Adventskalender Fensterchen No. 17: Dr. Nogundeles digitale Sprechstunde

Adventskalender Fensterchen No. 17: Dr. Nogundeles digitale Sprechstunde

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Dr. Nogundeles digitale Sprechstunde.

Ein Beitrag von Philippus, Lucille, Jimi H. Cunibert und Dr. Nogundele

Guten Tag! Mein Name ist Dr. Nogundele und ich heiße Sie herzlich in meiner digitalen Sprechstunde willkommen!

Sind Sie oder Personen, die Ihnen nahe stehen Opfer des Trickbetrügers “Dr. Ogundele” geworden? Dann kann ich Ihnen helfen, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen! Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass in den Kommentarspalten diverser Internetseiten Beiträge über diesen angeblichen Zauberer kursieren. Die Beiträge sehen häufig aus wie dieser (zu finden in der Kommentarsektion auf dieser Seite):

“Mein Name ist Lydia. Ich habe meinen Mann an jemand anderen verloren. Ich war traurig und wollte ihn so sehr zurück. Ich bat Dr. Ogundele um Hilfe, nachdem ich im Internet mehrere Aussagen über die gute Arbeit von Dr. Ogundele gesehen hatte. Dieser Mann ist sehr mächtig. Sein Liebeszauber brachte meinen Mann innerhalb von 24 Stunden zu mir zurück. Mein Mann hat die andere Frau völlig vergessen und ist offen und liebevoller als je zuvor zu mir zurückgekommen … Dr. Ogundele ist ein mächtiger und echter Zauberwirker, den Sie bei jeder Art von Problem kontaktieren können.”

Bitte kontaktieren Sie diesen Mann nicht! Dr. Ogundele ist kein echter Zauberwirker und diese Kommentare entsprechen nicht der Wahrheit! Wer könnte es besser beurteilen als ich, sein Zwillingsbruder? Ich möchte Ihnen hier kurz die ganze Geschichte erzählen:

Ogundele und ich wurden als Zwillinge im Inselstaat Tuvalu geboren. Unsere Eltern hatten viel Geld mit dem Verkauf von Internet-Domains verdient und so konnten sie es sich leisten, uns beide in der Akademie der Zauberkünste ausbilden zu lassen. Während ich stets in ernstzunehmenden Fächern wie dem homöopathischen Potenzieren und der Betriebswirtschaftslehre brillierte, befasste sich mein Zwillingsbruder mit äußerst gefährlichen, wesensverändernden Drogen, die er “Liebeszauber” nannte sowie mit magischen Formeln aller Art, die ihn und seine Mitmenschen aufgrund seiner mangelnden magischen Fähigkeiten jedoch schon damals immer wieder in Lebensgefahr brachten. Die bis dato größte Schande für unsere Familie aber brachte er über uns, als sich herausstellte, dass er seine Doktorarbeit von Franziska Giffey hatte schreiben lassen.

Letztes Jahr in der Vorweihnachtszeit unterlief ihm zudem der größte Zauberkunstfehler der Menschheitsgeschichte. Als er einen einfachen Weihnachtszauber (Sprüche solcher Art sollte man nach Kurstag 1 der Weihnachtskunde-Veranstaltung ohne Probleme durchführen können) anwenden wollte, entstand aufgrund seiner mangelhaften Kenntnisse des Zauberspruchlateins ein folgenschweres Malheur. Beim Versuch, die Kronen der heiligen drei Könige zu beschwören, verwendete er die Singularform “corona” statt der benötigten Pluralform “coronae”. Die Folgen dieses Missgeschicks dürften hinreichend bekannt sein.

Derzeit arbeite ich daher an einer Zauberformel, um diesen und seine weiteren Fehler rückgängig zu machen. Sollten auch Sie oder Personen, die Sie kennen, davon betroffen sein, melden Sie sich bitte, damit ich Sie in den Heilungszauber mit aufnehmen kann!

