Montagsdemo: Alopecia Teil 1

Montagsdemo: Alopecia Teil 1

Keine Sorge, das hier ist keine Politik-Reihe, im Gegenteil. Aber in der aktuellen Situation, in der das Demonstrationsrecht leider vielerorts missbraucht wird, um Unwahrheiten und Hass zu verbreiten, ist es an der Zeit, dem Wort „Demo“ wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Und zwar mit guter Musik.

In dieser zweiten Folge der Montagsdemos hören wir genauer in die Demo- und Studioaufnahmen des Albums “Alopecia” von WHY? (nicht zu verwechseln mit Wham!) rein. Damit wird es dieses Mal sowohl inhaltlich als auch musikalisch deutlich wilder als in der vorherigen Ausgabe, in der es um “Transatlanticism” von Death Cab for Cutie ging.

Laut Wikipedia sind WHY? eine Alternative-HipHop/Indie-Rock-Band aus Cincinnati. Und das stimmt zwar auch irgendwie, wird dem Sound – oder besser gesagt dem Feeling – der Band aber trotzdem nicht so wirklich gerecht. Als am 27.08.2017 als Teil meiner Spotify-”Dein Mix der Woche”-Playlist das erste Mal ein WHY?-Song aus meiner Anlage erklang, war mir sofort klar, dass diese Band etwas Besonderes an sich hat. Die Songs auf “Alopecia” (“Haarausfall”) erzählen auf liebevolle Art und Weise sehr persönliche und oft auch äußerst peinliche Geschichten. Geschichten, die in jeder anderen Erzählweise furchtbare Fremdscham verursachen würden, vom WHY?-Songwriter Yoni Wolf aber in sprachlich anspruchsvollen Texten so aufgearbeitet werden, dass sie in ihrer Kombination selbstironisch Aspekte einer komplexen Persönlichkeit darstellen, die am Ende als Album einen ziemlich verrückten, aber noch cooleren Gesamteindruck hinterlassen. Für mich hat sich “Alopecia” musikalisch und sprachlich ein bisschen wie Heimkommen angefühlt. Das ist zum einen insofern erstaunlich, da sich mein Haarwuchs bisher glücklicherweise ziemlich voll präsentiert und zum anderen, weil die Band mit ihren deutlich durch das messianisch-jüdische Elternhaus der Brüder Josiah und Yoni Wolf geprägten Texten eigentlich relativ weit von meinem kulturellen Dunstkreis entfernt ist. Das macht trotz der verrückten Texte nachdenklich und gleichzeitig sehr schwermütig und glücklich, weil die Vertrautheit zeigt, dass es der Nationalsozialismus zum Glück anscheinend nicht geschafft hat, die jüdische Kultur komplett aus der Identität dieses Landes zu entfernen, obwohl viele der Kulturschaffenden damals emigrieren mussten, verfolgt oder sogar getötet wurden. 75 Jahre nach dem Ende des Holocaust bin ich sehr froh, in einem Land leben zu dürfen, in dem Kulturen aus aller Welt zusammenkommen und sich ergänzen. Anschläge wie der in Halle und immer wiederkehrende antisemitische Äußerungen, zum Beispiel auf den Querdenken-Demos, zeigen, dass das aber auch heute alles andere als selbstverständlich ist. Irgendwie dazu passend, wenn natürlich auch nicht in diesem Kontext geplant, ist die seltsame Feel-Good-Atmosphäre, die dieses Album ausstrahlt, während es sich mit sehr ernsthaften Themen beschäftigt. Die Demo-Aufnahmen auf YouTube habe ich euch in den Songtiteln der jeweiligen Absätze verlinkt, die Studioversion des Albums könnt ihr direkt hier über Spotify abspielen!

Den Grundton für das Kommende setzt bereits der energievolle Einstieg in das Album mit dem Song “The Vowels, Pt. 2” (“Die Vokale, Teil 2”, Ihr werdet euch jetzt vielleicht fragen “WHY Part 2?” und genau das ist die Antwort). Das war auch der erste WHY?-Song, den ich gehört habe. Die langsam bis zum Zerreißen aufgedrehte Spannung eines Verstärkerrauschens wird durch einen pumpenden Bass und das Klirren von Ketten durchbrochen, die unverständlich klarmachen: Eine neue Gang ist in der Stadt! Das wird auch in der ersten Line sofort deutlich: “I’m not a ladies’ man, I’m a land mine, filming my own fake death!” Boom! Der Beat ist sehr simpel und treibt das Lied mit viel Elan voran, während Yoni davon berichtet, wie er beim Singles Bingo (einer Datingveranstaltung) keinen Wurf landet und daraufhin vor Ort auf der Toilette weint und hofft, dass ihn niemand hört (“I swear, I care… not.”). Diese Diskrepanz zwischen Musik und Text ist stilprägend für WHY?, aber erstaunlicherweise erst in der Studio-Version des Songs wirklich zu spüren. Während hier die Instrumentalbegleitung und der Beat den Song voranpeitschen, ist es in der Demoversion noch genau umgekehrt. Die Begleitung ist hier vollkommen überladen und sehr chaotisch, mit einem absoluten Home-Recording-Vibe, der vor allem durch das akustische Flimmern im Hintergrund zustande kommt. Zusätzlich ist die Gesangsaufnahme immer einen Hauch schneller als die Begleitung, wodurch die Demo eine Hektik vermittelt, die sich wohl am besten mit einem kleinen Kind vergleichen lässt, das, vollkommen überfordert vom Angebot, seinen Vater am Rockzipfel durch einen Süßigkeitenladen schleift. Die Vorfreude auf das fertige Album? Den Abschluss des ersten Songs bildet der Slogan unserer neuen Gang, mit dem alle peinlichen Situationen in Schach gehalten können werden sollen. Er ist gleichzeitig namensgebend für das Lied:

“Cheeri-A
Cheeri-E
Cheeri-I
Cheeri-O
Cheeri-U”

Weiter geht es in einem nahtlosen, aber dennoch plötzlichen Übergang zum zweiten Song “Good Friday” (“Karfreitag”). Das liegt vor allem am Text: “If you grew up with white boys, who only look at black and Puerto Rican porno, cause they want something that their dad don’t got, then you know where you’re at.” Der fertige Song besticht durch seinen geradlinigen, aber instrumental aufwändig und liebevoll gestalteten Beat, der besonders in den Bridges zwischen der Hook und der nächsten Strophe immer wieder die innere Spannung des Protagonisten untermalt, der sich mit Drogen vollpumpt und Stress sucht, um nach einer plötzlichen Trennung die Wirklichkeit um sich herum auszublenden. Dabei bricht er immer wieder in Lachen aus, um die Traurigkeit zu überspielen. In dem Song werden immer neue, plötzliche und sehr intime Erinnerungen an die Exfreundin aufgearbeitet, mit einer beeindruckenden Schärfe des Textes und vielen klanglich sehr spannenden Wortspielen. Besonders aufgefallen ist mir eine Zeile, die ich immer als “I take her pants on tour” verstanden habe, die tatsächlich aber “At Jacob Hand’s on tour” lautet. Beispiele dieser Art finden sich über das ganze Album verteilt immer wieder. Während die Studio-Version sehr akzentuiert und on point ist, ist die Demo-Aufnahme furchtbar anzuhören, weil der Text sowohl rhythmisch als auch melodisch stark mäandert; sie hat die Vibes einer bekifften Recording-Session in einer Garage. So passt diese Aufnahme perfekt zum durch Drogen vernebelten Inhalt des Textes, ist klanglich aber nicht wirklich zu empfehlen. Tatsächlich ist es sehr beeindruckend, dass jemand das Potential dieses Liedes in der Demo erkannt und ermöglicht hat, dass sie im Studio aufgenommen wurde.

