Ob bei Konzerten, Lesungen, Filmvorführungen, Ausstellungen oder wissenschaftlichen Vorträgen – beim Nordischen Klang kommen alle Kulturbegeisterten auf ihre Kosten. 2021 findet das größte jährlich veranstaltete Festival nordeuropäischer Kultur in Deutschland bereits zum 30. Mal in Greifswald statt. Schwerpunktland ist in diesem Jahr Finnland.
Normalerweise nehmen bis zu 10.000 Besucher*innen an den vielfältigen Veranstaltungen vor Ort teil. Doch aufgrund der Corona-Pandemie setzt das Festival in diesem Jahr vom 07.05.2021 bis 22.05.2021 wieder auf ein digitales Programm. Der Festivalleiter des NOKLs, Marko Pantermöller, betont aber, dass der Live-Charakter des Festivals beibehalten werden solle: „Die meisten Veranstaltungen werden live übertragen. So können Zuschauer*innen direkt dabei sein und an Diskussionen teilhaben bzw. Fragen stellen“. Konzerte, die im Mai nicht stattfinden können, sollen im Rahmen von Open-Air-Veranstaltungen im Juli (23.-25.07.) und August (20.-22.08.) an zwei Wochenenden nachgeholt werden. „Wir sind recht zuversichtlich, dass der finnische Akkordeonspieler Antti Paalanen, die finnische Band Suistamon Sähkö, das dänische Trio Blonde Bass, das Trio Wolski aus Schweden und viele weitere Acts im Sommer in Greifswald auftreten können.“
„Ohne Nordeuropa würde es Greifswald gar nicht geben“ Die Kultur Nordeuropas ist eng mit der Stadt wie auch der Universität verbunden. 1199 gründeten dänische Mönche das Kloster Eldena an der Ryckmündung, „ohne Nordeuropa würde es Greifswald also gar nicht geben“, erzählt Dr. Frithjof Strauß, künstlerischer Leiter des NOKLs. Die Schwedenzeit vom 17. bis zum 19. Jahrhundert prägte die Stadt ebenfalls. Und nach der Wende entschloss sich das Nordeuropa-Institut (heute Institut für Fennistik und Skandinavistik) mit dem Festival eine kulturelle Brücke zum Norden zu bauen und die Kulturvielfalt der nordischen Länder auch in Greifswald erlebbar zu machen. Der erste Nordische Klang fand im Mai 1991 statt. Erstreckte sich der NOKL in den 90er-Jahren noch über ein verlängertes Wochenende, so entwickelte er sich in den letzten Jahren zu einem renommierten Festival mit vielen Großveranstaltungen, die über einen Zeitraum von ca. zwei Wochen verteilt sind. Heute noch ist der Nordische Klang eng mit dem Institut für Fennistik und Skandinavistik verbunden. So bietet das Festival für Studierende zahlreiche Möglichkeiten, um praktische Berufserfahrungen (der NOKL bietet jedes Jahr Praktika im Veranstaltungsmanagement und in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an) zu sammeln. Studierende können von Anfang an dabei sein und bei der Umsetzung des Festivals helfen. In der Vergangenheit war auch die Betreuung von Künstler*innen während des Festivals heiß begehrt: Studierende holen die Künstler*innen z. B. vom Bahnhof ab, zeigen ihnen die Stadt und die Veranstaltungsorte und können so ihre Sprachkenntnisse in einer lockeren Atmosphäre anwenden und neue Freundschaften schließen. Während der letzten Festivals moderierten Studierende auch Lesungen oder veranstalteten diese sogar selbst im Rahmen des studentischen Übersetzungsprojektes Neue Nordische Novellen. Im letzten Jahr gab es zudem eine besondere Gelegenheit für finnische Studierende, Teil des Nordischen Klangs zu werden: 2020 hatte der Nordische Klang zusammen mit dem Finnland-Institut zu einem Plakatwettbewerb, bei dem finnische Studierende der Fächer Grafikdesign, Bildkunst und Illustration teilnehmen und das Plakat für das Jubiläumsjahr entwerfen konnten, aufgerufen. Gewonnen hat der Entwurf von Taru Rantanen, auf der die finnischen Nationaltiere Schwan, Bär und Rentier gemeinsam musizieren. Die 37 äußerst kreativen Plakateinsendungen werden im Sommer bei einer Ausstellung zu sehen sein.
Greifswald verschafft internationale Bekanntheit Das Programm-Team des NOKLs um Dr. Strauß legt viel Wert auf Originalität, Fantasie und Unterhaltungsappeal bei der Auswahl der Künstler*innen. Viele Acts sind Deutschlandpremieren und für Musiker*innen wie z.B. die färöische Sängerin Eivør und die finnische Band Apocalyptica, begann ihre internationale Karriere in Greifswald. Folkmusik, Klassik, Jazz, samischer Joik, Indie-Pop, Weltmusik, Hip-Hop und Electro – gerade die musikalischen Acts machen den NOKL so unvergesslich und locken viele Zuschauer*innen an. Doch auch bekannte Schriftsteller*innen wie Johan Harstad, Johanna Sinisalo und Sjón (Sigurjón Birgir Sigurðsson), der Liedtexte für Björk schrieb, waren schon in Greifswald zu Gast.
Festival-Highlights im Mai: Das Online-Programm ist kostenlos und ohne Anmeldung zugänglich.
Was genau erwartet mich? Das Video bietet einen Rückblick auf 30 Jahre Nordischer Klang. Neben Interviewsequenzen enthält es auch Grußbotschaften von Bands, die in der Vergangenheit in Greifswald zu Gast waren, wie auch von Bands, deren Auftritte im Sommer erwartet werden.
Was genau erwartet mich? Der Abend wird sich in insgesamt drei Beiträgen der Geschichte und Kultur der russischen Stadt Wyborg am finnischen Meerbusen widmen. Neben dem Vortrag wird es einen Film zu deutschen Spuren in Wyborg und Musik des Folklore-Ensembles Veresk geben.
Was genau erwartet mich? Zum IDAHOBIT (Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans*feindlichkeit) wird das Liebes- und Tanzdrama des schwedischen Regisseurs Levan Akin „Als wir tanzten“, der die Queer-Feindlichkeit in Georgien thematisiert, gezeigt.
Was genau erwartet mich? Studentische Übersetzer*innen, die Kurzgeschichten für die siebte Anthologie der Neuen Nordischen Novellen übersetzten, lesen Auszüge vor und sprechen gemeinsam mit ihren Autor*innen über die Texte.
Was macht die Stadt Greifswald und ihre Bewohner*innen aus? Genau, ihre Liebe zum Rad. Und perfekt zu dieser Thematik findet auch dieses Jahr wieder das dreiwöchige Event in unserer Stadt statt: Am 1. Mai hat das Stadtradeln in Greifswald begonnen. Und ihr habt noch bis zum 21. Mai Zeit, so richtig kräftig in die Pedale zu treten, um Radkilometer zu sammeln.
Aber wozu sollte ich mich von meiner gemütlichen Couch hochbewegen?
