Adventskalender Türchen 8: Eine Liebeserklärung an Weihnachtsmärkte

Adventskalender Türchen 8: Eine Liebeserklärung an Weihnachtsmärkte

Ein Kribbeln im Bauch, ein unverhoffter Glücksmoment, ein wohlig warmes Gefühl. Dafür braucht es nicht immer ein großes Ereignis, vielmehr liegen diese magischen Momente oft verdeckt unter einem Mantel der Gewohnheit und der Selbstverständlichkeit. „Eine Liebeserklärung“ ist unsere neue Kolumne, in der es darum gehen soll, die vermeintlich einfachsten Dinge dieser Welt wertzuschätzen. Mit ihr bauen wir euch eine zynismusfreie Nische, in die sich hineingekuschelt werden kann, wenn der Alltag einem mal wieder die Daunendecke der guten Laune zu klauen versucht. In diesem Beitrag soll es um die Liebe zu Weihnachtsmärkten gehen.

Die meisten Blätter sind von den Bäumen gefallen und der Herbst neigt sich dem Ende zu. An ihrer Stelle macht sich der Duft von Tanne und Lebkuchen breit, die Weihnachtszeit beginnt! Mit Beginn der schönsten Zeit des Jahres werden auch wieder festlich die Weihnachtsmärkte überall im Land eröffnet und „All I Want For Chistmas Is You“ und „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer“ erklingen wieder in voller Pracht. Die Menschenscharen eilen voller Vorfreude zu später Abendstunde auf den Weihnachtsmarkt und bedienen sich am breitgefächertem Angebot der lieblich eingerichteten Buden und Stände. Weihnachtsmärkte bringen immerhin auch ein renommiertes und herzhaftes Angebot an Getränken und Essen mit sich. Gebrannte Mandeln, tonnenweise Spezialitäten vom Grill und natürlich auch die immer beliebten Mutzen. Obwohl ich vor meiner Zeit in Greifswald tatsächlich noch nie Mutzen gegessen hatte, kann ich nun nicht mehr genug davon kriegen, da mir wirklich jede*r Greifswalder*in eingetrichtert hat, dass ich die Dinger unbedingt probieren muss. Und auch wenn meine tollpatschige Wenigkeit es jedes Mal schafft, mehr Puderzucker auf meiner Winterjacke als auf den Mutzen selbst zu verteilen, genieße ich das Schmalzgebäck (wie es auch genannt wird) immer wieder aufs Neue.

Was absolut nicht fehlen darf bei den zunehmend kälter werdenden Temperaturen, ist eine warme Tasse Glühwein. Diese erwärmt nicht nur das Bäuchlein, sondern auch das Gemüt, wenn noch ein Schuss Amaretto dazugegeben wird. Ich erinnere mich beim Glühweintrinken immer an mein erstes Semester zurück, als ich mit meinen Freunden jede Woche einen Abstecher auf den Weihnachtsmarkt gemacht habe, bevor wir in die vierstündige BWL-Vorlesung abgetaucht sind. Da waren die ein, zwei (oder auch ein paar mehr) Tassen Glühwein genau der Motivationsbooster, der uns durch die Vorlesung getragen hat.

Was den Weihnachtsmarkt für mich aber noch mehr ausmacht, ist die Stimmung und das Ambiente selbst. Überall ist alles festlich verziert, alles leuchtet und glitzert, es duftet nach allen möglichen Köstlichkeiten, alle Leute sind am Lachen und man genießt die Zeit mit seinen Freund*innen und/oder der Familie. Wobei man bei der gemütlichen, warmen Stimmung auch gerne mal mit komplett fremden Leuten in Kontakt kommt. Aus dem Stegreif fällt mir gerade ein, dass mich mal eine Gruppe von Rentner*innen dazu ermutigt hat, ein paar Weihnachtsliederchen mit ihnen anzusingen. Wir hatten tatsächlich mächtig Spaß und haben sogar noch ein paar mehr Leute angelockt, die entweder zugehört oder sogar auch mitgesungen haben.

Weihnachtmärkte symbolisieren für mich einfach die Wärme, das Beisammensein und die endlos gute Laune, die das Weihnachtsfest für mich ausmachen. Falls ihr bisher noch nicht auf dem Weihnachtsmarkt wart, dann dreht doch mal eine Runde über den Markt mit euren Nächsten und Liebsten und genießt die Zeit miteinander.

Adventskalender Türchen 7: Weihnachtsmarkt im Rathauskeller

Adventskalender Türchen 7: Weihnachtsmarkt im Rathauskeller

Direkt neben der Touri-Info führt eine Treppe in den historischen Gewölbekeller zu dem eigens ausgeschilderten Kunsthandwerksmarkt. Eigentlich nicht zu übersehen, doch nach etwas Investigieren fiel uns auf: Viele langjährige Greifswalder*innen haben trotzdem noch nie von dem kleinen Weihnachtsmarkt gehört. Höchste Zeit, das zu ändern!

