Dienstag, 20:15 Primetime. Das StuPa ruft. Es sind also wieder zwei Wochen vergangen. Wer die StuPa-Sitzung nochmal im Detail und mit allen Insidern lesen möchte, kann dies in unserem direkt verlinkten Ticker tun. Kurzer Überblick: Die Beschlüsse der VV wurden diskutiert. Das letzte verfügbare AStA-Referat wurde besetzt und ein Termin für die VV im WiSe 2023/2024 wurde gewählt und der viel diskutierte Beschluss zum Thema Verbindungen wurde in veränderter Form neu beschlossen. Damit gibt es für die 5. ordentlichen Sitzung keine Hürden mehr zu nehmen. Wie immer geht´s um 20:15 Uhr im HS 3 am ELP 6 los.
Das Drucksachenpaket findet ihr wie immer, an neuer gewohnter Stelle, im Studierendenportal.
Die vorläufige Tagesordnung sieht wie folgt aus:
TOP 1 Begrüßung – Alle sagen sich, wie immer, erstmal „Hallo“. TOP 2 Formalia – Es werden Formalia festgehalten. TOP 3 Berichte – Wer hat was seit der Sitzung gemacht? Das erfahrt ihr hier! TOP 4 Fragen und Anregungen aus der Studierendenschaft – Hier könnt ihr eure Sorgen loswerden. – 4.1 aktueller Stand AG Aktkalender – Hier erfahrt ihr, wie es mit dem Aktkalender aussieht. TOP 5 Neuwahl stellv. StuPa-Präsident*in – Der stellv. StuPa-Präsident muss neu gewählt werden. TOP 6 Beschlusskontrolle Beschl.-Nr. 2023-33/058 (Öffnungszeiten Bibliothek) – Beschlusskontrolle 1 von 2. TOP 7 Beschlusskontrolle Beschl.-Nr. 2023-33/066 (Verbindungen) – Beschlusskontrolle 2 von 2. TOP 8 Antrag Bewerbung des PC-Pools des Rechenzentrums am Beitz-Platz – Ist heute neu dazu gekommen. TOP 9 Antrag Food -Trucks auf dem Beitz-Platz – Es stehen wohl private Food-Trucks auf dem Berthold-Beitz-Platz und sollen so ein Konkurenzangebot zu der Mensa schaffen. TOP 10 Sonstiges
Hier beginnt um 20:15 Uhr der Live-Ticker!
Ihr könnt es nicht erwarten, bis dieser Ticker losgeht? Dann haben wir hier einen kleinen Muntermacher für euch:
Heute für euch dabei sind: Juli, Lilly, Leo und Jan-Niklas. Clara ist heute am Lektorieren. Mit ein wenig Verspätung ist auch der moritz.medien-Geschäftsführer angekommen.
20:21 Uhr
TOP 1 Begrüßung
Sophie begrüßt alle Anwesenden. Es sind 21 Stupist*innen heute dabei.
Es gibt keine Anmerkungen zur Tagesordnung. Diese wird auch einstimmig angenommen.
Es gibt keine Anmerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung. Das Protokoll wird auch einstimmig angenommen.
Es gibt jetzt auch eine Anwesenheitsliste, zu der alle StuPist*innen noch Zugriff kriegen sollen. Da könnt Ihr also gucken, wer wann da war und wer nicht.
20:23 Uhr
TOP 3 Berichte
Es gibt heute keine Berichtspflicht.
Bjarne hat aber eine Frage.
Es gibt einen Beschluss aus der VV, zu dem heute eigentlich die Beschlusskontrolle fällig wäre.
Es geht um den Beschluss zu flexiblen Lernen.
Bennet antwortet: In zwei Wochen kann nicht so viel passieren, aber es wurde immerhin eine E-Mail geschrieben.
Es kommt ein kurzer Zwischenruf: Bitte sprecht lauter. – Das Tickerteam bedankt sich.
Ohne weitere Berichte geht es weiter. Bis jetzt sieht das nach ner schnellen Nummer aus.
20:24 Uhr
TOP 4 Fragen und Anregungen aus der Studierendenschaft
Sie hat kurz aufgegliedert, wie der aktuelle Stand zu dem Aktkalender ist.
In der AG wurde überlegt: Welche Thematik hat der Aktkalender im Jahr 2024?
Das Thema ist: #UniinNot.
Es werden auch andere Informationen präsentiert (z.B. zum Format), die ihr alle im Druckachenpaket nachlesen könnt 😉
Sie haben sich im April konstituiert und sich seit dem regelmäßig mit ca. 10 Studierenden getropffen. Dort haben sie das Konzept ausgearbeitet und einen Plan erstellt.
Es gab Aufrufe an die Studierenden als Modell oder Fotograf zu fungieren. Auch gab es ein informelles Treffen am 15. Juni, für alle, die sich beteiligen wollten.
Dabei waren ca. 38 Studierende und zwei Nicht-Studierende.
Es wurde im Rahmen des Treffens das Konzept vorgestellt und wie sich die Pärchen aus Fotografierenden und Modelle finden können. Auch wurden schon die Verträge für AStA, Modellstehende und Fotografierende erstellt.
Jetzt stehen die Shootings an.
Über Kristina laufen auch die ganzen Raumbuchungen.
Die Studierenden und Fotografierenden sind dafür freigestellt.
Bis 19. September dürfen Fotos beim AStA eingereicht werden.
Gerade wird ein Awareness Konzept ausgearbeitet. Die Modelle haben immer die Möglichkeit, sich bei dem AStA zu melden, und können auch über die Bedingungen bei den Shootings entscheiden.
„Wir als AStA sind natürlich dabei. Also nicht dabei dabei“
Kristina, versucht zu sagen: Wir sind für euch da
Am Beamer ist ein wunderschönes Baumdiagramm angeworfen mit den wichtigsten Problematiken.
Noch ist unklar: Wohin geht das Geld nach dem Verkauf? Also klar ist, dass das Geld an die Studierendenschaft geht. Aber wie das genau im Haushalt geregelt werden soll, steht eben noch nicht.
Felix hat eine Frage: Er möchte wissen, ob die Fotografierenden Personen auch jemanden mitnehmen dürfen? Er möchte auch wissen, ob das mit dem Model auch besprochen wird, wer und ob jemand dazu kommt.
Kristina antwortet: Es soll immer ein Kennlerntreffen geben. Da sollen alle dabei sein: fotografierende, Modelle und eventuelle externe Personen.
Sie stellt klar, dass es nur funktioniert, wenn sich alle wohl fühlen. Das gilt auch für die Fotografierenden.
Felix möchte auch wissen, wie die geschlechtliche Identitäten dargestellt werden und er möchte auch, dass die Kritierien zur Auswahl der 24 Fotos angelegt werden.
Kristina antwortet, dass sie gar nicht auf das Geschlecht achten, sondern allein auf die Bilder. Es geht nicht um die Person auf den Bildern, sondern um die Ästhetik.
Die Bilder werden offen in der AG ausgewählt.
„Am Ende kommt es nur auf die Bilder an“
Kristina
In dieser AG sitzen bisher immer dieselben Leute und wenn niemand weiteres dazukommt werden diese Personen auch die Auswahl der Bilder treffen.
Es werden Bilder ausgewählt, die am besten in die Thematik passen.
Felix hat noch eine direkte Nachfrage. Die Mitglieder werden doch vom StuPa gewählt…
Kristina unterbricht, denn es handelt sich um eine AG des AStA und da gelten andere Regeln. Die AG-Sitzungen sind hochschulöffentlich.
Felix fragt nochmal genauer: Also könne er jetzt mit vielen Leuten in die AG anrücken und die Bilder auswählen, die nur er cool findet?
Kristina antwortet: Sie werden erstmal schauen, wie es läuft und dann entsprechend regeln. In der AG sei aktuell der Konsenz: Es geht nur um die Ästhetik der Bilder, nicht um Geschlechter oder Körperformen.
Bjarne fragt, ob es schon einen Finanzplan gibt oder ob irgendwie schon klar ist, was es kosten könnte.
Kritina antwortet, dass alle Mitwirkenden dies kostenfrei machen und nicht vergütet werden.
Tom antwortet, dass die Finanzen noch recht unklar sind, wenn es um genaue Zahlen geht. Aber der Plan steht schon. Bisher sind die Ausgaben noch nicht eingeplant. Da einige Details noch nicht klar sind, wird es noch etwas dauern. Irgendwann wird das dann auch nochmal beim StuPa besprochen werden.
Es wurde ganz früh in der AG besprochen: Das Geld soll nur an die Studierendenschaft gehen. Genaue Kosten pro Kalender stehen auch noch nicht fest.
Das Geld was eingenommen wird, wird dann besonders verwaltet. Wie das Geld ausgegeben wird, entscheidet sich später.
Ungefähr im Oktober, wenn der Kalender in Druck geht, wird es einen genauen Betrag der Kosten geben. Der Verkauf soll dann im November starten.
Felix fragt nochmal: Motto und Thema des Kalenders sei #uniinnot. Aber der Unihaushalt ist ja nicht gleichbedeutend mit dem Haushalt der Studierendenschaft.
Tom antwortet, dass sie nicht wissen, wie es bei dem Aktkalender war, den es vor vielen Jahren mal gab, weil das über einen Verein gelaufen ist und nicht über den AStA.
Der Kalender möchte auf das vielseitige Problem #uniinnot aufmerksam machen und Tom findet, dass das Geld, wenn es an die Uni oder das Studentenwerk geht, nicht den Effekt hat, wie wenn der AStA dies verwaltet.
Felix hat auch noch eine Anmerkung. Er hat Kontakt zu der damaligen AStA-Vorsitzenden.
Eine Stupist*in ergänzt: das Thema ist nicht Rettung der Uni. Sondern es ist eine Protestaktion. Es wird wahrscheinlich nicht soo viel Geld sein, dass eingenommen wird.
Die Studierendenschaft ist ja auch betroffen von den Kürzungen. Deshalb soll das Geld auch an die Studierendenschaft gehen.
Lukas betont die Wichtigkeit der Informierung über dieses Projekt, da er auch eine große Problematik über die Auswahl der abgebildeten Personen sieht.
Auch bei dem früheren Aktkalender gab es eine große Diskussion um die Auswahl der Bilder.
Er würde sich freuen, wenn da weiterhin berichtet wird, damit so etwas verhindert werden kann. Auch fragt er, wieviele Ressourcen des AStA gerade für das Thema „draufgehen“? Wieviele Referent*innen beschäftigen sich damit?
Kristina antwortet, dass alle ein kleines bisschen mitarbeiten. Es sind aber auch viele von außerhalb des AStA dabei.
Beispielsweise Marie hilft bei den Verträgen, Paul hilft beim Layout.