Es wird Deutschlands fahrradaktivste Kommune mit den meisten Radkilometern insgesamt sowie mit den meisten Radkilometern pro Einwohner gesucht. Natürlich steht dabei das Radfahren für das Klima im Fokus. Damit einher geht die Radförderung und die Lebensqualität in deiner Kommune. Falls dich das noch nicht überzeugen konnte, packt dich jetzt vielleicht hiermit der Ehrgeiz: Greifswald tritt nämlich gegen die US-amerikanische Partnerstadt Newport News an. Achtung Spoiler! Bisher sind wir (VIEL) besser aufgestellt als sie. Für Greifswald radeln schon 139 Teams. Tendenz steigend. Aber meinen persönlichen Anreiz stellt der Gewinn eines Pokales dar. Wer liebt keine Pokale?!
Wer darf mitmachen?
Natürlich alle Personen jeder Altersstufe, die einen fahrtüchtigen Drahtesel besitzen und in Greifswald wohnen, arbeiten, einem Verein angehören oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Nützlich wäre es vor allem, wenn man beruflich und privat radelt.
Wie kann ich mich anmelden?
Das geht ganz einfach. Hier kannst du dich und dein Team anmelden, um für deine Kommune loszuradeln. Du kannst dich jederzeit (vom 1.-21.Mai) für das Stadtradeln anmelden. Es gibt übrigens auch eine spezielle App zum Stadtradeln. Die findest du bestimmt auch in deinem App-Store. Die App hilft dir nicht nur deine Strecken zu tracken, sondern auch die Radinfrastruktur vor deiner Haustür zu verbessern.
Manche machen es sich zu einer extra Challenge, 21 Tage auch auf das Auto zu verzichten, um aufs Rad umzusteigen. Das sollte aber für die meisten Studierenden in Greifswald kein großes Hindernis darstellen.
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport.
Vom 07. bis zum 22.05. findet der Nordische Klang im Online-Format statt, der dieses Jahr sein 30. Jubiläum feiert. Das vielfältige Programm und weitere Infos findet ihr auf der Website des Nordischen Klangs.
Schlechte Nachrichten: Sowohl das Fischerfest Gaffelrigg als auch der Klostermarkt sind für dieses Jahr aufgrund der aktuellen Pandemielage leider abgesagt.
ALTIGKEITEN
Derzeit könnt ihr im Kunstkubus CUBIC am Karl-Marx-Platz die Ausstellung „Seiten einer Frau“ bestaunen, für welche sich Schüler*innen in einem Projekt mit dem Thema Weiblichkeit beschäftigten.
Im PKBKunstLADEN (Feldstr. 20) habt ihr die Möglichkeit, die Ausstellung „Vier vom Verein„ zu den regulären Öffnungszeiten (Freitag und Samstag, 11 bis 16 Uhr) zu besichtigen.
Die Prüfungsanmeldung hat begonnen! Ihr könnt euch (inzwischen ohne TAN) bis zum 17. Mai für eure Prüfungen eintragen.
Im aktuellen Rektoratsforum geht die Prorektorin für Lehre, Lehrer*innenbildung und Internationalisierung, Dorthe G.A. Hartmann, auf das aktuelle digitale Semester ein.
Die Informationsveranstaltung der Universitätsmedizin zur Coronapandemie ist nun online und mit einem Universitätsaccount anzuschauen. Dazu gehören folgende Themen: Einschätzung zur epidemiologischen Lage von Prof. Dr. Lars Kaderali, die Aussagekraft der Corona-Tests von Prof. Dr. Karsten Becker, Mythen, Masken und Mutanten – Infektionsgefahren und wirksame Prävention von Prof. Dr. Nils Hübner und Impfen von Prof. Dr. Barbara Bröker.
ALTIGKEITEN
Die Teddybär-Krankenhaus-Woche wird in diesem Jahr trotzdem stattfinden – wenn auch ohne Präsenzgespräche. Die Kinder können dafür bis zum 7. Mai Briefe oder E-Mails an die ehrenamtlichen Studierenden schicken und somit ihre Angst vor Ärzt*innen-Besuchen auf spielerische Weise angehen. moritz.tv stellte in diesem Video das Konzept der Initiative vor und zeigte in diesem Video einen Tag im Leben eines TeddyDocs.
Am 01. Mai hat das Greifswalder Stadtradeln begonnen. Dieses geht bis zum 21. Mai.
Der Lockdown wurde für Mecklenburg-Vorpommern bis auf weiteres verlängert. Hier findet ihr nähere Informationen zu den Regeln, die für den Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern gelten. Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Kreis Vorpommern-Greifswald zur Zeit bei135,5 (Stand: 01.05.2021).
ALTIGKEITEN
Hier befinden sich momentan die Testzentren in Greifswald: In der Heinrich-Hertz-Straße 20 b – der Firmensitz der SoPHi Greifwald GmbH, in der Alten Mensa, am Fischmarkt und in der Sporthalle II neben der Fischer-Schule in Schönwalde.
Es wurde außerdem eine Übersichtskarte erstellt, die euch anzeigt, wo im ganzen Landkreis Schnelltests zur Verfügung gestellt werden. Diese wird dann regelmäßig aktualisiert. Zum Verzeichnis kommt ihr hier.
Weiterhin werden Wahlhelfer*innen für die Bundes- und Landtagswahl am 26.09.2021 gesucht. Hier könnt ihr euch online anmelden. Es gibt übrigens eine Entlohnung von 40€.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Bereits vor 10 Jahren blockierten Greifswalder*innen den letzten Aufmarsch der NPD. Und jetzt ist es leider wieder soweit. Die Neonazis der NPD wollen heute, am 1. Mai, in Greifswald aufmarschieren. Greifswalder*innen müssen wieder zeigen, dass ihre Stadt für Vielfalt und Weltoffenheit steht. Aus diesem Anlass finden heute in der ganzen Stadt antifaschistische Kundgebungen und Mahnwachen statt. Und der webmoritz. ist live dabei. Die erste Mahnwache wird um 10 Uhrin der Nähe des Hauptbahnhofs stattfinden. Weitere Mahnwachen und mehr Informationen zu den heute geplanten Veranstaltungen findet ihr hier.
Die NPD-Demo selbst, soll um 13 Uhr am Hauptbahnhof beginnen.
Natürlich befinden wir uns immer noch in einer Pandemie. Um alle schützen zu können, bringt bitte folgende Sachen mit:
FFP2- oder medizinische Maske (auch Wechselmasken)
warme Kleidung und genügend Verpflegung
ggf. Fahrrad
und ganz wichtig: immer Abstand einhalten!
um 10:00 Uhr geht’s los
„Nazis haben keinen Platz in Greifswald und nirgendwo sonst. Wir bitten die Greifswalder*innen, sich dieser Bedrohung gemeinsam entgegen zu stellen und den Neonazis der NPD und ihrer Ideologie (in unserem Greifswald) keinen Meter Straße zu überlassen“
Gregor Kochhan, Sprecher des Bündnisses ‚Greifswald für alle‘ (aus der Pressemitteilung „Auf die Straße gegen die NPD!“
Für alle, die nicht mit demonstrieren können oder wollen: Die STRAZE hat Plakate vorbereitet, die ihr euch kostenlos abholen könnt, um damit zum Beispiel eure Fenster zu dekorieren und so auch aus der Wohnung heraus Flagge und Farbe zu zeigen. Mehr Infos auf dem Instagram-Account der STRAZE.
