Rezension: „der herzerlfresser“ am Theater Vorpommern

Rezension: „der herzerlfresser“ am Theater Vorpommern

Fans von True-Crime und Theater aufgepasst! Es ist eine grausame Mordserie, wie sie im Buche steht. Alles nur Fiktion könnte man meinen. Und doch basiert das Werk „der herzerlfresser“, eine Inszenierung zwischen Krimi und dunkler Komödie, auf einer wahren Begebenheit aus dem 18. Jahrhundert. Am 20.04.2024 besuchte unsere webmoritz.-Redakteurin Klara die Premiere im Theater Vorpommern Greifswald und darf nun ihre Eindrücke aus der Vorstellung schildern.

Die Vorgeschichte

Es ist der 15.01.1786 in der Region Kindberg, der österreichischen Steiermark. Eine junge Frau, die Dienstmagd Magdalena Angerer, verschwindet kurz vor ihrer Hochzeit plötzlich spurlos. Zwei Wochen später, am 02.02., findet ein Bauer einen nackten Leichnam mit abgetrenntem Kopf und dazu einige Kleiderreste. Angelockt wird der Mann angeblich durch Rabengeschrei. Es ist der Körper von Magdalena Angerer, deren Ermordung eine ganze Region erschüttert. Einen Monat später wird Paul Reininger, ein dreißigjähriger Knecht, durch zwei Bauern des Mordes beschuldigt. Reininger soll am Abend der Tat betrunken gewesen und durch Augenzeugen schlafend in der Nähe des Tatorts gesehen worden sein.

Als man seine Unterkunft durchsucht, werden tatsächlich das blutige Brautkleid Magdalena Angerers, ihr Brautkranz und – umso schlimmer – die Hälfte eines menschlichen Herzens gefunden. Reininger wird festgenommen und gesteht nicht nur den Mord, sondern auch weitere bislang unaufgeklärte Taten. Außer Magdalena Angerer hatte er im Laufe der Jahre noch vier weitere Frauen und ein achtjähriges Mädchen umgebracht. Von jenem Mädchen stammte das halbe Herz, welches die Beamten in Reiningers Unterkunft gefunden hatten. Die andere Hälfte, wie auch die Herzen von Magdalena Angerer und anderer Opfer, hatte er in dem Glauben, es würde ihm Glück bringen und ihn „unsichtbar“ machen, gegessen. Dieses schreckliche Detail brachte ihm den Namen „Der Herzerlfresser“ ein. Weitere Mordmotive Reiningers waren hauptsächlich Habgier und von ihm zuvor begangene Sexualdelikte. Ein zunächst verhängtes Todesurteil vom 24.04.1786 wurde in eine Züchtigungs- und Haftstrafe umgewandelt. Reininger verstarb schließlich am 17.11. desselben Jahres im Gefängnis.

Die Handlung

Der österreichische Schriftsteller, Dramatiker und Theaterwissenschaftler Ferdinand Schmalz greift 2015 in seinem Stück die bestialischen Taten aus dem 18. Jahrhundert erstmals auf. Ein neues Einkaufszentrum wird gebaut. Das Großprojekt soll zum Zentrum des Aufschwungs und der Begegnung werden. Es ist verkehrsgünstig gelegen, soll frischen Wind in die Region bringen. Doch da es auf einem Sumpf errichtet wurde, kommt es bereits vor der Eröffnung zu ersten Problemen. Durch Risse im Boden dringt mooriges Wasser in das Einkaufszentrum. Und es kommt noch schlimmer. In kurzer Zeit findet man auf dem Gelände zwei Frauenleichen. Ihre Herzen wurden herausgeschnitten. Der Bürgermeister der Stadt, der sich die Eröffnung des Prestigeobjekts zur „Herzensangelegenheit“ gemacht hat, beauftragt einen Wachmann, den Fund der Leichname zu vertuschen und auf eigene Faust undercover zu ermitteln. Inszeniert wird das Stück am Theater Vorpommern durch Regisseur Niklas Ritter.

Persönliche Erwartungen

Als ich mich zum ersten Mal mit der Vorgeschichte des Stücks befasste, muss ich zugeben, dass es mir angesichts solch kaltblütiger Taten Schauer über den Rücken jagte. Obwohl es nicht der erste Kriminalfall – ja, nicht einmal der grausamste – war, mit dem ich mich konfrontiert sah (danke an dieser Stelle an die vielen True-Crime-Podcasts auf dem Markt), weckte die Geschichte bei mir ein Kopfkino, was mich wohl erwarten würde. Wie explizit würden die Szenen sein? Würde ich Angst, Ekel, vielleicht Faszination empfinden? Und worum geht es hierbei wirklich? Vielleicht um eine Form der Kritik am Kapitalismus, um die Verdrängung der Natur durch den Konsum? Die vom Theater vorab freigegeben Fotos ließen erahnen, dass es sich um eine Inszenierung mit moderner Kulisse und farbenfroher Kostümierung handeln würde. Da ich schon andere Aufführungen am Theater Vorpommern besuchen dürfte, war ich mit den schauspielerischen Leistungen von Philipp Staschull, Markus Voigt, Amelie Kriss-Heinrich, Olivier Günter und Susanne Kreckel bereits vertraut und bisher immer begeistert gewesen. Umso gespannter auf die Premiere begab ich mich also am 20.04. in den Rubenowsaal der Stadthalle Greifswald.