Kristina selbst hat da aber „den Hut auf“. Je nach Tätigkeit springt jemand ein oder hat da sowieso die Verantwortung.
Natürlich sind alle AStA-Referent*innen mit an Bord, aber das sei nicht ihre alleinige Aufgabe. Jeder macht, wa halt gerade wichtig ist.
Marie fragt, wie divers die Menschen sind, die sich für den Kalender gemeldet haben.
Kristina antwortet: in der Anlaufphase hat sie viele Mails bekommen, von Menschen, die sich wohl fühlen in ihrem Körper.
Sie möchte da jetzt nicht drauf eingehen, aber sie haben eine diverse Gruppe.
Marie hebt den Daumen hoch – ihre Frage ist wohl beantwortet.
Sophie fragt, wie es mit der Versicherung aussieht. Wie wird es gehandhabt, dass die Fotos nicht irgendwo landen?
Kristina antwortet: Es wird Verträge geben. Darin ist geregelt, dass der AStA die Bildrechte bekommt. Der Vertrag kann auch gekündigt werden. Es wird auch geregelt: Die Fotografierenden dürfen bis zu einem Tag X die Bilder auch nicht für anderes verwenden.
Die Bilder aus dem Kalender dürfen nicht vervielfältigt werden. Nur das Titelbild solle für beispielsweise Werbezwecke genutzt werden.
Es gibt auch Verträge zwischen Modellen und Fotografierenden, die im AStA unterschrieben werden müssen.
Die Verträge wurden schon ans Justiziariat gesendet. Es kam von dort auch schon viel Rückmeldung. Es gebe da nicht so viel Erfahrung, aber man stehe im Austausch.
Felix fragt nochmal nach, es heißt also, dass das Justiziariat die Verträge „so naja“ findet und viel aus dem Internet kopiert. Wurde denn da dann noch etwas geändert oder so?
Das Justitiariat ist da auch etwas überfragt.
Robert sagt: Es wurde empfohlen einen Medienfachanwalt aufzusuchen. Genau das werden sie tun, damit wirklich nichts passieren kann.
Lukas hat eine Nachfrage aus der Studierendenschaft: Er möchte sich bei Jada für die Organisation des Festival contre le rasicme bedanken.
Er möchte fragen wie da denn sein Résumé ist.
Jada kommt freudestrahlend ans Pult: Er wollte seinen Bericht erst eigentlich kurz halten, aber jetzt wo gefragt wurde. es waren 10 Veranstaltungen geplant. Aber man konnte leider nicht alle durchführen (das lag an unverhersehbaren Umständen). Insgesamt fanden 7 Veranstaltungen statt und eine Ausstellung.
Die Veranstaltungen wurde durschnittlich gut angenommen.
Eine Filmvorführung wurde leider nicht so gut angenommen, was vielleicht auch an dem Thema lag.
Die Resonanz ist aber ansonsten überaus gut und so haben sich schon mehrere Studierende per Mail mitgeteilt, an einer zukünftigen Mitarbeit interessiert zu sein..
Es haben sich auch schon Referent*innen für das nächste Jahr bei ihm gemeldet (gab es nicht ur Ideen für Referent*innen?).
Jada hat bei seiner Bewerbungsrede gesagt: sein Ziel seine eine feste Etablierung des Festivals auch nach seiner Amtszeit.
Er weiß natürlich nicht, ob er im nächsten Jahr noch da ist, aber hat Bock, das wieder zu machen.
Es hat einen großen Kritikpunkt gegeben: es wurdezu wenig physisch geworben. Es gab keine Flyer. Deshalb haben wohl einige nicht mitbekommen dass das Festival stattfindet.
Dieses Jahr hat er besonders auf Online-Werbung gesetzt und keine Flyer gedruckt. Er glaubt, dass sie das lehrt, dass sie diese doch brauchen und auch über Plakate Werbung machen sollten.
Sie brauchen Aufsteller an öffentlichen Orten für Plakate.
Sophie bedankt sich: durch die Ausführung konnte sie kurz was essen. Hehe – guten Appetit 🙂
Lukas hat zwei technische Anmerkungen. Er wollte irgendetwas nachgucken, aber hat festgestellt, dass einige Beschlusskontrollen und Protokolle nicht aktualisiert war. Könnte das vielleicht besser gemacht werden? – Es ging um die AStA Protokolle, die wohl nicht im Studierendenprotal sind.
20:58 Uhr
TOP 5 Neuwahl stellv. StuPa-Präsident*in
Jakob ist zu dieser Sitzung zurückgetreten. Jakob öchte sich dazu noch kurz äußern:
Dafür gibt es gesundheitliche Gründe, die er zu Anfang der Legislatur nicht einschätzen konnte.
Oh oh – Gute Besserung lieber Jakob. Die moritz.medien wünschen dir nur das Beste.
TOP 6 Beschlusskontrolle Beschl.-Nr. 2023-33/058 (Öffnungszeiten Bibliothek)
Robert berichtet, dass sie in der letzten Woche geschrieben haben.
Bereits in der E-Mail, die auf die Anfrage zurückkam, wurde erläurt, wie schlecht es um die Finanzierung steht. Aber Herr Winterhalter ist natürlich offen für die Perspektive der Studierenden.
Es wird demnächst ein Treffen mit Herrn Winterhalter geben, bei welchem die Öffnungszeiten erneut diskutiert werden. Robert schließt nicht aus, dass es mehrere Treffen braucht, ehe ein Ergebnis zustande kommt. Wir bleiben gespannt.
Eine kurze Fleißbiene an das Lektorat dieses Tickers.
TOP 7 Beschlusskontrolle Beschl.-Nr. 2023-33/066 (Verbindungen)
Robert kündigt an, dass er an diesem Wochenende einen Newsletter veröffentlichen wird.
Es soll auch eine Pressemiteilung geben, um öffentlichkeitswirksam darzustellen, was der Beschluss enthält und bezweckt. Auch gab es heute auch ein Treffen mit dem Justiziariat, bei dem bescheinigt wurde, dass es jetzt auch kein Problem mit dem Beschluss mehr gibt.
Arne wird das Format „AStA informiert“ wiederbleben und über den Beschluss informieren.
21:09 Uhr
TOP 8 Antrag Bewerbung des PC-Pools des Rechenzentrums am Beitz-Platz
Marlene möchte den Antrag einbringen und kommt dafür sogar extra nach vorn:
Es geht um den PC-Pool am Beitz-Platz. Das Rechenzentrum beinhaltet diesen.
Der Pool wird aktuell sehr wenig genutzt. Vor Corona wurde der PC-Pool sehr viel genutzt. Sie hat mit einigen Kommiliton*innen gesprochen.
Viele ihrer Kommiliton*innen wissen wohl gar nicht, dass es den Pool gibt. Diese Ressource ist besonders für Studierende gedacht.
Dabei gibt es viele Möglichkeiten der Nutzung.
Gerade da die Bibliotheken gerne etwas überfüllt sind, wäre das doch eine schöne Ausweichmöglichkeit.
Sie hat Angst, dass die Räumlichkeiten umfunktioniert werden, wenn sie eben nicht genutzt werden.
hat dafür aber keine konkreten Anhaltspunkte dass dies geplant wäre.
Sie wünscht sich also, dass die PC-Pools etwas beworben werden.
Die Generalaussprache wird eröffnet.
Lukas findet den Antrag sehr unterstützenswert. Er merkt an, dass es auch am Loeffler-Campus einen PC-Pool gibt, der dann ja auch gleich mitbeworben werden kann.
Richtung studentischer Prorektor fragt er: Kann die Uni selbst nochmal Werbung dafür machen?
Marlene antwortet, dass sie nicht ganz sicher war, wen sie reinschreiben sollte, der*die das bewerben soll, und ist da sehr offen.
„Es soll nicht immer alles am AStA hängen bleiben“
Marlene
Felix bedankt sich für den Antrag.
Er möchte gleich einen Änderungsantrag stellen, dass die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit mit der Umsetzung beauftragt wird.
Nico bedankt sich auch für den Antrag. Er findet auch, dass vielleicht beide PC-Pools beworben werden könnten. Auch fände es gut zu wissen, wie viele Plätze es gibt.
Damit man, falls einer voll ist, auch ausweichen kann. Quasi ein PC-Pool-Leitsystem.
Marlene antwortet, dass sie da offen für ist.
Wiebke bedankt sich auch für den Antrag. Auch arbeitet sie im Rechenzentrum.
Vor Corona hatte das Rechenzentrum sehr lange auf und man könnte dort auch drucken. Es sei auch gerade groß in der Debatte, ob die Gelder für den PC-Pool gestrichen werden.
Sie schlägt zudem vor, dass ja auch Plakate ausgedruckt werden könnten und aufgehängt werden könnten.
Marlene korrigert: Die Öffnungszeiten sind am Beitz-Platz jetzt nicht mehr so lang (bis 20 Uhr). Aber man kann dort tatsächlich drucken. Sogar A3 – finde ich cool.
Bjarne merkt an, dass es tatsächlich die Debatte bereits gibt, dass die PC-Pools geschlossen werden.
Wiebke sagt, dass der PC-Pool bis Ende des Jahres definitiv offen bleibe.
Sie haben nämlich die Verträge bis zum Ende des Jahres gemacht statt halbjährig, damit es die bis dahin auf jeden Fall noch gibt.
Lukas sagt: Er ist auch dafür, dass uns der Pool nicht wegen Schweriner Probleme gestrichen wird.
Marlene ergänzt: Sie war sich unsicher, ob an den Gerüchten was dran sei, aber das war einer der Gründe, warum sie den Antrag gestellt hat.
Es geht weiter zur Änderungsantragsdebatte.
Es gibt bereits den Antrag von Felix, dass das Referat für Öffentlichkeitsarbeit dem Referat für Digitales hinzugefügt wird.
Der Antrag wird von den Antragstellenden angenommen.
Lukas schlägt vor, zu ergänzen, dass die Studierendenschaft sich gegen die Schließung von PC-Pools ausspricht und dass die Schweriner Problematiken nicht auf uns abgewälzt werden dürfen.
Sophie fühlt sich als Schwerinerin nicht ganz so wohl damit.
„Man nein, wir können es sachlich machen.“
Lukas
Also doch keine Schweriner Probleme.
Nico möchte hinzufügen, dass die Anzahl der Plätze mit aufgenommen wird.
Marlene erinnert sich, dass auch andere Wege der Kommunikation miteingebracht werden können.
Die FSR und der studentische Prorektor sollen auch nett gebeten werden, da ein bisschen für Aufmerksamkeit zu sorgen.
Es gibt ein bisschen Unsicherheit, welcher Pool jetzt wie geöffnet ist und bis wann…
Es sollen auch alle PC-Pools beworben werden. Robert hofft, dass der AStA findet alle PC-Pools, die sie bewerben sollen.
