Unterm Dach 11: Der Nightline unters Dach geschaut

Unterm Dach 11: Der Nightline unters Dach geschaut

Hier kommt ihr zur elften Folge

Die letzten Monate haben wir damit verbracht, einen neuen Podcast für euch auf die Beine zu stellen. In einer Kooperation mit radio 98eins hat das Projekt jetzt endlich Gestalt angenommen. Jeden zweiten Donnerstag um 21 Uhr live im Radio und wenige Tage später als Podcast bei uns auf dem webmoritz. werdet ihr ab jetzt ein regelmäßiges Update zu HoPo, Uni-Strukturen, Uni-Organisationen und co. bekommen. Gemeinsam mit Gästen aus allen Bereichen unserer Universität wollen wir euch näher bringen, was unter dem Dach unserer Uni so geschieht.

In dieser Folge steigen Svenja und Tom unter das Dach der Nightline. Dafür reden sie mit Anna, die selbst als Studierende den nächtlichen Telefondienst übernimmt. Gemeinsam gehen sie den Fragen nach, was die Nightline überhaupt ist und wer sie nutzen kann, wie man sie erreicht und mit welchen Problemen — oder vielleicht auch mal unbändiger Freude — man einen Anruf wagen sollte. Im kurzen StuPa-Talk geht es anschließend um kurze StuPa-Sitzungen, neue Wahlleitungen, bestätigte Haushaltspläne und das große Problem der HoPo-Attraktivität.

Die Nightline erreicht ihr jeden Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag zwischen 21 und 1 Uhr unter der Nummer 03834/863016.

Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar (hier oder bei radio 98eins) oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de.

Beitragsbild: Lilli Lipka

Unterm Dach 11: Der Nightline unters Dach geschaut

Unterm Dach 11: Der Nightline unters Dach geschaut

Svenja und Tom stellen die Nightline vor. Zu Gast: Anna.
Die Nightline erreicht ihr jeden Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag zwischen 21 und 1 Uhr unter der Nummer 03834/863016.

Timestamps:

00:00:00 – 00:04:17
„Der neue Volkssport: Spazierengehen“ — Von Frühlingserwachen und Fußball-WMs
00:04:17 – 00:21:22
„Ein Zuhörtelefon von Studierenden für Studierende“ — Von nächtlichen Telefondiensten und dem Problem, nicht allen helfen zu können
00:21:22 – 00:35:33
„Leute, die sich um die Schokolade in unserem Telefonraum kümmern“ — Von Hintergrund- und Vordergrunddiensten und Plüschanzug-Hug-Aktionen
00:35:33 – 00:51:21
„Das betrifft mich irgendwie, darum muss ich das machen. Wie Steuern“ — Von HoPo-Verdrossenheit und neuen Wahlleitungen
00:51:21 – 00:53:45
„Ihr guckt alle auf die Uhr, mit der Befürchtung, dass es bald zu Ende ist“ — Von schönen Gesprächen und mysteriösen Gästen
00:53:45 – 00:54:53
„Ich weiß es schon wieder nicht mehr“ — Von ähs und ähms und joas

Ihr habt Fragen oder Anregungen? Dann schreibt uns einfach einen Kommentar (hier oder bei radio 98eins) oder eine Mail an: web-podcast@moritz-medien.de

Der Podcast ist eine Zusammenarbeit mit radio 98eins.
Zur Website des Radios gelangt ihr hier.

150x moritz.magazin

150x moritz.magazin

Die 150. Ausgabe des moritz.magazin ist online und vollgestopft mit toller journalistischer Arbeit von einem Haufen hoffnungsvoller Anwärter*innen auf Jobs in der Lügenpresse. Diese Jubiläumsausgabe ist kein Aprilscherz, sondern purer Lesegenuss.

Die Themen dieser Ausgabe sind diverser als die politischen Herausforderungen des*der zukünftigen Kanzler*in. Neben einer wenig hilfreichen Anleitung zur Benutzung von BBB und den verzweifelten Versuchen einiger Möchtegern-Fotograf*innen gibt es auch Rezepte, eine Prokrastinationsseite, einen Kommentar zur Club-Kultur in der Pandemie sowie mehrere Rezensionen und Interviews mit interessanten Personen aus Greifswald und der Universität.

Die Redaktion des moritz.magazins wünscht euch unterhaltsame Stunden mit der neuen Ausgabe!

