Greifswalder Literaturfrühling 2021

Greifswalder Literaturfrühling 2021

Auch, wenn der Frühling selbst noch auf sich warten lässt, wurde in der Greifswalder Literaturlandschaft der Lenz eingeläutet.

Seit Anfang des Monats findet der Greifswalder Literaturfrühling statt. Zum 8. Mal haben das Kulturzentrum St. Spiritus, das Koeppenhaus, die Stadtbibliothek Hans Fallada, radio 98eins und die STRAZE ein einmonatiges Programm zusammengestellt.

Gerade jetzt in schwierigen Zeiten kommt der Literatur eine wichtige und besondere Bedeutung zu. In Geschichten oder Dichtungen kann man weiterhin reisen, in andere Realitäten und Welten entfliehen. Bücher sind geistige und künstlerische Nahrung, regen zum Nachdenken an, geben Hoffnung, unterhalten uns, amüsieren uns.

Pressetext Literaturfrühling 2021

 

 

Das Programm des Greifswalder Literaturfrühlings ist vielfältig und setzt sich mit verschiedensten Gesichtspunkten der Literatur auseinander. So fand zum Beispiel am Donnerstag ein Radiokonzert der Sängerin und Liedermacherin Seentaucherin statt, die Anekdoten, Ideen und Poesie vertonte und mit der Gitarre untermalte.

Das radio 98eins veranstaltet am 24. April außerdem „Das Stille Wörtchen“. Für den Schreibwettbewerb können unter dem Thema „Drinnen & Draußen“ Texte und Gedichte eingesendet werden, die dann im Radio vorgelesen werden. Am 29. April findet außerdem eine Lesung zum Literaturpreis MV 2020 statt. Der Jury-Preisträger Tobias Reußwig und die Finalistin Theresa Steigleder stellen im Gespräch mit dem Autor Thomas Kunst die Lese-Anthologien der Literaturpreisfinalist*innen vor.

Auch für die jüngeren Literaturinteressierten sind Programmpunkte geplant, wie zum Beispiel das Kindertheater „Die kleine Raupe“ und eine Bilderlesung aus „Der Miesepups“.

Alle Veranstaltungen sind so konzipiert, dass sie – sofern es die Corona-Maßnahmen nicht anders vorsehen – bequem von zuhause genossen oder digitale Alternativen bereitgestellt werden können.

Genaue Infos zu den einzelnen Veranstaltungen sind auf der Website des St. Spiritus zu finden.

Beitragsbilder: St. Spiritus und Aaron Burden auf Unsplash

Greifswald im Lockdown

Greifswald im Lockdown

Seit mehreren Monaten befindet sich die Stadt im Lockdown. Doch wie geht es den Greifswalder*innen eigentlich damit? Im Interview für das moritz.magazin Nr. 150 fragt Lena Elsa Droese je eine Stimme aus Kultur, Krankenhaus und Gastronomie.

Ein Lockdown-Interview mit Murat, Clubbesitzer ROSA

Lena: Wie heißt du und woher kommst du?

Ich heiße Murat und komme ursprünglich aus Hannover. Meistens kommt jetzt die Frage: »Und woher kommst du wirklich?«

Lena: Wie lange wohnst du schon in Greifswald?

Ich bin seit 13 Jahren in Greifswald.

Lena: Wie hat die Pandemie dein Leben beeinflusst?

Die Pandemie hat mich wie viele andere beeinflusst, nur mit dem Unterschied, dass wir mit dem Club von den Beschränkungen besonders betroffen sind. Ich bin erstens als Lehrer betroffen, durch das Homeschooling, und zweitens mit dem Club betroffen. Eigentlich bin ich sportlich sehr aktiv, ich geh boxen und mach Fitness, aber der Boxclub Greifswald hat gerade zu.

Lena: Was machst du aktuell im Alltag?

Ich bin jetzt viel in meiner Wohnküche, wo auch mein Arbeitsplatz eingerichtet ist. Und ja sonst, ich arbeite viel, ich lese, aber mir fällt auch langsam die Decke auf den Kopf. Meine überschüssige Energie entlädt sich jetzt bei Instagram, da mache ich mich zum Affen und Hampel ein bisschen rum.

Lena: Was siehst du als die größte Schwierigkeit während der Pandemie an?

Ich vermisse am meisten, dass ich mich nicht mehr wie ein kleiner Gott im Club fühlen kann und Leute rauswerfen kann. Ich vermisse, dass Oleg, das ist ein DJ von uns, besoffen hinter die Theke geht, während er auflegt, und sich ein Drink macht, obwohl er genau weiß, dass er das nicht darf. Und ich vermisse auch wie Stella die Bar regelt, wenn ihr ein Gast dumm kommt, dann sagt sie ihm das auch. Ich vermisse das Gewusel und Durcheinander. Achso und die schlechten Sprüche an der Tür.

