Folge 36 – Wahl aus – Analyse an

Folge 36 – Wahl aus – Analyse an

Erneut sind Wahlen ins Land gezogen und sie zeigen eins: Der Osten ist in Aufruhr.

Nun, um es mit den Worten von Gandalf zu sagen, schauen wir nach Osten.

In diesem unserem neuen Format des CasualCast wird es dieses Mal um die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen gehen. Alte Strukturen scheinen hier in ihren Grundfesten erschüttert worden zu sein.

Doch wer hat gewonnen, wer verloren? Was waren die Gründe? Wie sieht es mit der Regierungsbildung aus? Und was sind die Probleme, mit denen sich nun auseinandergesetzt werden muss?

Aber nicht nur diese Fragen versuchen wir zu beantworten. Weitere Themen sind das CSYOU-Video und wichtige Ereignisse, welche den 1. September zu einem ereignisreichen Tag gemacht haben.

Weitere Informationen zum Casual Cast:

Brandenburg:

Partei Prozent Veränderung zu 2014
SPD 26,2 % -5,7 %
AfD 23,5 % +11,3 %
CDU 15,6 % -7,4 %
Grüne 10,8 % +4,6 %
Linke 10,7 % -7,9 %
Freie Wähler 5,0 % +2,3 %


Sachsen:

CDU 32,1 % -7,3 %
AfD 27,5 % +17,7 %
Linke 10,4 % -8,5 %
Grüne 8,6 % +2.9 %
SPD 7,7 % -4,7 %


Bei Fragen und Anregungen könnt Ihr uns wie immer unter der E-Mailadresse: web-podcas@moritz-medien.de erreichen.

Mitgesprochen haben diesmal: Tom, Felix, Thore und Mels.

Europa diskutieren

Europa diskutieren

Politiker*innen diskutieren Europa in Greifswald. Gestern fand die Podiumsdiskussion zur Europawahl statt. Diskutiert haben von der SPD Heiko Miraß,von der  FDP Karoline Preisler, von den Grünen Niklas Ninaß und von der Linken Helmut Scholz. Marcel vom radio98eins übernahm die Moderation und führte uns durch die 1 1/2 stündige Diskussion. Wir haben hier nur einige Fragen und Antworten verknappt zusammengefasst. radio98eins veröffentlicht in den nächsten Wochen einen Mitschnitt. Den Link dazu findet Ihr dann auch hier.

Nach Fragen zu Streit in der EU kam die Frage, inwieweit die EU auf einen weiteren Flüchtlingszustrom vorbereitet ist. Und welche Maßnahmen es gibt, um die Lage in den Aufnahmeländern zu verbessern? Hier herrschte bei allen Parteien eine klare Einigkeit darüber, dass die EU einem weiteren Strom derzeit nicht gewachsen wäre. Während sich die FDP und die Grünen für ein sinnvolleres Einwanderungsgesetz aussprachen, waren sich Linke und SPD im weitesten darüber einig, dass man Konflikte und Probleme angehen muss, um weitere Fluchtursachen zu verhindern.

Die nächste Frage von Marcel wurde teilweise schon in den vorherigen Antworten angerissen. Die Klimapolitik. Wie kann die EU auf die die Fridays for Future – Bewegung antworten? Die Vertreterin der FDP ging  erstmal auf die Lösungen im eigenen Haushalt ein, bevor sie darauf plädierte, dass es eine vereinte europäische Lösung für den Klimawandel geben muss. Auch der Vertreter der Linken fordert eine geeinte Lösung. Noch wird zu viel geredet und zu wenig umgesetzt. Der Vertreter der SPD sieht einen Lösungsansatz in der Einführung von einer Art CO2-Steuer. Der Vertreter der Grünen hält ein CO2- ETS-System für eine mögliche Antwort auf das Problem der Nichteinhaltung der Klimaabkommen der EU.

Es folgen noch verschiedene Fragen aus dem Publikum, direkt an die einzelnen Parteien gerichtet. Zu den Themen Migration, Solarenergieausbau, EU-Armee bis hin zum Iran sollten die Politiker*innen ihre Einschätzungen abgeben. Mehr erfahrt ihr dann bei radio98eins.

Macht Euch aus den Parteiprogrammen ein eigenes Bild oder nutzt den Wahl-O-Mat für einen knappen Überblick über die Parteien bei den Europawahlen. Für die Kommunalwahlen haben wir die Parteien und Bündnisse selbst befragt, das findet Ihr hier. Geht am Sonntag wählen!

Beitragsbilder: Ole Kracht

Mitten im Brexit-Chaos kommt die EU-Wahl

Mitten im Brexit-Chaos kommt die EU-Wahl

EU-Wahlen in einem Land, das die EU schon längst verlassen wollte. Heute sind die Wahlen zum Europäischen Parlament u.a. in Großbritannien. Ein geteiltes Land. Der Chef der Brexit-Partei bekommt einen Milkshake ab, das Parlament soll über ein zweites Referendum entscheiden und jeden Tag sind Demonstrationen vor dem Britischen Parlament in London.

Diese Demonstrationen habe ich mir mal genauer angeschaut. Es sind keine Riesenaufmärsche mehr wie vor zwei Monaten. Es sind kleine Demonstrationen mit 10-15 Personen pro Seite, wenn überhaupt. Meistens am Nachmittag, so bis 16-17 Uhr. Es stehen sich die Pro-Brexit-, auch Brexiteer und die Anti-Brexit-Vertreter*innen, auch Remainers genannt, gegenüber oder neben einander. Sie unterscheiden sich sehr offensichtlich: die einen mit EU-Flaggen, die anderen mit „Vote Brexit-Party“-Schildern. Die Demonstrierenden sind ein beliebtes Fotomotiv bei den zahlreichen Touris, die am Parlament vorbeiströmen. Und das genießen beide Seiten. Sie lassen sich gerne fotografieren und posieren mit ihren Schildern.

