umgekrempelt – Die Fastenzeit vegan

umgekrempelt – Die Fastenzeit vegan

Kennt ihr das, wenn man mal was Neues ausprobieren will, aber am Ende alles beim Alten bleibt? Uns jedenfalls kommt das sehr bekannt vor, deswegen haben wir uns für euch auf einen Selbstoptimierungstrip begeben. In dieser Kolumne stellen wir uns sieben Tage als Testobjekte zur Verfügung. Wir versuchen für euch mit unseren alten Gewohnheiten zu brechen, neue Routinen zu entwickeln und andere Lebensstile auszuprobieren. Ob wir die Challenges meistern oder kläglich scheitern, erfahrt ihr hier.

Hintergrund

Jährlich etwa 40 Tage vor Ostern beginnt am Aschermittwoch die Fastenzeit und endet in der Nacht zum Ostersonntag. Traditionell verzichtet man in der katholischen Kirche in diesem Zeitraum auf den Konsum von Fleisch. Ziel ist es, in dieser Zeit bodenständig zu leben und eine bessere Beziehung zu Gott zu finden, in Vorbereitung auf Ostern, das höchste christliche Fest; die Zahl 40 hat dabei symbolische Bedeutung. Es ist jedoch unter den fastenden Christ*innen durchaus üblich, auf eine andere als die traditonelle Art und Weise zu fasten.

Die Wahrung der Schöpfung ist für mich ein zentrales Anliegen, dass sich auch in den ersten Kapiteln des Alten Testaments der Bibel widerspiegelt. Da der Konsum tierischer Produkte ein Faktor, wenn auch natürlich nicht der einzige, in der Ernährung ist, der eine verstärkte Emission von Treibhausgasen verursacht, erschien mir der traditonelle Fleischverzicht als Fasten sinnvoll. Da ich jedoch onehin eher wenig Fleisch esse und andere tierische Produkte auch ähnlich viele Treibhausgase verursachen, habe ich mich dazu entschieden, das Konzept zu erweitern und die Fastenzeit vegan zu verbringen. Auch die grausamen Haltungsformen moderner Massentierhaltung, die für mich christlich und allgemein ethisch unvertretbar sind, haben mich dazu bewogen, in der Fastenzeit vollständig auf tierische Produkte zu verzichten.

Ablauf

Diese Verzicht gestaltete sich für mich in Bezug auf die verschiedenen üblichen Mahlzeiten deutlich verschieden. Für die warmen Mahlzeiten zu Hause in Greifswald war es keine nennenswerte Umstellung. Ich koche hier onehin nur sehr einfach und vegetarisch und musste eigentlich nur Sahne als Sauce weglassen. Als Alternative habe ich Saucen auf Mehlschwitzen-Basis entdeckt, was mir sogar besser schmeckt als Sahne. Während der Zeit bei meinen Eltern im Laufe der Semesterferien, wo ich stets etwas ausgefallener essen kann, war der Unterschied zwar etwas deutlicher, da es aber auch bei meinen Eltern meistens vegetarisches Essen gibt, war der Verzicht auch hier zwar spürbarer aber immer noch recht gut machbar. Schwierig war es in der Gastronomie zu essen, da es dort häufig extrem wenige oder gar keine vegane Speisen gibt. Bei einem Ballabend eines Vereins, in dem ich Mitglied bin, gab es zum Beipiel nur eine Gemüsebeilage und Kartoffeln als veganes Angebot. In einem Eiscafé, in dem ich mich mit einer Freundin getroffen habe, wurde überhaupt kein veganes Essen angeboten, sodass ich nur einen Tee trinken konnte. Das war natürlich nicht schön. Gerade weil ich wusste, dass ich mich nicht dauerhaft vegan ernähren würde, konnte ich mich aber ganz gut darauf einlassen, in solchen Situationen dann nur ein eingeschränktes Angebot oder gar nichts zu essen. Ich weiß dadurch nun, dass man, wenn man sich vegan ernährt und ein Café besuchen möchte, sich im Voraus darüber informieren sollte, ob es dort ein veganes Essensangebot gibt. Auch Essen bei Freund*innen war oft schwierig, da ich immer Sonderwünsche stellen musste, um dort vegan mitessen zu können. So konnte ich beispielsweise einmal bei Nudeln mit Käsesauce nur die Nudeln essen und konnte dann dazu nur Tomaten, die eigentlich als Salatbeilage gedacht gewesen waren, essen. Das wurde jedoch von Freund*innen nie als störend empfunden. Die größte Einschränkung war für mich, wie ich bereits im Vorfeld erwartet hatte, der Verzicht auf Käse, den ich sehr gerne esse und der eigentlich mein einziger Brotbelag ist. Als Alternative fand ich Hummus, veganes Pesto und Fruchtaufstriche als Brotbelag. Gerade in den letzten ein bis zwei Wochen der Fastenzeit war diese Umstellung jedoch diejenige, die ich mir mit Abstand am deutlichsten wieder weg wünschte, was daran lag, dass ich eben so gerne Käse esse. Normalerweise esse ich nur Brote mit Käse und habe immer mehrere Sorten zu Hause im Kühlschrank. Daher habe ich ihn auch am meisten vermisst.

