst vor Ärzt*innen-Besuchen auf spielerische Weise angehen. moritz.tv stellte in diesem Video das Konzept der Initiative vor und zeigte in diesem Video einen Tag im Leben eines TeddyDocs.
ALTIGKEITEN
Der erweiterte Corona-Krisenstab beschloss am 01.04.2021 ein digitales Sommersemester. Ausgenommen sind Präsenzveranstaltungen für Studierende der Medizinischen Fakultät sowie Lehrveranstaltungen, die spezielle Labor- bzw. Arbeitsräume an den Hochschulen zwingend erfordern.
Am Dienstag, den 13. April, wurde ein weiteres Testzentrum in Greifswald eröffnet. In der Heinrich-Hertz-Straße 20 b – dem Firmensitz der SoPHi Greifwald GmbH – können sich alle Bürger*innen kostenfrei durch einen Antigen-Schnelltest testen lassen. Von montags bis freitags, zwischen 11:00 und 19:00 Uhr, und samstags, zwischen 10:00 und 14:00 Uhr, stehen die Mitarbeiter*innen der SoPHi für die Tests bereit. Es ist keine Voranmeldung nötig.
Der Lockdown wurde für Mecklenburg-Vorpommern verlängert. Hier findet ihr nähere Informationen zu den Regeln, die weiterhin für den Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern gelten. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei193,5 (Stand: 17.04.2021).
ALTIGKEITEN
In Mecklenburg-Vorpommern wird nun auch in den ärztlichen Praxen geimpft. Die Praxen sollen zuerst das eigene Personal schützen. Übrig gebliebene Dosen können bereits für die Impfung chronisch Kranker eingesetzt werden.
Das Antigen-Schnelltestzentrum in Greifswald wurde eröffnet. Es befindet sich in der Alten Mensa. Hier erhaltet ihr mehr Informationen dazu. Auch moritz.tv hat bereits darüber berichtet.
Außerdem wurde ein Schnelltestzentrum am Fischmarkt eröffnet. Es hat von Montag bis Freitag, 14:00 bis 19:00 Uhr, geöffnet. Auch hier könnt ihr euch ohne einen Termin testen lassen.
Es wurde außerdem eine Übersichtskarte vom Landkreis erstellt, die euch anzeigt, wo Schnelltests zur Verfügung gestellt werden. Diese wird dann regelmäßig aktualisiert. Zum Verzeichnis kommt ihr hier.
Weiterhin werden Wahlhelfer*innen für die Bundes- und Landtagswahl am 26.09.2021 gesucht. Hier könnt ihr euch online anmelden. Es gibt übrigens eine Entlohnung von 40€.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Von Mitte Februar bis Anfang April kam es im Landkreis Vorpommern-Greifswald zu erheblichen Unterschieden zwischen dem 7-Tage-Inzidenz-Wert des RKI und dem tatsächlichen Inzidenzwert im Kreis. So hat am 25. März die 7-Tage-Fallinzidenz bei 201,6 Fällen gelegen statt der vom LAGuS MV und RKI an dem Tag veröffentlichten Inzidenz von 118,0. Die Zahl der gemeldeten Fälle wurde dem RKI vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern weitergeleitet (LAGuS MV). [1]
Der Unterschied zwischen der tatsächlichen Inzidenz und den veröffentlichten Werten war bedingt durch die verspätete Meldung von Fällen vom Landkreis Vorpommern-Greifswald an das LAGuS. Die Meldeverzögerung zwischen dem positiven Testergebnis einer Corona-Infektion und der Meldung an das Landesamt für Gesundheit und Soziales betrug bis zu sieben Tage. Nach sieben Tagen fällt eine Meldung wieder aus der 7-Tage-Inzidenz. Durch die verspätete Meldung blieben so viele Fälle nur für eine verkürzte Dauer oder gar nicht in der Inzidenzstatistik. Dies führte zu einem kleineren Inzidenzwert durch LAGuS und RKI. [2]
Dieser große Meldeverzug ist in keinem anderen Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten. Politisch relevant ist der Meldeverzug, weil von der Höhe der 7-Tage-Inzidenz Öffnungen oder Schließungen von Geschäften und Schulen im Kreis abhängen. [3]
