web.woche 3. April bis 9. April

web.woche 3. April bis 9. April

Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.

von Maret Becker, Lilly Biedermann, Juli Böhm und Nina Jungierek

moritz.kalender

Hier sammeln wir wichtige Termine für euch.

Veranstaltungen

    • Was? STRAZEKino in Kooperation mit dem FSR Medizin & der Rosa Luxemburg-Stiftung
    • Wann? Montag, 03.04.2023, ab 19:30 Uhr (Einlass), 20 Uhr Filmbeginn
    • Wo? STRAZE
    • Eintritt? frei
    • Welcher Film? Ungewollt schwanger in Deutschland

      Neuigkeiten

        • Vom 15. März bis 26. April findet der Greifswalder Literaturfrühling statt. Wie jedes Jahr mit einem bunten Programm und verschiedenen Veranstaltungsorten.
        • noch bis zum 30. April kann die Plakatausstellung „Am I Right?“ zu den Rechten von Frauen im STRAZEsaal besichtig werden – Sonntag bis Mittwoch jeweils von 14 bis 18 Uhr.

        Altigkeiten

        Veranstaltungen

        • Was? Altstadtrundgang
        • Wann? Montag, 03.04.2023, 11 Uhr bis 12:30 Uhr
        • Wo? Greifswald-Information
        • Preis? 8,00 € (6,00 € ermäßigt)
        • Weiteres? Der Altstadtrundgang findet von Montag bis Samstag, um 11 Uhr statt.

           

          • Was? Interkulturelles Café
          • Wann? Mittwoch, 05.04.2023, 16 Uhr bis 18 Uhr
          • Wo? Sozio-kulturelles Zentrum St. Spiritus

           

          • Was? Netzwerkcafé
          • Wann? Donnerstag, 06.04.2023, 16 Uhr
          • Wo? STRAZE

          • Was? Nachtwächterführung
          • Wann? Freitag, 07.04.2023, 20 Uhr bis 22 Uhr
          • Wo? Greifswald-Information
          • Preis? 12,00 € (8,00 € ermäßigt)

          Neuigkeiten

           

          Altigkeiten

          • Falls ihr euch noch erinnert, vor kurzem konnte an einer Befragung zur Zukunft des Deponieberges in Greifswald teilgenommen werden. Nun liegen die vorläufigen Ergebnisse vor. Bekannt wurde schon, dass über 95 Prozent sich für den Erhalt der Deponie als künstliche Erhebung aussprachen. Zudem gibt es den sehr starken Wunsch, die Deponie öffentlich zu nutzen, unter anderem als Picknickplatz, für den Sport, als Rodelberg, Spielplatz oder für Veranstaltungen. Viele können sich die Deponie auch als Ort für die Umweltbildung, unter anderem für Schulklassen, vorstellen.
          • Auch die Stadt Greifswald bleibt nicht von den Energiesparmaßnahmen verschont. Allerdings wird es wohl schwer werden mit dem Sparen, weil die Stadt anscheinend schon zuvor viele Energiesparmaßnahmen eingeführt hat. Der Oberbürgermeister Stefan Fassbinder meint: ,,Um tatsächlich merklich den Gas- und Stromverbrauch zu reduzieren, kommen wir deshalb um vorübergehende Schließungen von Einrichtungen nicht herum. Aufgrund dessen wurde entschieden, dass die Sporthallen und kulturellen Einrichtungen, wie die Stadtbibliothek, das sozio-kulturelle Zentrum St. Spiritus sowie das Stadtarchiv in den Weihnachtsschulferien geschlossen bleiben.“ Der Weihnachtsmarkt soll trotzdem stattfinden, allerdings mit einem reduzierten Beleuchtungskonzept.
          • Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
          • Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
          • In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.

          Veranstaltungen

          Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr auf hier aufgelistet.

            • Was? Ersti-Begrüßung vom AStA und Ersti-Beutel-Vergabe
            • Wann? Mittwoch, 05.04.2023, 12 Uhr
            • Wo? Foyer des Ernst-Lohmeyer-Platz 6
            • Was sollte mitgebracht werden? Bitte bringt einen Immatrikulationsnachweis mit.

            • Was? Tag der offenen Tür im AStA
            • Wann? Donnerstag, 06.04.2023, 12 Uhr
            • Wo? Friedrich-Loeffler-Straße 28

            • Was? Ersti-Frühstück der Wirtschaftswissenschaftler*innen
            • Wann? Donnerstag, 06.04.2023, 14 Uhr
            • Wo? Ernst-Lohmeyer-Platz, Hörsaal 1

            Neuigkeiten

            • Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.

