Der Schreibtisch kann weg, der Hochschulsport her

Der Schreibtisch kann weg, der Hochschulsport her

Yes, jetzt kannst du wieder richtig aktiv werden, der Hochschulsport geht nämlich wieder los! Du kannst deine Sportsachen packen, dich aufs Fahrrad schwingen oder gleich zum neuen Sportkurs joggen. Dann darfst du auch schon mit Tai Chi, Qigong, Jugger oder Theatersport beginnen.

Eine kleine Reise in die Zukunft:

Am 12.10. um 12 Uhr bist du eine*r der ersten gewesen, der*die sich für den Sportkurs angemeldet hat. Du wolltest unbedingt an einem der Kurse teilnehmen. Dabei hattest du die freie Wahl zwischen hippen Kursen wie Hula Hoop Fitness, Akrobatik Yoga, Winter-Beachvolleyball oder Contemporary/Improvisation Tanz. Es wurden aber auch die altbewährten Kurse angeboten, beispielswiese HIIT, Yoga, Kraftsport, Zumba oder Kickboxen. Bei der Kursauswahl ist wirklich für alle etwas dabei!

Im Nachhinein denkst du dir vielleicht, dass du die Videos von Pamela Reif und Bodykiss während des Lockdowns ernster hättest nehmen sollen. Es wäre auch gut gewesen, wenn du dir die CoFit-Artikel vom webmoritz. nicht nur durchgelesen hättest, sondern auch umgesetzt. Denn dein gewählter Kurs aus dem neuen Hochschulsport-Programm ist anstrengender als erwartet. Schon vor Beginn des Kurses fiebertest du dem neuen Programm des Hochschulsports entgegen, denn du hattest das dringende Bedürfnis, wieder rauszugehen, um Sport zu machen. Auf die Online-Kurse, die der Hochschulsport anbietet, hattest du keine so große Lust. Sie hörten sich zwar interessant an, wie zum Beispiel das Early Bird Workout oder Zirkeltraining, aber du wolltest lieber raus. Denn endlich ist es soweit und du freust dich darauf, dass der Hochschulsport in der Halle wieder richtig losgehen kann. Du kannst dich nicht nur auspowern, sondern auch neue Leute kennenlernen. Daher gilt bei allen Sportkursen in Präsenz die 3G-Regel.

Vielleicht sieht man sich beim nächsten Kurs!

Hier nochmal die Facts zum Hochschulsport im Wintersemester 2021/22:

  • Kurszeitraum18.10.2021 bis 30.1.2022
  • Einschreibung: ab Montag, den 18.10.2021, 12.00 Uhr
  • 3G-Regel
  • Kurse sowohl in Präsenz als auch online
  • über 1500 Plätze
  • Hier kommst du zu den genauen Sportkursen!

Beitragsbild: Gabin Vallet auf Unsplash

Empty chairs at empty tables: StuPa not dead but gone

Empty chairs at empty tables: StuPa not dead but gone

27 Plätze sind eigentlich in unserem Studierendenparlament (StuPa) vorgesehen. Aktuell sind 18 davon besetzt. Zur Beschlussfähigkeit braucht es die Hälfte, zu erfolgreichen Wahlen mehr als die Hälfte. Immerhin wurden es im Laufe der letzten Sitzung noch 8.

Leer ist das StuPa eigentlich nicht. Im BigBlueButton-Raum finden sich am vergangenen Dienstag, den 07.09.2021, wenigstens 27 Leute ein. Der AStA-Vorsitzende Hennis hebt das am Ende im TOP Sonstiges lobend hervor, denn es zeigt das Interesse der Studierendenschaft an der Hochschulpolitik unserer Uni. Die Kirsche auf der HoPo-Torte wäre natürlich, wenn das StuPa selbst auch so ein Interesse an seiner eigenen Arbeit hätte. Denn von den anwesenden 27 Leuten waren gerade einmal 5 StuPist*innen – Bennet, Felix, Niclas, Yannick und ja, auch Leon, den wir leider übersehen haben (sorry, Leon). Immerhin 3 Leute – Annalena, Fabian F. und Patrick – haben es geschafft, ihre Stimmen zu übertragen.

