Liebe Leserinnen und Leser,

sjNach zwei Jahren Projektentwicklung & Redaktionsarbeit im webMoritz möchte ich mich verabschieden. Doch hier geht es natürlich weiter: Den webMoritz übergebe ich vertrauensvoll in die Hände zweier sehr engagierter Nachfolger: Carsten Schönebeck und Gabriel Kords. Sie wurden am letzten Dienstag vom Studierendenparlament zur neuen Chefredaktion des webMoritz gewählt. Ich beglückwünsche beide ganz herzlich und wünschen ihnen alles erdenklich Gute.

Euch, liebe Leserinnen und Leser, danke ich ganz herzlich für das Vertrauen und die Aufmerksamkeit und wünsche weiterhin viel Spaß mit dieser Seite.

Wer ein wenig mehr Interesse an der Geschichte des webMoritz und den Leuten hinter dem Projekt hat, kann in diesem Artikel…

a)      … noch einmal auf zwei bewegte Jahre webMoritz zurückschauen
b)      … Leser- und Kommentarzahlen des letzten Jahres analysieren
c)      … die Liste der vielen Helfer des webMoritz durchlesen
d)      … und einen Blick

in die mögliche Zukunft werfen.

Der lange Weg zum webMoritz:

Die Idee eine aktuelle Internetseite zum Moritz Magazin anzubieten, ist so alt wie der moritz. Doch erst Ende 2006 wurde ich vom Studierendenparlament (StuPa) zum ersten Chefredakteur des „Moritz Web“ gewählt. Es war ein Start bei null. Keine Redaktion, kein Computer, kein Büro. Die Internetseite war eher ein verstaubtes Onlinearchiv des Magazins. Zwar konnte ich das Parlament von der Notwendigkeit einer neuen Seite überzeugen, intern scheiterte ich jedoch, das notwendige Geld für die Programmierung zu bekommen. Dazu kam eine Zusage für ein Auslandsstudium in Australien, die meine Aufgabe nach einem halben Jahr beendete.

webmoirtz_historyAls ich Ende 2007 zurückkehrte, war am „Moritz Web“ immer noch nichts passiert. Um dies und anderes zu verändern, kandidierte ich selbst fürs StuPa und veröffentlichte Januar 2008 den „StuPa-Info-Blog„. Nach zahlreichem Zuspruch und erfolgreicher Wahl, benannte ich die Seite in „Uni-Greifswald-Blog“ um, um fortan über die gesamte Uni zu berichten. Der erste „StuPa-Live-Ticker“ erregte noch die Gemüter, „ob man denn so etwas dürfe“.  Ähnlich im Senat.

Aus einem Blog wird ein Portal

Nach einem juristischen Namensstreit mit dem Rektorat, der immerhin für landesweites Aufsehen sorgte, wurde die Seite in Ryck-Blick.de umgetauft. Nicht nur dadurch wurde die Seite immer bekannter und erreichte bald bis zu 500 Leser täglich. Auf dem Ryck-Blick diskutierten Stupisten, Uni-Mitarbeiter, fetzen sich AStA-MitgliederReferenten und sogar Politiker der Greifswalder Bürgerschaft. Durch die tägliche Berichterstattung, Kooperation mit anderen Blogs, radio 98eins, Kulturmodul und dem Moritz Magazin erahnten einige im Ryck-Blick gar eine Alternative zur Lokalzeitung. In jedem Fall stellte der Ryck-Blick den bis dato immer noch unbekannten „Moritz Web“ in den Schatten.

Aus dem Ryck-Blick wird der neue webMoritz

Doch es war auch eine Herkulesaufgabe. Hausarbeiten und Prüfungen, teilweise sogar ganze Vorlesungswochen blieben notgedrungen auf der Strecke. Der Ryck-Blick war – trotz einiger Redakteure – ein Full-Time-Job. Um die Seite dauerhaft zu erhalten ohne exmatrikuliert zu werden, müsste die Arbeit zukünftig auf mehr Köpfe verteilt werden und eine stabile Organisation her. Da kam es ganz gelegen, dass das StuPa den Job des „Moritz Web“ Chefredakteurs ausschrieb.