            Hochschulpolitik und Universitäres:

            • Der AStA bietet eine Notwohnraumbörse an, bei der Wohnraum, bzw. Schlafplätze, für Erstis angeboten werden kann. Wenn Ihr einem Ersti einen vorübergehenden Schlafplatz oder dauerhaften Wohnraum anbieten könnt, füllt am besten das Formular im Studierendenportal aus. Erstis auf Schlafplatzsuche können sich dann hier die Angebote angucken.
            • Die Anmeldung zu den Hochschulsportkursen ist ab Sonntag, den 02. April, um 18 Uhr möglich. Auf der Website des Hochschulsports findet ihr die verschiedenen Sportkurse und könnt euch für diese anmelden.
            • Seit dem 01. April wird das universitäre WLAN Eduroam über easyroam konfiguriert. Wer die eigenen Geräten noch nicht auf easyroam umgestellt hat, sollte das also schleunigst tun. Auf der Website des Universitätsrechenzentrums findet ihr eine Anleitung dazu.
            • Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
            • In dem neuen Format „Behind the Science“ geben Promovierende Einblicke in ihre Forschung.
            • Die endgültigen Ergebnisse der Gremienwahlen sind da! In diesen Artikeln des webmoritz. sind die Ergebnisse der Wahlen des Studierendenparlaments, der Fachschaftsräte und des Senats und der Fakultätsräte zu finden. Ansonsten sind die Ergebnisse der Wahlen für die studentischen Gremien auch auf dieser Seite des Studierendenportals zu finden und die Ergebnisse der Wahlen für die akademischen Gremien sind auf dieser Seite der Universität zu finden.
            • Die AStA-Referate sind wieder frei geworden bzw. noch gar nicht besetzt worden. Auf dieser Seite findet ihr alles rund um die noch offenen Positionen.
            • Hier kommt ihr zur aktuellen Ausgabe des Rektoratsforums, bei dem Prof. Dr. Konstanze Marx von ihrem Amt als Prorektorin für Kommunikationskultur, Personalentwicklung und Gleichstellung Abschied nimmt.

            Ukraine:

            • Hilfsangebote: Auf dieser Uni-Webseite werden alle Unterstützungsangebote gesammelt. Unter anderem gibt es die Möglichkeit zum Spenden für das Ukraine-Stipendium.
            • Informationsangebote: Auf dieser Webseite der Uni werden außerdem Beiträge und Veranstaltungen zum Kontext des Angriffskrieges gegen die Ukraine laufend gesammelt. Hier findet ihr Literatur zu Hintergründen des Krieges Russlands gegen die Ukraine und zum Verhältnis zwischen beiden Staaten und Kulturen.
            • Die Universität Greifswald schließt sich der Stellungnahme der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit Nachdruck an und unterbricht alle wissenschaftlichen Kooperationen mit Russland. Weiterhin heißt es: „Wir verurteilen den vom russischen Präsidenten Vladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf das Schärfste und sind in großer Sorge um Kolleg*innen, Freund*innen und deren Familien.“

            Corona:

            Energie:

            • Es wurde ein Energie-Krisenstab gegründet, der die Planung für eventuelle Krisen-Szenarien übernimmt. Auf dieser Website der Uni und in diesem webmoritz.-Artikel findet ihr Informationen dazu.
            • Folgende Energiesparmaßnahmen werden von der Uni ergriffen:
                • Abschaltung der Außenbeleuchtung vieler Gebäude
                • Ausdehnung der Nachtabsenkung und Anpassung der Heizzeiten
                • Absenkung der Raumtemperatur auf 19°C in Büros, Laboren und Lernräumen
                • Anpassung der Klima- und Raumluftanlagen
                • Benennung von Energieverantwortlichen für einzelne Gebäude

              Altigkeiten

              • Die alte UniApp wurde am 1. Juli abgeschaltet. Ersetzt wird sie durch die App „UniNow“. Diese ist im App Store und bei Google Play verfügbar.
              • Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
              • Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.
              • Expert*innen des Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik der Universität Greifswald und des Länderzentrums für Niederdeutsch in Bremen kooperieren, um das Lernen von Plattdeutsch zu stärken. Alles weitere zu dem Vorhaben lest ihr in dieser Medieninformation der Universität.

               

              Veranstaltungen

              • Was? Osterfilzen
              • Wann? Dienstag, 04.04.2023, 10 Uhr bis 12 Uhr
              • Wo? St. Spiritus
              • Kosten? 3€

              • Was? Osterfilzen
              • Wann? Mittwoch, 05.04.2023, 10 Uhr bis 12 Uhr
              • Wo? St. Spiritus
              • Kosten? 3€

              Neuigkeiten

              Altigkeiten

              • Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
              • Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.