Lena: Was findest du gut am Lockdown?

Was mir aber aufgefallen ist, ist, dass wir trotz Distanz näher zusammenrücken. Wir haben jetzt das Landesnetzwerk für Clubs und Live Spielstätten gegründet. Die Clubs brauchten jetzt eine Stimme und wir haben der Regierung ein Konzept zur langsamen Wiedereröffnung vorgelegt und die fanden das super! Altmaier will das Konzept sogar auf Bundesebene vorschlagen.

Lena: Was machst du als erstes, wenn die Pandemie/der Lockdown vorbei ist?

Einfach nur den Laden aufmachen und Party machen. Ich hoffe, dass wir es bis dahin durchhalten.

„Ich vermisse am meisten, dass ich mich nicht mehr wie ein kleiner Gott im Club fühlen kann.“

Ein Lockdown-Interview mit Felix, Medizinstudent

Lena: Wie heißt du und woher kommst du?

Ich bin Felix und bin in Neubrandenburg groß geworden.

Lena: Wie lange wohnst du schon in Greifswald?

Seit Oktober 2014 bin ich hier, also seitdem ich das Medizin Studium angefangen habe.

Lena: Wie hat die Pandemie dein Leben beeinflusst?

Das Ding ist, ich war schon im Januar scheinfrei und habe dann angefangen für mein Examen zu lernen. Ich habe also im Wesentlichen, so im Frühjahr, eigentlich gar nichts mitbekommen … außer, dass mein Pesto im Edeka leer war! Ich habe auch eh zu Hause gelernt und war viel beschäftigt. Im Februar habe ich noch eine Famulatur gemacht, also ein Praktikum im Krankenhaus, das ging bis zu dem Wochenende, wo dann auch alles in Greifswald losging. Der Sport, das Fitnessstudio, fehlt mir, und die Selbstverständlichkeit Leute zu treffen. Also es fehlt etwas aus dem Alltag, aber das ist nicht dramatisch.

Lena: Was machst du aktuell im Alltag?

Ich habe Glück, dass ich Hobbies habe, die von Natur aus mit Social Distancing einhergehen. Ich gehe gerne angeln und jagen. Da bin ich mit großer Freude allein unterwegs.

Lena: In welchem Raum verbringst du am meisten Zeit? Was ist dir dort wichtig?

Gerade jetzt bin ich viel im OP-Saal und nächste Woche dann auf Station. Das ist aber alles nicht so statisch, vielleicht bin ich auch in der Notaufnahme. Dort assistiere ich dann und lerne den Alltag kennen.

Lena: Was siehst du als die größte Schwierigkeit während der Pandemie an?

Es gab auf jeden Fall Momente, in denen ich genervt war, aber an so kleinen Dingen eben. Hier darf ich das nicht, woanders ist es erlaubt. Das ist alles nichts Weltbewegendes, es gab keinen konkreten Vorfall, nur dass der Alltag eben nicht so da ist, wie man ihn gewöhnt ist. Gewisse Dinge scheitern an Hürden, auf die man keinen Einfluss hat. Also zum Beispiel ein Schreiben vom Amt, einfach nur einem Zettel. So Sachen, die sonst gar kein Thema sind. Dinge, die einem als Bagatelle erscheinen, sind jetzt mit einem ziemlichen Nerv verbunden – so ein latentes Genervt-Sein. Aber kein Grund für mich auf die Straßen zu gehen.

Lena: Was findest du gut am Lockdown?

Was ich ganz angenehm fand, war die Ruhe im März/April. Die Fleischervorstadt ist ja eh ein ruhiges Viertel, das war wirklich nett. Man lernt aber natürlich seinen Alltag mit den Selbstverständlichkeiten nochmal anders kennen, wenn etwas fehlt. Alles was normal und selbstverständlich ist, schätzt man erst, wenn es nicht mehr da ist. Die Reisefreiheit zum Beispiel. Für unsere Generation ist es selbstverständlich sich in Europa ohne Grenzen zu bewegen. Da merkt: Ach wie geil war das, sich einfach in den Flieger zu setzen und dann kamst du wieder und es war alles gut.

Lena: Was machst du als erstes, wenn die Pandemie/der Lockdown vorbei ist?

Also mir hat ja nicht viel gefehlt, aber das Erste wäre endlich den Bulli in Portugal zu mieten und durch die Algarve zu fahren.

„Für unsere Generation ist es selbstverständlich, sich in Europa ohne Grenzen zu bewegen.“

Ein Lockdown-Interview mit Philipp und Florian, Pizzeria Der Gestiefelte Kater

Lena: Hey! Wie heißt ihr und woher kommt ihr?

