“Der Widerspenstigen Zähmung” am Museumshafen

Nachdem die öffentlichen Diskussionen um das Theater Vorpommern anscheinend langsam zum Erliegen kommen, hat am vergangenen Freitag einer der Höhepunkte des hiesigen Schauspielbetriebs begonnen. Die Ostseefestspiele starteten auf der Bühne am Greifswalder Museumshafen mit der Aufführung von William Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung”.

Noch 17 Mal wird das Ensemble Shakespeares Komödie in diesem Sommer aufführen und man kann nur dazu raten, sich diese Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Denn was hier gezeigt wird, ist bestes Unterhaltungstheater. Ein bisschen wie im klassischen Popcorn-Kino stellt sich zwar die Frage nach dem nachhaltigen Wert des eigenen Theaterbesuches – unterhalten wird man aber hervorragend und damit eben doch auch nachhaltig.

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In einem hinzugedichteten Prolog stimmt das Ensemble die Zuschauer auf den Abend ein.

In Shakespeares Komödie, dessen Ursprungsversion auf das Jahr 1594 datiert wird, dreht sich einmal mehr alles um die Liebe und ihre oftmals verworrenen Wege. Dabei werden besonders die Geschlechterrollen in den Mittelpunkt gerückt. In Anlehnung an klassische italienische Lustspiele spielt aber auch das menschliche Streben nach Macht und Reichtum eine Rolle.

Schlagfertigkeit und Verwechslungen (mehr …)

Filmkritik: Radio Rock Revolution

Mit Zutaten wie Musik aus den 60ern, großen britischen Komikern, erfolgreichem Schreiber/Regisseur und einer interessanten Geschichte kann eigentlich nichts schief gehen, oder? Wir werden sehen.

Worum geht es überhaupt?

1966 gibt es im normalen Radioprogramm (= BBC) klägliche zwei Stunden Rock’n’Roll pro Woche und da springen die sogenannten Piratensender in die Bresche. Werbefinanziert und niemandem außer dem Publikum verpflichtet senden sie sich von der Nordsee in die Herzen der jungen (und nicht mehr ganz so jungen) Zuhörer. Die Originale nannten sich Radio Caroline oder Radio London (von wo u.a. John Peel seinen Perfumed Garden sendete) und im Film wird daraus Radio Rock. Das klingt erstmal dämlich, aber mit dem englischen Filmtitel The Boat That Rocked ergibt das Sinn.

Radio Rock Revolution Plakat

Auf dieses Schiff wird er junge Carl von seiner Mutter geschickt, nachdem er wegen Drogenkonsums der Schule verwiesen wurde. Dort soll er endlich unter der Aufsicht seines Patenonkels Quentin das wahre Leben kennenlernen und erwachsen werden. Das wahre Leben besteht natürlich aus Sex, Drugs and Rock’n’Roll und die verrückte DJ-Kommune unterstützt ihn kräftig beim Erwachsenwerden. (mehr …)

Who watches the Watchmen?

Kein Zweifel – Comicverfilmungen boomen derzeit. Kaum ein Quartal, in dem nicht wieder eine der, wenn nicht sogar die anspruchsvollste Bildergeschichte aller Zeiten in die Kinos kommt.  Doch glaubt man den (auch in Deutschland) zahlreichen Fans, gilt die Steigerung: unverfilmbar – unverfilmbarer – The Watchmen! Und tatsächlich: Regisseur Zack Snyder will die Fans nicht enttäuschen und untermauert 163 Minuten lang ihre These.

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Filmplakat "Watchmen - Die Wächter" - Quelle: MDH in Houston via flickr

Zugegeben, das Wort „Comic” assoziiere ich primär immer noch eher mit zerlesenen Mickey-Maus-Heften aus meiner Kindheit, als mit literarischer Hochkultur, dennoch habe ich mir mittlerweile die ersten Bände der Watchmen-Reihe zu Gemüte geführt. Doch leider hält die Verfilmung nicht das, was die Vorlage verspricht – eine intelligente und spannende Geschichte mit dichter Atmosphäre.