Die Zahlen des Landkreises fließen auch in die Landesinzidenz von MV mit ein. Die Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern hat beispielsweise am 25. März bei 112,2 Fällen gelegen, und nicht bei den 94,9, die am diesen Tag veröffentlicht wurden. Der Unterschied kam durch den Meldeverzug der Fälle durch den Landkreis Vorpommern-Greifswald zustande. Die Landesinzidenz von 100 Fällen auf sieben Tage ist ein wichtiger Faktor für weitreichende Entscheidungen der Landesregierung. [4] [5] [6]
Das Gesundheitsministerium von MV hat eine Prüfung des Vorfalls angekündigt. Die Grünen forderten vom Land ein Disziplinarverfahren gegen den Landrat des Kreises Vorpommern-Greifswald, Michael Sack. [7]
Publik wurde der große Unterschied zwischen der gemeldeten und der tatsächlichen 7-Tage-Inzidenz durch die Grünen im Kreis Vorpommern-Greifswald. Die tatsächliche Inzidenz konnte aufgrund der Berechnungen des RKI ermittelt werden, die nachträglich gemeldete Fälle miteinschließt. [8]
Seit mehreren Monaten befindet sich die Stadt im Lockdown. Doch wie geht es den Greifswalder*innen eigentlich damit? Im Interview für das moritz.magazin Nr. 150 fragt Lena Elsa Droese je eine Stimme aus Kultur, Krankenhaus und Gastronomie.
Ein Lockdown-Interview mit Murat, Clubbesitzer ROSA
Lena: Wie heißt du und woher kommst du?
Ich heiße Murat und komme ursprünglich aus Hannover. Meistens kommt jetzt die Frage: »Und woher kommst du wirklich?«
Lena: Wie lange wohnst du schon in Greifswald?
Ich bin seit 13 Jahren in Greifswald.
Lena: Wie hat die Pandemie dein Leben beeinflusst?
Die Pandemie hat mich wie viele andere beeinflusst, nur mit dem Unterschied, dass wir mit dem Club von den Beschränkungen besonders betroffen sind. Ich bin erstens als Lehrer betroffen, durch das Homeschooling, und zweitens mit dem Club betroffen. Eigentlich bin ich sportlich sehr aktiv, ich geh boxen und mach Fitness, aber der Boxclub Greifswald hat gerade zu.
Lena: Was machst du aktuell im Alltag?
Ich bin jetzt viel in meiner Wohnküche, wo auch mein Arbeitsplatz eingerichtet ist. Und ja sonst, ich arbeite viel, ich lese, aber mir fällt auch langsam die Decke auf den Kopf. Meine überschüssige Energie entlädt sich jetzt bei Instagram, da mache ich mich zum Affen und Hampel ein bisschen rum.
Lena: Was siehst du als die größte Schwierigkeit während der Pandemie an?
Ich vermisse am meisten, dass ich mich nicht mehr wie ein kleiner Gott im Club fühlen kann und Leute rauswerfen kann. Ich vermisse, dass Oleg, das ist ein DJ von uns, besoffen hinter die Theke geht, während er auflegt, und sich ein Drink macht, obwohl er genau weiß, dass er das nicht darf. Und ich vermisse auch wie Stella die Bar regelt, wenn ihr ein Gast dumm kommt, dann sagt sie ihm das auch. Ich vermisse das Gewusel und Durcheinander. Achso und die schlechten Sprüche an der Tür.
Lena: Was findest du gut am Lockdown?
Was mir aber aufgefallen ist, ist, dass wir trotz Distanz näher zusammenrücken. Wir haben jetzt das Landesnetzwerk für Clubs und Live Spielstätten gegründet. Die Clubs brauchten jetzt eine Stimme und wir haben der Regierung ein Konzept zur langsamen Wiedereröffnung vorgelegt und die fanden das super! Altmaier will das Konzept sogar auf Bundesebene vorschlagen.
Lena: Was machst du als erstes, wenn die Pandemie/der Lockdown vorbei ist?
Einfach nur den Laden aufmachen und Party machen. Ich hoffe, dass wir es bis dahin durchhalten.