(Viel) Lob und (wenig) Kritik

Zuallererst war es erfreulich zu sehen, dass das Publikum in der ausverkauften Premiere einen hohen Anteil an jungen Zuschauer*innen aufwies. Bereits während des Anschauens wurde meine Einschätzung bestätigt, dass die Inszenierung für ein gemischtes Publikum, mit Zuschauer*innen ab einem Alter von etwa 15 Jahren, geeignet ist. Im Stück werden zwar zum einen der Kapitalismus und die Folgen von Konsumrausch und Profit thematisiert, im Vordergrund steht jedoch vorrangig eines: die Liebe. Genauer gesagt, der vielfach mit ihr einhergehende Herzschmerz und die Probleme des modernen Datings, wie beispielsweise das Empfinden wahrer, tiefer Zuneigung und die Vereinigung mit einem Menschen. All dies sind Themen, die auch jüngere Zuschauer*innen ab einem gewissen Alter nachvollziehen können. Auch die Darstellungen von Gewalt und Tod sind nicht zu explizit. Zwar wird mit (spritzendem) Kunstblut gearbeitet, jedoch in einem erträglichen Maße. Für besonders empfindliche Gemüter sei jedoch angemerkt, dass einige detaillierte Beschreibungen, wie beispielsweise Monologe über das Aufschneiden eines Körpers oder auch Szenen von gewaltsamen Übergriffen durchaus vorkommen. Die Handlung ist sehr kurzweilig und trotz der teilweise etwas gekünstelten Sprachspiele, bei welchen die österreichischen Einflüsse erkennbar sind, kann man den Darstellungen sehr leicht folgen. Auch die Tatsache, dass der historische Hintergrund der Inszenierung mit eingewoben wurde, hat noch einmal viel zum Verständnis beigetragen, wobei ich mir – und das betrifft wohl eher das Stück an sich – fast noch etwas mehr Bezug zu der Geschichte des Paul Reininger gewünscht hätte.

Die schauspielerische Leistung der Darsteller*innen kann ich wie immer nicht genug loben. Jede Figur war dreidimensional und hatte etwas Spannendes für sich, sodass man sich nicht nur auf eine einzige Person auf der Bühne fokussierte. Eigentlich gab es immer etwas Neues zu entdecken, sogar in den vielen Szenen, in welchen die Figuren im Chor sprachen oder sangen. Dazu beigetragen hat sicherlich die bewegliche Kulisse, welche dafür sorgte, dass meistens alle Schauspieler*innen zugleich auf der Bühne vertreten waren. Insbesondere zwei Leistungen möchte ich an dieser Stelle hervorheben, zum einen die Performance von Philipp Staschull als gangsterer rudi, welcher sowohl in Highheels als auch durch die humorvollen Dialoge mit dem Bürgermeister acker rudi (Markus Voigt) auffiel. Zum anderen beeindruckte Olivier Günter als pfeil herbert mit seinen vielfältigen Lautimitationen, beispielsweise von Schritten im Moor oder auch der Benutzung eines WCs, welche das Publikum zum Lachen brachten. Dass man speziell für seine Rolle zwischenzeitig beinahe Mitleid empfinden und Verständnis aufbringen konnte, spricht schon sehr zum einen für die schriftstellerischen Leistungen von Ferdinand Schmalz und zum anderen natürlich auch für den Schauspieler selbst.

Ohne das Ende an dieser Stelle groß zu spoilern, möchte ich dazu doch sagen, dass man einerseits natürlich den Rubenowsaal mit einem positiven Gefühl verließ und ohne viel Gruseln über die Taten des Paul Reininger in den Abend entlassen wurde. Andererseits fehlte für meinen Geschmack jedoch etwas die Reflexion über das „Happy End“, welches bei mir ein kleines Fragezeichen hinterließ. Vielleicht – wahrscheinlich – ist dies jedoch beabsichtigt und soll die Zuschauer*innen zum Nachdenken über die bereits erwähnten Themenkomplexe anregen.

Insgesamt kann ich das Stück ab einem gewissen Mindestalter allen empfehlen, die sich an der künstlerischen Verarbeitung eines historischen Kriminalfalls mit viel Humor, farbenfrohen Kostümen und etlichen Szenen „fürs Herz“ (*Augenzwinker*) erfreuen möchten.