Hey wir sind Philipp und Florian aus Brandenburg, also geborene Eberswalder. Wir waren auf der Grundschule in Falkenberg und haben unsere Jugendzeit zusammen verbracht. Dann ist Flori irgendwann zum Studieren nach Greifswald gegangen und wir haben uns ein bisschen aus den Augen verloren, aber drei Jahre später bin ich dann nachgekommen zum Studieren und wir haben uns dann wiedergetroffen.

Lena: Wie lange wohnt ihr schon in Greifswald?

Philipp: Ich bin seit Oktober 2014 hier, also zum Wintersemester bin ich dann nach Greifswald gezogen.

Florian: Seit September 2010, schon etwas länger.

Lena: Wie hat die Pandemie euer Leben beeinflusst?

Philipp: Also privat, so in der Anfangszeit hat das für mich keinen großen Unterschied gemacht. Aber jetzt, rückblickend nach einem Jahr muss ich schon sagen, dass man sich wünschen würde, mal wieder mit der Frau essen zu gehen oder rauszugehen. Insgesamt trifft mich die Pandemie aber nicht so stark, ich vermisse den Sport ein bisschen! Ich vermisse auch nicht viele Leute, ich bin viel bei meiner Familie und hier auf der Arbeit, zum Beispiel hier Normi, unser Angestellter, zusammen mit Flori sind wir alle gute Kumpels und machen auch privat viel zusammen. Meine Freunde habe ich hier auf der Arbeit. Also im Vergleich zu anderen Gastronomien können wir uns wirklich sehr glücklich schätzen, das ist wirklich ein Privileg. Es kamen auch einige Neukunden dazu, zum Beispiel Familien, die zum Mittag mal ’ne Pizza bestellt haben, wenn die Eltern nach drei Wochen einfach keine Lust mehr haben zu kochen Eine Zeitlang hat man echt gemerkt, dass hier mittags mehr los war als sonst und auch größere Bestellungen kamen, so ab vier Pizzen aufwärts.

Florian: Bei mir ist es fast gleich, es hat sich kaum etwas verändert. Wir arbeiten viel, die Pizzeria durfte zum Glück offen bleiben, wir waren immer beschäftigt. Ein paar Sachen sind natürlich umständlicher geworden, zum Beispiel einkaufen oder zum Baumarkt gehen. Nach einem Jahr reicht es aber auch so gefühlt. Unsere Kunden würden auch gerne mal wieder reinkommen, damit wir uns unterhalten können. So dieses kurz an der Tür und Tschüss ist ja auch nix. Ich weiß auch nicht, wie das bei den Studenten gerade ist, aber ich sehe viele nicht mehr, ich denke, dass sie zu Hause in Berlin, München, Hamburg oder so sind und deshalb weniger Einzelbestellungen kommen. Oder das Geld sitzt nicht so locker, es sind ja auch viele Studentenjobs in Bars und so weggefallen. Das macht viel aus, das kennen wir ja auch von früher.

Lena: Was macht ihr aktuell im Alltag?

Zuhause und auf Arbeit! Das sind die einzigen beiden Orten, wo wir uns gerade bewegen. Und noch viel auf der Baustelle, wir planen gerade einen neuen Laden zu eröffnen. Also nicht wir selber, wir machen den Laden gerade für unsere beiden Frauen fertig und dort machen die beiden dann ihren eigenen Laden. In der Langen Reihe, es soll so Frühstück und Mittag bis 14 Uhr geben mit italienischen Baguettes und Bowls!

Lena: In welchem Raum verbringt ihr am meisten Zeit? Was ist euch dort wichtig?

Philipp: Für mich hat sich da gar nicht viel verändert, nur das Fitnessstudio fehlt, da war ich sonst so 2-3-mal in der Woche. Dadurch dass wir jetzt noch einen neuen Laden aufbauen, sind wir auch viel drüben und verbringen dort unsere Zeit und ansonsten habe ich ja zwei Kinder zu Hause und ich bin froh, wenn ich mit ihnen Zeit verbringen kann.

Florian: Genau, viel mehr Möglichkeiten gibt es ja auch gerade nicht. Ich spaziere noch viel draußen, wir haben einen kleinen Hund. Freunde kann man nicht besuchen, bei uns war sonst immer viel Besuch, auch im Laden. Mir fehlt schon der Austausch, was so geht, dafür macht man das ja auch, um nah am Kunden zu sein.

Lena: Was seht ihr als große Schwierigkeit während der Pandemie an?

Philipp: Also was ne Zeitlang echt schwierig war, war das Einkaufen. Es gab ja die Hamsterkäufe und wir haben in keinem Laden mehr Hefe bekommen. Das war echt schwer alle Zutaten zu bekommen.