Was für Auswirkungen das auf die Arbeit des StuPas hat, zeigt sich schnell. Mit anfänglich nur 6 Stimmen, darunter immerhin 3 anwesenden Mitgliedern, kann nicht einmal die Tagesordnung be­schlossen werden. Natürlich, alle, die schon länger im StuPa mit dabei sind, wissen, dass eine Sitzung, die wegen zu geringer Teilnehmendenzahl frühzeitig beendet werden muss, nichts Ungewöhnliches ist. Auch am Ende der vergangenen Legislatur wurde es langsam knapp: Die 17. ordentliche und damit letzte Sitzung erreichte mit 14 von 27 Stimmen gerade so die Beschlussfähigkeit, und das erst nach längerem Warten. Auch aufgeregtes Umherschreiben und -telefonieren, um verzweifelt Stimmübertragungen anzufordern, wird in den letzten Sitzungen einer Wahlperiode schon zur Routine. Der bedeutende Unterschied ist jedoch, dass die erwähnte 17. ordentliche Sitzung die insgesamt vierundzwanzigste Sitzung der Legislatur war (inklusive sieben außerordentlicher Sitzungen). Am letzten Dienstag dagegen traf sich das StuPa dieser Legislatur erst zum zehnten Mal.

Entwicklung der anwesenden Stimmen
(Anm.: Die 2. ordentliche Sitzung wurde mit 13 Stimmen begonnen, erreich
te aber im Laufe des Abends 17, s. unten. Für den TOP, an dem die Stimmenanzahl eine Rolle spielte – die AStA-Wahlen – waren 15 Stimmen anwesend. Dieser Wert wurde daher für die Statistik genutzt.)

Und die Tendenz fällt weiter. Während es noch 21 von 23 StuPist*innen zur 1. Sitzung dieser Legislatur geschafft haben, waren es auf der 3. nur noch 16 von 19. Die letzte ordentliche Sitzung war mit 9 von 18 StuPist*innen zumindest gerade so beschlussfähig. Die volle Anwesenheit wurde übrigens auf keiner Sitzung erreicht. Auf dem Studierendenportal finden sich aktuell nur die Anwesenheitslisten von 4 Sitzungen, sodass lediglich spekuliert werden könnte, wer wann anwesend war (und wir möchten ja nicht wieder Leon vergessen). Eine kleine Ehrenmedaille sollen Bennet und Niclas dennoch erhalten, da sie es schafften, auf 4 von 4 Sitzungen physisch anwe­send zu sein. 8 weitere (Fabian B., Fabian F., Kristen, Friederike, Patrick, Lea, Yannick, Felix) waren ebenfalls immer entweder in persona oder per Stimmübertragung mit dabei. Das heißt, es gelang wenigstens 10 von 18 Leuten, an 4 aufeinanderfolgende Sitzungszeiten zu denken. Klingt fast wie ein zynischer Scherz, ist aber leider wahr.

Die letzte StuPa-Sitzung am vergangenen Dienstag stellte jedoch einen weiteren Tiefpunkt dar. Nicht nur wegen der niedrigen Zahl der Anwesenden, sondern auch, weil sie einige Fragen über die Sinnhaftigkeit des Parlaments aufwarf. Denn die außerordentliche Sitzung war bewusst nach längerer Zeit wieder im Onlineformat einberufen worden, um möglichst vielen StuPist*innen die Schwelle so flach wie möglich zu schleifen. Immerhin ging es um etwas: Vor Kurzem war von unserem Senat eine neue Wahlordnung beschlossen worden, die zumindest für die akademi­schen Gremien elektronische Wahlen ermöglichen soll. Nun wollten die studentischen Gremien entspre­chend nachziehen. Denn elektronische Wahlen würden nicht nur den bürokratischen Aufwand niedriger halten, sondern auch in Zeiten von Klimawandel und Pandemie einen deutlichen Vorteil schaffen. Um die Wahlordnung zu ändern, braucht es jedoch eine Satzungsänderung, und für diese eine 2/3-Mehrheit, also aktuell 12 StuPist*innen.

