Chaotische Zustände im Historischen Insititut nach Diebstahl der Einschreibelisten

Ein Seminarplatz im Historischen Institut war schon immer schwer zu bekommen. Um an einem Seminar oder einer Vorlesung teilnehmen zu dürfen, schreibt man sich hier in klassische Papierlisten ein, die schnell gefüllt sind. Wer nicht drauf steht hat Pech gehabt – auch wenn man dadurch länger studieren muss*.

Dieses Jahr Wie jedes Jahr kündigte das Institut per Aushang einen Termin (den 3. März) für die Listen an, so dass jeder die gleiche Chance habe, auf die Liste zu kommen. Doch die Institutsleitung legte – auf Drängen mancher Studenten – die Listen bereits am vergangenen Mittwoch (30.1.) aus. Schon am nächsten Tag sollen viele Listen voll gewesen sein.

Und dann passierte es: Einige Studenten empfanden diese Vorverlegung als unfair, da sie fest mit dem Märztermin gerechnet hatten. Irgendjemand raubte schließlich am Freitag (1.2.) den Ordner mitsamt aller Einschreibelisten.

Der Institutsdirektor Professor Horst Wernicke hat heute Morgen den Fachschaftsrat darüber informiert, wie es weitergehen soll. Am 5.3. In der ersten Aprilwoche werden neue Listen ausliegen. Allerdings nicht mehr wie bisher, öffentlich im Flur, sondern wahrscheinlich im Sekretariat. Und Luise vom FSR bestätigt auch dies:

“Wer schon in Veranstaltungen [auf der Liste] stand, muss dies dem Lehrenden per eidesstattlicher Erklärung mitteilen und wird dann auf die neue Liste gesetzt.”

Die Antworten auf solche Vorschläge aus dem Uniforum lesen sich so („Kimbacharacter“):

“Ich glaub es piept bei Manchen nicht ganz richtig! Oder nur bei mir? Es kann doch nicht sein, dass an einer öffentlichen Einrichtung so verfahren wird!”

Die Gerüchteküche brodelt. Glaubt man den weiteren Foreneinträgen wurde vom Institut inzwischen “Anzeige gegen Unbekannt” erstattet.

Meine Meinung:

Ist es nur ein Streich wie zu Zeiten der Feuerzangenbowle? Eigentlich schon, doch Lage ist nicht zum Spaßen: Ich vermute, dass es wohl Studenten waren, die unbedingt Seminarscheine brauchen, um Ihr Studium abzuschließen oder für Folgeseminare zugelassen zu werden. Besonders hart trifft das die Bachelor-Studenten, die in ganz bestimmte Seminare müssen, um ihre Module zu erfüllen. Wer nicht “reinkommt” muss manchmal länger studieren und das bei restriktiven Bafög-Regulierungen. Mein Solidaritätsgefühl haben die Diebe, die wohl aus Verzweiflung handelten. Anstatt diese Studenten jetzt anzuzeigen, sollte das Historische Institut endlich ein faires Internet-Anmeldeverfahren einführen. Die Politik- und Sportwissenschaft haben vorgemacht, wie das funktioniert. Doch offenbar will man am “historischen” Institut keine neuen Wege betreten.

Apropos “Anzeige gegen Unbekannt” (Autor wie oben):

“Mir wurde heute von ergrauten Eminenzen geraten, mich nicht groß aufzuregen, weil ich sonst noch den positiven Verlauf meines Studiums unnötig gefährden würde. Es könnte ja sein, dass es verschiedenen Personen mit Einfluss übel aufstößt, dass jemand es wagt sich zu beschweren. […]
Ich […] habe Angst, dass es mir jetzt zum Nachteil werden könnte, weil ich offen Missstände angesprochen habe und meine Meinung dazu geäußert habe.

Nollite necare nuntium! Aber das Verhalten kennt man ja leider zur Genüge aus anderen Kreisen. Ein klassischer Fall für diesen Blog also…

*Update* 6.2. 18 Uhr:

Der Fachschaftsrat schreibt in einer E-Mail:

“Frau Wollbrecht und Prof. Wernicke haben sich nun darauf geeinigt, dass die Listen ab der ersten Aprilwoche ausliegen, immer zwischen 8 und 12 Uhr.”