Glühweingewürze, Knoblauchchampignons und frisch gebrannte Mandeln auf der einen und blinkende, schallende Fahrgeschäfte auf der anderen Seite: Der Greifswalder Weihnachtsmarkt ist zwar jedes Jahr wieder ein schönes Erlebnis, aber auch irritierend stark eingenommen von Autoscootern, einem Riesenrad und Spielbuden. Wer bei etwas ruhigerem Ambiente in die festliche Stimmung kommen möchte oder noch nach dem einen oder anderen Geschenk sucht, sollte beim Kunsthandwerksmarkt im Rathauskeller vorbeischauen.

Der Markt öffnet vom ersten bis zum dritten Adventswochenende seine Türen, in der Regel jeden Freitag ab 14 Uhr und Samstag und Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Der Rathauskeller ist gefüllt mit den verschiedensten Ständen, wie man sie auch von den Kunsthandwerks-Veranstaltungen auf dem Marktplatz kennt. Von Keramik über selbst gemachte Schmuckstücke, Kinderkleidung und Seifen bis hin zu maritimen Souvenirs, Pralinen und Likör ist allerlei zum Entlangbummeln angeboten. Auch wenn einige Stände sicherlich Geschmacksache sind, so gibt es doch immer wieder ein paar tolle Möglichkeiten, kleine Geschenke oder Mitbringsel aus der Region zu erwerben.

Die Kunsthandwerker*innen kommen beispielsweise aus Vorpommern, der Uckermark oder auch Brandenburg und bieten ihre geschnitzten, getöpferten, gebrauten und gestickten Waren an. Zusätzlich lädt aber auch ein kleines Adventscafé zum Verweilen ein, bei dem man sich bei Lampenschirmen und Lichterketten in gemütlicher Atmosphäre unterhalten und stärken kann.

Mein persönliches Highlight sind aber immer wieder die maritimen Malereien von Mario Hennings hinten rechts im Gewölbe, die häufig die schönsten Orte Greifswalds zum Motiv haben: Der Blick von der Brücke am Museumshafen auf den Ryck, über den Marktplatz auf die bunten Häuser oder aus einem Hinterhof auf den Dom. Allein beim Durchstöbern werde ich jedes Mal wieder von einer großen Portion Greifswald-Liebe erfüllt. Dieses Jahr habe ich mir ein Bild gekauft, was einen sommerlichen Tag auf den Salzwiesen zeigt, im Hintergrund unsere kleine Skyline. Das werde ich mir nächsten Monat mit ins Auslandssemester nehmen und einen Blick nach Hause auf die schönste Hansestadt der Welt haben.

Das Wichtigste auf einen Blick:
– Was?
Greifswalder Kunsthandwerksmarkt
– Wann? Freitags von 14-20 Uhr, samstags und sonntags von 11-20 Uhr
– Wo? Gewölbekeller des Rathauses

Titelbild: Laura Schirrmeister
Beitragsbilder: Annica Brommann

Adventskalender Türchen 2: Wie cool ist der Greifswalder Weihnachtsmarkt?

Adventskalender Türchen 2: Wie cool ist der Greifswalder Weihnachtsmarkt?

Beitrag von Lilly Biedermann und Maret Becker

In jeder Stadt gibt es mittlerweile mindestens einen Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt gehört zu Deutschland und Deutschland gehört zum Weihnachtsmarkt. Im Dezember verwandeln wir uns, denn auf einmal lieben wir überteuertes Essen, lange Warteschlangen vor dem Glühweinstand und zu viele Menschen. All das hat natürlich auch Greifswald zu bieten. Wie der Weihnachtsmarkt bezüglich Essen und Co. abschneidet, erfährst du im Artikel.

Fahrgeschäfte

Lilly: Die Fahrgeschäfte sind natürlich nicht mit dem Fischerfest zu vegleichen. Das Riesenrad ist kleiner und weniger gruselig, der Autoscooter ist halt ein Autoscooter und mehr ist nicht los. Die Karussells für die kleinen Besucher*innen sind teilweise schön stimmungsvoll. Ich kann nicht genau sagen, ob ich enttäuscht bin, aber begeistert hat es mich nicht. Ich möchte außerdem fragen, warum es so viele Fahrgeschäfte braucht, aber keinen einzigen Stand mit Räucherkerzchen?

Maret: Die Auswahl an Fahrgeschäften ist äußerst klein und vor allem für Kinder ausgelegt. Das ist sehr schade. Aber ganz ehrlich, auf dem Marktplatz wäre nicht mehr Platz für größere Fahrgeschäfte. Die Fläche für Autoscooter nimmt nämlich gefühlt die Hälfte des Weihnachtsmarktes ein. Die Großen dürfen sich natürlich auch auf das Karussell begeben, Autoscooter fahren und vom ,Riesen’Rad die Sicht über den Markt genießen.

Getränke

Maret: Liebe geht an den Blaubeer-Glühwein raus. Eigentlich mag ich den Glühweingeschmack nicht allzu sehr, aber in diesem Glühwein ist so viel Zucker drin, dass er mir wieder geschmeckt hat. An einem Stand waren sogar richtige Blaubeeren im Getränk drin.