Mit dem dritten Song “These Few Presidents” (“Diese wenigen Präsidenten”) wird das Album melodischer und klanglich versöhnlicher und man fühlt sich zum Mitsingen eingeladen. Das ist deshalb verrückt, weil der Text, sprachlich elegant verschlüsselt, gedanklich verschiedene potentielle Todesszenarien einer Expartnerin in einer unglücklichen Beziehung durchexerziert, nur um dann in der Formulierung “Even though I haven’t seen you in years, yours is a funeral, I’d fly to from anywhere.” zu gipfeln. Bis mir das aufgefallen ist, musste ich den Song sehr, sehr oft hören. Auch in diesem Lied stechen insbesondere die sprachlichen Feinheiten hervor. Spannend ist auch der Aufbau von den ruhigen und klanglich nahbaren Strophen (in denen die Freundin zum Beispiel an einem Gasleck stirbt!) hin zum sehr einnehmenden Refrain, in dem die Präsidenten (quasi als “Moralapostel”) auf den Dollarnoten in seiner Tasche den Protagonisten dazu auffordern, diese Gedanken zu unterbinden, bis zur Entspannung des Gefühls in den Bridges, in denen die Partnerin dann aber gestorben ist. Der Song wirkt auf den ersten Blick sehr schlicht und fast schon fröhlich, ist unter diesem stillen Wasser aber erstaunlich tief. Das ist auch in der Demoaufnahme schon so, die, gerade im Vergleich zu den vorherigen Demos, schon sehr ausgereift wirkt, bis auf ein sehr intensives Piepen im Hintergrund des Refrains, das aber vielleicht sinnbildlich für das schlechte Gewissen gesehen werden kann, das die Präsidenten verursachen.

Beim vierten Song “The Hollows” (“die Hohlen/Leeren”) lohnt sich der Blick auf die Demo wieder einmal besonders. Instrumental ist hier vor allem das Klavier hervorzuheben, das zwar eher unscheinbar im Hintergrund mitläuft, dem Song aber bei genauerem Hinhören eine gewisse Tiefe gibt. In der Studio-Version wurde der Text gerade in der zweiten Hälfte des Liedes deutlich verändert. Zum Glück ist davon meine Lieblingszeile “I curse the last six months, I’ve been hiding behind a mustache” nicht betroffen. Diese Demo wirkt insgesamt wieder ein bisschen träger, aber das passt gut zur Stimmung des Liedes, in dem Yoni das Gefühl der inneren Leere feiert und seine Zuhörer*innen auffordert, es ihm gleich zu tun, auch wenn die Dinge oft nicht wie geplant laufen. Besonders schön sind die Zweit- und Drittstimmen, die dem Gesang zunächst mehr Volumen verleihen und dann ein sehr stimmungsvolles Outro bilden.

Weiter geht es mit “Song of the Sad Assassin” (“Lied des traurigen Assassinen”). Bei diesem Stück gefällt mir persönlich die Demoversion nochmal deutlich besser als die Studio-Variante. Sie ist wie ein Kurzmusical voller Absurditäten. Angefangen beim Fehlstart der Klavierbegleitung im ersten Anlauf, über den ironischen Beatbox-Beat, der ein bisschen klingt, als hätte man die Band draußen zum Zähneklappern in die Kälte gestellt, weiter über die komplett schräge Mundharmonika, bis hin zum übertriebenen Erzählerpathos, mit dem die Geschichte des “Sad Assassin” vorgetragen wird und in einer Choreinlage in der ersten Strophe gipfelt. In dem Song geht es darum, dass Yoni sich nach dem „Tod“ eines anderen Musikprojektes (für den er sich verantwortlich fühlt) mit Lee Harvey Oswald (dem Kennedy-Attentäter) vergleicht, der im Keller der Polizeistation, in der er in Gewahrsam genommen wurde, ermordet wurde. Diese Assoziation kommt auf, als er im Waschkeller seines Hauses steht und Geld in die Waschmaschine wirft. In der Studio-Version ist die Inszenierung der Geschichte auch spannend, aber nicht mehr ganz so eindrucksvoll wie in der Demo.

Das Klavier/Pfeif-Intro und -Outro des Songs “Gnashville” finde ich, seit wir in der Redaktion angefangen haben, “Phasmophobia” zu spielen, sehr gruselig. Es könnte als Soundtrack für ein scheinbar verlassenes Waisenhaus in einem Horrorfilm dienen und der Refrain “That’s what the ghost of someone’s dad might say” (ein Satz, der auch in “The Hollows” bereits auftaucht) schlägt mit in diese Kerbe. Mit dem Einstieg der Drums wird der Song klanglich deutlich gemütlicher, der Beat ist rhythmisch sehr interessant und wird gefühlvoll vom Klavier unterstützt. Sprachlich ist auch dieses Lied wieder ausgesprochen schön verschlüsselt und gespickt von Wortspielen, die sich mit dem eigenen und dem Verhältnis anderer Menschen zur Religion und der Vergänglichkeit beschäftigen. Interessant ist, dass die Demo trotz ihrer großen Ähnlichkeit zur finalen Version, im Refrain noch keinen Text besitzt.

Den Abschluss des ersten Teil dieses Reviews macht mein neuer Lieblingssong dieses Albums “Fatalist Palmistry” (“Fatalistisches Handlesen”), dessen Schönheit ich jetzt erst entdeckt habe. Das ganze Album steckt voller wundervoller Wortspiele und sprachlicher Bilder, aber dieser Song ist pure Poesie. Und in der Demo erzeugt er mit seiner Gitarre, dem Tamburin, dem Klatschen und dem mehrstimmigen Gesang außerdem eine Lagerfeuer-Atmosphäre, die gerade einen schönen Kontrast zur Lockdown-Kälte des Winters bietet. Wie (fast) immer in der Musik geht es auch in “Fatalist Palmistry“ um verflossene Liebe, aber das lässt sich gut ausblenden, wenn man einfach den Namen des neuen Lovers schräg mitgröhlt.
Auch wenn es schwer ist, aus diesem Lied eine Lieblingsstelle auszuwählen, finde ich die erste Strophe angesichts des kommenden Lockdowns und der Spinnereien der Menschen auf den Demos gegen die Maßnahmen so passend, dass ich sie zum Abschluss gerne komplett zitieren möchte:

„I sleep on my back, cause it’s good for the spine
and coffin rehearsal.
I know a psychic, who reads her own palms
and her findings are personal.
She keeps her fists shut tight
and she sleeps on her side.
Well, maybe she knows something I don’t know.“

Und damit fröhliche WHY?nachten und bis in 14 Tagen zu Teil 2!

Beitragsbilder: (alle Künstler*innen auf pixabay.com)
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mohamed_hassan

Jo-B

Montagsdemo: Transatlanticism Teil 2

Montagsdemo: Transatlanticism Teil 2

Keine Sorge, das hier ist keine Politik-Reihe, im Gegenteil. Aber in der aktuellen Situation, in der das Demonstrationsrecht leider vielerorts missbraucht wird, um Unwahrheiten und Hass zu verbreiten, ist es an der Zeit, dem Wort „Demo“ wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Und zwar mit guter Musik.