Im Juni 2008 stelle mich das Parlament schließlich erneut als Chefredakteur für den „Moritz Web“ ein und kaufte den Ryck-Blick auf. Der Ryck-Blick wurde nun letztmalig umbenannt – in webMoritz.de.

Meilensteine des webMoritz

Ausgestattet mit den Vorzügen eines Redaktionsraumes, einer wachsenden Redaktion und gewisser finanzieller Ressourcen konnte der webMoritz dramatisch wachsen. Als Meilensteine sind dabei wohl zu nennen:

Fehler und Lernprozesse

Natürlich lief in meiner Amtszeit nicht alles perfekt. Der Transfer des Ryck-Blick zum webMoritz dauerte doch recht lange. In manchen Artikeln fehlte die saubere Trennung zwischen Bericht und Kommentar. Mein Engagement sowohl als Redakteur und gleichzeitig als Stupist, stellte sich im Nachhinein als problematisch heraus. Besonders unangenehm bleibt mir jedoch der Streit mit manchen StuPa-Mitgliedern und Kollegen im Kopf, den ich gerne vermieden hätte. Nicht jeder Streit hätte zur Durchsetzung des webMoritz wirklich ausgefochten werden müssen.

Der webMoritz gehört dazu

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Als ich in einem Greifswalder Laden ein Foto schießen will und verlegen die Verkäuferin frage, ob sie den webMoritz kenne, nickt sie und antwortete genervt: „Natürlich – den lese ich“. Der webMoritz gehört heute ganz unstrittig zur Universität und auch zur Stadt dazu. Viele hundert Studenten und auch machner Bürger informieren sich hier – manche sogar täglich.

Besonders stolz bin ich jedoch auf die vielen engagierten Kommentar-Debatten über die sinnvollen und sinnlosen Dingen der Uni-, Stadt- und Landes-Politik. Denn sie waren stets mein Hauptziel. Mit inzwischen weit über 1.000 Kommentaren monatlich überstiegen sie allerdings meiner künsten Erwartungen…

Die Seite hat viele begabte Redakteure, aufmerksame Leser, unerbitterte Kommentatoren, eifrige Gegner und beigeistere Fans gefunden. Trotzdem ist und bleibt es ein extrem aufwendiger Vollzeitjob mit wenig Pausen.

Ich danke Carsten und Gabriel, dass Sie die Vision eines studentischen Tagesmediums nun in eine neue Generation tragen.

Leserzahlen, Artikel und andere Zahlen…

Zur Übergabe des webMoritz an das Studierendenparlament habe ich im Januar eine Powerpoint-Präsentation mit Leserzahlen, Zugriffszahlen, Kommentarzahlen, Artikelzahlen und vielen „Fakten“ über den webMoritz zusammengestellt. Hier könnt ihr Euch die Präsentation downloaden.

Danksagung:

Als ich anfing diese Liste zu schreiben, hatte ich sofort ein paar Namen im Kopf. Doch je länger ich daran saß, desto länger wurde die Liste. Es ist ist unglaublich – in über zwei Jahren haben mir unzählige Menschen geholfen. Jeder einzelne der hier folgenden hat eine wichtige Rolle gespielt:

Ich möchte mich zuerst bei denjenigen bedanken, die oft im Hintergrund gewirkt haben, und daher gerne vergessen werden: Den Programmierern und webMastern. Ein großes Dankeschön an:

  • René Reisenweber, lange Webmaster, erstellte u.a. das Forum, behob tausende kleine Fehler
  • Andreas Kleine, fusionierte unter anderem Ryck-Blick und MoritzWeb

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    Website-Workshop in Glashagen

  • Julius Bullinger, Programmierer, seit Mai 2009 neuer Webmaster
  • Adrian von Stechow, Serveradministrator, Programmierer, Erleuchter des CSS
  • Mirko Lindner, Kopf hinter der Integration von Kulturmodul
  • Benjamin Mumm, Webmaster des Moritz Web als dieser noch mit Typo3 lief
  • Tom Seifert, stellte seinen Server für den „Uni-Greifswald-Blog“ aka „Ryck-Blick“ bereit und half bei der Abwehr des Hackerangriffs
  • Roman Cieslik, Meister der Datenbanken, transferierte die alten Magazin Einträge auf die neue webMoritz Seite
  • Eric Schümann, half überall fleißig mit

