Nach der Wahl ist vor der Regierung

Nach der Wahl ist vor der Regierung

Alle vier Jahre ist es soweit: Es wird der neue Bundestag gewählt. Und alle fünf Jahre der neue Landtag in MV. Diese Tage sind (für die meisten von uns) sehr spannend. Denn nach dem Wahltag, kommt es zur Regierungsbildung. Aber bis dahin ist es meistens ein sehr langer Weg. Auch dieses Jahr kann es wieder etwas dauern, bis eine Regierung steht. Das gilt sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Ein paar Errungenschaften und Enttäuschungen waren direkt nach den Wahlergebnissen zu erkennen. Diese und weitere Facts zu den Wahlen erfahrt ihr in diesem Artikel.

Der webmoritz. interessierte sich brennend für die Bundes- und Landtagswahlen. Vor der Wahl wurden Interviews mit den Parteien geführt und live von einer Podiumsdiskussion mit den Landtagskandidierenden getickert. Jetzt, knapp zwei Wochen nach den tatsächlichen Wahlen, kommen wir dazu, die Ergebnisse auszuwerten.

Bundestagswahl

Bundesweit lag dieses Jahr die Wahlbeteiligung bei 76,6 % (2017 war sie mit 76,2 % ähnlich hoch). Im Folgenden ist das vorläufige Wahlergebnis aufgeschlüsselt:

  • SPD: 25,7 % (+5,2 % im Vergleich zu 2017)
  • CDU: 24,1 % (-8,9 %)
  • B90/Die Grüne: 14,8 % (+5,8 %)
  • FDP: 11,5 % (+0,7 %)
  • AfD: 10,3 % (-2,3 %)
  • Die Linke: 4,9 % (-4,3 %)
  • Andere: 8,7 %

Mit diesem Ergebnis wären die folgenden Koalitionen möglich: Schwarz-Rot-Grün, Schwarz-Rot-Gelb, die Ampelkoalition aus Rot-Gelb-Grün, die Jamaika-Koalition aus Schwarz-Gelb-Grün oder doch die altbekannte Große Koalition.

Wie bereits vorhergesagt ist der Bundestag aufgrund der Überhangmandate schon wieder größer geworden. Es sind nun 735 Abgeordnete. Das sind 26 mehr als in der vorigen Legislatur. 

Was hat sich durch die Jungwähler*innen verändert?

Die Parteien B90/Die Grüne und FDP wurden am meisten von den Jungwähler*innen gewählt. Von diesen zwei Parteien hängt es nun ab, welche neue Regierung zustande kommen wird. Denn von der Großen Koalition zwischen CDU und SPD sehen beide Parteien bisher ab.

Wie werden die jüngere Bevölkerung, Frauen und die queere Community im Bundestag repräsentiert?

Sowohl der Anteil der jüngeren Bevölkerung als auch der Frauen und der queeren Community ist gestiegen. Aber das ist noch lange nicht ausreichend.

Nur knapp 30% der Abgeordneten sind unter 40 Jahre alt. Zum Vergleich: 2017 waren es nur 15%. Die „jüngeren“ Abgeordneten kommen vor allem aus den Parteien FDP, SPD und von den Grünen. Jünger als 30 Jahre sind nur ca. 6% der Abgeordneten. Es ist zwar auch der Frauenanteil im Bundestag gestiegen, der beträgt aber dennoch nur 34,7%. Zuvor waren es 30,9%. B90/Die Grünen haben mit 58,47% den höchsten Frauenanteil.

Erstmalig ziehen zwei trans Frauen in den Bundestag ein: Tessa Ganserer und Nyke Slawik (beide B90/Die Grüne).

Landtagswahl

Die Wahlbeteiligung für die Landtagswahl in MV lag bei 70,8 %. 2016 lag sie nur bei 61,7 %. In MV haben 34,5 % der Wähler*innen ihre Stimme für die Landtagswahl per Briefwahl abgegeben. Zum Vergleich: 2016 waren es nur 20 %, die sich für die Briefwahl entschieden.

Das endgültige Wahlergebnis:

  • SPD: 39,6 % (+9,0 % im Vergleich zu 2017)
  • AfD: 16,7 % (-4,1 %)
  • CDU: 13,3 % (-5,7 %)
  • Die Linke: 9,9 % (-3,3 %)
  • B90/Die Grüne: 6,3 % (+1,5 %)
  • FDP: 5,8 % (+2,8 %)
  • Andere: 8,4 %

Die SPD kann sich also sozusagen frei auswählen, mit wem sie gerne koalieren möchte.

Der Sieg der SPD in MV

Die Landtagswahl stellt für die SPD einen großen Wahlsieg dar. Die SPD konnte in MV 34 von den 36 Direktmandaten holen. Nur ein Direktmandat geht an die CDU (Vorpommern-Rügen II – Stralsund III), ein weiteres geht an die AfD (Mecklenburgische Seenplatte I – Vorpommern-Greifswald I). 2016 konnte die CDU sieben Direktmandate für sich gewinnen und die AfD drei. Auch was die Zweitstimme angeht, ist die SPD die Gewinnerin: Sie gewann alle Wahlkreise in MV.

Christian Pegel (SPD-Politiker und Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern) siegt bei der Landtagswahl in Greifswald mit 29,95 %. Michael Sack (Direktkandidat der CDU) holte sich den zweiten Platz mit 15,71 %.

Nicht nur der Bundestag wächst, sondern auch der Landtag, von 71 auf 79 Plätze. Auf 50 davon werden Männer sitzen, auf 29 Frauen. Sowohl bei den Linken, Grünen als auch bei der FDP sind mehr Frauen in der Fraktion als Männer.

Wie verliefen die Wahlen in Greifswald?

In Greifswald waren 45.866 Menschen wahlberechtigt. Davon nutzten 33.190 ihre Stimmen. Damit lag die Wahlbeteiligung mit 72,36 % in Greifswald deutlich höher als zur Landtagswahl 2016, bei der sich damals nur 62,31 % der Wahlberechtigten beteiligten. Es stimmten 12.482 per Briefwahl ab. Bei der letzten Landtagswahl 2016 waren es insgesamt nur 7.773 Briefwähler*innen. Das vermehrte Zurückgreifen auf die Briefwahl liegt hier wie auch auf Bundesebene sehr wahrscheinlich an der Corona-Pandemie.

