Kreisgebietsreform: webMoritz-Umfrage zum neuen Kreisnamen

Der Schweriner Landtag hat bekanntlich die Kreisgebietsreform beschlossen, die nun sechs statt bisher zwölf Kreise vorsieht. Die Zahl der kreisfreien Städte wird von sechs auf zwei reduziert, Rostock und die Landeshauptstadt Schwerin. Am 4. September 2011 müssen die Wahlberechtigten neben Landtag, Landrat und Kreistag auch über den Namen des künftigen Großkreises entscheiden.  Auf dem Wahlzettel dürfen dabei maximal vier Namen stehen.

Grünen Fraktionsmitglied Stefan Fassbinder

Die Bürgerschafts-Fraktion der Greifswalder Grünen schlägt “Vorpommern” als Name des zukünftigen Großkreises vor. Mit Hinblick auf die noch laufende Klage vor dem Landesverfassungsgericht erklärt Stefan Fassbinder (Grüne) in einer Pressemitteilung: “Sollten die Richter des Verfassungsgerichtes nicht weiser entscheiden als die SPD-CDU-Koalition im Schweriner Landtag, dann droht ab September der neue Monsterkreis, gebildet aus den Kreisen Ostvorpommern, Uecker-Randow, Greifswald und zwei Ämtern des Kreises Demmin. Wenn man Glück hat, dann kann der Name auch noch ein Werbeträger für die Region sein. Unserer Meinung nach erfüllt ‘Vorpommern’ diese Kriterien eher als das etwas verquere ‘Südvorpommern'”. Über 95 % des neuen Kreises gehörten zum historischen Vorpommern. Damit sei ein weiteres Kriterium für einen geeigneten Kreisnamen erfüllt. “Der überwiegende Teil der Region Vorpommern wird sich im neuen Großkreis befinden”, so Fassbinder weiter.

Liskow und König nur für zwei statt vier Abstimmungs-Vorschläge

Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU) machte in der Vergangenheit den Vorschlag, nur mit zwei Namen ins Rennen zu gehen und gab damit auch einen Wunsch von Oberbürgermeister Arthur König (CDU) wieder. Im  Begleitausschuss der Bürgerschaft zur Kreisgebietsreform hatte sich für dieses Vorgehen eine überfraktionelle Mehrheit abgezeichnet. So soll verhindert werden, dass am Ende nur knapp mehr als ein Viertel der Wähler hinter dem neuen Namen steht. Die Namensvorschläge müssen bis Juni 2011 von den Kreistagen Ostvorpommern und Uecker-Randow sowie der Greifswalder Bürgerschaft beschlossen werden.

Die CDU selbst möchte aber mit keinen Vorschlag ins rennen gehen, so CDU-Fraktionsgeschäftsführer Christian Weller. Sie setzt auf den Erfolg der Verfassungsbeschwerde gegen das Kreisstrukturgesetz. Der Vorsitzende des Greifswalder Sonderausschusses zur Kreisgebietsreform Gerhard Bartels (Die Linke) erhielt Zustimmung für seinen Vorschlag, Namen zu sammeln, die aus geographischen oder historischen Gründen zur Region passen.

Ju-Chef und Bürgerschaftsmitglied Liskow

Bürgerschaftsmitglied und JU-Chef Liskow

Obwohl die Junge Union (JU) Greifswald immer noch der Meinung ist, dass die beschlossene Kreisgebietsreform nicht ihren eigentlichen Sinn erfüllen wird, spricht sie sich für „Vorpommern-Greifswald“ als Namen aus. „Unser Namensvorschlag spiegelt auf der einen Seite die Geschichte unseres Landstrichs wieder und betont auf der anderen, dass nur Greifswald antreibende Motor für den neuen Großkreis fungieren kann“, sagt Greifswalds JU-Chef Franz-Robert Liskow (CDU).