Florian: Ja, wir sind dann nach zehn Tagen Sucherei und Telefoniererei echt beim Bäcker in einem Dorf gelandet und der hat uns dann ein paar Stücke Hefe verkauft. Ohne Hefe geht halt nix! Daran kann es echt scheitern, ohne Hefe kann man keine Pizza machen. Naja, und ein paar Produkte aus Italien kamen später, aber das ist wirklich meckern auf hohem Niveau. Wir haben halt uns können uns gegenseitig auffangen, ich denke oft auch an die Leute, die jetzt allein zu Hause sind. Viele verrennen sich glaube ich in der Zeit gerade.

Lena: Was findet ihr gut am Lockdown?

Philipp: In der Anfangszeit fand ich es sehr schön, dass wir als Familie viel Zeit hatten. Da war ein bisschen Entschleunigung. Und für die Natur ist das natürlich ’ne top Sache.

Florian: Die ersten Wochen waren beruhigend und gleichzeitig beunruhigend. Keiner wusste ja was kommt. Es wurde so von außen gebremst, da kam schon mehr Ruhe rein. Und das Schönste eben, dass unser Laden weiterläuft und dass alle gesund sind.

Lena: Was macht ihr als erstes, wenn der Lockdown vorbei ist?

Philipp: Für mich wäre es, etwas mit der Familie machen und rausfahren, Hansa Park oder so, einfach mal raus oder eine andere Stadt sehen.

Florian: Ja, rauskommen und nicht sich Gedanken zu machen, was man gerade darf und was nicht. Das braucht man in Greifswald auch. Wenn du ne Woche weg warst, dann freut man sich auch wieder herzukommen.

„Wir sind dann zehn Tagen Sucherei und Telefoniererei echt beim Bäcker in einem Dorf gelandet und der hat uns dann ein paar Stücke Hefe verkauft. Ohne Hefe geht halt nix!

Diese Interviews und weitere spannende Beiträge findet ihr auch im neuen moritz.magazin 150.

Beitragsbilder: Lena Elsa Droese und Felix

web.woche 05.-11. April

web.woche 05.-11. April

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.

Kultur & Sport

NEUIGKEITEN

  • Bei einem Spaziergang zum Kiosk am Mühlentor, könnt ihr die Installation „I only see darkness“ von Pauline Stopp bewundern.
  • Unter dem Titel „artist@homeoffice“ zeigen 14 Künstler*innen ihre Stimmungen und Arbeitsweisen mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Videoprojektionen können im Kunstkubus CUBIC auf dem Karl-Marx-Platz und im Fenster des St. Spiritus angesehen werden.
  • Noch bis zum 10.04.2021 wird in den Fenster der Buchhandlung Hugendubel und der Galerie Schwarz eine Wanderausstellung der Stiftung Buchkunst zu sehen sein, welche die schönsten Bücher des Jahres 2020 prämiert hat.
  • Derzeit könnt ihr im Kunstkubus CUBIC am Karl Marx Platz die Plakatinszenierung flying leaves bestaunen.
  • Außerdem könnt ihr die aktuelle Ausstellung „Blue“ im Caspar-David-Friedrich-Zentrum in einem digitalen Rundgang mit der Künstlerin Ramona Czygan auf YouTube anschauen.
  • Die STRAZE bietet von Montag bis Freitag (12 Uhr bis 14 Uhr) einen Mittagstisch an, bei dem ihr nicht nur herzhafte Gerichte, sondern auch Kuchen erwerben könnt. Die aktuelle Wochenkarte findet ihr hier.
  • Auch das Café Küstenkind bietet immer von Donnerstag bis Sonntag (13 Uhr bis 17 Uhr) einen Abholservice an. Hier könnt ihr heißgeliebten Kaffee und hausgebackene Kuchen erwerben.

Uni & Wissenschaft

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Sitzung der AG Ökologie
  • Wann? Dienstag, 06.04.2021, 18:30 Uhr
  • Wo? Online, der Link kann angefragt werden.
  • Was wird besprochen? Unter anderem die Semesterplanung und Incredible Edible

Was? HoPo-Wochenende
Wann?
Samstag, 10.04.2021, und Sonntag, 11.04.2021, jeweils ab 13:15 Uhr
Wo? BBB über Moodle
Was ist das? Das HoPo-Wochenende besteht aus informativen und Socialising-Elementen. Es werden sowohl die einzelnen Gremien vorgestellt als auch die Möglichkeit gegeben, sich untereinander besser kennenzulernen.

**UPDATE** Das medien.café ist um eine Woche später auf den 17.04. verschoben.
Was? medien.café der moritz.medien
Wann?
Samstag, 10.04.2021, 17.04.2021, 14:30 Uhr
Wo? BBB in unserem Moodle-Kurs
Was ist das? Beim medien.café könnt ihr unsere 3 Redaktionen in gemütlicher Runde kennenlernen! Wir beantworten eure Fragen und freuen uns über jedes neue Gesicht, um ein bisschen zu quatschen.