Weitere Termine

Wer sich ein eigenes Bild dieser gelungenen Inszenierung machen und sich auf die Spuren einer grausigen Mordserie aus dem 18. Jahrhundert begeben möchte, kann dies an folgenden Terminen tun:

  • Sonntag, 28.04., 18:00 Uhr, Rubenowsaal / Stadthalle Greifswald
  • Freitag, 17.05., 20:00 Uhr, Gustav-Adolf-Saal / Kirche St. Jakobi Stralsund
  • Dienstag, 21.05., 20:00 Uhr, Rubenowsaal / Stadthalle Greifswald
  • Donnerstag, 23.05., 20:00 Uhr, Rubenowsaal / Stadthalle Greifswald
  • Freitag, 14.06., 18:00 Uhr, Rubenowsaal / Stadthalle Greifswald
  • Dienstag, 25.06., 20:00 Uhr, Rubenowsaal / Stadthalle Greifswald
  • Donnerstag, 27.06., 20:00 Uhr, Gustav-Adolf-Saal / Kirche St. Jakobi Stralsund

Weitere Informationen gibt es hier im Programm: https://www.theater-vorpommern.de/de/programm/der-herzerlfresser

Beitragsbild: Peter Van Heesen


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Einladung zum „Fest des Nordens“ – 33. Nordischer Klang in Greifswald

Einladung zum „Fest des Nordens“ – 33. Nordischer Klang in Greifswald

Lõpuks on aeg taas käes! – Endlich ist es wieder soweit! Greifswald ist auch 2024 erneut Austragungsort der 33. Spielzeit des „Nordischen Klangs“, bekannt als das „Fest des Nordens“. Vom 03. bis zum 12. Mai haben Besucher*innen des Festivals die Möglichkeit, die vielfältigen Kulturen Nordeuropas besser kennenzulernen. In Zusammenarbeit mit mehr als 150 Künstler*innen wird ein buntes Programm, verteilt auf 40 Veranstaltungen, geboten.  

Grenzquerungen – 2024 geht es nach Estland

2023 hatten Nordeuropa-Fans die Möglichkeit, das alljährliche vielfältige Repertoire des Nordischen Klangs mit schwedischem Schwerpunkt zu genießen. In diesem Jahr geht die Schirmherrschaft bereits zum zweiten Mal an Estland über, dessen Universitätsstadt Tartu zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 ernannt wurde. Dabei greift der 33. Nordische Klang nicht nur den 20. Jahrestag des Eintritts Estlands in die EU, sondern auch den 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs auf, welcher sich in vielen Programmpunkten widerspiegelt.

Unter dem Motto „Grenzquerungen“ zwischen verschiedenen Genres, Stilen und kulturellen Einflüssen warten auf die Besucher*innen Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, ein literaturwissenschaftliches Symposium, Diskussionen und vieles mehr. Auch Live Acts mit Bezug zum Eurovision Songcontest, welcher erneut parallel zum Nordischen Klang stattfindet, dürfen begeistern. Besonders hervorzuheben sind in diesem Jahr natürlich die estnischen Schwerpunkte des Festivals, beigetragen u.a. durch die Musiker*innen Rita Ray und Haldi, die A-cappella-Gruppe Greip, das Rahel Talts Quartet oder die Aufführungen der Estonian Sinfonietta. Für die kleinen Besucher*innen des KinderKlangs und ihre Familien gibt es aus Estland u.a. den Film „Der Geheimbund von Suppenstadt“, der die Zuschauer*innen in die geheimnisvolle Schönheit Tartus versetzt.

Konzerte, Ausstellungen, Kulinarisches – Ein Blick ins Programm

Bereits am 25. April bildet die Eröffnung der Ausstellung „Estnische Plakatentwürfe zum Nordischen Klang 2024“ in der Stadtbibliothek einen ersten Auftakt zum Festival. Präsentiert werden die verschiedenen Plakatentwürfe estnischer Kunst- und Design-Hochschulen, die das „Klingen“ der Veranstaltungen visualisieren sollen. Gewonnen hat in diesem Jahr der Entwurf von Anna-Liisa Sääsk, welcher nunmehr das Motiv des diesjährigen Klangs bildet.

Am 01. Mai stimmt der Nordische Klang auf die kommenden Veranstaltungen im Rahmen des Greifswalder Kulturfestes ein. Musik-Acts und Infostände unterschiedlicher Initiativen und Vereine präsentieren auf dem Marktplatz spannende Impulse zum Thema „Demokratie und Toleranz“. Wer Lust auf die Töne Norwegens hat, darf sich auf den Auftritt von Johanna Seims mit ihrer Hardangergeige freuen.

Zur alljährlichen feierlichen Eröffnung werden die Besucher*innen, Unterstützer*innen, Repräsentant*innen des Schirmherrschaftslandes und Landesvertreter*innen am 03. Mai, 18:00 Uhr, in die Stadthalle geladen. Der Eintritt ist frei. Im Rahmen des anschließenden Eröffnungskonzerts ab 20:00 Uhr durch Sängerin Rita Ray und ihre Band haben die Gäste erstmals im Rahmen des diesjährigen Klangs die Möglichkeit, estnischem Soul-Gesang zu lauschen. Ihr seid bereits neugierig auf den Act? Auf Spotify hat die Sängerin und estnische „Künstlerin des Jahres 2023“ über 10.000 monatliche Hörer*innen und über 1 Mio. Streams ihres zweiten Albums „A Life Of Its Own“. Die Preise zum Konzert sind hier im Programm einsehbar. Auch die vielen weiteren großartigen Künstler*innen und deren musikalische Auftritte sind an dieser Stelle zu finden.