Fazit

Durch diese Fastenzeit habe ich nun für mich eindeutig bewiesen, dass ich mich theoretisch vegan ernähren könnte, wenn ich bereit dazu wäre. Dazu bin ich allerdings nicht bereit, weil ich einige Lebensmittel, vor allem Käse, doch zu sehr vermisst habe und durchaus den Ansatz habe, dass eine Absolutheit in dieser Hinsicht nicht angemessen ist, man sich aber über den eigenen Konsum und seine Auswirkungen bewusst sein sollte. Ein solches Bewusstsein über die Vorzüge tierischer Produkte aber auch vorhandener Alternativen habe ich nun durch diese Fastenzeit verstärkt entwickelt. Ich möchte außerdem versuchen, im Zuge der Bewahrung der Schöpfung auch über die Fastenzeit hinaus einige Alternativen für tierische Produkte weiterhin zu verwenden. So esse ich weiterhin vegane Mehlschwitzen-Saucen und kann mir vorstellen, einige Wochne nach Ostern auch wieder gelegentlich Hummus auf dem Brot zu essen. Erst einmal esse ich aber wieder recht viel Käse, nachdem ich das rund 40 Tage lang nicht tun konnte.

Beitragsbild: Allan Kant

Adventskalender Türchen 23: Fragen, die wir alle lieben.

Adventskalender Türchen 23: Fragen, die wir alle lieben.

Hier folgen nun ein paar Fragen, die wohl wirklich niemand von uns gerne hört, die aber in unseren Familien von so großer Beliebtheit sind, dass wir Jahr für Jahr auf’s Neue mit unangenehmen Situationen konfrontiert werden. Traditionell werden von den engsten Verwandten Existenzkrisen kreiert, in Fettnäpfchen getreten wie ein fünfjähriges Kind in Regenpfützen und allgemein die besinnliche Stimmung gestört.

Kind, was macht die Schule? Für die Großeltern ist es manchmal schwer, die letzten Jahre zeitlich einzuordnen, da kann man schnell mal das Studium mit der Schule verwechseln. In beiden Institutionen sollte man schließlich etwas lernen, von daher einfach einmal fragen, wie es in der Schule läuft. Erzählt doch einfach einmal ein bisschen vom Studium – natürlich ist das auch abhängig davon, wie viele Nachfragen ihr zu eurem Studium hören wollt! Wenn ihr die Frage schnell abspeisen wollt und vor allem auch könnt, antwortet doch einfach mit “gut”. Das klappte in der Schule ja auch immer.

Was macht man dann damit? Eine Frage, vor der sich viele Menschen vermutlich sehr fürchten. Bis heute ist uns keine ädaquate Antwort auf diese Frage eingefallen. Für den Fall, dass ihr geisteswissenschaftliche Fächer studiert: “Taxi fahren” kommt nicht bei allen Verwandten gut an. Been there, done that. Doch egal, wie man es dreht und wendet, diese Frage kann gut und gern schon einmal eine kleine Existenzkrise auslösen. Ihr seid nicht allein!