NEUIGKEITEN

  • Der erweiterte Corona-Krisenstab beschloss am 01.04.2021 ein digitales Sommersemester. Ausgenommen sind Präsenzveranstaltungen für Studierende der Medizinischen Fakultät sowie Lehrveranstaltungen, die spezielle Labor- bzw. Arbeitsräume an den Hochschulen zwingend erfordern.
  • Die Universität Greifswald ist dem internationalen Netzwerk Scholars at Risk (SAR) beigetreten. Das SAR-Netzwerk wurde vor über 20 Jahren gegründet und tritt für die Freiheit und den Schutz bei Forschung und Lehre ein. Über 500 akademische Institutionen sind beteiligt, Prof. Dr. Cordelia Heß sprach von dem „Wunsch nach mehr Solidarität mit Kolleg*innen in problematischen Situationen“ und bezog sich dabei auch auf Belarus und Polen. Auch der webmoritz. berichtete vor einigen Wochen über die Lage in Belarus und das Vorhaben, zwei Wissenschaftler*innen an der Uni Greifswald aufzunehmen.
  • Am 31.03.2021 fand die feierliche Amtseinführung unserer neuen Rektorin Frau Prof. Dr. Riedel statt. Die Schwerpunkte von ihr und den drei bisher gewählten Prorektor*innen für die nun begonnene Amtszeit könnt ihr in dieser Medieninformation nachlesen. Unter den Aspekten der Partizipation, Transparenz und Kooperation sei beispielsweise unter anderem ein Rektoratsforum geplant.

Region & Politik

NEUIGKEITEN

  • Am 13.03. wurde das Kooperationsprojekt „Grüne Fakten to go“ in der Greifswalder Innenstadt gestartet. Die Schaufenster-Ausstellung wird vom Katapult Verlag, der Heinrich-Böll-Stiftung MV und RENN.nord in der Greifswalder Innenstadt präsentiert. Die Schaufensterausstellung geht noch bis zum 10. April.
  • In Mecklenburg-Vorpommern wird nun auch in den ärztlichen Praxen geimpft. Die Praxen sollen zuerst das eigene Personal schützen. Übrig gebliebene Dosen können bereits für die Impfung chronisch Kranker eingesetzt werden.
  • Das Antigen-Schnelltestzentrum in Greifswald wurde eröffnet. Es befindet sich in der Alten Mensa. Hier erhaltet ihr mehr Informationen dazu. Es hat bereits moritz.tv darüber berichtet.
  • Es wurde außerdem eine Übersichtskarte vom Landkreis erstellt, die euch anzeigt, wo Schnelltests zur Verfügung gestellt werden. Diese wird dann regelmäßig aktualisiert. Zum Verzeichnis kommt ihr hier.
  • Es werden weiterhin Wahlhelfer*innen für die Bundes-und Landtagswahl am 26.09.2021 gesuchtHier könnt ihr euch online anmelden. Es gibt übrigens eine Entlohnung von 40€.
  • Der Lockdown wurde für die ganze Bundesrepublik bis zum 18. April verlängertHier findet ihr nähere Informationen zu den Regeln, die weiterhin für den Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern gelten. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei 70,5 (Stand: 03.04.2021).

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

web.woche 05.-11. April

web.woche 29. März-4. April

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.

Kultur & Sport

VERANSTALTUNGEN

NEUIGKEITEN

  • Die STRAZE bietet von Montag bis Freitag (12 Uhr bis 14 Uhr) einen Mittagstisch an, bei dem ihr nicht nur herzhafte Gerichte, sondern auch Kuchen erwerben könnt. Die aktuelle Wochenkarte findet ihr hier.
  • Auch das Café Küstenkind bietet immer von Donnerstag bis Sonntag (13 Uhr bis 17 Uhr) einen Abholservice an. Hier könnt ihr heißgeliebten Kaffee und hausgebackene Kuchen erwerben.
  • Unter dem Titel „artist@homeoffice“ zeigen 14 Künstler*innen ihre Stimmungen und Arbeitsweisen mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Videoprojektionen können im Kunstkubus CUBIC auf dem Karl-Marx-Platz und im Fenster des St. Spiritus angesehen werden.
  • Bis zum 21.04.2021 wird in den Fenster der Buchhandlung Hugendubel und der Galerie Schwarz eine Wanderausstellung der Stiftung Buchkunst zu sehen sein, welche die schönsten Bücher des Jahres 2020 prämiert hat.
  • Derzeit könnt ihr im Kunstkubus CUBIC am Karl Marx Platz die Plakatinszenierung flying leaves bestaunen.
  • Außerdem könnt ihr die aktuelle Ausstellung „Blue“ im Caspar-David-Friedrich-Zentrum in einem digitalen Rundgang mit der Künstlerin Ramona Czygan auf YouTube anschauen.