Freund*innen der Literatur mit dem Fokus auf skandinavisch-deutsche Perspektiven dürfen auf das literaturwissenschaftliche Symposium „Erzählen in Kriegszeiten“ am 06. Mai im Alfried-Krupp-Kolleg gespannt sein. Von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr wird im Rahmen verschiedener Vorträge und einer Abschlussdiskussion auf die Frage eingegangen, mit welchen Sprach- und Bilderwelten dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864) und dessen Folgen auf literarischer Ebene begegnet wird.

Wer Lust auf eine kleine „Kunstpause“ im Alltag hat, ist herzlich am 08. Mai (12:00 Uhr) zu einer Führung über das sogenannte „Kopenhagener Stammbuch“ und viele erstmalig präsentierte Archivalien und grafische Arbeiten des Caspar David Friedrich ins Pommersche Landesmuseum eingeladen. Der Eintritt kostet 5 Euro.

Auch das Theaterstück „Ach, Caspar!“ am 10. Mai in der STRAZE (20:00 Uhr) geht auf den berühmten Vertreter unserer Stadt ein. Hier wurden durch vier Künstler*innen aus dem Ostseeraum verschiedene Texte und Szenen mit Interpretationen einiger berühmter Werke Friedrichs entworfen. Das Stück wird musikalisch durch elektrische Soundscapes von vega vi untermalt. Informationen zu den Eintrittspreisen sind ebenfalls im Programm einsehbar.

Selbstverständlich hat der Nordische Klang auch kulinarisch wieder einiges zu bieten! Beteiligt sind erneut die Brasserie Hermann, das Café & Restaurant Lichtblick, das STRAZE Café, das Störtebeker Braugasthaus, das Fabelfrau Schmuckcafé, Café Bommelz und das Berufsbildungswerk Greifswald. Einen Einblick in die Speisekarten der genannten Einrichtungen gibt es im Programmheft ab Seite 36.

Eintritt und Ermäßigungen

  • Tickets für den Nordischen Klang gibt es sowohl online als auch in der Greifswald-Information und an der Theaterkasse.
  • Wie immer wird ab dem Besuch von zwei Veranstaltungen der Kauf einer KlangKarte empfohlen, um bei ausgewählten Veranstaltung eine Preisreduktion auf 6 Euro zu bekommen. Weitere Informationen zur KlangKarte gibt es im Programmheft auf Seite 35.
  • Auch Schüler*innen, Studierende, Auszubildende, Schwerbehinderte, Arbeitssuchende und KUS-Passinhaber*innen erhalten Ermäßigungen. Für Kinder bis einschließlich 12 Jahre ist der Eintritt bei allen Abendveranstaltungen bei vorheriger Anmeldung unter organisation-nokl@uni-greifswald.de frei.
  • Achtung an alle Bahnreisenden: Auch ihr könnt bei Vorlage des MV-Tickets, des Quer-durchs-Land-Tickets oder eures tagesaktuellen Fahrscheins an der Abendkasse Rabatte erhalten. Alle Informationen sind ebenfalls im Programmheft auf Seite 35 zu finden.

(Update: Die Klangkarte ist tatsächlich bereits ausverkauft, aber ihr könnt immer noch normale Tickets erwerben)

Beitragsbild: Anna-Liisa Sääsk


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Ein Markt voller ungeahnter Möglichkeiten

Ein Markt voller ungeahnter Möglichkeiten

Ihr wolltet schon immer mal wissen, welche Vereine, Initiativen und Organisationen diese Universität zu bieten hat? Egal, ob Ersti oder mittlerweile im vierten oder siebten Semester beim Markt der Möglichkeiten werden alle fündig.

Am 20.4 findet dieses Spektakel um 12:00 Uhr in der Mensa am Berthold-Beitz-Platz statt. Falls ihr euch jetzt fragt, was der Markt der Möglichkeiten ist oder dieser bereits schon in euren Erinnerung verblasst: Der Markt der Möglichkeiten findet zu Beginn jedes Semesters statt und bietet Vereinen, Initiativen und Organisationen die Chance sich der Studierendenschaft vorzustellen. Interessiert ihr euch für einen Verein, eine Initiative oder eine Organisation könnt ihr gleich mit den Mitgliedern ins Gespräch kommen. Dann merkt ihr bereits, ob ihr mit den Menschen dort zurechtkommt oder ihr euch doch etwas anderes unter dem jeweiligen Verein, der Initiative oder der Organisation vorgestellt habt. Die Bandbreite der Vereine, Organisationen oder Initiativen war beim letzten Markt der Möglichkeiten enorm. Von der Nightline, über die Studiclubs bis hin zu Parteien oder auch dem International Office. Der Markt der Möglichkeiten ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Markt voller ungeahnter Möglichkeiten. Zudem hat der AStA auch noch weitere Überraschungen angekündigt. Also seid gespannt!

Natürlich sind die moritz.medien auch beim Markt der Möglichkeiten vertreten. Wollt ihr uns einfach mal kennenlernen oder überlegt bei uns einzusteigen, dann sprecht uns einfach an!

Was? Markt der Möglichkeiten
Wann? 20.04.2024, 12-15 Uhr
Wo? Mensa am Bethold-Beitz-Platz

Beitragsbild: Vanessa Finsel


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Hochschulsport im Sommersemester

Hochschulsport im Sommersemester

Es weht wieder einmal ein frischer Wind durch unser Greifswald, na gut, windig ist es hier eigentlich sowieso immer, aber jedenfalls steht das Sommersemester vor der Tür. Mit dem Beginn des neuen Semesters stehen euch auch wieder eine Reihe an Sportkursen der Uni zur Verfügung.

