Vergesst uns nicht – ein Interview mit der Boulderhalle und dem Paintballbunker

Vergesst uns nicht – ein Interview mit der Boulderhalle und dem Paintballbunker

Wir vermissen es, im Freundeskreis sportlich gegeneinander anzutreten oder miteinander steile Wände zu bezwingen. Wehmütig denken wir daran zurück, wie wir uns aufs Fahrrad geschwungen haben und für ein paar unterhaltsame Stunden miteinander ins Gewerbegebiet geradelt sind, und schätzen umso mehr, was wir hatten. Wir zehren von der Hoffnung, dass nächsten Sommer vielleicht alles wieder so wie „vor Corona“ ist. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass viele dieser Sporteinrichtungen zur Zeit um ihre Existenz kämpfen, und sich gegenseitig mit bunten Kugeln zu beschießen oder sich an bunten Griffen empor zu hangeln nach der Coronakrise vielleicht nicht mehr so selbstverständlich sein wird. Wir haben mit der Grips Boulderhalle und dem Paintballbunker gesprochen und gefragt, wie es ihnen in der jetzigen Situation geht.

Die Interviews stammen vom 22. und 24. November 2020.

Wie geht es Ihrer Einrichtung?

Boulderhalle: Wir stehen aktuell kurz vor der Eröffnung. Vom derzeitigen Lockdown wären wir betroffen, hätten wir schon eröffnet, aber diverse, nicht in dem Umfang vorhergesehene, Baumaßnahmen im Bereich Brandschutz haben unseren Eröffnungstermin verzögert. Wir hoffen darauf, die Türen öffnen zu dürfen, wenn der Bau abgeschlossen ist und wir dann nicht von einem weiteren Lockdown getroffen werden.

Paintballbunker: Leider sieht es bei uns nicht besonders gut aus. Da wir jetzt wohl bis mindestens 20.12.2020 (Anm. d. Red.: Stand Ende November) schließen müssen, hatten wir dieses Jahr fast 6 Monate Zwangspause. Wir mussten sogar noch schließen als man bereits mit 10 Leuten Restaurants besuchen durfte. Leider wurden Argumente, dass wir über 1000 m2 für Gruppen von maximal 10 Leuten zur Verfügung hätten, ignoriert und es wurden strikt die Verordnungen des Landes durchgezogen, obwohl man auch Einzelfallentscheidungen hätte treffen können.

Leider zählen weder Paintball noch Lasertag in Deutschland als Sportarten, sodass wir immer in die Rubrik Freizeit gedrückt werden. Nach so langer Zeit konnten wir natürlich Vorräte wie Paintballs oder Getränke auch nicht verkaufen und haben dort auch herbe Verluste gehabt, deshalb sind von unseren 4 Studierenden auch nur noch 2 bei uns. Wir versuchen Ihnen noch ein paar Stunden an Arbeit zu ermöglichen, aber leider fehlt uns dazu einfach das Geld, da für den November immer noch keine Hilfen geflossen sind. Nachdem wir wieder öffnen durften, lief das Geschäft sehr gut und wir haben gehofft, die verlorene Saison wieder etwas aufzuholen, aber diese Hoffnung wurde dann im Oktober zerstört und nun sitzen wir wieder auf einer Lieferung an Paintballs, die für das Ende der Saison gedacht waren. Auch die Hoffnungen, im Dezember mit speziellen Angeboten die Lager zu leeren, sind leider gestorben.

Was ist die derzeit größte Herausforderung?

Boulderhalle: Die Ungewissheit, ob wir eröffnen können, sobald wir fertig sind. Zudem arbeiten wir an unserem Webshop, über den wir Gutscheine, Merchandising-Artikel und Kletterausrüstung verkaufen wollen, um auch mit geschlossenen Türen Einnahmen zu generieren. Wir groß daran das Interesse ist, können wir bislang noch nicht einschätzen – uns gab es ja vor dem Lockdown noch nicht.

Paintballbunker: Es ist im Moment wirklich nur das nackte Überleben. Da wir große Flächen brauchen, die in Greifswald leider nicht günstig sind und die Hilfen auf die Umsätze ausgelegt sind, wird es wirklich schwierig, mit 75 % vom Umsatz der schwachen Monate klar zu kommen, da es leider nur Nebensaison ist.

Was konnten Sie aus dem ersten Lockdown lernen?

Boulderhalle: Wir haben aus den Erfahrungen von anderen Boulderhallen gelernt: So wissen wir, was wir an Hygieneausstattung benötigen. Auch gab es nach dem ersten Lockdown eine Begrenzung der Besuchszahlen, wir haben dafür ein System erworben, mit dem die Auslastung erfasst wird und online gecheckt werden kann, wie viele Menschen gerade da sind. Wenn es nötig sein sollte, können wir technisch auf eine Zeitfenster-Buchung umstellen, um zu garantieren, dass zu einem Zeitpunkt eine begrenzte Zahl von Besucher*innen da ist.