SitzungStimmen zu BeginnStimmen am EndeStuPist*innen insgesamt
konstituierende20 (18|2)1623
1. ordentliche21 (18|3)23
1. außerordentliche21 (19|2)23
2. ordentliche13 (12|1)1719
3. ordentliche16 (15|1)1219
4. ordentliche14 (9|5)19
5. ordentliche14 (9|5)19
6. ordentliche13 (8|5)19
7. ordentliche9 (6|3)9 (5|4)18
2. außerordentliche6 (3|3)8 (5|3)18
(Anm.: Die beiden Werte hinter der Stimmenanzahl unter “Beginn” und “Ende” geben jeweils die selbst anwesenden und die mit Stimmübertragung anwesenden StuPist*innen wieder. Das Feld unter „Ende“ ist freigelassen, wenn die Stimmzahl im Laufe der Sitzung entweder gleich geblieben ist oder sich kein genauer Wert aus dem Protokoll ableiten ließ.)

Eine solche Mehrheit erreichte das StuPa immerhin noch auf der 6. ordentlichen Sitzung. Die 7. schaffte es noch zur Beschlussfähigkeit. Das genügte zumindest, um die Tagesordnung anzunehmen. Wahlen hingegen benötigen die Mehrheit der insgesamt vorhandenen Stimmen, also aktuell 10 der 18 StuPist*innen. Sollte sich also ein*e Studierende*r ernsthaft für eine der freien AStA-Referatsstellen interessieren, könnte die Person zwar einmal nett in die Runde winken und sich freundlich vorstellen, auf eine Wahl braucht sie aber nicht zu hoffen. Und selbst, wenn die erfor­derlichen 10 Stimmen wieder erreicht werden können, ist eine Wahl weiterhin mit gewissen Problemen verbunden. Denn um erfolgreich gewählt zu werden, müsste es den Bewerber*innen gelingen, alle 10 Stimmen auf sich vereinen zu können, doch die eine Gegenstimme oder die andere Enthaltung lässt sich nur selten vermeiden. Einfacher geht es natürlich, wenn sich die StuPist*innen dadurch einem indirekten Wahlzwang ausgesetzt fühlen: Eine Gegenstimme aus eigener Überzeugung kann unter 27 Stimmen ein wichtiges und relevantes Zeichen setzen, unter 10 Stimmen wird sie jedoch schnell zur frustauslösenden Wahlblockade.

Es bleibt abzuwarten, ob es der morgigen Sitzung unseres Studierendenparlaments gelingen wird, mehr Stimmen zusammenzubringen. Wünschenswert wäre es, denn nur so könnte die geplante Wahlordnungsänderung noch rechtzeitig für die nächsten Wahlen abgesegnet werden. Und nur so würde es dem StuPa gelingen, einen Teil seiner hochschulpolitischen Wichtigkeit zurückzuerlangen.

Was? 8. ordentliche Sitzung des Studierendenparlaments
Wann? Dienstag, 14.09.2021, 20 Uhr c.t.
Wo? Digital über den moodle-Kurs des StuPas

Anmerkung:
Sämtliche Zahlen, die in diesem Artikel einander gegenübergestellt werden, wurden vom Redakteur selbst aus Anwesenheitslisten, Protokollen und webmoritz.-Livetickern zusammengezählt. Hierbei sowie bereits bei der Erfassung während der Sitzung können natürlich immer Fehler entstehen. Die Angaben sind dementsprechend ohne Gewähr.

Beitragsbild: Dari Oberholster auf Pixabay
Jonathan Dehn: StuPa-Liveticker-Grafik

In 9 Jahren zur 0-Bilanz: CO2-Neutralität 2030 an der Universität Greifswald

In 9 Jahren zur 0-Bilanz: CO2-Neutralität 2030 an der Universität Greifswald

Im Artikel 2 des Pariser Klimaabkommens ist es festgehalten: Jedes Land ist dazu verpflichtet, Anstrengungen zu unternehmen, um die Klimaerwärmung auf nicht mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten. Für Deutschland bedeute das eine Klimaneutralität bis 2027, höchstens 2030. Angesetzt ist von der aktuellen Bundesregierung 2045, also nach jetzigem Stand mehr als ein Jahrzehnt zu spät. Unsere Universität will mit besserem Beispiel vorangehen.