Demos sind so viel mehr als Infektionshotspots oder Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker*innen. Eigentlich sind sie ursprünglich eine Möglichkeit zur Präsentation und zur Teilhabe am Entwicklungsprozess neuer Ideen. Und genau deshalb ist es so passend, dass der Begriff „Demo“ im Englischen auch einen zentralen Platz in der Musikproduktion gefunden hat. „Demo Tapes“ waren die Tonbandaufnahmen, auf denen Künstler*innen ihre Ideen für neue Songs festhielten, um sie an Plattenfirmen zu schicken. Die Labels mussten dann entscheiden, ob sie den Song im Studio produzieren lassen wollten oder nicht. Das klingt erstmal trivial, bedeutet aber, dass von diesen Tapes abhing, ob ein Song den Weg vom Konzept zur fertigen Aufnahme im Laden beschreiten konnte. Ganze Karrieren hingen so statt am seidenen Faden am schwarzen Tonband und wer weiß, wie Popmusik heute klingen würde, wenn sich einflussreiche Labels damals anders entschieden hätten. Die Tonbänder sind inzwischen natürlich längst von der Bildfläche verschwunden, aber das Grundprinzip hat sich gehalten: Demoaufnahmen sind weiterhin ein wesentlicher Bestandteil im Entstehungsprozess vieler Songs und es lohnt sich, sie genauer unter die Lupe zu nehmen! Oft ermöglichen sie einen tieferen Einblick in die Ideen und Emotionen, die die Künstler*innen beim Schreiben eines Songs ursprünglich vermitteln wollten und sie bieten eine schöne Gelegenheit, Lieblingslieder und -alben noch einmal intensiver und mit erfahreneren Ohren kennenzulernen und so vielleicht eine alte Liebe neu zu entfachen.

Hier könnt ihr euch das komplette Album inklusive der Demos direkt über Spotify anhören.

Nachdem wir vor 14 Tagen mit Teil 1 des Reviews der „Transatlanticism“-Demos der amerikanischen Indie-Band Death Cab for Cutie unsere neue Musik-Reihe eingeläutet haben, folgt heute Teil 2. Viel Spaß beim Lesen und Hören!

Nach dem in „Tiny Vessels“ besungenen Ende einer Beziehung nehmen wir uns in „Transatlanticism“, dem Titelsong des Albums, Zeit zum Nachdenken. Mit gut 6 Minuten in der Demoversion und fast 8 Minuten in der Studioversion bietet der Song, zu dem Sänger Ben Gibbard am Flughafen inspiriert wurde, eine angemessene Bühne für das klassische Drama eines Studiums in Greifswald: Fernbeziehungen. So schön die Lage an der Ostsee auch sein mag, für Beziehungen kann sie fatal werden, wenn sich, wie in der aktuellen Situation, die Distanz zum wichtigsten Menschen wie der Weg über den Atlantik anfühlt – unüberwindbar. Der Text ist kurz gehalten, hat es aber sprachlich umso mehr in sich, besonders der Abschnitt: „The rhythm of my footsteps, crossing flatlands to your door, have been silenced forevermore and the distance is quite simply much too far for me to row. It seems farther than ever before.“ Unterstützt wird dieses Gefühl der Machtlosigkeit musikalisch durch eine sehr schlichte Begleitung. In der Demo bildet ein simpler, elektronischer Drumbeat die Grundlage, über der ein Synthesizer und eine Klavierspur laufen. Der Synthesizer-Sound schwirrt in den Kopfhörern hin und her und bildet so den Eindruck eines unüberwindbaren akustischen Schleiers und erinnert gleichzeitig an das Tuten eines besetzten Telefons. Der Song baut sich musikalisch nach und nach immer weiter auf, mehr und mehr Instrumente stoßen wie tröstende Freund*innen hinzu. Nichtsdestotrotz überwiegt die sprachliche und emotionale Quintessenz des Liedes, die unter den aktuellen Umständen inzwischen wohl auch alle von euch, die das Glück hatten, nie eine Fernbeziehung zu führen, schmerzlich nachempfinden können und die wie ein Mantra wiederholt wird – „I need you so much closer.“ In der Demo endet der Song hier nach 6 düsteren Minuten. Nicht so die Studioversion, hier wurde eine alles entscheidende, hoffnungsvolle Zeile ergänzt „So come on, come on!“, quasi das Gegenmantra und ein Hoffnungsschimmer, den wir vermutlich alle gerade gut gebrauchen können.

Den achten Song des Albums, „Passenger Seat“, habe ich ehrlich gesagt früher immer übersprungen, bevor ich mich näher und im Kontext mit ihm beschäftigt habe. Meine erste Notiz für dieses Review dazu war „Passt nicht so richtig ins Album hinein.“ Ich vermute das liegt auch daran, dass dieses Lied instrumental von meinen sonstigen Hörgewohnheiten ziemlich abweicht, es passt aber auch nach längerem Überlegen tatsächlich nicht so richtig ins Album. Ein nacktes Klavier und Gesang, das war’s. In der Demo ebenso wie in der Studioversion. Dafür passt die Vertonung des Textes aber umso besser zum Inhalt, denn es geht um eine ruhige, intime Situation, die in eleganter Weise auch wieder schön an das Ende der finalen Version von „Transatlanticism“ anschließt: Eine zweisame Autofahrt nach Hause. Vielleicht das versöhnliche Ende der Fernbeziehung, eine Wiedervereinigung? Beim Anblick der Sternschnuppen und Satelliten am Himmel stellt der Protagonist die Frage „‚Do they collide?‘, I ask and you smile.“ Fliegt man aufeinander zu oder aneinander vorbei?
Jeder Feelgood-Hollywood-Film würde an dieser Stelle einfach mit einem leidenschaftlichen Kuss enden, das Album hat aber noch 3 weitere Stücke, so versöhnlich kann es also leider nicht ausgehen.

„Death of an Interior Designer“ ist trotzdem ein Song für alle Cineast*innen, er ist nämlich eine Anspielung oder besser gesagt eine Rekapitulation des Woody-Allen-Films „Interiors“. Wie, das wusstest du nicht? Du kanntest den Film gar nicht? Unglaublich… Dann geht es dir ja wie mir, bevor ich es gegoogelt habe! Ich fand den Song ohne das Hintergrundwissen immer sehr kryptisch, aber lyrisch und musikalisch trotzdem so ansprechend, dass es mich nicht gestört hat, nicht so genau zu verstehen, um wen es in der Geschichte eigentlich geht.


** Achtung, Spoiler zum Film im folgenden Block:

In Film und Lied geht es um die Geschichte einer Innenausstatterin, die mit ihrem Mann eine scheinbar glückliche Familie mit drei Töchtern gründet. Der Mann verliebt sich jedoch irgendwann neu und heiratet seine Freundin schließlich auch – gegen den Willen der jüngsten Tochter. Bei der Hochzeit stolpert die frisch Getraute und zerstört dabei versehentlich eine Vase der Exfrau. Diese Vase stand sinnbildlich für deren Karriere als Innenausstatterin, die nach dem Zerfall der Familie ihr ganzes Leben gewesen war. Als die Exfrau später zur Hochzeit dazustößt und sieht, dass sie neben der Familie jetzt auch noch das Symbol ihrer Berufung verloren hat, ertränkt sie sich vor Verzweiflung im Meer. Es ist der Klassiker: Frau + Mann + Frau – Mann – Vase + Meer = Drama. Musikalisch fühlt sich die Geschichte auch nicht ganz so ernst genommen an, irgendwie ist die Stimmung ein bisschen zu fröhlich. Aber das passt ja durchaus zu Woody-Allen-Filmen, eine gewisse Dissoziation von Inhalt und Stimmung kombiniert mit einer großen Prise an Neurosen.