Paintballbunker: Gelernt haben wir, dass es ganz schnell gehen kann, dass alles vorbei ist. Wir haben schon immer gelernt, mit wenig Geld auszukommen, da wir sehr von der Saison abhängig sind, aber das war jetzt die größte Herausforderung in den ganzen 16 Jahren meiner Selbstständigkeit. Ohne Freunde und Familie hätte ich bereits aufgegeben, da uns nur sehr wenige Firmen entgegen gekommen sind. Vermieter- und die meisten Werbefirmen bestehen auf Ihr komplettes Geld.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von der Regierung?

Boulderhalle: Wir haben bereits den ersten Festangestellten, da greift möglicherweise eine Kurzarbeiter-Regelung, wenn es einen Lockdown gibt. Wir Gründer allerdings sind Selbständige, da hoffen wir, nicht durchs Raster zu fallen, sollte es noch einmal ernst werden. Wir hoffen auch, dass die Menschen bald wieder Sport treiben dürfen. Das ist nicht nur für uns wichtig, sondern auch für das körperliche und seelische Gleichgewicht der Menschen.

Paintballbunker: Zu den Soforthilfen mussten wir noch 25.000 € Kredite aufnehmen um überhaupt über die Runden zu kommen und da muss die Regierung ansetzen. Man sollte die einzelnen Sachen genau prüfen und die Gelder fair verteilen und nicht pauschalisieren. Auch für Schäden was die Betriebsmittel angeht muss eine Lösung gefunden werden.

Welche Lockdown-konformen Angebote gibt es bei Ihnen zur Zeit?

Boulderhalle: Wir vertreiben derzeit die ersten Merchandising-Artikel und Boulderausrüstung über den Webshop, bald startet auch der Gutscheinverkauf.

Paintballbunker: Keine, denn wir können keinen Lieferservice anbieten für Minigolf oder Lasertag. Wir dürfen auch unsere Außenbereiche nicht öffnen, was sich wahrscheinlich auch nicht lohnen würde.

Was wünschen Sie sich von den Greifswalder*innen?

Boulderhalle: Wir freuen uns darauf, bald aufzumachen und die vielen Menschen, die uns jetzt schon super Feedback geben, hier begrüßen zu dürfen! Wir können uns eigentlich nicht mehr wünschen, als wir ohnehin schon bekommen: Wir wurden von der tatkräftigen Unterstützung einiger Greifswalder*innen und von denjenigen, die online bereits Sachen bestellt haben, überrascht – dafür sind wir schon jetzt dankbar!

Paintballbunker: Erst mal wünsche ich mir, dass alle Greifswalder*innen gesund durch diese schwere Zeit kommen und sich alle gegenseitig unterstützen. Gutscheine zu kaufen lohnt sich leider nicht wirklich, weil es das ganze Problem nur verschieben würde und dann wird es wohl noch schlimmer. Wir haben einige Angebote bekommen für Hilfen bei der Instandhaltung unserer Anlage, aber die meisten haben selber genug zu tun in dieser Zeit. Schön wäre es, wenn wir einfach nur unterstützt werden mit Werbung – auch online, dass man mal einen Beitrag teilt. Wir bitten auch um Verständnis, wenn wir unsere Preise anheben müssen, das haben wir bisher nicht getan aber werden wohl nicht drum rum kommen.

Wir danken Euch für ein offenes Ohr. Auch wenn es viel Gejammer ist, denke ich, dass wir viel aus der Zeit lernen können und die Menschen noch mehr zusammen halten! Bleibt schön gesund und man TRIFFT sich dann im neuen Jahr.

Die Grips Boulderhalle bringt euch über Facebook, Instagram und ihre Website auf den neuesten Stand.
Auch den Paintballbunker findet ihr auf Facebook, Instagram und ihrer Website.

Auf dem webmoritz. findet ihr außerdem ein Interview mit dem CDFZ und dem Pommerschen Landesmuseum, der Tanzschule D&D und dem Freizeitbad sowie den Studiclubs Kiste, Club 9 und Geographenkeller.

Beitragsbilder:  Markus Spiske und roya ann miller auf Unsplash

Vergesst uns nicht – ein Interview mit der Tanzschule D&D und dem Freizeitbad/Stadtwerken

Vergesst uns nicht – ein Interview mit der Tanzschule D&D und dem Freizeitbad/Stadtwerken

Wir vermissen es, uns gemeinsam mit anderen sportlich zu betätigen, zu schwimmen und zu tanzen, und zwar nicht allein mit Kopfhörern im Wohnzimmer oder als Eisbaden in Wampen. Wehmütig denken wir an den Geruch von Chlorwasser und das Quietschen von Tanzschuhen auf Parkettboden zurück und schätzen umso mehr, was wir hatten. Wir zehren von der Hoffnung, dass nächsten Sommer vielleicht alles wieder so wie „vor Corona“ ist. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass viele dieser Einrichtungen zur Zeit um ihre Existenz kämpfen und ein gemeinsames Tanzen und Schwimmen nach der Coronakrise vielleicht nicht mehr so selbstverständlich sein wird. Wir haben mit der Tanzschule D&D und dem Freizeitbad/den Stadtwerken gesprochen und gefragt, wie es ihnen in der jetzigen Situation geht.

Die Interviews stammen vom 23. und 26. November 2020.

Wie geht es Ihrer Einrichtung?