Gehaltvoller als Knäckebrot

Fast drei Monate ist es nun her, dass der erweiterte Senat unserer Universität eine CO2-Neutralität bis 2030 beschlossen hat. Ursprünglich war in dem Antrag noch 2035 vorgesehen, also eine jährliche Reduzierung von 7,1 Prozent, da das alte Rektorat eine Reduzierung von 10 Prozent für unrealistisch erachtete. Hannes Damm wagte dennoch den Versuch und stellte den Änderungsantrag, 2035 auf 2030 runterzusetzen und damit die 7,1 Prozent auf 11,1 Prozent zu erhöhen. „Gerade die [Studierenden und Hochschulangehörigen] sehe ich als Akteur*innen, die da vorangehen müssen, um den anderen, die skeptischer sind, eben zu beweisen: Hey, es geht“, sagte der Physik-Promo­tionsstudent im Interview mit webmoritz. „Das heißt nicht, dass wir nicht mehr lehren können oder dass wir alle nur noch Knäckebrot essen müssen, sondern es heißt einfach, dass das funktionie­ren kann und dass wir auch Forschung dafür machen, dass es funktioniert.“

Im Senat appellierte er vor allem an die Statusgruppe der Professor*innen, die in ihrer Lehrfunktion zuallererst den Studierenden verpflichtet sind. Und Klimapolitik ist Jugendpolitik. Was für ältere Generationen nur in den Anfängen spürbar sein wird, werden wir in ganzer Linie erfahren. Am Ende sorgte Hannes’ Rede zwar nicht für eine große Zustimmung – die Stimmen für den Änderungsantrag lagen nur knapp über den Gegenstimmen – aber es genügte doch zumindest, damit sich ein großer Teil der Anwesenden enthielt.

Dabei ist das Ziel, klimaneutral zu werden, für unsere Universität bei weitem keine neue, bahnbre­chende Idee. Schon 2012 hieß es im Abschnitt „Menschen und ihre Institutionen“ aus dem damals festgelegten Leitbild unserer Uni:

„Alle in der Universität tätigen Menschen benötigen für eine erfolgreiche Arbeit gute äußere Bedingungen […] Sie [die Universität] will CO2-neutral werden. Die Administration versteht sich als Dienstleister der Wissenschaft und fördert unter effizientem Einsatz aller universitären Ressour­cen die nachhaltige Entwicklung zu einer umweltgerechten und barrierefreien Universität.“

Leitbild der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (10. Oktober 2012)

Am 18. Juli 2018 bekannte sich der Senat schließlich zu den „Leitlinien zur Umsetzung des Ziels CO2-neutrale Universität“, die das im Leitbild festgehaltene Vorhaben konkretisieren sollten. Die Leitlinien lieferten zwar noch keine genaueren Maß­nahmen, legten aber zumindest fest, dass alle Gremien und sonstigen Zuständigkeitsbereiche der Universität gemeinsam den Klimaschutz fördern und an der Vermeidung unnötiger Emissionen mitwirken sollen. Als Ideenanregungen wurden damals bereits die Einsparung bei Ressourcen, Materialien und Technologien genannt, ein niedriger CO2-Ausstoß bei Exkursionen und Dienstrei­sen sowie eine möglichst klimafreundliche Flächenbewirtschaftung der universitätseigenen Liegen­schaften. Konkrete Zahlen für die Zielsetzung gaben die Leitlinien noch nicht mit.

AGs vs. CO2

Der im Juni beschlossene Antrag geht nun endlich etwas mehr ins Detail. Da einige Werte, wie zum Beispiel der exakte aktuelle CO2-Ausstoß unserer Uni, noch nicht ermittelt wurden, einigte sich der Senat darauf, zunächst Punkte 1 und 2 des Antrages zu beschließen, und für Punkte 3 bis 5 bis zur kommenden Senatssitzung am 15. Sep­tember zu warten. Konkret bedeutet das: Alle relevanten Akteur*innen (Unileitung, Verwaltung, Fakultäten, Studierendenschaft) müssen in die Umsetzung der Klimaschutzstrategie mit einbezogen werden, der aktuelle Stand soll in einem großen Monitoring im Turnus von drei Jahren erfasst werden (Punkt 1). Und die CO2-Neutralität soll bis 2030 bei einer jährlichen Reduzierung von 11,1 Prozent er­reicht werden, wobei sämtliche direkte und indirekte Emissionen aus Strom und Wärme, Dienst­reisen, Materialbeschaffung und ähnlichem berücksichtigt werden, aber auch die Bewirtschaftung der universitären Flächen (Punkt 2).