Wie jedes Semester bietet der Hochschulsport der Universität Greifswald eine Reihe an verschiedensten Sportarten für die Studierendenschaft an, um sich neben dem Studium auch körperlich fit halten zu können. Zudem sind die Kurse für uns Studis dabei auch preislich sehr gut bezahlbar. Bei dem breitgefächerten Angebot an Sportkursen sollte jede*r etwas Interessantes entdecken können. Neben den Klassikern wie Fußball, Volleyball oder diversen Kampfsportarten wie Kung Fu oder Karate gibt es auch wieder ein paar neue Angebote. Dazu gehören diesmal unter anderem Parkour, Afrodance oder auch inklusive Sportarten, wie Para Tischtennis. Wer gerne auch etwas kompetitiver Sport betreiben möchte, kann sich in einer der 5 Uni-Ligen beweisen. In den Sportarten Fußball, Volleyball, Beachvolleyball, Tischtennis  und Basketball wird es dieses Semester die Möglichkeit geben, sich in einem sportlichen und fairen Wettkampf miteinander zu messen. Wenn ihr euch einen genaueren Einblick über das komplette Angebot verschaffen wollt, dann schaut doch mal bei der Seite des Hochschulsports vorbei.

Die Anmeldung für die Kurse beginnt am Sonntag, den 07. April ab 18 Uhr. Behaltet die Uhrzeit gut im Kopf, denn die Plätze in den Kursen sind meistens recht schnell vergeben. Entscheidet euch daher am besten schon im Vorhinein, welche Kurse ihr gerne besuchen würdet, damit ihr euch am Sonntag auch direkt um 18 Uhr anmelden könnt. Für die Einschreibung in die Sportkurse benötigt ihr neben eurem Namen und eurer Adresse auch eine gültige E-Mail-Adresse, wie auch Telefonnummer und zu guter Letzt auch noch eure IBAN. Haltet alles parat, damit die Anmeldung schnell und ohne Probleme vonstatten gehen kann. Die Anmeldung erfolgt logischerweise über die Seite des Hochschulsports. Alle weiteren Infos werdet ihr auch genau dort finden.

Das Wichtigste auf einen Blick:
Was? Anmeldung für Hochschulsportkurse
Wann? Sonntag, den 7. April, ab 18 Uhr
Wo? Auf der Seite des Hochschulsports

Beitragsbild: Tim Mossholder auf Unsplash


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Tops und Flops der letzten StuPa-Legislatur

Tops und Flops der letzten StuPa-Legislatur

Die 33. Legislatur des Studierendenparlaments neigt sich dem Ende zu. Nur noch eine Sitzung trennt das jetzige Parlament von der neuen Legislatur und einer neuen Zusammensetzung. Doch „wer die Zukunft erforschen will, muss die Vergangenheit kennen“ (chinesisches Sprichwort). Ob diese Legislatur als Vorbild fungieren oder eher als Flop in die Geschichte eingehen wird, zeigt sich in diesem kommentierten Rückblick über eine diskussionsreiche, haareraufende und ereignisvolle Wahlperiode.

Dieser Artikel entstand aus einer Kooperation mit dem moritz.magazin. Im aktuellen Magazin findet ihr einen Artikel ausschließlich zur Anwesenheit der StuPist*innen, geschrieben von Robert Wallenhauer. Zur Recherche für diesen Artikel haben wir im Dezember 2023 eine Umfrage bei den StuPist*innen durchgeführt. Von 28 angeschriebenen aktuellen und ehemaligen StuPist*innen dieser Legislatur haben sich 21 an der Umfrage beteiligt – übrigens die durchschnittliche Zahl der Stimmen in den Sitzungen.

Chronologischer Rückblick

Die Legislatur startete in der konstituierenden Sitzung am 24. April 2023 gleich mit zwei Anträgen, die auch die nachfolgenden Sitzungen charakterisierten. Es wurde beschlossen, dass der AStA sich mit einem vergünstigten 49-Euro-Ticket beschäftigen solle, was letztendlich mit der Urabstimmung in diesem Januar und der Entscheidung gegen das Solidarmodell eines Semestertickets endete – und nun weitergehen soll mit der Überlegung nach weiteren Modellen. Noch brisanter startete die Legislatur jedoch mit einem Antrag zu „Orten studentischer Veranstaltungen“, welcher Verbindungshäuser als Orte studentischer Veranstaltungen ausschließen sollte, angenommen wurde und mit in die Vollversammlung im Sommersemester 2023 und auf die anschließende vierte Sitzung dieser Legislatur mitgenommen wurde – es gab viel Diskussionsbedarf und unterschiedliche Meinungen. In der ersten Sitzung ging es dann gleich weiter mit einem Antrag, den der studentische Prorektor, Hennis Herbst, für einen der wichtigsten dieser Legislatur hielt: Die AG TV-Stud wurde gegründet, welche sich mit Tarifverträgen für studentische Beschäftigte auseinandersetzen soll. Diese wurde dann immer wieder erwähnt, als sie zum Beispiel an der Informationskampagne zum Streiktag an Bildungseinrichtungen und zur Großdemo in Schwerin am 28. November 2023 beteiligt war oder als deren Flyer nicht in den Ersti-Beuteln enthalten war – zuvor war beschlossen worden, dass die Ersti-Beutel aus Nachhaltigkeitsgründen weniger Papier enthalten sollten. Ab der dritten Sitzung wurde auch die Vollmitgliedschaft bei dem freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) immer wieder diskutiert, durch die die Studierendenschaft der Uni Greifswald mehr Mitspracherecht bekommen sollte, als sie als Teilmitglied bereits haben, jedoch aber auch mehr bezahlen müssten – die Vollmitgliedschaft wurde zweimal abgelehnt.