Helden im Ruhestand

Der Inhalt grob zusammengefasst: Mit dem Slogan „Who watches the Watchmen?” unterstreicht die amerikanische Bevölkerung in den siebziger Jahren ihr mangelndes Vertrauen in ihre Superhelden. Als Folge dessen, setzt die amerikanische Regierung der Selbstjustiz maskierter Rächer per Gesetz ein Ende. Einige gehen in den Ruhestand, andere führen ihre Feldzüge illegal weiter und wieder andere arbeiten fortan für die Regierung. Als gut zehn Jahre später einer von ihnen ermordet wird, wittert der fanatische Verbrechensbekämpfer Rohrschach eine Verschwörung und versucht, die Verbliebenen wieder zusammenzuführen. Unter ihnen auch Dr. Manhattan, der als einziger wirkliche „Superkräfte” sein eigen nennt. Diese wiederum sind so beeindruckend, dass er den USA als Abschreckungspotential für russische Atomraketen dient und so den brüchigen Frieden des Kalten Krieges wahren soll. Doch Dr. Manhattan hat ob seiner beinahe allmächtigen Fähigkeiten immer weniger Interesse an den Menschen und ihrem Planeten. (mehr …)

Lumières Claires – “Please don’t focus on my mistakes. Please …”

Erscheinungsdatum: 05.01.2009
Label: Lauberecords

Die CD der Woche bei radio 98eins:

Lumières Claires mit dem Album “Please don’t focus on my mistakes. Please don’t focus on my mistakes”

Die Lumieres Claires sind die beiden Studenten Christin und Nico, die sich vor zirka 6 jahren dazu entschieden zusammen Musik zu machen. Sie wollten Musik schaffen die gleichzeitig melancholisch, aber auch in irgendeinerweise lebendig ist. Genau das, haben sie nun mit ihrem ersten Album erreicht. Komplett in Eigenregie und nur mit wenig Hilfe von Freunden und Bekannten entstand in tage- und nächtelanger Arbeit ihr Debüt “Please don’t focus on my mistakes. Please don’t focus on my mistakes”. Diese Arbeit wurde nicht etwa in irgendeinem wohltemperierten Studio aufgenommen, sondern zum Großteil in einer simplen Greifswalder Laube.

Erstaunlicher- und Glücklicherweise hört man davon allerdings im Endeffekt recht wenig. Alles was man hört, ist eine wunderbare Vereinigung fragiler Stimmen mit unwiderstehlichen Frickeleien mit wiederum starken Melodien. Ein durchweg schönes Album, dass dem Spruch “Warum in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah” mit Leichtigkeit zur Wahrheit verhilft.

Auch diese Woche könnt ihr wieder ein Exemplar des Albums gewinnen. Um dieses zu gewinnen müsst ihr nur die Frage aus unserer Sendung “Das Magazin” zwischen 19-20 Uhr beantworten und die Lösung an musik@98eins.de schicken.

Der Gewinner oder die Gewinnerin wird unter den richtigen Einsendungen ausgelost und am Montag, den 19.01., benachrichtigt.

Die Verlosung läuft bis Sonntag den 18.01.08, 12 Uhr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Rezensionen zum Nordischer Klang im Web

An dieser Stelle wollen wir einmal auf die ganz fantastischen Rezensionen zum nordischen Klang hinweisen. Besonders auf die von einer Autorin, die unter dem Psyeudonym “Wilde Orchidee” auf einem eigenen Blog schreibt. Ihren Blog nennt sie Ostsee-Blog. Und hier die Reviews:

  • Asta Nielsen mit ohrenbetäubendem Livesoundtrack [Link]
  • Karen Bach Trio [Link]
  • Lyrik Café mit Niklas Törnlund und Therése Granwald [Link]
  • Nordliteratur-Marathon [Link]
  • Vom Trinken milchiger Worte [Link]
  • ensemble adapter: vorpremiere [Link]
  • Dazu gibt es im Blog einige schöne Fotos.

Das Festival Nordischer Klang hatten wir hier vorgestellt.