jedes Jahr aufs Neue lässt euch der webmoritz. einige Wochen vor der Wahl einen Fragebogen zukommen, über den ihr euch euren Wähler*innen vorstellen könnt. Wie ihr vielleicht bereits mitbekommen habt, ist bei uns dahingehend in diesem Jahr leider einiges schief gelaufen. Zwar war der Fragebogen bereits am 17.12. fertig und sendebereit, durch einige Kommunikationsprobleme ging die Mail allerdings erst etwa 10 Tage später an euch raus. Da sich die universitären Wahlhelfer*innen zu dieser Zeit bereits in einer — wohlverdienten — Weihnachtspause befanden, erreichte die Mail alle Bewerber*innen für den Senat und die FakRäte bis heute nicht.
Da wir möchten, dass alle Kandidierenden die gleiche Möglichkeit bekommen, sich an den Fragebögen zu beteiligen, wollen wir euch den Fragebogen nun noch einmal auf diesem Weg zur Verfügung stellen. Die ausfüllbare PDF-Datei steht euch jetzt unter diesem Link zur Verfügung. Wir würden euch bitten, uns den Fragebogen über euren universitären Mailaccount zuzusenden, damit wir auch nachvollziehen können, ob es sich bei euch wirklich um eine*n Bewerber*in für das jeweilige Gremium handelt. Fügt eurer Mail auch gerne ein Foto von euch bei, damit sich eure Wähler*innen ein Bild von euch machen können. Unsere Adresse ist web@moritz-medien.de.
Im Zuge dieses ganzen Durcheinanders werden wir außerdem die Frist ein weiteres Mal verlängern, nämlich auf den 06.01.2022, 23:59 Uhr. Da die Gremienwahlen bereits am 11.01.2022 starten, werden wir die Antworten aller Gremien dann gebündelt am 08.01.2022 veröffentlichen, wenn auch der Übersicht halber in verschiedenen Artikeln.
Falls ihr Studierende kennt, die sich für die Gremienwahlen beworben haben, informiert diese gerne über den Fragebogen und diesen Artikel, damit möglichst viele eine gleiche Chance erhalten können.
Es tut uns sehr leid, dass es zu diesem ganzen Chaos gekommen ist und dadurch womöglich für einige von euch unfaire Bedingungen entstanden sind.
Habt dennoch einen schönen Start ins neue Jahr und viel Erfolg an alle bei den Gremienwahlen 2022!
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
von Annica Brommann, Maret Becker und Nina Jungierek
Derzeit ist eine musikalische Installation der Künstlerin Claudia Thümler unter dem Titel „Jukebox“ im Schaufenster im Kiosk am Mühlentor zu sehen.
Bereits Mitte Dezember startete die Greifswalder Stadtbibliothek Hans Fallada ihr neues Filmstreamingportal filmfriend. Damit können angemeldete Bibliotheksnutzer*innen kostenfrei über 3.000 Filme online schauen. Das Angebot soll sich dabei von dem kommerzieller Streaming-Portale unterscheiden und umfasst vor allem deutsche und europäische Titel.
Der Kunstkubus CUBIC beherbergt derzeit eine Ausstellung zur Dichterin Sybilla Schwarz. Der Grundgedanke der Installation mit dem Titel „Ich bin vohm Lieben kalt…“ besteht dabei darin, ein „visuelles Kabinett“ als Inszenierung von poetischen Denken und Sehen von Sibylla Schwarz in zeitgenössischer Form zu präsentieren.
Hier findet ihr alle Testzentren in Greifswald verlinkt.
Die 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierung liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zurzeit bei 11,9 (Stand: 01.01.2022). Damit steht der Landkreis auf Stufe 3 – rot. Es gilt in unserem Landkreis die 2GPlus-Regel. Der Wert richtet sich nach der Corona-Ampel, die in MV gilt. Dabei ist die Hospitalisierung entscheidend, im zweiten Schritt wird auf die Infektionszahlen geschaut und danach auf die ITS-Auslastung.
Die Prüfungsanmeldung läuft nur noch bis zum 03.01.2022! Ihr könnt euch online über das Selbstbedienungsportal für alle Prüfungen anmelden. Durch eine Änderung der Rahmenprüfungsordnung gibt es einige neue Regelungen, diese könnt ihr hier nachlesen.