Spoiler Ende. **


Der zehnte und vorletzte Song des Albums, „We Looked Like Giants“, war für mich der Auslöser, intensiver in Demo-Aufnahmen verschiedener Künstler*innen reinzuhören. In diesem Fall finde ich die Demo nämlich viel schöner als die Studioversion (die nichtsdestotrotz auch ein wundervoller Song ist, das ist Jammern auf höchstem Niveau!). Obwohl, oder vielleicht besser „weil“, auch dieser Song in der Story anschließt und melancholisch Erinnerungen einer vergangenen Beziehung verarbeitet, schwingt in der Demoversion viel Energie mit und auch ein Hauch von Wut. Das geschieht vor allem durch die Verbindung aus dem intensiven elektronischen Drumbeat und der elektrischen Gitarre, bei der der Drive passiv-aggressiv leicht in den verzerrten Bereich gezogen wurde, aber so subtil, dass man rufen möchte, die Gitarre möge sich doch endlich entscheiden, ob sie denn clean oder verzerrt klingen möchte. Im Hintergrund jault leise eine elektronische Orgel. In der Kombination entsteht so eine verrückte Mischung aus Wehmut und Aufbruchstimmung. Dieses Gefühl ist in der Studioversion zwar auch noch vorhanden, aber abgeschwächt. Leider ist im Entwicklungsprozess auch der Text deutlich verändert worden und meine Lieblingsstelle des Liedes verloren gegangen: „And from this floor I can see through your window next door. He’s strumming a tune on the toy guitar I gave to you. You throw your head back, so overcome with laughter.“ Dieser Ausschnitt beschreibt das bittere, aber unvermeidliche Gefühl schmerzhaft anschaulich, wenn gemeinsame Erinnerungen und Gewohnheiten von einer vorherigen Beziehung auf eine neue übertragen werden. „Ich bin nicht mehr derjenige, der ihr Lieder auf der Gitarre vorspielt.“ Ganz trivial und selbstverständlich, aber dennoch ein sehr trauriger Gedanke nach einer Trennung. Passenderweise endet die Demoversion des Songs auch auf dieser Zeile.

Den Abschluss des Albums wiederum bildet der ebenfalls wenig farbenfrohe Titel „A Lack of Color“. Dieser endet zwar, wie bereits angekündigt, auch nicht wirklich versöhnlich, muss mich als Medizinstudenten und Physikersohn aber stilistisch trotzdem glücklich machen. Hier werden nämlich physiologisch-physikalische Phänomene spielerisch genutzt, um nach dem Ende der Beziehung die andere Person ein wenig aufzumuntern und zu einem emotionalen Perspektivwechsel zu ermutigen. Musikalisch endet das Album mit „A Lack of Color“ schlicht und nachdenklich, eine einfache gezupfte Gitarrenbegleitung zum Gesang, die im Laufe des Songs durch einen simplen Beat ergänzt wird. Das ist in der Demo genau so wie in der Studioaufnahme, wobei die Demo zum Abschluss nochmal das gemütliche Gefühl einer zu Hause angefertigten Aufnahme vermittelt. Letztlich geht es zum Finale des Albums darum, sich das unveränderliche Ende der gescheiterten, aber trotzdem intensiven, verzehrenden und doch lohnenswerten Beziehung vor Augen zu führen und damit endgültig abzuschließen. Das gelingt jedoch nicht wirklich überzeugend, auch wenn der letzte Vers mit den Worten „This is fact, not fiction, for the first time in years“ endet.

Wer ganz genau hinhört oder das Album in Dauerschleife laufen lässt, wird bald erkennen, dass „A Lack of Color“ mit den selben Hintergrundgeräuschen endet, die auch am Anfang von „The New Year“ zu hören sind. Die Geschichte ist also zyklisch angelegt. Das passt, denn das im Album Erlebte ist alles nicht wirklich neu, aber trotzdem individuell immer wieder besonders. Im Gesamtkonzept arbeitet die Band schmerzvoll intensiv eine Beziehung auf, in der es nicht gut genug passt, um für immer zusammen zu bleiben, in der man sich aber emotional trotzdem zu nah ist, um wirklich über einander hinweg kommen zu können. Im Verlauf der Erzählung werden vom Kennenlernen über das Verlieben, Trennen, On-Off-Beziehungen, Heiraten, Affären, Fernbeziehungen, wunschlos-glückliche Phasen, bis hin zu Todesfällen, Erinnerungen und dem vermeintlich-endgültigen Abschließen mit der Beziehung so viele Facetten des Liebeslebens abgedeckt, dass sie sich auf praktisch jede (romantische) Lebenslage beziehen lässt. Dabei kann das Album je nach Situation als Verarbeitungshilfe, Beziehungsratgeber oder einfach als Seifenoper betrachtet werden und erfüllt jede dieser Rollen durch das herausragend schöne Songwriting und die sprachliche Eleganz der Texte mit Bravour. Gerade deshalb ist es umso erfreulicher, dass Death Cab for Cutie zum zehnjährigen Jubiläum des Albums die Demoaufnahmen veröffentlicht haben, die uns einen Einblick ermöglichen, wie die Stücke zu dem Gesamtkunstwerk wurden, das sie sind.

Beitragsbilder: (alle Künstler*innen auf pixabay.com)
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Montagsdemo: Transatlanticism Teil 2

Montagsdemo: Transatlanticism Teil 1

Keine Sorge, das hier ist keine neue Politik-Reihe, im Gegenteil. Aber in der aktuellen Situation, in der das Demonstrationsrecht leider vielerorts missbraucht wird, um Unwahrheiten und Hass zu verbreiten, ist es an der Zeit, dem Wort „Demo“ wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Und zwar mit guter Musik.

Demos sind so viel mehr als Infektionshotspots oder Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker*innen. Eigentlich sind sie ursprünglich eine Möglichkeit zur Präsentation und zur Teilhabe am Entwicklungsprozess neuer Ideen. Und genau deshalb ist es so passend, dass der Begriff „Demo“ im Englischen auch einen zentralen Platz in der Musikproduktion gefunden hat. „Demo Tapes“ waren die Tonbandaufnahmen, auf denen Künstler*innen ihre Ideen für neue Songs festhielten, um sie an Plattenfirmen zu schicken. Die Labels mussten dann entscheiden, ob sie den Song im Studio produzieren lassen wollten oder nicht. Das klingt erstmal trivial, bedeutet aber, dass von diesen Tapes abhing, ob ein Song den Weg vom Konzept zur fertigen Aufnahme im Laden beschreiten konnte. Ganze Karrieren hingen so statt am seidenen Faden am schwarzen Tonband und wer weiß, wie Popmusik heute klingen würde, wenn sich einflussreiche Labels damals anders entschieden hätten. Die Tonbänder sind inzwischen natürlich längst von der Bildfläche verschwunden, aber das Grundprinzip hat sich gehalten: Demoaufnahmen sind weiterhin ein wesentlicher Bestandteil im Entstehungsprozess vieler Songs und es lohnt sich, sie genauer unter die Lupe zu nehmen! Oft ermöglichen sie einen tieferen Einblick in die Ideen und Emotionen, die die Künstler*innen beim Schreiben eines Songs ursprünglich vermitteln wollten und sie bieten eine schöne Gelegenheit, Lieblingslieder und -alben noch einmal intensiver und mit erfahreneren Ohren kennenzulernen und so vielleicht eine alte Liebe neu zu entfachen.