              Veranstaltungen

              • Was? Bar- und Spieleabend
              • Wann? Mittwoch, 05.04.2023, ab 19 Uhr
              • Wo? Studiclub Geographenkeller

              • Was? Subkultureller Tresen
              • Wann? Donnerstag, 06.04.2023, ab 20 Uhr
              • Wo? Jugendzentrum Klex
              • Was läuft? Metal, Punk und Rap

              • Was? Metalabend
              • Wann? Samstag, 08.04.2023, ab 22 Uhr
              • Wo? Studiclub Geographenkeller
              • Eintritt? 2€
              • Was läuft? Metal

              • Was? Funky Osterdisco
              • Wann? Samstag, 08.04.2023, ab 22 Uhr
              • Wo? Jugendzentrum Klex
              • Was läuft? Funk

              • Was? Bunker bei Nacht
              • Wann? Samstag, 08.04.2023, ab 23 Uhr
              • Wo? Bunker Greifswald
              • Eintritt? 10€
              • Was läuft? (Hard) Tech

              • Was? Meeronauten Showcase
              • Wann? Samstag, 08.04.2023, ab 23 Uhr
              • Wo? Rosa
              • Eintritt? 10€
              • Was läuft? Tech

              • Was? Laute Musik
              • Wann? Sonntag, 09.04.2023, ab 23 Uhr
              • Wo? Rosa
              • Eintritt? 10€
              • Was? Tech

              Neuigkeiten

              • Der Termin für den Mathe-Ball steht fest. Am 01.07. können die Ballkleider wieder rausgeholt werden. Weitere Informationen folgen vom FSR Mathe

              Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!

              Beitragsbild: Julian Schlichtkrull

              Fensterlose Zimmer für Greifswalds Wohnheime

              Fensterlose Zimmer für Greifswalds Wohnheime

              Wohnungsnot, Inflation und Klimakrise. Studierende spüren auch im Alltag die großen Probleme. Das Studierendenwerk Greifswald möchte allen drei Problemen in Zukunft mit einer baulichen Lösung entgegentreten.

              Im Jahr 2019 postet Diplomingenieur Michael Koch-Kohlstadt folgende Antwort in dem Immobilienreinrichtungsforum houzz.de: „Aufenthaltsräume ohne Fenster sind gar nicht zulässig. Ich wüsste auch nicht, dass das jemals zulässig gewesen wäre.“

              Das Studierendenwerk ist jedoch anderer Meinung. Wohnen endlich wieder bezahlbar machen. Das schreibt sich das Greifswalder Studierendenwerk im Jahr 2023 groß auf die Fahnen. Nachdem infaltionsbedingt die Mietpreise auch vor den Wohnheimplätzen keinen Halt gemacht haben, erkennt das Studierendenwerk die brenzlige Situation und plant eine gestaffelte umfangreiche Sanierung und Umstrukturierung der verschiedenen Wohnheimobjekte in Greifswald. 

              Laut dem Studierendenwerk soll es in Zukunft ein neues Wohnheimkonzept geben. Mit der geplanten Sanierung des Wohnheims in der Wilhelm-Holtz-Straße wird dies in den nächsten zehn Jahren umgesetzt. Studierenden sei es dann möglich, sogenannte Reduits zu mieten. Die vergünstigten Zimmer werden an keine Außenwand grenzen und sind damit energetisch sinnvoll isoliert. Auf Licht muss man in den 7 m² großen Zimmern trotzdem nicht verzichten: Fenster werden zum Gang hin gebaut. Eine Milchverglasung auf halber Höhe bringt die entsprechende Privatsphäre.

              Mit dem Konzept möchte das Studierendenwerk Greifswald die Wohnheime zukunftssicher machen. Vorherige Untersuchungen haben ergeben, dass mit dem Einbau von Innenräumen ein Drittel mehr Zimmer auf derselben Fläche geschaffen werden könnten. Der Greifswalder Wohnungsmarkt würde sich dadaurch entspannen, ohne durch einen Neubau zusätzliche Flächen zu versiegeln. 

              Die Zimmer richten sich besonders an Studierende mit kleinem Geldbeutel. Durch die fehlende Außenwand seien die Heizkosten sowie die Lärmbelästigung geringer. Außerdem würden die Bewohner*innen auch auf einen gewissen Komfort verzichten. Kritischen Stimmen, die Tageslicht für jede*n fordern, begegnet das Studierendenwerk mit Verweis auf die anderen universitären Einrichtungen. Sowohl in den Bibliotheken als auch in den Mensen und Vorlesungsräumen gibt es genug Fenster. Studierende würden in ihrem normalen Alltag nicht auf Tageslicht verzichten müssen. Außerdem sind die Gemeinschaftsräume des Wohnheims mit Fenstern nach draußen versehen. Gesundheitliche Folgen seien also nicht zu erwarten.