Tanzschule D&D: Ehrlich gesagt, ist unsere Situation bescheiden. Unser Beruf ist es, die Freizeit unserer Tanzschüler*innen zu gestalten und sie zu motivieren. Während wir im Frühjahr ganz schnell reagiert haben und nach 2 Tagen ein Alternativ-Programm erstellt hatten, ist es jetzt niederschmetternd, die Situation wieder hinnehmen zu müssen. Wir sind mit einem Berufsverbot belegt. Es gibt für uns keine Ansprechpartner*innen, aber auch keine Stelle, die sich dafür interessiert, wie in einer qualifizierten Tanzschule der Alltag aussieht und welche Auflagen wie umgesetzt werden. Wir haben keine Lobby – Kunst und Kultur hat allgemein keine Lobby!

Freizeitbad/SW: Den Stadtwerken Greifswald geht es gut, alle wichtigen Arbeiten und Investitionen laufen planmäßig und das Kundenzentrum ist dienstags für Besucher*innen geöffnet. Der Verkehrsbetrieb hat weniger Fahrgäste und erhebliche Einnahmeverluste. Das Freizeitbad ist zum zweiten Mal in diesem Jahr geschlossen, nur der Schulsport (Schwimmen) kann stattfinden, da die meisten Mitarbeiter*innen seit Anfang November in Kurzarbeit sind und die Verbliebenen das Schulschwimmen gesichert haben. Ab dem 16.12.2020 schließt das Bad nun komplett. Wir nutzen die Schließung, um nach der Komplettsanierung der Duschen jetzt auch die Damen WC-Anlage komplett zu erneuern. Wir hoffen, dass wir im neuen Jahr bald wieder öffnen können und die Infektionszahlen sinken.

Was ist die derzeit größte Herausforderung?

Tanzschule D&D: Derzeit sind wir bemüht, unsere Tanzschüler*innen, die Eltern und das Team weiterhin zu motivieren und den Betrieb mit den laufenden Kosten am Leben zu erhalten. Wir lassen uns immer wieder etwas für die Kinder (z.B. zum Vorlesetag, Nikolausüberraschung) und Erwachsenen (wir haben einen disTANZindenMai veranstaltet) einfallen. Eigentlich halten wir gerade die Hoffnung am Leben.

Freizeitbad/SW: Unsere Mitarbeiter*innen zu schützen und umfassende Quarantänemaßnahmen zu verhindern, um den reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten und unserem Versorgungsauftrag gerecht zu werden.
Dazu schränken wir unsere Kontakte erheblich ein. Das heißt, wir vermeiden Zusammenkünfte, die nicht unbedingt erforderlich sind. Unsere Mitarbeiter*innen arbeiten in kleinen festen Teams, die möglichst nicht zusammenkommen.

Was konnten Sie aus dem ersten Lockdown lernen?

Tanzschule D&D: Wir haben im ersten Lockdown sehr schnell alle Maßnahmen umgesetzt, die Tanzschule aufgerüstet und konnten den Kontakt zu allen Tanzschüler*innen halten. Die Umsetzung hat sehr gut geklappt. Zudem haben wir unheimlich viel Zuspruch von unseren Schüler*innen (Briefe, Videos) bekommen und von einigen Unternehmen, die in der gleichen Situation waren. Die Motivation und Treue unserer Schüler*innen hat uns sehr aufgebaut. Die offiziellen Anfragen/Anschreiben zur Situation wurden leider nicht beantwortet.

Freizeitbad/SW: Seit dem ersten Lockdown hat unsere Führungsmannschaft die Corona-Situation regelmäßig beobachtet und Maßnahmen für das Unternehmen konkret abgeleitet. Unser Notfall- und Pandemieplan wurde regelmäßig angepasst und unsere Gefährdungsbeurteilungen erfuhren mehrfache Aktualisierungen. Schutzausrüstungen, Desinfektionsspender und Masken wurden angeschafft und die Einhaltung aller Hygieneregeln wird kontrolliert, denn besonders schützenswert ist die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von der Regierung?

Tanzschule D&D: Wir wünschen uns natürlich eine Wahrnehmung als Branche, Unternehmen und als relevante Institution. Kultur ist eben kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis des Menschen. Wir sind davon überzeugt, dass zu einem gesunden Dasein eben auch der Ausgleich zum Beruf gehört. Die Auswirkungen der Isolation haben wir nach dem ersten Lockdown ganz deutlich bei den Kindern und besonders den Senior*innen gemerkt. Und damit wir das überstehen können, wünschen wir uns auch eine schnelle und unkomplizierte Vergabe der angekündigten staatlichen Unterstützungen für November/Dezember.

Welche Lockdown-konformen Angebote gibt es bei Ihnen zur Zeit?

Tanzschule D&D: Wir haben, wie im Frühjahr, wieder Video-Unterricht eingeführt. Besondere Anlässe wie der Tanz in den Mai wurden zum disTANZindenMai in den eigenen Wohnzimmern. Unser Verband hat auch in Eigenregie ein TANZ-Radio auf die Beine gestellt – so können unsere Schüler*innen zuhause im Wohn-/Tanzzimmer mit der passenden Musik weitertanzen.