Bei der Linke-Fraktion sowie der FDP ist der “Meinungsbildungsprozess” noch nicht abgeschlossen. “Wir sind aber gegen den bisherigen Vorschlag “Südvorpommern”. Dieser Begriff ist einfach nicht positiv besetzt, aber wir brauchen auch keine Mammut-Konstitutionen”, sagte der Greifswalder Chef der Liberalen Andre Bleckmann. Mit dem Vorschlag “Vorpmmern” könne man sich anfreunden aber die Bezeichnung “Greifswald” sei knackiger und kürzer, so Bleckmann weiter.

webMoritz-Vote: Welchen Namen findet ihr gut?

Der webmoritz sucht den Namen für den Großkreis und fragt euch:

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Das webMoritz-Vote ist keine repräsentativen Umfrage. Sie geben lediglich ein Stimmungsbild derjenigen wieder, die bei den Votes mitmachen. Mehrfach-Abstimmungen sind nicht erwünscht, lassen sich technisch aber nicht ganz ausschließen. Die Teilnahme ist unverbindlich und freiwillig.

Fotos: Fassbinder (Grüne/Archiv), F-R. Liskow (JU-Pressefoto), Aufmacher (Jan Henrik Wiebe via jugendfotos.de), Grafikbild (Maximilian Dörrbecker via wikipedia)

An dem Tag wird auch der neue Landtag gewählt.

Landesregierung will Nahverkehrsdefizite beseitigen

Auf ihrem Treffen am Dienstag, 18. Januar will sich die Bahn Initiative Greifswald mit einer Antwort von Landesverkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) beschäftigen, in der der Minister Stellung zur Forderung der Bahn Initiative zur Offenlegung der Nahverkehrsausschreibung nimmt. Anfang Dezember 2010 hatten Rasmus Klöpper und Nils Möllemann, Sprecher der Initiative, in einen Brief an Schlotmann genau das gefordert. Dabei geht es unter anderem um die Regionalzüge, die von Stralsund über Greifswald nach Berlin und zurückfahren. Die Ausschreibung betrifft den Zeitraum ab Dezember 2014 bis 2026, um die sich verschiedene Bahnunternehmen bewerben können.

Schlotmann: “Ziel des Landes sind einstündliche Fahrtenangebote”

Landesverkehrsminister Volker Schotmann (SPD)

In seiner Antwort räumt Schlotmann ein, dass er auf der Strecke Stralsund – Greifswald – Pasewalk – Berlin “Angebotsdefizite sieht, die durch die Ausschreibung beseitigt werden sollen”. Ziel des Landes sei dabei, “einstündliche Fahrtenangebote unter Einbeziehung des vorhandenen Fernverkehrs zu bekommen”, so Schlotmann weiter, der damit eine Forderung der Bahn Initiative unterstützt.

“Die zusätzlichen Fahrten des Schienenpersonennahverkehrs können aber keine Direktfahrten nach Berlin sein, sondern werden in Angermünde ein Umsteigen erfordern. Das Land Brandenburg wird keine weiterführenden Leistungen bis nach Berlin bezuschussen. Vertaktete Früh- und Spätverbindungen in beiden Fahrtrichtungen werden in der Ausschreibung Berücksichtigung finden,” macht Schlotmann deutlich. Was den Komfort der künftigen Nahverkehrszüge angeht, äußert der Verkehrsminister: “Es wird Zugmaterial modernster Bauart zum Einsatz kommen, wodurch sich der Fahrkomfort gegenüber heute wesentlich verbessern wird.” Diese Komfortmerkmale seien mit den Zügen auf der Strecke Hamburg – Rostock vergleichbar.

Angebotsverbesserungen dürfen nicht zulasten anderer Strecken gehen

Abschließend schränkt Schlotmann jedoch ein: “Angebotsverbesserungen müssen aus Ausschreibungsgewinnen finanziert werden, weil sonst Leistungen auf anderen Strecken reduziert oder gestrichen werden müssten.” Zu den von der Bahn Initiative geforderten durchgehenden Zügen von Greifswald nach Rostock weist der Verkehrsminister darauf hin, dass diese nicht Gegenstand der Ausschreibung seien.

Die Bahn Initiative trifft sich am Dienstag um 19 Uhr wie gewohnt in der Brasserie Hermann, Ecke Bahnhofstraße – Gützkower Straße. Dort soll ein Gespräch mit Detlef Lindemann vorbereitet werden. Lindemann ist Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern GmbH, die für die Ausschreibung zuständig ist.