              Darüber hinaus sollen die innovativen Reduits besonders für Studierende ausgelegt sein. Laut Expertenmeinungen sollen in diesen Räumen Studierende von Natur aus weniger Ablenkung beim Lernen erfahren. „In einem fensterlosen Raum sucht das Auge nach einem Orientierungspunkt. Findet das Auge diesen in Form von bspw. einem Fenster nicht, ist der nächste natürliche Orientierungspunkt in der Regel auf dem eigenen Schreibtisch.“ 

              Jedoch sollen oberste Priorität endlich bezahlbare Wohnheimplätze sein. „Wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe“ so das Studierendenwerk. Denn neben den geringen Mietpreisen, müssen sich Studierende im besten Fall auch nicht mehr über „toten Raum“ ärgern. 

              Dazu haben wir mit einer Bewohnerin des Wohnheims in der Wilhelm-Holtz-Straße gesprochen. Der alte Plattenbau zählt nicht zu den Vorzeigewohnheimen in Greifswald und weist ebenfalls die kritisierten Mängel auf. 

              „Ich weiß gar nicht wohin mit dem ganzen Platz, den ich gar nicht brauche aber bezahlen muss. Meine elegante Couch-Tisch-Bett-Kombination zusammen mit dem Kleiderschrank nehmen gerade einmal 5 m² ein. Den Rest muss ich bezahlen.“ So Sophie* über die Erfahrungen im Wohnheim. 

              Auf die Frage hin, wie sie aktuell den teuren Abstellplatz finanziert: Glücklicherweise kann ich die restlichen 7 m² an eine Erasmusstudentin aus Schweden untervermieten. Andernfalls wüsste ich mir nicht zu helfen.“

              Zuletzt haben wir Sophie noch gefragt, ob sie sich eine Besserung der aktuellen Situation durch die Pläne des Studierendenwerkes vorstellen könnte. Sie antwortete prompt: „Ohne Frage würde ich mich sofort für ein Reduit bewerben, aber ich befürchte der Andrang wird sehr groß sein. Es würde mir definitiv mehr finanzielle Sicherheit geben.“

              Es bleibt abzuwarten, wann genau die ersten Innenräume bezogen werden können. Das Wohnheim in der Wilhelm-Holtz-Straße soll abschnittsweise saniert werden. Bauen im Bestand sei zwar anspruchsvoller, würde den Wohnungsmarkt aber nicht durch die temporäre Schließung des gesamten Hauses belasten.

              *Name von der Redaktion geändert

              Beitragsbild: Gabriel Kords

              Startschuss der Anmeldung zum Hochschulsport im Sommersemester

              Startschuss der Anmeldung zum Hochschulsport im Sommersemester

              Der Winter ist quasi in seinen letzten Zügen und die Temperaturen werden so langsam aber sicher auch wieder etwas wärmer: Der Frühling steht vor der Tür und somit auch wieder die neue Anmeldephase für den Hochschulsport im kommenden Semester. Wer nun die über den Winter angesammelten Pfunde loswerden möchte, kann demnächst so richtig loslegen.

              Am 02.04.23 um 18 Uhr beginnt die Onlineeinschreibung für den vom 11.04. bis 16.07.2023 dauernden Kurszeitraum. Euch steht wie immer ein breites Angebot an Sportkursen zur Auswahl. Neben den altbekannten Klassikern wie Zumba, Krafttraining oder auch Fußball gibt es auch einige andere Angebote zu entdecken. Dazu gehören unter anderem:

              • Calisthenics in Eldena
              • Futsal
              • Waldbaden
              • Lachyoga
              • Goalball
              • Lyrical Dance
              • Freies Hip Hop Tanzen

              Falls euch hierbei direkt etwas ins Auge gefallen ist, dann behaltet das Datum – 02.04.23! – unbedingt im Kopf, denn die Kurse sind immer recht schnell voll. Wenn bei den neuen Kursen noch nichts für euch dabei war, dann könnt ihr auf der Internetseite des Hochschulsports nochmal das komplette Angebot an Kursen durchstöbern.