Die Spitzenkandidatin Anna Kassautzki (SPD), angetreten für den Wahlkreis 15 (Vorpommern-Rügen – Vorpommern-Greifswald I), gewann das Direktmandat für den Bundestag mit 26,16 %. Das ist vor allem besonders, da sich Anna Kassautzki damit den ehemaligen Wahlkreis von Angela Merkel holte.

Es bleibt weiterhin spannend. Die Sondierungsgespräche zwischen den Parteien laufen, sowohl in MV als auch in Berlin. Neue Regierungen für die Bundesrepublik und für MV werden kommen.

Beitragsbild: Mika Baumeister auf Unsplash

Alle Infos zum Semesterstart!

Alle Infos zum Semesterstart!

Es ist soweit: Nach eineinhalb Jahren Uni und Campusleben über den Bildschirm läuft die Präsenzlehre zum kommenden Semester wieder stärker an. Und auch die Erstiwoche kann einige altbekannte Veranstaltungen wieder für euch anbieten! Alles, was ihr dazu wissen müsst, findet ihr in diesem Artikel.

Durchführung der Präsenzlehre

Nach den letzten drei Semestern Online-Lehre werden sowohl vom Bildungsministerium als auch von den Hochschulen in MV nun so viel Präsenz wie möglich angestrebt, natürlich unter Wahrung des Gesundheitsschutzes. Doch wie wird das umgesetzt? Die Grundlage für die Präsenzlehre bildet das sogenannte Schachbrettmuster, welches für alle Veranstaltungen und Prüfungen an der Uni gilt: Demnach sitzen die Anwesenden jeweils versetzt im Raum auf jedem zweiten Platz, sodass die Raumkapazität wieder deutlich erhöht werden kann. Sobald 1,5 Meter Abstand durch diese Sitzanordnung nicht mehr gewahrt werden kann, herrscht Maskenpflicht.

Für die Teilnahme an der Präsenzlehre müssen weiterhin die Kontaktdaten erfasst werden, darüber hinaus kommt nun die 3G-Regel zum Tragen: Wer keinen Nachweis über eine Impfung oder Genesung besitzt, muss sich demnach vor einer Lehrveranstaltung testen lassen. Die Universität stellt dafür bis zum 15. November kostenlose Tests zur Verfügung. Das entspricht dem Zeitraum bis zu einem vollständigen Impfschutz, wenn diese zu Semesterbeginn vorgenommen wird. Und auch dafür gibt es Angebote an der Universität: Am 04., 07. und 11. Oktober könnt ihr euch zwischen 9 und 17 Uhr ohne Voranmeldung im Besprechungsraum der Universitätsbibliothek (ZUB) mit BioNTech oder Johnson & Johnson impfen lassen. Dafür braucht ihr nur euren Personal- oder Studiausweis.

Ihr seid bereits geimpft oder genesen? Dann könnt ihr dies freiwillig im User-Management-System eintragen, sodass der Status bei der elektronischen Registrierung am Anfang von Veranstaltungen direkt sichtbar ist. Da die Lehrenden diesen hinterlegten Status stichprobenartig überprüfen dürfen, müsst ihr allerdings trotzdem euren Impf- oder Genesungsnachweis immer mit dabei haben. Übrigens: Laut der Online-Umfrage des AStA waren Mitte September bereits 88,8 % der Studis vollständig geimpft!

Falls ihr euch aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen könnt, dann kommuniziert das am besten bis Mitte Oktober direkt mit euren jeweiligen Lehrenden. Diese können bei der Prorektorin Hartmann bis zum 18. Oktober Bedarf für Unterstützung anmelden, beispielsweise für die Entwicklung von Zusatzangeboten.

Erstiwoche

Nach den abgespeckten Versionen der letzten Erstiwochen können nun altbekannte Veranstaltungen größtenteils wieder umgesetzt werden! Dazu gehören die Fachschaftsfrühstücke, Clubabende, Uniführungen und weitere Möglichkeiten, um Kontakte zu knüpfen. Nicht nur für die Erstis, sondern auch für alte Greifswaldhasen sind wieder einige Termine dabei, die auch für die breite Studierendenschaft etwas bieten.

  • Was? Nacht der offenen Clubs
  • Was ist das? In allen Clubs habt ihr freien Eintritt, dahin fährt extra ein Shuttle-Bus mit DJ Solkatten.
  • Wann? Montag, 04.10.2021, 22 Uhr

  • Was? Infoveranstaltung GreiMUN
  • Was ist das? GreiMUN steht für Greifswald Model United Nations e.V., wenn ihr euch also für die Vereinten Nationen und internationale Beziehungen interessiert, seid ihr bei GreiMUN genau richtig!
  • Wann? Mittwoch, 06.10.2021, 16 Uhr und Donnerstag, 07.10.2021, 16 Uhr
  • Wo? Ernst-Lohmeyer Platz 6, Hörsaal 1

  • Was? Spieleabend und Kennenlernen mit QUBE
  • Was ist das? QUBE steht für Queere Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit, beim Spieleabend kann man sich auf lockere Art kennenlernen und mitmachen.
  • Wann? Mittwoch, 06.10.2021, 18-20 Uhr
  • Wo? STRAZE, Stralsunder Straße 10

  • Was? Markt der Möglichkeiten
  • Was ist das? Beim Markt der Möglichkeiten könnt ihr viele der studentischen Vereine und Organisationen kennenlernen. Vielleicht findet ihr dort ja auch etwas für euch, die moritz.medien sind natürlich auch dabei!
  • Wann? Dienstag, 05.10.2021, 14-18 Uhr
  • Wo? Innenhof des historischen Campus, Domstraße 11
  • Was brauche ich? Auf dem gesamten Gelände herrscht Maskenpflicht.