Der Corona-Krisenstab hat am 23.12.2021 beschlossen, dass die Uni wieder rein digital stattfinden wird. Das gilt für alle Lehrveranstaltungen (ausgenommen Praktika in festen Gruppen) sowie Gremiensitzungen und Verwaltungsangelegenheiten. Das Rektorat bittet außerdem um Geduld und Verständnis, insbesondere falls es aufgrund der pandemischen Lage zu gesundheitlichen Ausfällen und Verzögerungen kommt.
Im aktuellsten Rektoratsforum vom 20.12.2021 gibt es unter anderem einen Jahresrückblick zu Projekten und Beschlüssen sowie Einblicke in die Arbeit der Rektoratsmitglieder.
Der Nachhaltigkeitspreis 2021 unserer Uni wurde an Johanna Czichowski und Katharina Pickl für ihre Abschlussarbeiten vergeben.
Der Genderpreis 2021 wurde an Nele Marie Klamer für ihre juristische Dissertation zum „Nein heißt Nein!“-Ansatz vergeben.
Bei der StuPa-Sitzung am 08. Dezember stellte sich der jetzige AStA-Vorsitzende Hennis Herbst als Kandidierender für diestudentische Vertretung im Rektoratvor. Alle Infos findet ihr im Liveticker des webmoritz. Als nächstes steht die Vorstellung in der FSK an.
Aktuell ist nur noch ein einziges AStA-Referat unbesetzt: Das Referat für politische Bildung und Antifaschismus. Die Referatsbeschreibung findet ihr im Studierendenportal oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Altigkeiten
Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 vereinbart werden.
Nachdem sich Prof. Dr. Ralph Weber bei den Coronaprotesten in Wolgast kritisch über die Maßnahmen und vor allem zu Ministerpräsidentin Manuela Schwesig geäußert hatte, wurden an der Uni einige Stimmen laut. Das Rektorat äußerte Befremden über Webers Aussagen und bezeichnete diese als ein „schwerwiegender Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung“. Darüber hinaus unterzeichneten zahlreiche Professor*innen unserer Uni einen offenen Brief, in welchem es unter anderem heißt: „Wir distanzieren uns ausdrücklich davon, dass jemand aus unserer Mitte gegen die freiheitlich-demokratische Ordnung agitiert“. Webers Äußerungen während der Kundgebung wurden in der OZ vom 03. Dezember zitiert, die Diffamierung Schwesigs findet sich in diesem YouTube-Video ab Minute 4:30.
Am 30. November begann die interdisziplinäre Ringvorlesung „Wissenschaft und demokratische Kultur“. Die Vorträge finden in der Aula der Universität statt, werden aber auch im Livestream zugänglich sein. Sie setzen sich mit dem Leitbild der Universität, einer freiheitlichen, zivilen und demokratischen Gesellschaft, und dem vielschichtigen Verhältnis von Wissenschaft und demokratischer Kultur auseinander.
Auf dieser Uni-Website könnt ihr die Selbstlernplätze der Universität einsehen und euch bei Bedarf anmelden.
Altigkeiten
Die Uni bietet fortan einen Babysitter*innenpool an. Die neuen familienfreundlichen Angebote der Uni könnt ihr hier nachlesen.
DerGreifswalder Jugendstadtplan, welcher von und für Jugendliche konzipiert wurde, bietet einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Einrichtungen der Region.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Mit dieser Folge haben wir ein kleines Experiment gewagt: Was passiert, wenn sechs Leute via Online-Videokonferenz ohne Plan, ohne Schnitt und ohne Nachbearbeitung miteinander quatschen? Dazu haben wir uns unsere aktuelle Chefredaktion bestehend aus Lilli und Julia und die zukünftige Chefredaktion mit Laura und Adrian eingeladen. Wie chaotisch das Ganze geworden ist und was wir sechs alles zu erzählen haben, hört ihr in dieser Folge von Unterm Dach.
Wir wünschen allen einen guten Rutsch und ein schönes Jahr 2022!
Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de
Svenja und Tom schauen dem Jahresende unters Dach. Dieses Mal mit dabei: Die Geister der gegenwärtigen und bald vergangenen Chefredaktion: Lilli und Julia. Und die Geister der zukünftigen Chefredaktion: Laura und Adrian.