              Das Wichtigste auf einen Blick:
              Was? Anmeldung für Hochschulsportkurse
              Wann? Sonntag, den 02.04.2023, ab 18 Uhr
              Wo? Website des Hochschulsports

              Beitragsbild: Jannes Glas auf Unsplash

              Bürgerschaft beschließt kleinere Unterkünfte für Geflüchtete

              Bürgerschaft beschließt kleinere Unterkünfte für Geflüchtete

              Am 27. März fand die Sondersitzung der Greifswalder Bürgerschaft statt. Das ursprüngliche Containerdorf war bereits seit zwei Wochen vom Tisch. Doch bedarf es einer neuen Lösung, um den ankommenden Geflüchteten ein warmes Bett bereitstellen zu können. Über eine Stunde hörte sich die Bürgerschaft hierzu die Beiträge von Bürger*innen der Stadt Greifswald an. Anschließend gab es eine knapp dreistündige Diskussion der Anträge mit anschließender Abstimmung.

              Pünktlich um 19 Uhr begann die Sondersitzung der Bürgerschaft. Der Präsident, Egbert Liskow, begrüßte alle Anwesenden. Das Interesse an dieser Sondersitzung war im Verhältnis zu anderen Sitzungen der Bürgerschaft deutlich größer. Neben den Mitgliedern der Bürgerschaft waren an diesem Abend auch einige Pressevertreter*innen sowie knapp 300 Bürger*innen anwesend. Außerdem folgten zeitweise knapp 800 Personen der Sitzung über den Livestream.

              Zu Beginn wies Liskow darauf hin, dass es sich um eine Bürgerschaftssitzung handelt und damit keine Meinungsbekundungen oder Proteste aus dem Zuschauer*innenbereich zugelassen sind. Dass es zu genau diesen kam, war bei der Brisanz des Themas dennoch zu erwarten und so geschah es auch mehrfach.

              Bevor es jedoch an die drei zuvor eingereichten Beschlussvorlagen ging, durften noch Fragen, Vorschläge und Anmerkungen von Einwohner*innen eingebracht werden. Hierzu hatten sich im Vorfeld bereits einige Personen angemeldet. Die eigentlich dafür veranlasste Zeit entsprach 30 Minuten. Nachdem Bündnis 90/die Grünen jedoch einen Geschäftsordnungsantrag auf Verlängerung der Aussprache auf 60 Minuten gestellt hatten, durften noch weitere Einwohner*innen zu Wort kommen.

              Landrat Sack zur aktuellen Lage

              Der Landrat, Michael Sack (CDU), zeigte zu Beginn des Tagesordnungspunktes nochmals deutlich das derzeitige Problem. In Greifswald leben aktuell, gemessen an der Gesamtbevölkerung, 3,5 % Geflüchtete. In seiner Präsentation zeigte er jedoch auch die Anzahl bzw. den Anteil der Geflüchteten in anderen Gemeinden im Landkreis. So beträgt der Anteil in der Gemeinde Plöwen beispielsweise knapp 26 %. Er sprach dabei auch an, dass die Infrastruktur und auch die Wohnbedingungen in diesen kleinen Gemeinden lange nicht so gut seien wie in Greifswald.

              Außerdem wies er auf die aktuelle Belegung der Unterkünfte hin. Eine Unterkunft gilt, so Sack, mit 75 % als belegt. Die durchschnittliche Belegung liegt aktuell bei 82 %, wobei die Notunterkunft in Loitz nicht voll belegt werden kann. Der Anteil liegt dort bei 46 %. Sobald diese aus der Berechnung genommen wird, steigt der Anteil nochmals deutlich an. Das ist nicht einmal ein hypothetischer Fall: Die Notunterkunft soll demnächst geschlossen werden.

              Der Landrat möchte keineswegs in Turnhallen gehen. Er machte jedoch auch klar, dass es dafür anderer Möglichkeiten bedarf. Zum Mai diesen Jahres fallen außerdem zwei weitere Unterkünfte weg, da diese wieder für ihren ursprünglichen Zweck eingesetzt werden.

              Wenn man die derzeitigen Zahlen betrachtet, fehlt es an hochgerechnet 1.600 Unterbringungsplätzen im Landkreis. Der Landkreis selbst rechne jedoch sogar mit mehr. Sack machte noch einmal deutlich, dass die Unterbringungen geschaffen werden müssen. Es sei egal, ob man Plätze habe oder nicht, die Geflüchteten werden zugewiesen.