Lucille am 14. Dezember um 20:23 Uhr

Hallo Dr. Nogundele! Sie müssen mir helfen, denn ich bin vollkommen verzweifelt! Vor etwa einem Jahr erlag mein geliebter Philippus, mein Seelenverwandter, dem „Liebeszauber“ Ihres Bruders Dr. Ogundele. Es war an Heiligabend, als er plötzlich wie vom Schlag getroffen unter dem Weihnachtsbaum aufsprang und mir in kurzen, Sätzen, die klangen als würde sie ihm jemand einflüstern, mitteilte, dass er einen riesigen Fehler gemacht habe, mich hasse und zu seiner Exfreundin Lydia zurückkehren würde. Aber das kann einfach nicht sein. Er hatte sich ein halbes Jahr zuvor nach einer zweijährigen Beziehung von dieser furchtbaren Frau getrennt, die ihn nur gequält hatte. Bei ihr geht es ihm nicht gut und einmal hat er schon voller Angst versucht, Kontakt zu mir aufzunehmen, aber dann war er mitten im Gespräch plötzlich erneut wie verwandelt. Bitte helfen Sie mir, ich liebe ihn über alles und mache mir große Sorgen!

Jimi H. Cunibert am 16. Dezember 2020 um 13:56

Hallo ich bin Jimi. Ich bin 9. Ich hab mir Weihnachten vor zwei Jahren von dem Doktor ein Geschwisterchen gewünscht. Weil der doch so echt mächtig ist. Weihnachten letztes Jahr kam das Geschenk an. Aber es is ganz doof. Wir waren den ganzen Tag nur im Krankenhaus und es gab kein Weihnachten. Und J.C. schreit die ganze Zeit vielleicht is da was kaputt. Bei der Lieferung abgebrochen oder so. Und dieses Jahr Weihnachten wird auch ganz schlimm weil J.C. doppelt mehr Geschenke bekommt als ich. Wenn Mama eins von ihren hundert Paketen nich haben will gibt sies zurück. Aber der Doktor will J.C. nicht zurück nehmen. Kann ich den bei Ihnen abgeben? Er is auch ganz ruhig wenn er Eiskrem hat.

Philippus am 17. Dezember 2020 um 08:23

Mein Name ist Philippus, ich schreibe Ihnen in einem der wenigen klaren Momente, die mir zurzeit noch gegeben sind. Es ist vielleicht ein Jahr her, vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger. Ich erinnere mich kaum. Als würde sich ein Schleier über mich legen. Nur noch bruchstückhaft kann Ich verstehe nicht, was ich hier tue. Ich sollte nicht hier sein. Von Zaubern und dergleichen möchte ich nichts wissen, das ist der größte Schwindel der Welt. Criss Angel, der Magier mit der Maske, Dr. Nogundele, alles die gleichen Emo-pseudo-Hochstapler, und in meinen Augen Ist das hier noch die reale Welt? Was ist real? Lucille, Lucille war real. Ich erinnere mich an sie. Sie war so schön, so sanft. Sie hat mir die Welt bedeutet. Lydia hingegen. Lydia, die Liebe meines Lebens. Sie würde mir zustimmen, dass so ein mieser Zauber keinen Platz in dieser Welt verdient hat! Leuten ihr Geld aus der Tasche ziehen und vorgaukeln, man könnte ihnen irgendwelche Wünsche erfüllen! Dass nach dem Regen irgendwann wieder die Sonne scheint, kann ich mir auch selbst voraussagen, dafür brauche ich keinen Zauberer. Habe nie an sie geglaubt. Immer für lächerlich gehalten. Aber Lydia hat etwas mit mir gemacht, ich weiß es. Das bin nicht mehr ich. Das will ich nicht. Ich will sie nicht. Aber das weiß ich nicht. Nur manchmal fällt es mir ein, dann erinnere ich mich. Erinnere mich an meine Lucille. Helfen Sie mir! Nehmen Sie dieses Biest weg von mir, geben Sie mir meine Lucille zurück Und Dr. Nogundele? Was ist das überhaupt für ein völlig bescheuerter Name??!

Titelbild: Julia Schlichtkrull

Adventskalender Fensterchen No. 16:  Intercultural Communication can be a bitch

Adventskalender Fensterchen No. 16: Intercultural Communication can be a bitch

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Intercultural Communication can be a bitch: How I almost had no New Year’s Eve and then ended up having two.