Freizeitbad/SW: Ausweitung der mobilen Arbeit: Alle Mitarbeiter*innen, die organisatorisch und technisch in der Lage sind, von zuhause aus zu arbeiten, können dies tun. Mitarbeiter*innen, die einer Risikogruppe angehören, können separiert werden. Für sie stehen fast immer Einzelbüros oder Einzelarbeitsplätze zur Verfügung.

Was wünschen Sie sich von den Greifswalder*innen?

Tanzschule D&D: Zuerst wünschen wir uns, dass alle Greifswalder*innen gesund durch diese Zeit kommen: Unsere Tanzschüler*innen mit ihren Familien, unsere Geschäftspartner*innen und natürlich die Künstler*innen, mit denen wir zusammenarbeiten. Unsere Schüler*innen werden mit Sicherheit weiterhin tanzfreudig und treu sein und sich auf die wöchentliche Tanzstunde/Zeit zu zweit freuen. Wir hoffen, dass es im neuen Jahr wieder GRUND zum TANZEN gibt. Auf jeden Fall wird es ZEIT für KULTUR sein. Wir freuen uns auf alle Neukund*innen, Hochzeitspaare und Abschlussklassen, die wir dann wieder zum Tanzen bringen können.

Freizeitbad/SW: Wir wünschen allen Greifswalder*innen: Bleiben Sie gesund und gehen Sie verantwortungsvoll miteinander um.

Das Freizeitbad hält euch über Facebook und ihre Website auf dem Laufenden.
Die Stadtwerke informieren euch ebenfalls über Facebook und ihre Website.
Auch die Tanzschule erreicht ihr über Facebook, Instagram und ihre Website.

Auf dem webmoritz. findet ihr außerdem ein Interview mit dem CDFZ und dem Pommerschen Landesmuseum und den Studiclubs Kiste, Club 9 und Geographenkeller.

Beitragsbilder: Philipp Schweikhard und
 Chermiti Mohamed und Laura Fuhrman auf Unsplash

web.woche 14.-20. Dezember

web.woche 14.-20. Dezember

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.

Kultur & Sport

VERANSTALTUNGEN

NEUIGKEITEN

  • Die noch bis zum 28. Februar laufende Ausstellung „Zeit der Stille“ des Staatlichen Museums Schwerin kann aufgrund der gegenwärtigen Situation vorerst nur online auf der Webseite des Museums betrachtet werden.
  • Dank einer Kooperation des Greifswalder Gustaf-Dalman-Instituts mit Forschenden aus Berlin und Graz sind Studierende der Theologie, Museumskunde und Restaurierung gerade dabei, historische Foto-Negative zu dokumentieren und zu konservieren. Im Rahmen des bundesweiten Themenjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ können die Ergebnisse dann im Herbst 2021 als virtuelle sowie analoge Ausstellung unter dem Titel „Neu aufgerollt“ in der Stadtbücherei Greifswald bestaunt werden.

Uni & Wissenschaft

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Sitzung der AG Gender Trouble
  • Wann? Montag, 14. Dezember 2020, 18:15 Uhr
  • Wo? Online, der Link wird auf Anfrage verschickt.
  • Was wird besprochen? Unter anderem 3 Vorträge zu Wertungspraktiken im Literaturbetrieb, Jewish Gender Trouble und i2TransHealth.
  • Was? Sitzung der AG Ökologie
  • Wann? Montag, 14. Dezember 2020, 18:30 Uhr
  • Wo? Online, der Einladungslink wird auf Anfrage verschickt.
  • Was wird besprochen? Unter anderem die Reflexion zum Veganen Plätzchentausch, Kleidertausch und Hiddensee.
  • Was? Ordentliche AStA-Sitzung
  • Wann? Montag, 14. Dezember 2020, 20:15 Uhr
  • Wo? Jitsi, der Link wird kurz vor der Sitzung verschickt
  • Was wird besprochen? Unter anderem die Auswertung der VV und die Terminfindung für die 24h-Vorlesung.
  • Was? Sitzung der AG eSports
  • Wann? Mittwoch, 16. Dezember 2020, 18 Uhr
  • Wo? Discord-Server
  • Was wird besprochen? Unter anderem Stream und Cast, Kooperationen sowie zukünftige Projekte.

