Förderung für Brandopfer wieder fraglich

Nach dem Wohnheimbrand in der Geschwister-Scholl-Straße am 20.5.2008 wurde nach einer StuPa-Abstimmung eine finanzielle Einmal-Hilfe in Höhe von 300 Euro für die Hauptgeschädigte Petra* zugesagt (Webmoritz berichtete). Petra* muss neben dem persönlichen Schicksal und dem verlängertem Studium mangels Versicherung Kosten in Höhe von mehreren 10.000 Euro tragen.

Inzwischen wurde dem Webmoritz eine interne StuPa-E-Mail zugespielt. Darin berichtet der Präsident des Studierendenparlaments, Frederic Beeskow, dass die gewährte Nothilfe nun doch abgelehnt werden könnte. So soll nach Rücksprache mit dem Kanzler und der Rechtsabteilung eventuell der Rektor der Universität Greifswald den Beschluss wieder aufheben.

Mehr Informationen werden im August erwartet.

* Name von der Redaktion geändert

*Update 14.14 Uhr*

Wie wir gerade vom StuPa-Präsidenten Frederic Beeskow erfahren haben, war er es selbst, der den StuPa-Beschluss der Rechtsabteilung zur Prüfung vorlegte: „Wir werden zur Zeit vom Landesrechnungshof geprüft. Wir dürfen uns keine Beschlüsse leisten, die nicht satzungskonform sind. Wir dürfen auch nicht den AStA-Finanzreferenten zwingen Beschlüsse umzusetzen, für die er später persönlich haften muss.“ Der Präsident hatte sich während der StuPa-Sitzung engagiert gegen die Brandförderung ausgesprochen. Es kam zum Streit mit dem (damaligen) AStA-Vorsitzenen Thomas Schattschneider, der sich ebenso engagiert für eine Auszahlung an die Brandopfer eingesetzt hatte.

(Update by Sebastian Jabbusch)

Umfrage: Neuer Studentenausweis enttäuscht

Wer drei Tage nach Semesterbeginn schon einmal den auf Erbsengröße zusammengeschrumpften kläglichen Rest des mitgewaschenen Studentenausweise aus seiner Tasche fischen durfte, der wird sich freuen über den neuen Studentenausweis ab dem nächsten Semester*. Vorgesehen ist eine laminierte Pappkarte mit Schwarz-Weiß-Lichtbild des Besitzers; auf der Rückseite hinzu kommt voraussichtlich außerdem Werbung für das Studentenwerk und den AStA.

Verfechter von pragmatischen Lösungen werden wohl weniger beglückt sein, denn ein multifunktionaler Ausweis, der für UB, Mensa und die Kopierer genutzt werden kann und in Neubrandenburg und Stralsund eingeführt wird, war dann doch zu viel des Guten. Dem Studentenwerk* Der Universität* waren die Kosten für ein solches Projekt zu hoch.

Wir fragten nach: Was sagt ihr zum neuen Studentenausweis?

Tina Dinter (24), LA Deutsch/Geschichte:

„Ne laminierte Pappkarte?? So‘ n Scheiß. Ob nun der Papierzettel oder der laminierte neue Ausweis – da gibt’s doch keinen Unterschied. Zweidrittel der Studenten laminieren ihren Ausweis sowieso. Ich finds total sinnlos.“

Anita Schwarzschulz (25), LA Deutsch/Geschichte:

„Ich finds gut, dass ein Foto drauf ist. Dann muss man nicht mehr ständig den Perso mit rauskramen, wenn der Ausweis vorgezeigt werden muss. Obwohl – dann kann man auch keine Leute mehr in die Clubs reinschleusen in Greifswald. Zudem ist es ne Schweinerei, dass die neuen Ausweise nicht multifunktional sind. Dann kann man es ja auch gleich sein lassen.

Maria-Friederike Schulze (24), LA Kunst/Englisch (links):

Ich finde es albern. Viel sinnvoller wäre doch eine Karte, die dann für die Ub, die Mensa und die Kopiergeräte verwendet werden kann.“

Saskia Döbrich (22), LA Kunst/Englisch (rechts) :

„Die Kosten sind doch total sinnlos. Warum spart man das Geld nicht lieber für Chipkarten, die mehrere Funktionen haben? Diese Pseudo-Variante ist doch total unnötig.“




*Update* 16. Juli: Neue Ausweise wohl erst im Sommersemester 2009!

Wie wir vom stellvertretenden AStA-Vorsitzenden Sebastian Nickel erfuhren, soll sich die Ausgabe der neuen Studentenausweise nun doch um ein Semester verschieben. Die Ausweise würdet ihr dann also erst im Sommersemester 2009 erhalten. Hintergrund ist wohl die Rückseite. Demnach sei die gebotene Summe von Studentenwerk und StuPa der Universität zu gering. Zusammen wollten die zwei Träger fast 5000 Euro zahlen, um für die nächsten fünf Semester als Werbeträger auf der Rückseite der Studentenausweise zu erscheinen.

Besonders das StuPa hat lange um diesen Entschluss gerungen. Die Befürworter sahen im Studentenausweis ein günstiges Werbemittel für den AStA. Die Kritiker lehnten es ab, das wertvolle Geld der Studentenschaft für Werbung auf der Rückseite auszugeben, da es bessere und wichtigere Zwecke gäbe. Bei der Abstimmung entschied sich das StuPa schließlich knapp für die Werbung. Ein Beschluss der nun obsolet sein könnte.

Thomas Schattschneider, damals noch AStA-Vorsitzender, zeigt dem Parlament die Entwürfe für die neuen Studentenausweise. Auf der Rückseite ist die Werbung für AStA und Studentenwerk zu sehen.