Es kommt der Hinweis: „alle öffentlich zugänglichen PC-Pools“
Es gibt noch einen Hinweis, den Felix direkt aufnimmt: Auch die FSR werden gebeten, das zu bewerben.
Und Lukas fügt auch noch den studentischen Prorektor hinzu, denn wie Felix es formulierte, ist dies „Lukas‘ Baustelle“.
Also alle sollen jetzt alle PC-Pools bewerben. Ab an die Computer, Leute!
Als Beschlusskontrolle ist der 1. Oktober angesetzt. Vielleicht sollte diese aber vorgezogen werden, schlägt Marlene vor.
Es gibt keine weiteren Änderungsanträge und wir schreiten zur Abstimmung.
Der Antrag wird enstimmig angenommen. Es wird geklopft.
Zusammengefasst: Keine Schließung von PC-Pools wegen Kürzung! Beaftragt wird der AStA-Referent für Öffentlichkeitsarbeit. Es werden alle öffentlichen PC-Pools beworben und auch der studentischeProrektor und die FSR werden mit ins Boot geholt.
Lukas stellt den Antrag vor. Vorher muss er aber das Pult hochfahren.
Alles Rechtliche steht wohl schon in dem Antrag drin.
In letzter Zeit stehen einige Food-Trucks mit hauptsächlich nicht-vegetarischem Essen auf dem Beitz-Platz.
Letztendlich stehen die Trucks auf Universitätsgelände.
Das Studierendenwerk ist damit auch nicht so zufrieden. Sie sehen dies als Konkurrenz.
Die Unimedizin hat das in ihren Gremien beschlossen. Da wären keine Studierenden anwesend.
Das Studierendenwerk sieht das auch als Reaktion auf die VV-Anträge, dass es mehr vegane Gerichte geben soll.
Die Trucks stehen dort kostenlos. Nur den Strom müssen sie zahlen. Müll oder Toilettengebühr muss trotzdem das Studierendenwerk zahlen. Wir zahlen mit unseren Studibeiträgen also das Ganze mit.
Felix merkt an, dass die Pommersche Rauchwurstbude sogar Rabatte für Leute mit UMG-Ausweis gibt als Dankeschön für das kostenlose Stehen auf dem Beitz-Platz.
Letztlich subventionieren wir also mit unseren Studierendenbeiträgen über Umwege die Pommersche Rauchwurst.
Marlene ist sehr unentschlossen, was diesen Antrag angeht. Sie hat ein paar Verständnisfragen. Sie merkt an, dass es auch vegane Angebote gibt. Die Argumentation, dass die Mensa veganer wird und, dass das die Reaktion sei, hält sie für nicht haltbar.
Es gehe um ein ganz anderes Problem: Das Essen in der Mensa ist nicht ausgewogen genug. Nicht vegetarisch genug, nicht vegan genug, nicht lecker genug. Es gibt zwar Bemühungen, aber aktuell ist das noch ein Weg zu gehen.
Manchmal, wenn die Schlangen sehr lang sind oder es nichts Leckeres gibt, sind die Food-Trucks eine gute Alternative.
Die Food-Trucks stehen eben auch samstags da.
„Wenn es in der Mensa Falafel für 4 Euro gäbe, bräuchten wir natürlich keinen Food-Truck“
Marlene
Sie möchte wissen, ob die Erhöhung der Semesterbeiträge schon anstehen oder ob das bloß eine Vermutung ist.
Sie sieht die Food-Trucks als tolle Erweiterung zur Mensa.
Lukas bedankt sich für die Anmerkungen. Er möchte noch einmal betonen: Die Food-Trucks sind eine Reaktion der Unimedizin auf die zu vegane Mensa, für eine ausgewogenere Ernährung. Wir seien uns alle einig, dass das Mensaessen nicht das tollste sei.
Aber Food-Trucks sind keine Lösung. Die kosten das Studierendenwerk nur noch mehr Geld.
Es sollte eher darauf geachtet werden, dass das Mensa-Essen ausgewogener wird. Und das geht nicht, wenn sie weiter sparen müssen, weil es zu hohe Konkurrenz gibt.
Nico bedankt sich für den Antrag. Er sei in einem ähnlichen Zwiespalt wie seine Vorrednerin.
Er findet die bockige Haltung der UMG nicht so gut (freundlich ausgedrückt). Er kann die Interessen der Unimedizin verstehen, dass sie ihre Mitarbeiter*innen nicht halten können, wenn das Mensa-Angebot zu vegan ist.
Er fragt sich, ob das StuPa das überhaupt fordern kann. Ob das eher eine Richtlinie wäre oder ein tatsächliches Verbot.
Lukas antwortet, dass es lediglich eine Aussprache der Studierendenschaft ist, die uns auf die Seite des Studierendenwerks stellt. Da die Fläche zur Unimedizin gehört, kann das vom StuPa gar nicht verboten werden.
Wiebke kommt zu Wort. Sie findet, dass sie sich als StuPa nicht gegen den Wunsch der Studierenden stellen sollen.
Sie wird darauf hingewiesen: In den Gremien der Unimedizin sitzen eben keine Studierenden – nicht mal Medizinstudierende.
Wiebke hat dennoch einen Vorschlag. Wenn das Problem die Kostensache ist, wäre es dann nicht klüger, die Food-Trucks nicht zu verbieten, sondern doch Standgeld zu verlangen?
Lukas sagt, dass mögliche Mieten für Food-Trucks an die Unimedizin gehen, aber die Kosten für den Müll bleiben beim Studierendenwerk.
Felix kann sich nur vielem, das Lukas gesagt hat, anschließen.
Er erzählt jetzt irgendwas von Regenbögen und Geldtöpfen. Es scheint um Kostendeckung der Mensa zu gehen.
Es gab auch eine Umfrage, die ergab: Wenn es genug vegane und vegetarische Gerichte in der Mensa gäbe, würden die auch besser angenommen werden.
Ihm sei es wichtig, dass das Mensaessen bezahlbar bleibt und gleichzeitig eine ausgewogene Ernährung anbietet.
Mercedes sagt, dass jeder Essen solle, was die Person möchte. Sie fragt, ob es möglich sei, sich mit der Unimedizin kurzzuschließen, wie die Kosten geregelt werden.
Lukas erwähnt, dass es gab bereits Gespräche gab, aber die Unimedizin sei wohl nicht besonders auf das Studierendenwerk eingegangen. Das Studierendenwerk zahlt eine enorm hohe Miete für das Mensagebäude. Die Food-Trucks würden gar nichts zahlen. Das ist eine Ungerechtigkeit.
Karl hat noch Fragen. Welches Gremium hat diese Entscheidung genau getroffen? Er möchte auch noch genauere Zahlen, was die Abwanderung von Essenden hin zu den Food-Trucks betrifft.
Lukas kann nur sagen, was sie vom Studierendenwerk gehört haben. Er weiß das Gremium nicht genau, aber laut Studierendenwerk sitzen in diesem keine Studierenden.
Henri bedankt sich für den Antrag. Er findet ihn jetzt auch unterstützenswert, so wie er ist. Da die Food-Trucks oft teuer sind, findet er es wichtig, dass es in den Mensen günstigere Angebote gibt. Er wünscht sich, dass der Antrag da noch weiter fromuliert und erklärt wird, weil er den nicht gleich verstanden hatte.
Lukas schlägt vor, dass die Exekutive der Studierendenschaft das entsprechend kommuniziert. Einen ewig langen Beschlusstext findet er nicht sinnvoll.
Nico hat auch noch eine Frage. Er möchte wissen, ob es ein Gremium gibt, auf welches wir konkret einwirken können, um die Miete für das Studierendenwerk zu senken.
Felix erzählt, dass es damals, als das Gebäude der Mensa gebaut wurde, nicht genug Geld vom Land gab. Daher hat die Uni das mit Eigenmitteln gebaut. Da das Gebäude auf UMG-Gelände steht, müssen Mieten bezahlt werden.
Nach kurzer Rücksprache mit Hennis stellt sich raus, dass das gesamte Gebäude der Unimedizin gehört.
Dies kann nicht vom Senat und anderen Gremien geändert werden. Nur der Vorstand der UMG kann das ändern. Felix glaubt nicht, dass dies passieren wird. Schade…
Die einzige Person, die adressiert werden könne, sei der Aufsichtsrat des Studierendenwerks. Aber dessen Meinung stehe ja fest.
Die Mensa beliefert auch die Mitarbeitenden und die Patient*innen.
Es geht weiter mit der Ändeutngsantragdebatte.
Henri stellt einen GO-Antrag auf eine zehnminütige Pause.
Formelle Gegenrede von Felix.
Mit zwei Ja-Stimmen und lauter Nein-Stimmen wird der Antrag abgelehnt.
Henri stellt dann jetzt keinen Änderungsantrag. Lukas bittet den AStA, wenn es in den zeitlichen Rahmen passt, das Ganze auch nochmal ein bisschen hübscher zu formulieren. Alle Argumente seien ja jetzt einmal genannt worden.
Ohne Änderungsanträge geht es weiter zur Abstimmung.
Der Antrag wird mit 17 Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung angenommen.
2021/2022 nahmen die Menschen in Deutschland laut Statista im Jahr 34,8 Kilogramm Zucker zu sich, was einem täglichen Verzehr von ca. 95 Gramm entspricht. Die WHO empfiehlt jedoch, nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag zu verzehren. Sie raten sogar eher, den Zuckerkonsum auf 25 Gramm pro Tag zu reduzieren, was etwa 6 Teelöffeln entspricht. Zu viel Zucker kann langfristig verschiedene gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, wie Diabetes Typ 2, Schädigung der Leber etc. Ein großes Problem: Es gibt in vielen Lebensmitteln versteckten Zucker! In einer Tiefkühlpizza stecken beispielsweise ca. 4,5 Würfel Zucker, in einem 100g Fruchtjoghurt 4,4 Würfel Zucker. Das ist ganz schön viel, finde ich! Deshalb dachte ich mir, ich starte ein Experiment, bei welchem ich eine Woche komplett auf industriellen Zucker verzichte (nicht jedoch auf frisches Obst).
Eine Woche ohne industriellen Zucker. Ich dachte zuerst, dass das ja nicht so schwer sein könnte, da ich mich eigentlich schon relativ gesund ernähre – würde ich zumindest behaupten. Zugegebenermaßen habe ich dieses Experiment schon einmal starten wollen. Als ich mich dann aber damit auseinandergesetzt habe, wo überall Zucker versteckt ist und damit, dass ich deshalb einige meiner normalen Rezepte nicht kochen könnte, war ich entmutigt und habe das Experiment erst einmal verschoben. Aber jetzt gibt es keine Ausreden mehr, diese Woche wird es in Angriff genommen!
