Alle Jahre wieder weihnachtet es auch beim webmoritz.! Hier wird Weihnachtsmusik gedudelt, werden Plätzchen gebacken und Geschichten der vergangenen, diesjährigen und zukünftigen Weihnacht unter flackernden Lichterketten geraunt. Einen Teil dieser besinnlichen Stimmung möchten wir wieder in unserem Adweb.kalender mit euch teilen. Hinter dem 8. Türchen erwartet euch: die Blaupause für ein Lebkuchenhaus!
ein Beitrag von Tom Siegfried und Maret Becker
Die gleiche Weihnachtsmusik wie jedes Jahr? Na dann los! Wir packen den doch sehr übersichtlichen Baukasten aus. Hat schon was von Geschenke öffnen. Uns erwarten 6 Lebkuchenplatten, welche das Haus ergeben sollen. Außerdem sind mit Gummibärchen, Schokolinsen und Liebesperlen wichtige Deko-Elemente gegeben. Doch vor allem stechen Feuerwehrmann Sam und die Katze aus der gleichnamigen Serie hervor. Damit sollte das Haus auch vor einem Brand gesichert sein. (Passt da wirklich drauf auf, Kerzen unterschätzt man schnell!) Wir haben uns für unser erstes Mal eine einfache Anleitung besorgt.
Die Platten legen wir für die Übersicht auf einer Lage Backpapier aus. Um alle Teile zu befestigen, müssen wir natürlich Beton (oder Vergleichbares) anrühren. Da Beton nicht so geil schmeckt, entscheiden wir uns für locker leichte 250g Puderzucker. Der Schock, dass das eine ganze Packung ist, ereilt uns genauso schnell, wie der Aufbau dauern soll. Den Puderzucker fix gesiebt, mit einem Eiweiß und zwei Spritzern Zitronensaft ausgestattet, geht es auch schon ans Mixen. Da der Mixer aber so nervig laut ist und die Weihnachtsmusik übertönt, könnte die Möglichkeit bestehen, dass die vom Architekten geforderten 10 min rühren nur zu rund 4 min werden. Das verstärkt das Fundament des Hauses zwar sehr, ist jedoch nicht die lustigste Art, die Masse aus dem Spritzbeutel zu verteilen. Nach und nach werden also die Einzelteile mit der (viel zu festen) Zuckergussmasse aneinander befestigt.
Sobald das Konstrukt steht, geht es ans Verzieren. Als Erstes kommt das Dach. In einem gewollten Durcheinander bringen wir Schokolinsen und Gummibärchen in einem Zuckergusssockel an. Um den Tannenbaum vor dem Haus wird auch noch „Schnee“ verteilt und, damit niemand hinfällt, mit Liebesperlen bestreut. Der Baum wird ganz traditionell mit einem kreisrunden lila Weihnachtsstern geschmückt. Was nicht fehlen darf, ist natürlich die Katze, die als Richtkrone an die Wand unseres ersten Lebkucheneigenheims geklebt wird.
Und so steht das gute Stück nun in unserer weihnachtlich geschmückten Wohnung. Viel Spaß beim Nachbauen!
Alle Jahre wieder weihnachtet es auch beim webmoritz.! Hier wird Weihnachtsmusik gedudelt, werden Plätzchen gebacken und Geschichten der vergangenen, diesjährigen und zukünftigen Weihnacht unter flackernden Lichterketten geraunt. Einen Teil dieser besinnlichen Stimmung möchten wir wieder in unserem Adweb.kalender mit euch teilen. Hinter dem 7. Fensterchen erwartet euch: Lasst es mit den Weihnachtsfilmen, Netflix!