Aktuell wird noch gewartet. Es haben sich einige Menschen zur ersten Mahnwache am Hauptbahnhof versammelt und wahrscheinlich noch viel mehr Polizist*innen. Laut eigenen Aussagen will die Polizei heute mit insgesamt 1.000 Einsatzkräften vor Ort sein.
10:10 Uhr
Das akademische Viertel wurde nicht ganz erreicht, denn es geht jetzt schon los. Es wird gleich mit ein paar organisatorischen Schwierigkeiten begonnen: Der Bereich, der für die Mahnwache am Hauptbahnhof vorgesehen ist, ist nur für 50 Menschen zugelassen. Anwesend sind aber doch ein paar mehr (offizielle Zahlen gibt es noch nicht, aber unsere Redakteur*innen vor Ort tippen auf mindestens das Doppelte bis das Vierfache, Tendenz steigend).
Die Versammlung ist bisher ein bunter Haufen aus Zivilpersonen und verschiedenen Organisationen. Auch die Greifswalder LGBT+ Community ist vertreten (wir sind bunt!). Die SPD sorgt vom Wall aus für Partystimmung mit lauter Musik (ABBA geht immer!).
Es wurden jetzt Bereiche gekennzeichnet, in denen sich die Demonstrierenden aufhalten dürfen. Wer ebenfalls demonstriert, aber außerhalb des Bereiches steht, kann mit Besuch von den anwesenden Polizist*innen rechnen. Demonstrieren in Corona-Zeiten ist also nicht unmöglich, aber doch etwas tricky.
Die Polizei bittet per Durchsage um Kooperation und dementsprechend auch um die Einhaltung der Hygieneregeln. Sie wünschen sich ein buntes Versammlungsgeschehen und allen Anwesenden einen schönen Tag in Greifswald. Sie werden heute mit Rat und Tat zur Seite stehen und betonen, wie wichtig es ist, sich für gute Sachen einzusetzen.
Reden oder ähnliches gibt es bisher (noch) nicht, dafür aber immer noch schöne Musik. Die Musik kommt aus der Fetten Elke — ein hübscher kleiner roter Bus. Interessante Message auf einem Demoschild: „Marzipan statt Naziwahn!“. Da sind wir dabei, ein bisschen Marzipan wäre jetzt wirklich super.
10:45 Uhr
Aus der Fetten Elke wird eine kleine Begrüßungsansprache an die Demonstrierenden gehalten. Die Hygienemaßnahmen sind immer noch ein Problem, aber man gibt sich Mühe, Corona und Demo unter einen Hut zu bekommen.
Einer unserer Redakteur*innen beschreibt die Mahnwache bisher als: „Volksfeststimmung, alles gechillt“. Es wurde dazu aufgerufen, sich mehr mobil zu machen und in der Stadt zu verteilen. Die Botschaft, dass Greifswald bunt ist, soll in der ganzen Stadt sichtbar sein.
Wir machen uns jetzt auch mal durch die Stadt auf. Die Mahnwachen und Demonstrationen gehen ja noch eine ganze Weile, die „Action“ wird sich also heute wohl über den ganzen Vormittag und Mittag verteilen. Und natürlich auch räumlich. Immerhin befinden wir uns immer noch in einer Pandemie. Deshalb denkt dran: Flagge zeigen geht nicht nur am 1. Mai, sondern auch an jedem anderen Tag im Jahr. So wichtig es also auch ist zu zeigen, dass wir vielfältig sind und gegen Hass einstehen — ihr habt dazu in eurem Leben sicher noch viele andere Gelegenheiten, auch wenn ihr heute nicht dabei sein könnt 😉 (So, genug der Rührseligkeiten! Das passiert, wenn man bei einer solchen Demo das queer kid als einziges zum Tickern zu Hause abstellt und nichts passiert, da wird man gleich sentimental….)
Die Redakteur*innen vor Ort (Ortadkeut*innen) sind jetzt in einer Wall-Wanderung gelandet. Die Atmosphäre hat etwas von Wandertag, aber das ist nicht schlimm, immerhin geht es ja nur darum präsent zu sein, und darüber wieder mal Kind zu sein, freuen wir uns doch alle.
11:15 Uhr
Am Bahnhof ist die Stimmung gerade etwas eingeschlafen, es sind aber immer noch Leute vor Ort, und die Polizei geht weiterhin rum und weist darauf hin, den Abstand einzuhalten. Die ersten treffen jetzt außerdem am Markt ein, da ist aber bislang außer vieler Polizeiwagen nichts zu sehen. Auf Jodel wurde berichtet, dass schon vermummte Menschen durch die Straßen rennen, aber unseren Ortakteur*innen ist bislang noch nichts aufgefallen. Das schlimmste, was euch derzeit passieren kann, ist wahrscheinlich, dass ihr euer Auto umparken müsst, falls ihr es in einer Straße abgestellt habt, durch die der Demozug gehen könnte.
Für alle, die dachten, in den großen Polizei-LKWs befänden sich ein verstecktes SWAT-Team: Es sind nur Zäune für die Absperrungen drin. Die Erkenntnis ist fast schon enttäuschend.
Die Leue, die sich bisher auf dem Markt eingefunden haben, scheinen auch eher zufällig als Passant*innen da zu sein. Aber wie gesagt: Präsenz zeigen. Das ist heute das Wichtigste.
Auf dem Platz vor dem Hbf gab es eine Polizeidurchsage: Die Menschen auf dem Platz zwischen Bahnhof und Wall sind jetzt offiziell als Versammlung anerkannt. Die Hygieneregeln werden laut Polizei gut eingehalten.
An der Europakreuzung ist bislang nur die Polizei anwesend. Auch an der Kreuzung bei der Brasserie Hermann ist nur Polizei zu entdecken.
11:45 Uhr
Die meisten Leute sind wohl immer noch beim Hbf, aber auch hier ist es deutlich leerer geworden. Anscheinend haben sich die meisten wirklich durch die Stadt verteilt. Oder wir müssen jetzt einfach darauf warten, dass um 13 Uhr der NPD-Aufmarsch beginnt.
Langsam finden sich auf dem Markt die ersten NPDler*innen ein. Bis zur geplanten Demo ist es allerdings noch genau eine Stunde hin. Bei den sonstigen Versammlungstreffpunkten in der Stadt ist es weiterhin ziemlich still.
Für alle, die ein bisschen zwischen den einzelnen Standorten hin und her radeln wollen, anstatt immer nur zu laufen: Nutzt eure gefahrenen Kilometer doch gleich fürs Stadtradeln!