Im Sommer ab der fünften Sitzung war der Aktkalender immer wieder Thema und sorgte für viel Diskussionen zwischen StuPa und AStA, bis dieser auf der neunten Sitzung letztendlich aufgrund zu vieler Komplikationen aufgegeben wurde. Ebenfalls in der neunten Sitzung wurde eine weitere AG gegründet – die AG Studentisches Wohnen, welche sich mit der Wohnungsnot auseinandersetzen sollte. Auf der zwölften Sitzung wurde eine neue Geschäftsordnung für das StuPa beschlossen – allerdings so knapp, dass erst nach der Sitzung aufgefallen war, dass die nötige Mehrheit doch erreicht worden war. Grund dafür war vermutlich eine große Uneinigkeit über die vorgesehene FINTA*-Redeliste, dessen Diskussion um kurz nach Mitternacht auch zu trans*feindlichen Aussagen führte. Der Umgang des Medienausschusses mit einem Artikel des webmoritz. diesbezüglich führte bei der darauffolgenden StuPa-Sitzung zu einer Diskussion über die Abläufe und Befugnisse des Medienausschusses und endete in einer Diskussion unter Ausschluss der Öffentlichkeit und dem Rücktritt des Medienausschuss-Vorsitzes. Weiter ging es mit der ersten außerordentlichen Sitzung im neuen Jahr, weil die vorgesehene Sitzung in der ersten Januarwoche vom Präsidium verpeilt wurde, und der darauffolgenden ersten nicht beschlussfähigen Sitzung dieser Legislatur. Die darauffolgenden zwei Sitzungen waren dann aber wieder beschlussfähig. Am 5. März findet dann die 17. und letzte Sitzung des Studierendenparlaments in dieser Zusammensetzung statt.

Wie sah es nun aber mit der Anwesenheit der StuPist*innen aus?

Im Durchschnitt waren von der konstituierenden Sitzung bis einschließlich der 16. Sitzung 18,2 StuPist*nnen pro Sitzung anwesend, einschließlich der Stimmübertragungen ergab es somit 20,8 Stimmen pro Sitzung. In der vorherigen Legislatur lag der Durchschnitt gerade mal bei 15,4 Stimmen pro Sitzung. Die Zahlen sprechen also für eine deutlich bessere Präsenz der StuPist*nnen bei den Sitzungen dieser Legislatur. Auch war diese Legislatur nicht, wie die vorherige, von aneinandergereihten, nicht beschlussfähigen Sitzungen und daher zusätzlichen, außerordentlichen Sitzungen geprägt. Lediglich eine Sitzung war diese Legislatur nicht beschlussfähig. Eine außerordentliche Sitzung fand statt, weil das Präsidium nach der Weihnachtspause die Sitzungstermine durcheinandergebracht hatte. Die Ränge des Studierendenparlaments waren also deutlich besser gefüllt als in der letzten Legislatur, und das entspricht auch meiner Wahrnehmung. Das StuPa wirkte deutlich arbeitsfähiger – wenn die zeitweise nötige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht werden konnte, lag es nicht an zu wenig anwesenden Stimmen.

Ich finde es nicht verantwortlich und schade, wenn man sich für das StuPa aufgestellt wird, sich für Ausschüsse oder AGs mit begrenzter Teilnehmeranzahl aufstellen lässt und dann viel zu selten erscheint. Damit wird der Platz denjenigen weggenommen, die wirklich helfen möchten und engagiert mitarbeiten würden.

Ein Mitglied des StuPa; 12. Dezember 2023

Während sich in einer Sitzung der letzten Legislatur eine StuPistin beschwert hatte, dass sie vor der Wahl nicht wusste, wann die Sitzungen stattfänden, und deshalb meistens keine Zeit hatte, wurde das bei der Umfrage von keiner*m StuPist*in dieser Legislatur als Grund fürs Fehlen angegeben – natürlich kann man spekulieren, ob das bei den StuPist*innen, die sich nicht an der Umfrage beteiligt haben, der Fall war oder nicht. Die häufigsten Gründe für Fehlen waren laut der Umfrage „im Urlaub sein/nicht in Greifswald sein“ (12) und „krank sein“ (11). Aber auch andere hochschulpolitische Termine (3), Studium (1), Arbeit (1) und Verabredungen (1) kamen in die Quere. Ein StuPist gab an, gefehlt zu haben, weil er sich im StuPa nicht sicher fühlte oder Angst hatte hinzugehen. Derselbe StuPist gab jedoch auch an, sich im StuPa generell wohlzufühlen – genauso wie 16 weitere StuPist*innen. Vier andere StuPist*innen gaben jedoch an, sich im StuPa generell nicht wohlzufühlen – sie gingen auch nicht gerne zu den Sitzungen.