  • Was? Abend der studentischen Hochschulgemeinden
  • Wann? Mittwoch, 06.10.2021, 18 Uhr
  • Wo? St. Josef Kirche, Rubenowstraße

  • Was? Musik im Kerzenschein
  • Wann? Mittwoch, 06.10.2021, 21 Uhr
  • Wo? Greifswalder Dom

  • Was? Planungstreffen Disability Pride mit QUBE und der AG Barrierefreie Stadt
  • Was ist das? Am 07. Mai 2022 ist eine Disability Pride zum Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung geplant. Unterstützung im Planungsteam ist sehr willkommen!
  • Wann? Donnerstag, 07.10.2021, 17 Uhr
  • Wo? STRAZE, Stralsunder Straße 10

  • Was? medien.café der studentischen Medien
  • Was ist das? Beim medien.café stellen wir uns und unsere drei Redaktionen vor, beantworten aber auch gerne eure Fragen oder quatschen ein wenig!
  • Wann? Samstag, 09.10.2021, 14 Uhr
  • Wo? Altes Audimax, Rubenowstraße 1, Hörsaal 3
  • Was brauche ich? Eine medizinische Maske und einen 3G-Nachweis.

  • Was? StuThe JammIn – offene Jamsession des Studitheaters
  • Wann? Samstag, 09.10.2021, 18-20 Uhr
  • Wo? Greifmusic, Hans-Fallada-Straße 20
  • Was brauche ich? Nehmt gerne eure Musikinstrumente selber mit, falls ihr welche spielt!

  • Was? Gottesdienst zum Semesterbeginn zum Thema Natur – Schöpfung
  • Wann? Sonntag, 10.10.2021, 18 Uhr
  • Wo? Dom St. Nikolai

Was sich eigentlich nur an die Fachschaftsräte oder Erstis richtet, aber für euch vielleicht trotzdem schön zu hören ist: Die Erstibegrüßung am Beitz-Platz und die Erstifrühstücke werden wieder stattfinden, genau so wie Grillabende und weitere Socialisingevents! Zwar immer noch unter Coronabedingungen, aber nach den letzten drei Semestern gibt das doch ein bisschen Sonnenschein für die Herbst- und Winterzeit.

Noch mehr Infos für euch:
– Im Ersti-Forum des Studierendenportals sind alle Veranstaltungen und Informationen für euch gesammelt!
– Die Hochschul-Corona-Verordnung MV bildet die rechtliche Grundlage für die Ausgestaltung der derzeitigen Präsenzlehre.
– Auf der FAQ-Seite der Universität findet ihr alle Fragen rund um Corona beantwortet.

Beitragsbild: Annica Brommann

web.woche 27. September bis 03. Oktober

web.woche 27. September bis 03. Oktober

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.

von Annica Brommann, Maret Becker und Nina Jungierek

 

moritz.kalender

Hier sammeln wir wichtige Termine für Euch

Veranstaltungen

  • Was? Vortrag von Prof. Dr. Klaus Birnstiel – „Schlesische Schule, Pommerscher Helikon. Sibylla Schwarz in den poetischen Netzwerken der Barockzeit“
  • Wann? Mittwoch, 29.09.2021, 18 Uhr
  • Wo? Jacobikirche
  • Was? Abschlussveranstaltung zur Ausstellung „Suizid – keine Trauer wie jede andere. Gegen die Mauer des Schweigens“
  • Wann? Donnerstag, 30.09.2021, 17 Uhr
  • Wo? St. Spiritus

 

Neuigkeiten

  • Am 02. Oktober feiert die Ausstellung „CAPRICCIO“ des Kunstvereins ART 7 im St. Spiritus ihre Eröffnung. Die Vernissage wird ab 19 Uhr stattfinden. Danach könnt ihr die Kunstwerke immer Montag bis Freitag von 12 bis 17 Uhr anschauen gehen. Der Eintritt ist frei.

Altigkeiten

  • Bis zum 17. Oktober finden die Interkulturelle Wochen statt. Das vielfältige Programm findet ihr hier.
  • Im Pommernhus werden zurzeit „VARIATIONEN“ von Helmut Maletzke ausgestellt.
  • Im Kunstkubus CUBIC präsentiert der Greifswalder Künstler Urs Bumke derzeit Arbeiten zum Thema „todesmutig“.
  • Im Dom St. Nikolai trefft ihr zurzeit die Ausstellung des Offenen Ateliers für Menschen mit und ohne Demenz „Broken crayons still color – Die Kunst des Erinnerns“ an.
  • In der kleinen Rathausgalerie werden derzeit Fotos der Greifswalder Autorin, Fotografin und Sprachdozentin Sonja Daemen unter dem Titel „Abgelegen & Abgelegt“ ausgestellt.
  • Im BioTechnikum könnt ihr (Montag bis Donnerstag von 8 bis 15:30 Uhr und Freitag von 8 bis 15 Uhr) außerdem die Fotoausstellung „Begegnungen – Menschen in der Welt“ von Oskar Gladis, Thomas Meyer und Lothar Wölfel besuchen.
  • Noch bis Mitte November sind die Ergebnisse einer Kooperation des Greifswalder Dalman-Instituts mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin im Rahmen des bundesweiten Themenjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – als „Ausstellung to go“ in der Stadtbibliothek Greifswald zu sehen.
  • Im St. Spiritus macht derzeit (Montag bis Freitg 10 bis 18 Uhr und Samstag 11 bis 14 Uhr) die Wanderausstellung „Suizid – keine Trauer wie jede andere. Gegen die Mauer des Schweigens“ des Agus Selbsthilfe e.V. halt.
  • In ihrer Ausstellung „Woher/Wohin?“ im Falladahaus begibt sich Josephine Steinfurth nicht nur auf die Suche nach den eigenen Wurzeln, sondern befasst sich auch mit der Frage nach der Rechtmäßigkeit von vermeintlichen Autoritäten und deren Einfluss auf Gegenwart und Zukunft.
  • In Wieck findet derzeit eine Open-Air-Ausstellung unter dem Titel „Die letzten ihrer Zunft“ statt, in der Fotografien von Franz Bischof und Jan Kuchenberger die letzten im Hauptberuf tätigen Fischer*innen der deutschen Ostseeküste zeigen.