12:15 Uhr
Mittlerweile sind die Seitenstraßen der Bahnhofstraße alle von Polizeiwagen geblockt. Es kommen Züge an, aus denen größere Gruppen Menschen steigen, vielleicht für die Demo hier. Viele Straßen sind auch mit Zäunen abgesperrt, sodass ihr nicht überall entlang kommt, auch nicht als Passant*in. Plant also ein bisschen mehr Zeit ein, falls ihr irgendwohin auf dem Weg seid.
Auf dem Markt sind jetzt auch ein paar Gegendemonstrierende unterwegs. (Ergänzung: Die meisten davon waren wohl doch eher Passant*innen. Aktuell — Stand 13 Uhr — ist auf dem Markt noch nicht so viel los). Beim Hbf ist es noch ziemlich ruhig. Von Zuhause aus bekomme ich auch endlich etwas mit, auch wenn es nur in Form des Polizeihubschraubers ist, der immer wieder über mir entlang fliegt.
Der angemeldete Demozug soll sich vom Hbf aus die Bahnhofstraße hinunter bis zum Marktplatz bewegen.
12:40 Uhr
„Greifswald ist eine bunte Stadt und hat keinen Platz für jedwede menschenverachtende Ideologie oder für die Menschen, die sie gerne verbreiten möchten. Das wollen wir heute deutlich machen.“
eine Organisatorin, bei der Fetten Elke
Die ersten Reden beginnen. Die Message der Gegendemo wird deutlich gemacht. Auch der Polizei wird gedankt, denn diese hat sich ebenfalls dazu ausgesprochen, dass sie ein buntes Greifswald wollen. Jubel und Klatschen aus der Menge. Es gibt auch Konfliktmanager*innen der Polizei, zu erkennen an den gelben Westen, die für jedes Problem zur Seite stehen.
Auch unser Oberbürgermeister Stefan Fassbinder hält jetzt eine Rede. „‚Greifswald ist bunt‘ ist das Motto für heute. Aber nicht nur für heute oder für morgen, sondern hier in Greifswald für immer. […] Jede*r ist uns willkommen.“ In Greifswald wird nicht nach Hautfarbe, Religion, Sexualität unterschieden. Hier gelten Vielfalt, Demokratie und Kompromisse. Auch lange Diskussionen dürfen mal drin sein, wenn es am Ende zu besseren Ergebnissen führt. Nicht willkommen sind aber diejenigen, die missachten und einzelne Menschengruppen ihrem „Wert“ nach einteilen. „Antisemitismus hat keinen Platz in Greifswald. Islamophobie hat keinen Platz in Greifswald.“ Niemand soll dafür diskriminiert werden, wer man ist, wen man liebt, woher man kommt oder an was man glaubt. In Greifswald geht es um Menschenfreundlichkeit. Stefan Fassbinder redet jetzt auch von 1933. Auch damals hätte man gehofft, es würde schon nicht so schlimm werden. Aber dem war offensichtlich nicht so. Wir müssen dafür sorgen, dass sich das nicht noch einmal wiederholt, auch nicht im Kleinen.
Auch die NPD hat jetzt angefangen, Reden zu halten. Die aktuellen Schutzmaßnahmen werden verhöhnt. Es gibt Buhrufe auf der Gegenseite. „Nazis raus!“-Rufe werden laut.
Es gibt erste Zahlen von den Teilnehmenden. Am Hbf sind wohl gerade 21 NPDler*innen unterwegs. Am Markt scheint noch nichts los zu sein.
Die meisten Demonstrierenden der NPD-Seite tragen keine Masken und halten keinen Abstand ein. Die Polizei fordert sie erneut zum Beachten der Hygienemaßnahmen auf.
Es gibt wieder Reden von der Fetten Elke aus. Es geht um die Geschichte des 1. Mais. Dass es bei dem Tag der Arbeit nicht um eine Annäherung an die sozialistische Arbeiterbewegung ging, sondern um das weitere Ausgrenzen von allen, die nicht ins Bild passen, „Asoziale“, Sinti und Roma, Jüd*innen. Die NPD sei eine „Trümmertruppe“ geworden. Man müsse sich gegen die Entfremdung und Entmenschlichung aussprechen.
Es wird politische Musik gespielt, darunter auch „Sage Nein“ von Konstantin Wecker (für diejenigen von euch, die nach einem Musiktipp suchen).
Die Gruppe aus Nazis besteht zum größten Teil aus Männern, bisher haben unsere Ortakteur*innen nur 2 Frauen darunter gesichtet (Angaben natürlich ohne Gewähr).
In der Gützkower Straße gibt es die erste Auseinandersetzung. Scheinbar wurde jemand niedergeschlagen, von welcher Seite wissen wir noch nicht.
Bei der Kreuzung der Brasserie Hermann sind Leute über die Absperrung geklettert. Eine große Truppe Polizist*innen war sofort zur Stelle und es gab eine kleine Auseinandersetzung, scheinbar aber ohne Verletzte.
Es gibt wieder Reden am Bahnhof. „Wir wollen nicht zulassen, dass die Nazis auch nur einen Meter Straße in unserer Stadt kriegen!“ Die Gegenseite fordert die NPDler*innen auf, wieder zu verschwinden. „Haut ab!“-Rufe ertönen.
13:20 Uhr
Gerade ist ein Zug angekommen, es steigen Leute aus, die scheinbar auch für den NPD-Aufmarsch angereist sind. Gleichzeitig kommen noch mehr Polizist*innen dazu.
(Noch mehr Musiktipps: „Sage nein“ gibt’s auch von ASP, genauso zu empfehlen :))
Die Gruppe aus dem Zug ist etwa 30 bis 40 Personen groß (schwer einzuschätzen, weil die schwarz gekleideten Polizist*innen dazwischen nicht sonderlich auffallen). Es werden NPD-Fahnen geschwungen.
Die Nazis und die Gegendemonstrant*innen sind durch den Zaun voneinander getrennt. Diejenigen, die aus dem Zug gekommen sind, wurden sofort mit einem „Haut ab!“-Chor begrüßt.
Bei der Kreuzung Brasserie Hermann rollen in der Zwischenzeit die ersten Wasserwerfer an. Größere Ausschreitungen scheint es aber noch nicht gegeben zu haben.
Wenn ihr in der Zwischenzeit schon alle ASP-Alben durchgehört habt, geht’s hier weiter mit der nächsten Songempfehlung, die derzeit auf der Demo gespielt wird: Schrei nach Liebe von den Ärzten. An der Brasserie Hermann wird gesungen.
13:45 Uhr
Am Hbf beginnt die Naziseite mit Reden, die aber von der anderen Straßenseite aus, wo sich die Gegendemonstrierenden aufhalten, kaum zu hören geschweige denn zu verstehen sind. Die Gegenrufe machen das Verstehen zusätzlich schwer.
Anscheinend gibt es Probleme mit dem Naziaufmarsch. Da viele keine Maske tragen, dürfen sie auch nicht loslaufen (Info von der Kreuzung Brasserie Hermann). Immerhin gab es ja auch schon im Vorfeld genaue Anweisungen, wie das Hygienekonzept einzuhalten ist. Maske und Abstand. Ist eigentlich nicht so besonders schwer.