Auf die Septembersitzung verschoben wurden somit die Maßnahmenvorschläge für die einzelnen Handlungsfelder Betrieb/Verwaltung, Steuerung/Governance, Forschung, Lehre und Transfer. Dazu zählt auch die Einrichtung von sechs verschiedenen Klimaschutz-Arbeitsgemeinschaften, die ein Kernelement der Strategien darstellen. Die AGs sollen auch für uns Studierende eine direkte Ein­bringungmöglichkeit bieten, denn neben Mitgliedern aus Nachhaltigkeitskommission, Rektorat und Universitätsmedizin sind auch Plätze für Studierende, Wissenschaftler*innen (wie zum Beispiel Scientists4Future) oder andere Externe vorgesehen. Zwei- bis dreimal im Jahr sollen sich die ein­zelnen AGs treffen und über die weiteren Schritte beraten. Durch diese Verteilung sollen die Schnittstellen und damit ineffiziente Doppelstrukturen möglichst klein gehalten werden. Außerdem hält sich so der Arbeitsaufwand für alle Beteiligten in Grenzen, was der Schaffung neuer Stellen vorbeugen könnte.

1. AG SteuerungskreisAufgabenpriorisierung und -verteilung, Monitoring, Berichterstattung, Kompensation, Finanzierung, Personal, Fortbildung, Hochschulpolitik
2. AG Energie & GebäudeEnergie, Strom, Wärme, Kälte, Wasser, nachhaltiges Bauen, Instandhaltung, Kampagnen und Befragungen zu Themen wie Homeoffice
3. AG Campus & LändereienManagement und entsprechende CO2-Reduzierung bei den Ländereien und auf dem Campus
4. AG Mobilität, IT & LogistikDienstreisen, Fuhrpark, Exkursionen, Arbeitswege, Lieferung, Infrastruktur, Digitalisierung, Endgeräte, E-Mobilität, Befragungen
5. AG Beschaffung & VergabeBüromaterial, Dienstleistungen, Druckerzeugnisse, klimaneutraler Versand, Recyclingpapier, Beschaffungsleitlinien, Müll
6. AG Ernährung & VeranstaltungsmanagementMensa, Catering, Auslandsaufenthalte

Trotz geäußerter Kritik am Verwaltungsaufwand, den die Klimastrategie mit sich bringen würde, und einem kurzen Disput über die Gültigkeit der Abstimmung zum Änderungsantrag, zeigte sich die Meinung des Senats im finalen Ergebnis deutlich: Niemand stimmte gegen die Klimaschutz­strategie, nur wenige enthielten sich. „Es war eine sehr eindeutige Entscheidung am Ende für die Gesamtstrategie 2030“, sagt Hannes, „und da bin ich auch ein bisschen stolz drauf.“

Mit Fläche zum Erfolg

Trotz aller Euphorie stellt sich die Frage, ob es sich bei dem beschlossenen Antrag nicht am Ende nur um ein gut gemeintes Wunschdenken handelt. Auch auf der Senatssitzung vom Juni wurden Zweifel geäußert: Obwohl das Leitbild 2012 bereits Klimaneutralität vorsah, konnte unsere Uni in den letzten zehn Jahren keine nennenswerten Einsparungen in den Bereichen Wärmeenergie und Mobilität erzielen. Das in den nächsten zehn Jahren so drastisch zu ändern, könnte sich schwierig gestalten.