NEUIGKEITEN

** Die Prüfungsanmeldung läuft noch bis diesen Montag.**

  • Wie ihr auch in der Mail der Rektorin nachlesen könnt, werden aufgrund der verschärften Coronasituation bis zum 10. Januar nur noch Prüfungen, Labortätigkeiten, Praktika sowie praktischen und künstlerischen Ausbildungsabschnitte in Präsenz stattfinden.
  • Das Studierendenwerk bietet Sozial- und psychologische Beratung nun auch per Videosprechstunde an. Ihr könnt per E-Mail unter beratung@stw-greifswald.de (Sozialberatung) bzw. pb@stw-greifswald.de (psychologische Beratung) einen Termin vereinbaren.
  • Die Uni ist eine Kooperation mit dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium im Bereich Bilinguales Lehren und Lernen eingegangen. Damit können zum Beispiel neue bildungswissenschaftliche oder fachdidaktische Ansätze in Forschung und Praxis getestet werden und auch das Gymnasium kann durch neue Impulse für die Schul- und Unterrichtsentwicklung profitieren.
  • Die Uni unterstützt als eine der ersten deutschen Universitäten „Rescue Horizon Europe“. Diese Kampagne soll Gelder aus dem Corona-Rettungsschirm und weitere Einnahmen der EU der Grundlagenforschung zugänglich machen.
  • Anke Steinmetz, Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin, ist neue Professorin für Physikalische und Rehabilitative Medizin der Unimedizin Greifswald.
  • Durch das Programm POMERANIA konnte die Universitätsmedizin Greifswald bund die Pommersche Medizinische Universität Szczecin eine Video-Vortragsreihe mit dem Schwerpunkt der Anwendung künstlicher Intelligenz in der Radiologie finanzieren. Noch bis Juni 2021 läuft die Vortragsreihe. Mehr dazu findet ihr auch in diesem Artikel auf dem webmoritz.
  • In der vierten Folge „FaktenSammler – Der BioÖkonomie-Podcast“ geht es um Moor als Lebensraum und seine Bedeutung fürs Klima unter dem Thema Moor muss nass.
  • Der Alzheimer-Forschungspreis der Hans und Ilse Breuer-Stiftung wurde in diesem Jahr an Dr. Henne Holstege, Grundlagenforscherin am Amsterdamer UMC (Universitair Medische Centra) und an Dr. Jochen René Thyrian, Versorgungsforscher am DZNE Rostock/Greifswald, verliehen.
  • 2020 gab es an unserer Uni neun Habilitationen und 219 Promotionen, von denen 26 mit summa cum laude abschlossen. An die besten Promotionen aller Fakultäten wurden von der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universität Greifswald e. V. Preise verliehen. Die feierliche Übergabe musste aufgrund der aktuellen Umstände entfallen.

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

Adventskalender Fensterchen No. 11: 33 Elfchen, wie du sie noch nie gesehen hast!!1

Adventskalender Fensterchen No. 11: 33 Elfchen, wie du sie noch nie gesehen hast!!1

Vom kreativen Lyriker*innenverbund aus den geteilten Notizen: Annica, Frank, Julia und Lilli

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster33 Elfchen, wie du sie noch nie gesehen hast!



Weihnachten
so aufregend
Es gibt Geschenke
omfg bald ist endlich
Weihnachten

Advent
leckere Plätzchen
ein schöner Baum
Familienzeit ist die schönste
Quarantäne

Elfen
Fast Zwölfen
eins eins zwei
zwölf Elfen elfen Zwölfen 
MaThE!

Glühwein
lecker schmecker
mir wird warm
es ist so würzig
Lüli!

Elfen
feiner sand
Sieben Elfen sieben
Acht Elfen neunen Zehnen
Elfchenstaub

Spät
Vier Redakteur*innen
sind schon Banane
kreativ zu später Stund‘
#kwalittätsdschornalismuß

Elfes
Presque douze
un un deux
douze elfes onze douze
MaThÉmAtIqUeS

Elfen
mathematische Fabelwesen
Sind zwölf Elfen
dann etwa schon Zwölfen?
Nein

Elfen
Elf Elfen
am elften zwölften
eins plus eins gleich zwei
Zwölfchen

Sitzung
Viele Tiere
Schnabeltiere sind Beste
Zwölf Elfchen mit Dreizehen
Viernachten

BBB
so toll
kamera an
ich seh mich selbst
run

Advent
Advent ein 
Lichtlein brennt erst 
eins dann zwei dann
Feuerwehr

Rotwein
jeden Donnerstag
zur besten Redaktionssitzung
it is now called
web.wein

Glühwein
glühend weinend
Kinderaugen mit Tränen
Alkohol gehört nicht in
Augen

Kerzen
brennen lichterloh
die Feuerwehr nicht
aber die Versicherung ist
froh

Weihnachtsmusik
furchtbar ablenkend
Ich kriege Kopfschmerzen
Wo ist der Wham!mer ?
Gehirnerschütterung

oNlinesemes
verbind——unG stockt
keine*r sagt was
Können Sie mich hören?
ne

Kekse
braucht man
aber dieses Jahr
ist leider keine Zeit
cry

Adventskalender
furchtbar einsam
Leere Türchen überall
So eine faule Redaktion
web.

Podcast
Immer nur
Podcast schneiden und
dann wieder Podcast schneiden
Tonstille

Weihnachtsshopping
volle gänge
jacke und mütze
dreißig grad im geschäft
schweißausbruch

Schneebälle
waren früher
in der Schule 
immer so strengstens verboten
ReBeLlIoN!

DA 
KÖNNTEN STEINE 
DRIN SEIN !!!! (war
bei uns immer das 
argument)
 
ja 
genau bei 
uns auch – Ich 
hab immer Steine rein 
gemacht

Nur 
damit die 
Lehrer*innen das Argument 
nutzen können. WER BIST 
DU?