Lilly: Zu den alkoholfreien Getränken kann ich nicht viel sagen. Dafür umso mehr zum Glühwein. Die Auswahl geht deutlich über den Standard-Glühwein mit Amaretto hinaus. Es gibt Heidelbeer-, Holunder- und Rosé-Glühwein. Nicht zu vergessen den Stand mit dem schwedischen Glögg. Alles, was ich bisher probiert habe, hat mir geschmeckt. Der Rosé-Glühwein ist mein Favorit, weil er nicht so süß ist. Ich hatte aufgrund der Inflation mit höheren Preisen gerechnet, aber meine Sorge war unbegründet.

Weihnachtsbäckerei und herzhaftes Essen

Lilly: Als regelmäßige Striezelmarktbesucherin bin ich ganz schön verwöhnt, was Weihnachtsgebäck angeht. Mir fehlt in Greifswald eindeutig der Stollen. Aber ansonsten schneidet der Weihnachtsmarkt solide ab: Mutzen, Baumstriezel und gebrannte Mandeln sind da. Und der Duft nach Zuckerwatte zieht über den Markt. Die herzhaften Speisen haben mich dagegen nicht enttäuscht. Ich fand meinen Langos großartig und auch die anderen Gerichte (zum Beispiel Knoblauchbrot) sahen echt gut aus. Für Vegetarier ist es absolut möglich, etwas Leckeres zu finden. Für Veganer könnte es schwierig werden. Wenn ihr allerdings Fleisch esst, dann gibt es eine riesige, gut duftende Auswahl.

Maret: Mutzen sind hier so ein großes Ding … Mich dagegen machen sie überhaupt nicht glücklich. Sie sind mir nicht süß und fettig genug. Jedes Mal aufs Neue sind sie eine Enttäuschung. Zum Glück gibt’s auf dem Weihnachtsmarkt noch andere Köstlichkeiten. Den Crêpes-Stand kann ich zum Beispiel empfehlen. Der Preis dafür ist auch vollkommen in Ordnung. Der Langos-Stand hat mich dagegen leider erneut enttäuscht. Letztes Jahr war es das Gleiche. Der Preis ist es wirklich nicht wert. Holt euch lieber eine günstige Pommes oder etwas teurere Curly Fries mit Käsesoße am Stand neben an.

Ambiente

Maret: Auch wenn alles wieder kleiner ist als irgendwo anders #typischgwood, bekomme ich ganz weihnachtliche Gefühle auf dem Weihnachtsmarkt. Das heißt, ich bin verdammt glücklich. Eine kleine Auswahl reicht ja eigentlich auch.

Lilly: Der Markt von Greifswald bringt natürlich schon von selbst ein gewisses Flair mit. Mit der großen Tanne (an alle LaÖks – wenn es keine Tanne ist, entschuldige ich mich aufrichtig) und den kleinen Ständen wirkt es sehr gemütlich. Die Fahrgeschäfte hätten für meinen Geschmack nicht sein müssen. Die grellen Lichter stören ein bisschen die Besinnlichkeit. Und wenn wir gerade bei grell sind: Wer auch immer die Farbe der Tassen gewählt hat, möchte dies bitte nie wieder tun. Dieses Mülltonnenorange geht gar nicht.

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Verköstlichung

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Spaß

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Weihnachtsstimmung

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Weiterempfehlung

Titelbild: Laura Schirrmeister
Beitragsbilder: Lilly Biedermann

Adweb.kalender 1. Fensterchen: Coming Home for Christmas Market

Adweb.kalender 1. Fensterchen: Coming Home for Christmas Market

Alle Jahre wieder weihnachtet es auch beim webmoritz.! Hier wird Weihnachtsmusik gedudelt, werden Plätzchen gebacken und Geschichten der vergangenen, diesjährigen und zukünftigen Weihnacht unter flackernden Lichterketten geraunt. Einen Teil dieser besinnlichen Stimmung möchten wir wieder in unserem Adweb.kalender mit euch teilen. Hinter dem 1. Türchen erwartet euch: ein DIY Weihnachtsmarkt fürs Wohnzimmer.

Ein wenig beängstigend ist es doch irgendwie, die vielen Menschen zu sehen, die sich auf dem Weihnachtsmarkt dicht an dicht zusammendrängen, gebrannte Mandeln in den eisstarren Fingern, teils mit Masken auf den glühweingeröteten Gesichtern, teils ohne. Es kommt einem fast schon falsch vor, dass hier alles einfach zum Alten zurückkehren soll, und so gerne man auch nur die ganzen Probleme vergessen möchte, so wird man doch das unbehagliche Gefühl nur schwer los, dass einen schon beim Anblick des überfüllten Marktes beschleicht. Und ganz ehrlich, wer kann bei diesem Greifswalder Schietwetter denn eigentlich überhaupt an einen gemütlichen Weihnachts­marktbummel denken? Also lieber zurück nach Hause, und vorher noch einmal schnell im nächsten Lebensmittelgeschäft vorbeischauen – denn alles, was einem der Weihnachtsmarkt bietet, kann man sich doch auch ganz leicht in den heimischen vier Wänden zaubern!