 

 

Veranstaltungen

  • Was? Freies Impfen
  • Wann? Montag, 27.09.2021, 8-18 Uhr
  • Wo? ALDI Nord Schönwalde
  • Was? Freies Impfen
  • Wann? Mittwoch, 29.09.2021, 08-18 Uhr
  • Wo? ALDI Nord Schönwalde

Neuigkeiten

 

 

  • Vom 24. September bis zum 24. Oktober findet auf der Langen Straße die Fotoausstellung „Faces of Europe“ statt.
  • Es können jetzt Elektro-Roller ausgeliehen werden. Es werden 100 E-Scooter von dem Anbieter MIR Solutions GmbH bereitstehen.
  • Das Theater Greifswald kann jetzt saniert werden. Die Gesamtfinanzierung kann durch die Beteiligung der Landesregierung an den Baukosten abgeschlossen werden. Nicht nur die Landesregierung finanziert die Sanierungsarbeiten mit, sondern auch die Städtebauförderung.
  • Bisher konnte man sich am Fischmarkt impfen lassen. Dieses Angebot ist nun abgelaufen und das Impfzentrum am Fischmarkt ist nicht mehr geöffnet. Ihr könnt euch weiterhin im Impfzentrum Greifswald ohne Termin impfen lassen. Allerdings läuft auch dieses Angebot Ende des Monats ab.
  • Die 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierung liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei 0,4 (Stand: 23.09.2021). Damit steht der Landkreis auf Stufe 1 – grün. Der Wert richtet sich nach einer neuen Corona-Ampel, die in MV gilt. Dabei ist die Hospitalisierung entscheidend, im zweiten Schritt wird auf die Infektionszahlen geschaut und danach auf die ITS-Auslastung.

Altigkeiten

  • Es gibt jetzt „VeRa – verquer. Radio“. Dort geht es um die verschiedensten politische Themen, live aus Greifswald. Hören könnt ihr die Sendung an geraden Kalenderwochen donnerstags um 9 Uhr bei Mediatop, auf 98,1 MHz und am 1. und 3. Mittwoch im Monat um 18 Uhr beim freien Radio LOHRO.
  • Es gibt einen digitalen Stadtplan von Greifswald. Dort könnt ihr nach verschiedenen Themenbereichen filtern.

    Veranstaltungen

    • Was? Impftermin am Campus
    • Wann? Montag, 27.09.2021, 9-17 Uhr
    • Wo? Besprechungsraum der Zentralen Universitätsbibliothek
    • Was ist wichtig? Ihr braucht keine Voranmeldung und könnt einfach vorbeikommen, um euch kostenlos mit BioNtech oder Johnson & Johnson impfen zu lassen.

     

     

    • Was? Sitzung AG eSports
    • Wann? Mittwoch, 29.09.2021, 18 Uhr
    • Wo? Moodle
    • Was wird besprochen? Unter anderem die Flyer für die Erstibeutel sowie Werbung und Instagram.

     

     

     

    Neuigkeiten

    • Momentan werden dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin, Termine können über 03834/86-5478 vereinbart werden.
    • Auf den letzten StuPa-Sitzungen konnten sich noch keine Interessierten für folgende AStA-Referate finden: Das Referat für Finanzen und Personal, für Soziale Aspekte und Gleichstellung und das Referat für Fachschaftsfinanzen sind noch zu besetzen. Die Referatsbeschreibungen findet ihr im Studierendenportal oder in diesem webmoritz.-Artikel.
    • Es gibt weitere Impftermine, zu denen ihr ohne Anmeldung hingehen könnt: Am 27.09., dem 04.10., 07.10. und 11.10. könnt ihr euch von 9 bis 17 Uhr im Besprechungsraum der Zentralen Universitätsbibliothek mit BioNtech und Johnson & Johnson impfen lassen. Übrigens: Laut der Umfrage des AStA sind bereits 90 % der hiesigen Studis geimpft!
    • In der Septembersitzung beschloss der Senat unserer Uni die Klimaschutzstrategie. Plan ist nun, dass die Uni Greifswald bis 2030 klimaneutral wird. Auch der webmoritz. berichtete schon zu diesem Thema, den Artikel findet ihr hier.
    • Im aktuellen Rektoratsforum vom 20.09.21 spricht Rektorin Frau Prof. Dr. Riedel unter anderem zum Tag der Nachhaltigkeit aus der vergangenen Woche und über die anstehenden Wahlen.
    • Es ist ein Sonderband zur Evolution erschienen, der die aktuelle Forschung zu der Frage behandelt, wie sich verschiedene Gruppen von Gliedertieren an das Landleben angepasst haben und unter anderem von Dr. Jakob Krieger von der Uni Greifswald herausgegeben wurde.
    • Außerdem erschienen ist ein Buch über die vielfältige Flora auf der Insel Hiddensee. Die Autor*innen verzichten übrigens auf ihr Honorar und spenden alle Einnahmen an die Naturschutzarbeit des Hiddenseer Dünenverein e.V.

    Altigkeiten

    • Am 27.09.2021 wird es ein Update für BigBlueButton geben! Dazu gehören verschiedene neue Funktionen oder Verbesserungen, seid gespannt auf das Wintersemester wupidu.
    • Für die akademischen Gremienwahlen werden noch Studierende aus verschiedenen Fachbereichen für den Wahlausschuss und Wahlprüfungsausschuss gesucht. Voraussetzung ist, dass ihr nicht für den Senat oder Fakultätsrat kandidiert. Bei Interesse oder für weitere Informationen könnt ihr euch an den AStA-Vorsitzenden Hennis wenden.
    • Seit dem Frühjahr 2021 forschen und lehren 50 Professorinnen an der Universität Greifswald. Damit liegt der Anteil hier von Frauen in Professuren bei 25,12%. Dazu wurde eine Broschüre „Wir sind 50“ mit Portraits der derzeitigen Professorinnen veröffentlicht.
    • Am 1. September ist das BAföG 50 Jahre alt geworden. Anlässlich dessen haben sich verschiedene Jugendverbände zusammengeschlossen, um eine Reformierung des Gesetzes zu fordern. Zu weiteren Infos und einer zugehörigen Petition kommt ihr hier.
    • International haben verschiedene Studierendenorganisationen, darunter auch der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V., zu sofortigen Hilfsprogrammen und Evakuierungsmaßnahmen für afghanische Studierende und Hochschulangehörige aufgerufen. Die gesamte englischsprachige Forderung findet ihr hier.