Schneemann
Dick weiß
Wie mein Papa
Am nächsten Morgen geschmolzen
Zigarettenholen

Weihnachtsgeschenke
oh überraschung
mal was anderes
ich freue mich sehr
socken

Socken
das beste
Weihnachtsgeschenk wo gibt
bunte Socken mit Karos
Käsefüße

I I I I I H :((((((( 
das ist 
bah bah bah 
bah bah bah bah
buoah
    
bah
bah bah
käsefüße sind bah
die redaktion ist irgendwie
fuüßelig

Sarotti
politische diskussion
rassistisch antisemitisch homophob
Ich will Weihnachtsbaum anzünden
Familientreffen

Heimreise
vereiste Straßen
ich muss pullern
Coming home for Christmas
Stau

Rotwein 
ist rot
Weißwein macht blau
den Mann von Frau
#artikelfolgt

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

Dunkel war’s, der Saal schien helle – Nominierung des studentischen Prorektorats

Dunkel war’s, der Saal schien helle – Nominierung des studentischen Prorektorats

Ein Artikel von Julia Schlichtkrull und Annica Brommann

Es war ein aufregender Tag in der Greifswalder Hochschulpolitik. Nach einer Vollversammlung, die zwar zum ersten Mal seit Langem nicht an der Teilnehmendenzahl, dafür aber an der Technik schei­terte, und vor der abend­lichen StuPa-Sitzung mit der 1. Lesung zum Haushaltsplan, stand gestern Abend um 19:15 Uhr auch die Vorstellung der Kandidierenden für das studentische Prorektorat auf dem Plan – mit anschließender Nominierung eines*r Auserwählten. Etwa zweieinhalb Stunden später stand das Ergebnis fest: Felix Willer darf im Januar als von den studentischen Vertreter*innen gewählter Kandidat zur offiziellen Wahl vor den Senat treten.

Zum ersten Mal kam die Studierendenschaft zu einer Entscheidung in so breit gefächerter Runde zusammen: Neben den StuPist*innen waren auch studentische Senator*innen und Vertreter*innen der Fachschaftsräte anwesend, und selbst Frau Riedel und ihr vorgeschlagenes Team konnten per Jitsi-Konferenz dazugeschaltet werden. Als AStA-Vorsitzender und Mitorganisator übernahm Hennis Herbst zusammen mit Lena Droese als Vertreterin des StuPa und Johannes Hohenstein als Vorsitzender der FSK die Leitung der Versammlung und erklärte zuerst noch einmal das Vorgehen: 4 Kandidierende, höchstens 2 Wahlgänge. Im ersten wird eine absolute Mehrheit benötigt, im zweiten, in dem nur noch die beiden Kandidierenden mit den meisten Stimmen gegeneinander antreten, reicht die einfache Mehrheit, solange die Zahl der Enthaltungen die Wahl-Stimmen nicht übersteigt. Bei Gleichstand würden Frau Riedel und ihr Team entscheiden.

Per Losentscheid wurde die Reihenfolge der Vorstellungen festgelegt. Sarah Poller durfte sich als erste hinter das Pult begeben, während die drei anderen den Raum verließen. Ein paar Mikrofonpro­bleme, erwartungsvolle Blicke aus den gefüllten Reihen. Sarahs Qualifikationen liegen vor allem in einer vielschichtigen Erfahrung: So war sie 2 Jahre lang AStA-Referentin für Soziales und übernahm Vakanzen im Gleichstellungsamt, sie hat die Gender Trouble AG geleitet, war Mitglied der Zentralen Koordinierungsgruppe Lehrer*innenbildung und wirkte an der Umsetzung der Wohnsitzprämie mit. Auch als studentische Hilfskraft hat sie bereits Erfahrung sammeln dürfen. Ihr Hauptanliegen ist daher auch, eine bessere Studierbarkeit zu schaffen: eine transparentere Erstellung der Studien- und Prüfungsordnungen, den Berufseinstieg durch einen besseren Bezug während des Studiums erleichtern, hybride Lehrveranstaltungen als Option ausbauen und mit besserer Digitalisierung auch der Nachhaltigkeit auf die Sprünge helfen, Auslandssemester durch eine Umgestaltung der Studienordnung erleichtern und Greifswald für ausländische Studierende attraktiver gestalten. 

Als zweites durfte Marvin Manzenberger vortreten. Als jemand, der selbst in der Nähe des ersten Nationalparks Deutschlands aufgewachsen ist, sieht er seinen Fokus schon lange auf dem Aspekt Naturschutz und Nachhaltigkeit. So ist er bereits seit 2006 in diesem Bereich aktiv, hat nach seinem Abitur ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert und war auch Bundessprecher des Freiwilligendienstes. Durch seine Tätigkeiten im Arbeitskreis Politik und im FSR sowie durch eine Jugendleiterausbildung hat er außerdem bereits Erfahrung in den Bereichen (Hochschul)Politik und Teamführung. Für seine Ziele in der Nachhaltigkeit möchte Marvin unter anderem bei den Liegenschaften der Universität ansetzen, nicht zuletzt, da er auch selbst bereits Kontakt zu Pächter*innen hat. Auch Digitalisierung und das Problem der Vereinbarkeit einer CO2-neutralen Uni mit Forschung und Lehre sind ihm zwei wichtige Anliegen. Im Amt als studentischer Prorektor möchte er in erster Linie die Kommunikation zwischen Rektorat und Studierendenschaft verbessern – die Anliegen jedes*r einzelnen Studierenden sollen gehört werden, ebenso möchte er aber auch transparent darüber informieren, was warum auf Seiten der Universitätsleitung nicht geklappt hat. Kompromissbereitschaft ist ihm daher für diesen Posten sehr wichtig. Leider steht Marvin aber bereits am Ende seines Studiums, weshalb er nach aktuellem Stand nur für eine Legislatur zur Verfügung stehen würde. Vielleicht ist das aber auch gar nicht schlecht, überlegt er. Das Jahr wird sicher ein sehr intensives werden, vielleicht tut da regelmäßiger frischer Wind auch ganz gut.