Ein Relikt vergangener Zeiten.

So ist es mir zum Beispiel ist es vor einiger Zeit mit dem Album „Transatlanticism“ von „Death Cab for Cutie“ ergangen. Den meisten von euch dürfte die Indie-Band aus Washington aus der Fernsehserie „How I met your mother“ bekannt sein, für die sie den Song „Soul Meets Body“ beigesteuert haben. „Fernsehtauglich“ ist daher wohl auch eine recht passende Beschreibung für den Klang der Band und das ist gar nicht negativ gemeint, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht so wirken mag. Die Melodien der Stücke sind sehr eingängig und schlicht, aber gleichzeitig intensiv und mitreißend, weshalb sich die Lieder gut eignen, um Filme oder Fernsehserien damit zu untermalen. Die passende Szene schwingt in den Songs oftmals musikalisch sowieso schon mit und die eleganten Texte geben den Liedern zusätzlich die inhaltliche Tiefe. Wer Angst vor harten Gitarrenriffs und Schlagzeugsoli haben sollte, kann sich also beruhigt fühlen, das Album einschalten, entspannen und genießen. „Transatlanticism“ habe ich für den Start der Review-Reihe aus gegebenem Anlass ausgewählt, denn im Kontext der US-Präsidentschaftswahl, während der wir von Europa aus wieder einmal gebannt und sorgenvoll über den großen Teich blicken, erscheint der Titel des 2003 erschienenen Albums aktueller denn je. Das war eine Erkenntnis, die mir erst beim Schreiben dieser Liebeserklärung gekommen ist, sich aber wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht: Obwohl die Lieder melancholisch und größtenteils rückblickend geschrieben sind, präsentieren sie Themen und Texte, die so zeitlos und umfassend sind, dass sie sich auf quasi jede Situation beziehen lassen. Die Schönheit im Songwriting von „Transatlanticism“ besteht jedoch darin, dass die Lieder dabei trotzdem gleichzeitig persönlich und nahbar sind. Das Album besteht zwar (anders als beispielsweise ein Pink-Floyd-Album) aus für sich stehenden Einzelstücken, bildet in seiner Gesamtheit aber dennoch einen größeren Kontext, auf den ich zum Abschluss noch kurz eingehen möchte.

Hier könnt ihr euch während des Lesens das komplette Album inklusive der Demos direkt über Spotify anhören.

Der emotionale Grundton des Albums wird bereits im ersten Lied “The New Year” gesetzt. Inhaltlich geht es um ein Gefühl, das vermutlich die meisten von uns in irgendeiner Weise an Neujahr oder anderen Festtagen schon einmal erlebt haben. Ein Gefühl, das man aber eher nicht kommuniziert, um den anderen nicht die Stimmung zu verderben. Aus vielfältigen Gründen wird ein Tag künstlich zu etwas ganz Besonderem aufgespielt, wodurch die hohen Erwartungen an diesen letztlich doch ganz normalen Tag nicht erfüllt werden können. Und so kann es passieren, dass man schließlich bei einem feierlichen Anlass nachdenklich wird, während um einen herum auf der Party der Hedonismus Vodka-Früchte in der Bowle trägt. Am besten vergleichen lässt sich diese emotionale Leere und Sehnsucht wohl mit Fernweh, was Death Cab for Cutie sehr schön aufgreifen im Vers “I wish the world was flat like the old days, then I could travel just by folding a map” – wiederum ein Gefühl, das wir momentan vermutlich alle auch ohne große Feiern sehr gut nachvollziehen können. Musikalisch spannend ist an diesem Song, dass die Demo noch einen Halbtonschritt tiefer eingespielt wurde als die finale Version und außerdem, dass sich bei ungefähr 02:26 Minuten ein falscher Ton (C statt H, für alle Musiktheoretiker*innen unter euch) in die Aufnahme geschlichen hat. Zwar bloß ein Verspieler, aber irgendwie doch sinnbildlich dafür, dass auch ein nicht-perfekter Anfang (z.B. eines Albums oder Jahres) trotzdem der Beginn von etwas sehr Schönem sein kann.

Das nachdenklich-schwermütige Gefühl setzt sich auch im zweiten Lied mit dem ironischen Titel “Lightness” fort, einem Song, der mit wenigen Worten – aber sehr anschaulich – beschreibt, wie scheinbar unscheinbare Emotionen und Geschehnisse nach dem Kennenlernen eines außergewöhnlichen Menschen den gesamten Denkprozess einnehmen können. Man kann sich endlos in Details verlieren und Stunden in Tagträumen und Gedanken über die andere Person verbringen, gerade, wenn ein Gefühl einmal nicht direkt erwidert wird. Die Demoaufnahme ist besonders schön, weil sie einen Einblick in die Experimentierfreudigkeit der Band bietet. Hier arbeitet sie mit einem monotonen und untypischen Beatbox-Rhythmus, der zunächst nur durch ein Keyboard und später zusätzlich durch zwei Gitarren, einmal mit Reverb- und einmal mit Delay-Effekt, ergänzt wird. Im Zusammenspiel bildet das eine fast schon greifbar nahe akustische Grundlage für den ruhigen Gesang, wodurch der Song ein hypnotisierendes, ASMR-artiges Gefühl erzeugt.

Im dritten Lied „Title and Registration“ setzt sich dieses Gefühl nahtlos fort. Der Titel ist eine Anspielung auf die bei Verkehrskontrollen im englischsprachigen Raum übliche Frage nach „license and registration“ (Führerschein und Zulassung) und nimmt damit vermutlich sogar Bezug auf die tatsächliche Entstehung des Stücks. Beim Durchsuchen des Handschuhfachs (engl. „glove compartment“) kommt die Überlegung auf, warum das Fach eigentlich so heißt, wo doch nur die wenigsten von uns darin Handschuhe aufbewahren, stattdessen aber diverse andere Dinge, wie zum Beispiel die Fahrzeugzulassung. Und manchmal auch Bilder aus vergangenen Beziehungen, auf die man dann eventuell in den ungünstigsten Situationen wieder stößt. Beispielsweise während einer Polizeikontrolle, dabei könnte man in diesem Moment doch wirklich auf all die unterdrückten Emotionen verzichten, die nun wieder hochkochen. Bei diesem Song lohnt sich der Blick auf die Demoaufnahme aus mehreren Gründen: Die Demo ist ausgesprochen schön und klingt so, als sei sie tatsächlich in einem Fahrzeug aufgenommen worden. Der Beat ist eine Autophonie aus dem Klopfen von unbehandschuhten Händen auf dem Armaturenbrett über einem frisch-geleerten Handschuhfach und dem rhythmischen Ticken des Blinkers. Hinten auf der Rückbank sitzen Gitarrist, Banjo- und Xylophon-Spieler und fertig ist das Studio auf 4 Rädern. Gerade durch das Südstaaten-Feeling im Banjo-Teil entsteht klanglich ein bemerkenswert schöner Kontrast zum klassischen Northwestern/Washington-Indie-Sound, den Death Cab for Cutie in Perfektion beherrschen. Auffällig ist auch, dass der Text der Demoaufnahme noch sehr anders ist als in der finalen Studioversion. Der Song fühlt sich so im positiven Sinne spontan und improvisiert und auch ein wenig fremd an, vermittelt aber gleichzeitig ein Gefühl, das sich wohl am besten als die Vorfreude beim Heimweg nach einer langen Reise beschreiben lässt.