Tag 0 – Vorbereitungen Bevor es überhaupt los ging, habe ich mich in meiner Küche auf Spurensuche nach verstecktem Zucker gemacht. Leider musste ich nicht lange suchen, bis ich etwas gefunden hatte. Nein, ich rede nicht von Schokolade oder anderen Süßigkeiten, welche ich nur ab und zu esse. Ich meine Konservendosen. Das wissen vielleicht schon einige von euch, dass in Dosen Industriezucker zu finden ist. Mir war es auch bewusst, aber hin und wieder habe ich zum Kochen trotzdem Mais, Kichererbsen, Erbsen oder Bohnen aus der Dose verwendet. Das wird für diese Woche verbannt aus meiner Küche, denn ich denke mir: Aus den Augen, aus dem Sinn! Vielleicht komme ich weniger in Versuchung, solche Lebensmittel zu mir zu nehmen, wenn ich sie gar nicht griffbereit habe. Wenn ich also jetzt etwas mit den besagten Lebensmitteln kochen möchte, muss ich die Hülsenfrüchte eben einige Stunden davor in Wasser einlegen, damit sie leichter bekömmlich sind. Das geht, aber es dauert eine gewisse Zeit und man muss schon eine Weile vor dem Kochen daran denken, sonst kann man sie nicht verwenden. Sojasauce und Tomatenmark muss ich auch aus der Küche verbannen, genauso wie natürlich Tomaten in der Dose. Bei manchen Lebensmitteln bin ich mir nicht sicher, ob natürlicher oder zugesetzter Zucker enthalten ist. Bei meiner Gemüsebrühe steht beispielsweise dabei „enthält von Natur aus Zucker“ – das finde ich bei den Tomatendosen nicht, also lasse ich sie diese Woche lieber weg. Auch bei meinem Erdnussmus ist Zucker enthalten, es steht aber bei der Zutatenliste nichts von industriellem Zucker, genauso wenig findet sich jedoch ein Hinweis, dass von Natur aus Zucker enthalten ist. Ich lasse das also auch sicherheitshalber weg. Bei der Sojasoße hingegen steht bei der Zutatenliste der zugesetzte Zucker explizit mit drauf, die wird diese Woche also auf jeden Fall nicht verwendet. Bei den Konservendosen mit Mais etc. steht zwar „natursüß, ohne Zuckerzusatz“, in den Sternchen darunter findet sich aber zu lesen: „bezogen auf das abgetropfte Produkt“. Da vertraue ich aber lieber nicht drauf, dass beim Abspülen mit Wasser auch wirklich jeglicher Zucker weggeht.
Nächster Punkt: Morgens esse ich meistens Porridge. In Mandel-, Hafer-, Soja oder den anderen Milchalternativen findet sich aber leider meistens Zucker auf der Inhaltsliste. Da ich keine Lust hatte, sämtliche Milchalternativen zu studieren, ob in diesen natürlicher Zucker enthalten war oder dieser zugesetzt wurde, entschied ich mich einfach, zuckerfreie Pflanzenmlich zu verwenden. Teilweise esse ich mein Porridge mit Banane und etwas Kakao. Leider steht auf der Verpackung des Kakaos auch Zucker drauf. Ich finde jedoch keine Hinweise, ob dieser zugesetzt ist oder von Natur aus enthalten ist, also lasse ich ihn auch lieber weg.
Nachdem ich meine Küche „entrümpelt“ hatte, machte ich mich auf die Suche nach geeigneten Rezepten für diese Woche. Beim Frühstück musste ich zum Glück nicht so viel anpassen, ich hatte in letzter Zeit eh schon darauf geachtet, zuckerfreie Pflanzenmilch zu kaufen und auf den Kakao konnte ich diese Woche auch verzichten. Manche meiner sonst üblichen Rezepte waren eher schwer umsetzbar. Nudeln mit Linsen, Karotten und gestückelten Tomaten aus der Dose koche ich eigentlich gerne. Das ging diese Woche nicht, es sei denn, ich würde die Dose mit Tomaten durch natürliche Tomaten ersetzen…vielleicht sollte ich das ausprobieren. Oder natürlich jegliche Gerichte mit Sojasauce oder Erdnussmus.
Tag 1 – Aller Anfang ist schwer Das Frühstück aus zuckerfreier Mandelmilch, Blaubeeren, Zimt und Kardamom stellte keine Probleme dar, das esse ich so normal auch öfter. Auch das Mittagessen, bestehend aus Nudeln, Tomaten, Spinat, Rucola, Lauchzwiebeln und Sprossen schmeckte mir und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich auf etwas verzichten würde. So weit, so gut. Nachmittags hatte ich dann ein Blockseminar und unser Dozent hat Snacks und Süßigkeiten für uns mitgebracht. Das war eine wirklich nette Geste, aber ich konnte davon ja nichts essen, obwohl mich alles vier Stunden lang angelacht hat. Ich blieb jedoch standhaft, auch wenn es nicht immer leicht war; vor allem, wenn andere zugriffen und ich ihnen beim Essen der Süßigkeiten zusehen musste. Das nächste kleine Problem offenbarte sich, als mich zwei Freundinnen fragten, ob ich am Montag mit ihnen essen gehen würde. Da ich jedoch nicht wusste, welche Zutaten in dem Restaurant verwendet werden, musste ich leider absagen und habe die beiden stattdessen zu mir nach Hause eingeladen, um zusammen ein Gericht zu kochen. Mein Abendessen hat mir auch geschmeckt und ich hatte nicht das Gefühl, als würde etwas fehlen. Es gab Hirse mit Mango, Gurke, Minze und gerösteten Mandeln.
Tag 2 – Der Versuchung erfolgreichwiderstanden Mein Frühstück bestand an diesem Morgen aus Porridge mit Banane, Zimt und Kardamom, aber ohne Kakao. Heute war der zweite Teil des Blockseminars und wieder hatte der Dozent Süßigkeiten und Snacks für uns dabei…heute starrten sie mich noch länger an als gestern, aber ich konnte dennoch der Versuchung widerstehen. Ich versuchte einfach, über sie hinweg zu sehen, sie nicht zu beachten, jedoch war das nicht immer so einfach, wenn die Komiliton*innen sich etwas davon schnappten. Okay ich gestehe: Dadurch, dass ich wusste, ich darf es nicht essen, quälte mich der Anblick der Süßigkeiten mehr, als wenn ich dieses Experiment nicht durchgeführt hätte
Zu essen gab es heute die Reste von gestern. Bei meinen eigenen Kreationen habe ich bisher nicht das Gefühl, als würde ich etwas vermissen, aber es war ja auch erst der zweite Tag und ich war noch voll motiviert. Zudem war für den nächsten Tag kein Blockseminar angesetzt, ich konnte Süßigkeiten also gut aus dem Weg gehen.
Für morgen hatte ich auch schon Rezepte rausgesucht: Spinat und Pilz mit Polenta und abends sollte es einen Linsen-Eintopf geben.
Tag 3 – Aus den Augen, aus dem Sinn Mein morgendliches Porridge gab es heute mit frischen Erdbeeren und Mango. Hat mir wieder sehr gut geschmeckt! Da heute vor meinen Augen keine Süßigkeiten für mehrere Stunden platziert waren und ich die Rezepte schon herausgesucht hatte, hatte ich heute keine Probleme mit dem Zuckerverzicht. Der Spruch „Aus den Augen, aus dem Sinn“, passte somit bei mir.
Tag 4 – Kochen mit Freundinnen Das Frühstück bestand an diesem Morgen zur Abwechslung nicht aus Haferflocken, sondern aus Milchreis mit Mandelmilch, Zimt und Blaubeeren. Mittags gab es dann Linsensuppe mit Salat. Die zwei Freundinnen, die mit mir Essen gehen wollten, kamen stattdessen zum Abendessen zu mir und wir haben gemeinsam ein Spargel-Pilz-Risotto gekocht. Natürlich alles ganz ohne industriellen Zucker, dafür aber sehr lecker! Zucker oder irgendeine Süßigkeit habe ich heute nicht vermisst. Ich hatte aber auch keine Süßigkeiten vor meiner Nase stehen. Mal sehen, wie es die nächsten Tage wird!
Tag 5 – Einkaufen und Rezeptsuche Vom Milchreis habe ich extra mehr gekocht, weshalb es diesen auch heute morgen wieder mit Zimt, Kardamom, Blaubeeren und Erdbeeren gab. Heute musste ich mal wieder einkaufen gehen und mir neue Rezepte suchen. Die Rezeptsuche wurde langsam immer schwieriger, da in vielen meiner veganen/vegetarischen Rezepten Sojasoße, Erdnussbutter, Kokosmilch oder Tomatendosen verwendet werden und das einfach wegzulassen oder zu ersetzen, ist gar nicht so einfach. Ich hatte mich dafür entschieden, am nächsten Tag die vegane Linsen-Bolognese ohne die gestückelten Tomaten in der Dose zu probieren und stattdessen echte Tomaten weich zu kochen. Neben meinem Porridge mit Beeren gab es heute die Reste vom Spargel-Pilz-Risotto und vom Linseneintopf.
Tag 6– Linsen-Bolognese geht auch ohne Tomaten aus der Konservendose! Mein Frühstück bestand heute aus Porridge mit einer Banane, Kardamom und Zimt, es war wieder sehr gut! Ich muss sagen, dass ich mittlerweile den Zucker gar nicht mehr vermisse und ich habe auch kein Verlangen danach. Außerdem habe ich mich daran gewöhnt, bei Rezepten genau hinzuschauen, ob in einer Zutat versteckter Zucker enthalten sein könnte. Ich habe auch gemerkt, dass ich Dosen gar nicht brauche, denn mein Versuch, die vegane Linsen-Bolognese mit weichgekochten Tomaten zu kochen, war ein voller Erfolg! Sie schmeckte mir so sogar fast noch besser als mit den Tomaten aus der Dose, auch wenn es etwas mehr Arbeit war. Abends gab es eine Süßkartoffel-Suppe mit zuckerfreier Hafermilch.
Tag 7– Experiment erfolgreich geschafft Juhu, der letzte Tag des Experiments war gekommen! Es gab natürlich wieder Porridge, aber heute mit einer Birne. Mittags gab es die Reste der veganen Linsen-Bolognese und abends die Reste der Suppe.
Die Zeit ging dann doch schneller vorbei, als ich anfangs dachte. Als ich zu Beginn nach Rezepten gesucht und meine Küche auseinander genommen habe, kam mir das Experiment sehr kompliziert vor. Mit einer guten Vorbereitung und Durchhaltevermögen ging die Zeit dann doch relativ schnell vorbei. Aber ich freue mich jetzt auch darauf, wieder essen gehen zu können oder mal ein Eis etc. zu essen.