      Veranstaltungen

      Neuigkeiten

      • Noch bis zum 28.09.2021 findet das 13. FANTAKEL – Figurentheaterfestival statt. Unter anderem wird „Die drei kleinen Schweinchen“ und „Die Prinzessin auf der Erbse“ gezeigt. Das ganze Programm könnt ihr auf der Website des St. Spiritus einsehen. Die Eintrittspreise liegen zwischen 5 und 8 Euro. Reservierungen könnt ihr unter der Telefonnummer 03834 8536 4444 vornehmen.

      Altigkeiten

      • Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
      • Die Uni bietet fortan einen Babysitter*innenpool an. Die neuen familienfreundlichen Angebote der Uni könnt ihr hier nachlesen.
      • Über den Hochschulsport können Universitätsangehörige mit Kindern den Sportraum der Fallada-Str. 1 kostenlos nutzen. Auf der Website des Hochschulsports könnt ihr den Raum in einer für euch passenden Zeit buchen.
      • Der Greifswalder Jugendstadtplanwelcher von und für Jugendliche konzipiert wurde, bietet einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Einrichtungen der Region.

        Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

         

        Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

        Ankündiger zur Landtagswahl

        Ankündiger zur Landtagswahl

        Der nächste große Wahlsonnatg steht an! Es ist bald soweit, der neue Landtag in MV wird gewählt. Doch nicht nur das: Auch der neue Bundestag kann durch euer Votum bestimmt werden.

        In Greifswald sind 45.879 Menschen für die Bundestagswahl wahlberechtigt und 45.832 für die Landtagswahl. Wir befinden uns im Wahlkreis 1. Wo genau ihr am kommenden Sonntag, den 26. September, wählen gehen könnt, entnehmt ihr euren zugeschickten Wahlunterlagen.

        Die Briefwahl wurde in Greifswald bereits sehr gut angenommen. Es gibt ein Rekordhoch, was die bereits eingegangenen Briefe angeht. Das könnte daran liegen, dass viele sich den Gang zur Wahlurne sparen, um in den Urlaub zu fahren oder weil ihnen die Corona-Situation zu heikel ist. Allein bis zum 06.08. gingen 7.500 Anträge zur Befugnis für die Briefwahl ein. Falls ihr am Wahlsonntag keine Zeit habt, dann könnt ihr immer noch per Briefwahl wählen. Bis Sonntag 18 Uhr muss der Wahlzettel vorliegen. Auf der Website der Stadt gibt es mehr Informationen dazu.

        Falls ihr noch nicht wisst, wen ihr am 26. September wählen wollt, kommt ihr hier zu den Interviews mit den Parteien vom webmoritz. Wir tickerten auch fleißig bei der Podiumsdikussion mit den Landtagskandidierenden am 14.09. mit. Der NDR führte außerdem den großen Wahlkreis-Check für MV durch. Hier gibt es den Link zur Seite. Dort erfahrt ihr, welche*r Kandidat*in für welchen Wahlkreis antritt und was ihre jeweiligen Ziele sind.

         Beitragsbild: Maret Becker

        Zelten in der Innenstadt – fürs Klima?

        Zelten in der Innenstadt – fürs Klima?

        In einer Innenstadt – oder am Rande einer Innenstadt – erwartet Mensch zwar viel, aber ein bunt geschmücktes Camp mit Zelten und Sofas gehört vielleicht noch nicht dazu. Vom 05. bis zum 12. September war es aber genau das, was Passant*innen am Mühlentor erwartete. Aktivist*innen verschiedener Gruppierungen veranstalteten in dieser Zeit nämlich ein Klimacamp. Wie genau es dem Klima hilft, am Schießwall zu zelten und warum es in der ganzen Stadt eine Woche lang 5 nach 12 war, haben uns Anna, Ben, Fiedje und Maya in einem Interview erklärt.

        Die bevorstehenden Bundes- und Landtagswahlen sind in der ganzen Stadt präsent. Aktuell ist das Mühlentor der gefragteste Ort für Wahlkampfveranstaltungen diverser Parteien. Doch nicht nur Parteien versuchen, Bürger*innen zu erreichen: Auch die Klimaschutzbewegung möchte Menschen überzeugen, die Klimakrise in der Wahl zu berücksichtigen. Um mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen, wohnten ein paar Aktivist*innen der Bewegung eine Woche lang in einem Klimacamp am Mühlentor. Als ich dort unangekündigt mit der Hoffnung vorbeischaute, dass mir vielleicht eine Person fix ein paar Fragen beantworten könnte, erklärten sich gleich vier Menschen bereit, in aller Ruhe mit mir zu reden. Ich wurde herzlich ins Camp eingeladen und bekam sogar Kaffee und Tee angeboten.

        Was macht ihr hier?

        Wir machen hier ein Klimacamp, also eine Dauerversammlung mit Übernachtung, die von Sonntag bis Sonntag dauert.

        Also wohnt ihr hier einfach nur?

        „Nur wohnen“ ist die Ausgangsbasis – wir haben verschiedene Aktionen und suchen den Austausch mit Passant*innen, die hier vorbeilaufen und uns ansprechen. So wollen wir die Aufmerksamkeit wieder mehr auf das Thema Klima lenken. Das Camp ist auch sehr offensiv geschmückt und wir hoffen auf ausführlichere Gespräche als die, die auf Demos passieren, einfach weil wir hier mehr Zeit zum Reden haben. Man kann hier in Ruhe reinkommen, sich auf die Stühle setzen, jede*r ist willkommen.

        Wie viele seid ihr hier so im Schnitt?

        Das wechselt immer. Nachts sind wir mindestens zehn Menschen, tagsüber zwischen vier und zwanzig.

        Wie kamt ihr auf die Idee des Klimacamps und was genau erhofft ihr euch davon?