Das momentan so ungewohnte Reisefeeling wird durch den im Raum wandernden Klang von Drumbeat und Gitarre auch im nächsten Song „Expo ’86“ übernommen, wobei dieser Song für mich persönlich einen Schwachpunkt, sowohl der Demoaufnahmen als auch des Albums darstellt (also „nur“ irgendwas im Bereich von 80%, das Album ist wirklich einfach verdammt gut). Die Aufnahme vermittelt, gerade mit Kopfhörern, das Gefühl eines chaotischen Proberaums, in dem irgendjemand am Drum-Computer herumgespielt und entdeckt hat, dass man den Ton von links nach rechts laufen lassen kann. Der Gitarrist bemerkt daraufhin, dass er die Gitarre konträr dazu von rechts nach links wandern lassen kann. Wow, das ist ja fast schon philosophisch, aufeinander zu- und wieder voneinander weggehen, On-Off-Beziehung. Vielleicht akustisch schon etwas too much, aber auch das passt ja durchaus zu einer On-Off-Beziehung. Dazu noch einen kryptischen, traurigen Text, einen kurzen, schlichten Refrain (der aber nicht wirklich zur Strophe passt), eine etwas lieblose Instrumental-Bridge und fertig ist der Baukasten-Song. Immerhin wurde das Lied bis zur finalen Aufnahme noch ein wenig überarbeitet, sie ist jetzt unter anderem statischer, was Menschen mit Reiseübelkeit zugute kommt, und die Bridge hat nun einen Text erhalten, den ich aber leider nicht wirklich verstehe.

Also fix weiter zum fünften Song: „The Sound of Settling“. Bei diesem Lied unterscheiden sich Demo (135 bpm) und finale Aufnahme (175 bpm) so deutlich wie bei keinem anderen Song des Albums. In der Studioaufnahme fühlt sich der Titel absolut ironisch an, der Song macht Lust, sich in ein neues Abenteuer zu stürzen. Ab ins Auto und immer der Nase nach! The Sound of Settling der „Generation beziehungsunfähig“ irgendwie. Die Demoaufnahme hingegen klingt wie das Ende der durchzechten Nacht eines Junggesellenabschieds. Einfach bloß 1 Sänger, 2 Akustikgitarren, 3 Leute, die auf dem Sofa daneben herumhängen und im Chor „Bop-Baaaah“ grölen, während vor ihnen auf dem Sofatisch 4 Flaschen Whiskey, 5 Flaschen Rotwein und 6 (schlaf)trunkene Zuhörer*innen langsam eintrocknen. The Sound of Settling.

Nach einem Junggesellenabschied kommt was? Richtig, eine Hochzeit (zumindest fast immer, außer sie muss coronabedingt abgesagt werden). Und nach einer Hochzeit kommt in Deutschland aktuell in knapp 36% der Fälle irgendwann auch wieder eine Scheidung. Den inhaltlichen Höhepunkt und das Bergfest des Albums bildet daher konsequenterweise mit „Tiny Vessels“ das wohl schönste Trennungslied überhaupt. Auch wenn der Song wohl eher das Ende einer Affäre behandelt. Alleine die Eröffnungszeile „This is the moment, that you know, that you told her, that you loved her, but you don’t.“ ist pure Gänsehaut in Textform. Den Gipfel der Traurigkeit erreicht der Song dann allerdings im mittleren Abschnitt mit „So when you ask, ‚Is something wrong‘, I’d think ‚You’re damn right there is, but we can’t talk about it now. No, we can’t talk about it now.'“, einer Textstelle, die uns Hörer*innen mit einem Knoten im Magen zurücklässt, weil sie so intensiv nachfühlbar ist. Musikalisch ist das Lied relativ schlicht gehalten, um den Fokus noch stärker auf den Text zu richten, der so eher wie ein gelesenes Gedicht anmutet. Hier gibt es kaum Unterschiede zwischen Demoaufnahme und Studioversion. Die Demo ist etwas ruhiger, in der finalen Version wurden Gitarrenverzerrung, Schlagzeug, Bass und eine Klavierspur ergänzt. Aber der Song ist bereits in der Demoversion erstaunlich vollkommen und wirkt so, als habe er zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre an Entwicklungsarbeit hinter sich. Eine wunderschöne Hommage an das Ende einer Beziehung. Wenn ihr euch nur eines der Lieder von diesem Album anhören wollt, dann sollte es dieses sein.

Das war Teil 1 des „Transatlanticism“-Reviews. Weiter geht es auf der nächsten Montagsdemo in 14 Tagen.

Beitragsbilder: (alle Künstler*innen auf pixabay.com)
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Die moritz.medien Medien.Tipps

Die moritz.medien Medien.Tipps

Damit ihr euch in der vorlesungsfreien Zeit nicht langweilen müsst, haben wir aus allen Redaktionen der moritz.medien die besten Empfehlungen aus der Kategorie Medien zusammengetragen. Von Serien und Filmen über Bücher bis hin zu YouTube- und Instagramkanälen ist alles dabei. Lasst euch inspirieren und teilt uns gerne in den Kommentaren mit, was ihr in letzter Zeit gern geschaut, gehört, gespielt und gelesen habt.

SERIEN UND FILME

Arrested Development
– Diese Serie kann man nicht wirklich beschreiben, die Charaktere sind alle vollkommen bekloppt und das geniale Drehbuch fügt alles perfekt zu einer mit viel Liebe geschriebenen Komödie zusammen. Eine Serie, die man unbedingt auf Englisch sehen sollte, weil sie zu einem nicht unerheblichen Teil aus kleinen aber feinen Wortspielen besteht, die dann nach mehreren Staffeln Pause plötzlich zum perfekten Zeitpunkt wieder aufgegriffen werden. Eine Serie für Menschen mit einem etwas eigenen Sinn für Humor und einem großen Herz für verrückte Charaktere und Geschichten. Da eine Folge nur 20 Minuten lang und die Hauptstory sehr leicht verständlich ist, ist Arrested Development perfekt geeignet, um es nebenbei zu gucken. Und wegen der unzählbar vielen subtilen Anspielungen kann man die Serie immer und immer wieder gucken und sich jedes Mal wieder über neue Details freuen!

The Bold Type
– Drei junge Frauen, die für ein internationales (Frauen-)Magazin in New York arbeiten. Alle drei sind sehr liebenswert, halten zusammen, unterstützen sich gegenseitig und jede Folge behandelt ein anderes sehr zeitgeistiges Thema. Die Farben, Kostüme und Sets sind toll, machen Spaß beim Ansehen – wenn einem so etwas auffällt. Inspiriert ist die Serie von der Lebensgeschichte der ehemaligen Cosmopolitan-Chefredakteurin Joanna Coles. Mich hat die Serie sehr angesprochen und ich freue mich auf die 4. Staffel.

Bones und The Mentalist
– Alt aber noch gut, selbst wenn man sie schon kennt 😉 Bei Bones kann man etwas über Knochen und zwischenmenschliche Beziehungen lernen. Die Serie basiert auf dem Leben der forensischen Anthropologin und Autorin Kathy Reichs. In The Mentalist hilft Patrick Jane dem CBI durch seine erstaunliche Beobachtungs- und Kombinationsgabe Mordfälle aufzuklären.