Ein Lockdown-Interview mit Felix, Medizinstudent
Lena: Wie heißt du und woher kommst du?
Ich bin Felix und bin in Neubrandenburg groß geworden.
Lena: Wie lange wohnst du schon in Greifswald?
Seit Oktober 2014 bin ich hier, also seitdem ich das Medizin Studium angefangen habe.
Lena: Wie hat die Pandemie dein Leben beeinflusst?
Das Ding ist, ich war schon im Januar scheinfrei und habe dann angefangen für mein Examen zu lernen. Ich habe also im Wesentlichen, so im Frühjahr, eigentlich gar nichts mitbekommen … außer, dass mein Pesto im Edeka leer war! Ich habe auch eh zu Hause gelernt und war viel beschäftigt. Im Februar habe ich noch eine Famulatur gemacht, also ein Praktikum im Krankenhaus, das ging bis zu dem Wochenende, wo dann auch alles in Greifswald losging. Der Sport, das Fitnessstudio, fehlt mir, und die Selbstverständlichkeit Leute zu treffen. Also es fehlt etwas aus dem Alltag, aber das ist nicht dramatisch.
Lena: Was machst du aktuell im Alltag?
Ich habe Glück, dass ich Hobbies habe, die von Natur aus mit Social Distancing einhergehen. Ich gehe gerne angeln und jagen. Da bin ich mit großer Freude allein unterwegs.
Lena: In welchem Raum verbringst du am meisten Zeit? Was ist dir dort wichtig?
Gerade jetzt bin ich viel im OP-Saal und nächste Woche dann auf Station. Das ist aber alles nicht so statisch, vielleicht bin ich auch in der Notaufnahme. Dort assistiere ich dann und lerne den Alltag kennen.
Lena: Was siehst du als die größte Schwierigkeit während der Pandemie an?
Es gab auf jeden Fall Momente, in denen ich genervt war, aber an so kleinen Dingen eben. Hier darf ich das nicht, woanders ist es erlaubt. Das ist alles nichts Weltbewegendes, es gab keinen konkreten Vorfall, nur dass der Alltag eben nicht so da ist, wie man ihn gewöhnt ist. Gewisse Dinge scheitern an Hürden, auf die man keinen Einfluss hat. Also zum Beispiel ein Schreiben vom Amt, einfach nur einem Zettel. So Sachen, die sonst gar kein Thema sind. Dinge, die einem als Bagatelle erscheinen, sind jetzt mit einem ziemlichen Nerv verbunden – so ein latentes Genervt-Sein. Aber kein Grund für mich auf die Straßen zu gehen.
Lena: Was findest du gut am Lockdown?
Was ich ganz angenehm fand, war die Ruhe im März/April. Die Fleischervorstadt ist ja eh ein ruhiges Viertel, das war wirklich nett. Man lernt aber natürlich seinen Alltag mit den Selbstverständlichkeiten nochmal anders kennen, wenn etwas fehlt. Alles was normal und selbstverständlich ist, schätzt man erst, wenn es nicht mehr da ist. Die Reisefreiheit zum Beispiel. Für unsere Generation ist es selbstverständlich sich in Europa ohne Grenzen zu bewegen. Da merkt: Ach wie geil war das, sich einfach in den Flieger zu setzen und dann kamst du wieder und es war alles gut.
Lena: Was machst du als erstes, wenn die Pandemie/der Lockdown vorbei ist?
Also mir hat ja nicht viel gefehlt, aber das Erste wäre endlich den Bulli in Portugal zu mieten und durch die Algarve zu fahren.
Ein Lockdown-Interview mit Philipp und Florian, Pizzeria Der Gestiefelte Kater
Lena: Hey! Wie heißt ihr und woher kommt ihr?
Hey wir sind Philipp und Florian aus Brandenburg, also geborene Eberswalder. Wir waren auf der Grundschule in Falkenberg und haben unsere Jugendzeit zusammen verbracht. Dann ist Flori irgendwann zum Studieren nach Greifswald gegangen und wir haben uns ein bisschen aus den Augen verloren, aber drei Jahre später bin ich dann nachgekommen zum Studieren und wir haben uns dann wiedergetroffen.
Lena: Wie lange wohnt ihr schon in Greifswald?