Diese Legislatur fällt deutlich auf, dass die Sitzungen immer sehr lange gehen (viel länger als vergangene Legislatur). Wenn man am nächsten Tag wichtige Termine (Univeranstaltungen) hat, finde ich das in dieser Regelmäßigkeit schwer zumutbar. 

Ein Mitglied des StuPa; 12. Dezember 2023

Dass sich einige StuPist*innen im StuPa nicht wohlfühlen, ist meiner Meinung nach ein klares Zeichen, dass etwas schiefläuft. Das StuPa ist ein Ort, an dem sich Studierende ehrenamtlich engagieren, weil sie im Bestfall die Uni zu einem besseren Ort machen wollen. Dafür ist jedoch eine weniger feindselige Umgebung notwendig – eine Umgebung, in der es möglich sein sollte, mit möglichst wenig Hürden Ideen und Wünsche zu äußern. Natürlich sollen und dürfen unterschiedliche Meinungen vertreten und diskutiert werden, aber es sollte in keinem Fall dazu führen, dass sich StuPist*innen unwohl fühlen. Das sollte auch anders gehen. Es wirkt, als hätte das StuPa nach einer sehr ruhigen, diskussionsarmen Legislatur verlernt, einen angemessenen Ton zu treffen.

Der Umgang mit Diskussionen

Sophie Tieding hatte bei ihrer Bewerbung als StuPa-Präsidentin noch gesagt, dass sie sich wünsche, dass das StuPa aktiver werde als bei der letzten Legislatur. Ich würde sagen, das ist auf den ersten Blick gelungen – viele Themen wurden ausführlicher diskutiert. Was jedoch von Außen auffiel und auch bereits bei den Sitzungen angesprochen wurde, ist der Ton bei Diskussionen. Vor allem fiel der raue Ton gegenüber des AStAs von Beginn an auf – ein studentisches Gremium, das sich um die Umsetzung eines Großteils der Anträge aus dem StuPa kümmert und von diesem übrigens auch gewählt wurde. Es fiel vor allem auf, dass der ehemalige AStA-Vorsitzende, der nun als StuPist im StuPa sitzt, unglaublich viele und detaillierte Fragen an den AStA stellte – konnte er nicht loslassen oder sah er tatsächlich so viel Kritik in deren Arbeit? Aber auch andere StuPist*innen zogen mit und kritisierten den AStA in übermäßig lautem Ton. Das Ganze spitzte sich zu, als ein StuPist ein BeReal machte, kurz nachdem er eine Frage gestellt hatte – ein klares Zeichen dafür, mit welchem Respekt das StuPa dem AStA begegnete. Kurz danach wurde die Debattenkultur in der zehnten Sitzung dann auch in einem eigenen Antrag besprochen – es wurde sich geeinigt, umsichtiger miteinander umzugehen. Seitdem und der Umstrukturierung der AStA-Berichte schien der Umgang aus meiner Sicht immerhin etwas freundlicher geworden zu sein.

Aber auch untereinander wurde bei den StuPist*innen mehr diskutiert. Themen wie Verbindungen, Werbemittel für den Antifaschistischen Aktions- und Informationsmonat und die Einführung einer FINTA*-Liste stießen auf einige Meinungsverschiedenheiten. Die vorherige Legislatur wirkte viel ruhiger – ob das nun an den unterschiedlichen Anwesenheiten oder den verschiedenen Meinungsspektren lag, bleibt dahingestellt. Laut der StuPist*innen, die an der Umfrage teilgenommen haben und bereits in der vorherigen Legislatur im StuPa waren, geht die Meinung stark auseinander, ob die Arbeit diese Legislatur nun als besser oder schlechter als die der vorherigen Legislatur zu bewerten sei – es stimmten genauso viele für besser wie auch für schlechter. Von früher hörte man immer mal von StuPa-Sitzungen mit Diskussionen, die bis morgens um 6 Uhr gingen – in dieser Legislatur ging eine Sitzung immerhin bis 1 Uhr nachts bis der USD (Sicherheitsdienst) das StuPa aus den Räumen schickte. Aus meiner Sicht sind solch lange Diskussionen toll, wenn sie rücksichtsvoll und konstruktiv vonstattengehen – das war diese Legislatur leider nicht immer der Fall. Wenn Personen beleidigt werden, wie es zeitweise geschehen ist, geht das zum Beispiel gar nicht.

Leider ist der Umgang und die Debattenkultur zunehmend schlechter geworden. In den letzten Sitzungen wurde der Umgang schon wieder besser, jedoch ist es schon oft vorgefallen, dass Personen verbal persönlich angegriffen worden sind und das ist unfassbar unangenehm zu beobachten.