Achtung! Der folgende Text ist ein typischer „Lisa“-Text und deswegen natürlich auf Englisch.

Learning about different cultures is always fun, but actually accepting the differences can be hard. And sometimes you don‘t even know there was a difference, until you finally do.

Last year a South Korean friend, whom I met in Russia, invited me to celebrate “New Year‘s” with her and a friend of hers. I didn’t need to worry about anything – or so I thought. At that time, we were both unaware of our cultural differences. The two of us were in Russia, in Saint Petersburg to be precise, where New Year‘s celebrations are similar to Christmas in Europe. I thought it would be nice to see the lights and happy Russian faces, which you barely ever see (Russians actually look angry most of the time, it‘s true).

The torches on top the rostral columns burn only on holidays, such as New Year’s Eve or orthodox Christmas on the 7th of January.

One week before Christmas, a lot of the exchange students went back home to their families. Most of them didn’t plan to return afterwards, because all of the exams for the exchange students had already taken place. It was sad for me to see a lot of my new international friends leave, but at least I knew that I wouldn’t have to spend New Year‘s Eve alone. I didn’t worry until the last day of my exam period, when my South Korean friend invited me for dinner on 1st January. I thought that it was cool to see her so often, before we would live on two opposite sides of the world again. So I jokingly said: „Yeah, but we will also have nice food on the night from 31st December to 1st January, right?“ She only wrote back that she would be in Helsinki until 1st January. I was shocked and pissed off, because I thought she had forgotten about our plans and stood me up.

It turned out that she never celebrated the “counting down into the New Year” as she called it or „New Year’s Eve“ as it is known around the (western part of the) world. While this was what “New Year‘s celebrations“ meant for me, for her it was actually 1st January and celebrating throughout the day! I was so surprised and ashamed for being annoyed. After this misunderstanding, I became really interested in the Korean New Year’s celebration. South Korean culture is always kind of stuck between traditions and the modern spirit. And so are their New Year’s celebrations: Some South Koreans do celebrate the night from 31st December to 1st January but not as greatly as we are used to in Europe. My friend told me that her family never really celebrated it – some people go to the main station in Seoul and watch the fireworks but that’s it. But then there is also the Lunar New Year’s “Seollal”, which is based on the lunar calendar, just like the Chinese New Year celebrations you may know. The next Korean Lunar New Year will be celebrated on 12th February 2021 – and the day before and after (here is a nice explanation of the celebrations).

As a result of these intercultural communication difficulties, I almost got no New Year’s party, but thanks to my international friends I actually got two. One in 2019 and one in 2020!

At midnight, I tried to sing the Russian national anthem with Belgian friends and 20 hours later, I ate Georgian food with my Korean friend on 1st January. And that concludes how my 2020 started. Hopefully 2021 will start with similarly pleasant surprises for everyone!

Titelbild: Julia Schlichtkrull
Beitragsbild: Anne Frieda Müller

Adventskalender No. 15: Dinge, die uns durch Corona-Christmas erspart werden

Adventskalender No. 15: Dinge, die uns durch Corona-Christmas erspart werden

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Dinge, die uns durch Corona-Christmas erspart bleiben.

Die Weihnachtszeit läuft dieses Jahr ein bisschen anders ab. Gruppenkuscheln auf dem Weihnachtsmarkt, Wichteln mit Glühwein bei Freund*innen und Adventssonntage in großer Runde bei der Familie müssen ins nächste Jahr verschoben werden. So wehmütig einen der Verzicht auch stimmen kann, so viele Vorteile kann Corona-Christmas auch haben – versuchen wir es positiv zu sehen!