Philipp: Ich bin seit Oktober 2014 hier, also zum Wintersemester bin ich dann nach Greifswald gezogen.
Florian: Seit September 2010, schon etwas länger.
Lena: Wie hat die Pandemie euer Leben beeinflusst?
Philipp:Also privat, so in der Anfangszeit hat das für mich keinen großen Unterschied gemacht. Aber jetzt, rückblickend nach einem Jahr muss ich schon sagen, dass man sich wünschen würde, mal wieder mit der Frau essen zu gehen oder rauszugehen. Insgesamt trifft mich die Pandemie aber nicht so stark, ich vermisse den Sport ein bisschen! Ich vermisse auch nicht viele Leute, ich bin viel bei meiner Familie und hier auf der Arbeit, zum Beispiel hier Normi, unser Angestellter, zusammen mit Flori sind wir alle gute Kumpels und machen auch privat viel zusammen. Meine Freunde habe ich hier auf der Arbeit. Also im Vergleich zu anderen Gastronomien können wir uns wirklich sehr glücklich schätzen, das ist wirklich ein Privileg. Es kamen auch einige Neukunden dazu, zum Beispiel Familien, die zum Mittag mal ’ne Pizza bestellt haben, wenn die Eltern nach drei Wochen einfach keine Lust mehr haben zu kochen Eine Zeitlang hat man echt gemerkt, dass hier mittags mehr los war als sonst und auch größere Bestellungen kamen, so ab vier Pizzen aufwärts.
Florian: Bei mir ist es fast gleich, es hat sich kaum etwas verändert. Wir arbeiten viel, die Pizzeria durfte zum Glück offen bleiben, wir waren immer beschäftigt. Ein paar Sachen sind natürlich umständlicher geworden, zum Beispiel einkaufen oder zum Baumarkt gehen. Nach einem Jahr reicht es aber auch so gefühlt. Unsere Kunden würden auch gerne mal wieder reinkommen, damit wir uns unterhalten können. So dieses kurz an der Tür und Tschüss ist ja auch nix. Ich weiß auch nicht, wie das bei den Studenten gerade ist, aber ich sehe viele nicht mehr, ich denke, dass sie zu Hause in Berlin, München, Hamburg oder so sind und deshalb weniger Einzelbestellungen kommen. Oder das Geld sitzt nicht so locker, es sind ja auch viele Studentenjobs in Bars und so weggefallen. Das macht viel aus, das kennen wir ja auch von früher.
Lena: Was macht ihr aktuell im Alltag?
Zuhause und auf Arbeit! Das sind die einzigen beiden Orten, wo wir uns gerade bewegen. Und noch viel auf der Baustelle, wir planen gerade einen neuen Laden zu eröffnen. Also nicht wir selber, wir machen den Laden gerade für unsere beiden Frauen fertig und dort machen die beiden dann ihren eigenen Laden. In der Langen Reihe, es soll so Frühstück und Mittag bis 14 Uhr geben mit italienischen Baguettes und Bowls!
Lena: In welchem Raum verbringt ihr am meisten Zeit? Was ist euch dort wichtig?
Philipp:Für mich hat sich da gar nicht viel verändert, nur das Fitnessstudio fehlt, da war ich sonst so 2-3-mal in der Woche. Dadurch dass wir jetzt noch einen neuen Laden aufbauen, sind wir auch viel drüben und verbringen dort unsere Zeit und ansonsten habe ich ja zwei Kinder zu Hause und ich bin froh, wenn ich mit ihnen Zeit verbringen kann.
Florian:Genau, viel mehr Möglichkeiten gibt es ja auch gerade nicht. Ich spaziere noch viel draußen, wir haben einen kleinen Hund. Freunde kann man nicht besuchen, bei uns war sonst immer viel Besuch, auch im Laden. Mir fehlt schon der Austausch, was so geht, dafür macht man das ja auch, um nah am Kunden zu sein.
Lena: Was seht ihr als große Schwierigkeit während der Pandemie an?
Philipp: Also was ne Zeitlang echt schwierig war, war das Einkaufen. Es gab ja die Hamsterkäufe und wir haben in keinem Laden mehr Hefe bekommen. Das war echt schwer alle Zutaten zu bekommen.
