TITEL Neuer Freund. Bestätigen – Ablehnen.

In den Freundeslisten der „Generation Internet“ tummeln sich hunderte von Menschen. Brauchen wir ein neues Wort für Freundschaft?

Kamerad, Kumpel, Mitstreiter, Partner, Gefährte, Begleiter. Es gibt viele Begriffe, die für Menschen verwendet werden, zu denen man eine soziale Beziehung unterhält. Die meisten davon sind schnell erklärt. Zunehmend schwieriger fällt diese Erklärung jedoch beim Freund, obwohl dieser, oder vielleicht gerade weil dieser, der im Bewusstsein eines Menschen präsenteste soziale Kontakt ist. Was ist denn ein Freund? Was war ein Freund früher? Wann zähle ich einen Menschen zu meinen Freunden? Diese Fragen muss jeder für sich selbst beantworten. Was zunehmend schwieriger wird. (mehr …)

Erneut Datenpanne bei der Uni

Nachdem wir gestern über den versehentlichen Versand von über 500 E-Mail-Adressen berichtet hatten, wurde heute bereits die nächste Datenpanne mit Bezug auf die E-Mail-Adressen aller Studierenden bekannt. Sebastian Jabbusch machte uns auf eine Funktion auf der Uni-Homepage aufmerksam, mit deren Hilfe es möglich war, die E-Mail-Adressen sämtlicher Uni-Angehöriger abzufragen. Dabei war es sowohl möglich, den Nutzernamen (bestehend aus den Initialen, den letzten beiden Ziffern des Jahres der Immatrikulation und vier weiteren Ziffern) einem echten Namen zuzuordnen als auch umgekehrt den Namen eine Adresse. Das Verzeichnis enthielt offenbar sämtliche E-Mail-Adressen, die unter “uni-greifswald.de” registriert sind.

mailverzeichnis-500

So sah die Seite vor ihrer Abschaltung aus.

Nachdem Sebastian Jabbusch einige Greifswalder Blogger und auch die Pressestelle der Universität auf diesen Sachverhalt hingewiesen hatte, dauerte es nicht mal eine Stunde, bis die Funktion vom Netz ging. Zuvor hatten wir sie aber ausführlich getestet und zumindest zahlreiche Mitarbeiter aus der webMoritz-Redaktion in den Daten gefunden. Sebastian Jabbusch weist zudem darauf hin, dass es auch möglich war, eine Abfrage über den bloßen Vornamen zu machen. So habe etwa die Suche nach “Katja”, “Martin” und “Anne” jeweils über 100 E-Mail-Adressen zu Tage gefördert.

Piraten: War der Vorfall “symptomatisch”? (mehr …)

Ministerpräsident Sellering lädt zur Online-Sprechstunde

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) lädt am kommenden Donnerstag zur Online-Sprechstunde. Nachdem Sellering im alten Jahr durch die verschiedenen Landesteile tourte um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen, bietet die Staatskanzlei zum ersten Mal eine Kontaktaufnahme via Chat an.

sellering-270x392-christine_fratzke

Erwin Sellering bittet zum Gespräch

Via Chat wird Sellering am 21. Januar von 18 – 19.30 Uhr Fragen beantworten und für Gespräche zur Verfügung stehen. Erfahrungen mit solchen Angeboten hat die Staatskanzlei bereits bei Sprechstunden einzelner Minister gesammelt. Seitens der Pressestelle erklärte man uns, dass der volle Terminkalender Sellerings in diesem Monat keinen Termin vor Ort erlaubt hätte. Daher sei man auf diese Variante ausgewichen. Man hoffe, damit auch weniger mobile Bürger erreichen  zu können, die nicht in der Lage seien, zu den Gesprächsterminen zu reisen. Ob gerade diese allerdings nun zu Hause vor dem Rechner sitzen werden, scheint fraglich.

Für die kommenden Monate sei allerdings keine Wiederholung vorgesehen. Inwieweit die Online-Sprechstunde zukünftig überhaupt wiederholt werde, habe man noch nicht entschieden. Auf die Frage, ob man Ahnungen habe, welche Themen die Bürger derzeit besonders interessieren, erklärte uns die Mitarbeiterin der Pressestelle kurz und knapp: “Nein, woher denn?”

Insgesamt scheint es mit der Online-Affinität des Ministerpräsidenten beziehungsweise seiner Mitarbeiter auch nicht weit her zu sein. Der neuste Beitrag auf seiner persönlichen Internet-Seite stammt vom 4. April 2009.

Bild:

Erwin Sellering – Christine Fratzke

Literatur-Recherche im Internet: Fachbücher online lesen

Viele Studierende haben dieses Problem. Es steht wieder ein Referat, Haus- oder Seminararbeit an und die Bibliothek hat die Bücher entweder nicht, sie sind bereits ausgeliehen oder dürfen nicht ausgeliehen werden. Wem die für Monographien noch recht übersichtlichen digitalen Bestände der Bibliotheken nicht weiterhelfen können, ist oft aufgeschmissen. Doch inzwischen gibt es auch eine Reihe von Angeboten im Internet, etwa das Unternehmen  PaperC.