Dark
– Es war ja schon in aller Munde, aber es lohnt sich wirklich! Mit jeder Folge entstehen mehr Fragezeichen (und keine Sorge, irgendwann auch Ausrufezeichen) und man wird süchtig danach, jedes Puzzleteil zu registrieren und es in einen größeren Zusammenhang setzen zu wollen. Trotz (oder vielleicht sogar wegen) der zunehmenden Verwirrung macht es Spaß, eigene Theorien aufzustellen und mitzurätseln! Die Serie eignet sich vor allem, um sie in der WG zusammen zu schauen, aber jegliche inhaltliche Zusammenfassung wäre wahrscheinlich schon ein kleiner Spoiler – von daher schaut doch selbst! Tick…tack…

Game Night 
– Die Thriller-Komödie mit Jason Bateman und Rachel McAdams in den Hauptrollen hat mich super positiv überrascht. Spannend, komisch und irgendwie anders.

Jane the Virgin
– Das pinke Cover und der Name könnten zwar abschrecken, doch die Serie ist genial gemacht und mit liebenswerten Charakteren gespickt. Unglaublich ironisch und überzogen und dabei so clever. Selbst für Menschen, die keine Telenovela-Fans sind, einen Versuch wert – zumindest, wenn man auf der Suche nach leichter Kost ist.

The Marvelous Mrs. Maisel
Im New York City der 50er Jahre begleitet man das Leben von Miriam Maisel (Rachel Brosnahan), die in einer alles verändernden Nacht von ihrem Mann verlassen und als Stand Up-Talent entdeckt wird (Trailer). Doch das ist aufgrund ihres familiären Backgrounds und der damaligen Bedingungen nicht gerade unproblematisch. Wer es noch nicht kennt, sollte sich die drei Staffeln auf jeden Fall (wenn möglich auf Englisch) ansehen – eine Fortsetzung folgt.

Stralsund
– Öffentlich-rechtliche Krimi-/Thriller-Serie mit Lokalkolorit. Erwartungen übertroffen. Hier zu finden: https://www.zdf.de/serien/stralsund.

DOKUMENTATIONEN

explained
– Die Serie auf Netflix gibt in jeder Folge einen Überblick über ein anderes Thema. In rund 20 Minuten wird über Inhalte von Sekten über Piraten und Programmieren bis hin zur Monogamie informiert. Ein cooler Gedankenanstoß und motiviert, sich näher mit einigen Fragen zu beschäftigen.

Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender
– Da möchte ich mich jetzt nicht auf eine festlegen. Stöbert einfach mal durch die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen, den Rundfunkbeitrag zahlen wir sowieso. Insbesondere bei Natur-, aber auch im Bereich Gesellschaftsdokus findet sich hier eigentlich für alle etwas.
– Die Arte-Mediathek ist auch recht interessant. Ich habe das Gefühl Arte vergisst man schnell oder denkt zumindest nicht sofort daran, wenn von den Öffentlich-Rechtlichen die Rede ist. Und Arte ist auch definitiv nicht mehr nur etwas für alte Leute, wie ich es als Kind immer empfunden habe.
– Empfehlung: Eine ganze Reihe über Korea, interessant und beunruhigend: Büro 39 – Nordkoreas schwarze Kassen.

(HÖR)BÜCHER

Dan Brown – Die Robert-Langdon-Reihe (angefangen bei Illuminati)
– Vielleicht kennt ihr ja die Filme bereits, aber hier lohnt es sich, die Bücher zu wälzen! Die Spannung ist teilweise fast nicht mehr auszuhalten und da es sie bei Spotify sogar als Hörbücher gibt, kann man die Sucht schön in den Alltag integrieren, hehe. Die Bücher sind unglaublich gut recherchiert und begleiten den Harvard-Professor für religiöse Ikonographie und „Symbolologie“ (fiktiv), der plötzlich in rätselhafte Morde, Geheimorden und Verschwörungen verwickelt wird und mit seinem unglaublichen Wissen versteckte Zusammenhänge, Ambigramme und Hinweise aufdeckt (natürlich meistens unter einem nervenaufreibenden Zeitdruck). Die Bücher sind also nicht nur spannend, sondern bieten auch super viele fun facts, mit denen ihr beim nächsten Galeriebesuch ein wenig angeben könnt. 😀

Don Winslow – Savages
– Im Deutschen mit dem Untertitel „Zeit des Zorns“, aber auf Englisch tausend mal mehr zu empfehlen. Ein Krimi über den Drogenhandel in Kalifornien. Im Vordergrund steht die polyamoröse Liebesbeziehung zwischen der weiblichen und den zwei männlichen Hauptfiguren und die Frage, was einem Menschen passieren muss, damit er selbst bereit ist, zu einem „savage“ zu werden. Ein relativ blutiges Buch, wobei gewaltvolle Themen aber immer mit viel Respekt behandelt werden. Winslow arbeitet mit einer großen Liebe für Sprache / Wortspiele (daher im Englischen noch einmal wesentlich besser) und einem tiefen psychologischen Blick, nicht nur für seine Hauptfiguren, sondern auch für jede einzelne Nebenfigur.

Richard DawkinsDas egoistische Gen
– Ist auf Englisch noch besser, aber über SpringerLink nur auf Deutsch verfügbar. Kategorie Sollte man gelesen haben.

PODCASTS

HarryPodcast
– Coldmirror analysiert in jeder Folge 5 Minuten des ersten Harry-Potter-Films bis ins kleinste Detail – Geduld nötig.

Mordlust
– Ein True Crime-Podcast, in dem sich zwei Frauen über wahre Kriminalfälle unterhalten und dabei auf strafrechtliche und psychologische Hintergründe eingehen.

WG Wesensfremd
Nachdem Matze Hielscher in Hotel Quarantäne – einer Spezialausgabe seines Interview-Podcasts Hotel Matze – ganze sieben horizonterweiternde Gespräche mit der Autorin Sibylle Berg führte, starteten die beiden Anfang August ihren eigenen Podcast WG Wesensfremd. Bei ihren Gesprächen über das Leben pendelt man als Zuhörer*in zwischen Grübeln und Grinsen und hofft am Ende, dass bald die nächste Folge kommt.

MUSIK

John Butler – Ocean (Live Version)
– „Wer hätte gedacht, dass Herr Tumnus so gut Gitarre spielen kann?“ Nach dem kurzen Verspieler am Anfang wohl eines der schönsten Gitarrenstücke überhaupt und ein Song, um sich mit Kopfhörern nach einem langen Tag ins Bett zu legen, die Augen zu schließen und sich in eine andere Welt entführen zu lassen (vielleicht ja nach Narnia?).
https://www.youtube.com/watch?v=hQjwkXrcUrs

JPatterson
– Der (noch) recht unbekannte Künstler hat gerade erst ein neues Album namens „Mood“ rausgebracht. Richtig coole Mischung aus Reggae, Dub und Elektro, die durchbrochen wird von der immer wiederkehrenden Trompete. Perfekt für den Sommer.