Als dritter Kandidat war Felix Willer, der derzeitig amtierende StuPa-Präsident, an der Reihe. Nach ein paar Technikumstellungen, bei denen die von Felix vorbereitete Präsentation über die Kamera an die online Teilnehmenden gestreamt werden sollte, stellte sich Felix vor: Er ist 22 Jahre alt, studiert PoWi und Geschichte im 5. Semester, hat ein Bufdi in einem Hospiz in Neubrandenburg gemacht und möchte mit seiner Bewerbung um das Vertrauen der Anwesenden werben. Felix erinnert sich noch an seine vielleicht etwas ungewöhnliche HoPo-Karriere, in der er sich bereits in seiner ersten Studienwoche als stellvertretender StuPa-Präsident hat aufstellen lassen. Er ist im FSR und auch bei akademischen Gremien wie dem Senat und dessen Kommissionen aktiv, zum Beispiel der AG Prüfungswesen. Dadurch und durch seine Stelle als SHK im Büro der Gleichstellungsbeauftragten habe er Kenntnisse über den Aufbau des Wissenschaftssystems und über verwaltungstechnische Abläufe an der Uni sammeln können. Die Hochschulpolitik sei ihm eine Herzensangelegenheit und er werde nicht müde zu sagen, wie gut es ist, eine verfasste Studierendenschaft im Landeshochschulgesetz festgeschrieben zu haben. 

Felix möchte vor allem eine Ansprechperson für Studierende sein, also an Sitzungen teilnehmen, sich an der Bildungspolitik in Stadt, Land und Bund beteiligen und Ängste, Probleme, aber auch Lob in einem regelmäßigen Dialogformat kommunizieren. Zudem hat er bereits Investitionen für Studierende auf seiner hypothetischen To-Do-List, zum Beispiel in der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und zur Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen, unter anderem durch den Ausbau von eduroam oder Steckdosen in den Lehrräumen. Da die Uni ein relativ großes Körperschaftsvermögen hat, möchte er sich dafür stark machen, dass dieses auch für studentische Belange genutzt wird. Greifswald soll als Studienstandort attraktiver werden und eine Uni für alle sein: Dabei geht es ihm vor allem um die Diskriminierungsfreiheit, denn obwohl die Uni schon sehr viel getan habe, sei die traurige Realität, dass es weiterhin Arbeitsbedarf gibt. So sei zum Beispiel eine bessere Integration ausländischer Studierender nötig, beispielsweise durch die leichtere Anerkennung von Modulleistungen. 

Felix schloss seine Vorstellung mit der Aussage: „Ich habe unfassbar Bock.“ Er warb noch einmal um das Vertrauen und betonte, was für ein riesiger Fortschritt es für die Uni sei, künftig ein studentisches Prorektorat zu haben. Aus den Nachfragen ergab sich, dass er seine restlichen Ämter entweder ablegen würde oder bereits abgesichert hat, dass er sich zeitlich mit dem Prorektorat beschäftigen würde. Auch für eine neue Legislatur im StuPa würde er daher nicht noch einmal zur Verfügung stehen, diese Trennung sei ihm sehr wichtig und ja auch formal nötig. Zum Punkto Nachhaltigkeit strebt er eine CO2-neutrale Uni und eine Kommunikation mit allen an, beispielsweise durch nachhaltiges Bauen bei Studiwohnheimen oder dem Mensaessen. Als größte Herausforderung für das Amt sieht er die Behauptung gegenüber allen Statusgruppen, welche durch die Neueinführung erst einmal nötig sei – egal, wer gewählt wird.

Als vierte Kandidatin stellte sich schließlich Sandra Grubert vor, welche seit fast 2 Legislaturen im StuPa, aber auch im FSR Geschichte aktiv ist. Außerdem ist sie Mitglied im Begleitausschuss für Demokratie Leben, stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Klimamobilität und Kultur und bei den moritz.medien aktiv. Sie stellte zunächst ihren persönlichen Hintergrund dar; dass sie aus einer bildungsfernen Familie komme und erst über mehrere Bildungsetappen das Studium begonnen konnte:“Ich weiß, wie es ist, wenn man sich hochkämpfen muss und ich möchte etwas zurückgeben und anderen Leuten helfen“. Sandra ist auch im Fakultätsrat, der Studienkommission, im Prüfungsausschuss als Vertreterin der Bachelor- und Masterstudierenden der Philosophischen Fakultät und als Stellvertreterin in der Landeshochschulkonferenz beteiligt. Zivilgesellschaftlich engagiert sie sich aktiv im Bündnis gegen Rassismus, unterstützt die Seebrücke und hat dementsprechend auch im StuPa Anträge zur Unterstützung verschiedener Statusgruppen, dem Ausrufen des Klimanotstandes und einer Resolution gegen Antisemitismus vorgebracht. Auch war sie eine der ersten, die die Chancengleichheit während der Coronapandemie in der HoPo thematisiert hat. 