Dieser Skepsis gegenüber stehen jedoch die sehr guten Voraussetzungen, die unsere Universität hat, wenn sie nur richtig genutzt würden. Neben noch unausgeschöpften Einsparungen durch Gebäude­sanierungen oder die Schaffung von mehr erneuerbarer Energie, zum Beispiel über Photovoltaik­anlagen auf universitären Dächern, bergen vor allem die universitätseigenen Flächen ein riesiges Potential. „Die Universität Greifswald ist die größte Flächeneigentümerin an Universitäten überhaupt in Deutschland“, erklärt uns Hannes. „Aber damit geht eben auch eine Verantwortung für die Flächen einher, jedenfalls nach meiner Überzeugung. Da sind viele trockengelegte Moorflächen dabei, da sind Waldflächen dabei […] Wir haben teilweise auch nasse Moore, die in einem ganz guten Zustand sind. Das Ökosystem darfst du nicht unterschätzen.“ Eine wichtige Rolle werden dabei die universitären Wälder spielen, die als sehr effiziente Kohlenstoffsenke fungieren, aber auch die vielen Moorflächen. Von denen ist ein großer Teil zurzeit allerdings noch trockengelegt. Hier werden also weitere Forschungen in der Paludikultur und Gespräche mit den Eigentümer*innen notwendig, um zu zeigen, dass Moor auch nass bewirtschaftet werden kann.

Andere Maßnahmen werden auch direkt für uns Studierende spürbar sein. Bereits jetzt laufen Verhandlungen mit Stadt und Land zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und auch die Fahr­radinfrastruktur soll weiter verbessert werden. Das Voranbringen der Digitalisierung wird ein wich­tiger Faktor sein sowie eine Umstellung im Essensangebot der Mensen auf weniger fleischhaltige Gerichte. Zudem sollen Angebote geschaffen werden, die unternommenen Strategien der nächsten Jahre auch wissenschaftlich von Studierendenseite zu begleiten, so zum Beispiel in Form von Abschlussarbeiten. Wer als Studierende*r direkt mitmischen will, kann sich an die hochschulöffent­lich tagende Nachhaltigkeitskommission wenden oder Ideen an die AG Ökologie oder das AStA-Referat für Umweltpolitik und Nachhaltigkeit (asta_oekologie@uni-greifswald.de) weiterleiten. Und hoffentlich dann bald auch an die sechs Klima-AGs.

„Ich bin echt zuversichtlich. Wir stellen uns gerade gut auf als Studierende, da mitreden und mitwirken zu können. Jetzt müssen wir es schaffen, auch an die Umsetzung zu kommen. Und dafür ist es wichtig, dass wir konkrete Ziele haben und dass wir jetzt auch konkrete Maßnahmen ausfor­mulieren und aushandeln.“

Hannes Damm

Der nächste wichtige Schritt dafür wird die kommende Senatssitzung am 15. September sein. Wir haben außerdem bereits im Vorfeld Fragen über den aktuellen Stand der Umsetzung an die Nachhaltigkeitskommission gestellt, allerdings wollte man dort mit einer Stellungnahme bis nach der Senatssitzung warten. Welche Antworten wir erhalten werden und was die Sitzung ergibt, erfahrt ihr nach dem 15. September hier auf dem webmoritz.

Senatssitzung
Wann? 15.09.2021, 13:30 Uhr
Wo? Hörsaal 3/4, Ernst-Lohmeyer-Platz 6

Beitragsbild: Franziska Schlichtkrull

Demo für die Bildung

Demo für die Bildung

Am kommenden Samstag, den 11. September, findet ab 13 Uhr eine Bildungsdemo in Greifswald und Rostock statt. Anlass ist die Bundes- und Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Studierendenschaft fordert von der Politik mehr Geld für Studium und Lehre, eine bessere Finanzierung der Studierendenwerke, bessere Bedingungen für das BAföG für Studierende sowie bessere Arbeitsbedingungen für junge Wissenschaftler*innen.

Die Idee der zeitgleichen Demonstrationen in Rostock und Greifswald entstand nach Aussage des AStA-Vorsitzenden, Hennis Herbst, in der Landeskonferenz der Studierendenschaften, die hochschulübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Studierendenschaften in Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen und stärken soll. Auf der Demo in Greifswald werden auch Studierende aus Stralsund und Neubrandenburg erwartet.

Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Berthold-Beitz-Platz. Anschließend wird ein Demozug mit Musik bis zum Rubenowplatz ziehen. Dort soll gegen 15 Uhr laut AStA auch Freibier “für alle lautstarken Teilnehmerinnen” bereitgestellt werden. Neben Vertreterinnen der Studierendenschaft wird auch unsere Rektorin anwesend sein.

Nach anfänglichen Problemen mit der mobilen Audioanlage, soll diese nun von der universitären Hörsaaltechnik zur Verfügung gestellt werden. Es bleibt also abzuwarten, ob die Referent*innen am Samstag zu hören sein werden oder an den knapp bemessenen technischen Ressourcen der universitären Lehre scheitern – was ihrer Botschaft wohl noch mehr Stimmkraft verleihen würde. 

Das Wichtigste auf einen Blick
Was?
Bildungsdemo für die Verbesserung von Studium und Lehre
Wann? Samstag, 11. September, ab 13 Uhr
Wo? Treffpunkt ist am Berthold-Beitz-Platz
Wer? Organisatorin ist die Studierendenschaft, vertreten durch den AStA

Beitragsbild:  Juliana Romão auf Unsplash

Die neuen Studiengänge an der Universität

Die neuen Studiengänge an der Universität

Das Sommersemester ist fast passé und das kommende Wintersemester naht schon wieder. Alle sind gespannt darauf, was das nächste Semester für uns bereithält. Ob die Lehre wieder in Präsenz stattfinden darf, steht in den Inzidenzzahlen für den Herbst geschrieben. Was aber auf jeden Fall in Sicht ist, sind die neuen und interessanten Studiengänge an unserer Universität. Und diese wollen wir euch hier präsentieren.

Medizinphysik: Bildgebung und Therapie

Bei dem Studiengang “Medizinphysik: Bildgebung und Therapie” handelt es sich um einen vier Semester langen Masterstudiengang. Um zugelassen zu werden, ist die Voraussetzung, Absolvent*in eines Bachelorstudiums in Physik, Medizinphysik, Biomathematik, Medizintechnik oder Medizininformatik zu sein.

Inhalte des Studiums:

  • Medizinische Bildgebungs- und Therapieverfahren
  • Physik
  • Mathematik/Informatik
  • Medizin/Physiologie
  • Health Care Management

Wie schaut meine berufliche Perspektive nach dem Masterstudium aus?

Du kannst in Gesundheitszentren, Kliniken, Diagnostikeinrichtungen sowie in der Forschung und Entwicklung an Hochschulen und in der Industrie arbeiten. Medizinphysiker*innen sind an der Planung im Hard- und Softwarebereich von medizintechnischen Anlagen beteiligt oder für deren Vertrieb und den technischen Kund*innendienst verantwortlich. Darüber hinaus sind den Absolvent*innen auch Einsatzfelder in der Forschung sowie einem breiteren physikalisch-technischen, ingenieurwissenschaftlichen und informationstechnischen Bereich zugänglich.

Ab wann darf es los gehen?

Schon ab diesem Wintersemester 2021/22. Die Einschreibung zum Wintersemester 2021/22 ist noch bis zum 31.07.2021 möglich.

Biodiversity, Ecology & Evolution

Wenn du Absolvent*in eines Bachelorstudiums in einem bio- oder lebenswissenschaftlichen Studiengang bist oder aus einem nahe verwandten Studiengang mit mindestens 50 % der Leistungspunkte aus dem biologischen Bereich zu Themen wie Zoologie, Botanik, Ökologie, Evolution oder Physiologie kommst, kannst du diesen interessanten Masterstudiengang in vier Semestern studieren.

Inhalte des Studiums:

  • Ökologie
  • Biodiversität
  • Evolution
  • Morphologie
  • Naturschutz
  • Reproduktionsbiologie
  • Verhaltensbiologie
  • Mikrobiologie
  • Physiologie

Wie schaut meine berufliche Perspektive nach dem Masterstudium aus?