              „Wir haben die Verpflichtung, sie (die Geflüchteten [Anm. d. Red.]) abzunehmen. Sie warm, trocken und satt zu machen. (…) Mir wäre es lieber, wir bekommen die Zuweisungen aufgrund dessen, was wir an Platzkapazitäten haben. So ist aber die Welt leider nicht.“

              Landrat Michael Sack (CDU)

              Außerdem steht der Landkreis in Kontakt mit der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH Greifswald (WVG). Diese könnte knapp 100 Wohnungen sowie ein Objekt in der Loeffler-Straße zur Verfügung stellen. Damit ist die Unterbringung von 300 Personen möglich. Jedoch befinden sich diese Wohnungen in teils sehr sanierungsbedürftigen Zuständen – bei 28 dieser Wohnung belaufen sich diese Sanierungskosten auf ungefähr 15.000 € pro Wohneinheit. Das Land stellt jedoch lediglich 4.500 € pro Wohnung zur Verfügung. Bisher konnten die Kosten für die Unterbringung der Geflüchteten beim Land abgerechnet werden. Darüber hinaus können die Wohnungen auch nicht in der Kürze fertiggestellt werden, wie der Landkreis die Zuweisungen erhält.

              Beschlussvorlagen und fast drei Stunden Debatte

              Nach dem Vortrag von Landrat Sack folgten Einbringung, Debatte und Abstimmung der Beschlussvorlagen. Die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung wurde nicht noch einmal eingebracht. Auf die Nachfrage, ob dies notwendig sei, meldete sich niemand. Wer eine kurze Zusammenfassung der Beschlussvorlage lesen möchte, kann dies in diesem Beitrag des webmoritz. tun.

              Es wurde fortgefahren. Nikolaus Kramer brachte kurz und knapp die Beschlussvorlage der AfD ein. Kurze Zusammenfassung der kurzen Beschlussvorlage: Rücknahme des Angebots der Unterbringung, kein Abschluss eines Pachtvertrages, Aufnahmestopp im Landkreis, Aufnahmestopp in der Stadt Greifswald.

              „Die Vorlage ist selbsterklärend. Sie spricht für sich.“

              Nikolaus Kramer (AfD)

              Die dritte Beschlussvorlage kommt von den Fraktionen der Parteien SPD, die Linke, PARTEI FÜR MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ, Bündnis 90/die Grünen sowie Antonia Linea Huhn. In dieser geht es vor allem um eine dezentrale Lösung. Außerdem wird der Oberbürgermeister damit beauftragt, gemeinsam mit der WVG nach ungenutzem Wohnraum zu suchen. Weiterhin schlagen die Fraktionen vor, dass die Stadt dem Landkreis die folgenden Flächen für eine Modulbauweise vorschlägt:

              • Festspielplatz an der Jungfernwiese
              • Wiese in der Lise-Meitner-Straße
              • Sportplatz in der Feldstraße 86
              • Philipp Müller Stadion

              An dieser Stelle sei erwähnt, dass „je nach Ausgang der Bürgerentscheids“ diese Flächen vorgeschlagen werden sollen. Das Bürgerbegehren – die Unterschriftenlisten, die man in einigen Greifswalder Lokalitäten finden konnte – habe über 7.000 Unterschriften erreicht. Diese müssen nun händisch geprüft werden. Gültig sind nur Unterschriften von Personen, die ihren Wohnsitz in Greifswald haben. Entsprechend muss für jede Person der Wohnort ermittelt werden. Das Ergebnis lag zur Sondersitzung am Montagabend noch nicht vor.

              Weiterhin fordern die Antragsteller*innen, dass nicht mehr als 100 Personen pro Einheit untergebracht werden sollen. Die Stadt dürfe weitere Flächen vorschlagen.

              Der Antrag wurde von Dr. Andreas Kerath (SPD) und Alexander Krüger (Bündnis 90/die Grünen) eingebracht.

              „Wir haben uns auch hinsichtlich des Bürgerbegehrens positioniert und wir akzeptieren natürlich ein solches Ergebnis, wenn es denn rauskommt. Und deswegen schlagen wir vor, dass, wenn denn keine Container gebaut werden sollen, wir stattdessen Unterbringungen in Modulbauweise errichten. Denn eins muss uns klar sein und ist hoffentlich auch denjenigen klar, die das Bürgerbegehren unterzeichnet haben: Allein, dass wir keine Containerdörfer bauen – Herr Sack hat es ja deutlich gemacht – heißt ja nicht, dass keine Menschen kommen. Und diese Menschen müssen untergebracht werden.“

              Dr. Andreas Kerath (SPD)

              Die Anträge wurden anschließend ausgiebig diskutiert und debattiert. Es folgte die namentliche Abstimmung der Anträge. Der Antrag der AfD wurde mehrheitlich abgelehnt. Mehrheitlich angenommen wurde der Antrag der Fraktionen der Parteien SPD, die Linke, PARTEI FÜR MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ, Bündnis 90/die Grünen sowie Antonia Linea Huhn. Die Verwaltung zog ihren Antrag zurück. Damit wurde die Sitzung gegen 23 Uhr beendet.