        Das Konzept „Klimacamp“ haben wir uns von anderen Städten abgeguckt. In Augsburg gibt es zum Beispiel seit mehr als einem Jahr ein Camp. Wir wollten das in Greifswald auch mal aufziehen, sind alleine als Organisation aber nicht groß genug dafür, also haben wir die anderen auch noch mit ins Boot geholt.

        Das Camp findet im Rahmen der Klimaaktionswoche statt und ist organisationsübergreifend. Mit der Klimaaktionswoche probieren wir, die Kräfte der verschiedenen Organisationen zu bündeln und in den gemeinsamen Austausch zu kommen. Wir finden es sehr wichtig, dass die Organisationen, die alle ein gemeinsames Ziel haben, zueinander finden und in Kontakt treten. Das Camp bietet dafür ein Zentrum, welches den Austausch ermöglicht. Das geschieht zum Beispiel durch Workshops, aber auch durch andere Veranstaltungen wie zum Beispiel die Plena oder abendliche Diskussionsrunden und gemeinsame Mahlzeiten. Wir lernen uns hier alle besser kennen, obwohl wir sonst in verschiedenen Organisationen arbeiten. Das ist das Ziel der Klimaaktionswoche.

        Von welchen Organisationen seid ihr denn?

        Wir sind vor allem von Fridays For Future und Extinction Rebellion, aber auch Menschen ohne feste Zugehörigkeit sind dabei.

        Ihr habt vorhin verschiedene Aktionen angesprochen – was steht denn auf dem Programm? Und sind die Aktionen für alle oder nur für euch Menschen im Camp?

        Höchste Zeit zu handeln: Für die Klimaaktionswoche wurden alle Kirchenuhren auf 5 nach 12 angehalten.

        Anna: Die Programmpunkte sind offen für alle, wir wollen ja so viele Menschen wie möglich erreichen. Für die Klimaaktionswoche haben wir viele verschiedene Akteur*innen mobilisiert bekommen. Es gab zum Beispiel einen spannenden Workshop mit der Bürgerlobby Klimaschutz. Die Bürgerlobby Klimaschutz arbeitet direkt mit Politiker*innen und kommt mit ihnen in Kontakt. Sie haben uns ihre Skills und Methoden gezeigt, wie man überhaupt miteinander über Klimaschutz und die Klimakrise ins Gespräch kommt, ohne Personen vor den Kopf zu stoßen. Dazu haben wir Übungen gemacht und das war richtig gut für uns, wir sind da näher zusammengekommen.

        Maya: Mittagsandachten werden auch angeboten. Die Kirchengemeinden in Greifswald machen auch mit und die Uhren an allen Kirchen in Greifswald sind für die gesamte Woche auf 5 nach 12 angehalten.

        Viele stehen der Klimabewegung kritisch gegenüber. Wie sucht ihr den Zugang zu skeptischen Menschen?

        Fiedje: Erstmal müssen wir auf die Leute zugehen. Die eher Kritischeren stehen meistens nur irgendwo rum und gucken nicht so begeistert. Dann gehen wir auf sie zu und fragen, ob sie vielleicht reinkommen wollen und da entwickelt sich meistens schon ein Dialog, bei dem irgendwas rauskommt. Und wenn es nur ist, dass die Menschen selbst nicht so optimistisch sind wie wir, es aber toll finden, dass wir das hier machen. Das ist auch schon ein Gewinn – dass sie sehen, dass es Menschen gibt, die nicht so pessimistisch sind wie sie selbst.

        Ben: Zunächst versuchen wir, die Dringlichkeit unserer Sache bewusst zu machen. Da gehen auch viele mit, nur in der Umsetzung wird es dann schwierig, wenn es den einzelnen Menschen selbst betrifft. Da kommen wir mit vielen in eine Diskussion darüber, was man konkret umsetzen sollte. Oft geht es darum, ob Konsumänderung der richtige Weg ist, oder ob die Politik sich ändern muss. Oft sagen Menschen, dass wir dafür in die Parlamente gehen müssen, nach Berlin oder Straßburg oder China oder so. Da versuchen wir dann zu sagen, dass man auch hier in Greifswald mehr tun kann. Dafür haben wir auch konkrete Forderungen, die hängen hier im Camp. Die stellen wir dann vor und diskutieren mit den Leuten darüber.

        Die Forderungen der Veranstaltenden des Camps

        Anna: Auch ist es hilfreich herauszufinden, wo man die Menschen abholen kann, was sie selbst schon tun für Klimaschutz oder was sie darüber denken. Da findet man oft schon Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel, dass die Menschen den Wald total lieben. Die Übereinstimmung, dass man da in die gleiche Richtung will, kann man hervorheben und von dort weiterarbeiten. Da ist viel Hilflosigkeit und Frust bei den Menschen in Bezug auf die Klimakrise und wir reden auch darüber, wie man damit dann umgehen kann.

        Fiedje: Es ist bemerkenswert, dass man selbst bei den Menschen, die total kritisch sind, relativ schnell einen gemeinsamen Punkt findet, bei dem man sich einig sein kann. Eigentlich ist das Thema überall angekommen und jede*n berührt das auf irgendeiner Ebene. Es gilt, diese Punkte erstmal als Anknüpfung zu suchen und da irgendwie eine Tür zu öffnen.

        Maya: Ich finds einfacher, über solche Aktionen (wie die Leichenhalle von XR) an Menschen heranzukommen, weil solche Aktionen automatisch Emotionen in ihnen hervorrufen. Viele sind erstmal wütend darüber, wie wir sowas Morbides machen können. Dann erzählen wir ihnen im Gespräch, dass wir genau solche Bilder in der Zukunft nicht wollen. Das sehen viele ein und stimmen uns zu. Ich hab das Gefühl, dass Menschen eher handeln, wenn Emotionen im Spiel sind, weil sie dann wissen, wie nahe es ihnen gehen kann. Aber solche Emotionen sind natürlich nur schwer im Vorbeigehen zu erreichen.

        Das Mühlentor ist ein beliebter Ort für Wahlkampfveranstaltungen – gab es diesbezüglich schon Konflikte?