Fotos: Landesregierung (Schlotmann), Aufmacher (Archiv)

Körnert warnt vor zunehmender Staatsverschuldung

Vor etwa 90 Gästen im Konferenzsaal des Unihauptgebäudes warnte Professor Jan Körnert vor der ausufernden Staatsverschuldung, die die Politik mit der Bankenrettung rechtfertigen wolle. Sein Vortrag zur Finanzmarktkrise, die 2007 begann, steht in der Reihe “Universität im Rathaus”. Körnert, der an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät tätig ist, ging auf die Notwendigkeit von Banken und die Bankenrettung ein.

Professor Jan Körnert warnte vor einer zunehmenden Staatsverschuldung

Zu Beginn seines Vortrages erklärte der gelernte Bankkaufmann den Sinn von Banken: “Kapitalgeber wollen kleine Beträge für kurze Zeit ohne Risiken anlegen, Kapitalnehmer hingegen wollen große Beträge, lange Fristen und gehen Risiken ein. Hier übernehmen die Banken eine Zwischenfunktion. Sie bringen die unterschiedlichen Wünsche unter einen Hut. Dies können nur Banken sicherstellen”, sagte Körnert und schränkte aber gleich ein: “Wir brauchen nur das Gesamtsystem der Banken, einzelne Banken sind entbehrlich.” Bevor einer Bank aber das Aus droht, haftet sie mit ihrem Eigenkapital, was sich aus dem Vermögen abzüglich Schulden ergibt. „Kreditausfälle sind nicht schlimm, solange das Eigenkapital zur Haftung ausreicht. Problematisch wird es erst, wenn dies nicht mehr ausreicht. Dann droht Insolvenz wegen Überschuldung.” Oder anders gesagt: “Die Bank bricht zusammen.”

Wann droht ein Dominoeffekt?

Bleiben die Kreditausfälle denn auf eine Bank beschränkt oder kommt es zu einem Dominoeffekt? Denn Ausfälle einer Bank führten zu Ausfällen bei anderen Banken. Hinzu können zusätzliche Effekte kommen: “Es treffen sich in der Wolgaster Straße zwei Personen und sprechen miteinander. ‘Wohin gehst du?’, fragt einer den anderen. Der antwortet: ‘Ich gehe in die Stadt und hebe mein Geld von Bank XY ab.’ ‘Dann prüfe ich das bei meiner Bank AB auch einmal’, erwidert der erste”, illustrierte Körnert einen Dominoeffekt, wenn eine Bank von Ausfällen betroffen ist. Es spricht sich die Krise herum, sodass Banken betroffen sind, die ursprünglich gar nichts mit den Ausfällen zu tun hatten. Folgeinsolvenzen bei anderen Banken sind möglich.

Das Verhalten der Banken kritisiert Körnert als katastrophal.

Wenn nun doch ein Bankenzusammenbruch droht, kann der Staat durch das Finanzmarktstabilisierungsgesetz für eine staatliche Bankenrettung sorgen: Körnert kritisierte aber das Gesetz, das in der Rekordgeschwindigkeit von nur einer Woche im Herbst 2008 in Kraft gesetzt wurde: “Es hat immense Fehler. So führt die Aufwertung von Fortführungsprozessen in der Insolvenzordnung zu einer Abwertung der vertrauensbildenden Rolle des Eigenkapitals.” Von Fortführungsprozessen in der Insolvenzordnung spricht man, wenn zahlungsunfähige Unternehmen auf eine Fortführung hoffen können. In Banken wurde dies teilweise auch als Vollkaskoschutz vor jedem Risiko verstanden.