Die NPD-Seite hält eine Rede, in der auch die Europakreuzung / der Platz der Freiheit vorkommt. Europa und die Freiheit seien zwei Werte, für die es sich zu kämpfen lohnt. Europa solle „verteidigt“ werden. Von der linken Seite scheint es Pläne zu geben, die Europakreuzung zu blockieren.
Mittlerweile sind es etwa 60 Nazis. Sie haben ebenfalls angefangen, Musik zu spielen, aber es scheinen nicht besonders empfehlenswerte Lieder dabei zu sein. Statt um Menschenrechte und Nächstenliebe, sind es wohl rechte Kampflieder.
13:55 Uhr
Der Demozug setzt sich jetzt langsam in Bewegung, auch wenn die meisten Nazis immer noch keine Masken tragen. Das heißt aber nicht, dass die Polizei die Coronamaßnahmen nicht achtet. Es gibt weiterhin Durchsagen, sich an die Maßnahmen zu halten und jetzt auch eine Erklärung der Polizei Vorpommern-Greifswald über Twitter, warum doch relativ wenige Nazis da sind (zumindest im Vergleich zu den 300, die angekündigt waren):
„1354 Die Versammlungsbehörde hat 80 Personen von der Versammlung der #NPD ausgeschlossen, da sie nicht aus #MV kommen. Diese Personen werden nun von uns im Bereich des Bahnhofes festgehalten. #HGW0105„
Polizei Vorpommern-Greifswald
Die Gegendemonstrierenden begleiten den NPD-Zug (die meisten über den Wall). Es gibt weitere Durchsagen per Megafon: „Wir können nichts mit euch anfangen, ihr seid hier falsch. Alle Mesnchenverächter können unsere Stadt so schnell wie möglich wieder verlassen!“ Es wird gepfiffen und gebuht.
(Falls ihr es übrigens bis jetzt nicht in die Stadt geschafft habt, wird’s schwierig.)
Der gesamte Wall-Bereich von der Rubenowstraße bis zur Martin-Luther-Straße ist von einem Zug aus Gegendemonstrierenden gefüllt. Die NPD-Seite kommt währenddessen die Bahnhofstraße entlang. Jetzt, wo sich die Truppe in Bewegung gesetzt hat, wird sichtbar, dass es doch eine ganze Menge zu sein scheint.
Der Zug kommt gleich an der Kreuzung Brasserie Hermann vorbei.
Anscheinend kam es zu einer Sitzblockade auf der Bahnhofstraße. Auch am Mühlentor wurde eine Sitzblockade eingerichtet. Die Polizei ruft über Twitter noch einmal auf: „Bitte nehmt Euer Recht auf freie Meinungsäußerung friedlich in Anspruch.“
An der Kreuzung Brasserie Hermann gab es keine weiteren Auseinandersetzungen. Der NPD-Zug zieht jetzt weiter Richtung Europakreuzung.
Update von der Polizei über Twitter zur Sitzblockade Bahnhofstraße: „In der Bahnhofstraße hatten mehrere Personen eine Sitzblockade eingerichtet. Unsere Kommunikationsteams haben diese angesprochen, ohne Erfolg. Die Personen wurden zur Seite getragen & können dort weiter protestieren. Die #NPD-Versammlung wurde vorbeigeführt.“
Der NPD-Demozug hat jetzt fast die Europakreuzung erreicht. Dort und vor der alten Mensa wartet bereits eine große Anzahl Gegendemonstrierender auf sie.
Auf den Bannern der NPDler*innen sind Parolen wie „Wir sind das Volk!“ und „Zwangsimpfung stoppen!“ zu lesen (wo haben die das gehört, ich hätte gern ’ne Impfung!).
Der Zug hat die Europakreuzung erreicht, die komplett abgeriegelt ist. Auch der Hansering Höhe Einfahrt Loeffler-Straße ist von Mülltonnen blockiert. Beim Mühlentor gibt es einen Tanzflashmob zu „Sing Hallelujah„.
Offizielle Zahlen von der Polizei: ungefähr 750 Gegendemonstrant*innen entlang der Aufzugsstrecke der NPD. Im Bereich Mühlentor befinden sich ca. 500 Personen.
Für alle, die mittanzen wollen.
Ein kleiner Junge in der Nähe unserer Ortakteur*innen meinte eben, die Nazis hätten hier keine Chance. Auf jeden Fall nicht, wenn ihr weiter so schön singt und tanzt, Kleiner.
Wegen der Sitzblockade auf der Europakreuzung und der Mülltonnen auf dem Hansering wurde der Demozug der NPD erst einmal gestoppt. Die Polizei ruft erneut dazu auf, friedlich zu demonstrieren und keine Blockaden mehr einzurichten. Es haben sich aber scheinbar schon ein paar Nazis einen Weg durch die Absperrungen auf die Seite der Gegendemonstrierenden verschafft. Der überwiegende Teil ist aber weiterhin auf der Europakreuzung.
Auf der Wallseite wird die Blockade von Gegendemonstrierenden gefeiert.
14:55 Uhr
Jetzt setzt sich der Demozug wieder in Bewegung, allerdings nur sehr langsam. Anscheinend konnte die Blockade aufgehoben werden.
Es geht jetzt weiter über den Hansering. Die Mülltonnen scheinen aus dem Weg geräumt worden zu sein. Ein Polizist beim Mülltonnenwegräumen: „Ach, kein Problem, dafür sind wir ja da.“
Die Gegendemo geht die Lange Reihe lang. Gegendemonstrierende möchten die Fleischerstraße dicht machen. Außerdem versuchen Leute der Gegenseite die NPD-Seite von hinten einzukesseln, die Polizei ist aber mit vor Ort.
Es wird weiter getanzt. Die NPD-Demo im Hintergrund tanzt nicht. Eigentlich schade.
Es gibt sogar von Seiten der Polizei Lob an die Tanzenden: „An einer Brücke am Wall befinden sich ca. 120 Personen und tanzen ausgelassen. So stellen wir uns friedlichen Protest vor. Vielen Dank und weiter so.“
Es läuft allerdings nicht alles friedlich ab. Scheinbar gab es am Hansering einen Angriff auf 4 Personen der NPD-Versammlung. Die genauen Umstände werden derzeit ermittelt.
Die 80 nicht aus MV stammenden Personen, die vorübergehend am Bahnhof festgehalten wurden, bekommen von dem Tanzen übrigens nichts mit: Sie werden jetzt in Begleitung der Bundespolizei per Zug wieder nach Hause gebracht.
Und auch der Demozug geht wieder nach Hause bzw. zurück zum Bahnhof. Zumindest hat die NPD-Fraktion umgedreht und ist jetzt wieder auf dem Rückweg die Goethestraße hinunter.
Ein Ortakteur hat gerade einen Stein aus den Reihen der Gegendemonstrierenden auf die NPDler*innen fliegen sehen. Nicht gut. Bitte nur mit Worten gegensteuern, nicht mit Aggression, das sendet kein gutes Zeichen und führt zu nichts.