Ein Mitglied des StuPa; 12. Dezember 2023

Ich persönlich finde es auch schade, dass der Anteil an Frauen im StuPa so gering ist. Insgesamt scheint das StuPa nicht sonderlich divers aufgestellt zu sein und die Diversität der Studierendenschaft widerzuspiegeln. Ich könnte mir gut vorstellen, dass vor allem Minderheiten von dem lauten Ton von so manchen männlich gelesenen StuPisten verschreckt werden. Gerade deshalb halte ich es für wichtig, sichere Strukturen im StuPa und einen respektvollen Umgang miteinander zu schaffen.

Mal schauen, was wird

Mit den neuen StuPist*innen kommen im April auch mehr Mitglieder der in Greifswald relativ neu gegründeten Hochschulgruppe RCDS in das StuPa. Das verspricht ein noch größeres Meinungsspektrum und Diskussionspotenzial. Es wird sich zeigen, wie sich die Arbeitsweise des StuPas verändern und welcher Umgangston gewählt werden wird. Wird die neue Legislatur in stundenlange Diskussionen bis morgens um 6 Uhr eskalieren oder wird sie wieder zu dem ruhigen StuPa der Legislatur 2022/23 übergehen? Es bleibt spannend.

Beitragsbild: Juli Böhm und Adrian Siegler

Greifswald feiert: 250 Jahre Caspar David Friedrich

Greifswald feiert: 250 Jahre Caspar David Friedrich

Egal ob man Medizin, Philosophie oder Jura in Greifswald studiert: Wissen über Kunst wird in unserer schönen Hansestadt jeder*m mitgegeben. Wissen über einen ganz bestimmten Maler: Caspar David Friedrich. Wer neu in die Stadt kommt, bemerkt sofort die Omnipräsenz des Künstlers. Da ist es selbstverständlich, dass Greifswald als Friedrichs Geburtsort auch seinen Geburtstag feiert. Dieser jährt sich 2024 zum 250. Mal, was mit einem großen Programm gefeiert wird.

Aushängeschild der Stadt

Caspar David Friedrichs Erbe ist ein Mittel, mit dem sich die Kleinstadt in Vorpommern bundesweit bekannt macht. Das Pommersche Landesmuseum, das Caspar-David-Friedrich-Zentrum im Geburtshaus des Malers der Frühromantik oder das historische CDF-Stadtfest jeden August: Greifswald bietet seinen Einwohner*innen und Besucher*innen allgemein schon ein breites Programm zum Freigeist und Visionär Friedrich. 2024 wird das Ganze auf ein neues Level gehoben. Über 366 Tage verteilt gibt es Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Literatur, Kunst oder Theater – und das nicht nur für Kunstfanatiker*innen, sondern auch Kinder oder Menschen, die zum ersten Mal auf das Thema stoßen. Das hat sogar dafür gesorgt, dass Greifswald vom Spiegel neben Städten wie Paris oder Valencia zu einem der Top-Reiseziele 2024 gekürt wurde. Wenn das mal nichts heißen soll.

Veranstaltungen das ganze Jahr über

Die feierliche Eröffnung des Jubiläumsjahres findet am 20. Januar im Dom St. Nikolai statt. Electro-Beats von Christian Löffler mit einer eigens für den Dom konzipierten Lichtshow folgen auf Reden von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Oberbürgermeister Stefan Fassbinder sowie der Festrede des Journalisten Florian Illes. Einziges Manko: Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Über 160 weitere Veranstaltungen warten jedoch noch auf viele Besucher*innen. Sonderausstellungen wie die „Lebenslinien“ im Pommerschen Landesmuseum ab Ende April oder Konzerte wie eine Uraufführung des Züricher Kammerorchesters am 26.07. sind Kernelemente des Programms. Auch Theaterstücke, unter anderem über verschiedene Künstler*innen aus Friedrichs Leben sowie Lesungen und Gottesdienste im Dom St. Nikolai werden zahlreich angeboten. Die Kleinsten kommen auch nicht zu kurz: Am 24.03. gibt es ein eigens für Kinder konzipiertes Figurentheater, das ihnen Caspar David Friedrich näher bringen soll. Es ist also alles angerichtet, um den Greifswalder*innen und allen Besucher*innen ein abwechslungsreiches Programm im Jahr 2024 zu bieten.

Ausgewählte Highlights

  • 07. April: Einweihung der neuen bunten CDF-Fenster im Dom. Die Werke des Künstlers Olafur Eliasson werden im Rahmen eines Gottesdienstes gewürdigt.
  • 18. August: Eröffnung der Jubiläumsausstellung „Sehnsuchtsorte“ im Pommerschen Landesmuseum. Das Hauptwerk Friedrichs, die Kreidefelsen auf Rügen, kommen für zwei Monate aus der Schweiz nach Greifswald.
  • 31. August: Konzert von Martin Kohlstedt in der Klosterruine Eldena: Der Künstler kombiniert Piano mit Electro Beats und Klassik mit Moderne. Das Konzert hat freien Eintritt.
  • 05. September: Friedrichs Geburtstag wird mit einem Fest auf dem Marktplatz zelebriert. Es gibt Musik, Theater und Geburtstagskuchen für alle.

Wenn ihr mehr Informationen über Veranstaltungen im Jubiläumsjahr haben möchtet, findet ihr diese auf der Jubiläumsseite.

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