“Es kam zu Kreditklemmen, die zu Arbeitslosigkeit führen”, führte Körnert fort. Erhalten Unternehmen keine Kredite mehr von den Banken (Kreditklemme), können sie keine Investitionen mehr tätigen und Arbeitsplätze gehen verloren. Um gerade eine Kreditklemme und Arbeitsplatzverluste zu vermeiden, mache “die Bankenaufsicht eine Gratwanderung: Eine einzelne Bank soll ausfallen dürfen, allerdings darf die Stabilität des Gesamtsystems durch Dominoeffekte nicht gefährdet werden.” Problematisch sei nur, dass “jede Bank zum System gehört.” Weiterhin kritisierte Körnert die Too-big-to-fail-Problematik: “Einzelne Banken sind zu groß, um sie ausfallen zu lassen.” Mit Blick auf Länder wie die Schweiz, Island oder Irland, wo das Vermögen der Banken ein Vielfaches über der jährlichen Wirtschaftsleistung liegt, warnte Körnert vor einer “großen Gefahr: Diese kleinen Länder sind größenwahnsinnig mit ihren großen Banken.” Als Gegenmaßnahme forderte Körnert, der schon bei Banken von Frankfurt bis New York beschäftigt war: “Wenn Banken zu groß sind, müssen wir sie kleiner machen.”

Körnert: “Staatsverschuldung ist Politik- und Parteienversagen.”

Etwa 90 interessierte Zuhörer waren zum Vortrag zur Finanzmarktkrise gekommen.

Verbunden mit der staatliche Bankenrettung ist auch eine Verschuldung der öffentlichen Haushalte. “Die öffentlichen Finanzen werden aber nur zahlungswirksam belastet durch Eigenkapitalkredite, aber nicht durch Garantien oder Bürgschaften”, schränkte der Diplom-Kaufmann Körnert ein und warf der Politik vor: “Die höhere Verschuldung will die Politik durch die Bankenrettung rechtfertigen. Die Verschuldung ist aber ein politisches Problem und kein Bankenproblem.” Körnert sieht den Generationenfrieden durch die Verschuldung gefährdet und kritisierte in diesem Zusammenhang auch das Aufweichen des Maastricht-Vertrages. Dieser Stabilitäts- und Wachstumspakt sieht eine Begrenzung der öffentlichen Verschuldung in der EU vor. “Die Staatsverschuldung in Europa steigt durch skrupellose Tabubrüche beim Maastricht-Vertrag.” So dürfe der Haftungsgrundsatz, wonach jedes Land für seine eigenen Schulden verantwortlich ist, “nicht außer Kraft gesetzt werden”.

In seinem Fazit machte Körnert deutlich, dass das  Bankensystem gesamtwirtschaftlich unerlässliche Funktionen erfülle, was im Ausnahmefall staatliche Hilfe erzwinge. Jedoch werde durch schlechte Konzeptionen an Gesetzen Arbeitsplätze gefährdet. “Die Staatsverschuldung sei politisch gewollt, aber sachlich problematisch”, warf er Politik und Parteien Versagen vor. In der anschließenden Diskussionsrunde stellte Körnert aber auch klar: “Das Verhalten der  Banken war katastrophal. Viele haben gar nicht verstanden, was sie getan haben.”

Veranstaltung-Organisator Professor Karl-Heinz Spieß will die Vortragsreihe im nächsten Sommersemester fortsetzen: “Ich hoffe neue Themen und Referenten dafür zu gewinnen.”

Fotos: David Vössing

Parkende Autos behindern Busverkehr

Räumung der Straßen geplant.

Die Verkehrsbetriebe können derzeit mit Ihren Bussen nicht mehr über die Kapaunenstraße und die Wollweberstraße fahren. Grund dafür sind parkende Autos, die sich wegen des Schnees zur Fahrbahnmitte aufstellen und damit die Straße blockieren.

Das Tiefbau- und Grünflächenamt hat deshalb am 10. Januar Halteverbote für die rechte Seite der Kapaunenstraße und beidseitig der Wollweberstraße jeweils zwischen der Langen Straße und Loefflerstraße aufgestellt. Diese gelten ab 14. Januar, 7 Uhr. Sollten parkende Fahrzeuge dann noch die Durchfahrt behindern, werden sie abgeschleppt.

Die Stadt bittet für die Einschränkungen und die Maßnahmen um Verständnis, aber sonst können die beiden Straßen nicht ordnungsgemäß beräumt werden. Dafür stehen dann ab Freitag früh zwei Mobilbagger sowie drei LKW bereit, die das übernehmen. Auch in der Innenstadt versuchte die Stadtverwaltung, mittels Baggern, schon den Schneebergen Herr zu werden.