Meute – Slip (Deadmau5-Cover)
– Früher mochte ich weder Uniformen noch Marschkapellen, dann habe ich Meute entdeckt. Akustischer Techno in Perfektion, mehr kann und braucht man dazu nicht zu sagen.
https://www.youtube.com/watch?v=NMefxohehPQ

Parcels – „Live Vol.1“
– Die Studio-Session der australisch-berlinerischen Band Parcels enthält alles, was man für den Spätsommer in Greifswald braucht: Ein Hauch von Fernweh nach Down-Under und dem Lebensgefühl der bunten Bundeshauptstadt verpackt in funky Melodien und Disco-Beats, bei denen selbst die Studierenden der Rechts- und Staatswissenschaften nicht ruhig sitzen bleiben können. Und das alles in technischer Perfektion und live aufgenommen in den Hansa-Studios. Ein kleiner musikalischer Vorgeschmack auf die erste post-Corona Turbomate in unseren studentischen Clubs:
https://www.youtube.com/watch?v=e4TFD2PfVPw

Portugal.The Man – So Young (Live Stripped Down Session)
– Der Song für den Morgen nach der Party, auch ohne Party am Abend davor! Akustisch und noch gefühlvoller als die Album-Version, einfach schön.
https://www.youtube.com/watch?v=9vyGu2O7xNQ

VIDEOSPIELE

Assassin’s Creed: Odyssey
– Wenn du immer schon einen Faible für die griechische Mythologie hattest und im Sommer mindestens 100 Stunden Zeit findest, um sie am PC oder der Konsole zu verbringen (hasst du die Sonne oder was???), dann ist AC Odyssey das perfekte Spiel für dich! Schlüpfe in die Fußstapfen von Alexios oder Alexandra und erkunde die offene Welt des antiken Griechenland. Begegne deinem liebsten Freund aus dem Mathe-Unterricht – Pythagoras, oder führe tiefgründige Diskussionen mit Sokrates. Geh auf die Jagd nach mystischen Wesen und begib dich auf die Antwort nach den großen Fragen der Menschheit. Achja, und nebenbei gilt es auch noch, die eine oder andere Schleichmission oder Schlacht zu meistern. Es ist also für alle etwas dabei!
Nur ein kleiner Makel trübt den Gesamteindruck dieses eigentlich genialen Spiels: Wenn du eine Idee haben solltest, wie sich die Story sinnvoll in das AC-Universum einfügen lässt, melde dich gerne bei Ubisoft, die könnten da noch etwas Unterstützung gebrauchen!

TrackMania
– TrackMania is back! Ganz richtig, wer schon länger das masochistische Verlangen verspürt hat, sich das eigene spielerische Mittelmaß in Zahlen vor Augen zu führen, wird bei der Neuauflage des Rennspielklassikers von Nadeo regelmäßig die eigenen Erwartungen (nicht) erfüllt sehen! Und das auch noch gratis! Grafisch hat sich am Spiel selbst im Vergleich zu Nations Forever eigentlich nicht viel verändert und das im absolut positiven Sinne! Ein Hauch von Kindheit und LAN-Party-Lückenfüllern! Wie im Original gibt es auch in der Neuauflage die Möglichkeit, Bundesland und Stadt auszuwählen, aber da Greifswald überraschenderweise nicht vertreten ist, könnt ihr euch stattdessen auf Ergebnisse wie „Platz 573 in Rostock“ freuen! Sehr amüsiert hat mich auch das Vodafone-Werbeplakat im Spiel: „Trackmania zocken mit 1.000 Mbit/s!“ Haha, gebt mir erstmal die 250, für die ich bezahle…

Zusatztipp: LAN-Partys
Es sind Semesterferien, aber das Wetter spielt nicht mit? Schnappt euch ein paar Leute, tragt Pizza, Chips, Bier, die billigsten Energy-Drinks und alles, was irgendwie nach Computer aussieht („Nein Patrick, Mayonnaise ist kein Computer!„) in die gemütlichste Bude, die ihr finden könnt, schaltet für eine Nacht die Handys ab und genießt die Reise in eine einfachere Zeit!
Hinweis: Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für diesen Artikel am 01.09. waren private Versammlungen in Mecklenburg-Vorpommern erlaubt. Haltet euch bitte verantwortungsvoll an die Corona-Regelungen und spielt bei neuen Kontaktbeschränkungen getrennt und von Zuhause aus über das Internet miteinander! Vielen Dank!

YOUTUBE

Baumgartner Restoration
– Englischer Kanal zum Thema Restauration von Gemälden, auch ASMR-geeignet: https://www.youtube.com/channel/UCvZe6ZCbF9xgbbbdkiodPKQ

CGP-Grey
– Englischer Kanal mit Erklärfilmen zu Themen wie: „How to become Pope“ und „Who owns the statue of liberty“: https://www.youtube.com/channel/UC2C_jShtL725hvbm1arSV9w

Critical Role
– Legendäre Dungeon&Dragons Webserie von professionellen Synchronsprecher*innen mit ziemlich großer, kreativen Fanbase:
https://www.youtube.com/channel/UCpXBGqwsBkpvcYjsJBQ7LEQ

Mailab
– Muss man dazu noch was sagen? (Kanal zu allen wissenschaftlichen Themen, die man schon immer mal erklärt haben wollte):
https://www.youtube.com/channel/UCyHDQ5C6z1NDmJ4g6SerW8g

INSTAGRAM-BLOGS

@celebface
– Perfekt für alle, die ab und zu mal einen Reality-Check brauchen, weil sie auf Social Media nur noch perfekt gefilterte Gesichter und Körper sehen. Das Profil vergleicht Instagrambilder oder operierte Gesichter mit der Realität. Keineswegs herablassend, aber man merkt: Hinter den makellosen Bildern im Internet stecken auch nur gewöhnliche Menschen.

@goodnews_movement
– Wie der Name schon verrät, werden hier lauter positive Neuigkeiten und Akte der Nächstenliebe gesammelt und geteilt. Hilft vor allem bei Weltschmerz jeglicher Art und stärkt die Hoffnung auf Menschlichkeit und Zusammenhalt, wenn einen die negativen Geschehnisse zu überrollen drohen, ist aber auch so einfach herzerwärmend anzuschauen und kann einen Stunden beschäftigen – Rumscrollen der guten Art und vor allem Inspiration für das eigene Verhalten!

@lenalademann
– Auf den ersten Blick wirkt ihr Instagramprofil wie das einer Bloggerin, die ein Auge für Ästhetik, Mode und Architektur hat. Wenn man ihr folgt, wird man aber öfter von ihren Alter-Egos in ihren Insta-Stories überrascht. Extrem witziger Kontrast.

@maltezierden
– Bekannt aus dem Fynn Kliemann-Universum. Immer wieder unglaublich witzige Stories über seine Erlebnisse in den öffentlichen Verkehrsmitteln, seine Gaumenspaltung oder seine Bemühungen um ein Foto von ihm in der Pferdezeitschrift Wendy (da tut sich gerade was!). Aber auch soziale Projekte werden angesprochen: Gerade baut und unterstützt er Heime für Straßenhunde in Griechenland.

Die moritz.familie wünscht euch noch eine schöne vorlesungsfreie Zeit!

Beitragsbild: JESHOOTS.COM auf Unsplash

Snowden – Politdrama um das eigene Gewissen

Snowden – Politdrama um das eigene Gewissen

Die Werke von Oliver Stone, dem Meister des politischen amerikanischen Kinos, waren schon immer unbequem und augenöffnend zugleich. Nach „Platoon“, „Nixon“ und „JFK – Tatort Dallas“ nahm sich Stone einem hochbrisanten und zugleich immer noch aktuellen Thema an – die Ereignisse um die NSA-Enthüllungen durch Edward Snowden. Mit Snowden setzt Stone dem wohl berühmtesten Whistleblower der Welt ein beeindruckendes und zugleich überfälliges filmisches Denkmal.

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