Die NPDler*innen bewegen sich jetzt auf die Bahnhofstraße zu. Die Gegendemonstrierenden folgen über den Wall.
Die NPD-Demo ist wieder auf der Bahnhofstraße angekommen. Sie haben weiterhin einen Wagen mit Megafonen dabei, von dem aus jetzt eine Kundgebung gerufen wird. Es wird lautstark dagegen gerufen, gepfiffen und gebuht. Von dem wenigen, das zu verstehen ist, her zu schließen, geht es wohl um die Landtagswahlen.
Es wird außerdem etwas gegen Oberbürgermeister Fassbinder geschrien. Dass er vorhin 5 Minuten lang nur vor sich hin geschwurbelt und eine Lüge nach der anderen erzählt hätte, dass die NPDler*innen, die Feinde wären (unserer Meinung nach ging es bei Stefan Fassbinders Rede zwar genau ums Gegenteil, also um Nächstenliebe und Toleranz, aber das ist wohl objektive Wahrnehmungssache).
Jetzt zitiert die NPD-Seite George Orwell, 1984. Das können wir auch! Wie wär’s zum Beispiel hiermit: „In neun von zehn Fällen ist ein Revolutionär bloß ein Aufsteiger mit einer Bombe in der Tasche.“
Die Demo bewegt sich langsam auf den Bahnhof zu. Hier warten noch ein paar der Gegendemonstrierenden mit schöner Musik.
15:50 Uhr
Die ersten Polizist*innen erreichen jetzt wieder den Bahnhof, von der Demo ist aber noch niemand da (Außenortakteur*innen: „Am Bahnhof ists grad recht langweilig“).
Scheinbar hat sich aber gerade der Demozug wieder in Bewegung gesetzt. Es gab wohl eine längere Zwischenkundgebung, bei der auch die aktuellen Coronamaßnahmen ein zentrales Thema waren. Auch Wut auf Kanzlerin Angela Merkel und Grünen-Bundesvorsitzende Annalena Baerbock ist gefallen. Irgendwas mit Gender (was haben wir jetzt schon wieder damit zu tun?). Jetzt sollten sie den Bahnhof aber bald erreichen.
Die Nazi-Demo nähert sich wieder dem Bahnhof. Vor dem Edeka steht ein einzelner Sprecher und brüllt etwas in ein Mikrofon. Aus dem NPD-Block ertönen grölende Antworten. Wirklich zu verstehen ist aber, außer für die Leute auf der Demo selbst, nichts davon.
16:10 Uhr
Jetzt hat die Demo komplett den Bahnhof erreicht. Die Gegenseite, die gewartet hatte, empfängt sie mit „Haut ab!“-Rufen.
Die Seitenstraßen werden jetzt nach und nach wieder freigegeben.
Die ganze Demo ist jetzt erst einmal wieder vor dem Bahnhof und wartet. Das Bild ist eigentlich das gleiche wie vor ca. 3 Stunden, nur dass der Himmel etwas grauer geworden ist.
Auf dem Bahnhof werden jetzt noch ein paar Kundgebungen gehalten. Man möchte die Geschichte der alten weißen Männer wieder auf den richtigen Weg zurückleiten. Außerdem: „Wir wollen bleiben, was wir sind und wir wollen behalten, was uns gehört! Deutschland!“ Dann viel Applaus aus der NPD.
Noch ein paar Ausschnitte aus der Zwischenkundgebung Ecke Brasserie Hermann: „Darauf ist zu lesen: Geht nicht nachts spazieren, sondern tags arbeiten. Und dabei handelt es sich um nichts anderes, als die Verachtung der Arbeit und des Arbeiters.“ Der anständige deutsche Arbeiter würde bekämpft werden. Es seien nicht die heimatliebenden Nationalisten und Patrioten, „die unser Volk einsperren. Die unseren Leuten Maulkörbe verpassen.“ Es seien zwar noch zu wenige auf der Straße, aber doch genug, die zeigen, dass sie ein Deutschland wollen, das für sie wieder lebenswert ist. „In dem wir wieder Kinder großziehen können. In dem unsere Frauen und Männer wieder Arbeit haben.“
16:25 Uhr
Die Demo wurde jetzt offiziell beendet. Fazit der letzten Rede: Der Besuch im schönen Greifswald war erfolgreich und die NPD is back aus der politischen Versenkung.
Falls ihr diesen Demotag auch „erfolgreich“ feiern wollt, kommt ihr hier noch mal zu einer schönen Playlist von „gay vibe songs„.
Um 16:39 Uhr geht für die Nazis wohl der Zug zurück. Gut so.
Das Tickerteam vor Ort, unsere fleißigen Ortakteur*innen, verabschieden sich damit für heute. Und ich gönn mir jetzt auch erst mal ein bisschen Girl in Red. Macht’s gut, und bleibt gesund und bunt!
Beitragsbild: STRAZE auf _stra.ze_ (Instagram) Beitragsbilder: Maret Becker, Annica Brommann, Leo Walther, Philipp Schweikhard es tickern: Maret, Annica, Laura, Lena, Leo, Philipp und Julia als zurückgebliebene Tickerkoordination
Erst vor ein paar Tagen erschien auf dem webmoritz. ein Artikel, in dem über den Meldeverzug der Corona-Inzidenzwerte in unserem Landkreis berichtet wurde. Was genau bedeutet das jetzt für unseren Landkreis und die Politik? Die Antworten findet ihr kurz und knapp in diesem Artikel.
Was war passiert?
Nachdem seit Mitte Februar die vom Landkreis gemeldeten 7-Tages-Inzidenzen deutlich von den Zahlen des RKI und weiterer Quellen abwichen, hatte insbesondere der lokale Kreisverband der Partei Bündnis 90/Die Grünen Ende März Kritik an Landrat Michael Sack (CDU) geäußert und eine zeitnahe Aufklärung der Diskrepanzen gefordert. Daraufhin wurde Anfang April in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) eine Untersuchung eingeleitet. Das Ziel dieser Untersuchung bestand darin, mögliche Probleme im Meldeprozess der positiv Getesteten durch die lokalen Gesundheitsämtern an das LAGuS zu ermitteln. Der besagte Meldeverzug der Inzidenzzahlen nahm Einfluss auf den MV-Gipfel. Man hätte besser an der Corona-Lage arbeiten können.
Worin liegt das Problem?
Wie bereits vermutet, bestätigte sich durch die Untersuchung, dass die positiven Testergebnisse seit Mitte Februar zum Teil erst mit deutlicher Verzögerung an das LAGuS gemeldet worden waren. Dadurch gingen diese Erkrankten jedoch nicht den vollen Zeitraum von einer Woche in die 7-Tages-Inzidenz ein. Die offiziellen Statistiken des Landkreises zeigten daher Werte, die deutlich niedriger waren als die tatsächlichen Infektionszahlen in diesem Zeitraum.