Wolgaster Straße: Dachstuhl steht in Flammen *Update*

Feuer im Dachstuhl des Umsonstladens.

Im Dachstuhl über dem Umsonstladen Greifswald und dem Tattoo- & Piercingstudio “All you Need is Crazy” in der Wolgaster Straße 2 ist am Samstagabend ein Feuer ausgebrochen. Nach Informationen des webMoritz ist das Feuer im Obergeschoss des zweistöckigen Wohn- und Geschäftshauses ausgebrochen.

In dem Dachgeschoss befinden sich zwei Wohnungen. In einer der Wohnungen soll die Mutter des Umsonstladenbetreibers wohnen. Die 79-Jährige, in deren Wohnung laut Feuerwehr das Feuer ausgebrochen ist, wurde gerettet. Sie kam mit einem schweren inneren Rauchtrauma in eine Berliner Spezialklinik. Die beiden anderen männlichen Bewohner der Nachbarwohnung konnten ebenfalls gerettet werden.

Laut Ostsee-Zeitung sind die Wohnungen und die Geschäfte nicht mehr nutzbar. Tattoostudio-Besitzer Bedong und seine Freundin Nadja bedanken sich auf der Homepage des Ladens bei der Polizei und Feuerwehr für die schnelle Hilfe. Die Löscharbeiten der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr Greifswald dauerten bis in die Mitternachtsstunden. Zur Schadenshöhe können noch keine Angaben gemacht werden. Die Brandursache ist ebenso noch unklar. Der Umsonstladens gehört seit 19. November 2004 zum Stadtbild Greifswalds.

Fotos: Torsten Heil (Handy-Kamera)

Anm. der Redaktion: Der Artikel wurde mit weiteren Informationen ergänzt und teilweise verändert.

Castor-Transport im Zwischenlager angekommen

Für Live-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.

Von Christine Fratzke

Der Bahnübergang bei Brünzow.

Nach zweitägiger Tour und etwa 1.800 Kilometer vom französischen Cadarache nach Lubmin ist der Castor in Mecklenburg-Vorpommern angekommen. Am 15. Dezember überquerte dieser die französisch-deutsche Grenze, er rollte über Saarbrücken, Erfurt, Magdeburg. Am heutigen Vormittag führte ihn sein Weg über Schwerin, Rostock und Stralsund. Die Strecke war zuvor nicht  durch die Behörden bekannt gegeben worden.

Vor Magdeburg Buckau stoppte der Castor um 5 Uhr heute morgen. Hier gab es eine Blockade mit 20 Aktivisten, die den Transport für eine halbe Stunde stoppten. In Magdeburg selbst gab es einen Personalwechsel, sowie technische Änderungen am Zug. Kurz vor acht Uhr setzte sich der Castor wieder in Bewegung.

Auf dem Weg von Greifswald nach Lubmin.

Auch in Ludwigslust gab es, laut castorticker.de, eine Zwangspause des Castortransports. Etwa 20 Gegner blockierten die Strecke am Morgen, der  Castor musste etwa eine halbe Stunde anhalten. Die Landeshauptstadt wurde kurz vor elf Uhr passiert. In Vierow, zwischen Lubmin und Greifswald, sowie in Brünzow befinden sich etwa 300 Gegner auf den Gleisen.

Der Zug fährt um Rostock und wird über den Greifswalder Hauptbahnhof fahren.  Von dort aus wird der Zug nach Lubmin weiterfahren.

An der Ecke Neunmorgenstraße Bleichstraße ist nun ein Treffpunkt für einen Schienenspaziergang eingerichtet worden.

*Update 12:47 Uhr*

Unsere webMoritz-Redakteure berichten, dass das Durchkommen nach Lubmin stark erschwert wird. In Lubmin selbst herrsche laut Polizeiangaben Verkehrschaos. Außerdem wurden mehrere Wasserwerfer in Lubmin, aber auch in Greifswald und in Brünzow gesehen.