You better watch out You better not cry You better not pout I’m telling you why Another horrifying Netflix Weihnachtsfilm is coming to your Endgerät
Es ist wieder mal diese Zeit des Jahres: Weihnachten. Es gibt wohl keinen kontroversen Diskurs darüber, dass Weihnachten neben den tollen Themen wie Familie, Liebe und Frieden auch seine schlechten, eisigen Seiten mit sich bringt. Eine Seite davon, über die der*die aufgeweckte Medienkonsument*in jährlich stolpert, ist eine Reihe an neuen Weihnachtsfilmen, die Jesus‘ Geburtstag neu erfinden oder zumindest mit ihrem eigenen, süßen Charme versehen wollen. Genauso tut es auch die allseits beliebte „Kommt-ja-sonst-nix“-Maschine Netflix jedes Jahr. Bislang hatten sie es für mich mit dem 2019 erschienenen, bis jetzt warum auch immer noch nicht zum Weihnachtsklassiker gewordenen „A knight bevor Christmas“ geschafft, dem König Trash die Krone aufzusetzen. Dabei handelt es sich nicht etwa um das bekannte Meisterwerk von Tim Burton, sondern um die geniale Idee, einen Ritter urplötzlich durch irgendeine mysteriöse alte Dame in das moderne Weihnachten 2019 zu teleportieren. Der Rest des Films besteht darin, dass der edle Ritter bei „High School Musical“-Star Vanessa Hudges einzieht und irgendwelche Aufgaben erledigen muss. Das ist aber auch egal, weil es ist Weihnachten und daher geht es nur darum, die große Liebe zu finden, auch wenn diese in Form von einem Mann kommt, der bis vor ein paar Tagen noch geglaubt hat, dass Magie die Welt zusammen hält. Er hat wohl zu viel „Master of the Universe“ gesehen. Schade, dass das im 21. Jahrhundert nicht mehr der Fall ist, sondern die Kraft der Menschen einzig daher kommt, „bis baldrian“, „Tschüsseldorf“ oder „bis Danni Lowinski“ zu sagen.
Somit befinden wir uns in einer neuen Saison der Festlichkeiten. Auch dieses Jahr wurde sich wieder nicht nur am Titel von Weihnachtsklassikern inspiriert. In „Lovehard“ spielen „Vampire Diaries“-Vampir (würde ich mal sagen, hab ich nicht gesehen) Nina Dobrev und Jimmy O. Yang, der neben Steve Carell und John Melkovich in Netflix‘ „Space Force“ zu sehen war (hab ich gesehen, war so „naja“), die Hauptrollen. Es fällt auf, dass es sich beim Titel um ein Kompositum aus „Love Actually“ („Tatsächlich… Liebe“) und „Die Hard“ („Stirb Langsam“) handelt. Zwei Filme die wohl zu den meistgeliebten, meistgehassten aber auch auf jeden Fall meistgesehenen Weihnachtsfilmen gehören. Spielen die Titel in der Geschichte eine große Rolle? – Ja, sie kommen durchaus in entscheidenden Szenen vor. Ist es clever, die gleiche Schriftart wie die Originale zu verwenden? – Ja, auch das muss gesagt werden, da so es wohl durchaus öfter dazu kommen wird, dass Nutzer*innen versehentlich auf den Film klicken und die Winterträgheit sie wohl auch zum Weiterschauen zwingt.