Ebenfalls dem Leser oft unbekannt, obwohl jeder ihre Arbeit jeder ihre sieht, sind die Designer. Vielen Dank an:

  • Christian Bauer, entwickelte das erste webMoritz Logo
  • Alexander Köcher, entwarf das „Uni-Greifswald-Blog“ Logo
  • Henning Hurtz, gestaltete u.a. die ersten „Uni-Greifswald-Blog“-Plakate
  • Sascha Fricke, entwarf das „Ryck-Blick“ Logo
  • Kevin Suckert, entwickelte das aktuelle webMoritz Logo und das neue webMoritz Layout
  • Marco Herzog, gestaltete Plakate, Fotos und Flyer für den webMoritz

Nicht immer leicht mit mir, hatten es meine Stellvertreter/Innen, die viel Stress abbekamen:

  • Beatrice Lindhorst, die gute Seele der Redaktion von Oktober 2006 bis März 2007
  • Kerstin Zuber, rang mit mir um die redaktionelle Ausrichtung von Juni bis August 2008
  • Carsten Schönebeck, vermittelte im StuPa und half von September 2008 bis Mai 2009

Ein großer Dank, geht an die Fotografen, die uns mit Bildern und Fotogalerien versorgten:

  • Luisa Wetzel, Marco Herzog, Ulrike Hausmann und andere!

    webmoritz-fotoworkshop

    webMoritz Fotoworkshop

Einen besonderen Dank verdienen die Redakteure, die den Ryck-Blick und den webMoritz mit Leben erfüllten:

  • Laura Brehme, Florian Bonn, Jan Faulbrück, Christine Fratzke, Arvid Hansmann, Markus Hildner, Enrico Howe, Siri Hummel, Henning Hurtz, Gabriel Kords, Marius Külzer, Sandra Kutz, Philipp Labisch, Julia Löcherbach, Sebastian Menk, Arik Platzek, Felix Schulze, Eric Schümann, Joachim Schmidt, Felix Schweikert, Stefan Streiche, Marcus Unbenannt, Helke Vangermain, Eric Wallis, Oliver Wunder, Kerstin Zuber, viele Gastschreiber, uvm.

Gott der Podcasts war:

  • Eric Schümann

Redakioneller Chef des Mensa-Beamers war:

  • Marcus Hildner

Den Flying Moritz gestalteten (in historischer Reihenfolge):

  • Elisabeth Delitzscher, Björn Buss und Ulrich Kötter

Ein Dank geht auch an alle Kollegen der zwei anderen moritz Redaktionen, besonders an die Chefredakteure für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit:

  • Björn Buß, Maria Trixa und Christine Fratzke vom Moritz Magazin
  • Stefanie Binder, Sylvia Zbicinska, Jeannette Rische, Justina Jaskowiak von Moritz TV

Gefreut habe ich mich über die Zusammenarbeit mit unseren Partnern, die von Anfang an den Ryck-Blick, bzw. den webMoritz geglaubt haben:

  • radio 98eins, deren Internet-Radiostream wir senden und deren News wir veröffentlichen dürfen (Dank besonders an Paul Klaeske!),
  • Kulturmodul.de, deren Termine wir verwenden dürfen
  • Campus-Vision, die uns Raum auf dem Mensa-Beamer einräumten
  • Dem Gristuf e.V. für die Coverage-Kooperation und den Druck der Ryck-Blick Buttons

Ich möchte außerdem danken…

  • Allen, die mutig waren und mir durch wertvolle Tipps bei der Recherche halfen
  • Den Bloggern Joachim Schmidt vom Fleischervorstadt-Blog und Oliver Wunder vom Daburna-Blog für die problemlose Zusammenarbeit.
  • Klaus Zeidler vom Studentenwerk Greifswald
  • Stadt-Politikern und Journalisten, die den Ryck-Blick/ webMoritz von Anfang Ernst nahmen und unterstützen
  • Den vielen Kommentatoren! Einen kleinen Gruß an Klaus, ret marut, Manfred Peters, Edmund Stoiber, floordress, Marco_Wagner, mens_sana, Wissender, Nathan Nörgel und an die vielen, vielen anderen!