Timestamps:
00:00:00 – 00:11:08 Wir wünschen allen einen guten Rutsch und ein schönes Jahr 2022! 00:11:08 – 00:38:59 Kartoffelsalat vs. Raclette, Geschenke geben vs. bekommen, fliegen vs. unsichtbar sein 00:38:59 – 00:54:43 Podcast-Rückblick von Lieblingsfolgen zum Produktionsgeschehen, zudem Weihnachtsdörfer und Coronaabstand 00:54:43 – 01:15:16 Entschleunigung, Basteln, Egoismus, ungewollte Geschenke und nice Kindergeschichten 01:15:16 – 01:30:36 die Zukunft vom schwarzen Schaf der moritz.medien und ein Werbeblock 01:30:36 – 01:33:23 viele Dankesworte 01:33:23 – 01:35:31 Post-Credit-Szene
Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de
Vom 11. bis zum 14. Januar 2022 finden an der Universität Greifswald die Gremienwahlen für die nächste Legislaturperiode statt, dieses Mal als Onlinewahl. In diesem Artikel findet ihr eine Liste mit allen zugelassenen Wahlvorschlägen für den Senat und die Fakultätsräte alphabetisch und nach Fakultät sortiert, damit ihr die Kandidierenden möglichst schnell nach bekannten Namen absuchen könnt.
Für alle, die auch bereit sind, jemand Unbekanntes zu wählen, haben wir den studentischen Bewerber*innen einen Fragebogen geschickt, damit ihr sie vor der Wahl noch näher kennenlernen könnt — ab dem 04.01.2021 werden wir die eingereichten Antworten auf dem webmoritz. veröffentlichen. Die vollständigen Listen mit den Kandidierenden aus allen Statusgruppen könnt ihr hier einsehen.
Senat
Hier dürft ihr insgesamt 12 Vertreter*innen wählen. Ihr könnt eure Stimmen auf mehrere Personen und mehrere Listen verteilen und dürft dabei einem*r Bewerber*in jeweils bis zu zwei Stimmen geben.
Wahlvorschlag 1: „SOLIDARISCHE UNIVERSITÄT (SoliUni)“
Name
Fakultät
Bennet Alexander Buchholz Christoph Berner Johannes Hohenstein
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Anna Lisa Alsleben Christiane Kiesow Fabian Fleßner Felix Willer Hennis Herbst Jada Ladu Laura Schirrmeister Laura Sophie Sichau Lena Elsa Droese Lukas Voigt Marvin Müller Niclas Lenhardt
Philosophische Fakultät
Annabel Lilly Bustorf Bjarne Brakensiek Kristen Heitmann Sophie Tieding Yannick van de Sand
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
Kevin Nebelin
Theologische Fakultät
Anna Kunow Anna-Marie Coers
Universitätsmedizin
Wahlvorschlag 2: „Liberale Liste“
Name
Fakultät
Edith Hausten Johannes Johnke
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Lia Grahl Marcel Richter
Philosophische Fakultät
Felix Paul Schulz Jens Boie Kandler Niklas Wagner
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
Bert Krames
Theologische Fakultät
Susanne Schmidt
Universitätsmedizin
Wahlvorschlag 3: „Progressiv-Ökologische Liste“
Name
Fakultät
Benjamin Bleis Fenja Neumann Fiedje Moritz Maximilian Müller Melissa Céline Seidel
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Charlotte Emilia Sigel Hannah Wagner-Gillen
Universitätsmedizin
FakRäte
Theologische Fakultät
Hier dürft ihr insgesamt 2 Vertreter*innen wählen. Ihr könnt eure Stimmen auf mehrere Personen verteilen oder einem*r Bewerber*in zwei Stimmen geben.
Lea-Sophie Amende
Mara Katharina Wilkening
Paula Ihlenfeldt
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
Hier dürft ihr insgesamt 2 Vertreter*innen wählen. Ihr könnt eure Stimmen auf mehrere Personen verteilen oder einem*r Bewerber*in zwei Stimmen geben.
Bjarne Brakensiek
Kristen Heitmann
Sophie Tieding
Yannick van de Sand
Philosophische Fakultät
Hier dürft ihr insgesamt 4 Vertreter*innen wählen. Ihr könnt eure Stimmen auf 4 Personen und verschiedene Wahlvorschläge verteilen oder einem*r Bewerber*in bis zu zwei Stimmen geben.