Greifswald im Lockdown

Greifswald im Lockdown

Seit mehreren Monaten befindet sich die Stadt im Lockdown. Doch wie geht es den Greifswalder*innen eigentlich damit? Im Interview für das moritz.magazin Nr. 150 fragt Lena Elsa Droese je eine Stimme aus Kultur, Krankenhaus und Gastronomie.

Ein Lockdown-Interview mit Murat, Clubbesitzer ROSA

Lena: Wie heißt du und woher kommst du?

Ich heiße Murat und komme ursprünglich aus Hannover. Meistens kommt jetzt die Frage: »Und woher kommst du wirklich?«

Lena: Wie lange wohnst du schon in Greifswald?

Ich bin seit 13 Jahren in Greifswald.

Lena: Wie hat die Pandemie dein Leben beeinflusst?

Die Pandemie hat mich wie viele andere beeinflusst, nur mit dem Unterschied, dass wir mit dem Club von den Beschränkungen besonders betroffen sind. Ich bin erstens als Lehrer betroffen, durch das Homeschooling, und zweitens mit dem Club betroffen. Eigentlich bin ich sportlich sehr aktiv, ich geh boxen und mach Fitness, aber der Boxclub Greifswald hat gerade zu.

Lena: Was machst du aktuell im Alltag?

Ich bin jetzt viel in meiner Wohnküche, wo auch mein Arbeitsplatz eingerichtet ist. Und ja sonst, ich arbeite viel, ich lese, aber mir fällt auch langsam die Decke auf den Kopf. Meine überschüssige Energie entlädt sich jetzt bei Instagram, da mache ich mich zum Affen und Hampel ein bisschen rum.

Lena: Was siehst du als die größte Schwierigkeit während der Pandemie an?

Ich vermisse am meisten, dass ich mich nicht mehr wie ein kleiner Gott im Club fühlen kann und Leute rauswerfen kann. Ich vermisse, dass Oleg, das ist ein DJ von uns, besoffen hinter die Theke geht, während er auflegt, und sich ein Drink macht, obwohl er genau weiß, dass er das nicht darf. Und ich vermisse auch wie Stella die Bar regelt, wenn ihr ein Gast dumm kommt, dann sagt sie ihm das auch. Ich vermisse das Gewusel und Durcheinander. Achso und die schlechten Sprüche an der Tür.

Lena: Was findest du gut am Lockdown?

Was mir aber aufgefallen ist, ist, dass wir trotz Distanz näher zusammenrücken. Wir haben jetzt das Landesnetzwerk für Clubs und Live Spielstätten gegründet. Die Clubs brauchten jetzt eine Stimme und wir haben der Regierung ein Konzept zur langsamen Wiedereröffnung vorgelegt und die fanden das super! Altmaier will das Konzept sogar auf Bundesebene vorschlagen.

Lena: Was machst du als erstes, wenn die Pandemie/der Lockdown vorbei ist?

Einfach nur den Laden aufmachen und Party machen. Ich hoffe, dass wir es bis dahin durchhalten.

„Ich vermisse am meisten, dass ich mich nicht mehr wie ein kleiner Gott im Club fühlen kann.“

Ein Lockdown-Interview mit Felix, Medizinstudent

Lena: Wie heißt du und woher kommst du?

Ich bin Felix und bin in Neubrandenburg groß geworden.

Lena: Wie lange wohnst du schon in Greifswald?

Seit Oktober 2014 bin ich hier, also seitdem ich das Medizin Studium angefangen habe.

Lena: Wie hat die Pandemie dein Leben beeinflusst?

Das Ding ist, ich war schon im Januar scheinfrei und habe dann angefangen für mein Examen zu lernen. Ich habe also im Wesentlichen, so im Frühjahr, eigentlich gar nichts mitbekommen … außer, dass mein Pesto im Edeka leer war! Ich habe auch eh zu Hause gelernt und war viel beschäftigt. Im Februar habe ich noch eine Famulatur gemacht, also ein Praktikum im Krankenhaus, das ging bis zu dem Wochenende, wo dann auch alles in Greifswald losging. Der Sport, das Fitnessstudio, fehlt mir, und die Selbstverständlichkeit Leute zu treffen. Also es fehlt etwas aus dem Alltag, aber das ist nicht dramatisch.

