Brandanschlag auf Verbindungshaus der Burschenschaft Markomannia – *2xupdate*

Das Verbindungshaus der Burschenschaft Markomannia Aachen Greifswald am Greifswalder Karl-Marx-Platz ist in der Nacht vom Freitag, dem 23. April, zu Samstag, dem 24. April, gegen 4 Uhr das Ziel eines Brandanschlags geworden. Wie die Polizei mitteilt, bemerkten Passanten das Feuer aus brennenden Werbezeitschriften und alarmierten die Polizei sowie einen anwesenden Bewohner. Dieser unternahm erfolgreich einen Löschversuch mit einem Pulverlöscher.

Die verbrannte Haustür des Verbindungshauses.

Das Feuer wurde mit Werbemagazinen unmittelbar vor der Haustür entfacht, auf die die Flammen bereits übergegriffen hatten, als die Zeugen es bemerkten. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist. Da davon auszugehen ist, dass das Feuer erst kurz bevor man es bemerkte entfacht wurde, haben die Täter offenbar billigend in Kauf genommen, dass sich in dem Haus, das auch als Wohnheim dient, schlafende Menschen aufhielten. Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa 5.000 Euro.

Die Burschenschaft Markomannia konnte der webMoritz seit dem Anschlag trotz telefonischer und persönlicher Kontaktversuche und einer Rückrufbitte für eine Stellungnahme nicht erreichen. Das Verbindungshaus war zuletzt in der Nacht vom 3. zum 4. Oktober 2009 Ziel eines Anschlags gewesen. Dabei hatten mehrere Dutzend Täter Fensterscheiben des Hauses mit Schottersteinen zerstört, wovon sie auch durch anwesende Polizisten zunächst nicht abgehalten werden konnten, da diese ebenfalls angegriffen wurden und in der Unterzahl waren. Auch zuvor war das Haus häufiger beschmiert worden.

Kritiker werfen der Burschenschaft vor, Verbindungen ins rechtsextremistische Milieu zu haben. In den vergangenen Jahren hatte die Burschenschaft eine vorsichtige Öffnung zur Öffentlichkeit begonnen, unter anderem durch die StuPa-Kandidatur von Mitglied Christoph Böhm und durch die Herausgabe von Pressemitteilungen.

Update – 26. April, 15:05 Uhr

Wie wir durch Leserkommentare unter diesem Artikel entfuhren, gab es zeitgleich zu dem beschriebenen Vorfall im Eingangsbereich des Hauses ein weiteres Feuer bei einem benachbarten Studentenwohnheim. Dort wurde vor Mülltonnen neben dem Haus Werbematerial aus derselben Charge wie bei der Markomannia angezündet und etwa zeitgleich zum Entdecken des Brandes vor dem Haus der Markomannia gelöscht. Diese Information war im Polizeibericht nicht enthalten.

Update – 26. April, 17:44 Uhr

Knapp 48 Stunden nach unserer ersten Kontaktaufnahme hat sich inzwischen Mario Schuldt, der Öffentlichkeitsbeauftragte der Verbindung, bei uns per Rückruf gemeldet – allerdings nur, um uns mitzuteilen, er und seine Verbindung würden keine über den Polizeibericht hinausgehenden Auskünfte erteilen.

Foto: Gabriel Kords

Das Magazin am Dienstag

Das Magazin am Dienstagabend freut sich schon auf euch. Denn heute haben wir wieder eine vollgepackte Sendung. Neben den Veranstaltungstipps, den Spotlights, und dem Wetter, hört ihr heute einen Bericht zu dem Anschlag auf zwei Polizeibeamte. In einem weiteren Bericht dreht es sich heute ums Lesen. Und der Kulturplausch hält für euch ein besonderes Theatererlebnis bereit.

Also schaltet ein, lasst euch überraschen und genießt die Das Magazin am Dienstag, hier bei radio 98eins.

Angriff auf Polizeiauto aufgeklärt

Der am Sonntagabend in der Makarenkostraße erfolgte Angriff eines Polizeiautos mit mehreren Molotow-Cocktails konnte nach Angaben der Polizei noch am Montag aufgeklärt werden. Wie aus einer Mitteilung der Polizeidirektion Anklam hervorgeht, konnten drei mutmaßliche Täter noch am Montagabend ausfindig gemacht werden. Die Täter hielten sich zum Zeitpunkt ihrer Festnahme in einer Wohnung in unmittelbarer Tatortnähe auf.

Polizeifoto

Polizeifoto

Alle drei hätten bei ihrer Vernehmung die Tat gestanden, schreibt die Polizei, einer habe sogar eine Mordabsicht zugegeben. Der Festnahme gingen intensive Ermittlungen am Montag voraus. Zeitweise hatten nach Polizeiangaben 16 Beamten an der Klärung des Falls gearbeitet.