Landrat Michael Sack begründete den Meldeverzug in einer Stellungnahme mit einem Missverständnis, das im Zuge des Übermittlungsvorgangs im Gesundheitsamt des Kreises aufgetreten sei. Die Behörde sei demnach davon ausgegangen, dass sie für jeden positiven Fall einen Datensatz aus 70 Einzelpunkten weitergeben müsse, damit der Fall in die Statistik des LAGuS eingehen könne. Durch den hohen Arbeitsaufwand sei es daher nicht immer möglich gewesen, die Testergebnisse zeitnah zu übermitteln. Es habe sich nun aber herausgestellt, dass initial auch einige wenige Informationen genügten, während die anderen nachgereicht werden könnten. Warum diese Probleme erst seit Mitte Februar aufgetreten waren, obwohl die Ergebnisse davor anscheinend in fast allen Fällen zeitnah mitgeteilt werden konnten, ließ Sack in seiner Erklärung unerwähnt.
Wie ist das weitere Vorgehen?
Laut Michael Sack soll das Meldeverfahren durch das Gesundheitsamt an das LAGuS umgestellt werden. Dadurch ließe sich die Arbeitsweise der Kontaktnachverfolgung schneller und effizienter gestalten. Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) will den Fall prüfen.
Folgen des Meldeverzugs:
Die GRÜNEN und die Tierschutzpartei fordern ein Disziplinarverfahren gegen Michael Sack.
Der Wahlkampf für die Landtagswahl im September läuft bereits. Michael Sack selbst ist Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahl. Ob der Vorfall Auswirkungen auf die Wahl haben wird, bleibt abzuwarten.
Beitragsbild und Mitarbeit am Artikel: Philipp Schweikhard
Mehr Kopenhagen, weniger Schlagloch: In den nächsten Jahren möchte Greifswald mehr Zeit und Geld in seine Radinfrastruktur stecken. Das sei ein guter Anfang, aber noch lange nicht genug, sagt der örtliche Fahrradclub. Eine Drahteselreihe über große Pläne, gefährliche Problemzonen und kommende Baustellen.
Drei von vier Deutschen fahren regelmäßig mit dem Fahrrad – im Jahr 2019 überlebten 445 Personen ihre Tour nicht. Laut den Aufstellungen des Statistischen Bundesamtes waren besonders ältere Menschen betroffen. Mehr als die Hälfte aller Opfer befand sich im Rentenalter. Gerade der Vergleich mit den Vorjahren fällt besorgniserregend aus: Der Straßenverkehr als Ganzes wird in Deutschland zwar immer sicherer, das gilt aber nicht für den Fahrradverkehr.
Im Nordosten ist die Zahl der polizeibekannten Radunfälle in den letzten Jahren stabil. 2019 erfassten die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern 1.558 verunfallte Radfahrer*innen sowie 117 Nutzer*innen von Pedelecs – Elektrofahrrädern mit einer Maximalgeschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde. 215 Unfälle mit Radbeteiligung verzeichnet die Polizeiinspektion Anklam für dasselbe Jahr im Gebiet der Stadt Greifswald, im Pandemiejahr 2020 immerhin noch 154.
Erzfeind PKW
Die markante Skype-Melodie verstummt, die Verbindung baut sich auf. Am anderen Ende sind Laura und Niklas – beide kann man für Greifswalder Verhältnisse alsRad-Influencerbezeichnen. Jede Woche legen sie dutzende Kilometer auf dem Drahtesel zurück. Sie kennen die Straßen und die dazugehörigen Schlaglöcher. Auf die Frage nach Greifswalds Problemzonen haben beide sofort eine Reihe von Antworten parat: Die enge Friedrich-Löffler-Straße sei ein Problem, außerdem unübersichtliche Kreuzungen, Schlaglöcher, Fahrraddiebstähle und rasende Autos.
Eine Verkehrsbefragung des Lehrstuhls für Humangeografie aus dem Jahr 2018 kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: Geografie-Studierende befragten 421 meist junge Bürger*innen nach dem Zustand des örtlichen Radverkehrs. Vier von zehn Befragten fürchteten vor allem den Fahrraddiebstahl, gefolgt von Glasscherben und Pkw. Auch Lkw und mangelhafte Straßenbeläge schätzten viele als gefährlich ein. Jede*r vierte Befragte gab an, selbst schonmal in einen Unfall verwickelt gewesen zu sein. In 54 Fällen war dabei ein Pkw involviert.
Auch wenn am Lenkrad nicht per se größere Gefährder*innen sitzen als am Fahrradlenker, ist die Furcht vor Pkw im Radverkehr nicht unbegründet. Die Polizeiinspektion Anklam verzeichnete zwischen 2018 und 2020 im Greifswalder Stadtgebiet 274 Radunfälle, bei denen die Unfallschuld Autofahrer*innen zugerechnet wurde. Bei 251 Unfällen wurde die Schuld Radfahrenden zugeordnet. Da jedoch nicht an jedem Radunfall ein PKW beteiligt ist, lässt sich auf ein höheres Gefährdungspotenzial durch Kfz schließen. Da Radfahrende bei Kontakt mit Pkw einem größeren Verletzungsrisiko ausgesetzt sind, werden diese Unfälle allerdings womöglich auch eher gemeldet.
Rad und Auto werden vor allem dort füreinander zur Gefahr, wo sich ihre Wege kreuzen: Vorfahrtsmissachtungen, Abbiegefehler und das Einfahren in den fließenden Verkehr sorgen für den größten Teil an Radunfällen, die von Autos verursacht werden. Bei Radfahrenden als Unfallverursachenden nennt die polizeiliche Unfallstatistik besonders ungenügenden Sicherheitsabstand, Fehler beim Einfahren oder verbotswidrige Nutzungen von Fahrbahnen. Das betrifft meist Wege, die nicht für Räder ausgewiesen sind, sowie Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot.
Getrennte Wege für höhere Sicherheit
Viele der Ursachen potenzieller Gefährdung ließen sich auf den engen Kontakt von Rad und Auto zurückführen, vor allem wenn Letztere zu schnell oder zu nah fahren, sagen die Radbegeisterten Laura und Niklas: „Wenn ich mit dreißig Stundenkilometern durch eine Tempo-30-Zone fahre, werde ich trotzdem überholt“, berichtet Laura. Mehr Radarkontrollen aufzustellen löse das Problem jedoch womöglich nicht: „Die Daumenschrauben sind schon angezogen. Da ist fraglich, ob weitere Kontrollen etwas bringen. Eine Trennung von Rad- und Fahrbahn wäre sinnvoller.“
Getrennte Radstreifen unterstützen auch die Bürgerschaftsfraktionen SPD, Linke/ Tierschutzpartei und Bündnis 90/ Die Grünen. Das geht aus den Antworten der Fraktionen auf Anfrage des webmoritz. hervor. Rad und Kfz würden sich demnach künftig Fahrbahnen nicht mehr teilen, sondern sich auf separaten Spuren bewegen. Dieses Konzept lässt sich baulich jedoch nicht überall einfach umsetzen – besonders, wenn man bei engen Straßen an die umliegenden Häuser gebunden ist, wie zum Beispiel in der Friedrich-Löffler-Straße.