Dekoration: Wie euer eigener Weihnachtsmarktbaum

Zuerst muss die Wohnung weihnachtlich aussehen. Ein paar grüne nadelige Kränze gibt es in den meisten Läden zu kaufen, oder ihr bastelt euch einfach eure eigenen, aus unechten oder echten Zweigen, je nachdem, was euch zuerst vor die Füße fällt. Vielleicht wollt ihr sogar schon einen Weihnachtsbaum aufstellen – mit ein paar bunten Kugeln oder leeren glänzenden Geschenken ist der dem großen Baum auf dem Markt doch gar nicht so unähnlich. Wenn ihr keine Deko zu Hause habt, schaut doch einmal, ob ihr noch Papier und Pappe in verschiedenen Farben, Kordeln, Styro­porkugeln oder bunte Stifte herumliegen habt, denn vieles könnt ihr auch ganz einfach selbst basteln. Wenn euer Zimmer weihnachtsmarktig genug aussieht, müsst ihr nur noch eine Sache dekorieren: euch selbst! Also holt die Weihnachtsmannmütze aus den Tiefen eures Kleiderschranks und kramt die Rentierohren unter den dreckigen Socken hervor, denn jetzt geht es, bewaffnet mit der frisch aufgekommenen Weihnachtsstimmung, in die Küche!

Rezepte: Wie die Kugeln an eurem Weihnachtsmarktbaum

Wie ihr euch euren eigenen Glühwein, süße oder deftige Baumstrizel und knusprige gebrannte Mandeln selbst zubereiten könnt, haben wir euch bereits in vergangenen Adventskalendern vorge­stellt. Es gibt allerdings einen Klassiker, der auf einem echten Weihnachtsmarkt auf keinen Fall fehlen darf: Nein, die Rede ist nicht von der Pilzpfanne, vor der euch alle eure Freund*innen war­nen, sondern von kandierten Äpfeln. Und die Zubereitung ist tatsächlich so einfach, wie sie nur sein könnte, sodass ihr die Weihnachts-Schlagerplaylist nur einmal während der Zubereitung hören müsst.

Ihr braucht (für 8 Äpfel):

  • 8 Äpfel (huh)
  • 8 Holzstiele
  • 600 g Zucker
  • 1 EL Zitronensaft
  • 6 EL Wasser
  • rote Lebensmittelfarbe

Und so leicht geht’s: Die Äpfel waschen, Stiele abschneiden und stattdessen die Stäbchen aus Holz rein stecken. Zitronensaft, Zucker und Wasser zusammen in einen Topf geben und bei schwacher Hitze und ständigem Rühren erwärmen, bis die Masse langsam schmilzt. Dann aufkochen lassen. Am Ende muss ein zähflüssiger Sirup entstanden sein. In diesen rührt ihr nun die Lebensmittelfarbe ein, dann nehmt ihr das Ganze vom Herd, und auf zum Tauchgang! Solange die Zuckermasse noch nicht getrocknet ist, könnt ihr die Äpfel übrigens auch noch nach Belieben dekorieren, zum Beispiel mit Streuseln, die ihr mit ein wenig Fingerspitzengefühl sogar stilecht in der Form eines großen ‘M’ anordnen könnt.

Der letzte Feinschliff: Wie Lametta an eurem Weihnachtsmarktbaum

Jetzt fehlen auf eurem eigenen Home-Weihnachtsmarkt nur noch ein paar Kleinigkeiten. Dazu ge­hören die nervige Weihnachtspartyplaylist, eine kleine Gruppe aus Mitbewoh­ner*innen oder Freund*innen und ein paar Aktivitäten. Wie wäre es zum Beispiel mit selbst ge­bastelten Losen? Wer den Hauptgewinn zieht, bekommt den gruseligen entstellten Nussknacker, den ihr letztes Jahr überraschenderweise aus eurem Weihnachtsgeschenk gezogen habt. Schrottwichteln mit Weihnachtsmarktflair. Oder ihr werdet noch kreativer, sammelt die leeren Glühweinflaschen zusammen und veranstaltet mit den gescheiterten Liebesapfel-Versuchen ein Dosenwerfen. Die nervigen Nachbarn im Stockwerk unter euch seid ihr dann zumindest erst einmal los, wenn diese lieber auf den richtigen Weihnachtsmarkt fliehen, anstatt wie ihr zu Hause zu bleiben.

Beitragsbilder: Julia Schlichtkrull

Adventskalender Fensterchen No. 21: Dein eigener persönlicher Weihnachtsmarktspaziergang

Adventskalender Fensterchen No. 21: Dein eigener persönlicher Weihnachtsmarktspaziergang

Weihnachtszeit ist Vorfreude und Geheimnistuerei, Nächstenliebe und Besinnung. Sie duftet nach heißem Glühwein, frisch gebackenen Keksen und mühsam gepellten Mandarinen. Der Dezember lebt von kleinen Aufmerksamkeiten und Traditionen, wie den Adventssonntagen mit der Familie, dem mit Süßigkeiten gefüllten Schuh am Nikolausmorgen und dem täglichen Öffnen des Adventskalenders. Weißt du noch, wie du jeden Tag vor Weihnachten aufgeregt aufgestanden bist, um vorfreudig zu deinem Schokoadventskalender zu tappen? Die moritz.medien verstecken das Weihnachtsgefühl hinter 24 Fenstern. Im heutigen Fenster: Dein eigener persönlicher Weihnachtsmarktspaziergang.