Lena: Was machst du aktuell im Alltag?

Ich habe Glück, dass ich Hobbies habe, die von Natur aus mit Social Distancing einhergehen. Ich gehe gerne angeln und jagen. Da bin ich mit großer Freude allein unterwegs.

Lena: In welchem Raum verbringst du am meisten Zeit? Was ist dir dort wichtig?

Gerade jetzt bin ich viel im OP-Saal und nächste Woche dann auf Station. Das ist aber alles nicht so statisch, vielleicht bin ich auch in der Notaufnahme. Dort assistiere ich dann und lerne den Alltag kennen.

Lena: Was siehst du als die größte Schwierigkeit während der Pandemie an?

Es gab auf jeden Fall Momente, in denen ich genervt war, aber an so kleinen Dingen eben. Hier darf ich das nicht, woanders ist es erlaubt. Das ist alles nichts Weltbewegendes, es gab keinen konkreten Vorfall, nur dass der Alltag eben nicht so da ist, wie man ihn gewöhnt ist. Gewisse Dinge scheitern an Hürden, auf die man keinen Einfluss hat. Also zum Beispiel ein Schreiben vom Amt, einfach nur einem Zettel. So Sachen, die sonst gar kein Thema sind. Dinge, die einem als Bagatelle erscheinen, sind jetzt mit einem ziemlichen Nerv verbunden – so ein latentes Genervt-Sein. Aber kein Grund für mich auf die Straßen zu gehen.

Lena: Was findest du gut am Lockdown?

Was ich ganz angenehm fand, war die Ruhe im März/April. Die Fleischervorstadt ist ja eh ein ruhiges Viertel, das war wirklich nett. Man lernt aber natürlich seinen Alltag mit den Selbstverständlichkeiten nochmal anders kennen, wenn etwas fehlt. Alles was normal und selbstverständlich ist, schätzt man erst, wenn es nicht mehr da ist. Die Reisefreiheit zum Beispiel. Für unsere Generation ist es selbstverständlich sich in Europa ohne Grenzen zu bewegen. Da merkt: Ach wie geil war das, sich einfach in den Flieger zu setzen und dann kamst du wieder und es war alles gut.

Lena: Was machst du als erstes, wenn die Pandemie/der Lockdown vorbei ist?

Also mir hat ja nicht viel gefehlt, aber das Erste wäre endlich den Bulli in Portugal zu mieten und durch die Algarve zu fahren.

„Für unsere Generation ist es selbstverständlich, sich in Europa ohne Grenzen zu bewegen.“

Ein Lockdown-Interview mit Philipp und Florian, Pizzeria Der Gestiefelte Kater

Lena: Hey! Wie heißt ihr und woher kommt ihr?

Hey wir sind Philipp und Florian aus Brandenburg, also geborene Eberswalder. Wir waren auf der Grundschule in Falkenberg und haben unsere Jugendzeit zusammen verbracht. Dann ist Flori irgendwann zum Studieren nach Greifswald gegangen und wir haben uns ein bisschen aus den Augen verloren, aber drei Jahre später bin ich dann nachgekommen zum Studieren und wir haben uns dann wiedergetroffen.

Lena: Wie lange wohnt ihr schon in Greifswald?

Philipp: Ich bin seit Oktober 2014 hier, also zum Wintersemester bin ich dann nach Greifswald gezogen.

Florian: Seit September 2010, schon etwas länger.

Lena: Wie hat die Pandemie euer Leben beeinflusst?

Philipp: Also privat, so in der Anfangszeit hat das für mich keinen großen Unterschied gemacht. Aber jetzt, rückblickend nach einem Jahr muss ich schon sagen, dass man sich wünschen würde, mal wieder mit der Frau essen zu gehen oder rauszugehen. Insgesamt trifft mich die Pandemie aber nicht so stark, ich vermisse den Sport ein bisschen! Ich vermisse auch nicht viele Leute, ich bin viel bei meiner Familie und hier auf der Arbeit, zum Beispiel hier Normi, unser Angestellter, zusammen mit Flori sind wir alle gute Kumpels und machen auch privat viel zusammen. Meine Freunde habe ich hier auf der Arbeit. Also im Vergleich zu anderen Gastronomien können wir uns wirklich sehr glücklich schätzen, das ist wirklich ein Privileg. Es kamen auch einige Neukunden dazu, zum Beispiel Familien, die zum Mittag mal ’ne Pizza bestellt haben, wenn die Eltern nach drei Wochen einfach keine Lust mehr haben zu kochen Eine Zeitlang hat man echt gemerkt, dass hier mittags mehr los war als sonst und auch größere Bestellungen kamen, so ab vier Pizzen aufwärts.