Ab hier tickert Marco Wagner

12:58  Der Castor-Transport ist mittlerweile auf der Zielgeraden nach Lubmin. Er hat nach Informationen des Castor-Tickers hat der Zug 12:49 Ribnitz-Damgarten passiert. Die voraussichtliche Ankunftszeit des Castors ist 13:36 Uhr.

13:04 Es sind mittlerweile vier Gruppen a 20 Leute von Kräpelin auf den Weg zu den Schienen. Im Moment kommt man noch nach Kräpelin, die Mahnwache in Vierow ist zur Zeit wieder über Ludwigsburg und Gahlkow erreichbar.

13:18 Die Polizei droht mittlerweile den auf den Schienen sitzenden Demonstranten Gewalt an, wenn sie nicht freiwillig die Gleise verlassen. Lubmin-Nixda wirft der Polizei derweil vor, sich “nicht an die Spielregeln zu halten.” Die TAZ berichtet derweil, dass zur Zeit rund 4.000 Polizeibeamte im Einsatz seien. Greenpeace habe entlang der Strecke mehrere Protestbanner entrollt.

13:20 Der Castor ist durch den Stralsunder Hauptbahnhof gefahren. Bislang gab es keine weiteren Zwischenfälle entlang der Strecke.

Es tickert Thomas Grothe

13:55 Zwischen Kemnitz und Dietrichshagen findet eine Ankettaktion mit Beton statt.

Transport passiert Greifswald


NACHTRAG 19:30: Das obenstehende Video wurde am Abend veröffentlicht. Es stammt NICHT von Mitgliedern der webMoritz-Redaktion.

14:15 Der Castor passiert den Greifswalder Hauptbahnhof ohne jeglichen Widerstand. Nicht einmal Trillerpfeifen bekundeten den Unmut. Die HedonistInnen entrollten neben dem Haus der Markomania ein Atomkraft-wegbassen-Banner.

Der Castor durchfährt den Greifswalder Hauptbahnhof

Der Castor durchfährt den Greifswalder Hauptbahnhof (Foto: C. Fratzke)

14:20 Der Castor hält bis die Aktivisten von den Schienen geräumt werden.

14:35 Demonstranten haben sich nahe Friedrichshagen an einen Betonblock auf den Schienen gekettet.

14:45 Der Kessel in der Nähe von Brünzow wurde aufgelöst und die Aktivisten wurden in Verwahrung genommen.

14:57 Nach Schätzungen von Anwesenden wurden ca. 250 Aktivisten einzeln von den Schienen bei Vierow getragen und, soweit es die Kapazität zulässt, in Polizeibusse gesetzt.

15:03 Von und nach Lubmin sind alle Straßen unzugänglich bis der Castor sein Ziel erreicht hat.

Der Transport steht in Diedrichshagen

15:05 Die Blockade der Robin Woodler wurde gerade durch die Polizei um ihre Betreuer erleichtert. Die Blockierenden sind jedoch trotzdem noch aktiv.

16:01 Nach lubmin-niXda werden die in Gewahrsam genommenen Aktivisten in Bussen nach Greifswald gebracht.

16:04 Der Castor wurde bei Vierow gesehen. Daher muss er sich zwischen Brünzow und Lubmin befinden.

16:13 Die Redakteure des MoritzTV und Torsten Heil sind gegenwärtig aufgrund der Straßensperren in Lubmin gefangen.

16:16 Es wurde ein Schleichweg zwischen Kemnitz, Neuendorf und Vierow gefunden mit dem die Straßensperrungen umgangen werden können.

16:20 In Kräpelin hat sich eine kleine Spontan-Demo mit knapp 20 Leuten zusammengefunden.

16:31 Nach aktuellen Schätzungen eines Polizisten wird der Castor noch 4 bis 5 Stunden bis zum Lager brauchen.

Polizeikräfte räumen eine der Blockaden der Aktivistinnen

Polizeikräfte räumen eine der Blockaden der Aktivistinnen (Foto: Torsten Heil)

16:33 Auf Höhe Neuendorf-Kemnitz gibt es ein Verkehrschaos, welches das Durchkommen stark behindert.

16:43 Die Information von 16:04 hat sich als falsch herausgestellt. Der Castor steht noch still, weil der Betonblock noch nicht beseitigt werden konnte.