Florian: Ja, wir sind dann nach zehn Tagen Sucherei und Telefoniererei echt beim Bäcker in einem Dorf gelandet und der hat uns dann ein paar Stücke Hefe verkauft. Ohne Hefe geht halt nix! Daran kann esecht scheitern, ohne Hefe kann man keine Pizza machen. Naja, und ein paar Produkte aus Italien kamen später, aber das ist wirklich meckern auf hohem Niveau. Wir haben halt uns können uns gegenseitig auffangen, ich denke oft auch an die Leute, die jetzt allein zu Hause sind. Viele verrennen sich glaube ich in der Zeit gerade.
Lena: Was findet ihr gut am Lockdown?
Philipp: In der Anfangszeit fand ich es sehr schön, dass wir als Familie viel Zeit hatten. Da war ein bisschen Entschleunigung. Und für die Natur ist das natürlich ’ne top Sache.
Florian: Die ersten Wochen waren beruhigend und gleichzeitig beunruhigend. Keiner wusste ja was kommt. Es wurde so von außen gebremst, da kam schon mehr Ruhe rein. Und das Schönste eben, dass unser Laden weiterläuft und dass alle gesund sind.
Lena: Was macht ihr als erstes, wenn der Lockdown vorbei ist?
Philipp: Für mich wäre es, etwas mit der Familie machen und rausfahren, Hansa Park oder so, einfach mal raus oder eine andere Stadt sehen.
Florian: Ja, rauskommen und nicht sich Gedanken zu machen, was man gerade darf und was nicht. Das braucht man in Greifswald auch. Wenn du ne Woche weg warst, dann freut man sich auch wieder herzukommen.
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.
Kultur & Sport
NEUIGKEITEN
Bei einem Spaziergang zum Kiosk am Mühlentor, könnt ihr die Installation „I only see darkness“ von Pauline Stoppbewundern.
Unter dem Titel „artist@homeoffice“ zeigen 14 Künstler*innen ihre Stimmungen und Arbeitsweisen mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Videoprojektionen können im Kunstkubus CUBIC auf dem Karl-Marx-Platz und im Fenster des St. Spiritus angesehen werden.
Noch bis zum 10.04.2021 wird in den Fenster der Buchhandlung Hugendubel und der Galerie Schwarz eine Wanderausstellung der Stiftung Buchkunstzu sehen sein, welche die schönsten Bücher des Jahres 2020 prämiert hat.
Derzeit könnt ihr im Kunstkubus CUBIC am Karl Marx Platz die Plakatinszenierung flying leaves bestaunen.
Außerdem könnt ihr die aktuelle Ausstellung „Blue“ im Caspar-David-Friedrich-Zentrum in einem digitalen Rundgang mit der Künstlerin Ramona Czygan auf YouTube anschauen.
Die STRAZE bietet von Montag bis Freitag (12 Uhr bis 14 Uhr) einen Mittagstisch an, bei dem ihr nicht nur herzhafte Gerichte, sondern auch Kuchen erwerben könnt. Die aktuelle Wochenkarte findet ihr hier.
Auch das Café Küstenkind bietet immer von Donnerstag bis Sonntag (13 Uhr bis 17 Uhr) einen Abholservice an. Hier könnt ihr heißgeliebten Kaffee und hausgebackene Kuchen erwerben.
Was? HoPo-Wochenende Wann? Samstag, 10.04.2021, und Sonntag, 11.04.2021, jeweils ab 13:15 Uhr Wo? BBB über Moodle Was ist das? Das HoPo-Wochenende besteht aus informativen und Socialising-Elementen. Es werden sowohl die einzelnen Gremien vorgestellt als auch die Möglichkeit gegeben, sich untereinander besser kennenzulernen.
**UPDATE** Das medien.café ist um eine Woche später auf den 17.04. verschoben. Was? medien.café der moritz.medien Wann? Samstag, 10.04.2021, 17.04.2021, 14:30 Uhr Wo? BBB in unserem Moodle-Kurs Was ist das? Beim medien.café könnt ihr unsere 3 Redaktionen in gemütlicher Runde kennenlernen! Wir beantworten eure Fragen und freuen uns über jedes neue Gesicht, um ein bisschen zu quatschen.