Ein besonderer Dank…

  • Geht an die Jusos Greifswald, die mich im letzten Semester im Studierendenparlament gegen manchen Angriff verteidigen und mit ihrer Unterstützung für den webMoritz einen wichtigen Beitrag für die Transparenz in der Unipolitik sorgten.

Ganz persönlich danke ich…

  • meiner Familie, besonders meiner Mutter, die mich in dieser Zeit finanziell unterstützte. Ohne ihre

    Unterstützung hätte ich diesen Ehrenamt nicht „leisten“ können.

  • Ebenfalls danke ich meinen Freunden, besonders meiner Freundin, die sich hunderte webMoritz-Geschichten (viel mehr als hier niedergeschrieben wurden) anhören mussten.

Ich bedanke mich und verbeuge mich schlussendlich vor Euch, den Lesern, für die Aufmerksamkeit, das Vertrauen und auch für Euer Verständnis für Fehler und die kleinen und großen Schwächen.

Zukunft – wie geht es beim webMoritz weiter?

Das schöne am Internet ist, dass es sich jeden Tag neu erfindet. Ergo kann und will ich keine Perspektive für den webMoritz aufmachen. Diese Perspektive müssen die Chefredakteure und die Redaktion jeden Tag gemeinsam neu finden. Ein paar altkluge Tipps möchte ich allen Nachfolgern und dem Studierendenparlament jedoch mitgeben:

  • Das Geheimnis liegt in der Community. Der Respekt vor unsere Lesern sollte unser größtes Anliegen sein. Ihre Kommentare sind wertvoll – sie machen den webMoritz so spannend.
  • Trotzdem muss manchmal auch konsequent gelöscht werden… Der webMoritz darf nicht als öffentlicher Pranger für Gerüchte, Verleumdungen oder für Geschichtsrevisionismus und Ausländerfeindlichkeit missbraucht werden.
  • Bleibt kritisch, unabhängig und mutig! Lasst euch von Rektor, StuPa, AStA und ehemaligen Chefredakteuren (*g) nichts vorschreiben.
  • Bleibt innovativ! Der webMoritz ist nie „fertig“ oder „perfekt“.
  • Lasst Spaß, Kultur und Humor in der Redaktion und im webMoritz nicht zu kurz kommen.
  • Zusammenarbeit ist Trumpf: Die Moritz-Familie muss weiter zusammenwachsen und geschlossen auftreten.

Zukunft – wie geht es bei mir weiter?

Erstaunlich viele Menschen fragen mich auch, was ich nun persönlich als Nächstes mache. Die Antwort fällt für viele jedoch enttäuschend aus: Denn mein Hauptziel ist schlicht, meine zwei Nebenfächer abzuschließen. Vom webMoritz werde ich mich redaktionell zurückziehen – höchstens noch ein bisschen twittern. Die ein oder andere Idee, was man technisch noch besser machen kann, habe ich noch. Vielleicht finde ich noch Zeit und die Unterstützung im Parlament sie umzusetzen. Auch sonst werde ich nicht ganz verschwinden, sondern noch meine Legislaturen im StuPa und Senat nutzen.

Wer sich für mich persönlich interessiert, schaue einfach von Zeit zu Zeit auf www.sebastianjabbusch.de. Es würde Zeit, dass ich mich auch um diese Seite mal wieder kümmere…

Im Anschluss an eine der nächsten Redaktionssitzungen gibt es noch einmal eine kleine Grillparty – aktuelle und ehemalige Redaktionsmitglieder sind herzlich eingeladen,

Euer Sebastian Jabbusch

Fotos: Startseite Richardfabi via Wikipedia;  SJ – privat; Redaktionsfotos – webMoritz Archiv; Grafik – Sebastian Jabbusch