Worum geht es? Ich würde hier eine Spoilerwarnung aussprechen, aber im Prinzip erspar‘ ich euch nur die Zeit, dir ihr für diesen Film verschwenden würdet, also bitte, gern geschehen, frohe Weihnachten. Der Basisplott besteht darin, dass Hauptcharakter Natalie beruflich journalistisch von ihren verheerend schlechten Flirt „Altert“ (das Tinder der Flirty Birdys) Dates berichtet. Diese wenig einfallsreiche „Sex and the City“-eske Grundprämisse führt sie dazu, das Datingleben an den Nagel zu hängen. Nur aber, bis ihr eine neue Begegnung in der App aus heiterem Himmel den wohlmöglich perfekten Typen in die vorweihnachtliche Anstrengung zaubert. Sofort kommunizieren sie natürlich ihre tiefsten Gefühle (was man auch sonst mit Fremden macht) und er kennt alles, wofür sie tiefgreifende Empfindungen besitzt. Sie konkurrieren darüber, ob „Love Actually“ oder „Die Hard“ der bessere Weihnachtfilm ist und er kennt auch noch zufällig das Gedichtband, welches die kürzlich verstorbene Mutter Natalie immer vorgelesen hat. Quelle Surprise. Das wird begleitet mit Filmsequenzen, in denen anscheinend die Realitäten beider Personen verschmelzen und beide nebeneinander sitzen oder sich gegenseitig in den Schlaf säuseln. Dabei kommt jedoch die gewisse Würze ins Spiel, denn er wohnt in irgendeinem Dorf am anderen Ende des Landes. Was macht sie? Ja na klar, sie reist zu Weihnachten als Überraschung zu ihm, was soll schon schiefgehen? Nun, sie wird gecatfished. Nochmal – Quelle Surprise. Hot guy (der Name ist wirklich egal) ist gar nicht in echt hot guy. Schade, dafür hat sie aber Glück, dass hot guy trotzdem in der Stadt wohnt. So schließen Catfish Guy und Natalie einen Deal, dass sie über Weihnachten seine Freundin spielt und er ihr dafür hilft, an hot guy heranzukommen. Nun ist es nur noch ein egales Hochdramatisiere und Zugespitze der Situation, weil Catfish guy einen einfach nur gemeinen und egozentrischen Bruder hat und Natalie und Catfish Guy sich aus Versehen verloben, weil die Familie sich doch so freut. Hot guy macht gerne Sachen draußen, Natalie macht eigentlich gar nichts gern, und Catfish guy stellt gerne Kerzen her, die nach toten Familienangehörigen riechen. Am Ende zieht sie die ikonische „Love Actually“ Andrew Lincoln oder doch Boris Johnson Nummer mit den beschrifteten Schildern durch, da sie erkannt hat, dass doch eigentlich sie Catfish Guy liebt. Ende.
Den Film als Weihnachtsfilm zu deklarieren, ist an dieser Stelle durchaus ein Problem. Denn Weihnachten spielt allgemein, bis auf ein bisschen für Rentner singen und Weihnachtsbaum schmücken wirklich keine große Rolle. Daher ist es wohl auch kein Weihnachtsfilm, sondern eher ein „ich hoffe Weihnachten ist bald vorbei“-Film. Das widerspricht jedoch auch dem Handlungsmotiv von Natalie, denn eigentlich ist sie ja doch an hot guy interessiert, möchte aber trotzdem einfach wieder nach Hause. Sie ist dadurch in einem sich gegenseitig widersprechenden zeitlichen Perpetuum Mobile gefangen. Außerdem ist zu hinterfragen, welchen kategorischen Anspruch der Film an sich hat. Ist es eine Komödie, dann ist Humor mit dem neudeutschen Cringe gleichzusetzen. Andere Ausgüsse an komödiantischem Material sind leider starke Mangelware, sodass es nur gelegentlich auch mal so etwas wie Ironie oder sogar ein Witz ins Drehbuch geschafft hat. Genauso wird auch versucht, irgendeine Art des Mitfühlens und der Sentimentalität in den Zuschauer*innen zu erwecken. Meistens besteht das jedoch darin, dass Natalie allergische Schocks hat, oder jeder genau eine Vater oder Mutter Figur verloren hat. Das wärmt das Herz jedoch genauso auf wie eine kaputte Heizung.
So muss man schlussendlich feststellen, dass sich wohl auch Netflix‘ neue Weihachtsauslage „Lovehard“ nicht in eine Kategorie der Must Watch Weihnachtsklassiker einordnen wird. Das liegt zum einen daran, dass die Geschichte an keinem Punkt überraschend daherkommt und man immer schon die nächste Szene voraussagen kann. Zum anderen ist es auch kein komödiantisches Meisterwerk, das das Publikum trotz schlechter Geschichte an sich immer wieder zumindest zum Schmunzeln bringt. So muss der Film wohl in die immer beliebter werdende Kategorie des Trashs eingeordnet werden, sodass man sich an der schlechten Machart trotzdem auf die ein oder andere Art erfreuen kann.