Florian: Bei mir ist es fast gleich, es hat sich kaum etwas verändert. Wir arbeiten viel, die Pizzeria durfte zum Glück offen bleiben, wir waren immer beschäftigt. Ein paar Sachen sind natürlich umständlicher geworden, zum Beispiel einkaufen oder zum Baumarkt gehen. Nach einem Jahr reicht es aber auch so gefühlt. Unsere Kunden würden auch gerne mal wieder reinkommen, damit wir uns unterhalten können. So dieses kurz an der Tür und Tschüss ist ja auch nix. Ich weiß auch nicht, wie das bei den Studenten gerade ist, aber ich sehe viele nicht mehr, ich denke, dass sie zu Hause in Berlin, München, Hamburg oder so sind und deshalb weniger Einzelbestellungen kommen. Oder das Geld sitzt nicht so locker, es sind ja auch viele Studentenjobs in Bars und so weggefallen. Das macht viel aus, das kennen wir ja auch von früher.

Lena: Was macht ihr aktuell im Alltag?

Zuhause und auf Arbeit! Das sind die einzigen beiden Orten, wo wir uns gerade bewegen. Und noch viel auf der Baustelle, wir planen gerade einen neuen Laden zu eröffnen. Also nicht wir selber, wir machen den Laden gerade für unsere beiden Frauen fertig und dort machen die beiden dann ihren eigenen Laden. In der Langen Reihe, es soll so Frühstück und Mittag bis 14 Uhr geben mit italienischen Baguettes und Bowls!

Lena: In welchem Raum verbringt ihr am meisten Zeit? Was ist euch dort wichtig?

Philipp: Für mich hat sich da gar nicht viel verändert, nur das Fitnessstudio fehlt, da war ich sonst so 2-3-mal in der Woche. Dadurch dass wir jetzt noch einen neuen Laden aufbauen, sind wir auch viel drüben und verbringen dort unsere Zeit und ansonsten habe ich ja zwei Kinder zu Hause und ich bin froh, wenn ich mit ihnen Zeit verbringen kann.

Florian: Genau, viel mehr Möglichkeiten gibt es ja auch gerade nicht. Ich spaziere noch viel draußen, wir haben einen kleinen Hund. Freunde kann man nicht besuchen, bei uns war sonst immer viel Besuch, auch im Laden. Mir fehlt schon der Austausch, was so geht, dafür macht man das ja auch, um nah am Kunden zu sein.

Lena: Was seht ihr als große Schwierigkeit während der Pandemie an?

Philipp: Also was ne Zeitlang echt schwierig war, war das Einkaufen. Es gab ja die Hamsterkäufe und wir haben in keinem Laden mehr Hefe bekommen. Das war echt schwer alle Zutaten zu bekommen.

Florian: Ja, wir sind dann nach zehn Tagen Sucherei und Telefoniererei echt beim Bäcker in einem Dorf gelandet und der hat uns dann ein paar Stücke Hefe verkauft. Ohne Hefe geht halt nix! Daran kann es echt scheitern, ohne Hefe kann man keine Pizza machen. Naja, und ein paar Produkte aus Italien kamen später, aber das ist wirklich meckern auf hohem Niveau. Wir haben halt uns können uns gegenseitig auffangen, ich denke oft auch an die Leute, die jetzt allein zu Hause sind. Viele verrennen sich glaube ich in der Zeit gerade.

Lena: Was findet ihr gut am Lockdown?

Philipp: In der Anfangszeit fand ich es sehr schön, dass wir als Familie viel Zeit hatten. Da war ein bisschen Entschleunigung. Und für die Natur ist das natürlich ’ne top Sache.

Florian: Die ersten Wochen waren beruhigend und gleichzeitig beunruhigend. Keiner wusste ja was kommt. Es wurde so von außen gebremst, da kam schon mehr Ruhe rein. Und das Schönste eben, dass unser Laden weiterläuft und dass alle gesund sind.

Lena: Was macht ihr als erstes, wenn der Lockdown vorbei ist?