Wie lang studierst du noch? Und da kommt sie direkt und ohne Vorwarnung: die nächste Existenzkrise. Die nächste Frage, die man nicht genau beantworten kann. Aus eigener Erfahrung, kann man einfach eine Zahl nennen und abwarten. Die Verwandten vergessen am Ende sowieso meist, was man da gesagt hat. Was auch bedeutet, dass man diese Frage sehr häufig erneut beantworten darf. Aber hey, Kopf hoch! Das Konzept Regelstudienzeit ist für uns alle ein dummes Konzept, was abgeschafft gehört!

Was macht die Liebe? Das ist der Moment, in dem man wegrennt. Es ist eine Falle. Wenn ihr euch die Schmach geben wollt, dann seid gern ehrlich. Aaaaaaaaber: unsere Familien sind nicht darauf vorbereitet, dass wir das Thema vielleicht ein bisschen anders angehen, als sie es damals getan haben. Andere Generation. Andere Vorstellungen. Ach, ihr wisst, worauf wir hinaus wollen.

Wann kann man denn bei euch (endlich) mit Nachwuchs rechnen? Eine Frage, die man als Paar unbedingt hören möchte. Nein, natürlich nicht. Dass diese Frage unangebracht und übergriffig ist, brauchen wir vermutlich nicht mehr zu diskutieren. Vielleicht sollte man auch einfach den neugierigen Verwandten erklären, warum diese Frage nicht gestellt werden sollte.

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Ach! Und du bist jetzt also vegetarisch/vegan? Grundsätzlich handelt es sich hier um keine schlimme Frage. Zumindest solang die Verwandtschaft mit einem einfachen “Ja” glücklich wäre. Aber stattdessen darf man sich in diesem Moment weitere Fragen anhören. Man fühlt sich plötzlich wie ein Fremdkörper am Essenstisch und wird als der Grund betrachtet, dass das Essen jetzt kompliziert wird, weil man ja kein Fleisch mehr servieren könne. Noch besser wird es allerdings dann, wenn einem das Essen vor die Nase gestellt wird und man nochmals kurz darauf hinweisen muss, dass man das doch gar nicht isst.

Hast du schon alle Geschenke zusammen? First of all: Niemand hat jemals alle Geschenke zusammen. Irgendetwas wird immer vergessen oder noch besser: Man fragt eine Person, was sie sich wünscht und erhält keine Antwort. Dann ist diese Aufgabe ja gar nicht machbar. Außerdem können wir doch alle auf das Gefühl verzichten, das sich einstellt, wenn wir wieder daran erinnert werden, dass einem noch (fast) alle Geschenke fehlen.

Was wünscht du dir denn zu Weihnachten? Die Frage, die sich durch die Vorweihnachtszeit zieht. Eine Frage, die man natürlich auch sofort beantworten kann – nein. Alle haben das gleiche Problem und keiner hat eine gute Lösung dafür. Das Dilemma entsteht allerdings erst dadurch, dass man sich dann gegenseitig typische Last-Minute-Ideen in die Hände drückt und dabei das typische Lächeln aufsetzt. Falls ihr einen guten Weg sucht, Weihnachtsgeschenke zu finden, dann schaut einmal in unser Türchen 19. Dort hat Clara beschrieben, wie man gute Weihnachtsgeschenke finden kann.

Wie findest du das Geschenk? Diese Frage ist quasi der dritte Teil, der tödlichen Kombination, aus den vorherigen Fragen. Was soll man denn darauf antworten? “Öhh, das ist aber praktisch” oder “Uhhh, gute Idee”. Im besten Fall folgt auf die eigene Antwort noch der Satz “Wenn nicht ist auch nicht schlimm, man kann es noch umtauschen”. Dann hat man eigentlich auch schon verloren.