Beitragsbild: Julia Schlichtkrull Bild: Samira Rahi auf unsplash.com
Alle Jahre wieder weihnachtet es auch beim webmoritz.! Hier wird Weihnachtsmusik gedudelt, werden Plätzchen gebacken und Geschichten der vergangenen, diesjährigen und zukünftigen Weihnacht unter flackernden Lichterketten geraunt. Einen Teil dieser besinnlichen Stimmung möchten wir wieder in unserem Adweb.kalender mit euch teilen. Hinter dem 6. Fensterchen erwartet euch:Mit dem Weihnachtsgeschenk etwas Gutes tun.
Da hat man sich gerade aufgerafft, ein paar Weihnachtssterne und Lichterketten in der Wohnung aufzuhängen, schon ist der zweite Advent vorbei und die Nikolausschuhe wollen gefüllt werden. Der Dezember ist trotz der vielbesungenen Besinnlichkeit meistens voller Trubel des endenden Jahres – Glühwein, Prüfungsanmeldungen, Kekse backen, einzureichende Paper, Glühwein und noch etwas: Die Suche nach Geschenken.
Ein Geschenk, für das man noch nicht mal die Wohnung in die Coronakälte verlassen oder den Internetanbieter des (Nicht-)Vertrauens aufsuchen muss, ist eine Tierpatenschaft. Neben dem lokalen Tierheim oder Tierschutzbund gibt es zahlreiche (geprüfte) Initiativen, die Patenschaften für die verschiedensten Tiere anbieten. Das reicht von einzelnen Schicksalen, wie etwa aus Gefangenschaft geretteten Tieren, bis hin zu der Mitfinanzierung von ganzen Bienenvölkern oder Initiativen, die sich neben den Tieren auch für den Erhalt des Lebensraumes oder die Aufklärung und Forschung einsetzen.
Gerade für uns Studierende mit begrenzten finanziellen Mitteln spielt natürlich die Höhe des Spendenbetrags eine wichtige Rolle. Viele Organisationen bieten glücklicherweise verschiedene Modelle an: von einmaligen bis regelmäßigen Beiträgen in individueller Höhe ist am Ende viel Auswahl dabei, um ein passendes Geschenk zu finden. Natürlich lohnt sich immer ein prüfender Blick auf die Verwendung und Transparenz der Spendenbeiträge, aber aus Skepsis gar nicht zu spenden, hilft am Ende garantiert nicht.
Und noch ein letztes Argument: Über die Patenschaft bekommt das Ganze trotzdem einen persönlichen Charakter. Ihr könnt beispielsweise das Lieblingstier eurer Liebsten unterstützen oder, wie beispielsweise bei Bienenpatenschaften, jedes Jahr einen Honig mit persönlichem Etikett als Dankeschön zugeschickt bekommen. So bekommt meine Mama jedes Jahr zum Muttertag einen Honig von ihrer „Brommi-Biene“ und erzählt stolz, dass sie Delfinpatin von Jonny ist – solch kleine Gesten können also lange positiv ausstrahlen und nicht nur die schenkende und beschenkte Person erfreuen, sondern im kleinen Rahmen auch irgendwo auf der Welt ein wenig helfen.
Alle Jahre wieder weihnachtet es auch beim webmoritz.! Hier wird Weihnachtsmusik gedudelt, werden Plätzchen gebacken und Geschichten der vergangenen, diesjährigen und zukünftigen Weihnacht unter flackernden Lichterketten geraunt. Einen Teil dieser besinnlichen Stimmung möchten wir wieder in unserem Adweb.kalender mit euch teilen. Hinter dem 5. Türchen erwartet euch: das erste Abenteuer des abenteurigen Streifenhörnchens Cornelius von Nussingen.