NEUIGKEITEN
Der erweiterte Corona-Krisenstab beschloss am 01.04.2021 ein digitales Sommersemester. Ausgenommen sind Präsenzveranstaltungen für Studierende der Medizinischen Fakultät sowie Lehrveranstaltungen, die spezielle Labor- bzw. Arbeitsräume an den Hochschulen zwingend erfordern.
Die Universität Greifswald ist dem internationalen Netzwerk Scholars at Risk (SAR) beigetreten. Das SAR-Netzwerk wurde vor über 20 Jahren gegründet und tritt für die Freiheit und den Schutz bei Forschung und Lehre ein. Über 500 akademische Institutionen sind beteiligt, Prof. Dr. Cordelia Heß sprach von dem „Wunsch nach mehr Solidarität mit Kolleg*innen in problematischen Situationen“ und bezog sich dabei auch auf Belarus und Polen. Auch der webmoritz. berichtete vor einigen Wochen über die Lage in Belarus und das Vorhaben, zwei Wissenschaftler*innen an der Uni Greifswald aufzunehmen.
Am 31.03.2021 fand die feierliche Amtseinführung unserer neuen Rektorin Frau Prof. Dr. Riedel statt. Die Schwerpunkte von ihr und den drei bisher gewählten Prorektor*innen für die nun begonnene Amtszeit könnt ihr in dieser Medieninformation nachlesen. Unter den Aspekten der Partizipation, Transparenz und Kooperation sei beispielsweise unter anderem ein Rektoratsforum geplant.
Region & Politik
NEUIGKEITEN
Am 13.03. wurde das Kooperationsprojekt „Grüne Fakten to go“in der Greifswalder Innenstadt gestartet. Die Schaufenster-Ausstellung wird vom Katapult Verlag, der Heinrich-Böll-Stiftung MV und RENN.nord in der Greifswalder Innenstadt präsentiert. Die Schaufensterausstellung geht noch bis zum 10. April.
In Mecklenburg-Vorpommern wird nun auch in den ärztlichen Praxen geimpft. Die Praxen sollen zuerst das eigene Personal schützen. Übrig gebliebene Dosen können bereits für die Impfung chronisch Kranker eingesetzt werden.
Das Antigen-Schnelltestzentrum in Greifswald wurde eröffnet. Es befindet sich in der Alten Mensa. Hier erhaltet ihr mehr Informationen dazu. Es hat bereits moritz.tv darüber berichtet.
Es wurde außerdem eine Übersichtskarte vom Landkreis erstellt, die euch anzeigt, wo Schnelltests zur Verfügung gestellt werden. Diese wird dann regelmäßig aktualisiert. Zum Verzeichnis kommt ihr hier.
Es werden weiterhin Wahlhelfer*innen für die Bundes-und Landtagswahl am 26.09.2021 gesucht. Hier könnt ihr euch online anmelden. Es gibt übrigens eine Entlohnung von 40€.
Der Lockdown wurde für die ganze Bundesrepublik bis zum 18. April verlängert. Hier findet ihr nähere Informationen zu den Regeln, die weiterhin für den Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern gelten. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei 70,5 (Stand: 03.04.2021).
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Es ist ein Paukenschlag für die Greifswalder Immobilienlandschaft! Kurz nach dem Abriss des alten Speichers am Hafen stellte sich nun heraus, dass eine Behörde die dafür nötigen Genehmigungen nie erteilt hatte. Der Speicher muss daher in seinem Originalzustand wieder neu aufgebaut werden.
Ein Gebäude, an dem sich die Geister schieden, das war der alte Speicher am Hafen allemal. Für die einen ein unansehnlicher Dorn im Auge des Hafenpanoramas, für die anderen wiederum ein Stück Greifswalder Geschichte und ein romantisierter Zufluchtsort in unsicheren Zeiten. So oder so, eines war er jedenfalls schon seit einer ganzen Weile: Sehr baufällig. Nach jahrelangem Hin und Her um den Denkmalschutz und die zukünftige Nutzung des Geländes wurde der Speicher in den letzten Wochen nun, für die Öffentlichkeit doch recht plötzlich und überraschend, abgerissen. Jedoch zu Unrecht, wie sich jetzt im Nachhinein herausstellte, denn der Abriss war gar nicht von der Wasserschutz-Landesbehörde für Restauration in deutschen Universitätsstädten (WaSLaBeRstdU) genehmigt worden. Die Entfernung des Speichers sei daher nicht ordnungsgemäß erfolgt, teilte die Behörde auf Nachfrage des webmoritz. mit.