Hast du ab-/zugenommen? Da man seine geliebte Familie ab einem Punkt im Leben einfach nicht mehr so häufig sieht, kann man direkt mit solch einer Frage rechnen. Auch wenn man sich im engsten Kreis der Familie befindet, diese Frage ist NIE angebracht. Über Weihnachten laufen viele von uns ohnehin Gefahr, bei Plätzchen und leckerem Essen einmal mehr zuzuschlagen und die Bewegung kommt meist auch eher etwas zu kurz. Das angeknackste Selbstbewusstsein an der Stelle nochmal mit der verbalen Blutgrätsche zu Boden zu bringen, ist dann doch etwas unnötig.

Und jetzt, wo wir euch schon einmal ein Best-Of der Fragen geliefert haben, könnt ihr noch den heutigen Tag nutzen, um euch mental auf die Fragen vorbereiten und euch die ein oder andere gute Antwort zurecht zu legen.

Beitragsbild: Laura Schirrmeister

Mondgestein für Marsmäuse – Veganes Käse-Rezept

Mondgestein für Marsmäuse – Veganes Käse-Rezept

Das gelbe Glück, von dem niemand so wirklich weiß, wie es hergestellt wird. Im Falle einer Apokalypse wäre das große Rezept des Käses vermutlich das Erste, was an menschlichem Wissen verloren gehen würde. Daher ist es umso wichtiger das große Geheimnis in seine persönliche kognitive Schatzkiste aufnehmen zu können.

Nun ist tierische Milch völlig zu Recht aus der Mode gekommen. Dafür ist die rein pflanzliche Methodik genauso zu Recht immer mehr verbreitet und damit en vogue. Deshalb gibt es hier das vegane Käse-Rezept voller Würze und Cremigkeit.

Zutaten:

360 g Kokosmilch
4 EL Hefeflocken
15 g Agar-Agar-Pulver
80 ml Sauerkrautsaft
1,5 EL Maisstärke
1 TL Salz
2 TL verschiedene Gewürze, zum Beispiel Zwiebelpulver, Knoblauchpulver, Paprikapulver
1 Prise Kurkumapulver

Zubereitung:

  1. Kokosmilch, Hefeflocken, Agar-Agar-Pulver, Salz, Gewürze und Kurkumapulver in einen Topf geben und vermengen.
  2. Die Masse bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen. Dann fünf Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen und immer wieder umrühren.
  3. Sauerkrautsaft (nicht kalt) und Maisstärke in einer kleinen Schüssel vermengen. Die Mischung mit in den Topf geben und wieder gut verrühren.
  4. Alles noch eine Minute weiter köcheln lassen. Eine mittelgroße Schüssel mit Öl einfetten.
  5. Die Käsesoße in die Schüssel geben und glattstreichen. Abkühlen lassen und mehrere Stunden in den Kühlschrank stellen (am besten über Nacht). Genießen.

Bemerkungen:

Wer bei den Zutaten erst einmal ein bisschen ins Stutzen kommt, für den gibt es hier eine kurze Erklärung dazu. Agar-Agar-Pulver ist ein rein pflanzliches Geliermittel, welches es in der Backabteilung jedes Supermarkts geben sollte. Hefeflocken könnten möglicherweise ein kleines Problem darstellen, gibt es aber in Naturkostläden oder höherklassigen Supermärkten. 
Sollte der Käse sich nicht aus der Schüssel lösen lassen, einfach mit dem Stiel eines Teelöffels ringsum an lüften, bis er vom Rand gelöst ist.
Der Käse ist wirklich sehr intensiv und würzig. Daher ist er nur in sehr geringen Mengen pur zu empfehlen. Als Aufstrich ist er aber wirklich köstlich. Am besten empfiehlt sich dazu ein knuspriges Brot.

Wie ihr das Brot zum Käse ganz einfach selbst backen könnt, erlebt ihr in der knusprigen Welt der Brote.

Beitragsbild: Fabian Kauschke
Gif: giphy.com

Etwas Süßes und nichts Saures: Kürbismuffins

Etwas Süßes und nichts Saures: Kürbismuffins

Passend zu Halloween gibt es ein herbstliches Rezept mit Kürbis. Wie du der Überschrift bereits entnommen hast, handelt es sich um Muffins, mit Kürbis verfeinert. Diese Kombination macht dich skeptisch? Vielleicht kann dich dieses Rezept geschmacklich überzeugen. Das Gute an diesem Rezept ist, dass du es mit deinen Lieblings-Zutaten ganz einfach variieren kannst.