Das junge Unternehmen aus Berlin wurde am Montag von der Website “deutsche-startups.de” zum Start-up des Jahres 2009 gewählt. PaperC ist eine legale Online-Bibliothek für Fachbücher aller Fachrichtungen. Das Unternehmen kooperiert mit den Fachverlagen und stellt deren Bücher online verfügbar. Nach einer kostenlosen Anmeldung kann jede Seite jedes Buches umsonst online gelesen werden. Gegen Bezahlung einer Gebühr von 10 Cent können weitere Funktionen, wie etwa ein PDF-Ausdruck genutzt werden. Auch können mehrere Seiten oder das komplette Buch erworben werden. Für das Titelblatt oder Inhaltsverzeichnis fallen keine Kosten an.

Screenshot PaperC Kaufvorgang

Bestellvorgang einer Seite bei PaperC (für großes Bild klicken).

Eine gekaufte Seite kann ausgedruckt oder online bearbeitet werden, so ist es möglich Notizen einzufügen oder Textstellen einfach zu kopieren.  Bei einer Aufladung für 250 Seiten gibt es Rabatte bei der Preisstaffelung.

Aktuell sind zwar erst 1.443 Fachbücher online, aber Fachleute sehen hinter dem Konzept offenbar Potential, wie die Preisverleihung zeigt. Ist PaperC die Antwort auf die Frage, wie sich Internet und traditionelle Buchbranche miteinander vereinbaren lassen? Das, was die Musikindustrie zu spät gefunden hat? Ähnliche Angebote, die allerdings kein Bezahlmodell und daher auch deutlich weniger Funktionen beinhalten, gibt es bereits – etwa mit dem Klassiker Google Books und der zugehörigen Suchmaschine Google Scholar. Gegen diese Angebote des Internet-Giganten hatten in der Vergangenheit zahlreiche Verleger Kritik geäußert, daher sind dort viele aktuelle Bücher nicht zu finden.

Die große Aufmerksamkeit wird dem Unternehmen PaperC hoffentlich gut tun, denn die bisher vorhandenen Bücher sind natürlich noch viel zu wenig. Eine Suche nach “Geographie”, dem Studienfach des Textautors, führte beispielsweise zu keinem geographischen Fachbuch. Leider gibt es auch noch keine erweiterte Suchfunktion oder eine Einordnung der Bücher nach Fachgebieten. Um ein digitales Alexandria zu werden, bedarf es also noch viel Arbeit.

Dieser Beitrag wurde aus dem privaten Blog von webMoritz-Autor Oliver Wunder übernommen. Der Originalbeitrag erschien hier.

Bild: Screenshot

Studieren in Fernost – Gang und Dong helfen bei der Studienwahl

Seit einigen Monaten macht die Kampagne “Studieren in Fernost” mit Publikationen, aber vor allem auch im Netz auf sich und damit auch auf die Hochschulen in den neuen Bundesländern aufmerksam. Im Juni gewann die verantwortliche Agentur Scholz & Friends für die Kamapagne den deutschen Multimedia Award. Doch was hat es mit dem Projekt genau auf sich?

fernost-screenshot-275

Screenshot der Startseite

Bis 2020 soll die Zahl der Studienanfänger in den neuen Bundesländern stabil gehalten werden. Unter anderem, um der steigenden Studienanfängerzahl im Westen und außerdem dem demographisch bedingten Rückgang im Osten entgegenzuwirken.Die meisten Abiturienten zieht es zum Studieren in den Westen. Doch warum ist das immer noch so? Dass auch die neuen Bundesländer attraktive Studienorte bieten, soll  eine Kampagne der “Hochschulinitiative Neue Bundesländer“  in Kooperation mit dem schülervz zeigen.

“Studieren in Fernost” rankt sich dabei um die zwei Asiaten Gang und Dong als Zugpferde. Sie führen die Interessenten auf ihrer Internetseite durch die “fernöstliche” Welt und kämpfen damit gegen die Vorurteile an, der Osten sei trostlos und marode. Denn ihre Welt ist bunt und vielseitig. Neben ausführlicher Werbung aller Hochschulen aus den neuen Bundesländern, ist der Hauptbestandteil der Internetseite die Studiensuchmaschine, mit dem man die passende Universität für sich finden soll.

Diese Suchmaschine bietet unkonventionelle Methoden um sein Traumstudium in seiner Traumstadt zu finden. Zunächst muss man beispielsweise sein bevorzugtes Arbeitsoutfit, den Arbeitsort und die Arbeitsutensilien aussuchen. Außerdem spielen auch persönliche Faktoren eine Rolle, zum Beispiel ob die Testperson ein Großstadtmensch ist, oder lieber in einer Kleinstadt studieren möchte, oder ob man Berge oder das Meer bevorzugt. Und auch über seine Wohnvorstellungen oder die Nähe zu Berlin muss man sich Gedanken machen. (mehr …)