Philipp: Für mich wäre es, etwas mit der Familie machen und rausfahren, Hansa Park oder so, einfach mal raus oder eine andere Stadt sehen.

Florian: Ja, rauskommen und nicht sich Gedanken zu machen, was man gerade darf und was nicht. Das braucht man in Greifswald auch. Wenn du ne Woche weg warst, dann freut man sich auch wieder herzukommen.

„Wir sind dann zehn Tagen Sucherei und Telefoniererei echt beim Bäcker in einem Dorf gelandet und der hat uns dann ein paar Stücke Hefe verkauft. Ohne Hefe geht halt nix!

Diese Interviews und weitere spannende Beiträge findet ihr auch im neuen moritz.magazin 150.

Beitragsbilder: Lena Elsa Droese und Felix

Hochschulsport im Sommersemester

Hochschulsport im Sommersemester

Auch im Sommersemester bietet der Hochschulsport wieder ein abwechslungsreiches Online-Kursprogramm an. Den inneren Schweinehund zu überwinden und den von zu vielen Ostersüßigkeiten trägen Stein ins Rollen zu bringen, könnte kaum einfacher sein.

Um sich im Sommer fit zu halten, muss man nicht einmal mehr die geliebten vier Wände verlassen, denn die Kurse finden online über BigBlueButton statt. Sofern das Wetter und die eigene Internetverbindung es zulassen, könnt ihr über Stock und Stein nach draußen wandern und den Sportkurs je nach Belieben auch im Freien abhalten. Ganz neu im Hochschulsportprogramm sind übrigens die Kurse PME – Zyklische Meditation, Yogilates und das Power Yoga Workout. Wem das nicht zusagt, kann auf altbewährte Klassiker wie Zumba, Fit Boxing, Yoga oder Athletik Pur zurückgreifen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit dem Early Bird Workout in den Tag zu starten.

Um euren sportlichen Entschluss in Stein zu meißeln, steht die Einschreibung zu den Kursen ab heute, Donnerstag, den 08. April 2021, um 18 Uhr auf der Webseite des Hochschulsport offen. Dort ist ebenfalls das gesamte Online-Kursprogramm einsehbar. Diesen Termin solltet ihr auf keinen Fall (wie ein Stein) verschlafen!

Für alle, die es eilig haben:
Was? Einschreibung zu den Hochschulsportkursen
Wann? Ab Donnerstag, 08. April 2021, 18 Uhr
Wo? Online auf der Webseite des Hochschulsport

Beitragsbild von Wokandapix auf pixabay.com

Umgekrempelt: Eine Woche lang auf Musik verzichten

Umgekrempelt: Eine Woche lang auf Musik verzichten

Kennt ihr das, wenn man mal was Neues ausprobieren will, aber am Ende alles beim Alten bleibt? Uns jedenfalls kommt das sehr bekannt vor, deswegen haben wir uns für euch auf einen Selbstoptimierungstrip begeben. In dieser Kolumne stellen wir uns (meistens) sieben Tage als Testobjekte zur Verfügung. Wir versuchen für euch mit unseren alten Gewohnheiten zu brechen, neue Routinen zu entwickeln und andere Lebensstile auszuprobieren. Ob wir die Challenges meistern oder kläglich scheitern, erfahrt ihr hier.

Wie gerne ich jetzt Musik hören würde! Aber nein! Das ist für mich nicht drin. Denn genau darum geht es: keine Musik zu hören. Eine ganze Woche lang. ‚Aber warum habe ich mir das angetan?‘, fragen sich vielleicht einige – Ich will herausfinden, wie es mir damit geht, wenn ich mich nicht den ganzen Tag über von meiner Musik beschallen lasse. Vielleicht verändert sich sogar nachhaltig etwas an meinem Musikverhalten.

Meine Ausgangssituation vor diesem Selbstversuch ist die Folgende gewesen: Ich höre andauernd und gerne Musik. Bei jeder alltäglichen Situation: beim Abwaschen, beim Zähneputzen, beim Spazierengehen oder auch zum Einschlafen. Daher musste dieses Projekt etwas warten, denn die Prüfungsphase wäre ein unmöglicher Zeitpunkt für mich gewesen, um auf Musik zu verzichten! Was hätte ich schließlich sonst in meinen Lernpausen tun sollen?!