Das Rezept ist von Natur aus vegan und von einem süßlichen Typ. Du magst es aber eher herzhaft? Dafür dem Rezept einfach weniger Zucker hinzufügen. Für alle Vegetarier*innen Käse hinzu, für alle Fleisch-Fans Speck. Oder für die kleinen Zucker-Mäuse da draußen, die eine extra Dosis Zucker in den kalten Tagen gut gebrauchen könnten, fügt den Trocken-Zutaten Schoko-Chips hinzu. Für jeden Geschmack hält das Rezept etwas bereit.

Das Rezept ist schnell in 30 Minuten (davon 20 Minuten Backzeit) für 12 Portionen zubereitet. Die einzige Herausforderung könnte für dich das Kürbispüree darstellen, das du für das Rezept benötigst. Du kannst das Kürbispüree bereits fertig in dem Supermarkt deines Vertrauens kaufen, Kürbisstücke aus dem Glas/Dose nehmen und dann selbstständig pürieren oder du machst es ganz einfach selbst. Dafür musst du das Fruchtfleisch des Kürbisses entkernen und in Würfel schneiden. Öl in einem Topf erhitzen, die Kürbis-Würfel hinzufügen, mit Gemüsebrühe ablöschen und weich garen. Anschließend ein paar deiner Lieblings-Herbst-Gewürze hinzufügen, alles pürieren und abschmecken. Fertig ist dein Püree schon.

Jetzt kannst du mit den Muffins beginnen. Du benötigst:

  • 280 g Mehl
  • 140 g Zucker
  • 200 g Kürbispüree (ca. 300 g Hokkaido Kürbis)
  • 2 TL Backpulver
  • 60 ml Olivenöl
  • 60 ml Milch-Drink deiner Wahl
  • 1/2 TL Salz
  • 2 TL Zimt
  • 100 g ungesüßtes Apfelmus

Wenn du alles eingekauft hast oder manche Sachen bereits im Küchenschrank hattest, kann es jetzt losgehen. Wenn du den Ofen vorheizen möchtest, solltest du das jetzt bereits mit 180 °C tun. Die trockenen Zutaten (Mehl, Zucker, Backpulver, Salz und Gewürze) in einer großen Schüssel vermengen. Das Kürbispüree, das Apfelmus, das Olivenöl und den Milch-Drink hinzufügen. Mit einem Löffel gut umrühren, bis ein glatter Teig entsteht. Den Teig kannst du auf 12 Papierförmchen in einem Muffin-Blech aufteilen. Die Muffins bei Ober-/ Unterhitze bei 180 °C 18-20 Minuten backen. Mit einer Gabel anschließend überprüfen, ob die Küchlein überhaupt schon fertig sind. Wenn du dir das Halloween-Feeling nach Hause holen möchtest, kannst du die Muffins nach Lust und Laune verzieren.

Guten Appetit!

Beitragsbild: Maret Becker

Steckrüben-Curry mit Gewürzreis (vegan)

Steckrüben-Curry mit Gewürzreis (vegan)

In diesem Semester ist einiges anders. Unter anderem können die Studierenden und Mitarbeiter*innen an der Universität nicht zwangsläufig ihren Hunger in den Mensen stillen. Da wir ohnehin viel mehr Zeit zuhause verbringen, können wir also auch kulinarische Experimente wagen. Kocht sie nach und kommentiert mal wie es war und was ihr verbessert habt!

Eigentlich ist das einzige, was an diesem Gericht etwas mit Curry zu tun hat, Teile der Gewürze. Ein Curry, obwohl es hier als Gewürzmischung (aka Currypulver) bekannt ist, ist eigentlich ein Sammelbegriff für Gerichte mit sämiger Soße. Mit Curry-Ketschup hat das nix zu tun! Was genau reinkommt unterscheidet sich massiv. Ohne allzuviel darüber zu wissen, denke ich jedoch nicht, dass die Steckrübe ein typisches Gemüse in den Teilen Asiens ist, wo Currys herkommen. Thailand, Indien, Malaysia … Aber es ist ein Gemüse, dass aus unserer Region kommt, günstig ist und zu unrecht ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Unsere Vorfahren hatten Steckrübenwinter nach dem Krieg – wir können unsere eigene Steckrübengeschichte schreiben.