              Was am Rande geschah

              Vor der Bürgerschaftssitzung fanden drei Demonstationen statt. Zwei davon waren angemeldet. An der Versammlung „Für Humanismus und Weltoffenheit – Greifswald als sicherer Hafen“ nahmen 90 Personen teil. An der Versammlung „Solidarität mit allen Geflüchteten!“ knapp 140 Personen. Eine dritte, nicht angemeldete, Demonstration vom Bürgerbegehren bestand aus 17 Personen.

              Noch bevor die Beschlussvorlagen eingebracht wurden, haben einige Personen aus dem Publikum (lautstark) die Mehrzweckhalle verlassen. Nach Informationen der Polizei ist es außerdem während der Sitzung zu einer Handgreiflichkeit eines 54-jährigen Deutschen gegen eine 28-jährige Ukrainerin gekommen. Hier wurde ein Verfahren wegen des Verdachts auf Körperverletzung sowie Nötigung eingeleitet.

              Die Demonstrationen vor der Mehrzweckhalle sind laut Informationen der Polizei ruhig verlaufen. Lediglich ein Ermittlungsverfahren gegen einen 11-Jährigen und einen 18-Jährigen wegen versuchter Körperverletzung und Landfriedensbruch wurde eingleitet. Hier wurden Eier auf Versammlungsteilnehmer*innen geworfen. Außerdem wurde eine Strafanzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gestellt. Ein 50-Jähriger hat auf dem Parkplatz den Hitlergruß gezeigt. Diese Person stand wohl nicht in Verbindung mit einer der Demonstrationen.

              Beitragsbild: Laura Schirrmeister

              Nachhaltigkeitspreis zu gewinnen!

              Nachhaltigkeitspreis zu gewinnen!

              Bis zum 15. April 2023 können wieder Abschluss- und Promotionsarbeiten für den Nachhaltigkeitspreis eingereicht werden. Der Begriff Nachhaltigkeit wird hierbei in seiner vollen Dimension betrachtet, weswegen Arbeiten aller fünf Fakultäten beurteilt werden.

              Es können Abschluss- und Promotionsarbeiten, die in den Jahren 2022 und 2023 eingereicht wurden, für den Preis ausgewählt werden – sofern dies nicht bereits im vergangenen Jahr geschehen ist. Die Arbeiten werden an den Nachhaltigkeitsbeauftragten der Universität, Dr. Tiemo Timmermann, geschickt. Es wird darum gebeten, die Arbeit als PDF sowie Kopien der Originalgutachten ebenfalls als PDF per E-Mail einzusenden. Das Preisgeld beträgt 500 €. Die E-Mail Adresse findet ihr im Kasten am Ende des Beitrags.

              Bisherige Preisträger*innen

              2019 wurde der Preis an zwei Masterarbeiten aus den Fächern Nachhaltigkeitsgeographie und Landschaftsökologie verliehen. Julia Merkelbach erhielt den Preis für ihre Abschlussarbeit mit dem Titel „Erstellung, Umsetzung und Hemmnisse einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie am Beispiel der Stadt Ratingen“ und Alexander Seliger für seine Masterarbeit zu „Management options for the conversion of non-native coniferous forest patches towards more natural species composition in the Western Pomerania Lagoon Area National Park (Germany)“.
              Im darauffolgenden Jahr gewann Johanna Braun den Preis für ihre Masterarbeit im Fach Umweltwissenschaften, tituliert mit „Sustaining Global Food Supply within the Planetary Boundary for Freshwater Use – A quantitative Analysis on the Potentials of Dietary Changes“.
              Auch 2021 ging der Nachhaltigkeitspreis an zwei Abschlussarbeiten. Durch ihre Bachelorarbeit „How does the individual’s responsibility compare with those of industry, government, and the media in the effort to mitigate the climate crisis?“ überzeugte Johanna Czichowski aus dem Fach Umweltnaturwissenschaften. Die Landschaftsökologie studierende Katharina Pickl reichte ebenfalls erfolgreich ihre Bachelorarbeit ein. Der Titel dieser lautete „Die Biodiversität in Privatgärten und das handlungsbasierte Wissen der Gartenbesitzer: Eine Studie zur Gartenkultur in Ingolstadt“.
              Im letzten Jahr gewann Sabine Wichmann mit ihrer Promotion zum Thema „The economics of paludiculture: Costs & benefits of wet land use options for degraded peatlands – with a focus on Reed and Sphagnum moss“ den Nachhaltigkeitspreis. In dieser beschäftigte sie sich mit nachhaltiger Bewirtschaftung von Paludikultur.