Weitere Infos in den Comments!

Quelle im Uniforum // Bildquelle // Historisches Institut // FSR-Website
(* Zumindest ist das die offizielle Regelung. Manche Schlaumeister ignorieren die Listen einfach)

Wahlmanipulation am Rande der Legalität

[Dieser Beitrag wurde von Sebastian Jabbusch verfasst, der sich zu diesem Zeitpunkt für das betreffende Amt beworben hatte. Er ist daher nicht “neutral” und spiegelt die Meinung in dieser Zeit wieder. Update 21.8.08 by Sebastian Jabbusch]

Es waren wunderlichen Dinge die sich da rund um die Fakultätsratswahl abspielten. Da stand ich plötzlich im wahlmoritz auf einer Wahlliste, deren Entstehung mir niemand erklären konnte. Dann war ich zunächst gewählt, und dann wieder nicht. Erst nach längerer Recherche konnte ich die Ereignisse rekonstruieren…

Im Ergebnis war es ein geheimes und schmutziges “Spiel” meines Mitbewerbers Christian Bäz. Anstatt sich einem fairen Wettbewerb auszusetzen und den Wähler entscheiden zu lassen, trickste Bäz lieber herum. Und anstatt seine Doppelfunktion als AStA-Referent und politischer Kandidat besonders vorsichtig zu trennen, missbrauchte er das Vertrauen seines Amtes für eigene Zwecke.

Dank Christians “Eingriffe” ist er zusammen mit einem Freund für das Amt wieder ernannt worden. Meine Wenigkeit bleibt trotz höherer Stimmenanzahl außen vor. Warum Eure Wahl-Stimmen ignoriert werden?

Lest es in diesen kleinen Politthriller über die “Hohe Kunst der Wahlmanipulation” (PDF-Dokument). Weiterleitung via Freunde-Netzwerk erwünscht!

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Auch die Ostseezeitung hat in Ihrer heutigen Ausgabe diese Geschichte aufgegriffen
(Zum Vergrößern bitte draufklicken):

Der "Große Vorsitzende" ist wiedergewählt

Herzlichen Glückwunsch Martin Hackober!

Der RCDS-Gruppenvorsitzendener wurde laut Pressemitteilung vom 23. Januar, am 23. Januar in seinem Amt bestätigt. Auch der Schatzmeister Ivo Sieder behält seinen Posten. Weitere Personalentscheidungen kann der geneigte RCDS-Fan hier nachlesen.

Der wohl spaßhaft gemeinte interne Gruß “Großer Vorsitzender” stammt aus dem aktuellen moritz (siehe Archiv).

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Kampf um Sieg: Auch RCDS erhebt Anspruch

In der folgenden Pressemitteilung des RCDS vom 18.1. erklärt sich, neben der Liberalen Hochschulgruppe* (siehe Archiv), auch der RCDS zum Sieger der Wahl. Das ist wohl wie in der großen Politik: Egal wie das Ergebnis ausfällt, es ist ein Erfolg. Hier nun das ungekürzte Statement zur Wahl:

StuPa-Wahl erfolgreich: größte hochschulpolitische Gruppe

Nachdem der RCDS bereits am 4.1. den Wahlkampf eröffnet hatte, wurde in den beiden ersten Vorlesungswochen ein groß angelegter und aktiver Wahlkampf geführt.

Durch tägliches Mensaflyern, weitere Plakataktionen und die persönliche Ansprache sollten die Studenten motiviert werden, zur Wahl zu gehen und für Kandidaten des RCDS zu stimmen. Dabei musste sich der RCDS unfairer Wahlkampfmethoden erwehren, da oftmals Plakate verunstaltet, überklebt oder einfach abgerissen wurden. Vom 14. bis 18. Januar fanden dann die Wahlen statt, die für den RCDS erfolgreich verliefen. 5 der 8 Kandidaten konnten auf Anhieb ins StuPa einziehen, so dass der RCDS dort in der nächsten Legislatur die größte Gruppe bilden wird. Neben den neuen Kandidaten Richard Lünser und Marina Beielstein wurden die bisherigen StuPa-Mitglieder Johannes Spanier, Martin Hackober, Ivo Sieder wiedergewählt, alle drei mit gestiegener Stimmenzahl. Die weiteren RCDS-Kandidaten landeten auf den Nachrückerplätzen 2, 8 und 9 (Juliane Ruschinzik, Eric Feyen, Matthias Rebling). Bei den Wahlen zu den akademischen Gremien gelang Johannes Spanier der Einzug in den Fakultätsrat der RSF.