Während meiner siebentägigen Reise bin ich vor allem der Frage nachgegangen, was Musik meinen Mitmenschen bedeutet, was sie mit ihnen macht und was sie selbst dazu verleitet, so viel Musik zu hören.

1. Tag: Montag

Am Sonntag Nachmittag stellte ich mir extra einen Erinnerungs-Wecker, damit ich nicht vergessen konnte, keine Musik zu hören. Und schon prasselten Situationen auf mich ein, in denen ich gerne Musik gehört hätte: Beim Zähneputzen, beim Abwaschen, beim Sachen packen oder auch beim Artikel schreiben. Aber das fiel alles flach. Mich umgab die pure Stille. Doch änderte sich heute irgendetwas für mich? Nicht wirklich. Ich wollte ein paar Mal auf meinen Spotify Account klicken, dann fiel mir jedoch ein, dass ich das nicht darf. Am Abend wollte mein Freund mir einen Song zeigen und er spielte ihn an, bis mir meine selbstgewählte Challenge einfiel und ich meinte: „Stopp! Ich darf keine Musik hören!“ Daraufhin wurde der Song abgebrochen und ich werde ihn mir wohl erst später anhören können.

Unsere Chef-Redakteurin Julia meint: ,,Keine Musik zu hören, wäre für mich unvorstellbar. Sobald ich aufwache, spielt Musik in meinem Kopf on repeat, und wenn ich die Zeit dazu habe, befriedige ich das Dauergedudel schon kurz nach dem Aufstehen, indem ich genau dieses Lied lautstark aus meinem Handylautsprecher ertönen lasse. Dann noch dazu beim Zähneputzen durchs Badezimmer tanzen, und der Morgen ist perfekt. Musik ist mein konstanter Begleiter — auf dem Fahrrad, beim Geschirrspülen, während des Lernens. Sie ist die perfekte Allzweckwaffe: Sie versetzt mich in eine bestimmte Gefühlslage, hilft mir bei der Konzentration oder bringt mich auf andere Gedanken, wenn es nötig ist.“

2. Tag: Dienstag

Heute sollte die größte Herausforderung des Selbstversuchs stattfinden: Eine lange Bahnfahrt stand bevor. Ein Alptraum, denn ALLE hören in der Bahn Musik. Da macht es doch am meisten Spaß, die alten Lieblingssongs zu hören und in Erinnerungen zu schwelgen, während man aus dem Fenster schaut und die Felder an einem vorbei zu fliegen scheinen. Was tut man stattdessen? Ein Buch lesen. Und ich war tatsächlich sehr stolz darauf, weil ich es im Studium kaum noch schaffe, „normale“ Lektüre zu lesen. Später schrieb ich an meinem Artikel weiter. Natürlich ganz ohne Musik auf den Ohren. Es war auszuhalten.

,,If you’ve lost your faith in love or music then the end won’t be long.“ sang schon Indie-Rock-Legende Pete Doherty. Treffender könnte man es kaum ausdrücken, findet auch der Greifswalder Studierende und Hobbygitarrist Kai. Für ihn ist Musik sein ständiger Begleiter im Alltag. ,,Musik kann jegliches Gefühl ausdrücken, passt also in jede Lebenslage. Wenn ich Musik höre oder selbst spiele, versinke ich in ihr und denke an nichts anderes, was sich sonst um mich herum abspielt.“ so Kai. Und diesen Zustand konnte ich bei ihm schon oft genug beobachten 😊.

3. Tag: Mittwoch

Schon wieder erlebte ich einen perfekten Moment, um Musik zu hören: Während eines langen Spaziergangs auf dem Heimweg. Stattdessen telefonierte ich mit jemandem. Das bot sich dann ganz gut an. An diesem Tag arbeitete ich länger an einem Artikel und wollte so gerne wieder Musik hören, aber ich hielt es auch dieses Mal wieder ohne aus.