(Update by Sebastian Jabbusch)

* Berichtigung: Nicht dem Studentenwerk, sondern der Universität waren die Studentenausweise zu teuer. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

Martin Hackober als RCDS-Vorsitzender wieder gewählt

Auf der Mitgliederversammlung des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) am 2. Juli wurde der neue Gruppenvorstand gewählt. Als Vorsitzender wurde Martin Hackober (24, BWL, 8.Sem.) wieder gewählt. Der neue stellvertretende Vorsitzende ist Richard Lünser (22, BA PoWi und Geschichte, 2.Sem.). Die neue Schatzmeisterin des RCDS ist Juliane Ruschinzik (22, Jura, 2.Sem).

Die Ziele der Arbeit des neuen Gruppenvorstandes richten sich erstmal auf die Begleitung der Erstsemesterwoche im kommenden Wintersemester 2008/2009 und der Gremien-Wahl am Ende des nächsten Semesters.

Der RCDS, die Jusos und die Liberalen Hochschulgruppe sind die drei hochschulpolitischen Gruppen im Studierendenparlament. Die größte Gruppe sind aber noch die „freien“ Kandidaten.

StuPa-Sitzung

Am 8.Juli um 20Uhr findet die öffentliche Sitzung des Studierendenparlamentes (StuPa) im Konferenzsaal des Universitätshauptgebäudes statt.

Die Tagesordnungspunkte sind unter anderem die Besetzung der offenen Stellen der AStA-Referate und der moritz-Geschäftsführung, sowie der Internetauftritt der Fachschaften.

Die Studierenden sind herzlich eingeladen.

„The community was not amused…“ – Korbinian Geiger als Co-Referent für Queer und Gleichstellung

Nicht, dass die Wahlen zum neuen AStA ohnehin schon schwierig genug wären…

Nachdem drei Kandidaten bei der Wahl zum Co-Referenten für Queer und Gleichstellung an der erforderlichen Mehrheit im Studierendenparlament scheiterten, wurde das Referat vor knapp 2 Wochen nun doch noch besetzt. Dass ausgerechnet Korbinian Geiger (konservativ, männlich und als schlimmstes von allem auch noch heterosexuell!) eine Mehrheit finden sollte, zeigt, dass das StuPa doch noch für Überraschungen gut sein kann. Keine Frage, der angehende Jurist steht nicht wirklich in der Tradition seiner Vorgänger.

So rollte auch schnell eine Welle der Empörung vor allem durch die Queer-Szene. Auf ryck-blick.de kam es nicht nur zu sachlicher Kritik, sondern auch zu einigen rhetorischen Unsportlichkeiten via Kommentarfunktion. Um mir ein eigenes Bild zu verschaffen, traf ich mich in der vergangenen Woche zu einem Gespräch mit Korbinian und sprach mit ihm über Ziele, Motivation und seine Wahrnehmung der Geschehnisse der letzten Tage.

„Ich wollte erst für das Queer-Referat kandidieren, glaubte dann aber, dies sei bei drei Gegenkandidaten aussichtslos. Deswegen kandidierte ich alternativ für das Referat für Ausländerfragen, von dem ich auch davon ausging, dass es mir Freude bereiten könnte.“

„Natürlich habe ich den AStA in den letzten Jahren wahrgenommen, aber wirklich zu tun hatte ich damit nie.“ „Jetzt erst recht“, dachte sich der Jurastudent, und bewarb sich zunächst um das Auslandsreferat. Das StuPa entschied sich jedoch für den Gegenkandidaten Hussien Al-Haushaby. „Zwei Wochen später kitzelte es mich aber doch wieder, und ich kandidierte beim Studierendenparlament für das ursprünglich gewollte Referat. Es ist mit der Zuständigkeit für Gleichstellung, für Studenten außerhalb des heteronormativen Geschlechtermodells, für studentische Familien und für sexuelle Belästigung sehr breit gefächert und birgt einige Reibungspunkte. Ich sage mal: Ich wollte kein Kuschelreferat.“ (mehr …)

StuPa-Mitglied Florian Bonn zurückgetreten

Gestern Nacht ist Florian Bonn von seiner Mitgliedschaft im Studierendenparlament (StuPa) zurückgetreten. Die jüngste, in E-Mailform verfasste, Begründung lässt auf große Verärgerung des ehemaligen Mitglieds schließen. Florian Bonn kritisiert vor allem die Arbeitsmoral und Einstellungen der anderen Mitglieder.

Die Aufgaben die dem StuPa aufgetragen werden sind vor allem für die Unterstützung der Studierenden an der Universität Greifswald wichtig. Bei den Mitgliedern des StuPa kann die Studentenschaft Anträge stellen, zum Beispiel für die finanzielle Unterstützung von Aktionen oder Projekten oder andere allgemeinen Angelegenheiten. Daraus ergibt sich die nächste und wichtigste Aufgabe: die Kontrolle der Geldmittel. Derzeit beträgt das Volumen des Jahreshaushaltes 200.000 Euro. Auch die Wahl des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) liegt im Aufgabenbereich des StuPas.

Florian Bonn, der drei fünf Semester stimmberechtigtes Mitglied war, macht seinen Unmut in der knappen E-Mail Luft:

„Nach 3 StuPas habt ihr endlich das geschafft, was nicht mal eine Gruppe lernbehinderter Kinder geschafft hat, nämlich meinen Genervtheitsgrad über die kritische Grenze zu treiben.

P.S.: Nein, man verdient absolut keine Anerkennung dafür 4 Stunden lang im Internet rumzuhängen und ab und zu Ja oder Nein zu sagen, nur weil man das im StuPa macht. Dafür verdient man nur einen Tritt in den Arsch, weil man jemanden, der die Sache eventuell besser machen würde, den Platz versperrt.“