Durch das löchrige Blätterdach fiel ein Tropfen schmelzenden Schnees auf Cornelius‘ spitze Nase. Er schüttelte den pelzigen Kopf, sah wütend nach oben, dann wieder voller Enttäuschung hinab auf die Papiere, über denen er gerade gebrütet hatte. Natürlich nur metaphorisch gesprochen, Streifenhörnchen brüten immerhin nicht – und selbst wenn sie es täten, wäre er der letzte, der sich um eine solche Aufgabe kümmern würde. Zum einen, da er sich als glücklichen glücklichen Single und erfolgreichen Herzensbrecher verstand, zum anderen, da das Kümmern um ein fiepsendes, nerviges Hörnchenbalg definitiv nichts für ihn war. Vernusst, er konnte ja ohnehin nicht einmal genug Geld aufbringen, um für sich selbst zu sorgen!
Cornelius‘ Blick legte sich auf den billigen Stift in seiner Pfote, mit der er in den Rechnungen herum gestrichen hatte, bis die Zahlen halbwegs passten. Nein, überlegte er, der Stift ist doch nicht billig! Billig! Als würde das zu einem bedeutenden Abenteurer und Abenteuerautoren wie ihm passen! Nein, die abblätternde Spitze war natürlich aus echtem Gold, von Zwergkaninchen abgebaut in den Tiefen des Blauen Berges, und das Holz war von unzähligen Ameisen in unterirdischen Grotten auf ihrer Reise zum Mittelpunkt der Erde gewonnen worden. Für ein solches Schmuckstück konnte er sicherlich 200 Goldeicheln von der Steuer absetzen! Er machte eine entsprechende Notiz am Rand des letzten Papiers und lehnte sich danach ein wenig entspannter in seinem Hängesessel zurück. Das sah natürlich schon etwas besser aus in der Gesamtrechnung, aber seine Probleme löste das alles noch lange nicht. Was wollten diese Steuer-Klameraffen überhaupt von ihm! Als wäre Geld eine angemessene Entlohnung für echte Kunst! Denn wen interessierte schon, wie viele Abenteuer er erlebt hatte, durch wie viele Länder er gereist war und was für hochkarätige Romane daraus entstanden waren – wenn die Leute so ungebildet und respektlos waren, blieb der verdiente Lohn für seine atemberaubenden Werke aus.
Etwas anderes musste her, ein neues Abenteuer, dem sich niemand entziehen konnte! Ein Abenteuer, bei dem ihm jedes andere Streifenhörnchen nur so zu Füßen läge. Mit tragischen Liebesgeschichten, die jede Hörnchendame in Tränen ausbrechen ließen, und wackeren Kämpfen, um die ihn jeder Hörnchenmann beneidete. Oder anders herum, Cornelius war das gleich, Hauptsache sie feierten ihn für seine Heldentaten. Es musste das Abenteuer seiner Ära werden, das man sich an kalten Winterabenden noch in hunderten und hunderten von Jahren ehrfürchtig am Kaminfeuer zuraunte. Nur was?
Wieder tropfte es ihm auf die Nase. Cornelius hob den Blick und merkte, dass es heftiger zu schneien begonnen hatte. Großartig, ausgerechnet jetzt begannen die eisigen Schneestürme. Aber es nüsst ja nix, sagte er sich, und warf seine wichtigsten Sachen in die Umhängetasche: ein nagelneues Notizbuch, mehrere Pakete Proviant (zum Großteil bestehend aus den hervorragenden Nussecken seiner Großtante), eine kleine Einwegkamera aus Plastik (die anderen wurden auf Dauer zu schwer), und seinen Federhut (sein unverzichtbares Markenzeichen). Cornelius atmete noch einmal tief durch und verließ schließlich seinen Kobel. Schritt für Schritt stapfte er tiefer in das Schneegestöber, doch sein Ziel blieb klar: Er musste die âventiure seines Lebens finden.