Kein Weihnachtsmarkt in diesem Jahr? Nicht mit uns! Hier hast du die Möglichkeit, deinen Weihnachtsmarktspaziergang anzutreten und ihn genauso zu gestalten, wie du es sonst auch getan hättest. Folge dafür einfach den Zahlen (dieses Mal mit erhöhter Schwierigkeit: Musst du zur 4.1, zur 4.2 oder doch zur 4.5?).

1 Aufbruch

Du beginnst deinen Weihnachtsmarktspaziergang in Kälte und Finsternis. Aber es ist eine angeneh­me Kälte, eine bei der Schnee in der Luft zu liegen scheint, und die Finsternis ist von unzähligen Weihnachtslichtern durchbrochen. Eigentlich warst du mit einem Freund verabredet, aber der hat spontan absagen müssen. Egal. Machst du dir eben allein einen schönen Abend. Auch das blecherne Last Christmas aus den Lautsprechern des Riesenrads wird dir nicht die Laune verderben. Vielleicht kannst du dem Lied ja sogar eins auswischen, indem du erst recht ins Riesenrad steigst (5.1)? Oder du gehst lieber erst mal auf sicheren Abstand zu dröhnender Weihnachtsmusik und holst dir ganz entspannt eine Tüte gebrannte Mandeln am anderen (ruhigeren) Ende des Weihnachtsmarktes (2.1).

2 Gebrannte Mandeln

2.1 Die gebrannten Mandeln konnten deine Stimmung tatsächlich jetzt schon deutlich erhellen und deine Hände erwärmen. Versetzt worden zu sein fühlt sich schon gar nicht mehr so schlimm an, so ersparst du dir wenigstens den nervigen grölenden Gesang, in den dein Freund immer schon nach dem ersten Glühweinbecher einfällt. Apropos Glühwein. Der Stand sieht tatsächlich verlockend aus (4.1), andererseits hast du von dutzenden Weihnachtsmarktbesuchen mit deinem Freund eine so große PTBS, dass du überlegst, lieber nur ganz entspannt ein paar Lose zu ziehen (7.1).

2.2 Dir ist zwar noch immer etwas flau im Magen, aber der Kinderchor und die Mandeln haben deine Stimmung wenigstens wieder ein etwas auflockern können. In deinen Ohren klingelt immer noch das trällernde „Oh Tannenbaum“ wieder, und auch deine Hände und dein Bauch fühlen sich jetzt wohlig warm an. Die Süße der Mandeln (und der singenden Kinder) scheint dir gut getan zu haben. Also noch etwas Süßes? Wie wäre es mit einem Lebkuchenherz (10.4) oder einfach gleich noch einer Tüte gebrannter Mandeln (2.4)?

2.3 Die gebrannten Mandeln liegen wenigstens nicht so schwer im Magen wie die Lebkuchenherzen und ihre wohlige Wärme lässt dich langsam auch wieder die Übelkeit vom Riesenrad vergessen. Dafür wirkt der Glühweinstand nach dem ganzen Essen jetzt aber echt nicht mehr so verlockend. Du beschließt vielmehr, dass du etwas brauchst, um die Stimmung weiter zu heben. Ein kleines Weihnachtsgeschenk für dich könnte da Abhilfe schaffen und selbst schenken macht ja bekanntlich auch immer Freude. Wie wäre es also mit ein paar Losen an der Losbude (7.3)? Oder doch lieber gleich direkt vom Weihnachtsbaum in der Mitte des Marktes eins mitgehen lassen, just for fun (11.3)?

2.4 Was für eine dämliche Idee, gleich noch eine Tüte Mandeln zu verdrücken. Nicht nur, dass die Übelkeit vom Riesenrad zurückkommt, du bekommst auch noch so starkes Sodbrennen, dass du glaubst, dein Magen und dein Hals würden komplett in Flammen stehen. Dein nächster Schritt führt jetzt nur noch zu einer Bank, auf die du dich erschöpft sinken lässt, während du dein Handy aus der Tasche ziehst, um den Notarzt zu rufen. Diagnose: Zuckerschock. Da kann der freundliche Weih­nachtsmann auch nicht mehr helfen, der dir zur Aufmunterung einen Schokololli schenken möchte. Dir wird von dem Anblick schon so schlecht, dass du dich übergeben musst.

3 Ende Variante 1

3 Plötzlich spürst du etwas Kühles und Feuchtes auf deiner Nasenspitze, das dich aufschauen lässt. Über dir hat der Himmel ein dreckiges Ocker angenommen. Und von der schlammigen Farbe rie­seln ganz seicht und weiß wie Zucker die ersten Schneeflocken des Jahres zu Boden. Du kannst nicht aufhören zu lächeln bei dem Anblick. Der Kinderchor stimmt mit mittlerweile vor Kälte leicht zittrigen Stimmen „Schneeflöckchen Weißröckchen“ an. Was für ein perfektes Ende für einen gelungenen Weihnachtsmarktabend.