              Das Wichtigste auf einen Blick:
              Was? Nachhaltigkeitspreis der Universität Greifswald
              Bis wann? 15. April 2023
              Wie? Einreichen der Abschluss- oder Promotionsarbeit sowie Kopien der Originalgutachten als PDF per Mail an Dr. Tiemo Timmermann (E-Mail Adresse: tiemo@uni-greifswald.de)
              Was kann man gewinnen? 500 € Preisgeld

              Beitragsbild: Laura Schirrmeister

              Geheimnisse in einem Harztropfen

              Geheimnisse in einem Harztropfen

              Einen Bernstein wollen sicherlich viele einmal am Ostseestrand finden. Wenn man besonders Glück hat, sind im Stein sogar Insekten eingeschlossen. Dass solche Funde nicht nur schön, sondern auch wissenschaftlich interessant sind, zeigt die Greifswalder Forscherin Christine Kiesmüller.

              Plattwespe sticht eine Käferlarve – konserviert in einem 100 Mio. Jahre alten Bernstein

              Besonders groß ist der Bernstein nicht, den Christine unter dem Kamera-Aufbau platziert. Aber im versteinerten Harztropfen sind die Überreste von Leben konserviert. Die verstorbenen Insekten geben Hinweise darauf, welche Lebewesen die Erde einst bevölkerten und wie diese sich im Ökosystem verhielten. In einer ihrer letzten Publikationen hat die Forscherin einen Bernstein untersucht, in dem eine Wespe eine Käferlarve sticht. Eine 100 Millionen Jahre alte Momentaufnahme.

              Die Wespe im Bernstein konnte Christine als Plattwespe bestimmen. Diese Familie von Hautflüglern ist etwa 150 Millionen Jahre alt und existiert heute noch. Die etwa drei Millimeter großen Insekten leben parasitisch. Das heißt, sie sind auf andere Organismen, die Wirte, angewiesen, um ihre Ernährung zu sichern. Dabei geht die Wespe nicht unbedingt sanft mit ihren Wirten um. Die Käfer- oder Schmetterlingslarven, auf die es die Wespe abgesehen hat, werden erst gestochen und damit paralysiert. Die Larve wird also handlungsunfähig gemacht, aber nicht getötet. Dann werden die Wespeneier auf ihrer Haut abgelegt. Manchmal wird dabei auch noch ein bisschen Haut abgeknabbert. So fällt es den kleinen Wespen leichter, sich nach dem Schlüpfen von der Wirtslarve zu ernähren. Diese stirbt dann erst, wenn sich die kleinen Wespen verpuppen. Der ganze Prozess dauert je nach Art ungefähr zwei Wochen bis zwei Monate.

              Ob der Käferlarve vielleicht sogar Leid erspart wurde, indem sie im Bernstein gestorben ist, kann heute niemand mehr sagen. Denn wie es die Doktorandin formuliert: „Wir können aus dem Fossil nur eine Ahnung bekommen, wie das Verhalten der damaligen Lebewesen war.“ Die Vermutung liegt allerdings nahe, dass im Fossil der paralysierende Stich konserviert wurde, wie wir ihn bei heutigen Plattwespen beobachten können. Der untersuchte Bernstein selbst kommt nicht vom Ostseestrand, sondern aus Myanmar. Ein privater Sammler hat das seltene Stück der Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt.

              Die Methode, mit der Christine forscht, nennt sich Makrofotografie. Dabei werden mehrere Fotos des Bernsteins mit verschiedenen Fokusebenen gemacht und diese dann zusammengesetzt. Im Endergebnis hat man ein umfassend scharfes Foto des Stückes. Mit ihrer Erfahrung kann die Biologin daraus bestimmen, um welche Insekten es sich handelt und welches Verhalten vermutlich konserviert wurde. Erfahrung hat Christine viel. Bereits während ihres Bachelorstudiums in München hat sie die Begeisterung für Insekten gepackt. Diese hat sie bis heute nicht losgelassen. „In der Paläontologie bin ich eher Quereinsteigerin“, sagt sie rückblickend. Als Biologin ist sie sich auch der Bedeutung der heutigen Insekten bewusst. Sie würde sich für die Zukunft mehr Aufmerksamkeit für die kleinen Krabbeltiere wünschen. Immerhin gibt es davon viel mehr Arten als beispielsweise bei den Säugetieren. Für ihre eigene Zukunft wünscht sie sich, weiter wissenschaftlich arbeiten zu können. Gern auch weiter mit Bernsteinen.

              Beitragsbilder: Lilly Biedermann, Christine Kiesmüller