Alle Jahre wieder weihnachtet es auch beim webmoritz.! Hier wird Weihnachtsmusik gedudelt, werden Plätzchen gebacken und Geschichten der vergangenen, diesjährigen und zukünftigen Weihnacht unter flackernden Lichterketten geraunt. Einen Teil dieser besinnlichen Stimmung möchten wir wieder in unserem Adweb.kalender mit euch teilen. Hinter dem 4. Fensterchen erwartet euch: regionale Weihnachtsbräuche.
Weihnachtsbräuche unterscheiden sich in jedem Land. Da gibt es etwa das Luciafest in Schweden oder die Weihnachtshexe in Italien. Aber so weit braucht man gar nicht zu gehen, um etwas Neues zu entdecken, denn auch jedes Bundesland hat seine eigenen Traditionen. Höchste Zeit, sich mit den hiesigen Bräuchen zu beschäftigen.
Der Christbaum
…heißt hier zunächst einmal Weihnachtsbaum. Heute stehen hier wie anderswo in Deutschland in den meisten Wohnungen bunt geschmückte Tannen. Anders als im Süden haben sich Weihnachtsbäume in MV aber erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts allmählich durchgesetzt. Die damaligen Bäume sahen auch ganz anders aus als heute: Aus Mangel an Fichten stellte man hier Kiefern oder sogar Laubbäume auf. Oder man verzichtete ganz auf einen richtigen Baum und schmückte stattdessen einen Bügelbaum. Diese aus Ästen zu „Bäumen“ gebogenen Gestelle waren besonders auf Hiddensee sehr verbreitet und werden dort seit einigen Jahren auch wieder gebräuchlicher. Geschmückt wurden echte wie nachgemachte Bäume früher vor allem mit essbarem Schmuck. Das konnten Äpfel und Gebäck sein, wie wir es teilweise heute noch kennen, es gab aber auch Kurioses wie mit Silberpapier beklebte Pellkartoffeln oder sogar Würste.
Die Bescherung
…erinnerte hier früher an den Nikolaustag. Nur, dass es wegen der Abschaffung der Heiligenverehrung durch die Reformation gar keinen Nikolaustag gab. Stattdessen stellten Kinder an Heiligabend ihre Schuhe nach draußen oder legten Mützen auf die Fensterbank, die dann vom Kinnjes (dem Kind Jesus) mit Äpfeln und Gebäck bestückt wurden, teilweise auch mit einem Zwei-Schilling-Stück. Später setzte sich dann die Gestalt des Weihnachtsmannes durch, der zunehmend auch Spielzeug brachte. Erwachsene schenkten einander lange Zeit nichts, dafür war der Brauch des Julklappenwerfens durch den Einfluss der schwedischen Besatzung weit verbreitet. Dazu wickelte man kleine Geschenke in mehrere Hüllen und versah sie mit dem Namen der Person, für die sie gedacht waren. Im Dunkeln zog man dann los, warf die Julklappen vor die entsprechende Tür und rannte danach schnell weg. Wer so eine Gabe erhielt, konnte dann zu rätseln beginnen, von wem sie wohl gewesen sein mochte.
Aber nicht nur die Menschen wurden bedacht, auch die Tiere kamen aus einem Aberglauben heraus auf ihre Kosten. So wurden Kühe einzeln mit Hafer gefüttert und bekamen Münzen in ihre Tränken gelegt, während Hunde und Katzen etwas vom Weihnachtsessen bekamen. Auf diese Weise sollten die Tiere im nächsten Jahr gut gedeihen. Selbst die Obstbäume wurden teilweise beschenkt: Man steckte ihnen eine Silbermünze in die Rinde und sagte dabei „Ick beschenk di to Weihnachten“. Ob die Bäume wohl etwas damit anfangen konnten? Heute gehen sie jedenfalls leer aus – im Gegensatz zu den Tieren: Beim eher neueren Brauch der Lüttenweihnacht, den es zum Beispiel noch auf Rügen gibt, werden für sie jede Menge Leckereien an die Bäume im Wald gehängt.