        Fiedje: Vorgestern war die Linke hier, gestern die Basis. Mit den Menschen von der Linken hatten wir produktivere Gespräche, bei denen wir auch wieder versucht haben, einen gemeinsamen Punkt zu finden und sie mehr für unsere Sache zu überzeugen. Mit den Menschen von der Basis war’s einfach nur nervig, ehrlich gesagt. Die haben ihre Wahlveranstaltung abgehalten, woraufhin wir laute Musik angemacht haben und daraufhin kamen sie zu uns und haben sich aufgeregt.

        Ben: Die Basis versucht immer, sich mit anderen Leuten auf eine Stufe zu stellen – so nach dem Motto „Wir wollen doch alle das Gleiche“. Und das ist halt auch kritisch zu sehen, mit welchen Leuten man sich da zusammentut.

        Fiedje: Schwierig wird es, wenn sie sagen: „Wir sind doch gar nicht so verschieden, wir wollen doch auch Nachhaltigkeit, aber über die Sache mit dem Klimawandel müssen wir nochmal reden, da glauben wir nicht dran.“

        Wie lange musstet ihr verhandeln, um von der Stadt die Erlaubnis zu bekommen, hier zu campen?

        Dafür, dass wir das Camp überhaupt machen dürfen, mussten wir nicht wirklich kämpfen. Das war entspannt. Ursprünglich wollten wir jedoch auf den Marktplatz und das war ein Kampf, bei dem wir im Endeffekt nachgegeben haben und uns damit abgefunden haben, dass die Stadt meinte, wir sollen das hier (beim Mühlentor) machen. Begründet wurde das mit dem Argument der Wähler*innenbeeinflussung.

        Aber die Dauerveranstaltung an sich anzumelden war relativ unproblematisch. Die Versammlungsbehörde hier im Landkreis ist da ziemlich entgegenkommend. Wir mussten natürlich ein Sicherheitskonzept liefern und erklären, wie wir das hier aufziehen wollen. Ein Feuerlöscher muss hier sein. Das wurde dann alles in der Woche davor organisiert, wir haben Material für Zeug wie die Zäune gesammelt und am Sonntag hierhergebracht und aufgebaut. In die Planung waren so sieben bis acht Leute involviert.

        Wähler*innenbeeinflussung ist doch aber auch euer Ziel, oder?

        Ja klar, aber in der Innenstadt dürfen keine Wahlplakate hängen und die Parteien machen ihre Wahlkampfveranstaltungen auch alle hier am Mühlentor. Insofern ist das ein Argument, auch wenn wir hier keinerlei Parteizeichen haben. Damit zu argumentieren war uns als kleine Gruppe aber zu viel Aufwand und dann wollten wir die Energie lieber ins Camp stecken.

        Kann man euch unterstützen, ohne selbst im Camp zu übernachten? Ihr könnt hier ja nicht kochen oder so…?

        Manche Menschen können sich nicht vorstellen hier zu schlafen, wollen aber trotzdem helfen, und bringen uns dann Essen hierher. Das ist immer sehr freundlich. Auch eine Solawi hat uns auf Anfrage unterstützt. Man kann uns immer gern unterstützen, auch ohne hier im Camp zu schlafen.

        Trotzdem wäre es auch schön, wenn wir hier im Camp mehr Menschen wären. Gerade in den Nächten kann das ganz schön zäh werden. Wir machen hier halt auch Nachtwachen und kriegen dementsprechend nicht die optimale Erholung. Deshalb: Je mehr Menschen hier sind, desto besser.

        Also kann man jederzeit sein Zelt einpacken und einfach herkommen?

        Ja, klar. Man kann auch einfach ohne Zelt kommen, weil wir hier noch Plätze haben.

        Könnt ihr eine schöne Anekdote erzählen?

        Ben: Vor ein paar Tagen kamen drei Jugendliche vorbei, die nach Vorurteilseinschätzung nicht im linken Ökospektrum waren. Sie kamen aber trotzdem interessiert her und haben viele Fragen gestellt. Wir konnten uns gut unterhalten, das war schön. Das gleiche hatte ich nochmal zwei Tage später mit zwei anderen Jungs. Da merkt man, dass das Interesse da ist, aber das Wissen noch nicht immer. Deswegen ist es gut, dass wir hier sind und solche Momente geben mir schon das Gefühl, dass es was bringt, was wir hier tun.

        Fiedje: Ich finde das Zusammenkommen mit den verschiedenen Gruppierungen, die hier mitmachen, ziemlich cool. Es ist toll, dass wir uns hier kennenlernen und abends einfach zusammensitzen, über irgendwelche Themen diskutieren oder einfach reden. Das ist ein sehr angenehmer Umgang und macht einfach Spaß.

        Anna: Ich finde die Gemeinschaft auch super schön. Es ist toll, dass wir uns hier alle unterstützen. Gestern Abend haben wir intensiv diskutiert und wir alle hatten unterschiedliche Meinungen. Die Diskussion lief total freundlich und geordnet ab, ohne dass jemand moderiert hat. Das lief per Handzeichen und war einfach friedlich und richtig schön.

        Maya: Als ich hierhergelaufen bin und die Kirchturmuhr gesehen hab, die auf 5 nach 12 steht, hab ich so richtig realisiert, dass jetzt gerade die Klimaaktionswoche ist. Kirchturmuhren ragen empor und wachen über die Stadt. Deshalb fand ich den Moment so enorm cool – weil ich das Gefühl hatte, die ganze Stadt ist davon betroffen und man ist da irgendwie gemeinsam drin. Und dieses Gefühl ist auch abends da, wenn wir hier alle zusammensitzen. Wir sind alle gemeinsam hier und wollen alle an das selbe Ziel, das ist schön.

        Ihr seid zwar noch zwei Tage hier, aber könnt ihr zum Abschluss des Interviews schon mal ein vorläufiges Fazit ziehen?

        Es hat sich gelohnt, das zu machen. Hier gibt es mehr Zeit für den Austausch mit Menschen als bei einer Demonstration. Deshalb hatten wir hier schon sehr viele Gespräche und das war auch das Ziel.

        Direkt nach dem Interview kamen zwei Touristinnen zum Camp und suchten das Gespräch. Die beiden fühlten sich im Camp wohl und fanden die dekorative Gestaltung sehr einladend. Besonders lobten sie die Fachkenntnisse der „jungen Herren“, von denen sie etwas über die Wiedervernässung der Moore in und um Greifswald lernen konnten.