Fazit Was mich wirklich schockiert hat, war, in wie vielen Lebensmitteln Zucker zu finden ist und dass es durchaus schwierig ist, ihn immer zu umgehen und, dass man sich auch einschränken muss. Essengehen ist beispielsweise schwierig, da man keine Kontrolle darüber hat, ob sich irgendwo im Essen Zucker versteckt hat. Ich esse zwar nicht jeden Tag Süßes und koche auch nicht jeden Tag etwas mit Konservendosen o.ä., aber wenn man sich für eine Woche den Verzicht auferlegt, werden solche Dinge gefühlt doch schmackhafter. Es stimmt also schon, dass man durch Verbote noch mehr Verlangen nach den genau diesen Dingen hat, das habe ich bei dem Blockseminar-Wochenende selbst erlebt.
Ich habe jedoch in dieser Woche gelernt, dass man sehr wohl ohne Konservendosen auskommt und ich habe noch einmal mehr auf meine Ernährung geachtet. Komplett ohne Industriezucker auszukommen, geht also schon, aber es ist etwas mühselig, da man bis auf Gemüse und Obst jedes Produkt umdrehen und studieren muss. Außerdem darf man auch nicht essen gehen, weil man nie weiß , was sich in den Zutaten versteckt. Wo es geht, werde ich in Zukunft darauf achten, die natürlichen Lebensmittel zu verwenden, auch wenn es vielleicht mehr Arbeit macht, aber für den Körper ist es auf jeden Fall besser! Man ist schließlich, was man isst. Ich werde aber trotzdem ab und zu mit Freund*innen essen gehen und auch ab und an Kichererbsen aus der Dose essen oder Tomatenmark verwenden.
Deshalb: den Zuckerkonsum einschränken: JA! Aber nie mehr Essen gehen oder Süßes essen? NEIN!
Was geht eigentlich ab in Greifswald? In der web.woche geben wir euch eine Übersicht über die kommenden Veranstaltungen in und um unsere Studierendenstadt. Hier findet ihr Termine, Neuigkeiten und Altigkeiten, von Politik und Region, über Universität und Wissenschaft bis hin zu Kultur und Sport. Im Kalender findet ihr eine Übersicht über alle anstehenden Veranstaltungen. In der Übersicht danach haben wir nicht nur die Veranstaltungen in einzelne Ressorts zusammengefasst, sondern auch weitere Neuigkeiten (und Altigkeiten) zusammengetragen.
von Maret Becker, Lilly Biedermann, Juli Böhm und Nora Stoll
Bis Ende November finden im Rahmen das Greifswalder Orgelsommers regelmäßig Konzerte in den Greifswalder Kirchen statt – Auftakt ist am 05.07. um 18 Uhr in St. Jacobi.
Das Biotechnikum stellt in der Ausstellung „Heiter bis wolkig“ Grafiken von Adolf Müller aus – Vernissage ist am 06.07. um 17 Uhr.
Die Ausstellung „Frauenblicke“ in der STRAZE zeigt Fotografien verschiedener Frauen – am 03.07. könnt ihr um 17 Uhr zur Ausstellungseröffnung kommen.
Altigkeiten
Im St. Spiritus könnt ihr die Ausstellung „Jaekelwelten – Die Bilder des Paläontologen Otto Jaekel (1863-1929)“ besuchen.
Im Koeppenhaus wird eine Ausstellung zu den Romanen „Der Tod in Rom“ und „Tauben im Gras“ gezeigt. Außerdem können dort in der Ausstellung „Leseland DDR“ verschiedene Texte gelesen werden.
Im St. Spiritus gibt es im Rahmen von „up platt“ die Ausstellung „10 Jahre Deerns“, in der die Entstehung eines plattdeutschen Bildkalenders gezeigt wird.
Im Kunstkubus CUBIC ist die Installation „Refugium in a box“ zu sehen.
Es gibt einen neuen Hörspaziergang der Stadt Greifswald. Den Hörspaziergang findet ihr ganz einfach in der kostenlosen Greifswald-App. Bei dem Spaziergang kommt ihr an zwölf unterschiedlichen Gebäuden und Orten vorbei. Dabei sollt ihr Interessantes über Geschichte, Architektur und Kultur in der Innenstadt erfahren.
Altigkeiten
Falls ihr euch noch erinnert, vor kurzem konnte an einer Befragung zur Zukunft des Deponieberges in Greifswald teilgenommen werden. Nun liegen die vorläufigen Ergebnisse vor. Bekannt wurde schon, dass über 95 Prozent sich für den Erhalt der Deponie als künstliche Erhebung aussprachen. Zudem gibt es den sehr starken Wunsch, die Deponie öffentlich zu nutzen, unter anderem als Picknickplatz, für den Sport, als Rodelberg, Spielplatz oder für Veranstaltungen. Viele können sich die Deponie auch als Ort für die Umweltbildung, unter anderem für Schulklassen, vorstellen.
Kannst du dich noch an die Radstation am Bahnhof erinnern? Dort kannst du dein Fahrrad nun günstiger abstellen. So kostet ein Stellplatz in der Sammelgarage ab sofort nur noch 50 Cent statt eines Euros, für eine Woche zahlt man nur noch 3 Euro, für einen Monat 6 Euro (bislang 15 €) und für das ganze Jahr 50 Euro (bislang 130 €). Der Grund für die Vergünstigung sei, dass damit die Akzeptanz und die Auslastung der Radstation deutlich erhöht werden sollen, die bisher unter den Erwartungen lag.
Ihr sucht eine Toilette in Greifswald? Euer Glück: WC4FREE startet. Dabei werden Gästen der Universitäts- und Hansestadt der Weg zu den WC-Anlagen gewiesen, die sie kostenlos nutzen können, ohne Kunde der Einrichtung sein zu müssen. Zum Start beteiligen sich insgesamt 17 Institutionen, darunter unter anderem die Brasserie Hermann, das Caféhaus Marimar und das Hôtel Galerie. Ausgewiesen werden die Partner mit Aufklebern im Eingangsbereich.
In Greifswald wurde das Angebot an Leihfahrrädern erweitert. Um ein Fahrrad auszuleihen, muss zunächst eine Registrierung über die Webseite www.mv-rad.de erfolgen. Seit dem 1. Mai 2022 kann dies auch über die MV-Rad App erfolgen. Die Kosten für 15 Minuten belaufen sich auf 1 Euro, der 2-Stunden-Tarif kostet 6 Euro und der 4-Stunden-Tarif 9 Euro. Wird das Fahrrad für einen Tag gebucht, fallen Kosten in Höhe von 12 Euro an. Bei mehr als drei Tagen Leihfrist gibt es gestaffelte Rabatte auf den Tagespreis.
Veranstaltungen
Alle Veranstaltungen der Universität findet ihr hier aufgelistet.
Wo? Im Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg oder im virtuellen Hörsaal über Zoom (Ist irgendwie nicht so ganz klar, am besten kurz vorher nochmal checken)
Auf dieser Webseite der Uni findet ihr alle aktuellen Medieninformationen.
Hochschulpolitik und Universitäres:
Die Fachschaftskonferenz setzt sich gemeinsam mit dem Gleichstellungsbüro mit sexualisierter Diskriminierung und Gewalt im Hochschulsport auseinander. Sie möchten aufgetretene Fälle ahnden und vor allem Prävention betreiben. Dafür sammeln sie Beispiel von Vorkommnissen. Sollte Dir etwas derartiges passiert sein oder hast etwas beobachtet etc., dann kannst Du das in dieser Datei schildern: https://docs.google.com/document/d/1IvC-2aKZY3RvqP4Wot8eZBzi8TuqdXqLmAUHWvHUhz8/edit?usp=sharing
Vom 26. Juni bis zum 03. Juli ist das Festival contre le racisme. Im Studierendenportal findet Ihr das Programm.
Es werden immer noch dringend Blutspender*innen gesucht!! Alle Informationen findet ihr auf der Website der Unimedizin oder in diesem webmoritz.-Artikel, Termine können über 03834/86-5478 und über den Smartimer vereinbart werden.
Hilfsangebote: Auf dieser Uni-Webseite werden alle Unterstützungsangebote gesammelt. Unter anderem gibt es die Möglichkeit zum Spenden für das Ukraine-Stipendium.
Informationsangebote: Auf dieser Webseite der Uni werden außerdem Beiträge und Veranstaltungen zum Kontext des Angriffskriegesgegen die Ukraine laufend gesammelt. Hier findet ihr Literatur zu Hintergründen des Krieges Russlands gegen die Ukraine und zum Verhältnis zwischen beiden Staaten und Kulturen.
Die Universität Greifswald schließt sich der Stellungnahme der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit Nachdruck an und unterbricht alle wissenschaftlichen Kooperationen mit Russland. Weiterhin heißt es: „Wir verurteilen den vom russischen Präsidenten Vladimir Putin befohlenen Angriffskrieg auf das Schärfste und sind in großer Sorge um Kolleg*innen, Freund*innen und deren Familien.“
Altigkeiten
Seit Dienstag, den 11. April, werden für eine sechsmonatige Testphase kostenlose Menstruationsprodukte auf den Damentoiletten der Zentralen Universitätsbibliothek, der Bereichsbibliothek, den beiden Mensen und im „neuen Audimax“ angeboten.
Seit dem 17. April bietet das Studierendenwerk Greifswald wieder offene Sprechzeiten an. Diese sindin den Bereichen Ausbildungsförderung, Studentisches Wohnen, Sozialberatung, Psychologische Beratung (nur in dringenden Fällen, sonst mit Termin), Mietbuchhaltung und Kasse. Die genauen Zeiten findet ihr auf der Website des Studierendenwerks. Es ist aber auch weiterhin möglich, einen Termin außerhalb der Sprechzeiten zu vereinbaren.
Die Uni baut ein Beschwerde- und Konfliktmanagement auf. Mehr dazu findet ihr auf dieser Seite der Uni.
Seit dem 18.06.2022 sind die historischen Gewächshäuser im Botanischen Garten wieder geöffnet. Alle Informationen findet ihr auf dieser Website oder in diesem webmoritz.-Artikel.
Jeden Mittwoch findet von 10 bis 11.30 Uhr in der STRAZE eine feministische Krabbelgruppe statt. Gemeinsam sollen sich Menschen mit Babys oder Kleinkindern über Themen wie gleichberechtigte Elternschaft austauschen.
In der Stadtbibliothek gibt es gerade im Rahmen des Nordischen Klangs eine Ausstellung zur Kinderbuchfigur Willi Wiberg zu sehen.
Altigkeiten
Jeden Samstag findet ab 10.30 Uhr in der Stadtbibliothek das „Vorlesen am Samstag“ statt. Hierbei lesen ehrenamtliche Vorleser*innen Geschichten für Kinder ab 3 Jahren vor. Treffpunkt ist der Kinderbereich der Bibliothek. Der Eintritt ist frei.