In diesem Zuge waren zahlreiche Anwohner der Straße befragt worden, für deren Mithilfe sich die Polizei in der Meldung ausdrücklich bedankt. Aus dem Meldungstext geht hervor, dass mindestens ein Hinweis der Anwohner die Beamten entscheidend weitergebracht habe. Wer sich für weitere Details der Festnahme interessiert, findet hier die vollständige Pressemeldung.

Kein politisches Motiv

Ein Satz der Pressemeldung dürfte aufmerksamen Lesern ganz besonders ins Auge fallen: “Ein politisches Motiv [der Täter, Anm.d.Red.] zeichnet sich nicht ab.” Bereits gestern hatte JU-Mitglied und RCDS-Vorstandsmitglied Franz Küntzel für Wirbel gesorgt, weil er die Täter im Linken Milieu verortet und spekuliert hatte, es handle sich um eine Antwort auf einen Vorfall am Gebäude des  Kulturvereins IKuWo. Später hatte er sich dafür entschuldigt. (mehr …)

Gewalttaten erschüttern Greifswald

Zwei Gewalttaten mit möglicherweise politischem Hintergrund sind am Montag bekannt geworden. In der Nacht vor Silvester wurde vor dem Haus des Kulturprojekts “Ikuwo” in der Goethestraße von unbekannten ein Sack mit einer toten und misshandelten Katze abgelegt. In der Nacht zu Montag wurde zudem ein Streifenwagen der Polizei in einen Hinterhalt gelockt und mit mehreren Brandsätzen, so genannten Molotow-Cocktails, beworfen, von denen aber keiner zu größeren Schäden führte.

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Ikuwo

Warum die Attacke gegen das Ikuwo erst jetzt bekannt gemacht wurde, wollte man uns beim Ikuwo nicht so richtig sagen. Das liege wohl eher an der Ostsee-Zeitung, hieß es vom Betreiberverein, die habe von der Sache schließlich schon seit zehn Tagen gewusst. Zudem habe man den Vorfall bereits am 31.12. angezeigt, seitdem ermittelt die Polizei. Von anderer Seite wurde uns jedoch zugetragen, man habe beim Ikuwo zunächst überlegt, den Vorfall überhaupt nicht öffentlich zu machen. Das würde auch erklären, warum Fleischervorstadtblogger Jockel Schmidt, in der Regel bestens informiert über Vorgänge im Ikuwo, erst unmittelbar vor Erscheinen der Nachricht in der Ostsee-Zeitung einen Beitrag auf seinem Blog veröffentlichte.

Der Betreiberverein des Ikuwo vermutet einen rechtsextremen Hintergrund der Tat. Aus diesem Berreich heraus wolle man die Betreiber offensichtlich einschüchtern. An dem Kadaver sei zudem ein Aufkleber der “Antifa” angebracht gewesen. In der Vergangenheit sei es häufiger zu Drohungen und Übergriffen gegen den Verein gekommen, die der rechten Szene zugeordnet werden konnten. Auch der webMoritz hatte bereits über entsprechende Vorfälle berichtet. (mehr …)

Was sonst noch war: webMoritz kompakt

In den vergangenen Wochen hat sich weihnachtsbedingt nicht so viel wie sonst in der Hansestadt ereignet und der webMoritz ist für ein paar Tage in den Winterschlaf gefallen. Ein paar Nachrichten waren zwar nicht groß genug für einen eigenen Artikel, verdienen aber im Rahmen einer Presseschau ihre Erwähnung. Wir stellen im Folgenden zusammen, was sich in den letzten Wochen ereignet hat und bisher noch keinen Eingang auf den webMoritz fand:

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Jahreswechsel: Oberbürgermeister zieht Bilanz

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Das Denkmal für Caspar David Friedrich befindet sich noch in der Fertigstellung. Foto: privat

In einem Interview mit dem Nordkurier zieht Oberbürgermeister Dr. Arthur König eine kurze Bilanz des abgelaufenen Jahres. Der Originaltext des Interviews war nur am Erscheinungstag nachzulesen. In dem Interview nennt König die Eröffnung der Bahnparallele und die der sanierten Stadthalle als bauliche Höhepunkte des Jahres und gibt die Absicht der Stadt zu Protokoll, künftig mehr für Caspar David Friedrich zu tun. Neben dem Friedrich-Denkmal soll im kommenden Jahr auch das Caspar-David-Friedrich-Zentrum eröffnet werden. Außerdem ist ein Friedrich-Anbau an das pommersche Landesmuseum geplant. Die wirtschaftliche Situation der Greifswalder Unternehmen hält der OB trotz der Krise für stabil.

Städtischer Haushalt verabschiedet (mehr …)