4 Glühweinstand

4.1 Anscheinend ist deine Alkoholtoleranz auch nicht so viel größer als die deines Freundes. Deine Hände sind immer noch warm von den gebrannten Mandeln, aber irgendwie scheinen sie nicht mehr das einzige an deinem Körper zu sein, was glüht. Vielleicht kann dir der Kinderchor ja den Kopf wieder etwas freipusten (6.2), oder du schwingst dich doch lieber aufs Riesenrad, das jetzt mit noch viel knalligeren Leuchtfarben trotz grauenvoller Musik doch ganz einladend aussieht (5.3).

4.2 Nach zwei Bechern Glühwein bist du gleich doppelt voll. Überfressen und mit schwirrendem Kopf stehst du in der Mitte des Weihnachtsmarktes und schaust dich um. Alles ist laut, alles ist grell und deine Stimmung wäre wohl ganz schön im Eimer, doch glücklicherweise kannst du nicht mehr so klar denken. Stattdessen fällt dir mit deinem berauschten Kopf ein, dass du noch ein Weihnachts­geschenk vergessen hast – nämlich eins für dich! Glücklicherweise gibt es ja den Weihnachtsmann, der nicht weit entfernt von dir gerade zwei Kindern Schokolollis schenkt (8.2). Aber auch die Ge­schenke am Weihnachtsbaum glänzen dich so verlockend bunt an (11.1).

4.3 Was für eine weihnachtliche Glanzleistung. Jetzt bist du sowohl voll als auch dicht, und schwin­delig ist dir auch immer noch. Schwankend kommst du vor dem großen Weihnachtsbaum zum Ste­hen und versuchst, einmal ruhig durchzuatmen. Doch das Funkeln der Pakete sticht dir penetrant ins Auge. Und irgendwie reizt der Anblick dich auch sehr, eins davon mitgehen zu lassen (11.1).

4.4 Wunderbar, nach zwei Bechern Glühwein kehrt sofort die Übelkeit vom Riesenrad zurück, und dein Kopf schwirrt jetzt auch noch. Und selbst der Kinderchor hört sich nach dem Alkohol gar nicht mehr so friedlich an. Das ist wirklich nicht der Weihnachtsmarktspaziergang, den du dir erhofft hast. Ein paar Schritte entfernt lässt der Weihnachtsmann ein donnerndes „HOHOHO“ vernehmen, als wäre seine Stimmung nicht so sehr ruiniert wie deine. Stattest du ihm einen Besuch ab (8.2) oder machst du lieber einen weiten Bogen um den alten Mann und gehst sofort nach Hause (9)?

5 Riesenrad

5.1 Das Riesenrad ist eines dieser kleinen, schnellen Teile und nach den unzähligen Runden, die gar nicht mehr aufzuhören schienen, ist dir jetzt wirklich übel. Außerdem hat dir die Schlagermusik wirklich die Weihnachtsstimmung ruiniert. Vielleicht kannst du sie mit ein wenig Gesang vom Kin­derchor zurückbringen (6.4)? Oder du holst dir einfach ein Lebkuchenherz für das weihnachtliche Feeling (10.2)?

5.2 Mit dem schweren Gefühl der Lebkuchen im Magen wird dir von dem kleinen, schnellen Rie­senrad sofort kotzübel. Außerdem rutscht dir bei dem Versuch, dich hinaus zu lehnen, um eine bessere Aussicht zu haben, auch noch dein kleiner, hässlicher Teddy aus den Händen. Deine Stim­mung ist also wirklich nicht mehr die beste, als du endlich wieder unten ankommst. Vielleicht kann dich noch der weihnachtliche Kinderchor etwas aufbauen (6.3)? Oder du trinkst deine schlechte Laune einfach mit etwas Glühwein weg (4.3)?

5.3 Toll, jetzt bist du nicht nur dicht, sondern dir ist auch noch übel. Das Riesenrad hat sich viel zu schnell gedreht und die Schlagermusik wirkte nach dem Glühwein so laut wie ein Düsenjet. In deinem vernebelten Kopf gibt es nur noch zwei Optionen, um den Abend wenigstens ein wenig freudig ausklingen zu lassen: Zum Schokolollis verteilenden Weihnachtsmann, um ein Geschenk abzusahnen (8.2) oder zum Weihnachtsbaum, um ein Geschenk abzusahnen (11.1)?

5.4 Das Riesenrad wäre mit dem vollen Magen wirklich nicht auch noch nötig gewesen. Es war nicht mal groß genug, um eine schöne Aussicht zu haben und hat sich einfach nur so schnell ge­dreht, dass es auf deinen Kopf abgefärbt zu sein scheint. Alles, was du jetzt nur noch tun kannst, ist müde und gegen die Übelkeit ankämpfend vom Weihnachtsmarkt zu torkeln (9).

6 Kinderchor

6.1 Was für ein besinnliches Weihnachtsfest! Zufrieden lächelnd lauschst du den Klängen des Kin­derchores. Ihre Stimmen sind etwas zittrig und schwach, aber dafür strahlen die Kinderaugen, und das ist es doch, worum an Weihnachten geht! Noch mehr strahlende Augen leuchten dich von zwei anderen Enden des Weihnachtsmarktes an – ein paar von ihnen schauen zum Tannenbaum hinauf (11.2), vier andere starren erwartungsvoll auf die Schokolollis, die ihnen der Weihnachts­mann mit einem lauten „HOHOHO“ überreicht (8.3).