Jeden Donnerstag findet in der STRAZE von 16 bis 18 Uhr der Druck- und Zucktreff für alle Jugendlichen ab 14 Jahren statt.
Veranstaltungen
Was? Semesterabschluss-Grillen des FSR Biowissenschaften
Wann? Montag, 03.07.2023, ab 18 Uhr
Wo? Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 15 im Innenhof
Was? Kiste Karaoke
Wann? Montag, 03.07.2023, ab 20 Uhr
Wo? Studiclub Kiste
Was? Neonlila Tresen
Wann? Mittwoch, 05.07.2023, ab 18 Uhr
Wo? STRAZE Biergarten
Was? Sommerfest des FSR Psychologie
Wann? Mittwoch, 05.07.2023, ab 18 Uhr
Wo? auf der Wiese vor dem Institut für Psychologie
Was? Bar- und Spieleabend
Wann? Mittwoch, 05.07.2023, ab 19 Uhr
Wo? Studiclub Geographenkeller
Was? Pubquiz
Wann? Donnerstag, 06.07.2023, ab 19:30 Uhr
Wo? Studiclub Kiste
Eintritt? 1€
Was? Gesteinsbestimmungsabend
Wann? Donnerstag, 06.07.2023, ab 20 Uhr
Wo? Studiclub Geologenkeller
Was? Geosommerfest des FSR Geographie
Wann? Freitag, 07.07.2023, ab 15 Uhr
Wo? Innenhof vor dem Institut für Geographie
Was? Sommerfest der FSR Dt. Philologie, Philosophie und Kunst
Wann? Freitag, 07.07.2023, ab 18:30 Uhr
Wo? Institut für Deutsche Philologie
Was? Glow in the dark – Party
Wann? Freitag, 07.07.2023, ab 22 Uhr
Wo? Studiclub Geographenkeller
Eintritt? 2€
Neuigkeiten
Es gibt einen Termin für den Physiker-Ball. Der Kartenverkauf für den 12.07 ist bereits gestartet. Für 25€ bekommt ihr Essens- und für 8€ Abendkarten. Mehr Informationen gibt es beim FSR Physik.
Wir haben ein wichtiges Event in dieser Woche vergessen? Ihr habt noch einen heißen Tipp für die nächste Woche? Schreibt uns einen Kommentar oder eine Nachricht, wenn ihr etwas zur web.woche beisteuern wollt!
Der Winter kann etwas Schönes sein – gemütlich am Kamin sitzen, durch den Schnee stapfen, Schlitten fahren… Noch schöner ist es allerdings, wenn er endlich vorbei ist und es wieder warm und grün wird. Aber was, wenn das nicht passiert? Was, wenn der Winter einfach zu keinem Ende kommen will? Dann macht der Winter irgendwann nicht nur keinen Spaß mehr, nein, es gibt echte Versorgungsprobleme. Das ist die Situation, in der sich das Land Andor in Michael Menzels neuem Spiel befindet – werden die Held*innen es schaffen, die Kälte zu besiegen?
Das hängt im vierten großen Andorspiel nicht nur von Würfelglück, sondern auch von Teamfähigkeit und guter Planung ab. Denn es gibt wieder einmal einiges zu tun: Die Spielenden müssen nicht nur herausfinden, was es mit dem geheimnisvollen Winterstein auf sich hat, sondern auch einen Weg finden, die Kälte zu beenden und nebenbei die Burg beziehungsweise die Zeltstadt vor den Angriffen der Kreaturen schützen. Und dann sind da noch die Schneestürme, die einem leicht einen Strich durch die Rechnung machen können…
So funktioniert das Spiel
Doch erst einmal ganz von vorn: was ist überhaupt dieses Andor? Andor ist eine Spielreihe, bei der kooperativ Fantasy-Abenteuer an unterschiedlichen Orten bestanden werden müssen. Der erste Teil spielt im Land Andor, das auch die Heimat der Held*innen ist, in deren Rollen man schlüpfen kann. Die Figuren unterscheiden sich in ihrer Kampfstärke und ihren Fähigkeiten. In „Die Ewige Kälte“ stehen zum Beispiel eine Wächterin des Feuers, ein Zwerg, eine Zauberin und ein Krieger zur Auswahl. Das Spiel geht über mehrere Runden, die Legenden, die jeweils eine andere Geschichte erzählen und in denen unterschiedliche Aufgaben gemeistert werden müssen.
Eine Mission haben jedoch alle Legenden gemeinsam: Die Kreaturen müssen in Schach gehalten werden. Nachts bewegen sie sich über das Spielfeld, in Richtung von Orten, an denen Menschen Schutz suchen, in Andor etwa der Burg. Wenn dort zu viele Kreaturen einfallen, ist das Spiel verloren. Daher müssen die Held*innen, wenn sie tagsüber am Zug sind, über Würfelwürfe gegen diese Bedrohung kämpfen. Für erfolgreiche Kämpfe gibt es Belohnungen, allerdings kostet das Kämpfen auch wertvolle Zeit – Zeit, die auch gebraucht wird, um auf anderen Missionen durch die Lande zu ziehen, es gilt also immer abzuwägen, was wer am Besten tun sollte. Das mag so alles erstmal ein bisschen kompliziert klingen, wird aber auch in „Die Ewige Kälte“ im Laufe der ersten Legende einsteiger*innenfreundlich erklärt.
Der neue Teil spielt zeitlich zwischen der zweiten und dritten Legende des Grundspiels. Startpunkt ist daher auch das verschneite Land Andor, von wo aus es auf der Suche nach einem Weg, die Kälte zu beenden, weiter nach Osten geht. Auch die bislang unbekannte Gegend, die dort liegt, hat der Winter fest im Griff. Und er macht es den Held*innen nicht leicht:
Neben den Kämpfen und Missionen noch der Kälte trotzen zu müssen, ist nicht unanstrengend. Dadurch geschwächt halten die Andori jeden Tag eine Stunde weniger durch, bevor sie sich ausruhen müssen. Doch selbst im Schlaf sind sie nicht vor Einwirkungen sicher: Unter den großzügig verteilten Schnee- und Eisplättchen, die aufgedeckt werden, sobald jemand seinen Zug auf einem entsprechenden Feld beendet, verbergen sich oftmals Schneestürme. Der aufkommende Wind weht alle Figuren der Gruppe entlang der Pfeile, in deren Richtung sich normalerweise die Kreaturen bewegen, ein Feld weiter. Befindet sich dort ein neues Plättchen, kann eine Kettenreaktion ausgelöst werden. Das kann unglaublich ärgerlich sein, oft spielt einem der Wind aber auch in die Karten. Die langen Wege, die die Spielenden zurücklegen müssen, wären in der kurzen Zeit nicht machbar, wenn es nicht den ein oder anderen Luftstoß gäbe.
Wer dennoch nicht verweht werden will, muss in die Zeltstadt oder über den großen, gefrorenen See in der Mitte des Spielplans laufen. Dort gibt es keine Pfeile. Doch Vorsicht: Jedes Feld des Sees kann nur einmal betreten werden, danach bricht das Eis. Daher heißt es: gut überlegen, zu welchem Zeitpunkt man über das Wasser abkürzen will. Beliebig oft können dafür Feuer entzündet werden. Das braucht zwar den nötigen Willen, aber danach spendet die Wärme den Spielenden Kraft für Kämpfe und einen stärkeren Willen für den nächsten Tag, wenn die nächsten Herausforderungen warten.
Und so schneidet es ab
Insgesamt ist „Die Ewige Kälte“ ein Spiel, das sich lohnt, ganz gleich, ob man die vorherigen Andor-Teile bereits kennt oder nicht. Es wurde wirklich gut darauf geachtet, alles noch einmal Stück für Stück zu erklären. Wie bei den anderen Spielen steht auch hier wenig in der Anleitung, dafür mehr auf den Legendenkarten, sobald etwas relevant wird. So gelingt ein Einstieg besonders leicht, nur hat es für bereits erfahrene Personen den Nachteil, dass man praktisch alles noch einmal lesen muss. Hier wäre es vielleicht gut gewesen zu kennzeichnen, welche Regeln neu und welche alt sind. Das spielt aber höchstens in der ersten Legende eine Rolle, danach sind ohnehin alle auf dem gleichen Stand. Im Vergleich zu anderen Spielen sind die Legenden hier eher einfacher, es gibt aber zusätzliche Karten, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, so dass alle auf ihre Kosten kommen.
Gegenüber den anderen Spielen wurde etwas abgespeckt. Es wird mit vier Legenden weniger erzählt, allerdings gehört „Die Ewige Kälte“ ja auch nicht zur Andor-Trilogie, sondern ist eine Art Bonus-Teil (Der aber genauso viel kostet wie längere Teile). Das Spielmaterial ist auch deutlich weniger umfangreich, was es leichter macht, den Überblick zu behalten. Statt in kleine Plastiktüten wird es jetzt in einen Pappaufsteller sortiert. Das ist nachhaltiger und übersichtlicher, funktioniert aber natürlich nur, wenn man das Spiel nur ins Regal stellt und nirgends hintransportiert. Eine Kleinigkeit zum Material, die positiv auffällt, sind die Held*innentafeln. Jede Rolle lässt sich als männliche oder weibliche Figur spielen. Auf den Tafeln im ersten Teil waren noch alle männlichen Rollen auf der Vorderseite und die weiblichen auf der Rückseite. Hier ist das Verhältnis hingegen ausgeglichen.
Die neuen Elemente, die durch den Wintereinbruch dazu kommen, machen das Spiel abwechslungsreicher. Gerade die Schneestürme sind dadurch interessant, dass sie unvorhersehbar sind und es sich im Spielverlauf jederzeit ändern kann, ob sie wünschenswert sind oder nicht. Gleichzeitig sorgt die Kälte aber auch für weniger Abwechslung – nämlich auf dem Spielplan. Der ist immer noch schön gestaltet, aber dadurch, dass alles so trist ist, gibt es natürlich weniger zu entdecken als auf anderen Plänen. Vielleicht aber auch eine zusätzliche Motivation, den Winter zu beenden, er soll ja nicht als etwas Schönes empfunden werden.
Die Beendigung des Winters als gesamtes Ziel für das Spiel ist als Idee erst einmal schön, so stehen die Legenden nicht so getrennt voneinander, sondern man kann wirklich eine Geschichte erleben. An der Geschichte hätte man aber noch etwas feilen können, die Missionen der ersten Legenden fühlen sich eher nach Fehlversuchen an als nach einem wichtigen Schritt auf dem Weg ans Ziel. Es würde sich befriedigender anfühlen, wenn geradliniger auf ein Ziel hingearbeitet würde, statt Wege auszuschließen, die Kälte zu besiegen. Denn, so viel kann über die Geschichte verraten werden, das klappt natürlich erst nach der vierten und damit letzten Legende. Bei den vorherigen Versuchen ist also von vornherein klar, dass sie zum Scheitern verurteilt sind.