Zutaten fürs Curry:

  • 1 kleine Steckrübe
  • 1 Shotglas voll roter Linsen
  • 1 halbe Paprika
  • 3 cm Ingwer
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 kleine Zwiebel
  • ½ TL Currypulver
  • ½ TL Korianderpulver
  • ½ TL Kreuzkümmel (Cumin)
  • Salz
  • Pflanzenöl
Steckrübe, rote Linsen, Zwiebel und Ingwer

Zutaten für den Gewürzreis:

  • 1 Tasse Reis
  • 1/3 TL Anispulver
  • Salz
  • Pflanzenöl

Wie wird’s gemacht?

Zunächst werden Zwiebel, Ingwer und Knoblauch fein gewürfelt. Ingwer und Knoblauch kann man auch reiben – nervt aber dann beim Abwasch. Dann kann die Steckrübe gewaschen, geschält und in etwa 1 Zentimeter große Würfel geschnitten werden. Richtig geil an dieser Stelle wäre Chili. Hab ich aber nicht.

Meine Rezepte entstehen im Kochprozess und deswegen kaufe ich selten gezielte Zutaten. Improvisation ist alles!!!!!

Reis mit Salz, Anis und einem EL Pflanzenöl in einen kleinen Topf geben und kurz bei starker Hitze anschwitzen. Den Reis mit Wasser bedecken (eigentlich ist das Verhältnis 1 Teil Reis 2 Teile Wasser, aber ich finde es so einfacher), bis der Reis circa zwei Fingerbreit unter Wasser ist. Deckel drauf. Wenn es aufkocht, die Temperatur runter drehen auf eine kleine Flamme und mit geschlossenem Deckel weiter köcheln lassen. (Niemals umrühren!!!!!)

In einem größeren Topf die vorbereitete Zwiebel mit dem Ingwer, dem Knoblauch und den Gewürzen in Öl anbraten. Das Öl sollte den Boden vom Topf bedecken, also ca. 2 ½ EL Öl. Wenn die Gewürze angebraten werden, entfalten sie ihren Geschmack anders, als wenn sie erst später hinzugegeben werden. Aber aufpassen, dass nichts anbrennt! Wenn die Zwiebeln leicht glasig und die Gewürze leicht (!!) gebräunt sind, kommt die Steckrübe dazu. Kurz mit umrühren und dann die Linsen hinzugeben. Rote Linsen müssen nicht eingeweicht werden, deswegen können sie auch spontan verwendet werden. Das Ganze dann mit Wasser auffüllen, salzen und auf mittlerer Hitze köcheln lassen. Jetzt die Paprika schneiden und würfeln und auch in den Topf schmeißen. Geil! Das einzige, das noch geiler wäre, wäre Kokosmilch. Hab ich aber auch nicht. Pech gehabt.

Hin und wieder mit einem Löffel den Reis vorsichtig auseinander schieben und gucken, ob noch Wasser im Topf steht. Wenn keines mehr da ist und der Reis noch nicht durch ist, einfach ein bisschen Wasser nachgießen. Ist der Reis durch und noch Wasser im Topf, den Deckel abnehmen und die Temperatur hochdrehen, bis das Wasser verkocht ist. Den fertigen Reis abgedeckt zur Seite stellen.

Wie schmeckt’s?

Leider brauchen die Steckrüben wesentlich länger als ich gedacht hätte. Insgesamt fehlt es ein bisschen an Flüssigkeit und Schärfe im Curry. Falls ich das ganze nochmal kochen würde, würde ich definitiv Chili und Kokosmilch mit reinnehmen. Kein Essen für den schnellen Hunger, aber es gibt Schlimmeres. Wenigstens duftet die Küche richtig geil!

Bilder: Veronika Wehner
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