Uni & Wissenschaft

VERANSTALTUNGEN

  • Was? 17. ordentliche StuPa-Sitzung
  • Wann? Dienstag, 30.03.2021, 20:15 Uhr
  • Wo? BBB im Moodle-Kurs
  • Was wird besprochen? Insbesondere das weitere Verfahren zum studentischen Prorektorat, aber auch die Aufwandsentschädigung zum FSK-Vorsitz und die Petition zu Schwangerschaftsabbrüchen.
  • Was? Außerordentliche FSK-Sitzung
  • Wann? Mittwoch, 31.03.2021, 18:15 Uhr
  • Wo? BBB im Moodle-Kurs
  • Was wird besprochen? Insbesondere das weitere Verfahren zum studentischen Prorektorat.
  • Was? Sitzung der AG eSports
  • Wann? Mittwoch, 31.03.2021, 18:15 Uhr
  • Wo? Discord-Server
  • Was wird besprochen? Unter anderem der Markt der Möglichkeiten oder der Minecraft-Server.

NEUIGKEITEN

Region & Politik

VERANSTALTUNGEN

NEUIGKEITEN

  • Das Antigen-Schnelltestzentrum in Greifswald wurde eröffnet. Es befindet sich in der Alten Mensa. Hier erhaltet ihr mehr Informationen dazu. Es hat bereits moritz.tv darüber berichtet.
  • Es wurde außerdem eine Übersichtskarte vom Landkreis erstellt, die euch anzeigt, wo Schnelltests zur Verfügung gestellt werden. Diese wird dann regelmäßig aktualisiert. Zum Verzeichnis kommt ihr hier.
  • Es werden Wahlhelfer*innen für die Bundes-und Landtagswahl am 26.09.2021 gesuchtHier könnt ihr euch online anmelden. Es gibt übrigens eine Entlohnung von 40€.
  • Der Lockdown wurde für die ganze Bundesrepublik bis zum 18. April verlängertHier findet ihr nähere Informationen zu den Regeln, die weiterhin für den Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern gelten. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei 128,2  (Stand: 27.03.2021).

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

web.woche 05.-11. April

web.woche 22.-28. März

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Infos und Neuigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.

Kultur & Sport

VERANSTALTUNGEN

NEUIGKEITEN

  • Die STRAZE bietet von Montag bis Freitag (12 Uhr bis 14 Uhr) einen Mittagstisch an, bei dem ihr nicht nur herzhafte Gerichte, sondern auch Kuchen erwerben könnt. Die aktuelle Wochenkarte findet ihr hier.
  • Auch das Café Küstenkind bietet immer von Donnerstag bis Sonntag (13 Uhr bis 17 Uhr) einen Abholservice an. Hier könnt ihr heißgeliebten Kaffee und hausgebackene Kuchen erwerben.
  • Unter dem Titel „artist@homeoffice“ zeigen 14 Künstler*innen ihre Stimmungen und Arbeitsweisen mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Videoprojektionen können im Kunstkubus CUBIC auf dem Karl-Marx-Platz und im Fenster des St. Spiritus angesehen werden.
  • Bis zum 21.04.2021 wird in den Fenster der Buchhandlung Hugendubel und der Galerie Schwarz eine Wanderausstellung der Stiftung Buchkunst zu sehen sein, welche die schönsten Bücher des Jahres 2020 prämiert hat.
  • Derzeit könnt ihr im Kunstkubus CUBIC am Karl Marx Platz die Plakatinszenierung flying leaves bestaunen.

Uni & Wissenschaft

VERANSTALTUNGEN

  • Was? Ordentliche AStA-Sitzung
  • Wann? Montag, 23.03.2021, 20:15 Uhr
  • Wo? BBB im Moodle-Kurs
  • Was wird besprochen? Unter anderem die Koordination zur Begrüßung der Erstis.
  • Was? Workshop „E-Portfolio-Arbeit“
  • Wann? Freitag, 26.03.2021, 09:00-12:00 Uhr
  • Wo? Online, die Zugangsdaten werden per Mail verschickt.
  • Anmeldung? Die Anmeldung muss bis zum 22.03.2021 per Mail an zuzanna.papierz@uni-greifswald.de erfolgen.

NEUIGKEITEN

  • Die Wahl um das studentische Prorektorat in Greifswald blieb zunächst ohne Erfolg. Die ersten näheren Informationen könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.
  • Professor Andreas Greinacher von der Greifswalder Unimedizin hat zusammen mit europäischen Wissenschaftler*innen und dem Paul-Ehrlich-Institut eine Therapie für die Hirnvenenthrombosen gefunden, die als Komplikationen mit dem AstraZeneca Impfstoff in Verbindung stehen. Da diese Information bereits breit kommuniziert wurde, kann der AstraZeneca wieder verimpft werden. Näheres könnt ihr auch dieser Pressekonferenz entnehmen.
  • Momentan gibt es eine Petition an die Universitätsmedizin, Schwangerschaftsabbrüche sowohl theoretisch und praktisch zu lehren als auch in das Angebot der Greifswalder Universitätsmedizin aufzunehmen.