Nichtsdestotrotz macht es Spaß, zusammen zu scheitern – sei es an den Legenden als solche oder beim Kampf gegen den Winter. Es ist einfach schön, für ein paar Stunden in die Welt von Andor einzutauchen und dort Abenteuer zu bestehen. Da kann es ruhig ein bisschen dauern, bis die Kälte besiegt ist und in der echten Welt „Die Ewige Hitze“ auf uns wartet…
Der 32. Nordische Klang ist am 14. Mai zu Ende gegangen. Künstler*innen aus ganz Skandinavien machten das Festival zu einem großartigen Erlebnis. Der Fokus des Festivals lag dieses Jahr unter anderem auf der indigenen Gemeinschaft der Sámi und ihrer Kultur. Ob Ausstellungen, Vorträge, Filme oder musikalische Darbietungen, es war für jede*n etwas dabei. Wir haben uns letztere zu Gemüte geführt und wollen nun im zweiten Artikel zum Nordischen Klang weitere Eindrücke mit euch teilen.
Ein Beitrag von Hannah van Gerpen und Marthe Pelz
Folk-Nacht: Ævestaden – Electronic Beats und bezaubernde Vibes
Die Folk-Nacht startete mit der großartigen Folk-Band Ævestaden.
Das norwegisch-schwedische Trio besteht aus Kenneth Lien Kravik, Levina Storåkern und Eir Vatn Strøm. 2021 brachten sie ihr erstes Album „Ingen mere gråter (Keiner weint mehr)“ raus und wir können uns bereits auf ihr im September erscheinendes zweites Album freuen.
Ihre Songs, in denen sie traditionelle skandinavische und moderne Elemente verbinden, beförderten das Publikum mit verträumten Melodien aus dem St. Spiritus direkt in eine Fantasiewelt. Es war, als würde man durch einen friedlichen Wald oder die Berge spazieren. Mit Leichtigkeit gelang es ihnen das Publikum vom ersten bis zum letzten Song zu fesseln.
Die meisten Songs des jungen Trios beschäftigen sich mit dem Leben und Tod, dem Unterbewusstsein oder sind durch düstere Themen inspiriert. Oder auch damit, wie sie mit Humor das Thema eines Songs vorstellten, „how extremely nice it would be to die“.
Ævestaden spielten Songs aus ihrem demnächst erscheinenden zweiten Album sowie alte traditionell schwedische Lieder. Durch das Vermischen von traditionellen Klängen und Tönen, die in einigen Songs einem Herzschlag, einem rauschenden Fluss oder Regen auf einem Zeltdach ähneln, gelingt es ihnen ihrer Musik etwas Außerirdisches zu verleihen. Neben dem wunderbar harmonierendem Gesang der drei spielten sie unter anderem mit Fiedel, Leier, Kuhhorn, Kantele, Elektronik und meinem neuen Favorit, der Maultrommel. Dadurch wurde deutlich, wie fabelhaft es ihnen gelingt, Traditionelles mit Modernem zu verbinden. Ihr bewegender Gesang und die traditionellen Klänge, unterlegt mit modernen elektronischen Sounds und Beats, führten zu einigen Gänsehautmomenten.
Folk-Nacht: Loimolan Voima
Der zweite Act des Abends bestand aus dem finnischen Brüder-Duo Loimolan Voima.
Mika (Miša/Mischa) und Niko Saatsi singen auf Karelisch, welche die Sprache ihrer Vorfahren ist. Erst seit 2020 komponieren sie karelischsprachige Musik. Es ist ihr Anliegen, die bedrohte Sprache und Geschichte zurück in das Bewusstsein der Leute zu holen.
Mit kräftigen, coolen Stimmen und live gebauten Beats begeisterten sie das Publikum und erschufen eine energetische, positive Atmosphäre. Trotz der ernsten Themen ihrer Songs sind die Melodien und die Energie der Songs sehr frei, kräftig und beinhalteten immer wieder poppige Elemente.
Sie spielten unter anderem den Titelsong ihres ersten Albums, welchen sie als Angry Man’s Tears übersetzten. Er handelt von ihrem Großvater und beschreibt seine Flucht durch den Krieg und sein Leben danach. Diese ernsten lyrischen Elemente untergelegten sie unter anderem mit Ukulele, Akkordeon und den live eingebauten Loops dröhnender Klänge, Beats und Ausrufen von Mika.
All ihre Songs sind sehr persönlich und musikalisch äußerst vielfältig. Das Duo holte das Publikum sofort mit guter Laune und einer unglaublichen Ausstrahlung ab. Zwischen den Songs wurde viel mit dem begeisterten Publikum interagiert und gelacht. Der Spaß und die Freude an diesem Konzert sowie an ihrer Musik war den beiden deutlich anzumerken.
Der Abend lässt sich nur mit ausgelassener Stimmung und Good Vibes zusammenfassen. Beide Folk-Bands haben wundervolle Konzerte gespielt und wir können nur empfehlen, bei beiden einmal auf Spotify reinzuhören.
Das Abschlussfest des Nordischen Klanges begann in der STRAZE mit einem Konzert der Sofia Rubina Band. Sofia Rubina feierte nach zwanzig Jahren ihr Comeback zum Nordischen Klang.
Sie gab bereits Konzerte auf der ganzen Welt, unteranderem in China, Panama, Italien und auch in dem New Yorker Jazz Club Blue Note. Und nun war sie wieder bei uns in Greifswald.
Mit einer Kombination verschiedenster Genres, einer kraftvollen tragenden Stimme und unglaublicher Stage Presence brachte sie die Leute zum Tanzen und Mitsingen. In den vorwiegend poppigen Songs waren immer wieder Soul- und Jazzelemente zu finden, welche Sofia Rubina gekonnt einbaute. Das zuerst etwas zurückhaltende Publikum holte sie schnell ab und zum Ende des Konzerts stand sie selbst im Publikum und sang und tanze dort mit allen zusammen.
Abschlussfest: Gangar
Das zweite Konzert des Abends wurde von Gangar gegeben und übertraf alle Erwartungen, die wir an das Anschlussfest hatten. Die aus fünf jungen Norwegern bestehende Folk-Rock-Band hat Alt und Jung zum Tanzen von den Stühlen geholt.
Die Musiker hatten so viel Spaß auf der Bühne, dass man gar nicht anders konnte als mitgerissen zu werden! Ihre Ausstrahlung war ungeschlagen, sie tanzten Volkstanz, während sie spielten, und brachten uns neben traditionellem auch ihren selbstkreierten Tanz bei.
Wir tanzen so viel Volkstanz, wir mussten unseren eigenen machen.
Gangar
Der fiedelnde Frontman Mattias Thedens sprach einwandfreies Deutsch, interagierte viel mit dem Publikum, erzählte viel und machte Witze auf Kosten seiner Bandmitglieder – die wüssten ja nicht, was er uns erzählt.
Mit Geige, Saxofon (Oskar Lindberget), Gitarre (Richard Max), Bass (Jonas Thrana Jensen) und Schlagzeug (Henrik Dullum) schaffen sie einen innovativen Take, was traditionelle Folkmusik angeht. So machen sie die ältesten norwegischen Folk-Lieder einem neuen Publikum zugänglich. Ihre musikalischen Einflüsse umschließen Jazz, Funk, Pop, Soul und Heavy Metal. Diese weite Bandbreitemacht ihre Musik zu einem unvergesslichen Erlebnis voller Energie und Genialität.
Für einen Gastaufttitt kam sogar ein bekanntes Gesicht vom Vorabend, Kenneth Lien Kravik (Ævestaden), auf die Bühne und spielte die Maultrommel zu einem ihrer neuen Songs. Er entwarf auch das Cover Gangars vorheriger EP und das des anstehenden Albums. Ziemlich cool, die Community der jungen norwegischen Künstler*innen so zusammenkommen zu sehen.
So wie die Band hatten auch wir den Spaß unseres Lebens und waren schon ein bisschen traurig, als das Konzert dann zu Ende war. Das Konzert in der STRAZE bildete einen mehr als würdigen Abschluss des Nordischen Klangs und wir können nur empfehlen, einmal in ihre Musik reinzuhören! Gangars Debütalbum wird dieses Jahr erscheinen, also Augen und Ohren auf!
Die Musik-Acts des Nordischen Klangs haben ein breites Repertoire aufgefahren und es war für jede*n etwas dabei. Und selbst wenn die Acts sich vorab möglicherweise nicht immer wie die größte Sensation angehört haben, so können wir sagen, dass es sich immer gelohnt hat und wir immer begeistert gegangen sind. Fazit: Geht zum Nordischen Klang, Leute!
Ihr habt den ersten Artikel zum Nordischen Klang verpasst? Dann könnt ihr ihn hier finden.
Ein pensionierter Professor klettert täglich durch die Baustelle des ehemaligen Chemiehörsaals in Greifswald, öffnet im festen Ablaufplan alle Fenster und misst an immer den gleichen Stellen die Temperatur. Er erzählt von Marsmännchen, die hier auf der Baustelle gearbeitet haben und einem weltweiten Alleinstellungsmerkmal Greifswalds, das hoffentlich im nächsten Jahr in diesen Räumen eröffnet wird. Für den webmoritz. durfte ich ihn auf einer Runde begleiten. // Lesedauer ca. 8 min
Viel zu klein
Ich treffe Hans Joosten an einem sonnigen Freitag unweit vom Greifswalder Bahnhof in einem Raum voll mit Büchern. Dieser Raum befindet sich in der Villa Ellernholz, wo auch die Succow Stiftung und die Ostseestiftung beheimatet sind. Hier hat der ehemalige Moorprofessor vor zehn Jahren einen großen Raum mit seiner Sammlung von Moorbüchern als Moorbibliothek benannt. Heute ist diese Sammlung so gewachsen, dass sich nur noch etwa ein Viertel aller Bücher hier befindet. Nun bekommt sie endlich mehr Platz; Zehntausende von Moorbüchern wohnen bald in einem gemeinsamen Raum. Das Hörsaalgebäude der Alten Chemie wird zur Moorbibliothek umgebaut. Die Bibliothek bekommt sogar einen Lesesaal. „Die Moorbibliothek wird ein wichtiger Teil der Hardware-Ausstattung der Moorforschung in Greifswald werden“, so Hans Joosten. Nicht nur beim Umfang von wissenschaftlichen Daten zu Moorverbreitung und -zustand hat Greifswald ein weltweites Alleinstellungsmerkmal – es gibt nirgends eine vergleichbare Sammlung von Moorliteratur. Bereits jetzt kommen Moorliebhaber:innen und -forschende aus der ganzen Welt, um in diesem gesammelten Moorschatz zu lesen und damit zu arbeiten.