Sandras Ziele sind vor allem eine nachhaltige Hochschule, eine bessere Verbindung zwischen Stadt und Universität, eine stärkere Förderung Studierender aus bildungsfernen Familien und die Digitalisierung. Außerdem ist sie an dem Bestreben beteiligt, Studierende und Wissenschaftler*innen aus Belarus in Greifswald aufzunehmen, wie es bereits an anderen deutschen Hochschulen getan wird. Sie möchte außerdem nicht ihre persönliche Meinung, sondern die der gesamten Studierendenschaft im Rektorat vertreten.

Begleitet von AStA-Referent*innen, um doppelte Sicherheit zu gewährleisten, durften nach den Vorstellungen wieder die moritz.Wahlhelfer*innen zur Hilfe eilen. Nach einigem Trubel bei dem Verteilen der verschiedenfarbigen Stimmzettel, den Ämtern pro Person und Stimmübertragungen konnte im ersten Wahlgang noch keine Person die absolute Mehrheit erreichen. Mit 27 und 12 Stimmen konnten sich Felix und Marvin allerdings gegenüber Sandra und Sarah (11 und 6 Stimmen) behaupten. Also folgte noch ein zweiter Wahlgang. Und dieses Mal gab es ein eindeutiges Ergebnis: Bei 3 Enthaltungen ging Felix mit 35 Stimmen gegenüber Marvin mit 18 Stimmen als Wahlsieger hervor. 

Damit ist nun Felix Willer als studentischer Prorektor nominiert. Das heißt, dass er informell als Empfehlung der Studierendenschaft der Kandidat ist, der sich Anfang nächsten Jahres im Senat vorstellen und dort zur offiziellen Wahl stehen wird.

Zum Ende der anschließenden StuPa-Sitzung kamen dann noch Diskussionen über das Verfahren der Nominierung auf. Angeregt wurde die kurze Debatte von einem Kommentar unter dem StuPa-Ticker des webmoritz., der den Vorwurf in den Raum stellte, dass die Wahl von Felix durch die Organisation der Wahl ohnehin schon längst festgestanden habe. Festzuhalten ist, dass die Nominierung sehr kurzfristig und quasi als Präzedenzfall durchgeführt werden musste. Da es sich um die erste Wahl eines studentischen Prorektorats an unserer Universität handelte, gab es keine bereits bestehenden Konzepte, an denen sich die Verantwortlichen hätten orientieren können. 

Yannick van de Sand erklärte das Prozedere noch einmal aus der Sicht als studentischer Senator: Mitte Dezember schalteten sich zunächst die studentischen Senator*innen digital zusammen, um ein Verfahren festzulegen. Sie einigten sich jedoch darauf, dass sie diese Entscheidung nicht alleine treffen wollen, weshalb das Verfahren auf das StuPa, die FSR und Senator*innen ausgeweitet wurde. Es gab Diskussionen über verschiedene Formen der Abstimmung, schlussendlich schien das erweiterte Gremium am besten geeignet zu sein. In der vorletzten Novemberwoche wurde der Ausschreibungstext dann über den AStA an alle Studierenden verschickt. Die Mail kam also nicht nur von Hennis Herbst, Lena Droese, Niclas Lenhardt und ihm, wie es in dem Kommentar steht, sondern von Vertreter*innen aus allen beteiligten Gremien. Auch Felix Willer betonte noch mal, dass er klaren Abstand von jeglicher interner Kommunikation genommen hat und wirklich nur das wusste, was auch der restlichen Studierendenschaft per Mail mitgeteilt wurde.

Im Allgemeinen war das Bestreben groß, die Durchführung der Nominierung möglichst repräsentativ und breit verteilt zu gestalten, weswegen auch Lena als Vertreterin des StuPa, Hennis als AStA-Vorsitz und Johannes als Vorsitzender der FSK die Sitzungsleitung übernommen hatten. Die Stimmverteilung wurde auch intern nicht als durchweg positiv empfunden, ergab sich dann aber als Kompromisslösung aus dem Paritätsgedanken, dass die studentischen Senator*innen durch die Verdoppelung ihrer Stimmen mit den anderen beiden Gremien auf ein Niveau gesetzt werden können, sodass sich letztendlich folgende Aufteilung ergeben hat: Dem Studierendenparlament kamen 27, der Fachschaftskonferenz 23 und den studentischen Senator*innen 24 Stimmen zu. Am Ende waren in Person oder durch Übertragungen 56 Stimmen auch tatsächlich anwesend.

Beitragsbilder: Julia Schlichtkrull