6.2 Deine Hände sind von der Tüte mit den Mandeln immer noch warm, deine Gedanken sind auch noch etwas träge, aber der Gesang der Kinder ist dafür umso besinnlicher. Als nächstes beschließt du, dich noch weiter zu amüsieren, indem du etwas typisch Weihnachtsmarktliches tust. Kaufst du dir lieber ein Lebkuchenherz (10.3) oder versuchst du mit ein paar Losen dein Glück, den großen flauschigen Teddy zu erhaschen (7.2)?

6.3 Puh, noch mal gerettet. Bei den friedlichen Gesängen der Kinder ist die Übelkeit von Riesenrad und Lebkuchenherzen auf der Stelle wie weggeblasen. Apropos weggeblasen: Du spürst einen sanf­ten Luftzug an deinen kühlen Wangen, der dich direkt zum Weihnachtsmann mit den Schokolollis zu führen scheint (8.3)? Oder doch vom Weihnachtsmarkt hinunter und nach Hause (der dicke Mann ist dir ein bisschen suspekt …) (3)?

6.4 Nach dem schrillen aber heiteren „Lasst uns froh und munter sein“ ist dir wieder etwas wohliger zumute. Außerdem hat dich der Anblick der Kinder in ihren weißen Kleidchen mit den dicken Woll­handschuhen und Bommelmützen deutlich aufgemuntert. Um gleich bei der munteren Stimmung zu bleiben: Wie wäre es jetzt mit etwas Glühwein (4.4)? Oder doch lieber eine schöne warme Tüte ge­brannter Mandeln (2.2)?

7 Losbude

7.1 Du gewinnst, aber nur so viel, wie jeder andere um dich herum auch zu gewinnen scheint, nämlich einen kleinen, hässlichen Teddybär, dessen Augen aussehen, als wäre eine OP schief ge­laufen. Du freust dich trotzdem und beschließt, ihn Pilpert zu nennen. Pilpert möchte als nächstes zum Kinderchor (6.1) oder ein groooßes Lebkuchenherz verdrücken (10.1), er lässt dich aber entscheiden (vielleicht schielen seine Augen aber auch nur so sehr, dass er sowieso nicht selbst den Weg bestimmen könnte).

7.2 Der Teddy, den du von deinen Losen bekommst, ist zwar weder besonders groß noch besonders schön, aber das macht dir nichts aus. Auch ein kleiner hässlicher Bär hat liebende Eltern verdient. Und liebende Eltern gönnen ihren Kindern etwas Schönes: Wie wäre es also mit einem friedlichen Spaziergang zum Tannenbaum (11.2)? Oder einem Gang zum Weihnachtsmann, mit der Aussicht auf einen Schokololli (8.3)?

7.3 Du ziehst tatsächlich nur Gewinne und gehst mit dem größten Kuscheltier an der Losbude nach Hause. Das war am Ende doch noch ein ganz gelungener Weihnachtsmarktabend. Außerdem erfüllt es dich mit ein wenig Stolz, deinen überdimensionalen Teddy für alle anderen sichtbar im Arm zu halten. Willst du ihn noch ein wenig weiter ausführen und zuerst noch mal dem Weihnachtsmann einen Besuch abstatten (8.3), oder führt dich dein Weg doch gleich zurück nach Hause, um deinen Hauptgewinn schnell in Sicherheit zu bringen (3)?

7.4 Dass du den Hauptgewinn ziehst, hat gerade noch mal deine Stimmung gerettet. Mit wieder völlig gebesserter Laune und einem riesengroßen Plüschteddy im Arm, beschließt du dennoch, dass es langsam Zeit für den Heimweg wird, immerhin klingt die Übelkeit noch ein wenig nach (3). Ein kleiner Umweg zum Weihnachtsmann kann doch aber auch nicht schaden, oder? (8.3)

8 Weihnachtsmann

8.1 Der Weihnachtsmann schaut von den beiden Kindern, denen er gerade zwei Schokolollis über­reicht hat, zu dir auf. Du grinst breit und fragst nach der leckeren Süßigkeit, aber irgendwie gehen seine Augen nur zu dem Geschenk in deinen Händen. Etwas beschämt versuchst du, es unter deinem Mantel zu verstecken, aber es ist bereits zu spät. Der Weihnachtsmann zieht anstelle eines Mini-Weihnachtsmanns am Stiel sein Handy aus dem Sack. Du kannst nicht sehen, welche Nummer er eintippt, aber dass es nur drei Ziffern sind, bemerkst du sogar in deinem benommenen Zustand. Das ist nicht unbedingt das Ende, das du dir von deinem Weihnachtsmarktspaziergang erhofft hattest.