Dadurch, dass die Anzahl der Kontakte möglichst klein gehalten werden muss, kann auch die Anzahl der Geschenke klein gehalten werden. Klar, eure Großeltern freuen sich bestimmt immer noch über eine Karte in der Weihnachtszeit, eure Nachbarn über Pralinen auf der Fußmatte und euer*eure beste*r Freund*in in der Heimat über ein Päckchen aus dem Norden. Aber das zwanghafte „Ich brauche noch 1000 Geschenke für Personen, denen ich eigentlich gar nichts schenken will“, kann etwas runtergefahren werden. Die vielen losen Kontakte, die euch ja vielleicht was schenken und denen ihr nur aus Zugzwang auch etwas kaufen müsst, seht ihr die nächsten zwei Monate sowieso nicht.

Und wo wir gerade bei losen Kontakten sind: Jeglicher Weihnachtsfeier – ob von Uni, Job oder fernen Bekannten – dürft ihr dieses Jahr fern bleiben. Juhu, das heißt: keine unangenehmen Gespräche oder seltsamen Arbeitskolleg*innen, die einen Glühwein zu viel hatten.

Freuen könnt ihr euch auch, dass die drei Weihnachtsgeschenke, die ihr braucht, dann schnell besorgt sind. Kein langes Anstehen in überfüllten Geschäften, während man eine dicke Winterjacke trägt und zum unzähligsten Mal „Last Christmas“ hört.

Dieses Jahr ohne Christmas-Crowds

Auch das Backen kann dieses Jahr klein gehalten werden werden. Ausnahmsweise müssen nicht, nur aus gesellschaftlichem Zwang heraus, 18 Bleche harte und trockene Kekse an Nachbar*innen, Bekannte, Bekannte von Bekannten, Dozierende und andere Leute, bei denen man sich einschleimen will, verteilt werden. Dieses Jahr reichen wenige (also etwa 10) Bleche für dich und die Menschen um dich.

Oh, und von wegen „Menschen um dich“: So schön und romantisch der Weihnachtsmarkt die letzten Jahre auch gewesen ist – sind wir mal ehrlich – so stressig konnte er auch sein. Überall dichte Menschen und Menschenmassen, lange Schlangen beim Crêpes-Stand und mit vereisten Füßen anstehen für Glühwein mit Schuss ab 5 €. Irgendwie macht das zwar auch den Weihnachtsmarkt aus, und die Leckereien und Fahrgeschäfte sind es manchmal wert, aber ein Spaziergang mit einem selbstgemachten Glühwein in der einen und gebrannten Mandeln in der anderen Hand, an der Seite eines*einer Freundes*Freundin ergeben fast das gleiche Feeling – nur günstiger und entspannter.

Apropos entspannter: Zuhause wird es sicherlich auch ruhiger. Die Fahrt von Greifswald nach Hause wird vielleicht besser, als die letzten Jahre, keine verstopften Autobahnen und keine überfüllten Züge. Und bei „kleinen“ Familienrunden zu Weihnachten von höchstens 5 Personen ist nicht nur der Aufwand für das Festessen geringer, sondern hoffentlich auch das Feld von Tretminen an explosiven Themen kleiner. Die Tante aus dem Süden, die immer wissen will, wann du denn endlich mit dem Studium fertig bist und was man dann eigentlich macht damit („Studierst du um Taxifahrer*in zu werden?“) kann leider nicht kommen und auch der Onkel, mit dem du politisch nicht auf einer Seite bist, würde die Fünfermarke leider knacken…

Endlich mal ein Weihnachten, ohne Fake-Lachen und heuchlerische Gespräche!

Für den einen oder die andere bringt Weihnachten im Lockdown light vielleicht auch richtig schöne neue Erfahrungen. Einige können sicherlich nicht in die Heimat fahren und „müssen“ Weihnachten mit Mitbewohner*innen verbringen. Vielleicht merkt ihr ja, dass dieses Weihnachten viel schöner ist, und es ist Platz, neue Traditionen zu entwickeln.

Zwar freuen wir uns alle (alle, die nicht der Grinch sind) auf das nächste „normale“ Weihnachten, aber auch Corona-Christmas wird besonders und schön werden. Noch eine Nebenwirkung von diesem speziellen Weihnachten: Die Weihnachtszeit ist ja auch die Zeit der Dankbarkeit – wann haben wir es an Weihnachten jemals so geschätzt, gesund und mit unseren Liebsten zu sein?