Region & Politik

NEUIGKEITEN

  • Auch in Greifswald kann die luca-App benutzt werden. Mit der App kann eine sichere und lückenlose Kontaktübermittlung und schnelle Kontaktnachverfolgung stattfinden. Anwenden kann man die App z.B. in der Greifswalder Stadtverwaltung. Die App kann kostenlos im Playstore heruntergeladen werden.
  • Greifswald konnte sich beim Fahrradklima-Test des ADFC verbessern. Greifswald belegt Rang 4 von 110 mittelgroßen Städten.
  • Am 13.03. wurde das Kooperationsprojekt „Grüne Fakten to go“ in der Greifswalder Innenstadt gestartet. Die Schaufenster-Ausstellung wird vom Katapult Verlag, der Heinrich-Böll-Stiftung MV und RENN.nord in der Greifswalder Innenstadt präsentiert.
  • Die Greifswald-App wurde aktualisiert und hat nicht nur ein neues Design, sondern auch neue Funktionen. Es wird nicht nur über Veranstaltungen informiert, sondern auch über die Geschichte der Stadt.
  • Die Feministische Aktion Greifswald “Neonlila” hat euch eine Route mit sechs Orten zusammengestellt, die mit Frauen verknüpft sind, die die Greifswalder Historie und das heutige Stadtleben geprägt haben oder berühmt geworden sind. Die Stationen der Route und die eingelesenen Beiträge dazu könnt ihr kostenlos in der Actionbound App anhören. Scannt dafür den QR Code, den ihr auf der Instagram Seite “neonlila_greifswald” finden könnt.
  • Es werden Wahlhelfer*innen für die Bundes-und Landtagswahl am 26.09.2021 gesuchtHier könnt ihr euch online anmelden. Es gibt übrigens eine Entlohnung von 40€.
  • Der Lockdown wurde für die ganze Bundesrepublik bis zum 28. März verlängertHier findet ihr nähere Informationen zu den Regeln, die weiterhin für den Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern gelten. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei 82,3  (Stand: 20.03.2021).

Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

Beitragsbild: Julia Schlichtkrull

Fußball mit Würfeln – Der große Schachhype

Fußball mit Würfeln – Der große Schachhype

Schach, das Fußball mit Würfeln. Das Spiel auf schwarz-weißem Untergrund ist wohl so sexy wie lange nicht mehr. Seit dem letzten Jahr gibt es eine nicht abreißende Begeisterung für Bauer, Turm und Mann mit spitzem Hut. ‚Dame auf F6‘ und ‚Spanische Eröffnung‘, wären wohl die meist diskutierten Themen in Bars und Clubs, wenn diese offen hätten. Aus diesem Grund wird online wie noch nie zuvor rochiert. Woran liegt es aber, dass ausgerechnet zurzeit jede*r die anderen ins Schachmatt setzen möchte? Besonders Netflix und Twitch spielen dabei eine große Rolle und rufen das Gardé aus.

Einer der wohl größten Faktoren für den Ausbruch der Begeisterung am Spiel schwarz gegen weiß ist die Netflix-Serie ‚The Queens Gambit‘ (‚Das Damengambit‘). Die Ende Oktober 2020 erschienene fiktionale Geschichte erhielt erst kürzlich den Golden Globe als beste Kurzserie, ebenso wie die Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy, als beste Hauptdarstellerin.
Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Walter Tevis. Beth Harmon, welche nach dem Tod ihrer Mutter in ein Waisenheim kommt, lernt mithilfe des Hausmeistes Schach zu spielen und kann nach kurzer Zeit nur noch daran denken. Von diesem Punkt an erlebt man, wie Beth in die Welt des Schachs eintaucht.
Die gesamte Handlung spielt in den fünfziger bis siebziger Jahren und kann so durch seinen Stil und seinen Charme überzeugen. Außerdem entspricht Beth Harmon nicht dem Bild, welches man bei klassischen Schachspieler*innen im Kopf hat. Vielmehr ist sie wohl das genaue Gegenteil, denn ihre Geschichte ist neben dem Lernen und Spielen jeglicher Schachstrategie von Drogenmissbrauch, Sex, Partys und Alkohol geprägt. Nebenbei weiß sie, dem Stil der Zeit entsprechend, immer gut auszusehen. Somit gibt die Serie einen Einblick in überaus elitär wirkende Welt des Schachs, schafft es jedoch gleichzeitig, Vorurteile aufzubrechen und zu zeigen, was wirklich dahinterstecken kann.