8.2 Deine Schritte führen dich torkelnd zum Weihnachtsmann hinüber. Als er die Kinder beide mit einem Mini-Weihnachtsmann am Stiel fortgeschickt hat, wandert sein Blick auch zu dir. Er schenkt dir ein mitleidiges Lächeln, aber tatsächlich auch einen Schokololli. Du hättest dich gerne bedankt, wenn deine Zunge da noch mitgemacht hätte. Stattdessen grinst du nur dämlich und wankst mit deiner Beute vom Weihnachtsmarkt.

8.3 Du stellst dich brav in die Schlange hinter die Kinder (Schlangestehen und an der Schlange Vordrängeln sind immerhin zwei altbekannte Tugenden in Deutschland). Als du endlich an der Reihe bist und fragst, ob du auch einen Schokoweihnachtsmann am Stiel bekommen könntest, lacht der echte fleischliche Weihnachtsmann donnernd. Er greift aber trotzdem unbeirrt in seinen großen Sack und zieht einen Lolli für dich hervor. Du bedankst dich und wünschst ihm beschwingt Frohe Weihnachten, bevor du dich glücklich mit deinem Geschenk auf den Weg nach Hause machst (3).

9 Ende Variante 2

9 Über dir leuchtet der Himmel in einem dreckigen Ockerton und es ist noch etwas kälter gewor­den. Dann erklingt Kinderlachen, als die ersten dicken Flocken des Jahres sanft vom Himmel rie­seln. Du bekommst davon nichts mehr mit. Statt dich über den Schnee zu freuen, hockst du zitternd und kotzend vor der Weihnachtspyramide.

10 Lebkuchenherzen

10.1 Das Lebkuchenherz war lecker, aber auch viel gewaltiger, als du es dir vorgestellt hast und es liegt erstaunlich schwer im Magen. Vielleicht kannst du ja hoffen, es mit etwas Glühwein hinunter zu spülen (4.2)? Oder denkst du, eine Runde Riesenrad könnte dir bei der Verdauung helfen? (5.2)

10.2 Nach dem unfassbar großen und viel zu süßen Lebkuchenherz ist dir nicht nur übel, du fühlst dich auch noch voll wie ein Weihnachtsgeschenk. Wie wäre es, noch etwas voller zu werden, und dir einen Becher Glühwein zu besorgen (4.3)? Oder vielleicht solltest du deinem Körper auch ein­fach mit einer Tüte warmer Mandeln etwas Gutes tun? (2.3)

10.3 Nach dem unfassbar großen Lebkuchenherz bist du jetzt richtig voll, und zwar im doppelten Sinne. Riesenrad zu fahren, scheint dir zwar jetzt wirklich nicht mehr die beste Idee zu sein, aber vielleicht ist die Aussicht von da oben ja ganz nett (5.4)? Oder du gehst zu etwas friedlicherem über und ziehst ein paar Lose (7.4).

10.4 Nach dem großen Lebkuchenherz fühlst du dich, als würdest du fast platzen, und nahe am Zuckerschock scheinst du mittlerweile auch noch zu stehen. Vielleicht kannst du die Schwere der Süßigkeiten ja mit etwas Glühwein vertreiben (4.3)? Oder doch lieber mit einem entspannenden Spaziergang zum Weihnachtsbaum? (11.2)

11 Tannenbaum

11.1 Du kicherst betrunken und fühlst dich wie ein richtiger Gangster, als du mit eingefrorenen Fingern das Band eines Weihnachtsgeschenks löst. Das kleine, bunte Päckchen fühlt sich zwar ein­deutig leer an, aber das ist dir egal, stolz bist du trotzdem. Stolz und noch immer völlig dicht. Ei­gentlich solltest du jetzt sofort nach Hause gehen (9), aber gleichzeitig ist da auch noch dieser dicke lachende Mann im roten Mantel, der dich in seinen Bann gezogen hat (8.1).

11.2 Über dir leuchten die vielen kleinen in Glanzfolie eingewickelten Weihnachtsgeschenke am Tannenbaum, angestrahlt von den unzähligen strahlenden Lampen einer Lichterkette. Was für ein friedlicher Anblick. Der Moment ist so schön, dass du dich kaum dazu durchringen kannst, zu gehen, aber schließlich werden deine Füße doch ein wenig zu kalt vom bloßen Rumstehen. Eine Frage bleibt aber noch: Machst du dich sofort nach Hause auf (3) oder stattest du vorher dem freundlich lachenden Weihnachtsmann mit den Schokolollis noch einen Besuch ab (8.3)?

11.3 Du fühlst dich noch etwas benommen vom Zuckerschock und vom Riesenrad, aber vielleicht kann ja ein Geschenk vom Weihnachtsbaum deine Stimmung aufheitern? Die kleine Plastikkiste ist zwar leer, das merkst du, sobald du sie in die Hand nimmst, aber sie glänzt so verlockend. Deine eingefrorenen Finger brauchen ein bisschen, um das Band aufzuknoten, aber dann ist es geschafft. Diebesbeute sollte man eigentlich schnell in Sicherheit bringen (3), aber das „HOHOHO“ vom Weihnachtsmann in einigen Schritten Entfernung ist auch so verlockend, genauso wie die Aussicht auf einen Schokololli … (8.1)

Titelbild: Julia Schlichtkrull
Beitragsbilder: Dar1930, Sephelonor, Frank Winkler,
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