Titelbild: Julia Schlichtkrull
Beitragsbilder: Philippe Oursel und Sebastian Coman Photography auf Unsplash

Adventskalender Fensterchen No. 14: Weihnachtliche Kaffeerezepte

Adventskalender Fensterchen No. 14: Weihnachtliche Kaffeerezepte

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Rezepte für einen Weihnachtskaffee.

Es ist Montag, die letzte Uniwoche des Jahres bricht an und der Weihnachtstrubel nimmt zu. Da ist es mehr als verständlich, nochmal einen kleinen Energieschub zu benötigen – doch warum nicht mal was anderes probieren, solange wir noch in der Zucker-Zimt-Vanille-Saison sind? Hier findet ihr 2 Rezepte, mit denen ihr euren Koffeinkick ein bisschen festlicher gestalten könnt.

Würziger Weihnachtskaffee

100 ml heißen Kaffee
100 ml Kuhmilch/Mandelmilch/Sojamilch etc.
1 TL Kakaopulver
1 Messerspitze Zimt
1/2 – 1 EL Honig
1 Zimtstange (optional)

Die Milch bei etwa 70 °C erwärmen und mit dem Zimt und Honig vermischen. Alles zusammen kurz in einem Topf aufkochen lassen. Dann das Kakaopulver unterrühren (bestenfalls mit einem Schneebesen) und in einen Becher füllen. Den aufgekochten Kaffee dazugeben. Wenn ihr im Herbst noch nicht genug Zimt hattet, dann könnt ihr das Getränk außerdem mit der Zimtstange umrühren – macht was her für’s Auge und verstärkt die würzige Note.

Nusskaffee-Melange

10 g gemahlenen Kaffee
10 g gemahlene Haselnüsse
100 ml Kuhmilch/Mandelmilch/Sojamilch etc.
100 ml kochendes Wasser
1 EL Zucker

In einer Pfanne die gemahlenen Haselnüsse zusammen mit dem Zucker goldbraun rösten. Ständig umrühren, damit nichts anbrennt (und das Ganze auch rechtzeitig vom Herd nehmen, der Geruch wird darauf hinweisen). Den gemahlenen Kaffee mit dem kochenden Wasser unterrühren, sobald die gewünschte Farbe erreicht ist. Dann alles vom Herd nehmen, ca. 5 Minuten ziehen lassen und durch einen Kaffeefilter in die Tasse gießen. Milch kurz erhitzen und schlagen und zu dem Rest hinzugeben.

Titelbild: Julia Schlichtkrull
Beitragsbild: Annica Brommann

Adventskalender Fensterchen No. 13: Die Geister der Weihnacht

Adventskalender Fensterchen No. 13: Die Geister der Weihnacht

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Die Geister der Weihnacht.

Die Geister der Weihnacht

Entgeistert ist man und sichtlich empört!
Die schrumpligen Schläfen der Grauhaare beben,
dreifaltig kann es doch nur einen Geist geben!
Man hat Welt- und, schlimmer noch, Stadtbild zerstört!

Ein Kinderwagen, zielsicher, flink unterwegs
unter Geister-Graffiti, die lächeln und zwinkern.
Die Eltern sind busy, checken Insta und tindern,
doch das Kind ist begeistert und freut sich ‘nen Keks.

Oh heroischer Anblick, oh teutsches Fanal!
Die rot-weiße Mütze auf weiß-rotem Kopf
und die rechte Hand auf dem Sandstrahler-Knopf.
Zack zack, die Enkel kommen gleich zum Festmahl!

Ein Spuk, ein Knall, ein “Last Christmas” als Tinnitus,
“Lass die Gespenster, das Fest soll beginnen!”
Verkündet der Enkel, es gibt kein Entrinnen
vor den Geistern der Weihnacht und unserem Spiritus:

Moritz.

Titelbild: Julia Schlichtkrull
Beitragsbild: Philipp Schweikhard

Adventskalender Fensterchen No. 12: Weihnachtsnaschereien

Adventskalender Fensterchen No. 12: Weihnachtsnaschereien

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen FensterWeihnachtsnaschereien.