Wahlvorschlag 1: „Solidarische Universität“
Fabian Fleßner
Josephine Winkler
Marie Kamischke
Niclas Lenhardt
Wahlvorschlag 2: „solidarische Universität“
Jada Jaden Ladu
Lukas Voigt
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Hier dürft ihr insgesamt 4 Vertreter*innen wählen. Ihr könnt eure Stimmen auf 4 Personen und verschiedene Wahlvorschläge verteilen oder einem*r Bewerber*in bis zu zwei Stimmen geben.
Wahlvorschlag 1: „SOLIDARISCHE UNIVERSITÄT (SoliUni)“
Jens Philip Mölich
Wahlvorschlag 2: „Johannes Hohenstein“
Hagen Prellberg
Johannes Hohenstein
Maja Urschel
Marvin Lemm
Universitätsmedizin
Hier dürft ihr insgesamt 4 Vertreter*innen wählen. Ihr könnt einem*r Bewerber*in bis zu zwei Stimmen geben.
Anna Katharina Beyme
Johanna Lisa Hagenah
Julius Benjamin Holderied
Marleen Peter
Matthias Wiemann
Nils König
Nina Drämel
Beitragsbild: Julia Schlichtkrull, inspiriert von Avatar – Der Herr der Elemente (Nickelodeon)
Wie fühlen sich eigentlich Professor*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen an den Universitäten? Fühlen sie sich durch umstrittene Themen wie Political Correctness, Diversität und Frauenquote in ihrer Lehre beeinträchtigt? Das und viele ähnliche Fragen untersuchte die Studie „Das geistige Klima an den Universitäten“ des Instituts für Demoskopie Allensbach. Was bei der interessanten Studie herauskam, erfahrt ihr hier.
Auch du wirst wohl nicht um die Debatte „Professor Weber“ an unserer Uni herumgekommen sein. Bei dieser geht es vor allem um die Abwägung, was ein*e Hochschullehrer*in in und teilweise auch außerhalb der Uni äußern darf und was nicht. Daraufhin kam es bisher zu mehreren Demonstrationen und Anträgen in den universitären Gremien. Und genau solche Debatten haben Einfluss auf das geistige Klima an Universitäten. Denn nicht nur die Studierenden waren über diverse Aussagen von Professor Weber empört, sondern auch die Professor*innen unserer Uni.
Passend zur Thematik erschienen im November die Ergebnisse einer Online-Befragung von Hochschullehrer*innen vom Institut für Demoskopie Allensbach. Dabei wurden 1.020 Professor*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen im Zeitraum vom 30. September bis zum 11. Oktober 2021 interviewt. Die Stichprobe unterlag einer Zufallsauswahl aus dem Deutschen Hochschullehrerverzeichnis und dem Mitgliederverzeichnis des Deutschen Hochschulverbandes. Auftraggebende sind der Deutsche Hochschulverband und die Konrad-Adenauer-Stiftung.
Damit ihr euch abseits des Unialltags nicht durch noch mehr Studien quälen müsst, habe ich mir die Ergebnisse der Online-Befragung für euch angeguckt. Die zentralen Punkte sind im Folgenden zusammengefasst, am Ende schließt sich noch eine kleine persönliche Einschätzung von mir an. Anmerkung: Es handelt sich immer nur um einen Auszug aus den Angaben der Studie. Zudem wurde in der Studie nicht auf eine gendergerechte Sprache geachtet. Dies wurde im Zuge der Aufarbeitung von mir selbstständig verändert.
In der Studie wurden folgende Punkte erfragt:
Selbstbild und Selbstverständnis der Hochschullehrer*innen
Diversität
Was an der Universität erlaubt sein sollte
Der Druck durch das gefühlte Meinungsklima an den Universitäten
Selbstbild und Selbstverständnis der Hochschullehrer*innen
Es wurde die Frage gestellt: „Was ist in Ihren Augen der Zweck der Wissenschaft, was gehört zu den Aufgaben der Wissenschaft?“
Die Top 3 bei Professor*innen waren:
Neues entdecken
Wissen weitergeben
Wissenschaftliche Erkenntnisse dokumentieren und Wissenslücken schließen
Bei dieser Frage geht es um die mangelnde Distanz: „Hatten Sie auch schon ein oder mehrmals das Gefühl, dass Sie selbst Gefahr laufen, die Distanz zu Ihrem Forschungsobjekt zu verlieren, oder ist das noch nicht vorgekommen?“. 73 % der Befragten gaben an, dass das noch nicht vorgekommen sei – bei 19 % allerdings schon. Interessant dabei ist der Blick auf die Fachgebiete: 33 % der Mediziner*innen gaben an, dass es bei ihnen so ein Distanzverlust vorkomme. Mit den 33 % liegt die Medizin vor den anderen Fachbereichen Geisteswissenschaften, Rechts-/Wirtschafts-/Sozialwissenschaften und Naturwissenschaften.