17:00 Die Polizei beginnt mit der Beseitigung des Betonblocks. Nach inoffiziellen Polizeiangaben, kann dies 10-11 Stunden dauern.

17:04 Nach Angaben von lubmin-niXda wird Presse an der Blockade zugelassen.

17:30 Erste Studierende der EMAU sind in Wolgast in Polizeigewahrsam. Nach ihren Angaben sollen sie nach dem Castortransport wieder auf freien Fuss gesetzt werden. Zu rechtlichen Konsequnzen konnten noch keine Angaben gemacht werden.

17:36 Redakteure des webMoritz haben gesehen wie ein Traktor den Bahnübergang in Kemnitz passiert hat. Es wird vermutet, dass mit diesem Traktor das Betonblockproblem in kürze gelöst wird.

17:38 Die Pferdestaffel der Polizei verlässt den Schauplatz.

17:40 Nach Angaben einer erfahrenen Demonstrantin wird der Castor in ungefähr einer halben Stunde weiterfahren können.

17:47 Ulrike Berger, Sebastian Jabusch und Florian Geyder befinden sich nach Angaben verschiedener Redakteure in Güstrow in Polizeigewahrsam.

Ab hier tickert Kilian Dorner

18:26 Die TAZ berichtet in ihrem Ticker über Ulrike Berger und anonyme Polizisten ()

Zwischenticker von Carsten Schönebeck

18:44 In Wolgast werden die ersten Gefangenen wieder freigelassen und müssen dort abgeholt werden. Abholpunkt: Am Fuchsberg 4. Derweil wird die Blockade um Lubmin gelockert. Die webMoritz-Redakteure können, wie auch viele andere, die Stadt wieder verlassen.

18:48 Die erste webMoritz-Galerie des Tages: (mit Fotos von K. Dorner, C. Fratzke mit freundlicher Unterstützung von Martin Hackbarth und Julien Radloff, T. Heil)

Ab hier tickert Gabriel Kords

Die Polizei versucht, Robin-Wood-Aktivistin Sarah Ann loszuschneiden. (T. Heil)

18:58 Der Castor-Transport steht jetzt bereits seit über vier Stunden bei Diedrichshagen.

19:01 Unser Redakteur Torsten Heil versucht schon seit längerem, zu den einbetonierten Aktivisten vorzudringen. Nach seinen Angaben ist einer von ihnen soeben befreit worden.

19:03 Die männliche Person ist befreit worden und wurde mit dem Krankenwagen abtransportiert. Torsten Heil befindet sich mit einigen anderen Medienvertretern und Aktivisten in unmittelbarer Nähe des Geschehens, muss aber gehörigen Abstand halten. Fotos von Ort und Stelle können wir wegen überlasteter Mobilfunknetze und Technik-Problemen derzeit nicht zur Verfügung stellen.

19:05 Torsten Heil zur Lage an der Blockade: “Sehr viele Sanitäter, der Zug steht knapp 100 Meter entfernt. Die Polizisten sind unzählbar. Der Ort ist voll ausgleuchtet, die Stelle mit den Aktivisten ist mit einem Zelt überdacht. Es sind sehr wenige Aktivisten und Medienvertreter anwesend. Die Polizisten vermitteln rege Betriebsamkeit”.

Sprecher Daniel Häfner. (T. Heil)

Im Gespräch mit Robin-Wood-Aktivisten19:14 Daniel Häfner von Robin Wood sagt im Gespräch mit dem webMoritz, er sei froh, dass es dem ersten Aktivisten “den Umständen entsprechend halbwegs gutgeht.” Das Verhalten der Polizei sei “weitestgehend sehr professionell gewesen.” Über die ‘Technik’ der Aktion sagt er: “Wir haben einen Tipp bekommen, dass es hier an der Strecke einen Betonblock gibt, an dem sich zwei Aktivisten festgemacht haben. Der Block befand sich im Bahnbett und unsere Aktivisten konnten sich mit den Armen in den Block ketten.”

19:23 Die zweite Aktivistin steht kurz vor der Befreiung. Der so genannte “Schienenstopfzug” der Bahn zur Reparatur der Gleise steht in Position und wird das Teilstück reparieren, bevor der Zug rollt.