König und Dame wurden durch das Damengambit wieder sexy gemacht. Den Erfolg konnte man besonders online direkt nachempfinden. Zur Zeit der Veröffentlichung Ende Oktober 2020 waren viele Menschen, besonders in Deutschland, wieder darauf angewiesen, sich größtenteils Zuhause aufzuhalten. Den eigentlichen Sportarten und Freizeitaktivitäten konnte nicht mehr nachgekommen werden und so wandelte sich die durch die Serie ausgelöste Lust auf das Schachspiel in Aktionen um. Schnell vervielfältigten sich die Websuchen auch auf Online-Schach-Seiten und Wikipedia. Schach ist damit seit langer Zeit wieder in der Popkultur angekommen. Bemerkbar machte sich die Entwicklung auch auf der Livestreaming-Plattform Twitch. Zwischen März und November wurde auf diese Weise rund 41 Millionen Stunden Großmeister*innen wie auch blutigen Anfänger*innen zugesehen, wie sie ihre Figuren über das Feld bewegen. Dies zeigt, dass das Publikum auch vor der Serie bereits Interesse für den Denksport gezeigt hat. Chess-Influenzer*innen oder auch Chessfluenzer*innen sind im Livestream-Gaming-Bereich gerade gefragt wie noch nie. Der fünffache Sieger der US-Meisterschaften, Hikaru Nakamura, ist dabei das beste Beispiel. Er und andere Schach-Streamer*innen, wie Alexandra und Andrea Botez, verbinden Schach mit der heutigen Online-Popkultur und wurden so auch von E-Sports-Teams unter Vertrag genommen.

Genauso entwickelt sich aktuell auch in Deutschland der Schachmarkt besonders online. Im Interview mit der Sportschau beschreibt der Schach-Youtuber und -Streamer ‚The Big Greek‘, wie sich seit Pandemiebeginn im März 2020 seine Zuschauendenzahlen exponentiell entwickeln. Dies hat auch den Grund, dass Schach online einfach und auf diversen Plattformen gespielt werden kann. So wurde auch der professionelle Sport in eine Online-Umgebung verlagert. Teil davon ist die große deutsche Schachhoffnung Vincent Keymer. Der 16-Jährige ist bereits seit 2018 Großmeister im Schach. Damit besitzt er den höchsten Titel, der anhand der Spielbewertung (der sogenannten Elo-Zahl) auf Lebenszeit vergeben wird. Mit dem sehr frühen Erreichen dieser Position gehört er bereits zur erweiterten europäischen Weltspitze. Sollte Keymer tatsächlich in ein paar Jahren Weltmeister werden, wird dem Schachsport in Deutschland eine ähnliche Entwicklung vorhergesagt, die Tennis nach dem Wimbledon Sieg von Boris Becker oder die Formel 1 während der aktiven Karriere von Michael Schumacher miterleben konnte.

Außerdem ist festzustellen, dass Schachprofis auch in Deutschland immer mehr in Unterhaltungsformaten zu sehen sind. Beispiel dafür ist Großmeister Jan Gustafsson, der auf dem Internetsender ‚Rocket Beans TV‘ regelmäßig über das Spiel auf 64 schwarz-weißen Feldern philosophiert. Auch hier ist ganz klar eine Verbindung von Schach und der aktuellen Popkultur zu bemerken. So sind neben der optimalen Bewegung des Springers, auch oft das aktuelle Film- und Seriengeschehen Thema in seiner Sendung. Auch Gustafsson steht, wie Weltmeister Magnus Carlsen, in enger Verbindung mit einer online-Schach-Plattform. Für diese spielt er gegen andere Nutzer*innen oder kommentiert Profiturniere. Zu Unterhaltungszwecken auf Streamingplattformen wurde das Spiel außerdem beschleunigt und so vom regulären Schach mit sehr langen Partien, von nicht selten 5 oder mehr Stunden, auf Blitzschach umgestellt, wo jede*r Spieler*in nur wenige Minuten Zeit hat. Das führt dazu, dass schneller mehr passiert und auch öfter Fehler gemacht werden, was den allgemeinen Unterhaltungswert ankurbelt.

Es lässt sich feststellen, dass Schach nicht ohne Gründe den Bauern zwei Felder nach vorne schiebt. Eine enorme Online-Basis hat sich im letzten Jahr auf verschiedene Weisen gebildet. Doch dazu kommt, dass kein Ende des großen Schach-Hypes in Sicht ist. Noch immer ist die italienische Eröffnung eines der Topthemen im Netz. Es bleibt nur abzuwarten, ob sich das Schachspiel weiter so erfolgreich halten kann und die lange Rochade spielt.

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