Die beruflichen Perspektiven liegen vornehmlich im wissenschaftlichen (Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitute), aber auch im sonstigen staatlichen (Umweltbehörden, Wasserwirtschaftsämter, Politikberatung, Museen, Botanische und Zoologische Gärten) und wirtschaftlichen Bereich (z.B. Gutachtungs- und Planungsbüros, Pflanzenschutz und Nahrungsmittelindustrie).

Ab wann darf es los gehen?

Die Studienaufnahme kann sowohl im Winter- als auch im Sommersemester erfolgen. Die Hauptunterrichtssprache ist Englisch. Der Studiengang ist örtlich zulassungsbeschränkt.

Klinische Pflegewissenschaft

Bei dem Studium der Klinischen Pflegewissenschaft erlangt man die hochschulische Ausbildung zur*m Pflegefachfrau*mann. Dabei werden einem die verschiedensten Kompetenzen vermittelt, die für die umfassende und prozessorientierte Pflege von Menschen aller Altersstufen in stationären sowie ambulanten Pflegesituationen erforderlich sind.

Inhalte des Studiums:

  • Untersuchung von Pflegephänomenen
  • empirische Erforschung von (neuen) Pflegeerkenntnissen
  • pflegerische Versorgung erfassen und Strukturen verbessern
  • Analyse von Determinanten in Bezug auf den Zugang und die Inanspruchnahme pflegerischer Maßnahmen

Wie schaut meine berufliche Perspektive nach dem Studium aus?

Nach dem Studium sind deine Optionen vielfältig. Die Auswahl reicht von Arbeit in Forschungseinrichtungen über Pflegeinstitutionen (wie Akut- und Rehabilitationskliniken, stationäre Langzeiteinrichtungen, ambulante Pflegedienste) bis hin zum verwaltungstechnischen Arbeitsfeld (Qualitätsmanagementbereich, Präventions- und Beratungsbereich).

Ab wann darf es los gehen?

Dieser Bachelorstudiengang kann nur im Wintersemester aufgenommen werden. Auch dieser Studiengang ist örtlich zulassungsbeschränkt.

Lehramt Deutsch-Polnisch binational

Anm. d. Red.: Dieser Studiengang ist zwar bereits in Planung, wann es offiziell losgeht, steht aber noch nicht fest. Sobald es hierfür nähere Informationen gibt, erfahrt ihr diese selbstverständlich von uns.

Auf den digitalen Hochschulinformationstagen der Uni im Mai und bei NOVA wurde der Studiengang “Lehramt Deutsch-Polnisch binational” bereits vorgestellt. Der Studiengang wartet zwar noch auf seine offizielle Eröffnung, hier findet ihr trotzdem schon alle wichtigen Informationen.

Hierbei handelt es sich um einen Double-Degree-Studiengang, bei dem die Fächerkombination Deutsch und Polnisch studiert wird. Das besondere an diesem Studium ist, dass das Studium zum Unterrichten an Gymnasien in Deutschland sowie an Grundschulen (ab Klasse 4) und weiterführenden Schulen in Polen befähigt. Deutsch und Polnisch können nach dem Studium sowohl als Erstsprache als auch als Fremdsprache in Deutschland und Polen unterrichtet werden.

Fast die Hälfte des Studiums wird an der Partneruniversität in Stettin absolviert, dort wendet man seine Sprachkenntnisse praktisch an. Auch die obligatorischen Schulpraktika werden anteilig an Schulen in Polen und Deutschland abgeleistet, somit lernt man beide Schulsysteme noch während des Studiums in der Praxis gut kennen.

Das Studium findet dabei natürlich an der Universität Greifswald statt, aber auch an der Universität Szczecin in Polen. Die Regelstudienzeit beträgt 10 Semester. Die Studierenden erhalten dabei drei Abschlüsse: das Erste Staatsexamen in Greifswald und das Licencjat sowie den Magister in Stettin.

Inhalte des Studiums:

  • Sprachwissenschaft (Deutsch und Polnisch)
  • Literaturwissenschaft (Deutsch und Polnisch)
  • Bildungswissenschaften
  • Fachdidaktik der beiden Sprachen

Der Studiengang ist NC-frei, aber man benötigt Nachweise über die Sprachkenntnisse: Deutsch mindestens B2, Polnisch mindestens A2.

Beitragsbild: Lilli Lipka