Beide sind vor dem Parlament, um der britischen Regierung zu sagen, dass sie die Politik furchtbar finden. Die einen wollen den Brexit endlich durchhaben, die anderen wollen diesen noch aufhalten. Gerne motzen sie sich dabei auch mal gegenseitig an.

Aber wie stehen die Pro- und Anti-Brexit Seite zur EU-Wahl?

Ich habe jeweils eine Vertreterin der zwei Seiten gefragt. Diese „Umfrage“ ist nicht repräsentativ. Die Antworten geben aber zumindest einen kleinen Einblick in die verschiedenen Meinungen zur EU-Wahl. Und schließlich stehen sie vor dem Parlament, um gehört zu werden, also warum nicht mal fragen?

Wählen gehen

Am wichtigsten: beide werden heute wählen gehen. Beide glauben an die Demokratie. Beide wollen mehr Demokratie, die in ihrem eigenen Land nicht existiere. Die Vertreterin der Remainer sagt klar, dass sie die Green Party wählen wird, die sich u.a. für ein zweites Referendum und ein Bleiben in der EU stark machen wollen. Sie verstehe nicht, warum das Parlament überhaupt für etwas kämpfe, das sie nicht wollen. Vor allem müssen sie nicht, da das Referendum nicht zwingend gewesen sei. Sie hofft darauf, dass mehr junge Leute zur EU-Wahl gehen als zum Referendum. Diese Hoffnung hat sie noch, andererseits stünde sie nicht hier, sagt sie.

Die Vertreterin der Brexiteer sagt ehrlich, dass es eine missliche Lage ist, an der EU-Wahl teilzunehmen. Laut ihr ist Großbritannien schon seit dem 29. März aus der EU ausgetreten. Sie wird trotzdem wählen, die Brexit-Party und diese werde auch gewinnen. Sie kritisiert die Premierministerin Theresa May klar. Diese trete nicht für den Willen der Bevölkerung, die Demokratie, ein, denn sie sei ein Remainer. Die Brexit-Bewegung solle sich voran bewegen und wählen gehen.

Choose Your Future Or Somebody Else Will

Diese beiden Seiten rufen also klar zur Wahl auf. Genau so wird auch Werbung an Londoner Bushaltestellen und in den Underground-Stationen gemacht. Mit dem Zitat: „Choose your future or somebody else will“ wird die Bevölkerung zur Wahl zum Europaparlament aufgerufen. Sehr dezent, aber trotzdem treffend.

Andere Stimmen kommen von der sogenannten Left Leave-Bewegung, die zum Boykott der EU-Wahl aufrufen. Denn jede Stimme bei der EU-Wahl sei eine Stimme für die EU. Und das sei nach dem Referendum demokratisch nicht mehr vertretbar. Eine Gruppe ist die Young Communist League, die grob gesagt, die EU für Arbeiter feindlich und Firmen bevorzugend sieht. Dazu konnte ich aber leider niemanden befragen.

EU-Wahl als Chance

Die EU-Wahl wird von den beiden Befragten also irgendwie doch als Chance gesehen. Sie wollen wählen, um ihrer Haltung gegenüber der EU Ausdruck zu verleihen. Ich bleibe auf jeden Fall gespannt, wie die Wahlbeteiligung in Großbritannien ausfallen wird. Es bleibt spannend, ob mehr junge Menschen an den Wahlen teilnehmen als am Referendum. Und wird die Brexit-Partei gewinnen, wie es Prognosen schon voraussagen? Das erfahren wir leider erst frühestens Sonntagabend, wenn die Auszählungen der kompletten EU-Wahl anfangen.

Nichtsdestotrotz will ich an dieser Stelle die Londoner U-Bahn zitieren: Wählt Eure Zukunft selbst, sonst tut es jemand anders!

Beitragsbilder: Leo Wegener

Podiumsdikussion zur Europawahl

Podiumsdikussion zur Europawahl

Im Mai steht die Europawahl vor der Tür.

Am 24.04. startet die Bustour „Grenzenlos Europäisch“ der JEF (Junge Europäische Föderalisten) Deutschland zur Europawahl 2019.
Der Bundesverband der JEF Deutschland, der Landesverband JEF MV und die Europa-Union MV richtet an diesem Tage gemeinsam eine Podiumsdiskussion zum Thema aus.

Die Podiumsdiskussion „Grenzenlos Europäisch – Warum braucht MV Europa?“ findet also schon morgen (!) statt.
18 Uhr wird im Hörsaal 2 des Alten Audimaxes (Rubenowstraße 1 – 17489 Greifswald) gestartet.

Zu Gast sind Claudia Müller, MdB(Grüne), Sonja Steffen, MdB(SPD) und Thomas Lenz, Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Europa.

Die Veranstaltung soll etwa zwei Stunden dauern. Marcel Knorn moderiert das Ganze und natürlich hat auch das Publikum an diesem Abend die Möglichkeit Fragen an die Gäste zu stellen.

Mehr informationen erhaltet ihr auch auf der Seite der JEF MV.

Wer keine Zeit hat, der Podiumsdiskussion beizuwohnen oder diese verpassen sollte, der kann sie voraussichtlich ab Freitag bei moritz.tv auf YouTube oder Facebook ansehen.

Bild: JEF MV

Photo by Waldemar Brandt on Unsplash