Diversität
In dieser Kategorie wurde ermittelt: „Wie wichtig finden Sie ganz allgemein, dass an Ihrer Hochschule ein hohes Maß an Diversität herrscht?“ Auffällig ist, dass Frauen und Männer unterschiedliche Meinungen dazu hatten. 41 % der Frauen hielten Diversität für sehr wichtig, Gleiches galt jedoch nur für 17 % der Männer. Frauen fanden es mit 50 % (Männer: 19 %) wichtiger, dass es Diversität mit einer ausgewogenen Mischung von Männern und Frauen, Älteren und Jüngeren, Menschen unterschiedlicher Herkunft usw. gibt. Gefragt wurde auch nach dem Verhältnis zur Frauenquote. 13 % der Frauen (Männer: 3 %) gaben an, dass eine bestimmte Frauenquote eingehalten werden müsse.
Was an der Universität erlaubt sein sollte
Viele stimmten darüber ein, dassman „[a]ls Westdeutscher über die DDR forschen“ (98 %), „[a]ls Atheist über die katholische Kirche forschen“ (97 %) und „[e]inen prominenten Parteipolitiker an die Universität einladen“ (90 %) dürfe. Überraschend ist vielleicht, dass etwa die Hälfte der Befragten der Meinung war, es wäre in Ordnung, „[d]en Klimawandel zu bestreiten“, 33 % fanden es auch in Ordnung „[d]en Islam als Religion abzulehnen“ und 6 % „[d]as Grundgesetz abzulehnen„.
Interessant ist auch, dass 80 % der Befragten meinten, dass „[s]ich der gendergerechten Sprache verweigern“ erlaubt sein sollte; 17 % waren dagegen. Auch hier gab es einen Geschlechterunterschied: Frauen waren mit 28 % dagegen und nur 13 % der Männer. Allgemein waren Männer mit 61,9 % öfter für „Das sollte erlaubt sein“ als die befragten Frauen.
Druck durch das gefühlte Meinungsklima an den Universitäten
Es wurde außerdem der Frage nachgegangen: „Mit welchen dieser Verhaltensweisen würde man an einer Universität auf erheblichen Widerstand stoßen, egal, ob von den Studierenden oder von der Universitätsleitung?„
Die Top 3 für 2021 waren:
Das Grundgesetz ablehnen
Rassenforschung betreiben
Menschliche Embryonen klonen
Wie steht es um die Political Correctness? 18 % waren 2021 der Meinung, dass „[d]ie Political Correctness verhindert […], dass man bestimmten Forschungsfragen nachgehen kann“. Im Vergleich: 2019/2020 waren es nur 13 %. Das betrifft laut dieser Studie mit 21 % vor allem die Geistes- und mit 26 % die Rechts-/Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Eigene Meinung
Viele Ergebnisse scheinen eine*n nicht weiter zu verwundern. Für mich trifft das auf alle Teilbereiche der Studie zu. Das, was ich in meinem Studienalltag bemerke, spiegelt auch diese Studie wider. Manche Dozent*innen sind weltoffen und bedacht, jeden Menschen zu integrieren – andere scheinen hinter ihrem Berg von Publikationen vergessen zu haben, wie man miteinander umgeht und warum es ehrenwert ist, anderen Menschen Wissen zu vermitteln. Auch bin ich der Meinung, dass Dozent*innen an Hochschulen ihre Meinung frei äußern können sollten. Wenn ihre Meinung aber andere diskriminiert, verfassungsfeindlich ist und/oder Falschinformationen enthält, haben diese Menschen ihre Berufung verfehlt. Schließlich soll die Studierendenschaft während des Studiums lernen, wie man richtig mit Informationen umzugehen hat.