Eine kleine Anmerkung sei mir hier erlaubt liebe RCDSler: Könnte die Tatsache, dass Eure drei Kandidaten absolut gesehen mehr Stimmen erhilten, auch mit der insgesamt gestiegenen Wahlbeteiligung zusammenhängen?

Auch spannend sind die Anmerkungen zu unfairen Wahlmethoden. Offenbar gab es gezielte Angriffe auf Wahlplakate. Tatkräftige Hinweise zur Ermittlung der Täter bitte, wie gehabt, in die Comments…

* Update: Die Liberale Hochschulgruppe möchte daraufhinweisen, dass sie sich keineswegs selbst zum Sieger erklärt hat, sondern die betreffende Pressemitteilung vom Landesverband der Jungen Liberalen stammt.

Praktische Hilfe für bedürftige Studenten

Es ist eine richtig gute Sache, die heute via Pressemitteilung (Danke an Lisa) aus dem AStA kommt:

Der AStA will finanziell schlechter gestellte Studenten unterstützen. Zoran Vasi, AStA-Referent für Soziales und Wohnen hat mit Vertreter des Studentenwerks Greifswald das so genannte “Freitischkarten”-Konzept entwickelt. Hinter dem komplizierten Titel verbirgt sich ein 50 Euro Gutschein für Mahlzeiten in der Mensa.

Um seine Bedürftigkeit nachzuweisen, ist entweder der BAföG-Ablehnungsbescheid, der Wohngeldbescheid oder andere aussagekräftige Dokumente dem Antrag beizufügen. Den Antrag für eine Freitischkarte gibt es beim Studentenwerk. Pro Semester ist derzeit nur ein Antrag möglich.

Weitere Informationen gibt es telefonisch beim AStA unter 03834/861750 oder via E-Mail an soziales @ asta-greifswald.de.

Medienfeedback zur StuPa-Wahl

In einer Pressemitteilung, die bei MV Regio veröffentlicht wurde, erklärt sich die Liberale Hochschulgruppe mal eben fix zum Wahlsieger* (zumindest könnte man diesen Eindruck gewinnen):

Wahlerfolg für LHG – Erneut ziehen Liberale ins Studierendenparlament ein.

[…] Vier Mitglieder der Liberalen Hochschulgruppe (LHG) zogen direkt in das höchste nur von Studenten gebildete Gremium der Universität ein. Reinhard Müller, Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen Vorpommern, erklärte dazu:

“Es ist wichtig, dass sich wieder Liberale im Studierendenparlament für die Interessen der Studenten einsetzen. So kann eine konstruktive und nachhaltige Sach- und Finanzpolitik fortgesetzt werden. Und wie die LHG ankündigte, werden sie sich für den Hochschulsport einsetzen.”

“Mit etwas Glück rücken noch Isabell Bujak und Max Adams nach, sodass wir mit 6 Vertretern wieder stark präsent wären. Dies zeigt uns den Erfolg der liberalen Arbeit in Greifswald und dass ein liberales Interesse besteht. Mit der Unterstützung der JuLis Vorpommern werden wir in eine weitere starke und erfolgreiche Legislaturperiode gehen.” […]”

* Update: Die Liberale Hochschulgruppe möchte daraufhinweisen, dass sie sich keineswegs selbst zum Sieger erklärt hat, sondern die betreffende Pressemitteilung vom Landesverband der Jungen Liberalen stammt.

In der Ostseezeitung gab man sich etwas objektiver und schrieb heute folgendes zur StuPa-Wahl:

( Zum Vergrößern bitte drauf klicken)