19:26 Torsten Heil konnte kurz mit der zweiten Aktivistin, die noch festgekettet ist, gesprochen. Sie sagte ihm, sie sei wohlauf, könne ihren Körper aber nicht mehr richtig spüren. Von der Polizei werde sie gut behandelt. Leider können wir euch keine Fotos von der Stelle zur Verfügung stellen.

Zug wird wohl noch für Stunden stehen

Das Bahngleis wurde vollständig unterhöhlt. (T. Heil)

19:30 Nach Angaben der Polizei wird der Zug noch mehrere Stunden an der Stelle stehen. Torsten Heil sagt, es sei ein “Riesenloch” in der Strecke.

19:33 Ex-webMoritz-Chefredakteur Sebastian Jabbusch twittert dieweil rege aus der Gefangenensammelstelle in Wolgast, die er offenbar – im Gegensatz zu vielen anderen – noch nicht verlassen darf. Seine Tweets kann man hier lesen.

Ab hier tickert Christine Fratzke

19:52 Derweil sind wieder unsere Redakteure aus Lubmin wiedergekommen. Dreieinhalb Stunden dauerte die Fahrt aus dem Seebad. Dort seien etwa 300 Demonstrierende gewesen. Bis auf das EWN-Gelände sind sie aber nicht vorgedrungen. Fotos aus Lubmin sind in der Bildergalerie (Simon Voigt, Tjorven Hinzke) zu sehen:

19:55 In Stilow ist, laut Claudia Sprengel,von den Gegnern keiner mehr vor Ort – was der Castorticker derzeit anders darstellt.

19:56 In Lubmin haben die drei webMoritz-Redakteure einen Polizisten aus Lübeck getroffen, der den Einsatz befürwortet, aber schade findet, dass der Einsatz so viel Geld kostet. Mit diesem hätte man anderes anstellen können, beispielsweise in Bildungsprojekte stecken, meinte der Beamte.

20:02 Torsten Heil sprach in der Zwischenzeit mit Reiner Urban, Polizeihauptmeister in der Bundespolizei. Der 59-jährige Beamte berichtete, dass die Polizei seit dem frühen Nachmittag in Friedrichshagen/Diedrichshagen vor Ort war. Die Betonröhre, die von den Aktivisten genutzt wurde, sei zuvor nicht aufgefallen. Die speziell ausgebildeten Polizisten, die sich im Zug befanden, arbeiteten sich stückchenweise mit Spezialwerkzeug vor. Die verbleibende Aktivistin werde demnächst frei kommen. Ein Video, von Torsten Heil mit Handy aufgenommen, zeigt die Aktion.

20:15 Die Tagesschau berichtete ebenfalls über den Castortransport und spricht von 3.000 Polizeieinsatzkräften. Ex-webMoritz-Chefredakteur Jabbusch ist nun auch wieder frei.

Die Aktivistin wird in den Krankenwagen abtransportiert. (T. Heil)

20:37 Wie Torsten Heil eben berichtete, wurde nun nach dem Robin Wood Aktivisten Peter, 28, auch die 27-jährige Sarah aus dem Beton befreit. Es wird jetzt allerdings noch etwa eine Stunde dauern, bis der Castor-Transport sich wieder in Bewegung setzt.

21:14 Das Loch unter den Schienen wird gerade gestopft, der Castorzug wird sich vermutlich bald in Bewegung setzen. Torsten Heil tritt indes den Rückzug an.

21:16 Nur zwei Minuten später setzt sich der Zug nach der sechsstündigen Zwangspause wieder in Bewegung.

21:53 Nach TAZ hat der Castortransport den Bahnübergang Lubmin passiert. Er dürfte damit in Kürze sein Ziel, das Zentrallager Nord bei Lubmin, erreichen.

22:54 Nach einigen Rangiermanövern haben die Castoren nun die Halle des Zwischenlager Nord erreicht.

Artikel-Fotos: Christopher Denda (Brünzow, Lubmin), Torsten Heil (Aufmacher, Blockade, Video_2), Christine Fratzke (Castor im Bahnhof)