Die Alte Chemie
Zusammen laufen wir nur wenige Meter bis zum besagten Gebäude. Vor über hundert Jahren wurde die Alte Chemie gebaut. Seit 2008 stand dieses Gebäude leer. In diesem webmoritz. Artikel könnt Ihr Fotos aus dem Gebäudeinneren von damals sehen. Im Oktober 2010 hat es im Gebäude gebrannt. Haben damals Satanisten oder sogar die Illuminaten das Feuer gelegt? Kurze Zeit später wurde ein Teil der Alten Chemie zu kleinen Studi-Appartements umgebaut. Das Hörsaalgebäude (also der Bereich des Gebäudes mit Baugerüst auf dem Foto rechts) blieb weiter ohne Nutzung. Entgegen früherer Pläne wird darin nun weder ein Café, noch eine Kantine oder ein Club gebaut, sondern die weltweit größten Fachbibliothek für Moorliteratur, die Moorbibliothek.
Das giftige Problem
Der Vorlesungssaal und der Vorbereitungsraum in diesem Teil des Gebäudes waren laut Hans Joosten „schwer quecksilberverseucht“. Das Projekt ist daher eine enorme Herausforderung, die lange Zeit nur durch Optimismus getragen wurde. So ergab sich nach der vollständigen Entkernung des Gebäudes, dass der Quecksilbergehalt in der Raumluft entgegen der Erwartungen zu- statt abgenommen hat. Nun war klar: es müsste sich noch viel flüssiges Quecksilber in der Decke befinden, welches weiterhin in die Raumluft ausdunstet. Also musste die ganze Decke zwischen Erd- und Obergeschoss auch noch entfernt werden. Wie es sich gehört, sind die neu eingezogenen Decken so öko wie es nur geht (Emissionen zu Normalbeton um 208 CO₂ Äquivalente pro m³ reduziert, restliche Emissionen über Moorfutures kompensiert). Laut Hans Joosten handelt es sich hierbei um den ersten grünen Beton in ganz MV.
Dann fehlte durch die Covid-Einschränkungen eine Chemikalie zur Unschädlichmachung von Quecksilber in den Wänden, TMT-15 (kurze Erklärung: Das flüssig-giftige Quecksilber wird in einer Verbindung gefangen und bleibt unschädlich in den Wänden). In Deutschland konnte niemand dieses TMT besorgen. Die weltweit einzige Fabrik, die es herstellt, steht in China. Die Transportwege waren Covid-bedingt stark beeinträchtigt. Daher nutzte Hans Joosten einen ausgeklügelten Kommunikationsweg, suchte die Firma im Internet und schrieb ihr eine Mail. Das Problem: Er musste in Vorkasse gehen und blind darauf vertrauen, dass die Firma das TMT auch wirklich verschickt. Da der Baufortschritt zu diesem Zeitpunkt allein an diesem Baustoff hing, ging er das Risiko ein. Mit Erfolg!
Da die Preise für Containertransporte sehr niedrig sind, war der Preis der Lieferung nach Hamburg der gleiche wie für die Lieferung nach Shanghai. Sieben Wochen später, die für Hans Joosten, der die Bootreise über das Internet monitorte „wie ein Abenteuer waren“, kam das bestellte TMT in Deutschland an und die Wände der zukünftigen Moorbibliothek konnten damit behandelt werden.
Kanister der Chemikalie TMT-15
Alle Herausforderungen gemeistert?
Am Ende dieser Maßnahmen zeigt sich ein deutlicher Erfolg: Die Quecksilberbelastung in der Luft ist beeindruckend abgesunken. Sogar weit unter den zulässigen Grenzwert für Wohnungen von Schwangeren, so Hans Joosten. Allerdings könnte sich die Konzentration noch erhöhen, wenn die Wand-Temperaturen ansteigen. Damit dies möglich wird und beobachtet werden kann, geht Hans Joosten täglich durch die Räume und lüftet. Einerseits, um mit der sommerlichen Außenluft die Innentemperatur zu steigern und dann bei hohen Temperaturen wieder die Quecksilberkonzentration zu messen. Andererseits, um möglichst verbliebene geringe Mengen an Quecksilber nach draußen zu lüften. Lüften als Lösung für Probleme. Und selbstverständlich wird noch ein Sanierputz aufgebracht um die Ausgasung von dann eventuell noch vorhandenen Resten vollständig zu unterbinden. Weitere unangenehme Überraschungen scheinen nicht mehr möglich. Wir gehen zum nächsten Fenster. Einen provisorischen, reversiblen Griff nutzt er als Werkzeug, denn fast allen Fenstern fehlt noch der Griff. Damit öffnet er ein Fenster nach dem anderen. Wir bewegen uns weiter auf dem Gerüst durch das Gebäude.
Hans Joosten gerät ins Schwärmen und Philosophieren, als es um die Bedeutung dieses Ortes für die Zukunft geht. Im Vergleich zu digitalen Archiven sei die analoge Bibliothek inspirierend; hier würde eine Verbindung von allem geschaffen, das für und in Mooren relevant ist: Torf, Mensch und Kultur. Hier könne man bei der Suche wertvolleres finden, als man ursprünglich gesucht hat: das Prinzip der Serendipität. Kurz zusammengefasst soll die Moorbibliothek alles zu Mooren zusammenbringen. Auch Menschen. Deshalb wird die Moorbibliothek für alle zugänglich sein. Das bedeutet ebenso, dass das gesamte Gebäude rollstuhlgerecht ausgebaut wird.
Alles, was jemals in der Welt über Moore geschrieben wurde, soll hierher.
Die Moorbibliothek hat große Ziele: „Alles, was jemals in der Welt über Moore geschrieben wurde, soll hierher“. Auch wenn es sicher noch ein weiter Weg bis dahin ist: Die Bibliothek beheimatet bereits jetzt Zehntausende Moorbücher. Alle Bücher der Moorbibliothek werden über die Unibibliothek katalogisiert (ihr findet sie dann auch im OPAC), und bei denen es rechtlich erlaubt ist, digitalisiert. Hans Joosten antwortet auf die Frage, ob er alle Bücher in der Bibliothek selbst gelesen hat, mit einem Rechenbeispiel: Bei einer Lesegeschwindigkeit von einem Buch am Tag würde eine Person derzeit 82 Jahre brauchen, um alle Bücher zu lesen. Selbst mit Hans‘ fotografischem Gedächtnis ist es also illusorisch, alle Bücher lesen zu können. In der Sammlung finden sich schon heute einzigartige Bücher: Autor:innenexemplare mit zig Seiten händischer Notizen, teilweise zwei Jahrhunderte alt. So können Leser:innen sogar am Denkprozess dieser Menschen teilhaben.
Kontrolle der Innentemperatur
Im ehemaligen Höörsaal
Zur Rekonstruktion mussten Backsteinspezialanfertigungen gebacken werden
Neues Leben für alte Gemäuer
Wir sind unter dem Dach angekommen und Hans Joosten hat die letzten Fenster geöffnet. Während er erzählt (und das kann er gut) gehen wir langsam zurück zum ersten Fenster, denn mit wissenschaftlicher Gründlichkeit werden die Fenster in derselben Reihenfolge geöffnet wie geschlossen. Daher begeben wir uns wieder ins Erdgeschoss. Im unteren Teil des Gebäudes soll die Miete von zwei Kleinwohnungen zusammen mit einer im Obergeschoß zur langfristigen Finanzierung der Moorbibliothek beitragen.
Für den Bau stellt Hans Joosten allerdings klar, dass ein Neubau bedeutend weniger Geld gekostet hätte, als die aufwändige Sanierung dieses Gebäudes. Die Arbeitenden trugen Ganzkörper‑Schutzanzüge („Marsmännchen“), absolvierten zur Sicherheit drei Reinigungsduschen hintereinander und die quecksilberverseuchten Stoffe mussten teuer entsorgt werden. „Auch wenn die Entsorgung für uns teuer war – für die Gesellschaft ist die korrekte Entsorgung am günstigsten“. Warum also dieser Aufwand – warum nicht neu bauen? Dieses Gebäude hat für Hans Joosten eine Geschichte, eine Ausstrahlung, es ist „ein wunderschönes Gebäude“. Und außerdem könnte die Lage für die Moorforschung nicht besser sein: Das stetig-wachsende Netzwerk von Moorexpert:innen, die im Greifswald Moor Centrum vereint sind und koordiniert werden, arbeitet überwiegend in wenigen hundert Metern Umkreis.
Wir stehen nun im ehemaligen Hörsaal. Nur der große Raum, die Wände und die an die Schräge der Hörsaalbänke angepassten Fenster erinnern an frühere Nutzung. Ich betrachte den Bauplan an der Wand und Hans Joosten beschreibt, wie der Raum bald aussehen wird. Zwei der Wände werden zusammen etwa 60 Tausend Bücher tragen. Etwa das doppelte der jetzigen Sammlung. Über eine Treppe und einen Aufzug kann die Empore erreicht werden. Ich stehe im leeren Raum und frage mich, wie es hier in einem Jahr aussehen wird – ich bin gespannt!
Die nach links aufsteigenden Fenster erinnern noch an die Hörsaalbebankung
Für die Finanzierung dieses Riesenprojekts hat er die „Stiftung Moorbibliothek“ gegründet. Sein Preisgeld des Deutschen Umweltpreises 2021 hat er vollständig in das Projekt investiert. Als er erwähnt, dass die Baukosten Moorbibliothek noch nicht vollständig finanziert sind, lacht er und weist auf die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden [IBAN DE47 1505 0500 0102 1170 47 Michael Succow Stiftung, zu Gunsten der Stiftung Moorbibliothek] hin.
Auf dem Weg zurück sprechen wir noch über die Alte Physik, die quecksilberbelastet ist und daher ungenutzt auf dem Unigelände verweilt. Dieser Umbau des Alten Chemiehörsaals ist ein Beispiel, dass die Alte Physik saniert werden kann. Eins ist allerdings klar: Es kostet Geld.
Zum Schluss des Textes möchte ich festhalten, dass ich beeindruckt bin. Von der Vision, dem Einsatz und der Energie, die Hans Joosten mit seinen Mitstreiter:innen in dieses Projekt gesteckt hat. Man merkt deutlich, dass dieser Professor im Unruhestand durch seine Herzensangelegenheit Greifswald zu einem besonderen Highlight verhelfen wird. Kann auch ich dabei mithelfen? Hans, gib mir Bescheid, wenn ich beim Bücherschleppen helfen kann!