Nach den Denkmalbauvorschriften der Behörde tritt nun ein ungewöhnlicher bürokratischer Passus in Kraft: Da der Speicher nicht hätte abgerissen werden dürfen, wurde er das offiziell auch nicht. Obwohl das Gebäude also seit einigen Tagen gar nicht mehr in der Wirklichkeit, bzw. als physikalisches Objekt existiert, gibt es ihn auf dem Papier weiterhin. Diese Diskrepanz ist natürlich auch der Behörde bereits aufgefallen. Deshalb hat sie dem Hamburger Jesuswerk, das die Besitzrechte am Speicher sowie dem umliegenden Gelände hält, heute die Anweisung erteilt, das Haus wieder aufzubauen. Was zunächst nach keiner großen Planänderung klingt – auf dem Gelände sollte sowieso ein Gebäude mit vergleichbaren Abmessungen entstehen – hat jedoch einen sehr speziellen Haken: Der Speicher muss „im originalen Zustand des letzten Zeitpunktes vor Beginn der nicht genehmigten Abrissarbeiten“ wieder aufgebaut werden. Obwohl der Speicher vor dem Abriss, wie oben beschrieben, bereits sehr marode war, darf dort nun also kein Gebäude nach aktuellen Baustandards errichtet werden. Im Gegenteil, der vorherige schlechte Zustand muss sogar künstlich wieder neu erzeugt werden. Und die Auflagen gehen noch einen Schritt weiter, denn „die Behörde sieht es für die Erreichung des Bauziels […] als unabdingbar und notwendig an, dass der Speicher aus den originalen, beim Abriss abgetragenen, Bausubstanzen wieder errichtet wird.“ Das Gebäude muss also aus den bei den Abrissarbeiten angefallenen Backstein- und Betonbruchstücken wieder neu aufgebaut werden. Kein leichtes und sicherlich kein billiges Unterfangen, denn die Bagger haben ganze Arbeit geleistet. Die Besitzer können jedoch von Glück sagen, dass der Speicher nicht gesprengt worden war.
Es ist davon auszugehen, dass das Jesuswerk gegen diese Anweisung Widerspruch einlegen wird. Die Zeit drängt jedoch, denn die Behörde hat einen engen Zeitrahmen vorgegeben. Sollte der Speicher bis zum Jahresende nicht wieder vollständig und in „alter Pracht“ stehen, drohen Strafzahlungen von bis zu 123.456,78 € pro Woche. Dementsprechend werden die Bauarbeiten zum Wiederaufbau wohl in naher Zukunft beginnen und Greifswald erhält voraussichtlich einen viel diskutierten Teil seines Stadtbildes zurück.
Disclaimer: April April, alle Inhalte in diesem Artikel sind frei erfunden. Außer, dass der Speicher abgerissen wurde, das ist tatsächlich passiert.
Mehr Kopenhagen, weniger Schlagloch: In den nächsten Jahren möchte Greifswald mehr Zeit und Geld in seine Radinfrastruktur stecken. Das sei ein guter Anfang, aber noch lange nicht genug, sagt der örtliche Fahrradclub. Eine Drahteselreihe über große Pläne, gefährliche Problemzonen und kommende Baustellen.
Greifswald ist die Nummer 1 in MV. Keine andere Stadt im Nordosten schnitt im kürzlich veröffentlichten ADFC-Test besser ab. In der Umfrage erfassen der Fahrradclub und das Verkehrsministerium alle zwei Jahre den Stand des Radverkehrs in deutschen Kommunen. Bundesweit liegt Greifswald in seiner Größenklasse auf Rang 4. Den Fahrradexperten Gerhard Imhorst begeistert das Testergebnis aber nur wenig.