Die Suche nach Problemherden
Das Statistische Bundesamt gibt seit einigen Jahren einen Unfallatlas heraus. Auf der digitalen Karte wird erfasst, auf welchen Straßen wie viele Unfälle gemeldet worden sind. Wer sich nach Unfallhotspots in Greifswald erkundigen möchte, findet aber nur einen weißen Fleck in der Form und Größe Mecklenburg-Vorpommerns. Als einziges Bundesland liegen für MV keine sogenanntengeoreferentiellen Unfalldatenvor. Auf Nachfrage teilte das Bundesamt mit, MV werde voraussichtlich ab diesem Jahr im Unfallatlas vertreten sein. Warum bislang keine Daten vorhanden sind, teilte uns das zuständige Landesamt in Schwerin auf Anfrage nicht mit.
Aus der Antwort der Polizeiinspektion Anklam gehen jedoch einige Kreuzungen hervor, an denen sich nach ihrer Einschätzung Unfälle mit Radbeteiligung häufen. Das sind vor allem die Kreuzungen entlang der Anklamer Straße sowie in Schönwalde an der Schönwalder Landstraße, der Ostrowskistraße und der Lomonossowallee. Aber auch an einigen anderen Kreuzungen mit komplizierter Verkehrsleitung häufen sich Unfälle, zum Beispiel der Neunmorgenstraße/ Gützkower Straße, der Einfahrt zur Marienstraße auf der Wolgaster Straße und an der Kreuzung Lange Reihe/Stephanistraße.
Gützkower Straße/ Neunmorgenstraße: Hier führt das Einbiegen auf die Vorfahrtsstraße zu Problemen. Aus dem Straßenende kommen vor allem Fahrräder.
Lange Reihe/ Stephanistraße: Hier treffen Ein- und Ausgang von Einbahnstraßen auf eine reguläre Straße – gekreuzt von einem Radweg.
Auf der Wolgaster Straße sind Linksabbieger in die Marienstraße aus Richtung Europakreuzung oft hektisch unterwegs, wenn sie den Radweg kreuzen.
Die Situation an der Kreuzung von Goethe- zu Arndstraße ist für Fahrräder oft unübersichtlich.
Viele Ein- und Ausfahrten in Schönwalde sind oft eng und Räder werden leicht übersehen.
Schönwalder Landstraße/ Hans-Beimler-Straße: Abbiegende Autos müssen hier den Radweg kreuzen.
Der Mangel an Daten sei ein großes Problem für die Verkehrsplanung, sagt der Vorsitzende des Mobilitätsausschusses der Bürgerschaft, Jörg König. Viele Daten seien veraltet, der Straßenzustandsbericht bislang nicht maschinenlesbar. Sinnvolle Sanierungen brauchen jedoch eine genaue Einschätzung, welche Straßen Unfallhotspots sind oder über schlechte Beläge verfügen. Gerade in Schönwalde hätten viele Straßen jedoch dringend eine Belagssanierung nötig, sagt Laura: „In Schönwalde II kann es gefährlich sein, wenn es dunkel ist und man die Schlaglöcher nicht kennt. Da tut mir mein Rennrad oft leid”. Einige dieser Schlaglöcher könnten in den kommenden beiden Jahren verschwinden: Die Sanierungspläne der Stadt sehen unter anderem Ausbauten im Gebiet um die Lomonossowallee vor.
Konfliktthema Diagonalquerung
Auch die Europakreuzung findet sich auf der Liste, die uns die Polizeiinspektion Anklam zukommen ließ. Bereits die Verkehrsstudie des Institutes für Geografie aus dem Jahr 2018 stellte Greifswalds wohl wichtigster Kreuzung ein schlechtes Zeugnis aus: Nach der Anklamer Straße nannten die Befragten vor allem die Europakreuzung sowie die engen Innenstadtstraßen als Hindernisse. Niklas und Laura empfinden sie außerdem als Störung eines flüssigen Radverkehrs: „Man muss zwangsläufig warten. Als Autofahrer ist man schnell drüber. Als Radfahrer steht man potenziell eine Weile im Regen oder bei Minusgraden.“
Eine Diagonalquerung von der Innenstadt zur gegenüberliegenden Fahrradstraße war im städtischen Radverkehrsplan 2010 noch vorgesehen. In der Bürgerschaft führte das Thema in den letzten zehn Jahren aber regelmäßig zu Streit. Deswegen hätte man das Projekt lieber nicht mehr aufgegriffen, sagt der ehemalige Verkehrsplaner Gerhard Imhorst, der heute für den örtlichen Fahrradclub aktiv ist. Alle Ämter hätten zugestimmt, nur das Geld sei nicht geflossen. Dass die Querung ganz aus dem Plan gestrichen wurde, habe man gerade noch verhindert. Für den ADFC sei die Überquerungsmöglichkeit für Radfahrer deshalb weiterhin ein zentrales Ziel ihrer politischen Lobbyarbeit. Auch Niklas und Laura würden einen Weg direkt über die Kreuzung gutheißen: „So ein Projekt wäre sicherlich sehr teuer, aber sein Geld auf jeden Fall wert. Eine Diagonalquerung würde sehr vielen Leuten das Leben sehr viel leichter machen.“
Diebstahl: Keine Hochburg, aber nervig
Weder neue Straßenbeläge noch eine Diagonalquerung helfen jedoch, wenn das Fahrrad nicht mehr da ist. Die Befragten der Verkehrsstudie 2018 sahen im Fahrraddiebstahl den größten Unsicherheitsfaktor in Greifswald. Auch im Fahrradklima-Test des ADFC, in dem die Stadt verhältnismäßig gut abschneidet, sorgt der verbreitete Radklau für Punktabzug. „Vielen unserer Freunde ist das schon passiert“, betonen Niklas und Laura. „Einige meiner Kollegen nehmen ihre Räder deswegen sogar mit ins Gebäude.“ Daher benötige die Radinfrastruktur auch Stellplätze – sicher, überdacht und abschließbar.
38 Fahrräder werden jede Stunde in Deutschland geklaut, nur jedes zehnte findet laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland seinen Weg zum Eigentümer zurück (Stand 2016). Greifswald ist einer Aufstellung des Verbraucherportals billiger.de zwar als Stadt keine Diebstahlhochburg. Der Kreis Vorpommern-Greifswald schafft es jedoch deutschlandweit tatsächlich auf Platz 10 unter den Landkreisen. Aber auch wenn die Lage in der Stadt damit nicht so gravierend ist, wie man es sich oft erzählt, bleibt der Diebstahl zumindest eins: ärgerlich.
In Teil 1haben wir den Greifswalder Haushalt 2021/2022 in Bezug auf Radverkehr vorgestellt und die Meinungen der Bürgerschaftsfraktionen präsentiert. In Teil 3 dieser Reihe werfen wir einen Blick auf die geplanten Maßnahmen, die das Radfahren künftig besser machen sollen.
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