Lebkuchen

Das Wort Lebkuchen (oder auch Pfefferkuchen) ist seit dem 13. Jahrhundert im deutschen Sprachgebrauch belegt. Neben einer Vielzahl an Gewürzen wie Ingwer, Kardamom, Muskat, Nelken und Zimt, bestehen Lebkuchen aus Süßungsmitteln, beispielsweise Zucker oder Honig, Mehl, Nüssen, aber wenig Fett oder flüssige Komponenten. Dadurch sind sie verhältnismäßig lange haltbar. Aufgrund der fehlenden Verfügbarkeit von orientalischen Gewürzen ist unklar, wie Lebkuchen im Mittelalter gewürzt wurden.

Hauptsächlich wird zwischen Braunen Lebkuchen und Oblatenlebkuchen unterschieden. Braune Lebkuchen sind als Aachener Printen oder die klassischen Lebkuchenfiguren bekannt. Die bekanntesten Oblatenlebkuchen sind wahrscheinlich Elisenlebkuchen. Die bekanntesten Lebkuchen aus Deutschland kommen aus Aachen, Nürnberg, Pulsnitz oder Neissen. Auch viele andere europäische Länder haben eigene Lebkuchenvarianten.

Lebkuchen gehören zu meinen Lieblingsgebäcken. Insbesondere der einfache mit Schokolade wird in der Adventszeit in großen Mengen vernascht. Problematisch wird es nur bei zu langer Lagerung. Zäher, ausgetrockneter Lebkuchen ist nicht mehr so lecker.

8/10 Weihnachtsmützen

Spekulatius

Spekulatius wird in mehreren Sorten hergestellt. Neben dem bekanntesten Gewürzspekulatius gibt es unter anderem auch Butter- und Mandelspekulatius. Die Herkunft von Spekulatius ist bis heute unklar: Neben den Niederlanden und Belgien beanspruchen auch die deutschen Regionen im Westen Deutschlands das Gebäck für sich. Der Name kommt auch aus der Region.

Die Motive des Spekulatius sind ursprünglich aus der Nikolausgeschichte entnommen, enthalten aber inzwischen auch andere Abbildungen. Während des zweiten Weltkriegs stiegen Preise für orientalische Gewürze stark an und dadurch auch die für das Gebäck.

Spekulatius ist das absolute Lieblingsgebäck meiner Oma. Ich bin wirklich kein Fan davon, da er einfach nur zu trocken ist und auch die Gewürzmischung nicht mein Geschmack ist.

2/10 Weihnachtsmützen 

Dominosteine

Die bekannten Würfel bestehen aus einer Lebkuchen-, einer Fruchtgelee- und einer Marzipanschicht und werden mit Schokolade überzogen. Sie wurden von dem Dresdner Schokolatier und Pralinenmacher Herbert Wendler 1936 als erschwingliches Luxus-Naschwerk erfunden und entwickelten während des 2. Weltkriegs ihre Popularität als Notpraline.

Dominosteine gibt es in zwei Ausführungen. Die wirklich leckeren und die absolut merkwürdigen. Da kommt es glaube ich auf die Gewürze im Fruchtgelee an. Das heißt, der Mittelwert wird zugrunde gelegt.

5/10 Weihnachtsmützen

Stollen

Die Ursprünge des Stollens gehen bis ins 15. Jahrhundert zurück, ähnliche Rezepturen wie heute sind nach 1700 nachgewiesen. Stollen bestehen aus einem fetten, süßen Hefeteig. Die Grundform des Stollens ist der Rosinenstollen, es gibt aber auch Mandelstollen, Marzipanstollen, Mohnstollen, Nussstollen, Butterstollen oder Quarkstollen. Eine Sonderrolle spielt hier der Dresdner Christstollen, der eine geschützte Geographische Bezeichnung ist.

Bei richtiger Zubereitung ist der Stollen monatelang haltbar. Er darf aber nicht zu trocken werden. Dann ist er super lecker, auch in den meisten Ausführungen.

7/10 Weihnachtsmützen

Titelbild: Julia Schlichtkrull