Das Weihnachtsgebäck
… war hier lange Zeit nicht besonders vielfältig. Zumindest das Selbstgebackene beschränkte sich weitgehend auf weiße und dunkle Pfeffernüsse nach unzähligen Rezepten. Ein typisches Gebäck, das zur Weihnachtszeit verkauft wurde, waren die Kinnjespoppen oder auch Has´poppen. Diese „Puppen“ bestanden meist aus Semmelteig, der mit Zucker bunt verziert wurde und stellten verschiedene Figuren mit oder ohne Weihnachtsbezug dar. Oft wurden sie von fahrenden Händlern verkauft, die abends ihre überschüssige Ware teils dadurch loszuwerden suchten, dass sie mit der Dorfjugend darum würfelten.
Die Sternsinger
…sind hier zwar nicht weit verbreitet, dafür gibt es traditionell aber reichlich andere Gestalten, die von Haus zu Haus gehen. So gab es statt eines Singens an Dreikönig ein Tuten an Heiligabend: Der Überlieferung nach befahl der Engel den Hirten bei Christi Geburt jedes Jahr mit Hörnerblasen an die Heilige Nacht zu erinnern. Daraus entstand der Brauch des Weihnachtstutens, bei dem die Hirten mit ihren Hörnern durch die Straßen zogen und eine vorher festgelegte Bezahlung in Form von Bier, Naturalien oder Geld erhielten. Neben den Hirten waren auch Gruppen unverheirateter Knechte unterwegs, die in die verschiedensten Rollen schlüpften. Da gab es das weißgewandete Kinnjes, das um Einlass für die Gruppe bat, den Rugklas („rauher Niklas“) mit seiner Rute in einer Verkleidung aus Haferstroh, den Schimmelreiter, dessen Pferd wiederum von zwei Männern gespielt wurde, den Bärenführer mit seinem Bären und viele mehr. All diese Figuren gaben hintereinander kleine Vorführungen und wurden dafür mit Schnaps belohnt. Mit der Zeit wurden Kinnjes und Rugklas zu Geschenkebringern, bis sie zum Weihnachtsmann wurden. Ursprünglich handelte es sich jedoch um Schreckgestalten, die es selbst auf eine Belohnung abgesehen hatten.
Der Weihnachtsmarkt
…blickt hier auf keine lange Geschichte zurück. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es nur in Stralsund einen richtigen, mehrtägigen Weihnachtsmarkt, in einigen anderen Städten zumindest eintägige Märkte. Während sich Weihnachtsmärkte andernorts immer weiter verbreiteten, versuchte man hier oft sie einzudämmen, möglicherweise aus Sorge vor Konkurrenz für die ansässigen Geschäfte. So gab es etwa in Schwerin einen Bereich auf dem Marktplatz, in dem Handwerker*innen zur Weihnachtszeit ihre Stände aufbauten und die dem Magistrat ein Dorn im Auge waren. Durch das Einführen neuer Regeln wie hoher Abgaben in Form eines Marktgeldes und Ausstehungsverboten, wenn bestimmte Bedingungen nicht erfüllt waren, gelang es ihm, sie zu vergraulen, bis 1901 keine Stände mehr übrig waren. Der Schweriner Weihnachtsmarkt wurde dann erst nach 1945 wieder neu belebt.
Hier könnt ihr das aktuelle Video von moritz.tv sehen.
Beim Abspielen des Videos werden personenbezogene Daten zu YouTube übertragen. Weitere Informationen findest du in unseren Datenschutzhinweisen (Datenschutzerklärung | webmoritz.).