Meine Freundin Lea fragte ich auch, was Musik für sie bedeutet: ,,Musik bedeutet für mich Individualität. Es ist Ausdruck meiner Persönlichkeit. Musik hilft mir mich besser zu fühlen, mich zu verstehen und mich zu trösten. Über Musik findet man zusammen. Man schließt Freundschaften. Und Musik ist natürlich auch da, um abzutauchen und Zeit zu überbrücken.“

4. bis 6. Tag: Donnerstag bis Samstag

Die Tage über kam ich sehr gut mit der Situation klar. Tatsächlich viel besser als ich dachte. Ich las in Situationen, in denen ich vielleicht träge im Bett liegen würde, um der Musik zu lauschen. Und ansonsten herrschte Stille oder ich hörte einen Podcast, während ich anderen Tätigkeiten nachging. Außer wenn Filmen und Serien Zuhause liefen. Da konnte (und durfte) ich nicht ins Musikgeschehen eingreifen. Von Donnerstag bis Samstag passierte an sich auch nichts Spannendes, was das Selbstexperiment anging. Ich habe mich viel schneller an die Situation ohne Musik zu „leben“ gewöhnt als gedacht.

Meine Freundin Lilly meint: ,,Musik ist der Schlüssel zur Verwandlung in andere Welten. Die Möglichkeit durch die Zeit zu reisen. Die Fähigkeit, eine andere Identität auszuleben und somit das eigene Potential neu zu entdecken.“

7. Tag: Sonntag

Ich freue mich wirklich sehr auf morgen. Nun brauche ich mich nicht mehr zu erschrecken (und auch schuldig zu fühlen), wenn ich auf einmal Background-Musik in einem Film oder einer Serie höre, was mir mehr als nur einmal passierte.

Jetzt habe ich andere Personen gefragt, was Musik für sie bedeutet. Aber zum Schluss will ich die Frage auch für mich selbst beantworten. Meine Musik gibt mir in den unterschiedlichsten Phasen meines Lebens Halt. Ich wähle sie mir (meistens selbst) aus und sie versteht mich, ohne mich zu kennen. Und darf mich gleichzeitig mit einem leichten Mantel der Heimat umdecken. Manche Lieder erinnern mich an Reisen mit guten Freunden, an Verflossene, diverse Familienfeiern oder auch an die Zeit beim verzweifelten Lernen. Man erstellt sich Playlisten, die genau auf diese Geschehnisse zugeschnitten sind. Deine Musik ist immer für dich da und wird dich nie im Stich lassen.

Fazit

Ein Tag nach dem Selbstversuch stellte ich fest, wie sehr mir mein Musikgeschmack auf die Nerven ging. Ich musste mich erst einmal wieder in meine Musik eingrooven. Mein Freund nennt meinen Musikgeschmack immer „Depri-Mucke“. Jetzt kann ich ihn eindeutig besser verstehen. Ich hatte das Gefühl, die Musik einer anderen Person zu hören. Das Gefühl hielt aber auch nur zwei Stunden an. Danach war ich wieder von dem Gefühl umgeben, nach Hause gekommen zu sein.

Weiterhin werde ich in alltäglichen Situationen Musik hören, aber dafür umso mehr die Stille genießen.

Und zu guter Letzt kommen noch von unserem Redakteur Philipp seine Musikweisheiten:

  1. Für mich persönlich ist Musik wohl der zentrale Stimmungsmodulator in meinem Leben. Mit dem passenden Lied kann man Gefühle verstärken, dämpfen oder in eine ganz andere Richtung umlenken. Damit haben Radiosender und heute umso mehr auch KIs zur individualisierten Song-Auswahl einen großen Einfluss auf unsere Stimmung.
  2. Musik ist für mich der eleganteste Weg, um fremde Kulturen kennenzulernen. Sie funktioniert nonverbal und verständigt Menschen auf einer emotionalen Ebene. Außerdem ist sie immer offen für neue Einflüsse und symbolhaft dafür, wie wir voneinander lernen und uns gegenseitig besser machen können.
  3. Im digitalen Zeitalter noch mehr als früher schon, ist Musik immer auch eine endlose Suche. Und gerade das macht für mich einen großen Teil der Faszination aus: immer neue, spannende Klänge zu finden. Egal ob beim Jammen mit Freund*innen oder beim Durchstöbern von Streaming-Diensten, es gibt so viele coole Sounds, die entdeckt werden wollen!
  4. Last but not least ist Musik immer auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Vom einzelnen Lied mit Einflüssen aus aller Welt bis hin zum Musik-Business als Ganzem, in dem wir lange zwar immer mehr Musik konsumieren, aber gleichzeitig immer weniger dafür ausgeben wollten. Langsam scheint sich jedoch auch hier die Einsicht und damit eine Trendwende anzubahnen.

Beitragsbild: Eric Nopanen
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