        Vor den Bundes- und Landtagswahlen steht ein großer Klimastreik am 24.09. an. Alle sind herzlich eingeladen, zu diesem Anlass mit auf die Straße zu kommen und so allen Wählenden die Wichtigkeit des Klimaschutzes bewusst zu machen, bevor die Kreuze gesetzt werden. Außerdem sind sich Anna, Ben, Fiedje und Maya sicher: Das wird nicht das letzte Klimacamp gewesen sein! Auch bei zukünftigen Klimacamps kann sich jede*r beteiligen und auch gern spontan zum Campen vorbeischauen – ob für eine Nacht oder für den ganzen Zeitraum ist allen frei gestellt.

        Beitragsbilder: Lena E. Schröpl, Bearbeitung: Marvin Manzenberger

        Stadtgespräche – Greifswald im Lockdown

        Stadtgespräche – Greifswald im Lockdown

        Die Menschen und ihr Miteinander in Greifswald trotz der Pandemie wieder sichtbar machen. Das war Lena Elsa Droeses Motivation, als sie vor etwa einem Jahr die Idee zu ihrem Interviewband hatte. Durch den Austausch mit Greifswalder Persönlichkeiten entstand eine Sammlung, in der die Studentin der Politik- und Kommunikationswissenschaften Eindrücke und Erfahrungen aus den Lockdowns in unserer Hansestadt festgehalten hat.

        Als im Herbst letzten Jahres einige Greifswalder Läden kurz vor dem endgültigen Aus standen, war plötzlich nicht mehr sicher, ob Lenas Lieblingscafés und -clubs die Pandemie überstehen würden. Die Studentin wollte wissen, wie es den Menschen hinter den verschlossenen Türen und Schaufensterscheiben wohl ginge – und fragte einfach nach. Aus einer kleinen Interviewreihe für das moritz.magazin wuchs die Idee, verschiedene Begegnungen in einem Band namens „Stadtgespräche – Greifswald im Lockdown“ abzubilden.

        Der Austausch hat mir während dieser Zeit sehr gefehlt. Greifswald ist ja eine kleine Stadt, in der man sich schnell gut kennt und in den Straßen oft auf ein kurzes „Und wie geht’s dir denn?“ trifft. Im Lockdown fanden diese Gespräche natürlich kaum statt und viele Menschen sind aus dem Stadtbild verschwunden.

        Lena Elsa Droese

        Lena hat genau diese rar gewordenen, zufälligen Momente mit Stadtbekanntschaften für Gespräche genutzt und die Begegnungen niedergeschrieben. Das dabei entstandene Büchlein handelt von Menschen, die für die 21-Jährige einfach zum Greifswalder Stadtbild gehören: ein Barbesitzer, eine Abiturientin, eine Tänzerin, ein Gesundheits- und Krankenpfleger, zwei kleine Kindergartenfreundinnen. Insgesamt haben 19 ganz unterschiedliche Greifswalder*innen mit Lena über das Leben im Lockdown gesprochen.

        Das kann die Kellnerin sein, die mit einem Tablett über den Markt läuft oder der Mann, der oft auf der Bank am Hafen sitzt. Ich glaube jede*r hat da so seine persönlichen Beziehungen zur Stadt, oder?

        Lena Elsa Droese

        In der rund 70-seitigen Sammlung geben die Gesprächspartner*innen Auskunft zu verschiedensten Fragen, unter anderem „Wie sieht dein Alltag aus?“, „Was ist für dich besonders schwer im Lockdown?“ oder „Was machst du als Erstes, wenn alles vorbei ist?“. Und auch die Antworten auf die Nachfrage „Was bedeutet Demokratie für dich in dieser Zeit?“ füllen mehrere Seiten des Hefts. Da Mitsprache und Teilhabe Themen sind, die Lena beschäftigen, war dieser Teil der Gespräche für sie von besonderer Bedeutung.

        Die Frage rahmt den Grundgedanken vom Interviewband, jede*r kann seine*ihre Meinung äußern und diskutieren. Wichtig ist, dass man sich stets mit Respekt begegnet und zuhört. 

        Lena Elsa Droese

        Die Aufzeichnungen werden ergänzt von Portraits, die Lena selbst aufgenommen hat. Die Fotos zeigen die Gesprächspartner*innen hinter einer Glasscheibe, um Nähe und Distanz gleichzeitig darzustellen. Ein Zwiespalt, den vielleicht viele aus den Zeiten der Isolation kennen.

        Mit #stayhome sind viele Personen aus dem alltäglichen Leben verschwunden, aber ein Bedürfnis nach Nähe und Kontakt besteht natürlich trotzdem.

        Lena Elsa Droese

        Unterstützt wurde die Studentin bei ihrem Projekt von der Fotografin und Gestalterin Anna Knüppel und Anita Völlm von der Partnerschaft für Demokratie. Im Rahmen der von der Partnerschaft ins Leben gerufenen Gesprächsreihe „DemokraTische“ findet anlässlich der Erscheinung an diesem Mittwoch, den 8. September, eine offene Diskussion statt. Nicht nur die Inhalte der Interviewsammlung sollen dabei im Mittelpunkt stehen: Jede*r ist dazu eingeladen, ab 17 Uhr im Hof des St. Spiritus eigene Erfahrungen und Geschichten aus dem Lockdown zu teilen.

        Bei der Veranstaltung kann „Stadtgespräche“ zudem erstmals erworben werden, später ist es auch in einigen Buchläden der Stadt, im Tierpark und weiteren teilnehmenden Geschäften erhältlich. Die Interviewsammlung ist grundsätzlich kostenlos. Trotzdem sind Spenden willkommen, denn alle Einnahmen kommen den Institutionen und Gesprächspartner*innen, die ihre Geschichten in dem Band geteilt haben, zugute, „sodass hoffentlich ein paar Wünsche aus den Lockdown-Zeiten erfüllt werden können“, wie Lena auf der letzten Seite von „Stadtgespräche“ verspricht.

        Beitragsbild: Lena Elsa Droese